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Schicksalswolf

Die Abenteuer von Anuk
von

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Das sechste Mitglied

Das Wesen sprang aus dem Gebüsch und so konnte man erkennen, dass es ein schwarzer Drache mit großen Flügeln und einem langen, starken Schwanz war. Er hatte drei große Stacheln auf seinem Halsrücken und glühend rote Augen, sowie sehr Starke Vorder- und Hinterbeine. Der Drache holte aus und wollte Yuna mit seinem Schwanz einen Schlag verpassen. Doch diese reagierte schnell und setzte ihren Zauberstab als Besen ein. Sie machte ihn blitzschnell größer, setzte sich wie eine Hexe darauf, entkam haarscharf dem gewaltigen Schwanz des Drachens und konnte gerade noch rechtzeitig wegfliegen. „OK. Du hattest recht. Ich hätte nicht hingehen sollen!“ Rief sie Tidus zu, während sie weiteren Schlägen des Drachens ausweichen musste. „Aber es war kein Bär!“ Rief er zurück. „Oh man! Ein Drache ist doch viel schlimmer!“

Sagte Cloud und machte sein Schwert bereit zum Kampf. „Jungs! Es ist schon schlimm genug euch sonst streiten zu hören, aber jetzt ist nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür.“ Maulte Nala und sah die beiden Grimmig an.

Der Drache versuchte Yuna mit seinen starken Füßen zu Boden zu schlagen. Nala streckte ihre Arme nach vorn dann schlug sie ihre Arme in einem schnellen Ruck nach unten und rief zugleich: „Presto!“ Und aus heiterem himmel schlug plötzlich ein Blitz an dem Drachen ein. Der Drache wurde an der linken Schulter getroffen und von dem kraftvollen Einschlag zu Boden gerissen. „Danke Nala.“ Sagte Yuna erleichtert. „Kein Problem.“ antwortete Nala rasch. Doch der Drache hatte nur eine wirklich verwundbare Stelle, von denen die vier aber nichts wussten. Er hatte am gesamten Körper eine dicke Schuppige haut, doch an der Kehle, direkt unter dem Kehlkopf hatte er eine weiche Stelle. Alle Drachen haben dort eine Weiche stelle und direkt dahinter verläuft die Luftröhre. Ein Schwertstich, ein Pfeil oder gar ein kräftiger Biss in diese Stelle und der Drache würde keine Luft mehr bekommen und jämmerlich ersticken. Doch jeder Drache passte gut auf diese Stelle am Hals auf, wer würde es auch nicht machen. Da aber keiner von dieser Stelle wusste, waren alle Angriffe wirkungslos. Doch sie versuchten es trotzdem mit dem Drachen auf zu nehmen.

Cloud griff mit seinem Schwert an und es sah aus als würde sein Schwert in dem Drachen stecken bleiben. Er stach ihm in die Brust, deswegen dachten sie er wäre jetzt besiegt. Tidus warf noch einen Wurfstern auf den Drachen und traf ihn am Kopf ein paar Zentimeter über dem rechten Auge.

Der Drache fiel wieder zu Boden und blieb vorerst liegen. „Puuh. Ich glaube das haben wir erst mal geschafft.“ sagte Tidus und atmete kräftig aus. Jedoch stand der Drache auf einmal wieder direkt vor den vieren. Sie wussten nicht mehr, was sie noch machen sollten, sie hatten alle ihr bestes gegeben und nichts half.

Aus Verzweiflung verabschiedeten sie sich von einander. „Tschüss Nala.“ sagte Yuna und umarmte sie kräftig. „Tschüss Yuna.“ antwortete Nala und umarmte sie ebenso kräftig zurück.

