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Bittersweet Desire

von

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Dass es keine ruhige Nacht wird, merkte ich spätestens, als ich von irgendjemand durchgeschüttelt wurde. Ich drehte mich um und versuchte die Hände, die mich nicht nervten, loszubekommen. „Kyosuke…Kyosuke…“, sagte dieser Jemand die ganze Zeit meinen Namen. „Nerv nicht, ich will schlafen!“, murrte ich schläfrig. „Aber…aber…ich muss mal…“, ich drehte mich wieder um und sah die Umrisse von einer Person. „Zweite Tür auf der rechten Seite. Jetzt lass mich.“ Ich bemerkte endlich, dass es Shinji war, der mich die ganze Zeit schüttelte. „Danke…“, sagte er leise.

Ich hörte ihn vorsichtig durch das Zimmer schleichen und als nächstes einen dumpfen Knall. Ich richtete mich auf und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. „Was hast du jetzt wieder gemacht?“, fragte ich schon leicht genervt. „I-i-ich bin hingefallen…“, wimmerte er leise. Ich seufzte und stand auf. „Bleib wo du bist.“ Ich stand vorsichtig auf und lief zur Tür, wo sich der Lichtschalter befand.

Ich musste einige Male blinzeln, bevor sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Ich sah auf den Boden, wo Shinji lag, da kann ich ja froh sein, dass ich nicht auf ihn gestiegen bin. „Also so wörtlich hättest du das jetzt nicht nehmen müssen.“ Er sah zu mir hoch und hatte Tränen in den Augen. „Du brauchst doch nicht gleich heulen!“ Ich gab ihm meine Hand und zog ihn wieder auf die Beine. Ich sah an ihm runter. Er hatte wirklich seine Klamotten ausgezogen. Ich sah verlegen weg.

Ich machte die Tür auf und im Flur das Licht an. „Da hinten ist das Bad. Sei leise und fall nicht wieder hin.“ Shinji nickte und ging leise durch den Flur. Ich erwischte mich dabei wie ich ihm nachsah. Verdammt. Ich ging wieder zu meinem Sofa und legte mich hin. Hätte er nicht wenigstens sein Shirt anlassen können? Ok, er war ziemlich betrunken, da kann man schon mal sowas machen. Aber wieso merkt man jetzt nichts mehr von Alkohol. Ach egal, ich will schlafen.

Ich hörte eine Tür auf gehen. Ich sah Hime, wie sie ins Bad gehen wollte. Sie klopfte kurz. „Hey, alles in Ordnung?“, rief sie durch die Tür. Ich stand auf um nach zu sehen. „Was los?“, fragte ich sie. „Wer immer da drinnen ist, muss sich gerade ziemlich übergeben.“, sagte sie besorgt. Shinji? Oh Gott, Shinji! „Hey, Shinji, alles in Ordnung?“ Ich klopfte gegen die Tür. Nun kam auch meine Schwester raus und schaute uns verschlafen an. „Was denn hier los?“ Sie schaute erst mich dann Hime an. „Dein Freund holt gerade das Letzte aus sich raus! Nur weil du ihm Alkohol aufgedrängt hast! Bist du nun zufrieden?“, schrie ich sie fast schon an. „Das..das wollte ich nicht…“ Ich sah zu ihr, sie weinte. „Hime, kümmer du dich mal um meine Schwester. Ich kümmere mich um Shinji.“ Sie nickte und ging dann mit meiner Schwester in Tama ihr Zimmer zurück. Ich hörte die Toilettenspülung und als nächstes Wasser.

Ich drückte die Klinke runter. Es war auf. „Shinji ich komme jetzt rein.“ Ich öffnete vorsichtig die Tür. Ich sah wie er sich Wasser ins Gesicht spritzte. „Hey, alles klar mit dir?“, fragte ich vorsichtig und ging zu ihm. Er schüttelte den Kopf. „Du verträgst keinen Alkohol, oder?“ Er schüttelte erneut den Kopf. „Tut mir leid, dass meine Schwester dir das Zeug aufgeschwatzt hat.“ Er sah mich kurz an und setzte sich dann auf den Boden. Er zog die Knie an seinen Körper und legte seinen Kopf mit der Stirn auf die Knie. „Soll ich dir was zu trinken machen? Einen Tee oder so?“ „Würdest du das machen?“ Ich nickte. „Aber vorher bringen wir dich wieder ins Bett.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich will nicht weg hier…“ „Wie jetzt?“, fragte ich ungläubig. „Was ist wenn ich wieder…naja…“ „Achso. Aber du kannst nicht halb nackt unser Bad blockieren. Komm. Ich trag dich auch.“ Shinji schaute mich mit großen Augen an. Ich kniete mich vor ihn und legte eine Hand um seinen Oberkörper und die andere Hand unter seine Beine. „W-w-warte...ich bin doch viel zu schwer! Lass mich runter!“, beschwerte er sich. Ich ignorierte ihn und ging aus dem Bad. Er wehrte sich noch ein bisschen, ließ dann aber locker. Ich legte ihn auf mein Bett, wobei ich mich ein bisschen über ihn rüber lehnen musste. Von nahem sieht er noch süßer aus. „Also, dann bleib mal liegen, ich hol dir einen Tee.“ Ich wollte gerade raus gehen als mein Blick auf sein Shirt fiel. „Ach ja, zieh dir bitte dein Shirt wieder an.“ Ich hob es auf und gab es ihm. Er nickte und wurde rot. „Tut mir leid.“, flüsterte er. „Schon gut.“ Ich verließ das Zimmer und ging in die Küche, Hime war auch schon da.

