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Rainy Days

von

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The place where dreams and life become one

Inoffiziell gibt es hiermit das letzte Kapitel von Rainy Days (offiziell gibt es noch einen Epilog, der irgendwie das längste Kapitel der ganzen Story geworden ist^^;). Viel Spaß damit und danke, dass ihr solange durchgehalten habt!!
 

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Durch den Partyraum drang das Klirren von Glas, so als würde jemand mit Metall dagegen schlagen, und als sich die Gäste auf der Suche nach der Quelle umsahen, erblickten sie Yoshiki, der auf einem Tisch stand und mit einem Löffel gegen sein Trinkglas schlug, während Toshi schräg hinter ihm stand und immer wieder zwischen ihm und dem Tisch hin und her blickte, so als würde er diesem nicht ganz trauen, dass er den Jüngeren auch trug. Heath, Pata und Sugizo standen neben ihm und warteten darauf, dass es ruhiger wurde.

„May I have your attention please?!“

Nachdem die meisten Anwesenden Englisch als Muttersprache sprachen, hatte sich Yoshiki dafür entschieden.

„I promise, it won’t take long and then you can continue partying, hitting on someone or whatever you were just doing!“

Die Geräuschkulisse nahm ab, der DJ hatte die Musik herunter gedreht und alle Aufmerksamkeit ruhte auf dem Leader von X JAPAN, der seinen Blick durch die Runde schweifen ließ und lächelte, als er bekannte Gesichter erblickte.

„Okay…, so I’m not standing on that table because I’m gonna do some table dance for you, but because I wanna thank you for all your support and your hard work. Without you we wouldn’t have been able to shoot four music videos, including a small gig for our fans, in such a short time. We worked crazy hours and lots of unplanned stuff happened, but in the end we managed to finish everything. To cut a long story short: Thank you, guys! Thanks a lot – also on behalf of Toshi, Pata, Heath and Sugizo! I’ll promise you, this won’t be last time that we’ve played on US soil! THANK YOU!!” Er verbeugte sich, während die Leute um ihn herum klatschten und sprang dann vom Tisch, um sich noch einmal mit seiner Band unter die Menge zu mischen, um hier ein paar Hände zu schütteln und dort ein wenig Smalltalk zu betreiben.
 

Nachdem Toshi die Runde gemacht hatte, hielt er die Augen nach seinem besten Freund auf, konnte ihn jedoch nicht entdecken, sodass er sich zu seinen Bandkollegen an der Bar gesellte.

„Hat einer von euch Yoshiki gesehen?“

„Seine Freundin ist noch hier, also wird er nicht für einen Quicki in der Besenkammer verschwunden sein“, antwortete Sugizo, der sich kurz nach dem Blonden umgesehen hatte.

„Es gibt noch genügend andere Frauen hier, die in sein Beuteschema passen“, entgegnete Heath nur schulterzuckend und schob Toshi ein Glas Whiskey zu, um mit ihm auf die wiedergefundene Stimme anzustoßen, doch der hatte gerade andere Dinge im Kopf, weshalb sich Pata des Drinks annahm, bevor er noch schlecht würde.

„Ich such ihn schon seit einiger Zeit…“

„Warum?“, wollte Sugizo wissen.

„Es geht ihm nicht sonderlich und ich wollte eigentlich zusehen, dass er sich langsam verabschiedet, damit wir nach Hause fahren können und er ins Bett kommt!“, seufzte Toshi und fuhr mit seiner Suche fort. Nach einiger Zeit fand er Yoshiki schließlich dort, wo sie vor ein paar Stunden noch das Interview gedreht hatten. Er lehnte gegen die Brüstung, starrte auf die erhellte Straße unter sich und spielte mit einer halbvollen Wasserflasche in seinen Händen.
 

„Hier steckst du!“

Toshi trat neben ihn und legte ihm einen Arm um die schmalen Schultern.

„Drinnen war es so laut und stickig… da ist mein Kopf nur noch schlimmer geworden“, erklärte Yoshiki und beobachtete weiterhin den Verkehr.

