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Ein neues Zuhause

von

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Titel: Ein neues Zuhause
 

Teil: 8/?
 

Autor: Demonsangel
 

Email: katharina_huke@web.de
 

Disclaimer: Die Jungs gehören immer noch nicht mir und Geld will ich auch nicht hierfür haben.
 


 


 


 

Ein neues Zuhause 8
 


 

Zitternd ließ sich Duo vor seinem Ehemann auf die Knie sinken und legte das Verbandsmaterial ab. Er wagte es nicht, Heero ins Gesicht zu sehen. Er hatte Angst vor der Wut und der Abscheu, die er in seinen Augen sehen würde. Stattdessen bemühte er sich möglichst vorsichtig das Tuch, welches Wufei auf die Wunden drückte, zu entfernen, um den Japaner versorgen zu können.
 

Heero blickte seinen ihm aufgezwungenen Ehemann aus zusammen gekniffenen Augen an und versuchte mühsam die Wut, die in ihm aufstieg, als er ihn so vor sich knien sah, zu unterdrücken. Der Junge hatte solche Angst vor ihm, aber er dennoch versorgte er ihn, aber er blamierte ihn auch immer wieder. Langsam kam es ihm so vor, als ob der Jüngere sich absichtlich so dumm und tollpatschig anstellte, aber dagegen sprach die ehrliche Ausstrahlung des Langhaarigen und dass er sich inzwischen immer zu bemühen es ihm recht machen zu wollen. Heero zuckte plötzlich schmerzhaft zusammen. Sein nervöses Anhängsel hatte heftig gegen eine der Kratzspuren gedrückt. Wütend wollte er den Tollpatsch anfahren, als er von Wufei gestoppt wurde.
 

Wufei bemerkte, wie sein Geliebter zusammenzuckte, weil Duo ihm aus Versehen weh getan hatte, und der Japaner deswegen den Kleineren anschreien wollte. Sanft legte er seine Hand auf Heeros Arm und drückte ihn vorsichtig. Als sein Geliebter ihm das angespannte Gesicht zuwandte, küsste er ihn sanft auf die Lippen. Er wollte nicht, dass Heero den Kleinen noch mehr nervös machte und ihm noch mehr Schuldgefühle einredete.
 

Der Langhaarige merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte, dass er seinem Ehemann wehgetan hatte. Zwanghaft bemühte er sich seine Hände nun still zu halten, Heero nicht noch mehr weh zu tun und nicht noch mehr Ärger auf sich zu lenken.
 

Als er sah, wie Wufei Heero küsste, verspürte er einen Stich im Herzen. Er wusste, dass die beiden zusammen waren. Aber es jetzt so zu sehen, wie die beiden sich küssten, war etwas ganz anderes, als wenn er es eben einfach nur wusste, dass sie es taten, jetzt sah er es. Und es machte ihn traurig. Er wünschte sich so sehr, dass Heero ihn anerkennen würde, dass er ihn küssen würde, oder wenigstens in den Arm nehmen würde. Aber er wurde von ihm gehasst, dabei würde er so gerne an Wufeis Stelle sein.

Doch irgendwie konnte er Heero auch verstehen. Der Adlige hatte Wufei schon als Geliebten gehabt, bevor er selbst mit Heero verheiratet wurde. Er konnte verstehen, warum sein Ehemann ihn so behandelte. Heero war ein Adliger. Er selber war nur ein Straßenkind, das mochte Heero zwar nicht wissen, aber es war so. Und außerdem war Heero glücklicher mit Wufei, als

mit ihm. Und er hatte sich doch vorgenommen, Heeros Glück nicht im Wege zu stehen.
 

