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kokoro no furusato

(geistige Heimat; Heimat des Herzens.)
von

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junansha /ribyōsha

junansha /ribyōsha
 

([1] Leidender {m}. [2] von einem Unglück betroffene Person {f}.)/( {Med.} Erkrankter {m}; Patient {m}; Leidender {m}.)
 

Sanft glitten ihre Füße über dem Boden. Ihr anmutiger Gang ließ nur erahnen, was hinter ihr steckte. Aber was hatte ihre Art zu laufen für eine Bedeutung in einem Dorf, voll von solchen eleganten und selbstbewussten Schritten? Sie war eine Kunoichi. Nichts Außergewöhnliches. Doch sie war eben Sakura Haruno. Die Schülerin der Godaime und aus Tsunades Schützling wurde eine bewundernswerte Iryōnin, in der viel Hoffnung lag. Jeder im Dorf wusste, wenn Tsunade etwas passiert, wie es einst der Fall war, als die Akatsuki Konoha angriffen, so würde Kakashi oder Naruto die Rolle des Hokage übernehmen. Und Sakura? Ja, sie würde sich um die Verpflegung der Kranken und Verletzten sorgen. Sakura war, ist und wird die Retterin in der Not sein. Die Retterin der Menschen, die schon alles für das Dorf gaben und nun auf ihre Hilfe abhängig sind. Dafür dankten Konohas Bürger ihr.

Sakura lief den Gang entlang. Sobald sie die Gemäuer des Hospitals betrat, wirkte sie erhaben, so vollkommen, ganz anders als sonst. Sakura war ruhig, in sich gekehrt und in ihrem Element- dem Heilen. Aber so sehr das Dorf sie schätzte, sie verstanden nicht warum sie diesen Uchiha immer noch als Teil ihres Team sah- sie ihn liebte. Er, er war ein Verräter. Er hatte das Dorf verlassen, sie und den Fuchsjungen verletzt. Doch sie, sie liebten ihn. Aber nicht nur dies beunruhigten die Bewohner des Dorfes. Seit kurzem soll eine furchteinflößende Gestalt im separaten Teil des Krankenhauses stationiert sein.
 

Haruno Sakura-san blieb vor einer extra gesicherten Tür stehen. Hinter diesem Portal hielten sich immer viele verletzte, feindliche Shinobis auf. Nun jedoch, lag nur einer dort. Der Zutritt zu diesem Abteil des Hospitals war schwer zu erlangen, nur Iryōnins, die auch Können als Shinobi beweisen konnten, dürfen diesen Bereich betreten, andernfalls müssen sie von einem Jonin begleitet werden. Da Sakura sehr stark war und als Nachfolgerin Tsunades im Krankenhaus gehandelt wurde, war sie die einzig, berechtige Pflegerin für den Stationierten in der Abteilung. Dazu kam die Vergangenheit der Iryōnin und ihres Patienten.
 

Narutos Beine konnten nicht ruhig bleiben und keine stille Position einnehmen. Passend zum Rhythmus seiner immer wieder hüpfenden Knie, klopften seine Fingerkuppen gegen den Tisch. Naruto war ein richtiges Nervenbündel, das nur darauf wartete zu explodieren.

„Naruto, du solltest dich vielleicht doch etwas beruhigen. Sakura-san schafft das!“, Sais Stimme erklang im Raum des Chaosninjas. Blaue, verärgerte Augen sahen in das Gesicht von Sai.

„Er ist wieder da. Er hat sie schon einmal töten wollen! Sai, er ist nicht mehr der Alte! “ Verblüfft sah Sai in Narutos ernste Mimik. Der Junge, der für seine gute Laune und seiner Naivität bekannt war, wurde nur bei einer ganz bestimmten Person so ernst.

„Du willst mir also sagen, dass ER, der Stationierte ist von dem alle sprechen.“ Naruto drehte seinen Kopf zur Seite und sah auf den Boden, dabei fluchte er: „Kuzo! Ich hätte ihn nie zurückbringen sollen. Auch wenn ich ihn noch immer als Bruder liebe und ich mich wirklich freue, ihn wieder bei mir zu haben. Ich misstraue ihm. Und ihn allein mit Sakura zu wissen, ohne dass ich dabei sein kann macht mich nervös. Was ist wenn er aufsteht und sich nicht erinnert, dass er mich selbst gebeten hat ihn nach Hause zu bringen? Was ist, wenn er wieder ausrastet? Was ist, wenn er wieder versucht sie umzubringen?! Ich bin nicht da! Kakashi-Sensei ist nicht da! Niemand außer ihr und ihm sind dort.“ Naruto stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben und Sai wusste nicht wie er handeln sollte. Er zog eines seiner Verhaltensbücher aus der Tasche und suchte nach dem Stichwort „Verzweifelter Freund“.
 