„Sollen wir nach Hause fahren? Dann kannst du dich hinlegen…“

„Die frische Luft ist angenehm“, entgegnete der Jüngere und lehnte sich gegen ihn, „außerdem ist es eine so schöne Nacht.“

Das bedeutete wohl, dass sie vorerst noch auf dem Dach blieben. Toshi strich über den Oberarm des anderen und drückte ihn an sich, wobei ihm nur zu deutlich der Geruch von Rosen in die Nase stieg – seitdem beim JADE Shoot die Wasserleitung geplatzt war und Yoshiki praktisch in parfümierten Duschgel gebadet hatte, um den Geruch von altem, abgestandenen Wasser loszuwerden, verströmte er den Duft eines ganzen Rosenbeetes, das in voller Blüte stand.

„Hast du die Wolken am Abend gesehen?“, durchbrach der Drummer nach etlichen Minuten des einvernehmlichen Schweigens die Stille.

„Du meinst die pinken?“

„hide war da… meinst du nicht?“

„Er war da und hat mit uns gespielt…“

„Ich hoffe, er denkt nicht, dass wir Scheiße gebaut haben…“

„Ich denke, er wäre stolz, dass wir endlich unseren Traum verwirklichen…“

Statt etwas darauf zu erwidern, drehte sich Yoshiki so, dass er beide Arme um seinen besten Freund schlingen und seinen Kopf gegen dessen Schulter legen konnte. Er schloss die Augen und atmete so ruhig und gleichmäßig, dass man schon fast meinen konnte, er würde schlafen.

„Alles okay…?“, fragte Toshi leise, drückte ihn an sich und fuhr durch die gebleichten Haare, die durch das viele Haarspray ganz strohig waren.

„Halt mich einfach nur und lass mir fünf Minuten… die letzten sechs Monate waren einfach sowas von anstrengend…“, nuschelte er erschöpft und genoss den vertrauten Geruch, die Nähe und die Wärme – mit der Zeit war es doch etwas frisch geworden und Toshi war gerade eine äußerst gute Heizung.

„So lange du willst“, entgegnete der Sänger lächelnd und verstärkte die Umarmung, während sie schweigend dastanden.
 

„Ne, Yocchan… danke für alles“, flüsterte der Ältere nach einigen Minuten und lehnte seinen Kopf gegen den des anderen, der es jedoch mit einem Schütteln seines eigenen abtat.

„Wir beide zusammen, Tocchi…“

„… gemeinsam wird uns die Welt gehören!“, vollendete der Sänger lächelnd den Satz.

„… Wird seltsam sein, wenn hide nicht dabei ist“, wisperte der Pianist und merkte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten.

„Er wird dabei sein, Yocchan… in uns und in den Fans…“

„Red weiter so und ich flenn dir gleich das Shirt voll“, drohte Yoshiki schniefend und hob den Kopf, um ihn anzusehen, während die erste Träne über seine Wange rann.

„Tust du doch eh schon“, entgegnete Toshi nur schmunzelnd und drückte ihn an sich.

„Gemein“, brummte der Jüngere, hatte aber nichts dagegen einzuwenden, sich wieder an den anderen zu kuscheln.

„Wäre ich das, hätte ich keine Taschentücher einstecken“, konterte der Sänger und zog aus seiner Hosentasche eine Packung, die er Yoshiki reichte, der sich eines daraus nahm, um die Tränen abzutupfen und sich zu schnäuzen. Beides packte er anschließend in seine eigene Tasche.

„Wieso hast du die jetzt dabei?“

„So schnell wie du in den letzten Tagen von Rumpelstilzchen zu Heulsuse geschwenkt bist und dann wieder zurück…“, antwortete Toshi nur schulterzuckend, „wenn man dann noch bedenkt, dass du Pommes in Nutella statt Ketchup getunkt hast, dann ist es kein Wunder, wenn Heath, Pata und Sugizo herum spaßen, du könntest schwanger sein, wärst du eine Frau!“

„Macht euch halt alle auf meine Kosten lustig“, schmollte der Größere schniefend, „außerdem hat das in dem Augenblick echt lecker geschmeckt!!“ Er hatte wirklich keine Ahnung, wie er solch seltsame Kombination überhaupt herunterbekam, aber wenn eine der Heißhungerattacken zuschlug, dann gelüstete es ihn nach den seltsamsten Dingen – in den meisten Fällen war Schokolade in irgendeiner Form involviert.

