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Grazie a dio.

von

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Fluchtversuch

Doch Deutschland konnte nicht sehr lange schlafen.

Bald wachte er auf und sah, dass die Zellen immer noch von tiefer Finsternis eingehüllt waren.

Als sich aufsetzen wollte, musste er die Zähne fest zusammenbeißen, so sehr schmerzten seine Rippen. Stöhnend langte er nach seinem Oberteil und band es sich wieder um den Oberkörper.

Eine Weile saß er so da und wartete darauf, dass der Schmerz nachließ.
 

Er musste wieder an seinen “Besuch” denken.

Was sollte das?

Wollte dieser Frankreich sich an seiner Hilflosigkeit erfreuen?

Oder hatte er das, was er gesagt hatte tatsächlich ernst gemeint?
 

Schließlich stieg er auf die Matratze, um noch einmal aus dem kleinen Fenster zu blicken.

Er konnte die Schemen eines Gartens erkennen. Direkt unter dem Fenster waren Rosenbüsche.

Moment - er sah etwas, das seiner Aufmerksamkeit bisher entgangen war: Die Rosenbüsche waren mit Draht zurückgebunden. Draht.

Ludwig blickte sich noch einmal nach eventuellen Wachen um, dann versuchte er, an den nächsten Draht zu kommen. Doch er war zu weit unten.

Also griff er nach einem der Rosenzweige und zog ihn etwas zu sich nach oben.

Die Dornen, die sich dabei in seine Finger bohrten, bemerkte er gar nicht.

Indem er sich selber noch etwas weiter hochzog und mit den Füßen an der Mauer etwas Halt fand, konnte er auch seinen zweiten Arm durch die Gitterstäbe hindurch quetschen.

Schließlich gelang es ihm, den Draht von dem Rosenzweig zu streifen.

“Ja!”

Vorsichtig ließ er sich wieder runter, den Draht fest umklammert.

Frankreich hatte seinen Gefangenen quasi einen Weg zur Flucht direkt vor ihrem Fenster geboten.
 

“Ludwig?”

Japan war wieder aufgewacht.

“Ich hole uns hier raus.”, sagte Deutschland entschlossen und ging direkt zur Tür.

Er bog sich den Draht zurecht und steckte ihn ins Schlüsselloch.

Nach zwei Minuten konzentrierten Arbeitens, während denen Kiku angespannt auf der Pritsche saß und zusah, gab die Tür endlich das langersehnte Geräusch von sich: Ein Klicken.

Triumphierend drehte sich Deutschland zu Japan um und versuchte, zu lächeln. Doch die Anspannung konnte seinem Gesicht nicht entweichen.

Vorsichtig drückte er die Klinke hinunter und öffnete die Tür.

Dann ging er zu Japans Zelle und wiederholte das Kunststück.

Klick.

“So weit so gut ...”, meinte er. “Komm, Kiku.”

Doch dieser zögerte. “Ich glaube, es geht nicht ...”, meinte er schließlich.

Ludwig machte ein verdutztes Gesicht. “Was ist los?”

Als Antwort bewegte Japan kurz das linke Bein, was sein Gesicht ganz weiß werden ließ.

“Nein ...!” Schnell ging der Deutsche zu seinem Freund hinüber und besah sich dessen Bein.

Das Ergebnis gefiel im gar nicht. Gebrochen.

“Verdammt, was kommt den noch?!”, fluchte er. “Wer von ihnen war es?” Es gab keinen Zweifel, woher die Verletzung stammte.

“Ich weiß nicht. Ich denke auch nicht, dass sie es überhaupt mitgekriegt haben ...”, erwiederte Kiku.
 

Ludwig biss sich auf die Unterlippe

Nach kurzem Überlegen ging er zurück in seine Zelle, um sich erneut an das Fenster zu stellen. Mit Mühe erreichte er einen der Stäbe, an denen die Rosenbüsche zurückgebunden waren und zog ihn aus der Erde.

Seinen gebrochenen Rippen tat diese Aktion jedoch überhaupt nicht gut.

Mit dem Pflanzstab ging er zurück zu Kiku und löste die Reste Oberteils von seinen Rippen.

Mit Stock und Oberteil schiente er Kikus Bein behelfsmäßig.

“Aber deine Rippen ...”, begann dieser.

“Du hast es nötiger ...” , erwiderte Ludwig ernst. “Hilft bei mir eh nicht sehr viel ...”

Dann half er Kiku hoch.

“Stütz dich auf mich.”