Freunde die verzweifelt sind, freuen sich über eine nette Gestik, wie zum Beispiel eine Umarmung.
 

Naruto spürte zwei starke Arme um seine Hüfte. Er wurde rot vor Wut und löste sich sofort aus der Umarmung.

„SAI!!! Was zur Hölle wird das, Dattebayo?!“

„ Hier, in meinem Buch steht, einen verzweifelten Freund soll man umarmen.“ Der Schwarzhaarige zeigte Naruto die Stelle im Buch. Naruto klatschte sich mit der Handfläche gegen die Stirn.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein. Umarmen!!! Pf! Das was du eben getan hast, war ne Anmache!“

„Anmache?“

Sai schlug sofort in seinem schlauen Buch nach. Währenddessen schüttelte Naruto nur seinen Kopf und musste grinsen. Vielleicht war Sais Aufmunterungsmethode nicht die Beste, aber sie bewirkte, dass er lockerer wurde.
 

Sakura störte sich nicht mehr an den nervigen Piepton, den die Maschine von sich gab; zu sehr war sie es gewohnt. Sie atmete einmal tief aus und ein. Ihre professionelle Ausstrahlung verlor an Stärke, nun war sie nur das kleine Mädchen, das ihre erste Liebe an Rache verloren hatte. Sie unterdrückte ihre Nervosität und versuchte den letzten Funken an Kraft zu bewahren. Es war unglaublich schwer. Sie trat vor. Ihre Schritte lang nicht so elegant, wie auf dem Flur. Sie waren klump und ungeschickt. Sie blieb stehen, atmete ein, beruhigte sich und versuchte es erneut. Ihre Augen fixierte sie auf den Vorhang. Noch ein Schritt, besser als zuvor. Ein Blinzen. Die Arme streckte sie aus und die Fingerkuppen streifen den Stoff. Noch ein Schritt, wieder schlechter. Kaltes Schauern jagte ihr über den Rücken. Sie schob den Vorhang zur Seite. Blinzen. Und da lag er.

„Sasuke-kun.“

Sämtliche Gefühle kamen ihr hoch.

Liebe, Hass, Angst und Freude.
 

Sasuke-kun.

Dieser Name hatte schon immer eine bestimmte Wirkung auf sie. Doch seine Gestalt vor sich zu haben, war nach Jahren der Abwesenheit so schmerzhaft. So gern würde sie ihn umarmen, aber ihre Angst erlaubte es ihr nicht.

Sakura, er war letztens, wie ein Verrückter, vernarrt darin gewesen dich zu töten.

Aber ich wollte ihn doch auch töten.

Sakura! Werde endlich erwachsen. Er hat sich verändert. Er ist nicht länger Sasuke-kun. Er ist ein feindlicher Ninja- zumindest vorerst.
 

„Sasuke-kun“

Sanftes, weiches Licht holte ihn aus dem Meer der Dunkelheit. Er hörte seinen Namen. Die Stimme kam ihm bekannt vor. Die ganze Situation fühlte sich vertraut an. Aber wer kümmert sich schon um ihn? Diese Zeit war lange vorbei. Vielleicht war das ja auch sein Tod. Aber hieß es nicht, dass man nach dem Tode keine Schmerzen hat? Dann müsste er also doch am Leben sein. Denn die Pein, die er spürte war schlimmer als er je wahrnahm. Er versuchte, die Augen zu öffnen, doch Blut verklebte die Wimpern ineinander, dazu kam noch eine Bandage um seinen Kopf, die er erst jetzt wirklich spürte. Er musste vor lauter Schmerzen stöhnen.
 

Ein Stöhnen riss sie aus ihrem inneren Konflikt. Sie blickte erstarrt auf ihn. Ist er wach?

„Sasuke?“
 

Wieder diese Stimme. Wieder ein stechender Schmerz.
 

Ein weiteres Stöhnen ertönte. Sakura ging an dem Krankenbett entlang bis ihre Hüfte auf der Höhe seiner Brust war. Sie sah in sein Gesicht. Seine Augen waren verbunden und die Bandagen waren blutgetränkt.
 

Er nahm nun eine genaue Präsenz war, wusste aber nicht wo genau sie sich befindet. Rein aus Reflex drehte er seinen Kopf in alle Richtungen.
 