„So schnell werdet ihr mich nicht los!“ Rief Anuk. Er kam gerade aus dem Wald zurück und stürzte sich gleich auf den Drachen. Dieser bemerkte den Wolf erst zu spät und Anuk biss dem Ungetüm in den Hals. Er traf ohne es zu wissen genau die eine verwundbare Stelle und biss so fest zu, dass das Blut aus dem Hals spritzte und alles besudelte. Man konnte sogar richtig das Knacken seiner Halswirbelsäule hören. Der Drache hatte quälende Schmerzen und bekam nun keine Luft mehr, denn das Blut verstopfte seine Luftröhre. Selbst wenn es nicht so wäre, offen war die Luftröhre trotzdem, was ihn genau so am Atmen gehindert hätte. Seine Augen wurden starr. Er gab eine Mischung aus Schreien, Stöhnen, und Röcheln von sich und versuchte den Wolf von sich ab zu schütteln, doch dies verschlimmerte nur seine Schmerzen. Anuk setzte dem Leiden mit einem starken zweiten biss ein Ende. Wieder spritzte kräftig das Blut aus dem Hals.

Der Drache fiel unter Schreien zu Boden und erstickte jämmerlich. Als er starb stieß er noch eine kleine Rauchwolke aus seinen Nasenlöchern und rührte sich von nun an nicht mehr. Nun war er endgültig tot. Yuna, Nala und Tidus freuten sich und liefen schnell zu Anuk hin. „Du hast uns gerettet.“ sagte Tidus erleichtert. „Ja. Ein Wunderknabe.“ sagte Cloud nicht ganz mit der Situation zufrieden. Er kam den anderen langsam hinterher gelaufen und verschränkte seine Arme. „Man Cloud. Nur weil du immer der Beste sein willst brauchst du ihn jetzt nicht runter zu machen.“ Sagte Yuna streng.

Anuk lief noch das Blut des Drachen aus dem Maul, also spuckte er es aus und sagte dann niedergeschlagen: „Lasst uns weitergehen.“ Er hatte noch viel Blut an seinen Zähnen hängen, doch das leckte er Siegreich mit seiner Zunge ab und schluckte es hinunter. „Okay.“ sagte Tidus womit das Gespräch beendet war.

Essen konnten sie den Drachen nicht. Mal ab gesehen von dem Geschmack, wären sie durch die starke schuppige Panzerung gar nicht an das Fleisch heran gekommen.

Sie liefen nun durch den Wald um etwas gedeckt zu sein und nicht zu sehr auf zu fallen. Nach einer weile merkte Yuna wie schlecht es Anuk ging. Sie sah immer wieder zu ihm rüber und sorgte sich um ihn. Er blickte traurig auf den Boden. Er musste immer wieder an sein Rudel denken, an den schrecklichen Anblick seines Tals und seiner zwei Brüder.

Irgendwann sagte Yuna einfach: “Lasst uns eine Pause machen.“ Die anderen waren einverstanden und sie setzten sich auf einer kleinen Lichtung in hohes Gras. Alle saßen beisammen und redeten, erzählten sich Witze. Nur Anuk saß Abseits. Als Yuna auch das bemerkte ging sie zu ihm rüber. „Hey Anuk! Was ist los?“ fragte sie. „Ich hab nichts.“ sagte Anuk und drehte den Kopf zur Seite, er wendete seinen Blick von ihr ab. „Lüg mich nicht an!“ schimpfte sie. Yuna wusste genau das etwas nicht stimmte. „Na gut. Ich erzähle es dir ja.“ Sagte er, seufzte kurz auf und fing an zu erklären: „Ihr sitzt da und jeder hat jemanden zum Reden. Du hast Tidus und Nala hat ihren Cloud, aber ich habe niemanden.“ sagte er und seufzte erneut. Zwar leise, aber hörbar. „Also das ist es?“ fragte Yuna. „Ja. Ich möchte euch echt nicht stören, weißt du?“ sagte er.

„Aber du störst doch nicht.“ versuchte Yuna ihn aufzumuntern. „Doch das tue ich! Ich habe einfach das Gefühl nicht dazu zu gehören.“ behauptete er fest entschlossen, stand auf und ging fort.

Yuna stand auf und wollte ihn an seiner Schulter zurück halten, doch sie ließ ihn gehen und lief geknickt zu den anderen zurück. „Wo will er hin?“ fragte Tidus mit neugierigem Blick. Doch Yuna schüttelte nur den Kopf und Tidus verstand sofort was sie meinte. Cloud und Nala verstanden auch.