„Das Einzige, mit dem du schwanger bist, sind zu viele Schilddrüsenhormone.“

„Kannst gerne welche abhaben…“

„Nee, behalt mal“, lachte Toshi und wuschelte ihm durch die Haare. Daraufhin verfielen sie wieder in ihr Schweigen und mehr als einmal glaubte der Sänger, dass sein bester Freund im Stehen eingeschlafen wäre, doch jedes Mal, wenn er den Kopf entsprechend zu ihm drehte, schlug dieser kurz die Augen auf und sah ihn an, nur um sie gleich darauf wieder zu schließen.
 

„Tocchi?“, sprach Yoshiki ihn schließlich leise an.

„Hm?“

„Ich bin froh, dass du wieder da bist…!“

„Ich bin doch schon seit über drei Jahren wieder da…“

„Aber da war immer noch… noch so eine Art Mauer zwischen uns – wie in Deutschland damals, verstehst du? Erst seitdem Heath dich gewissermaßen zu mir nach LA verfrachtet hatte, fühlt es sich an, als wäre sie endlich komplett weg… und zwischen uns wäre wieder alles wie früher, als X noch nicht berühmt war…“

„… fühlt sich für mich genauso an…!“

„Gut…“, seufzte Yoshiki, „Ne, wenn wir zuhause sind… spielst du mir noch einmal Amaoto vor, nur dass diesmal du singst?

„Wenn du danach ins Bett gehst, damit du dich endlich ausruhen kannst und dein Körper wieder zu Kräften kommt.“

„Du klingst wie meine Mutter…“

„Irgendwer muss ja auf dich aufpassen, wenn du nicht unter ihrem Pantoffel stehst!“

„Ich kann mich auch auf die Couch legen und du spielst und singst solange bis ich eingeschlafen bin und wenn ich es dann bin, kannst du mich hochtragen.“ Das klang eigentlich wie der perfekte Ausklang für den Tag – den Kamin dann noch anschüren, eine heiße Tasse Kakao dazu…

„Eigentlich wollte ich auch ins Bett und nicht bis in die Morgenstunden deinen Alleinunterhalter spielen…“

„Ich konnte aber monatelang deine Stimme nicht mehr hören“, konterte Yoshiki und zog einmal wieder seine patentierte Schnute.

„CD? DVD? Video?“

„Das ist nicht dasselbe!“

„Spätestens wenn ich dir die Lyrics fürs Album einsinge, wirst du wieder genug davon haben, dass du sie gar nicht mehr hören kannst.“ Es wäre nicht das erste Mal, dass Yoshiki, nachdem er über 100 Stunden lang seiner Stimme während der Nachbearbeitung ausgesetzt gewesen war, wochenlang kein Wort mehr von ihm hören wollte, weil er sich zu lange und zu oft seine Stimme hatte anhören müssen.

„Nie mehr!“, entgegnete der Pianist und schüttelte den Kopf, „ich werde deine Stimme nie mehr als selbstverständlich ansehen oder irgendwann die Nase voll davon haben. Nicht nachdem ich sie beinahe nie mehr hätte hören können!!“

„Ach Yocchan…“, seufzte Toshi lächelnd und verstärkte die Umarmung, während er selbst auch die Augen schloss. Es war schön zu wissen, dass er trotz allem was passiert war und wem er sich noch gegenüber sehen würde, bis er wirklich vollkommen frei wäre, das Wichtigste in seinem Leben wieder gefunden hatte. Egal ob jetzt Gott, Allah, Buddha oder wie sie alle hießen, irgendjemand musste ihm gnädig gesonnen gewesen sein, um ihm diese zweite Chance zu geben.
 