Schon wieder ein Stöhnen. Dann bewegte sich Sasukes Kopf nach links und nach rechts. Suchend.
 

„Sasuke?“

„Wer ist da?“
 

Sasukes Stimme war brüchig, klang dennoch kalt und stolz. Sakura ging ein Schritt nach hinten. Auch wenn Sasuke stark geschwächt war, ein Risiko wollte sie trotzdem nicht eingehen.
 

„Ich bin eine Iryōnin aus Konoha-Gakure.“

„Konoha!“ Seine Hände bildeten Fäuste.

„Warum bin ich in der Obhut einer Iryōnin aus Konoha? “

Sasuke konnte die Stimme als eine Frauenstimme identifizieren. Sakura seufzte. Sie ging wieder ein Schritt näher auf ihn zu. Diesmal stark.

„Weil du dich wieder in Konoha-Gakure befindest- in deiner Heimat. Und vor allem, weil du es selbst gewollt hast. Nun sei ruhig und setz dich auf.“
 

Sasuke war erstarrt. Weil er es gewollt hat? Und eine Flut von Erinnerungen drang vor seinem inneren Auge.

Da stand Naruto, seine Lippen bewegten sich stumm. Er fühlte den Regen. Er fühlte Schmerz- inneren Schmerz. Er konnte sich an Blut erinnern, sehr viel Blut und an Verzweiflung und Einsamkeit. Dann bildete Narutos stummer Mund ein Lächeln. Und Sasuke hörte die Worte; tief in seinem inneren ertönte ein „komm nach Hause“. Er spürte Glück und Wärme und ging einen Schritt auf Naruto zu. Er wollte heim, das Leid vergessen und ein Leben. Er war schwach, viel zu schwach. Naruto lief ebenso auf ihn zu. Dann lagen sie sich in den Armen. Zwei Menschen, ein Band, das wieder an Stärke gewonnen hatte.

„Ja, bring mich nach Hause.“ Dann schloss er die Augen.
 

„Hast du mich gehört? Setz dich auf!“

Sasuke wurde wieder in die Realität gezogen. Unter vielen Schmerzen versuchte er sich aufzusetzen, doch es gelang ihm erst nachdem ihm weiche, warme Hände den Rücken stützten. Er war zurück in Konoha- seiner Heimat. Hn, er wusste nicht was ihn dazu getrieben hatte, hier wieder zu sein. Momentan wollte er lieber in irgendeiner Höhle sein, sich bemitleiden, weil er ein Leben voller Lügen und Intrigen lebte. Eine warme Kraft durchfuhr ihn. Es war Chakra. Schon wieder dieses Gefühl, als ob er diese Person kennen würde. Nicht unvorstellbar im eigenem Heimatdorf.

„Wer genau bist du?“

„Ich nehm dir jetzt die Binde am Kopf ab, säubere deine Haut und lege dir erneut eine Augenbinde an.“

„Hn.“
 

Sakura nahm Sasuke vorsichtig den Verband ab. Ihre Hände waren voller Blut und sie befürchtete das Schlimmste.

„Sasuke, es kann sein, dass du eine Zeit sehr empfindlich auf Licht reagierst. Vielleicht kannst du eine Zeit gar nichts sehen. Lass deine Augen geschlossen. Wir sollten ihnen Ruhe gönnen. Sonst erblindest du völlig.“
 

„Deine Augen“

Ein Schmerz durchfuhr ihn. Er hatte keine eigenen Augen. Gut, dass er sie geschlossen halten soll. Die Augen seines Bruders zu benutzen, um zu sehen, war für ihn ein ethnisches Problem. Lieber war er von nun an blind, als in irgendeiner Art von Itachi abhängig zu sein. Er spürte ein feuchtes Tuch, das ihm die Wange säuberte, dann über seine Lidern fuhr und auf seinem Nasenrücken ein Ende fand. Er hörte das Geräusch von Tropfen, die zurück ins Wasser fielen. Und erinnerte sich an Regen.

Shūmatsu no Tani, Naruto, Verlust, Verrat, Schmerz.
 

Sakura säuberte Sasukes Gesicht und war beruhigt, dass er sie nicht sehen konnte. Vorerst konnte sie versuchen ihre Identität zu verheimlichen. Sasuke würde zwar früher oder später wissen wer sie ist, aber man musste ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Sie wrang den Lappen aus und das Wasser färbte sich rot. Dann ging sie zum Schrank um neues Verbandszeug zu holen. Als sie sich wieder zu Sasuke drehte, sah sie ihn in einer verkrampften Haltung. Ihr Herz schrie, sie spürte den Schmerz tief in ihrer Brust. Dort saß er und litt unter Schmerzen. Auch wenn die Hokage sagte, sie soll ihn nur so weit heilen, dass er überlebt um eine Gefährdung Konohas auszuschließen, hatte Sakura den starken Drang ihn vollständig zu genesen.

