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Carpe Noctem

ZoSan
von

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Insomnium

Heeeey…ähem. Es geht weiter- und unüblicher Weise nicht am Wochenende, wie sonst. Ich wollte euch nicht länger warten lassen und jetzt kommt das Kapitel doch. Wer bei Noir reingeschaut hat, weiß, dass ich im Urlaub war und dann noch ein bisschen meine Ferien ausgekostet habe. Das Kapitel hier war echt ‘ne schwere Geburt, man. Ich muss aufpassen, dass ich keine Informationen vergesse, damit es auch sinnig wird. Und dann kommt noch dazu, dass die FF dem Ende zu geht ;_; und dass im Hintergrund andauernd Metal Gear Solid läuft- und das ist ja mal alles andere als Silent Hill-mäßig xD

Okay. Macht euch bereit für den ersten Teil zum Showdown T^T

„Insomnium“ bedeutet übrigens Traum 8D
 


 

9. Insomnium
 


 

„Ein Luzifer-Traum?!“ Usopps heisere Stimme klang ungläubig.

„Luzider Traum.“, sagte der weißhaarige Mann geduldig. „Klarträumen. Habt ihr noch nie etwas davon gehört?“
 

Während der Regen unaufhörlich auf das Dach der Strohhütte prasselte, war nur das leichte Atmen Luffys zu hören. Die Luft war kühl und es roch nach Regen und Medizin, eine leichte Brise wehte durch das offene Fenster. Der alte Dorfbewohner, der den Piraten zur Seite stand, hatte sich auf einen Hocker nieder gelassen und erklärte gerade, wie sie nun vorgehen sollten.

Brook und Usopp saßen unruhig auf einer leeren Pritsche, während Nami nicht von der Seite ihres schlafenden Kapitäns wich und diesen wachsam mit betrübter Miene beobachtete. Bis zu diesem Zeitpunkt war Luffy ruhig gewesen, doch ihnen graute allen Übles. Sie wussten schließlich, wie es ihrem Koch ergangen war.
 

Noch immer saß Zoro auf dem Bett von eben diesem, der durch ihn in einer aufrechten Position gehalten wurde. Sanjis Augen waren nun jedoch geöffnet und er folgte dem Gespräch aufmerksam, wenn auch mit müden und trüben Augen. In Zoros Kopf herrschte ein einziges Chaos. Er sah dem Smutje über die Schulter und beobachtete den Dorfbewohner dabei, wie er nun die Arme verschränkte. Dabei raste sein Herz wie wild und er war bemüht, so viel Abstand, wie möglich zwischen ihn und dem Kleineren vor sich zu bringen- nicht nur, um vor diesem sein Herzrasen zu verbergen.
 

„Klarträume sind Träume, in denen der Träumende sich voll bewusst ist, dass er träumt.“, erklärte der Alte nun. „Es ist eine erlernbare Fähigkeit, mit der jemand seine Träume willentlich steuern kann. Das Erlernen jedoch dauert lange, also werden wir das Ganze anders angehen. Wir benutzen ein Serum, das klarträumen ermöglicht.“ Er hielt ein kleines Fläschchen mit durchsichtiger Flüssigkeit hoch.

„Oh, davon habe ich schon einmal etwas gelesen.“, rief Chopper freudig, als er die Flüssigkeit wieder erkannte. „Aber es ist das erste Mal, dass ich so etwas sehe. Sind die Zutaten nicht schwer zu züchten?“

Der Alte nickte langsam und lächelte dem kleinen Arzt aufmerksam zu.
 

„Unser Stamm besteht aus Spezialisten, was Träume angeht. Und das müssen wir auch, bei der Verantwortung, die wir tragen. Dieses Serum ist wirklich eine Seltenheit, doch da wir hier in diesem Dorf das Klarträumen vollends beherrschen, benötigen wir es nicht für uns…“

Zoros Augen ruhten nun ebenfalls auf dem kleinen Fläschchen.

Also konnte der Koch seine Träume nicht lenken und sollte dies das nächste Mal gezielt machen? Eine unheimliche Vorstellung. Etwas anderes lenkt die Träume im eigenen Kopf und selbst ist man dem, was sich dann dort abspielt, ausgeliefert? Die Vorstellung gefiel ihm nicht. Er hatte lieber die Macht und die Kontrolle.
 