Ein Räuspern hinter ihnen ließ die beiden aufschrecken und der Sänger drehte kurz den Kopf und entdeckte ihre Bandkollegen.

„Dachten schon, ihr hättet euch in der Zwischenzeit davongeschlichen“, erklärte Sugizo ihre Anwesenheit und kam mit Pata und Heath zur Brüstung.

„Dann hätte ich euch schon Bescheid gegeben, damit ihr euch keine Sorgen macht“, entgegnete Toshi und löste die Umarmung, da Yoshiki sich hatte umdrehen wollen. Es war eine Sache, vor seinem besten Freund, der ihn seit 40 Jahren kannte, sämtliche Stärke fallen zu lassen, doch es war eine andere, dies vor den drei anderen zu. Er wusste, dass es im Endeffekt kindisch war, aber vor ihnen wollte er keine allzu große Schwäche zeigen, da sie in ihm den starken Anführer sehen sollten, der ihnen den Weg wies.

„Mir war es drinnen einfach zu laut und so“, äußerte der Drummer und lehnte sich wie vorhin wieder an das Geländer und spielte erneut mit seiner Wasserflasche.

„Wie geht es dir eigentlich?“, fragte Pata, „Toshi meinte vorhin, du wärst etwas angeschlagen.“

„Tratschtante“, sagte der Pianist in Richtung seines besten Freundes, ehe er die Frage beantwortete, „geht schon… Nacken und so, das übliche eben. Aber macht euch keine Sorgen!“ Es war besser, wenn die anderen nicht alle Details wussten und sich nur unnötige Sorgen machen würden.

„Und du bist dir sicher, dass du trotz allem die Welteroberung durchziehen willst?“, klinkte sich Heath mit ein. Klar, Yoshiki hatte ihnen allen lang und breit seine Pläne dargelegt, aber wenn ihn so ein kleiner Shoot, kombiniert mit einem Auftritt schon wieder so mitnahm, wie würde das dann erst aussehen, wenn sie tourten, ständig irgendwo irgendwelche Auftritte und der gleichen hätten?

„Immerhin bedeutet das Touren, mit etlichen Konzerten, die kurz aufeinander folgen, kaum Zeit zum Ausruhen, Stress etc.“, fügte Sugizo hinzu und Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. Er könnte es völlig verstehen, wenn der langjährige Freund sich zu Gunsten seiner Gesundheit doch noch einmal umentscheiden sollte, obwohl er schon so viel Arbeit in die Planung gesteckt hatte.

„Wir werden den amerikanischen Markt erobern und dann den europäischen“, entgegnete Yoshiki fest entschlossen, „wir haben Toshi wieder, jetzt kann uns nichts mehr aufhalten!“

„Außer deine Bandscheiben“, warf Pata ein.

„Ich werde spielen und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“, verkündete der Drummer. „Wir sind das letzte Mal gescheitert, weil wir da schon als Band nicht mehr funktioniert haben, aber das wird diesmal nicht passieren! Wenn wir zusammenhalten, dann können wir alles schaffen!“

„Solange uns deine Gesundheit keinen Strich durch die Rechnung macht“, äußerte Toshi und blickte ihn besorgt an. Alles in ihm wollte Yoshiki von dem Pfad, den er einschlug, abbringen, doch er wusste, dass dies sinnlos wäre.