An seinem Bett wieder angekommen saß sie sich neben ihn auf die Matratze.

„Sasuke, ich werde jetzt die Binde neu anlegen.“
 

Sasuke hatte starke Kopfschmerzen, zu viele Erinnerungen drangen in seinen Schädel. Er wurde von einer Flut vergangener Bilder erdrückt. Er hörte ein dumpfes Sprechen. Verstehen tat er es nicht. Als ihn wieder die warmen Hände berührten und ihm die Haare aus dem Gesicht strichen, spürte er wieder diese angenehme Wärme. Die Bilder wurden intensiver. Er sah Team 7 vor sich. Naruto, Kakashi und Sakura. Er spürte Wärme und Heimat. Und dann drang der Wunsch auf, wieder in der Vergangenheit zu leben. Da wusste er noch nichts von den Intrigen Konohas und des Uchiha-Clans.

Itachi hat ihm eine Illusion geschaffen, die ihm sein Leben erleichterte. Auch wenn er jetzt wieder seinen Bruder liebte. Er würde alles dafür geben ihn wieder zu hassen.
 

„So, ich bin fertig. Soll ich dir irgendwas holen? Hast du Durst? Hunger?“

Sakura legte die dreckige Binde in den Müll, streifte ihre Haare hinter ihr Ohr und sah ihn besorgt an. Wann werde ich endlich verstehen, dass er unantastbar für mich ist?

Sakura, du bist eben naiv und seit Jahren in ihn verliebt.

Pf, ich könnte mir Schöneres vorstellen.

Du bist nun mal Sakura Haruno, und Sakura Haruno liebt Uchiha Sasuke. Das liegt zwischen den Zeilen. Genauso wie Naruto Hokage wird. So ist es eben gewollt.
 

Kopfschmerzen, so starke Schmerzen.

Verzweiflung, Ratlosigkeit, Misstrauen, Hoffnung, Verbitterung, Einsamkeit.
 

Sakura sah Sasuke die Schmerzen an. Schnell realisierte sie, woher seine Pein kommt. „Du hast Kopfschmerzen?“ Es war eine Feststellung, aber sie musste trotzdem nochmal nachfragen.

Sasuke konnte nur leicht nicken. Selbstbewusst und mit dem Gefühl alles unter Kontrolle zu haben, hatte Sakura wieder ihre Professionalität gewonnen. Auch wenn sie noch etwas unsicher mit dem Umgang mit dem Uchiha war, wusste sie endlich was sie zu tun hatte. Und sie war dankbar. Hiermit konnte sie sich kurze Zeit ablenken.

„Sasuke-kun?“

Wieder ein leichtes Nicken.

„Leg deinen Kopf bitte zurück in das Kissen. Ich werde etwas gegen die Kopfschmerzen unternehmen.“
 

Sasuke konnte nur noch kaum einen Schrei unterdrücken, so sehr brummte sein Schädel. Es war alles zu viel. Nur rar verstand er die Worte der für ihn fremden Frau, die ihn aber anscheinend sehr gut kannte.

Sasuke-kun.

Er kannte sie.

Er gehorchte ihr und legte sich wieder hin. Er würde alles in diesem Moment tun, wenn er diese Schmerzen losbekommen würde. Zu viel, einfach zu viel.

Und dann spürte er die Erlösung. Warmes Chakra, das sich wie eine Brise im Frühling anfühlte, strömte in seinen Kopf und ließ ihn müde werden. Und er sah ein Frühlingsfeld und sah Kirschblüten im Winde wehen.

Sakura Haruno.

Er verfiel in einen tiefen, festen Schlaf.
 

Die Iryōnin erhob sich, ging zur Tür, öffnete sie, passierte den Gang, ließ das hochgesicherte Abteil hinter sich, verließ das Krankenhaus und suchte ihren besten Freund auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  naira04
2010-10-10T12:18:24+00:00 10.10.2010 14:18
wow
wirklich gutes kappi und wirklich gute ff ;) bis jetzt
aber da mach ich mir keine Sorgen, bin schon richtig gespannt auf die nächsten Kapitel :)
lg naira
Von:  Jacward
2010-06-16T19:59:16+00:00 16.06.2010 21:59
Hey, deine FF gefällt mir. Scheint noch spannend zu werden
Freue mich auf die Fortsetzung


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