Schnell waren die Wunden ausgewaschen, desinfiziert und verbunden. Schwankend erhob sich Duo, sammelte so schnell es ging seine Utensilien ein und floh aus der Bibliothek. Heero hatte die ganze Zeit nichts anderes getan, als ihn böse anzustarren. Er hatte kein Wort gesagt. Der Langhaarige wusste genau, dass Heero ihn angeschrien, vielleicht sogar

geschlagen hätte, wenn der Chinese nicht da gewesen wäre. Wufei hatte Heero immer wieder beruhigt und geküsst, um ihn von ihm abzulenken.
 


 


 


 

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In der Küche räumte der Langhaarige nur schnell seine Sachen weg, die er zum Versorgen der Wunden seines Ehemannes gebraucht hatte, bevor er sich daran machte das Abendessen vorzubereiten.
 

Als der Eintopf vor sich hin köchelte und er die Küche soweit wieder aufgeräumt hatte, sank Duo auf einem Stuhl zusamme. Seine Gedanken drehten sich schon die ganze Zeit nur um sein Fehlverhalten und darum, dass er Heero wehgetan und sein Versprechen zu Wufei gebrochen hatte. Und er war traurig darüber, dass er Lina wieder vor die Tür hatte setzen müssen. Nun hatte er keinen mehr, mit dem er reden konnte. Lina mochte nur eine Katze sein, aber der Langhaarige war fest davon überzeugt, dass sie ihn verstand.
 

>Ich hab mich heute wieder schwer daneben benommen, auf jeden Fall wird Heero das so sehen. Ich habe vor seinen Freunden die Fassung verloren und geweint und habe seine Befehle nicht richtig ausgeführt, dabei will ich ihn doch zufrieden stellen! Ich versuch es ja! Aber ich bin einfach zu dumm dazu, oder zu schwach!

Und vorhin hab ich ihm auch noch wehgetan, als ich ihn verbinden sollte. Am liebsten hätte er mich da angeschrien, das hab ich gemerkt. Aber Wufei hat ihn abgelenkt und beruhigt.<
 

Duo fuhr sich unruhig mit der Hand über das Kleid.
 

>Warum hat er das getan? Warum hat Wufei mir geholfen? Und warum war er in der Küche so nett zu mir? Ich bin schließlich mit seinem Geliebten verheiratet und er war doch am Anfang auch immer so gemein zu mir. Er mochte mich nicht.
 

Vielleicht hat er ja Mitleid mit mir? Er hat mir ja erzählt, wie er Heero kennen gelernt hat. Ja, das wird es sein. Er hat nur Mitleid mit mir, vielleicht sieht er sich selbst ein bisschen in mir. Er hat nur Mitleid, er mag mich nicht wirklich. Dabei hätte ich so gerne einen Menschen gehabt, der mich mag und sich um mich kümmert. Aber das würde keiner der vier hier tun.

Und jemand anderen kenne ich hier nicht. Schließlich darf ich nicht auf die Straße, das hat Heero mir ja gleich zu Anfang zu verstehen gegeben. Es wäre ja auch ein Skandal, wenn herauskäme, dass seine Frau in Wirklichkeit ein Mann ist. Das wissen nur Heero, seine drei Freunde und seine Eltern, bei der öffentlichen Heirat musste ich ein Brautkleid tragen, damit keiner etwas merkte.
 

Und nun muss ich auch noch hier Frauenkleidung tragen. Aber Heero hatte wohl recht das zu verlangen. Ich bin seine Frau und ich muss mich besser in meine Rolle fügen. Ich muss ihm dankbar sein, dass er mich so gut behandelt. Ich hab mein eigenes Zimmer, sogar im Gästetrakt und nicht eines der Bedienstetenzimmer, obwohl er mich laut seines Rechts auch in der Küche oder im Hof schlafen lassen könnte. Ich sollte mich mehr daran halten, dass die Frau sich um ihren Mann zu kümmern hat, er geht vor, egal um was es geht. Heero ist viel zu gut zu mir.<
 

Wieder fuhr die Hand unruhig über das Kleid. Sie zitterte immer noch.
 