„Ich weiß, was ich riskiere, Tocchi, aber das ist es wert!“ Ja, er hatte Angst davor, gelähmt im Rollstuhl zu landen, doch wenn es bedeutete, seinen Traum leben zu können, dann war er bereit es einzugehen. „Hört mal, ich habe vor, das durchzuziehen und nichts – aber auch wirklich rein gar nichts - wird mich aufhalten können. Selbst wenn es mich umbringen sollte, würde ich es machen, denn dann wüsste ich wenigstens, dass ich mein Leben gelebt habe, anstatt mich Tag ein Tag aus zu fragen, was wohl gewesen wäre, wenn…“ Eindringlich blickte Yoshiki sie an. „Wenn ihr denselben Weg nicht beschreiten könnt oder wollt, dann ist das eure Sache und ich werde euch deswegen nicht weniger Wert schätzen, aber dann ist es an der Zeit, dass sich unsere Wege trennen!“ Er konnte nur hoffen, dass wirklich alle an ein und demselben Strang zogen, da er keine Ahnung hatte, was er tun sollte, wenn sich doch noch jemand umentscheiden sollte – vor allem Heath und Pata sah er da als Wackelkandidaten.

Ein Lächeln schlich sich für einen Moment auf seine Lippen, als er Toshis Hand auf seiner Schulter spürte, die eben jene drückte. Er würde ihn begleiten, soviel stand fest. Egal wohin der Weg sie auch führen würde, sie würden gemeinsam bis an dessen Ende gehen, denn wenn der Sänger ihn nicht davon abbringen konnte, dann würde er eben neben ihm hergehen.

„We are X“, entgegnete der Bassist nur schulterzuckend und grinste, „das sollte doch alles sagen, oder?“

„In Richtung Zerstörung!“, zitierte Sugizo nur schmunzelnd jenen Titel, den sie schon so oft für Konzerte benutzt hatten.

„Solange er mit dem Navi in seinem Kopf wenigstens klar kommt und es nicht so läuft wie mit denen in seinen Autos und wir sonst wo rauskommen, nur nicht da, wo wir eigentlich hinwollten…“, entgegnete Pata trocken auf Sugizos Kommentar.

„Keine Sorge, das in meinem Kopf ist Yoshiki-bedienfreundlich“, entgegnete der Pianist.

„So verrückt, hirnrissig und verantwortungslos es auch ist, für mich klingt das, als würdest du uns so schnell nicht los werden“, äußerte der Violinist grinsend. Dass sie von Toshi keine Antwort zu erwarten brauchten, war klar wie Kloßbrühe. So eng wie die Freundschaft zwischen den beiden wieder war, war das praktisch selbstverständlich, denn egal wie hart es vielleicht geklungen haben mag, was hide Heath vor so vielen Jahren erzählt hatte, im Grunde hatte der verstorbene Gitarrist damit Recht und das konnte selbst Sugizo sehen, der noch nicht so lange bei der Band war – X funktionierte einfach am besten, wenn der Kern – seine Gründer – unerschütterlich war.

„Gut, so schnell will ich nämlich auch gar nicht meine Ruhe vor euch“, konterte Yoshiki und die Vorfreude war nur zu deutlich in seinen Augen zu sehen, die sich erneut mit Tränen füllten.
 

„Jetzt geht die Heulerei wieder los“, seufzte Pata. So nah am Wasser gebaut hatte er ihren Leader schon lange nicht mehr erlebt.

„Lass mich doch“, schniefte der Pianist und wischte sich über die Augen, während ihm Toshi über den Rücken strich.

„Brauchst du ein Taschentuch?“, fragte Sugizo und kramte schon in seinen Hosentaschen.

„Hab noch was von Tocchi“, entgegnete Yoshiki und zog das vorhin schon einmal benutzte Tempo aus seiner Tasche, um sich erneut die Tränen abzutupfen und sich zu schnäuzen.

„Weshalb flennst du jetzt eigentlich schon wieder?“, wollte Heath wissen, „Geht es dir so nahe, dass wir bei deinem Selbstzertörungstrip, beziehungsweise bei deiner Welteroberung mitmachen, obwohl wir schon vor ein paar Wochen gesagt haben, dass du auf uns zählen kannst?“

„Ich hatte halt befürchtet, dass jemand von euch doch noch einen Rückzieher machen könnte…“

„Dussel!“ Damit nahm der Bassist ihn kurz in den Arm und verwuschelte einmal gründlich die Frisur des Älteren, der daraufhin versuchte, sie wieder halbwegs zu Recht zu zupfen.

