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Hockey

Canada, USA
von

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Hockey

Disclaimer: Axis Powers Hetalia gehört nicht mir und ich verdiene kein Geld an dieser Geschichte. Inlinehockey ist auch nicht meine Erfindung. Schade eigentlich.
 


 

Müde ließ Matthew die Haustür hinter sich ins Schloss fallen, wandte sich im Flur nach links und öffnete, noch ehe er die Jacke auszog und achtlos über die Lehne des nächsten Küchenstuhls legte, den Gefrierschrank. Man hatte ihn einmal mehr mit Alfred verwechselt und wieder hatte er die Schläge dafür eingesteckt. Nun, in Anbetracht der Umstände war er mit einer dicken Beule an der Stirn noch glimpflich davongekommen. Trotzdem...

„Warum schon wieder ich?“, jammerte Matthew, während er sich das, in ein rot kariertes Geschirrhandtuch gewickelte, Eispack an die Stirn drückte und auf den selben Stuhl sank, den er eben auch als Jackenablage benutzt hatte. „Ich habe doch überhaupt nichts getan...“

Gut, er sah seinem Bruder ähnlich und war bei weitem nicht so laut wie Alfred, weshalb er neben diesem kaum auffiel. Hinzu kam, dass sie so dicht beieinander wohnten. Aber es konnte doch nicht tatsächlich so schwer sein, sie auseinanderzuhalten. Oder einfach nur daran zu denken, dass ebenfalls ein Land namens Kanada existierte. Besonders, wenn gerade kein Alfred anwesend war, der die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Matthew seufzte schwer und vergrub das Gesicht in den Handflächen.

Als er wieder aufblickte lugte ihm gegenüber sein Eisbär über die Tischkante und legte den Kopf schief. Immerhin Kuma hielt zu ihm.

„Wer bist du?“

Die Frage des Bären ließ ihn endgültig auf dem Tisch zusammensinken.

„Ich bin Kanada...“, nuschelte er als Antwort und leise tapsende Schritte auf dem gefliesten Boden verrieten ihm, dass er wieder allein im Zimmer war. Wahrscheinlich hatte Kuma bereits vergessen, dass er eine Frage gestellt hatte.

Niemand erkannte ihn und das war alles nur Alfreds Schuld! Alfred war laut, hörte niemandem zu, ignorierte ihn und brachte ihn zuverlässig immer wieder in Schwierigkeiten. Tat Alfred irgendetwas, das ein anderes Land erzürnte - und das geschah nicht eben selten - hatte Matthew oft ebenso darunter zu leiden, als hätte er es selbst getan. Was er niemals tat.

Während Alfred sich selbst feierte, erinnerte sich nicht einmal Matthews eigenes Haustier an dessen Gesicht.

Daran musste er etwas ändern. Er würde augenblicklich Alfred anrufen und ihm sagen, dass er aufhören sollte, ihm Probleme zu machen. Das würde er sofort tun! Oder später, wenn sein Kopf nicht mehr weh tat...

Matthew lag halb auf dem Tisch, hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt und schob vorsichtig das Kühlkissen hin und her. Dummer, egoistischer Alfred...

Er zuckte zusammen, als krachend die Vordertür aufflog.

„Matthew, ich muss dir was erzählen!“

Der angesprochene seufzte. Wenn man vom Teufel sprach...

Alfred war auch der Grund, warum er niemals sein Haus verschloss. Es wäre der Tür gegenüber unfair, sie mit seinem Bruder zu konfrontieren. Matthew glaubte nicht, dass sie ihm lange standhalten konnte oder dieser bereit gewesen wäre, sich von einem Stück Holz aufhalten zu lassen.

„Ich bin in der Küche“, rief er schließlich halblaut und setzte sich behutsam auf. Es konnte sich lediglich um Sekunden handeln, bis sein Bruder ihm mitteilen würde, was denn so wunderbares geschehen war. Hatte Ivan ihn gebeten, ihm zu erklären, wie die freie Marktwirtschaft funktionierte?

Die Haustür wurde ebenso schwungvoll geschlossen, wie Alfred sie eben geöffnet hatte, dann ertönten polternde Schritte und Matthews Bruder schob sich durch die offene Küchentür. Schwungvoll warf er eine braune Papiertüte auf den Tisch, aus welcher es köstlich nach Essen roch, bevor er zum Sprechen ansetzte.

„Ich bin Hokeyweltmeister“, verkündete Alfred und warf sich in Siegerpose, nur um dann doch noch in die mitgebrachte Papiertüte zu greifen und sich einen Hamburger zu nehmen.

„Ich habe dich in deiner eigenen Sportart geschlagen, Matthew! Du bist einfach zu langsam!“, fuhr er kauend fort, „Und ich bin besser als du.“

Matthew verstand nicht, was Alfred von ihm wollte. Die Weltmeisterschaft im Eishockey war längst vorbei und es war nicht sein Bruder gewesen, der den Titel mit nach Hause genommen hatte.