>Er hat mir erlaubt Lina zu behalten, obwohl ich sie gar nicht verdient hätte, schließlich waren für ihn ja keine deutlichen Erfolge in meiner 'Erziehung' zu erkennen. Und dass ich sie überhaupt haben durfte, nachdem sie Wufei und Trowa angegriffen hat, war sowieso viel zu lieb von ihm. Er hatte festgelegt, dass ich sie raussetzen müsste, sobald ich oder sie uns falsch verhalten. Also hätte ich sie gar nicht erst haben dürfen, es war sehr lieb von ihm, dass er sie mir erlaubt hat, obwohl sie seinen Geliebten und einen seiner besten Freunde verletzt hat.

Ich hatte mich gar nicht bei ihm bedankt dafür! Schon wieder ein Fehler! Ich sollte ihm meine Dankbarkeit viel mehr zeigen und mich noch mehr anstrengen. Schließlich hat er schon genug Ausgaben durch mich und es ist meine Aufgabe, als seine Frau für sein Wohl zu sorgen und dafür, dass er glücklich ist.
 

Aber manchmal fällt es mir schwer mich zusammenzureißen, wenn ich ihn verärgert habe und er wütend oder unzufrieden mit mir ist. Er hat ein gutes Recht wütend auf mich zu sein. Ich muss mich besser benehmen!<
 

Mit diesen Gedanken sammelte Duo sich und machte sich daran den Abendbrottisch zu decken.
 


 


 


 


 

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In der Bibliothek herrschte gedrückte Stimmung, nachdem Duo sie verlassen hatte. Trowa stopfte Kuchen in sich hinein und bedauerte, dass Heero diesen Eindringling nicht bestraft hatte, vielleicht hätte er ja sogar ihm die Freude überlassen ihn zu bestrafen. Quatre beobachtete Trowa und fragte sich, was so im Kopf des groß gewachsenen Franzosen

vorging, dass er so missgelaunt war und griff selbst nach einem Stück Kuchen.
 

Wufei hockte immer noch neben Heero auf dem Boden und fragte sich, ob er das Richtige getan hatte, indem er seinen Geliebten von Duo abgelenkt hatte. Er hoffte, dass dieser jetzt nicht zu böse auf ihn war, auch weil er ja Partei für Duo ergriffen und ihn verteidigt hatte.
 

Als ob er die düsteren Gedanken seines Geliebten gehört hätte, zog Heero den Chinesen plötzlich zu sich hoch und gab ihm einen leichten Kuss.
 

"Wie geht es eigentlich deinen Kratz- und Bisswunden, Wufei? Du wolltest dich doch hinlegen gehen, weil sie so wehtaten. Ist es jetzt besser? Hat meine kleine missratene Ehefrau sie sich noch einmal angeschaut? Oder soll er es nach dem Essen noch einmal tun?"
 

"Sie tun immer noch weh, Heero. Und es wäre wohl gut, wenn Duo sie sich noch einmal ansehen würde. Aber ich wünschte du würdest etwas netter von und mit ihm sprechen. Er bemüht sich wirklich sich gut zu benehmen. Und so lange er sich nicht grob daneben benimmt, könntest du doch vielleicht mal etwas freundlicher zu ihm sein, vielleicht nimmt dann auch seine Nervosität ab und er macht weniger Fehler. Er erinnert mich daran, wie ich mich gefühlt habe, als ich plötzlich die Position meines Vaters ausfüllen musste, er ist auch allein und hat keine Unterstützung."
 

Der verheiratete Adlige sah Wufei verwirrt an. Sein Geliebter schien nicht mehr so gegen Maxwell zu sein, wie am Anfang, aber Wufei hatte ja gesagt, dass der Langhaarige ihn ein wenig an seine eigene Zeit alleine und ohne Unterstützung erinnerte. Er wusste, wie einsam der Chinese am Anfang gewesen war und wie unsicher.

