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When the rain begins to fall

von

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Being not the only one in the rain ~Drop two~

Heute regnete es und ich befand mich gerade im Flur um mich fertig anzuziehen. Ich schlüpfte gerade in meine Schuhe, als ich meinen Vater vernahm, der mir, mal wieder, eine Predigt hielt.

“Shun! Du willst doch nicht etwa wieder im Regen hinaus gehen?”, meinte er, während ich mein Jackett anzog, danach wendete ich mich meinem Vater zu. Er hatte gerade seine Zigarette im Mund und zog einmal dran. Er hatte sich wahrscheinlich seit Vorgestern nicht mehr rasiert, was man an seinem kleinen Stoppelbart erkennen konnte.

“Ich kann auch Einkaufen gehen. Wir haben doch eh kaum Essen im Kühlschrank.”, schlug ich dann lächelnd vor und fuhr kurz durch meine kurzen blau-schwarzen Haare, zerzauste sie etwas.

Mein Vater, Seiichiro, rieb sich kurz über sein Kinn, sodass ein leises kratzendes Geräusch entstand, als er über seinen Bart strich, seufzte leise und drehte sich um, um zur Küche zu gehen. “Ich schreibe dir einen Zettel, warte so lange. Nimm dir auch einen Schirm mit, Shun. Ich glaube der steht noch im Bad.”, erklärte er und verschwand auch schon in der Küche.

Ich nickte mir selbst kurz zu, verschwand auch für einige Sekunden im Band und holte mir den Schirm. Als ich wieder auf dem Flur war, stand mein Vater schon an der Tür mit einem Zettel in der Hand.

“Bitte bleib nicht zu lange draußen im Regen. Du wirst sonst noch krank und dann brauchst du nicht denken, dass du nicht zur Schule musst!”, grinste mein Vater leicht.

Ich wusste, dass er es nicht ernst meinte, da mein Vater viel zu fürsorglich war. Er würde niemals eines seiner Kinder irgendwo hin schicken, wenn es krank wäre, das konnte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren.

“Ich werde daran denken. Also bis dann!”, meinte ich lächelnd, nahm meinem Gegenüber den Zettel ab, öffnete die Tür und verschwand hinaus in den Regen.

Leider musste ich meinen Vater enttäuschen, da ich jetzt sicherlich eine bis zwei Stunden nur im Regen spazieren würde.

Kaum war ich in dem angenehmen Nass, vergaß ich auch schon alles um mich herum, alles schlechte vergass ich. Ich gab mich nur den Gedanken hin, die mich interessierten, über die ich nachdenken wollte.
 

Gemütlich schlenderte ich durch den Regen, dachte an verschiedene Dinge.

Ich dachte daran, wie sauer Vater sein würde, wenn ich wieder völlig durchnässt nach Hause käme, doch ich wusste, wie schnell mein Vater vergeben konnte.

Er würde mir dann einen warmen Kakao machen, damit ich mich aufwärmen konnte, dann würde er mir eine warme Badewanne einlaufen lassen, damit ich weiter Auftauen konnte.

Das machte er immer und ich fand es einfach nur schön.

Vielleicht gehe ich auch deswegen gerne in den Regen hinaus, mal außen vor gelassen, dass mich Regen sowieso beruhigt, damit ich die Wärme in meiner Familie umso deutlicher spüren konnte.
 

Ein kleines Lächeln huschte bei den Gedanken über meine Lippen und tänzelte nun fröhlich durch den Regen. Summte irgendeine Melodie vor mich her.
 

Nun gab ich mich gedanklich meinem großen Bruder Shin hin. Er war viel größer als ich und hatte etwas längere blau-schwarze Haare, die er glatt und etwas im Gesicht trug.

Ich denke wohl die meiste Zeit an ihn, denn er ist halt mein großer Bruder, mein Onii-chan.

Für mich ist er aber nicht nur das. Ich liebe meinen Bruder, meinen Shin und das nicht nur als Bruder, nein auch als Verehrer, ich liebe ihn vom Herzen.

Ich weiß, dass es Verboten ist, ich weiß es, doch ich kann es nicht rückgängig machen...
 

Meine Füße wurden langsamer, bis ich im Regen einfach stehen blieb und meinen Blick gesenkt hielt.

Es fing für mich damals an, als Shin und ich noch klein waren und es meine kleine Schwester noch gar nicht gab...
 

~Flashback~
 

“Nicht, dass ihr euch weh tut!”, rief Seiichiro seinen beiden kleinen Söhnen zu, als diese vergnügt auf dem kleinen Spielplatz, der sich in der Nachbarschaft befand, herum tobten. Der Vater lächelte nur sanft, während er den Beiden einfach weiterhin zusah und setzte sich auf eine Bank und beobachtete Beide weiter.

“Komm’ schon, Shun! Du musst schon schneller sein, damit du mich fangen kannst!”, rief der 9 jährige Shin vergnügt und rannte weiterhin kichernd über den Spielplatz, sah ab und zu zurück, um sicher zu stellen, dass Shun ihn nicht einholen würde.

Shun grinste noch leicht und kicherte ebenfalls, rannte so schnell er konnte weiter hinter seinen großen Bruder her. “Ich krieg’ dich noch!”, rief er kichernd.

Der kleine Shun sah sich etwas um, vielleicht gab es ja eine Abkürzung, um so Shin zu packen? Wäre doch gelacht, wenn der 7 jährige seinen Bruder nicht überlisten konnte!

Nach einigen Sekunden fand Shun auch seine Chance: Wenn Shin gerade nicht zu Shun hinsehen würde, so würde letzterer sich hinter dem Klettergerüst verstecken und darauf warten, dass Shin zu ihm kommen würde, um nach ihm zu sehen.