Später wollten sie weitergehen, doch Anuk war noch nicht wieder zurück also warteten sie noch länger auf ihn. „Eine Frechheit uns so warten zu lassen.“ schimpfte Cloud. „Ach komm ihm geht’s halt nicht so gut.“ Verteidigte Yuna ihn schnell. „Okay, okay. Ist ja gut.“ sagte Cloud um keinen Streit anzufangen.

Was war mit Anuk los? War es wirklich die Fremdheit als Wolf unter Menschen zu sein, oder war es noch etwas anderes? Nein! Es war auch nicht nur der Verlust seines Rudels, oder seiner Mutter beziehungsweise seiner Geschwister. Es war eine Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Jemandem zum Lieben. Er wollte geliebt werden und diese Liebe erwidern können. Das war es, was ihn beschäftigte.
 

Anuk lief über eine Wiese mit kleinen gelben, blauen und roten Blumen. Er setzte sich ins Gras und träumte, wie schön es doch wäre, mit der Nase durch das Fell einer jungen Wölfin zu streichen. Ihren Duft dann immer in der Nase zu tragen und mit ihr gemeinsam in einem eigenen Bau ein zu schlafen. Er seufzte.

Plötzlich merkte er, wie jemand ihn beobachtete. Er sah sich um und sah einen schwarzen Wolf.

Am Rande des Waldes. Er atmete tief ein, um zu prüfen ob er diesen Wolf kennt. Doch der Wind kam von hinten und Trug den Geruch von ihm weg. Er konnte nicht riechen wer es war.

Plötzlich stand sein gegenüber auf und kam auf ihn zu gerannt. Jetzt erkannte er den anderen Wolf. „Blue!“ rief er glücklich. Blue war eine schwarze Wölfin aus seinem Rudel. Sie war seine Jagdgefährtin und Anuk hatte sie sehr gern. Ihr Fell war glatt und glänzte in der Sonne wie Seide. Ihre Augen waren tiefblau, wie das mehr an einem Hellen Sommertag.

Sie sprang ihn an, warf ihn um und rieb ihre Nase in sein Fell um seinen Geruch aufzunehmen.

„Wie kann das sein?“ Fragte er und blickte sie freudig aber überrascht an. „Ich weiß nicht,“ antwortete Blue, „als ich Kinuki Kan hab rufen hören, bin ich gerannt. Ich wusste nicht wo hin. Ich bin einfach davon gelaufen. Dann sah ich dich und lief dir gleich hinterher. Aber du hast nichts mit bekommen.“ Erzählte sie. „Aber du hättest mich doch rufen können.“ Sagte er verwundert. „Wollte ich auch. Aber dann hatte ich dich, in einer Stadt vor einigen Wäldern aus den Augen verloren und so fing ich an dich zu suchen.

Als ich hörte, dass in der Stadt nach einem Wolf gesucht wird, habe ich umgehend die Stadt verlassen und hier draußen gesucht. Ich hoffte du würdest die Stadt auch verlassen. Ab und zu hatte ich dann geheult und gehofft du würdest es hören.
 

Ich wollte schon aufgeben und dieses kleine Tal zu meinem Revier machen, aber dann habe ich dich gesehen.“ sagte Blue mit der Art Lächeln, wie nur Wölfe lächeln können, mit den Augen. Ihre Augen wurden ganz hell.

Aus dem tiefen wurde auf einmal ein helles Blau. So blau wie der Himmel. Anuk kam es vor, als würde der Himmel über seiner Heimat sich in ihren Augen widerspiegeln. Durch den Glanz ihrer Augen, könnte man denken, dass sogar einige Wolken zu sehen waren.

