Zum Inhalt der Seite

120 Tage für Torchwood

120 One-Shots
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wahnsinn

Schlagwort: Lächeln

Hauptcharakter/Hauptpairing: -

Genre: Self-Insert
 

Wahnsinn


 

Die Landschaft streifte an ihm vorbei, mal schneller, mal langsamer. Der Geruch von Kaffee lag in der Luft. Kochte da wer Kaffee für ihn? Ja, was sollte es auch anderes sein.?

Tom sah aus dem Fenster des Zuges. Ein Dampfer fuhr den Fluss entlang, den der Zug kreuzte. Obligatorisch hob er die Hand und winkte den Passagieren auf dem Deck zu. Natürlich hatten diese nur darauf gewartet und würden jetzt sogleich die Köpfe zusammenstecken und über Toms großzügige Geste konsultieren und philosophieren. Und er würde es erhaben sehen, so wie es seiner würdig war. Wie immer. Wie es immer war. Und wie es wohl immer sein wird.

Der Zugführer kündigte ihm den nächsten Bahnhof an – seinen Bahnhof. Die anderen Fahrgäste steigen auch eigentlich nur seinetwegen aus. Aus Loyalität. Aber es wäre unter seiner Würde, wenn er ihnen dafür Beachtung schenken würde. Jeder Ansatz von Resonanz und Reaktion wäre nur ein Zeichen von Schwäche. Und Schwäche durfte er keinesfalls zeigen! Das wäre fatal und einfach nur schwach. Er hätte beinahe selbst über seinen Witz gelacht. Genaugenommen musste er sich ein Schmunzeln wirklich verkneifen. Aber er wollte nicht die Besorgnis oder gar Neugierde der Leute um ihn herum ansehen, die ihn anstarrten und jeden seiner Schritte begutachteten. Und er musste doch das Gleichgewicht der Welt erhalten und bewahren! Das war immerhin seine Aufgabe, von der alle instinktiv wussten aber niemand sich traute auch nur es gedanklich in Worte zu fassen. Ein jeder hatte schon des Nachts sein Gesicht und die unglaubliche Verantwortung auf seinen Schultern gesehen. Und sie fürchteten ihn. Aus Respekt. Aus Achtung. Aus Loyalität. Aus Angst. Denn wer sonst hätte schon den Mut und die Gabe dieser Aufgabe gerecht zu werden?

Er ging den Weg heim durch Cardiff. Es war schon recht spät und die Straßenlaterne spendete nur mager Licht. Es war schon eine Schande, dass man es wagen konnte, seinen Heimweg so schlicht beleuchtet zu lassen. Gleich morgen würde er den Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen!

Ein Hausmeister lief auf die Straße. Sein Gesicht war entstellt und Tom erschrak vor der Hässlichkeit des Kerls. Es widerte ihn an, diesen Mann anzusehen. Runzlig, kurze Haare, Falten. Und er schien keine Nase zu haben.? Doch er würde sich erhaben zeigen. Jesus hatte damals auch schon die Lahmen und Blinden geheilt. Es wurde Zeit, dass Tom auch seine Macht präsentierte!

Der Hausmeister sah ihn finster an und knurrte. Tom musste sich eingestehen, dass er Angst verspürte. Zum ersten Mal seit langem. Und es war ein beklemmendes Gefühlt. Ein Gefühl, dass er so schnell nicht mehr spüren wollte. Aber es war zweifellos da.

Tom streckte die Hand aus und wollte sie segnend über den Kopf der Kreatur legen, um seine Macht und Heilung in diesen Körper fließen zu lassen, da fauchte es und setzte zum Sprung an. Erschrocken zog Tom seine Hand zurück und in Panik ging er zu knie, umschlang seinen Kopf mit seinen Armen und begann jämmerlich zu zittern. Er konnte schon fast die Klauen und Zähne spüren, die ihn zerreißen würden. Doch das blieb aus.

Vorsichtig hob Tom seinen Kopf und sah drei Männer und zwei Frauen, die mit der Kreatur kämpften und besiegten. Mit irgendeiner Art Spray stellten sie es ruhig, stülpten einen Sack über dessen Kopf und verluden es in ihren Wagen.

Eine attraktive Frau drehte sich zu ihm um, ging in die knie zu ihm, musterte ihn und rief ihren Kameraden etwas zu.

Tom war zu geschockt, um ihre Worte zu verstehen. Er verstand auch nicht, warum man ihn plötzlich aufhievte und in einen Wagen setzte. Es kam Tom nur wenige Sekunden vor, da war er schon in einem Krankenhaus. Der Arzt gab irgendeine Diagnose, die er nicht verstand. Nein, die er nicht verstehen wollte. Aber Tom akzeptierte es. Er wollte eigentlich nur noch schlafen.
 

-------------
 

Hallo :)

Vielen Dank, dass du es ein weiteres mal bis hierher durchgehalten hast ;)

Diese Kurzgeschichte war sicherlich etwas verwirrend, daher möchte ich kurz etwas zum Schlagwort, zu Tom und seiner Persönlichkeit sagen:

Es ist noch nicht lange her, da wurde "Shizophrenie" als schlicht Wahnsinn kategorisiert (Shizophrenie bitte nicht mit Multiple-Persönlichkeit verwechseln!). Es gab viele grausame Methoden, um dies "auszutreiben" und erst seit einiger Zeit wird diese "Geisteskrankheit" human behandelt. Tom ist shizophren im Endstadium. Normalerweise werden solche "Problemfälle" in der Gesellschaft schnell erkannt, aber dadurch, dass tom sehr zurückgezogen lebte und somit nicht die Aufmerksamkeit bekam, die ein Mensch zur gesunden Entwicklung benötigt, wurde seine Krankheit erst so spät entdeckt. Shizophrenie kann durch Schockmomente ansatzweise geheilt werden bzw. kann es eine Basis zur Heilung schaffen. Ob Tom es schafft, lass ich den Leser selbst entscheiden. Solche Themen sind leider Tabuthemen, aber ich wollte es gerne mal aufgreifen.

Bis zum nächsten Mal - ich würde mich jedenfalls sehr freuen!
 

Liebe Grüße,

Yoite



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-09-23T19:21:06+00:00 23.09.2010 21:21
Wie immer eine tolle Geschichte^^
Ich hab sogar was gelernt~
*dachte bisher, Shizophrenie wäre dasselbe wie multiple Persönlichkeit^^'*
Danke für die Aufklärung^^
schreibst du auch mal über Ianto?
Der fehlt~



Zurück