Gemeinsam gingen sie zu Italiens Zelle.

Während Japan sich an der Wand abstütze, um sein Bein nicht zu belasten, öffnete Ludwig auch dieses Schloss.

Dann ging er zu Feliciano hinüber, der noch immer schlief.

Er weckte ihn, indem er sanft an seiner Schulter rüttelte.

“He, Feliciano, komm. Wach auf.”

“Hm ...? Lu- Ludwig ...”, fing der kleine Italiener an. “Moment ... Ludwig?! Wie-?” Erschrocken blickte er sich um. Ludwig saß tatsächlich an seinem Bett, aber die Umgebung war die gleiche. Also träumte er nicht.

“Erkläre ich dir später. Und jetzt komm, wir müssen fliehen!”

Sofort sprang Feliciano auf. “Ludwig, deine Hand ...”

“Hm?” Erst jetzt bemerkte Deutschland, dass seine Finger ganz blutig waren. Eine kleine Dorne steckte noch darin. Eine Rosendorne.

“Ist nicht so schlimm.”, meinte er etwas nachdenklich.

Zusammen ginge sie zu Kiku.

“Was ... was ist los?”, flüsterte Italien.

Deutschland und Japan sahen sich kurz an. “Geht schon.”, versuchte letzterer, Feliciano zu beruhigen.

“Okay, dann los ...”, meinte Ludwig. “Komm, Kiku ...” Doch als er versuchte, Japan die Treppe hoch zu helfen, keuchte er auf. “Verdammt, meine Rippen ...”

“Ich stütze Kiku und du gehst vor.”, schlug Italien tapfer vor.

Etwas widerwillig nickte Deutschland und ging langsam die Treppe hoch, gefolgt von Italien, der nun Japan stützte.

An der Tür angekommen, blieb er stehen um kurz zu verschnaufen und zu lauschen. Doch er hörte kein Geräusch jenseits der Tür.

Also stocherte er erneut mit dem Draht im Türschloss herum und tatsächlich gelang der Trick auch hier.
 

Ludwig blickte sich noch einmal zu Feliciano und Kiku um, die ihm ernst zunickten. Dann holte er tief Luft und öffnete vorsichtig die Tür.

Wie durch ein Wunder war niemand zu sehen. Keine Wachen, nichts.

Es war leicht ... etwas zu leicht, dachte sich Deutschland.

Leise trat er auf den schwach beleuchteten Korridor und sah sich noch einmal um. Dann winkte er Italien und Japan hinaus.

Zu dritt gingen sie den Korridor entlang.

Bei jedem Verändern der Schatten durch die Fackeln an der Wand zuckte Ludwig zusammen.

Bei jeder Nische rechnete er damit, dass sich dort jemand versteckt hält.

Jeden Moment rechnete er damit, dass ihre Flucht bemerkt werden würde.

Sie mussten es schaffen!

Schließlich erreichten sie die Tür am Ende des Korridors.

Erneut lauschte Deutschland auf Geräusche.

Nichts.

Also legte seine Hand auf die Klinke und drückte die vorsichtig hinunter.
 

Es ging in einen kleinen Raum, in dem noch mehr Türen abzweigten.

Doch einer der Türen führte nach draußen.

Deutschland schlich zu dieser hinüber und spähte durch das Fenster.

Einen Weg, Büsche, Bäume und einen Stall konnte er erkennen.

Wachen fielen ihm wiederum nicht auf.

Inzwischen waren Italien und Japan zu ihm hinüber gekommen.

“Was machen wir jetzt?”, fragte Feliciano Ludwig flüsternd.

Dieser überlegte kurz. “Ich denke, wir versuchen, zum Stall zu kommen ...” Nachdenklich schaute er Kiku und Feliciano an. “Ja. Ich gehe vor und wenn ich euch ein Zeichen gebe, kommt ihr schnell nach, alles klar?”

“Gut.”, meinte Japan.

“Ja.”, stimmte auch Italien zu.

Beide etwas zögerlich aber mit fester Stimme.

Bis zu diesem Punkt war ihre Flucht geglückt.

Doch jetzt kam der wohl schwierigste Teil. Im freien Gelände zwischen Gebäude und Stall konnten sie nämlich leicht gesehen werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-08-19T20:54:23+00:00 19.08.2010 22:54
das ist verdammt spannend *_*
So dramatisch ich hoffe sie schaffen die Flucht
Das ist super geschrieben *_*
Ich hab richtig Mitleid mit den Achsen Mächten
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht
LG


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