„Was genau sind das für Träume?“, fragte Nami plötzlich, gerade als der Schwertkämpfer damit begann sich zu überlegen, wie er dies möglichst unterschwellig erfragen konnte. „Können Sie uns sagen, wie dieser Fluch wirklich funktioniert? Wir haben bisher nur Vermutungen angestellt.“
 

„Dass der Fluch versucht den Körper seines Opfers zu schwächen, wisst ihr inzwischen. Ich werde euch sagen, was ihr wissen wollt.“, sagte er Weißhaarige langsam. Sanji blickte ihn an.

Seine Augenlider waren schwer und sein Blick trübte sich immer weiter, doch nun fiel es ihm leichter seine Aufmerksamkeit auf den Sprechenden zu richten. Er wusste, dass er, sollte er noch ein weiteres Mal das Bewusstsein verlieren, das letzte Mal in seinem Leben wach gewesen sein würde. Innerlich focht er einen ständig präsenten Kampf gegen den Schlaf. Allein dies nagte schwer an seinen übrigen Kräften.

Seine Hände zitterten leicht und in seinem Kopf hämmerte es unerbittlich, während nun zusätzlich auch seine Schulter brannte, die nun von einer blutigen Wunde geziert war. Doch dieser heiße Schmerz unterschied sich von dem übrigem. Er hielt ihn wach und erschien ihm wie ein leuchtendes Licht, das ihn wieder zu Bewusstsein zwang, sobald er Schwäche zeigte und der Raum um ihn her sich zu verdunkeln begann.

An seinem Rücken konnte er hin und wieder Zoros Brust spüren, die sich beim Atmen ruhig und langsam bewegte und ihm- so ungern er es zugeben wollte- tatsächlich ein beruhigendes Gefühl bereitete. In dem Zustand, in dem er sich befand, hatte er keine Energie mehr übrig, um sich dagegen zu sträuben und zu wehren, so ließ er es sich also gefallen und versuchte stets seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken.
 

„Ihr alle kennt sicher gewöhnliche Albträume.“, fuhr der Alte fort und blickte in die Runde. Alle nickten leicht. „Ich denke dazu muss ich nicht mehr viel sagen. Wichtig ist nur, dass ein normaler Albtraum in der Regel nicht länger als wenige Minuten bis zu einer halben Stunde andauert und ihr danach meist sofort aufwacht. Dann seid ihr euch wieder bewusst, dass ihr wach seid und wisst auch, dass ihr geschlafen habt. Nun. Dieser Punkt- zum Beispiel- ist bei den Träumen hier anders. Genauso, wie ihr innerhalb eurer normalen Träume nicht all eure fünf Sinne gebraucht.“
 

Alle lauschten aufmerksam den Worten des Mannes. Zoro fragte sich in diesem Moment, ob er wirklich, wenn er träumte, keine Gerüche oder Geräusche hören konnte. Und es erschien ihm logisch, denn seine materiellen Sinnesorgane konnten schließlich unmöglich Reize, die ausschließlich in seinem Traum vorkamen, wahrnehmen.
 

„Der Fluch versucht euren Freund so zu sagen innerlich sterben zu lassen.“

Die Augen der Piraten weiteten sich. Sie alle wussten, wie die Situation, in der sie sich befanden, war, doch diese Worte nun aus dem Mund des alten Mannes zu hören jagten ihnen Schauer über ihre Rücken.

„Häufige Albträume belasten den Körper und verringern die Erholung im Schlaf.“, sagte der Mann. „Da die Träume, die der Fluch jemandem beschert, umso geschwächter der Körper ist, länger werden, wird der physische Zustand somit nur noch schlechter und kann sich bald nicht mehr regenerieren. Er zerstört ihn also fortlaufend. Es ist, wie ein Teufelskreis.“
 

Nami seufzte bedrückt. Ihr Blick lag noch immer auf Luffy, der sich nicht rührte. Niemand sagte etwas, so fuhr der Alte fort.
 