Aber das bei Maxwell war doch eine völlig andere Situation. Konnte es sein, dass sein ihm aufgezwungener Ehemann sich so ähnlich fühlte, wie sein Geliebter sich damals? Vielleicht war der Jüngere wirklich so nervös und als Folge davon auch ungeschickt, weil er so große Angst hatte ihn nicht zufrieden stellen zu können, seine Position nicht ausfüllen zu können. Ja, das konnte wirklich sein.
 

"Es kann sein, dass du Recht hast. Und wenn dir wirklich so viel daran liegt, werde ich versuchen etwas freundlicher zu Maxwell zu sein und mit seinen Fehlern etwas großzügiger umzugehen. Und nun setz dich endlich auch auf einen Sessel, Fei. Es ist gar nicht gut, wenn du dein Bein und den Unterkörper so belastest, indem du dich die ganze Zeit draufhockst."
 

Bei diesen Worten seines Geliebten musste Wufei lächeln. Der Blauäugige war gar nicht so kalt und unbarmherzig, wie er immer tat, oder wie er sich Duo gegenüber verhielt, er konnte auch sehr lieb und besorgt sein. Und um seine Freunde kümmerte er sich immer gut. Immer noch lächelnd stand Wufei auf und musste sich kurz an der Sessellehne abstützen, da seine

Verletzungen doch mehr schmerzte, als er zugeben wollte. Er bemerkte, wie Heero ihm einen besorgten Blick zuwarf, als er sich in einem anderen Sessel niederließ.
 

Langsam entspannte sich die Stimmung, auf jeden Fall Wufei und Heero waren besserer Laune, als zuvor.
 

„Ach Heero, was du wissen solltest ist, dass Maxwell das mit uns irgendwie mitbekommen hat, als er meine Wunden versorgt hat.“
 

Wufei brach ab, als er Heeros wütenden Blick sah, das hatte er wohl falsch angefangen. Er schluckte kurz und machte sich daran seine Worte zu erläutern.
 

„Nein, ich habe ihm nichts erzählt, er hat seine eigenen Schlüsse aus unserem Verhalten gezogen und das heute in der Küche mir gegenüber erwähnt. Er will weiterhin versuchen sich dir gegenüber besser zu verhalten und hat sich für sein bisheriges Gebehren deutlich geschämt.“
 

Heero war sich nicht wirklich sicher, was er davon halten sollte. Anscheinend war seine kleine Ehefrau aufgeweckt genug, um hinter seine Geschichte mit dem Frauenparfüm und Relenas Briefen zu sehen. Hoffentlich würde der Junge sich wirklich besser benehmen und nicht versuchen sich gewaltsam zwischen ihn und Wufei zu stellen, nur weil er vom Gesetz her mit ihm verheiratet war. Aber falls das der Fall sein sollte, würde er ihm schon seinen Platz zeigen. Nun wollte er sich darüber eigentlich keine Gedanken machen. Außerdem schien der Junge viel zu viel Angst zu haben, um überhaupt etwas zu tun, was ihm in irgendeiner Weise missfallen könnte.
 

Plötzlich durchbrach Quatres Stimme die eingetretene Stille.
 

"Heero, wo hast den köstlichen Kuchen her?! Der ist doch nicht von der Bäckerei aus der Stadt, oder? Dieser hier schmeckt viel besser, als der, den du sonst immer hast! Du musst mir sagen, wo du ihn hast kaufen lassen!"
 

Mit einem undeutbaren Blick und angedeutetem Lächeln sah der Adlige zu dem Blonden und Trowa hinüber und antwortete dann.
 

"Den Kuchen und das Gebäck habe ich nicht kaufen lassen. Maxwell hat das gebacken. Und ich muss dir zustimmen. Es schmeckt bei weitem besser, als der Kram aus der Bäckerei. Ich hätte nicht gedacht, dass meine kleine Ehefrau irgendetwas in der Art zustande kriegen würde. Aber Backen und Kochen kann er, wie wir gemerkt haben. Wenn du möchtest, kann ich Maxwell etwas für dich einpacken lassen. Geht es dir gut, Trowa?"
 