„Was ist mit Tama?“, fragte ich während ich einen Teebeutel suchte. „Sie hat Schuldgefühl und deine Aktion vorhin machte es nicht viel besser. Sie ist in ihrem Zimmer und weint.“ Ich kochte Wasser auf und setzte mich erst einmal zu Hime. „Ich gehe nachher nochmal zu ihr und entschuldige mich.“ Hime nickte. „Lege du dich wieder hin, ich mach das hier schon.“ „Wirklich? Soll ich dir nicht noch irgendwie helfen?“ „Nein schon gut.“, sagte ich. Hime nickte und verschwand dann in ihr Zimmer. Das Wasser war nun auch fertig und ich goss es in eine Tasse mit dem Teebeutel. Ich stellte es auf ein Tablett und legte ein Löffel dazu. Ich nahm das Tablett und ging wieder zurück zu Shinji.

Ich stellte alles auf meinen Nachttisch ab. „Er ist noch sehr heiß, also verbrenn dich nicht. Außerdem musst du selber mal schauen, wie stark du den Tee haben willst. Ich gehe schnell zu Tama.“, fügte ich noch hinzu.

Ich klopfte bei Tama an die Tür und öffnete sie. „Tama?“ Sie lag im Bett und rührte sich nicht. „Ich weiß doch, dass du noch wach bist.“ Ich setzte mich auf die Bettkante. „Tut mir leid, dass ich gerade so ausgerastet bin, aber manchmal denke ich einfach, ich habe die Verantwortung für dich und muss dich dann belehren, wenn du etwas angestellt hast.“ Ich hörte sie schluchzen. „T-t-tut mir leid…dass ich Shinji…Alkohol gegeben habe…“ Sie drehte sich zu mir um. „Sag es lieber ihm, nicht mir. Aber jetzt komm mal her und nimm deinen Bruder mal in den Arm.“ Ich hielt meine Arme offen und sofort fiel sie mir um den Hals. Ich umarmte sie und streichelte ihren Kopf. „Siehst jetzt geht es doch gleich viel besser oder?“ Ich merkte wie Tama nickte. „Danke…“, sagte sie leise. „Kein Problem, aber jetzt wird weiter geschlafen.“ Ich ließ sie wieder los und ging zurück zu Shinji, dieser nippte gerade an seiner Tasse. „Na schmeckt dir der Tee?“ „Ja!“, sagte er glücklich und lächelte mich an. Er sieht so lieb aus. Ich schaute verlegen zu Seite und ging zu meinem Sofa. „Sag wenn du fertig bist, damit ich das Licht aus machen kann.“ Ich rieb mir die Augen und gähnte. Ich beobachtete ihn ein bisschen. Zum Glück hatte er sein Shirt wieder an. Wie kann man nur bei einem Fremden halbnackt im Bett liegen. Leicht naiv oder wie?

„Fertig!“ Er stellte seine Tasse weg. Ich stand wieder auf und ging zum Lichtschalter um ihn auszumachen. Gerade als es dunkel war spürte ich wie Shinji mich von hinten umarmte. „D-d-danke…“, sagte er leise. Ich spürte wie ich rot wurde. „Ach was, kein Thema. Du kannst mich wieder los lassen.“ Arg! Wieso sagte ich jetzt sowas? „O-o-ok…“ Er ließ mich auch tatsächlich wieder los. Ich drehte mich um und sah seine Umrisse. Ich brauchte eine Weile bis ich mehr sehen konnte. „Willst du nicht wieder ins Bett?“ „D-d-doch…aber…schläfst du jetzt bei mir…bitte…“ Ich soll was? Nichts lieber als das. „Bitte…“, bettelte er weiter. Ich seufzte. Verdammt, wieso musste er so süß sein. „Ok.“ Sofort griff er nach meiner Hand und tapste zu meinem Bett.

Kaum dass ich drinnen lag, kuschelte er sich an mich ran. Ich kann so nicht schlafen! Aber anscheinend schon, ich hörte bereits nach kurzer Zeit flaches und gleichmäßiges Atmen. Ich legte vorsichtig einen Arm um ihn. Wieso mach ich das? Mag ich ihn etwa? Nein Quatsch, ich mach mir nur Sorgen um ihn, mehr nicht. Ich kenne ihn nicht und habe nur Mitleid mit ihm. Ich passe nur auf ihn auf, dass er sich nicht wieder übergeben muss. Mehr nicht. Ich mag ihn nicht, nein!

Er kuschelte sich im Schlaf noch näher an mich ran und schlang beide Arme um mich. Wieso habe ich mich auch darauf eingelassen mit ihm in einem, meinem, Bett zu schlafen? Das kann nur die Müdigkeit sein mehr nicht. Ich bin einfach nur übermüdet. Ich musste gähnen.

Ich schlief doch tatsächlich ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rajani
2011-04-20T17:44:22+00:00 20.04.2011 19:44
so und weiter gehts ^^
also ich finde das ja sehr hastig, aber shinji ist wohl so der typ naiv-blond-blauäuig ;) aber auf jeden fall süß, das hat was - man kann sich das so unmöglich vorstellen das jemand einen anderen beim ersten mal sehen (sozusagen) gleich so derart überrumpeln kann xD
aber wirklich total süß und vor allem kyosukes gedankengänge, einfach niedlich - "nein nein nein, ich mag ihn nicht!" - süß

LG Rajani


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