„Hinzu kommt, dass die Traumwelt, in die ein Schlafender gezogen wird, negative Erinnerungen und Empfindungen- meistens von Traumata- wiederspiegeln. Somit wird jemand nicht nur physisch, sondern auch psychisch belastet. Die Träume sind so aufgebaut, dass jemand sich in ihnen verstrickt. Stellt euch das Ganze vor, wie ein kreisförmiges Labyrinth. Ihr wacht im Kern auf und müsst versuchen den Ausgang zu erreichen. Je näher sich ein Opfer dem Ausgang nähert, desto grotesker, grausamer und gewalttätiger wird das Umfeld, um ihn davon abzuhalten, dem Traum zu entfliehen.“
 

„Also müssen es Sanji und Luffy nur schaffen, aus dieser Traumwelt zu entkommen?“, sagte Usopp nun langsam. Das klang ziemlich einfach. Er musste sich ein Schmunzeln verkneifen, bei dem Gedanken, Zoro würde versuchen aus einem Labyrinth zu finden. „Das kling zu einfach.“
 

Sanji kaute unruhig auf seiner Unterlippe herum. Er durfte nicht rauchen. Jetzt fehlte ihm das Nikotin.

Das, was der Mann erzählte sagte ihm nichts. So sehr er auch versuchte sich an das zu erinnern, was geschah, wenn er einschlief, es brachte nichts. Das betrübte ihn. Er, der ihnen den ganzen Ärger eingebrockt hatte, konnte nicht einmal als bester Zeuge etwas zu ihren Überlegungen beitragen. Doch dazu fühlte er sich zusätzlich viel zu geschwächt. Es erschien ihm als unmöglich, jemals wieder seine Lippen voneinander zu lösen.

‚Negative Erinnerungen und Empfindungen von einem Trauma?‘, schoss es ihm dann durch den Kopf. Wie sahen seine Träume wohl aus? ‚Sitz‘ ich hungrig mit einem alten Sack auf einem beschissenen Felsen fest?‘
 

„Da hast du recht.“, fuhr der weißhaarige Mann weiter fort und nickte Usopp zu. „Aber im Prinzip ist es genau das. So schwierig macht es nur, dass das Bewusstsein während des Traums geschwächt ist und sich die Umgebung an Ängsten und negativen Erfahrungen orientiert. Dort durchzukommen ist für einen Verfluchten eine Qual. Und träumt jemand ohne Bewusstsein, dann gibt es kein konkretes Ziel für ihn. Er wird nur seinem Instinkt folgen und somit den Dingen, die er fürchtet, aus dem Weg gehen. Somit kommt niemand ohne bloßen Willen aus dem Irrgarten heraus. Also müssen wir das Bewusstsein anschalten und…-“, nun glitt sein Blick vielsagend zu Zoro hinüber, „…jemanden als Begleitung mitschicken, denn allein ist es- sogar mit Bewusstsein- schier unmöglich das Ende zu erreichen.“
 

Zoro starrte zurück. Er merkte, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren. Nur Sanji sah nicht zu ihm auf. Stattdessen starrte er, wie Zoro, mit großen Augen den Weißhaarigen an. Zoro sollte ihn begleiten?!

Dass davon bereits vor wenigen Minuten die Rede gewesen war, hatte er nicht mitbekommen. Da er keine Vorstellung davon hatte, wie es in seinem Kopf, in dem etwas seine Bewusstsein so veränderte, dass ihn seine tiefsten Ängste und Gefühle verjagten, aussah, konnte er sich mit dem Gedanken, Zoro würde mit ihm diesem Ort betreten, absolut nicht anfreunden. Die Vorstellung daran jagte ihm Angst ein. Wer wusste schon, was sie dort erwarten würde? Er jedenfalls nicht. Und er hatte auch nicht vor Zoro seine schlimmsten Ängste zu offenbaren- er wusste nicht einmal selbst genau, was diese sein sollten. ‚Warum gerade Zoro?!‘

„Warum gerade ich?!“, sagte der Grünhaarige entrüstet und seine Augen verengten sich urplötzlich zu Schlitzen. „Ich hab‘ kein Interesse daran in den kranken Kopf dieses Perversen zu reisen.“ Sanji biss die Zähne zusammen, schwieg jedoch erbost, obgleich er am liebsten Feuer gespien und sich auf den Grünhaarigen geworfen hätte.