Wufei konnte sich bei dieser letzten Frage nur schwer das Lachen verkneifen. Trowa hatte nämlich anscheinend vergessen, dass Duo den Kuchen gebacken hatte, mit dem er sich gerade voll stopfte und hatte ihn, bei Heeros Antwort auf Quatres Frage, über den halben Tisch gespuckt.
 

Auch Heero konnte sich das Lächeln wohl nur schwer verkneifen. Der Chinese konnte sehen, wie sein rechter Mundwinkel immer wieder nach oben zuckte. Während Quatre etwas verwirrt aussah, anhand von Trowas Reaktion.
 

"Duo hat das gebacken? Das hat er wirklich gut hinbekommen. Keiner unserer Köche hat es bisher geschafft so etwas leckeres zu backen. Lass ihn mir doch bitte das Rezept aufschreiben."
 

Damit widmete sich wieder jeder seiner eigenen Angelegenheit.

Heero versank in Gedanken, Wufei beobachtete ihn zärtlich und Quatre und Trowa unterhielten sich leise.
 


 


 


 

*******
 


 


 


 

Um kurz nach acht öffnete schließlich ein völlig geschaffter und immer noch zitternder Duo leise die Tür zur Bibliothek und trat genauso leise zu den vieren heran. Als keiner der Freunde ihn beachtete, sagte er schließlich mit leiser Stimme.
 

"Das Abendessen ist fertig. Ich habe im Speisezimmer gedeckt."
 

Kaum hatte der Langhaarige ausgesprochen, verließ er auch schon hastig den Raum wieder, bevor jemand etwas erwidern konnte.
 

Wufei sah dem Jüngeren besorgt hinter her. Die Geschehnisse heute schienen ihn schwer mitgenommen zu haben und wenn er dann auch noch seine Lina abgeben musste, das würde den Kleinen völlig fertig machen.
 

Auch Heero fiel das Verhalten seines Ehemannes das erste Mal bewusst auf und er sah, wie zittrig und unsicher Duo war, dass er Angst hatte noch mehr Fehler zu machen.
 

Quatre und Trowa hatte sich bereits erhoben und waren auf dem Weg ins Speisezimmer. Auch Heero war aufgestanden und wollte sich gerade daran machen den Raum zu verlassen, als er die Stimme seines Geliebten vernahm.
 

"Heero, könntest du noch kurz warten? Ich hätte eine Bitte an dich, die ich lieber nicht vor den anderen äußern möchte."
 

"Natürlich, warte ich, Fei. Was möchtest du denn?"
 

Heero war verwundert. So etwas machte Wufei doch sonst nicht. Eigentlich fragte der Chinese gerade heraus nach dem, was er wollte und bat nicht erst um Erlaubnis.
 

"Heero, du hast vielleicht gemerkt, wie angespannt und unsicher Duo, also Maxwell, ist. Du wolltest doch bestimmt, als Strafe von ihm verlangen, dass er seine Katze wieder raussetzt, oder?

Ich wollte dich bitten, die Strafe abzuändern. Diese Katze ist das einzige, was er hier hat, sie gibt ihm Sicherheit. Er hat große Angst dich zu verärgern, und er mag die Katze wirklich gerne. Wenn du sie ihn behalten lässt, wird er auch bestimmt besser auf sie aufpassen."
 

Der junge Adlige sah seinen Geliebten liebevoll an. Auch der Chinese hatte seine Katze damals sehr vermisst, vermisste sie vielleicht immer noch. Wufei konnte sich wahrscheinlich gut vorstellen, wie Duo sich fühlen musste, wenn er die Katze hergeben musste. Er selbst hatte ja gemerkt, dass Duo sich sehr über das Tier gefreut hatte.
 