„Bist du?“, fragte er verwirrt und beobachtete, wie Alfred sich auf den ihm gegenüberstehenden Stuhl setzte und die, noch immer in Stiefeln steckenden, Füße bequem auf dem Tisch ablegte.

„Sicher bin ich das. Gerade erst heute. Haushoch mit einem Punkt Vorsprung.“

Heute... Was war heute gewesen? Matthew hätte es gewusst, wenn es heute irgendwo ein Eishockeyspiel gegeben hätte. Er wäre dort gewesen oder hätte es sich zumindest im Fernsehen angeschaut.

Alfred biss ein weiteres Mal von seinem Burger ab, dann dauerte das Warten ihm zu lange.

„Bekommst du gar denn nichts mit?“, fragte er laut, griff mit einer halsbrecherischen Verrenkung zur Arbeitsplatte hinüber und warf Matthew die, von diesem bereits gelesene, Zeitung zu. Dieser blätterte verwirrt zum Sportteil. Welche Spiele hatte es heute gegeben, die er am Morgen übersehen hatte? Handball, irgendein Cheerleaderwettbewerb, Inlinehockey...

Moment. Matthew unterdrückte mühsam ein Lachen.

„Inlinehockey ist kein Eishockey“, gab er vorsichtig zu bedenken. Alfred sprang sofort auf und schlug voller Elan auf den Tisch. Glücklicherweise hatte er den Burger zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegessen.

„Nein, es ist besser und neuer und ich habe es erfunden!“

Matthew schob die Zeitung beiseite. Alfred freute sich über einen Sieg bei diesem... Kinderspiel? Besonders, nachdem er ihm bei den olympischen Spielen im richtigen Eishockey erst vor kurzem so vernichtend geschlagen hatte?

„Es ist nicht einmal richtiges Hockey. Ich meine... es fehlt das Eis“, fuhr er fort, diesmal ohne sich vom Verhalten seines Bruders einschüchtern zu lassen. Alfred bereitete ihm beinahe ununterbrochen Ärger und konnte manchmal ziemlich furchteinflößend sein, doch von Eishockey hatte er keine Ahnung. Das war ein Sport für echte Männer, nicht für kleine Jungs, wie Alfreds Baseball. Dieser reagierte auf die Äußerung auch genau wie erwartet.

„Das sagst du nur, weil du neidisch bist. Außerdem bist du zu langweilig, um neue Sportarten zu erfinden. Ich erfinde ständig neue Sachen, das solltest du auch.“

Genau das tat Matthew. In seinem Land wurden oft neue Sportarten erfunden und oft waren sie nicht nur auf den ersten Blick ziemlich sinnlos, sondern auch gefährlich. Aber das verschwieg er. Eben mochte er noch furchtbar wütend auf seinen Bruder gewesen sein, doch jetzt hatte er keine Lust mehr, sich zu streiten.

„Bist du den ganzen Weg gekommen, um mir zu sagen, dass ich langweilig bin?“, fragte er stattdessen mit einem zurückhaltenden Lächeln.

„Ich habe etwas zu Essen mitgebracht um meinen Sieg zu feiern“, meinte Alfred, nun wieder etwas ruhiger und setzte sich zurück auf seinen Stuhl. Matthew beugte sich vor und warf einen Blick in die Tüte. Cheeseburger und Pommes, das sah doch vielversprechend aus.

„Möchtest du etwas trinken?“, bot er an und stand schon auf, um zum Kühlschrank zu gehen. Alfred schüttelte den Kopf und nahm den Pappbecher mit dem Strohhalm aus der Tüte.

„Nein, ich hab' Cola mitgebracht, die schmeckt besser.“

Zur Bestätigung biss er in den Strohhalm und Matthew wandte sich irritiert dem Kühlschrank zu.

Es war nicht so, als wenn er keine Cola im Haus hätte. Es war sogar die gleiche Sorte, die Alfred in der Hand hielt. Aber wenn diese ihm aus einem halb durchweichten Pappbecher und von den Burgern leicht angewärmt besser schmeckte als frisch gekühlt, dann war das kein Grund, sich schon wieder zu streiten. Auch, wenn man ihn immer wieder mit diesem verwechselte, hatte Matthew seinen Bruder gern. Zumindest, wenn er so ruhig war wie jetzt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NukeUke
2010-09-03T20:00:22+00:00 03.09.2010 22:00
„Bist du den ganzen Weg gekommen, um mir zu sagen, dass ich langweilig bin?“, fragte er stattdessen mit einem zurückhaltenden Lächeln.

Q.Q
Da kamen mir fast die Tränen!
Ich dachte schon das jetzt was ganz dramatisches kommt!
*schnüff*

Aber die FF ist wirklich echt schön geschrieben!
*.*

Ich mag die beiden Zusammen!
Mein Lieblingspair!
<33

Mach weiter so!
Ich fand die FF richtig toll und du hast Alfred richtig rüber gebracht!
Dumm und vorlaut xDD



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