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DämonenBlut

Coreys Geschichte
von

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Einstieg ins Leben

Hier das erste Kapitel^^

Da könnt ihr Coreys Geschichte etwas verstehen, hoffe ich. Ein Einblick, bitte schön!
 


 


 

„Scheiße, stell dich nicht so an und sei gefälligst ruhig!“ Ihre Stimme war immer viel zu hoch gewesen.

Ein schriller Ton, den man nicht lange hören möchte.

Nach einer kräftigen Ohrfeige, die sie mir mit einer hohen Geschwindigkeit gab, verließ sie wieder das Zimmer.

Meine Mutter. Elena Dáhlen. Eine nicht wirklich hässliche Frau, aber sie wirkte immer älter als sie in Wirklichkeit war.

Immerhin war sie gute 37 aber sah mit ihrem faltrigem Gesicht, das sie immer in tonnenweise Schminke vergrub, aus wie 50.
 

Heute würde der letzte Tag sein, indem ich in diesem Bett schlafen musste.

Ja, nur noch dieses eine mal, dann würde ich nie mehr hier schlafen müssen.

Dieses Bett, dass viel zu klein für mich war, und dass ich seit 13 Jahren mein Eigentum nennen musste.

Ich seufzte und richtete mich langsam auf.

Überhaupt war das ein wirklich winziges Kinderzimmer.

Ich sah mich eine Weile um. In diesem Zimmer waren so viele Dinge passiert, die ich am besten aus meinem Kopf löschen wollte.

Am besten wäre es ja gewesen, wenn es nicht zu solchen Sachen gekommen wäre, aber ich war auch nur ein Mensch.

Ein Mensch, der Schmerzen empfand. Genau das schien sie nicht zu wollen.

Dass ich Gefühle empfand.
 

Ich stand auf und bereitete mich für die Schule vor.

Im Bad stand ich vor dem Spiegel und versuchte mich an den Traum zu erinnern.

Wer waren diese zwei, die sich vergnügt haben? Auf meinem Bett..

Waren es meine Eltern gewesen?

Ein Seufzen entwich mir, ich wusste es nicht mehr.

Ich betrachtete mein Gesicht im Spiegel.

Meine blasse Haut, meine hellen braunen Augen, meine langen, blonden Haare, die mir ins Gesicht fielen, streifte ich nach hinten und band sie mir zusammen.

„Keine Sorge. Heute wird das ein Ende haben…“ flüsterte ich leise vor mich hin.
 

Ich wollte gerade die Wohnung verlassen, als mein Vater mich leicht an die Schulter tippte und ich mich daraufhin nochmal umdrehte.

„Corey, geht’s dir gut? Was hat sie gemacht?“ seine Stimme wiederrum war sehr tief.

Ein wirklich großartiger Unterschied.

Ich musterte ihn kurz. Mein Vater. Robert Dáhlen.

Er war ein hübscher Mann im Alter von 39 Jahren. Seine kurzen dunklen, blonden Haare waren mit viel Gel elegant zurückgekämmt und so schick er auch mit seinem teuren Anzug aussah, so war er in seinem Herzen wohl ein ziemlich schlechter Mensch.

Ich wusste genau, dass er nur so tat, als ob er sich Sorgen machen würde.

Alles nur um sein Gewissen zu beruhigen.

„Alles in Ordnung, Vater. Mach dir keine Sorgen.“ In Wahrheit wollte ich etwas anderes sagen. Aber da kannte ich ihn zu gut.

Ich wollte Sachen wie: „ Es interessiert dich doch gar nicht, wie es mir geht. Warum verschwendest du deine Zeit mit mir? Wenn sie mich wieder schlägt, siehst du nur wieder weg. Verschwinde einfach. Du brauchst mich doch gar nicht. Und ich dich nur noch viel weniger.“ Sagen, aber ich konnte nicht. Ich durfte nicht.

Alles war nur ein Schein. Alles war von Außen her wirklich perfekt.

Die Nachbarn mochten uns… Nein, sie mochten meine Eltern.

Mich nahmen sie gar nicht wahr.

Wenn sie doch nur wüssten, was sich in dieser Wohnung abgespielt hatte.. sie würden einfach weitergehen. Einfach wegsehen… wie Vater.

Deshalb musste ich auch immer fröhlich wirken, damit sie nichts merkten.

Ja, nicht einen Laut von mir geben. Das hätte Mutter nicht gefallen.
 