„Du wirkst am stärksten von den anwesenden hier.“, entgegnete der Alte knapp und alle übrigen Piraten nickten eifrig. Da Luffy ebenfalls aus der Reihe fiel, war er, Zoro, der einzige Anwesende, der als nützlich- was die Stärke anging- bezeichnet werden konnte.

Der Schwertkämpfer ließ den Blick über die Anwesenden schweifen.

„Luffy fällt aus.“, sagte Usopp. „Mit was auch immer wir es aufnehmen müssen, ich denke, Zoro ist der richtige dafür.“ Dass er vor wenigen Augenblicken noch in Gedanken über ihn gelacht hatte, weil er sich vorgestellt hatte, dass Zoro versuchte aus einem Irrgarten zu entkommen, ließ er unter den Tisch fallen. Immerhin war er stark. Sanji würde schon für die Orientierung sorgen können.
 

Auch Sanjis Gedanken überschlugen sich. Sein Herz raste- nicht minder schnell als das Zoros- und er suchte verzweifelt nach einer Lösung, die ihn mehr fröhlich stimmen würde. Er wollte nicht, dass Zoro- wie auch immer- in seinen Geist eindrang. Doch es half nichts. Er konnte Nami oder Usopp unmöglich einer Gefahr aussetzen, die womöglich lebensgefährlich war. Plötzlich erstarrten die rasenden Bilder in seinem Kopf und seine schweren Lider hoben sich etwas. Was, wenn es wirklich so war? Was, wenn er Zoro wahrhaftig in ernsthafte Gefahr bringen würde? Er hatte genug Verstand, um den Fluch, der ihn allmählich auffraß, nicht zu unterschätzen.
 

Offenbar fiel die kleine Veränderung seiner Miene Chopper auf, denn der kleine Arzt sah ihn nun mit großen Augen an und mit einem Mal richteten sich alle Blicke auf den Blonden, der inzwischen mit all seinen Kräften versuchte, etwas zu sagen.
 

„Ist es…gefährlich?“, hauchte der junge Koch mit heiserer und kaum hörbarer Stimme. Choppers Miene verzog sich und er schluchzte leise. Sanjis schien wirklich am Ende seiner Kräfte zu sein.

Auch Zoro spürte, wie ihm der Mut weiter sank und sich gleichzeitig eine Wut auf den Fluch in seinem Magen ausbreitete, wie Feuer. Bislang hatte er geschickt dagegen angekämpft sich unnötig weit mit dem schwächlichen Zustand ihres Smutjes zu befassen und objektiv zu bleiben. Doch dieser gebrochene Satz reichte aus, um seine Abwehr zum Kippen zu bringen.
 

„Halt‘ die Klappe, dummer Koch und spar dir das bisschen Lebensenergie, das dir noch bleibt.“, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen und gab dem Blonden vor sich einen kleinen Ruck. „Was für eine Gefahr, die mich behindert, soll schon in deinem Erbsenhirn lauern?“ Die Arroganz, die in seiner Stimme mitschwang, erschien eisern wie eh und je.
 

Sanjis Augenbrauen, wie auch sein Magen, zogen sich zusammen, während er sich vorstellte, wie er den dämlichen Schwertkämpfer hinter sich wegstieß und ihn mit dem Nagel, der vor wenigen Minuten noch in seiner Schulter gesteckt hatte, viele kleine Löcher in den Körper bohrte.

Alle Blicke waren nun auf den alten Mann gerichtet.

„Ist es gefährlich?“, wiederholte Brook Sanjis Frage mit unheilvoller Stimme.
 

