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Die geschriebene Geschichte

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Die Suche

Opa, wo bist du nur?
 

Es gab so viele Ruinen in dieser Gegend. Sie gehören dazu, sie müssen da sein, haben sich gut eingegliedert in die später erbauten Gebäude und jene, die zwar genauso alt, jedoch noch bewohnbar waren. Überall konnte man deutlich sehen, wie es einmal gewesen sein mussten. Manche Straßenzüge sahen sogar noch aus wie vor tausend Jahren, als dies noch eine Republik gewesen war, die den halben Kontinent und einen Teil zweier anderer umfasst hatte. Als diese Stadt noch Teil eines Weltreichs gewesen war. Längst hatten andere diesen Platz eingenommen und bekriegten sich untereinander.

Der Großvater war lange verschwunden und nur noch ein kleines Kind rief wieder und wieder seinen Namen, als könne es ihn dadurch zurückbringen. Es gab kein zurück zu alter Zeit, auch wenn das keiner der Enkel dieses mächtigen Mannes wahr haben wollte. Jedes versuchte auf seine Art, den Großvater wiederzubringen. Entweder, indem sie selbst danach strebten, so groß und mächtig zu werden wie er es gewesen war oder wie dieses kleine Kind, indem es an dem wenigen festhielt, das ihm noch geblieben war.

Noch glaubte es fest daran, dass sein Großvater noch immer über es wachte, wann immer es auch ihn Schwierigkeiten geriet. Egal, wie viele Jahre der Abwesenheit seines Großvaters schon vergangen waren, egal, wie viel es schon hatte durchmachen müssen, nachdem sein Großvater verschwunden war.
 

Opa, wo bist du?
 

Die alten Straßen zogen sich weit durch das Land dahin, bis zu den Grenzen und darüber hinaus. Viele, aber nicht alle, wurden noch immer genutzt. Von den alten Gebäuden standen nicht mehr alle. Manche waren dafür genutzt worden, neue Häuser zu bauen, andere waren im Laufe der Jahre in sich zusammen gefallen und dann verschwunden, einfach so. In den Feldern dieser Gegend fand man oft die Reste von Vasen und anderen tönernen Gegenständen. Überall hatte der Großvater seine Spuren hinterlassen. Spuren einer besseren Zeit, einer glorreichen Vergangenheit, nach der sich beinahe jedes seiner Enkelkinder sehnte. Doch aus diesen Ruinen würde der einstige Glanz nicht mehr erstehen. Diese Zeiten waren vergangen und gerieten immer mehr in Vergessenheit.
 

Opa, warum bist du verschwunden?
 

Doch auch wenn eine Sache, ein Leben endet, wuchs daraus immer auch etwas neues. Wie die Häuser, deren Steine, die der Putz nicht länger zusammen zu halten vermochte, als Baustoffe für die Häuser neuer Generationen dienten. Die Scherben lockernden den Boden der Felder, die die Nachkommen derer ernährten, die die Gefäße einst zur Aufbewahrung genutzt hatten. Und das einstige Reich des Großvaters war nun die Heimat vieler anderer Weltreiche.
 

Opa, wohin bist du verschwunden?
 

Das kleine Kind irrte noch immer durch die Straßen und schrie so laut es konnte nach seinem Großvater. Es war nicht laut, doch laut genug, verzweifelt genug. Es lebte, auch ohne seinen Großvater. Es gab noch immer Menschen, die sich um das Kind kümmerten. Doch es wünschte sich noch immer zurück, zurück in eine unbeschwertere Zeit, als es noch nicht im Dienste vor Mächtigeren hatte stehen müssen. Als es sich nur darum kümmern musste zu spielen und sich mit Kunst zu beschäftigen so viel es wollte.
 

Opa, warum hast du mich verlassen?
 

So wie jetzt suchte es nicht oft nach seinem Großvater. Es hatte Freunde, die ihm den Großvater ersetzten, auch wenn nun alles anders war. Es hatte sich immer Sorgen um den Großvater gemacht, wenn dieser weggegangen war, in den Kampf gezogen. Die selben Sorgen machte es sich nun, um seine Freunde und die anderen Enkel des Großvaters. Es selbst wollte das nicht, es wollte nicht kämpfen, nicht, wenn es dabei andere verletzen konnte, womöglich sogar andere, die ihm viel bedeuteten.
 

Opa, wo bist du?
 

Es lief stundenlang durch die alten Straßen, denen egal war, wer da über sie rannte. Diese Straßen hatten schon so unzählig viele Menschen überquert, dass die Straßen sich an keinen einzelnen davon mehr erinnern konnte. Herrscher lange vergangener Zeiten, Kolonnen von Soldaten, Bürger, Händler, Bauern und Bettler. Für die Straßen waren sie alle gleich. Auch die Häuser und Ruinen, die aus ihren kalten Fensterhöhlen auf die Straße blickten, hatten mehr gesehen, als Menschen fassen konnten, unzählige Gesichter, fröhliche, traurige, vergnügte, wütende, besorgte, zu Tode betrübte, verzweifelte, siegessichere. Emotionen, die sie niemals zurückgeben konnten, bis zu dem Tag, an dem alles zu Staub zerfallen würden.
 

Opa, wo bist du nur?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ichihara-Mina
2010-09-13T00:49:31+00:00 13.09.2010 02:49
Ich weiß ich habe gesgat das ich keinen lobgesang mache, also halts maul Bastard. *räusper* Wo find ich die nächste Zeitmaschine um Nonno zurückzuholen?
Naja wenn ich das lese, will ich nunmal Feliciano helfen! Verdammt!


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