„Sag mal, was hast du Corey? Du wirkst etwas benommen.“ Elysa setzte sich neben mich auf die Bank.

Natürlich war ich benommen, aber dass man es mir ansah, erschreckte mich ein wenig.

„Oh… nein, alles okay. Ich war nur in Gedanken.“

Elysa. Meine… sagen wir beste Freundin. Mit ihr Verband mich meine Kindheit.

Sie wusste alles über mich. Sie war ein schönes Mädchen in meinem Alter.

Ihre roten, lockigen kurzen Haare, ihre blauen Augen, die sich gut anfühlten.

Sie lehnte sich an meine Schulter.

„Sie hat es wieder getan. Was war es diesmal?“ ein leises Flüstern.

„Ach, es war nichts besonderes. Sie darf sich nicht so sehr aufregen, also wird es etwas leichter.“

Elysa kuschelte sich an mich und ich legte einen Arm um ihre Schulter.

„Heute ganz in schwarz, Corey. Soll das ein Symbol dafür sein, dass es heute endlich vorbei ist?“

Ich kicherte leise.

Es war nicht unbedingt ein Zeichen dafür, aber ich trug selten diese Farbe, denn meine Mutter mochte sie nicht.

„Ja, vorbei..“

Es hatte Jahre gedauert, bis ich meine Eltern dazu überreden konnte, mich ausziehen zu lassen.

Schon mit 16 wollte ich das, aber da war es noch zu früh gewesen.

Nach zwei Jahren voller Trauer, war es soweit.

Ich lächelte still vor mich hin, als ich die Glocke der schule hörte.

„Komm, lass uns losgehen.“ Elysa richtete sich auf und machte sich auf den Weg.

Ich blieb noch eine Weile im Hof sitzen und sah ihr nach.

In mir tobte alles. Wie sollte ich das schaffen?

So ganz allein.. Ich verabscheute die Einsamkeit, aber diese musste ich in Kauf nehmen.

Länger hätte ich das alles nicht ausgehalten.
 

Nach der Schule machte ich mich auf den Weg in meine neue Wohnung.

Nichts besonderes aber für mich war es sowas wie ein Traum, der in Erfüllung ging.

Ich blickte dem ganzen voller Zuversicht auf eine ruhige Zukunft entgegen.

Eine Zukunft, in der meine Mutter mich nicht jeden Abend schlagen kam. In der mein Vater mich nicht dort berührte, wo ich es nicht wollte.

In der ich mich nicht so elend fühlen würde.

Auf dem Flur sah ich eine ältere Frau mit schweren Säcken die Treppe raufgehen.

Ich bot ihr meine Hilfe an.

„Ach, vielen Dank, junger Mann. Das ist ausgesprochen freundlich von Ihnen.“

Ihr Gesicht war wirklich wunderschön. Nicht im Sinne von Schönheit, wie man sie kennt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie wäre ziemlich einsam.

Ihre Augen , die eine dunkle grüne Farbe besaßen und unsagbar traurig wirkten, verrieten es mir sofort.

„Wie lautet denn Ihr Name?“ Sie strahlte mit einem mal.

Wir waren in ihre Wohnung gegangen, da sie mich als Dank für die Hilfe zum Tee eingeladen hatte.

„Corey Dáhlen… und Sie können ruhig Du zu mir sagen.“

Sie nickte und stellte sich ebenfalls vor.

„Mein Name ist Rosevile. Anna Roseville.“ Sie stellte mir eine Tasse Tee auf den Tisch und setzte sich zu mir.

„Du darfst Anna zu mir sagen, wenn du magst.“ Ein leises Kichern.

„Nein, ich bevorzuge Mrs. Roseville, wenn ich darf. Das bin ich so gewohnt.“ Ich lächelte sie an.

„Aber nicht doch, Corey. Da komme ich mir zu alt vor! Anna, einfach Anna.“

Wir lächelten uns an.

„Was machst du eigentlich hier? Besuchst du jemanden? Dann will ich dich nämlich nicht länger aufhalten.“

Ich schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck. Ein sehr angenehmer Geschmack.

Etwas zu süß, aber dennoch angenehm.

„Ich wohne ab heute hier. Ich schätze wir sind Nachbarn.“

Ihre Augen weiteten sich für einen Moment und dann leuchteten ihre Augen auf.

„Wirklich? Das ist ja wunderbar!“

Das war wohl die erste und eigentlich einzige Bekanntschaft, die ich in meiner neuen Wohnung machen würde.



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