„Ist es.“, entgegnete der Angesprochene ernst. „Aber ich schätze, ihr habt damit gerechnet. Es ist natürlich gefährlich. Der Fluch wird höchstwahrscheinlich sofort gegen den Eindringling ankämpfen. Dabei kann er jedoch nur auf die Weise vorgehen, die ihr bereits kennt. Der Fluchspruch wird sich auf deinen Körper-“, er sah Zoro mit festem Blick an, „- übertragen. Eine Verbindung wird hergestellt und wenn er es schafft den Geist eures Smutjes zu vernichten, wird dein Geist mit einem Mal mit vernichtet, weil ihr verbunden seid.“

Zoro hielt dem Blick des Alten stand und versuchte entschlossen und unerschrocken zu wirken, was ihm gelang. Ein Teil von ihm fühlte sich jedoch alles andere als sicher. All das, was der Mann von sich gab, klang absurd und rief in ihm nicht einmal eine Vorstellung von dem hervor, was ihn wohl erwarten würde, wenn er sich darauf einließ. ‚Den Geist besiegen.‘, wiederholte er in seinem Kopf. ‚Ist das dann ein Hirnschaden, oder so? Verrückter, alter Sack.‘

Dann sah er anhand der Mienen seiner Freunde, dass der Koch scheinbar erneut etwas sagen wollte und sagte laut: „Wie fangen wir an? Ich kann’s kaum erwarten es mit dem Fluch-Ding aufzunehmen.“
 

Usopp schlug erschrocken die Hände über dem Kopf zusammen und wimmerte, genauso wie Brook. Die Situation, in der sie sich befanden war schrecklich. Drei ihrer Freunde- noch dazu ihr so genanntes „Monster Trio“- schwebten also in Lebensgefahr. Und zwei von ihnen konnten in wenigen Minuten sofort für immer verloren sein.

Nami erschien noch blasser als Brook und Chopper rannen Tränen, wie Bäche, über sein Gesicht.

„Ich brauch‘ ‘nen Drink“, keuchte die Navigatorin missmutig.
 

Zoros Mut begann wieder zu steigen. Sie steckten schon in vielen bedrohlichen und gefährlichen Situationen und waren immer mit fast gänzlich heiler Haut davon gekommen. Und die Gegner, gegen die sie gekämpft hatten, waren harte Brocken gewesen. Dieser war ein popliger Fluch, der nicht einmal einen Körper besaß. Gegen so einen Feind konnte er es sich einfach nicht erlauben zu verlieren. Er schickte einen entschlossenen und warnenden Blick in die Runde, der seinen bangenden Crewmitgliedern scheinbar neuen Mut schöpfen ließ.
 

„Also?“, sagte er abwartend, an den Weißhaarigen gerichtet und dieser nickte verstehend.
 

„Sanji“, sagte der Dorfbewohner plötzlich zu ihrem Smutje. „Du kannst vermutlich euerem tapferem Freund keine Informationen über das geben, was ihn erwartet, wenn er dort zu sich kommt, wo du dich befindest, wenn sich der Fluch ausbreitet, nicht wahr?“

Sanji, der alles andere als begeistert wirkte, bewegte seinen Kopf langsam hin und her.

„Das meine ich nicht. Du kannst dich nicht erinnern, damit du dich nicht weiter gegen das Einschlafen sträubst, weil du weißt, was dich dann erwartet. Dieser Fluch kennt sich in deinem Unterbewusstsein sehr gut aus. Und wenn du dich selbst gut kennst, kannst du vielleicht erahnen, auf was ihr treffen könntet.“

Der Blonde starrte den Weißhaarigen an. Aus irgendeinem Grund überkam ihn plötzlich ein unheimliches Gefühl, als hätte jemand einen dunklen Schleier zwischen ihn und den Rest der Menschen in dem Raum, gehängt. Kälte stieg in ihm auf, als er begann über Gefühle nachzudenken, die ihn ängstigten. Kälte, wie eisiges Wasser, in dem er langsam versank und ihm die Luft abschnürte, während er immer tiefer sank.
 

„Scheiße!“ Usopp sprang auf, als er sah, wie sich Sanjis Augen nach hinten rollten und er in sich zusammen sackte. Auch Zoro sprang auf und legte den Blonden schnell auf den Rücken. Adrenalin ließ sein Herz urplötzlich noch schneller schlagen und einen Moment lang konnte er seine Augen und Gedanken nicht von ihrem Koch ablenken, der nun reglos auf dem blutverschmierten Laken lag. Was nun? Er wusste gar nichts.
 