„Außerdem habe ich einmal den Fehler gemacht, euch alle als selbstverständlich anzusehen und das ist gründlich in die Hose gegangen…“

„Was meinst du?“, fragte Toshi, der genauso wenig wie die anderen verstand, wovon Yoshiki sprach.

„Damals… um Dahlia herum“, antwortete der Pianist leise, „ich konnte die Band nicht zusammenhalten, weil ich so dumm gewesen war, davon auszugehen, dass ihr immer an meiner Seite sein würdet… ich hatte vergessen, dass ihr für mich spielt, weil ihr das wolltet und nicht weil ihr das musstet… mit Toshis Stimmverlust ist mir klar geworden, dass ich es immer als selbstverständlich angesehen habe, dass er für mich singt… genauso, dass ihr für mich spielt… Aber die Wahrheit ist doch die, dass es genau das nicht ist! Ihr könntet jederzeit gehen und ich könnte nichts dagegen tun, aber stattdessen…“ Er brach kurz ab, da seine tränenbelegte Stimme brach. „… stattdessen seid ihr an meiner Seite…!“

„Dafür sind Freunde da“, entgegnete der Sänger und umarmte ihn, wobei Heath, Pata und Sugizo dasselbe taten, sodass es in eine Gruppenumarmung ausartete, in deren Mitte ihr schniefender Leader stand, der es irgendwie noch nicht so recht glauben konnte, dass all das passierte.
 

X JAPAN hatte sich getrennt und er sich mit seinem besten Freund zerstritten. hide war gestorben und mit ihm hatte er damals jede Hoffnung auf ein neues X begraben. Doch Jahre später hatte ihn Toshi plötzlich aus dem Nichts angerufen und sie hatten sich wieder angenähert, was letztendlich zur Reunion und zu Familienzuwachs – nämlich Sugizo - geführt hatte. Sie hatten Pläne für ihr Baby gehabt, doch mit der drastischen Verschlechterung seines Gesundheitszustandes hatten sie vorerst auf Eis gelegt werden müssen. Toshis plötzlicher Stimmverlust hatte fast das Ende bedeutet und war letztendlich doch auch ein Segen gewesen, da er die Mauer, die zwischen ihnen bestanden hatte, beseitigt hatte, was zugleich zu einem Zusammenwachsen der Band geführt hatte, weil er sich als Leader einiger Dinge bewusst geworden war.

X JAPAN würde einen steinigen Weg vor sich haben – das wusste er -, doch zusammen konnten sie die Hindernisse meistern. Sie hatten der Musikwelt schon einmal gezeigt, wozu sie fähig waren, sie würden es auch ein zweites Mal schaffen, denn schließlich war X JAPAN jener Ort an dem Traum und Realität eins wurden.
 

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Wie üblich waren mal wieder ein paar Fakten mit untergemischt, die da unter anderem wären:

- Die pinken Wolken

- Yoshikis Ultimatum an die Band, das Ganze durchzuziehen sowie die Tatsache, dass es einige Bandmitglieder gab, die von der Idee der Welteroberung nicht so begeistert waren, wie ihr Leader

- Das Auseinanderbrechen der Band bereits um Dahlia herum: in seiner Bio lässt Yoshiki verlauten, dass einer der Gründe war, weshalb er so auf dieses Amerikadebüt gedrängt hat, der war, dass er die Band wieder zusammen bringen wollte, weil jeder seinen Soloprojekten mehr Aufmerksamkeit schenkte als X. Letztendlich ging der Versuch nach hinten los und die Kommunikation innerhalb der Band, v.a. zwischen Yoshiki und Toshi wurde nur noch schlechter.
 