"Du hast Recht, Fei. Ich hatte vor ihm die Katze wieder wegzunehmen. Aber ich werde es nicht tun. Du hast wieder Recht, ich würde ihm damit vermutlich sehr wehtun. Er hat sich so gefreut, die Katze ins Haus holen zu dürfen. Und du hast gesagt, er bemüht sich, sich gut zu benehmen und nichts falsch zu machen, dann sollte ich ihn jetzt nicht so schwer bestrafen.

Wegnehmen kann ich ihm das Tier auch später noch, wenn er sich schlechter benehmen sollte. Nun lass uns essen gehen, Fei. Ich hab Hunger."
 

Ein dankbares Lächeln breitete sich auf dem Gesicht seines schönen Geliebten aus.
 

"Danke, Heero.“
 

Mit diesen Worten ergriff Wufei Heeros Hand und sie begaben sich zusammen ins Speisezimmer, wo Quatre und Trowa schon Platz genommen hatten. Kaum saßen die beiden, öffnete sich auch die Tür schon wieder und der Langhaarige trug eine schwere Schlüssel Eintopf herein und stellte sie auf den Tisch.
 

"Braucht ihr noch etwas?"
 

Fragte er leise. Als er nur ein Kopfschütteln erntete, wollte er sich gerade entfernen, da ergriff Wufei plötzlich sein Handgelenk und hielt ihn fest.
 

Auch Heero betrachtete sich die Hand, welche der Chinese in seinem Griff gefangen hielt. An vielen Stellen waren tiefe Schnitte von den Scherben der Teetasse, dann war sie rot und an einigen Stellen hatten sich Blasen gebildet und die Haut war aufgeplatzt. Es sah furchtbar und sehr schmerzhaft aus. Wufei griff nach der zweiten Hand und sie mussten erkennen, dass diese nicht besser aussah.
 

Duo begann zu zittern und versuchte sich noch kleiner zu machen, während seine Hände festgehalten und inspiziert wurden. Als dann auch noch Wufeis Stimme ertönte, konnte er gar nicht anders, als zusammenzuzucken.
 

"Hör doch auf zu zittern. Du hast diesmal nichts falsch gemacht. Aber warum hast du Schnitte nicht versorgt? Und warum sind deine Hände so rot und an einigen Stellen aufgeplatzt und woher sind die Blasen?"
 

Leise und auf den Boden blickend beantwortete Duo die ihm gestellten Fragen.
 

"Ich hab es ... vergessen, ich hatte noch zu... zu tun und die Blasen und das andere... kommt vom... ich hab... ich hab aus Versehen... heißes Wasser drüber gegossen..."
 

Wufei seufzte resignierend auf, als Duo noch heftiger zitterte, aber bevor er irgendetwas sagen konnte, hatte Heero schon zu sprechen begonnen.
 

"Geh die Wunden versorgen, Maxwell und ich nehme nicht an, dass du seit heute morgen etwas gegessen hast?"
 

Als er das hörte, wurde der Langhaarige noch nervöser. Heero hatte ihm am Morgen aufgetragen mehr zu essen, dass er ihn nicht mögen würde so dünn. Und was hatte er getan? Er hatte es vergessen, er hatte schon wieder einen Fehler gemacht, und ihn noch nicht einmal bemerkt. Zögerlich schüttelte er den Kopf, er hatte nichts gegessen, gleichzeitig hörte er auf zu zappeln und stand mit gesenktem Kopf ganz still, erwartete seine Strafe für die missachteten Befehle. Aber anstatt seinen Ehemann die erwartete Strafe aussprechen zu hören, vernahmen seine Ohren etwas anderes.
 

"Dann wirst du jetzt deine Wunden versorgen gehen und anschließend etwas essen. Und zwar nicht deine übliche Spatzenportion. Du bist schon nicht mehr dünn, sondern abgemagert. Du musst wieder etwas zunehmen."
 

Duo nickte schnell und verließ dann eilig den Raum, um die Befehle seines Ehemannes auszuführen.
 


 


 

TBC



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