Sie liefen noch lange durch die Wiesen und plauderten. Anuk erzählte von seinem Erlebnis in der Stadt und von dem Drachen, den erlegte. Sowie von seinen Freunden, dadurch merkte er aber, dass er zu ihnen zurück musste. „Komm doch mit uns!“ Forderte er Blue freundlich auf. „Ich weiß nicht. Deine Freunde wollen das vielleicht nicht.“ Sagte sie leise und senkte den Kopf. „Nein. Sie werden nichts dagegen haben. Das weiß ich!“ Bestätigte er ihr, fuhr sachte mit seiner Schnauze unter ihr Kinn und hob ihren Kopf hoch. „Okay. Dann komme ich mit.“ Sagte sie nun sehr zufrieden. „Ich würde dich auch nicht mehr alleine lassen.“ flüsterte er und rieb seine Nase in ihr Fell. Er fing an ihrem Hals an, direkt hinter den Ohren und strich ihr dann am Hals hinunter und legte seinen Kopf leicht auf ihren Schultern ab. Sie ließ es sich gefallen und schloss langsam ihre Augen.

Anschließend machten sie sich sofort auf den Weg und als sie wieder zu den anderen kamen, haben diese nur dumm gekuckt. „Wer ist das?“ Wollte Tidus wissen. „Das ist Blue. Ich habe euch doch erzählt, dass mein Rudel damals gestorben ist aber Blue hat überlebt! Das ist wie ein Wunder!“ Sagte er und hatte noch immer diesen glücklichen Ausdruck im Gesicht. „Also ich habe nichts dagegen, wenn sie mitkommt.“ Sagte Nala, denn sie konnte sich schon denken, das Anuk sie jetzt nicht hier stehen lassen will. „Wir auch nicht.“ Sagten Tidus und Yuna im selben Moment. Cloud murmelte etwas, das keiner verstand und sah dabei genervt in die Luft. Yuna stieß ihn kräftig aber unauffällig in die Rippen. „Au.“ brummelte er leise vor sich hin. „Ich habe auch nichts dagegen.“ sagte er schließlich. In Wirklichkeit dachte er sich allerdings: „Super noch so ein Superwolf, der stärker sein will als ich.“

„Siehst du? Ich habe doch gesagt, sie werden nichts dagegen haben.“ Anuk freute sich und machte große Augen. Yuna verlieh Blue nun auch die gleiche Gabe wie Anuk und vor ihnen Stand jetzt ein hübsches Mädchen, etwas jünger als Anuk. Sie hatte schwarze Haare und blaue Augen. Sie trug eine bis zu den Knien reichende Jeans und einen blauen Rollkragenpullover. Auch Anuk verwandelte sich in seine menschliche Gestalt zurück, sah Blue lächelnd an und meinte: „Du siehst gut aus.“ „Du auch.“ Antwortete Blue noch etwas verwirrt. Die zwei wurden von Cloud unterbrochen: „Na dann. Wir müssen weiter.“ Sagte er so entschlossen, dass man in seinen Augen seine Willensstärke erkennen konnte. Die anderen sahen ihn überrascht an. „Warum ist Cloud denn so entschlossen jetzt unbedingt weiter zu gehen?“ fragte Nala verwundert.

„Ich weiß es nicht. Aber es würde mich wirklich sehr interessieren.“ antwortete Yuna nachdenklich und zog die Axeln hoch. „Vielleicht sollten wir ihn fragen?“ Schlug Tidus vor und hob ebenfalls kurz seine Axeln. „Haha. Vergiss es.“ Sagte Yuna ironisch. „Er wird es uns nicht verraten.“

Plötzlich hörten sie einen Schuss, der ganz knapp an Anuks Kopf vorbei ging. Blue erschrak und klammerte sich an Anuk. Es waren einige Leute aus der Stadt, die ihnen heimlich gefolgt waren. „Hey!! Hier sind sie!!“ schrie der Mann der auf Anuk geschossen hat. Er lud schnell sein Gewehr nach und rief: „Du täuschst mich nicht mehr. Ich weiß, dass du dich in einen Menschen verwandeln kannst.“ Blue hielt sich an Anuks Arm fest und ein paar kleine Tränen schossen in ihre Augen. Der Mann zielte auf Blue. Alle waren regungslos vor Schreck. Dann fiel der Schuss.



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