So, damit wäre das offiziell letzte Kapitel von Rainy Days beendet, demnächst gibt es dann noch den Epilog. Über eure Meinungen, Kommentare, Gedanken etc. würde ich mich natürlich wie immer sehr freuen ^.^
 

PS: In diesem Kapitel ist eine Zeile versteckt, wenn ihr diese findet, wisst ihr, welcher Solosong von Toshi im Epilog noch vorkommen wird ^.~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rockryu
2012-12-03T19:49:58+00:00 03.12.2012 20:49
Ich liebe deine Fanfictions. Alle. Sorry, dass ich so Kommifaul bin.
Die hier mag ich bisher am Liebsten.
Aber irgendwie kann ich nichts dazu sagen, weil es so vieles gibt, was gesagt werden könnte, aber nichts davon herausragt, weil alles so gut ist und Kritik hab ich keine, ich könnte nichts hiervon besser machen.
Diese emotionale Nähe, die du darstellst, die vielen Fakten, an die ich irgendwie nicht rankomme...
Du bist echt gut informiert. Kannst du mir ein paar von deinen Quellen verraten, vorzugsweise Englisch, da ich mit Japanisch erst im ersten Semester bin?
Von:  Kaoru
2011-11-06T19:50:37+00:00 06.11.2011 20:50
Huch, keine @? ich bin ja enttäuscht-.- Und schon das letzte Kapi???? Noch enttäuschter!!!

>>The place where dreams and life become one...

TT^TT (Frag mich nicht, aber ich bekomm jedes Mal ne verflixte Gänsehaut!!!)

>>„Seine Freundin ist noch hier, also wird er nicht für einen Quicki in der Besenkammer verschwunden sein“

Alos, Sugi!*tadel* Du verwechselst das mit einem gewissen dt. Tennisspieler!

>>„hide war da… meinst du nicht?“

Oh, eine Kao-Stelle!*markier*

>>„Wir werden den amerikanischen Markt erobern und dann den europäischen“, entgegnete Yoshiki fest entschlossen

OK, wir warten......
...........
...........................
.........................................
Wann wirds denn ungefähr so weit sein?*aufdieUhrguck*

>>„In Richtung Zerstörung!“, zitierte Sugizo

Ohne Worte...

>>„Dafür sind Freunde da“, entgegnete der Sänger und umarmte ihn, wobei Heath, Pata und Sugizo dasselbe taten, sodass es in eine Gruppenumarmung ausartete, in deren Mitte ihr schniefender Leader stand, der es irgendwie noch nicht so recht glauben konnte, dass all das passierte.

*mitschnief* ich mag diese Stelle!*Tatüsuch*

>>Sie hatten der Musikwelt schon einmal gezeigt, wozu sie fähig waren, sie würden es auch ein zweites Mal schaffen, denn schließlich war X JAPAN jener Ort an dem Traum und Realität eins wurden.

Ich gönns euch von Herzen!

So, Strich zwei wird ausradiert (obwohl Kommi 1 wesentlich länger war... aber gut, nach Quantität gehts ja auch net ;P)

Bisous, ma chère! En effet, je ne peux pas attendre la prochaine relation des rêves avec la réalité!
Von:  -Shin-
2011-10-26T20:03:51+00:00 26.10.2011 22:03
Argh, ich hab zum letzen Kapi noch gar kein Kommi geschrieben, verzeih.
Q_Q

Yoshiki ist echt schwanger. XD Pommes und Nutella... das schlimmste daran: Die Idee sitzt jetzt in meinem Kopf und ich mag es ausprobieren. +_+

Hach, das war sehr süß, wie sie da alle stehen am Ende und generell Yo-chan und Toshi. <3

Ich weiß gar nicht, was ich genau sagen soll. XD
Ganz viel liebe für diese FF und ich freu mich, dass es einen Epilog geben wird. *_*

Maan ich ich find das Zitat nicht.. Q_Q' Das kannst du doch nicht machen.. ich werd jetzt hier Stunden sitzen und suchen.
Von:  Astrido
2011-10-26T19:03:56+00:00 26.10.2011 21:03
ich kenn mich mit den neuen stücken von toshi gar nicht aus^^
ich kenne nur sein album Toshi made in heaven. das mag ich^^

so viel kann ich zu diesem kapitel eig gar nicht sagen...^^ es war gut^^
und yoshiki is wirklich ne heulsuse^^
lg
Mayura


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