Ein perfekter Plan in Shun’s Augen und sein Grinsen wurde noch etwas breiter.

“Na, was ist, du lahme Ente?”, rief Shin, der gerade nicht zu Shun sah und er diese Chance ergriff und seinen Plan in die Tat umsetzte.

Erst merkte Shin gar nicht, dass Shun nicht mehr hinter ihm her rannte, doch als er sich erneut umdrehte, um zu schauen, ob Shun schon aufgeholt hatte, sah er ihn nicht.

Sofort blieb der 9 jährige stehen und blickte um sich. “Shun? W-wo bist du?”, rief er unsicher und tapste langsam den Weg zurück, den er vorhin gerannt war, “Das...ist nicht lustig! I-ich habe Angst...!”

Breit grinsend stand Shun hinter dem Klettergerüst und wartete nur noch auf Shin. Das würde ein Spaß werden, wenn er Shin erst einmal hatte! Doch plötzlich plagte ihn ein schlechtes Gewissen, als er die Stimme von Shin vernahm, wie er zu gab, dass er Angst hatte.

Hatte Shun etwa doch ein wenig übertrieben? Schließlich machte er Shin Angst. Leise seufzte der kleine 7 jährige Junge, Spaß hin oder her, er wollte Shin, seinem Onii-chan. keine Angst einjagen!

Langsam trat Shun aus seinem Versteck hervor und ging schnell zu Shin. “Shin! Ich bin hier!”, rief er und eilte zu seinem Bruder und warf sich um dessen Hals, “Es tut mir leid! Ich wollte dir keine Angst einjagen!” Während er dies sagte, kuschelte er sich noch mehr an Shin und fing an leise zu schluchzen.
 

Im ersten Moment war Shin hingegen total wütend auf Shun, dass er sich solch einen Spaß mit ihm erlaubt hatte, doch als sein kleiner Bruder sich um ihn warf und anfing zu schluchzen, verflog seine Wut in null Komma nichts.

Tröstend stich Shin über den kleinen Rücken Shuns und gab ihm einen kleinen und sanften Kuss auf den Kopf. “Wein’ doch nicht, Nii-chan! Es ist alles gut! Ich bin nicht wütend auf dich!”, erklärte der große Bruder und sah Shun lächelnd entgegen und wischte mit seinen Händen die Tränen von Shun aus dem Gesicht, dann stupste er die Nase seines kleinen Bruders an. Daraufhin wurde Shun leicht rot um die Nase und blickte seinen Großen Bruder an.

“Du bist nicht wütend auf mich?”

“Nein.”

Nun konnte Shun wieder lächeln und wischte sich mit seinem Arm über sein Gesicht. “Das freut mich!”, meinte er dann glücklich, “Lass uns weiter spielen!”

Shin nickte nur lächelnd, doch wurden sie gerade von ihrem Vorhaben abgehalten. “Shin! Shun! Kommt ihr? Es fängt an zu regnen!”, rief deren Vater dann.

Enttäuschung kam in den Shimizu Brüdern auf und beide seufzten gleichzeitig leise auf. Shin war der erste, der sich wieder fasste und Shuns Hand fröhlich in seine nahm.

Währenddessen fielen ie ersten Regentropfen vom Himmel.

“Komm’ Shun! Wir können zu Hause weiter spielen!”, kicherte Shin und rannte auch schon los und zog seinen kleinen Bruder mit sich. Letzerer war leicht rot im Gesicht, lief mit Shin mit.

“Darf ich...Heute in deinem Bett schlafen?”, fragte er dann leise nach und sah leicht schüchtern zur Seite.

Der regen wurde etwas heftiger und Shin rannte etwas schneller mit Shun an der Hand zu deren Vater.

“Aber natürlich darfst du!”, antwortete er dann nach einer Weile und kicherte.
 

Kaum waren die beiden bei Seiichirio angekommen, hatte letzter seine Jacke ausgezogen und sie Shun und Shin gegeben, damit sie etwas über ihren Köpfen hatten. “Nun, schnell nach Hause!”, meinte er lächelnd.
 

~ Flashback Ende~
 

Wieder huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen als ich wieder an damals zurück dachte, denn damals waren wir beide noch so unbeschwert glücklich. Doch nach diesem Tag hatte ich immer besonderes Herzrasen, wenn ich mit Shin zusammen war.

Erst als ich etwas älter war, hatte ich realisiert, dass ich mich in meinen Bruder verliebt hatte.

Leise seufzte ich und wollte wieder los gehen, als ich ein, mir sehr bekanntes, Kichern hörte und wie sich dieses Etwas an meine Beine klammerte.

“Nii-chan!”, rief das kleine Mädchen kichernd, “Du bist ganz nass!”

Es war niemand anderes als meine kleine Schwester, Sakura, die sich an mich klammerte. Dann spürte ich plötzlich, wie kein Regen mehr auf mich niederprasselte und als ich nach oben sah, erblickte ich einen durchsichtigen Regenschirm, der mir von meinem Vater über den Kopf gehalten wurde.

“Hatte ich nicht, gesagt, dass du nicht so lange im Regen herum laufen sollst?”, fragte Seiichrio mich und lächelte dabei liebevoll.

“Hör’ darauf, was dein Vater sagt!”, grinste nun noch jemand hinter meinen Vater. Es war nun niemand anderes als Shin, “Du erkältest dich noch!”

“Du klingst wie Vater!”, entgegnete ich lachend meinem älteren Bruder, “Also kommt ihr alle jetzt mit mir einkaufen?”

Und als Antwort diente nur ein leises Lachen.



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