„Rasch! Dreh‘ ihn um!“, rief der alte Mann klar und half Zoro dabei, Sanji auf den Bauch zu drehen. „Wir müssen…da!“ Sein Finger deutete auf die seltsamen roten Linien, die sich über den Nacken des Blonden zogen.

„Das ist der Anfang des Spruchs. Du musst deine Hand genau an diese Stelle legen, wenn sich der Fluch anfängt auszubreiten. Dann wird er deinen Geist mitreißen. Leg dich hin, sonst wird dein Körper sicherlich kollabieren und du verlierst die Verbindung. Wir stellen sicher, dass deine Hand sich nicht löst und du stellst sicher, dass ihr aus dem Labyrinth entkommt. Denk daran, dass ihr nicht weglauft, sondern euch stellt. Und sieh‘ zu, dass du Sanji nicht verlierst, sonst findest du ihn nie wieder.“

Zoro ließ sich vor dem Bett auf die Knie fallen und starrte die Zeichen auf dessen Nacken an. Er hatte keine Zeit zum Nachdenken, er musste handeln.
 

„Was ist mit dem Zeug?!“ Brook deutete auf das kleine Fläschchen mit dem Serum, das der Alte noch in der Hand hielt. „Ich dachte, wenn Sanji-san das nicht nimmt, wird er kein Bewusstsein haben, oder so.“

„Dafür ist es zu spät. Ihr müsst es ohne schaffen.“

Zoros Augenbrauen zogen sich zusammen. Dann stieß Sanji ein Stöhnen aus und der der alte Mann gab Zoro einen Ruck. Sofort legte er seine Hand auf den Nacken des Blonden und auf einmal hörte er einen markerschütternden Schrei.
 

Es war der einer Frau. Oder eher der eines Mädchens. Dunkelheit war in erschreckender Geschwindigkeit aus allen Winkeln um ihn hervorgekrochen und hatte ihn erfasst. Seine Finger fühlten kalte Erde und ein modriger und fauliger Geruch stieg ihm in die Nase. Übelkeit schäumte in seinem Magen und als er die Augen aufschlug, starrten ihn weit aufgerissene Augen an. Die Pupillen starr und geweitet, auf ihn gerichtet. Ein blasses, totes Gesicht. Dunkelblaue Haarsträhnen hingen daran herunter, wie ein aufgezogener Vorhang.

Von Entsetzen geschüttelt stolperte Zoro einen Schritt zurück, sein Mund war zu einem stummen Schrei geöffnet und seine Augen geweitet.
 

Dann fühlte er, wie der modrige Boden unter ihm nachgab, als hätte jemand einen Stöpsel gezogen. Das Herz schlug ihm bis zur Brust. Ein Loch hatte sich hinter ihm aufgetan und die Erde, die nun hineingesogen wurde, riss ihn mit. Er wehrte sich nicht, vollkommen erstarrt und erschüttert von dem Anblick, der sich ihm bot.
 

Mit einem Mal befand er sich in freiem Fall. Die Kälte, die noch immer in seinen Beinen steckte wich brennender Hitze. Ruß- und Aschewolken schlugen ihm entgegen und stachen in seinen Augen, während er immer tiefer ins Nichts fiel. Irgendwo hörte er ein dröhnendes Geräusch und die Hitze, die seine Haut brennen ließ, wurde unerträglich. Instinktiv griff er nach seinen Schwertern, doch dort war nichts. Sofort wurde er sich seiner Situation bewusst.
 

Er wusste, dass er sich in einem Traumzustand befand, doch es wirkte ganz anders. Die Gefühle, die in ihm hervorgerufen wurden, waren real. Er fühlte Hitze, fühlte Kälte, fühlte die Luft, den Ruß, den Rauch in seinen Augen und all dies erschütterte ihn. Was war das für ein widerlicher Fluch?! Was war das für ein Zustand?!

Wenn er all das fühlten konnte, konnte er Schmerz fühlen? Konnte er sterben? Er besaß scheinbar einen wahrhaftigen Körper, dessen Haut nun brannte vor Hitze.

Und er war sich bewusst, dass er nur träumte. Wie erging es Menschen, die nicht wussten, dass sie träumten?
 

Kaum hatte er diesen Gedanken in seinem Kopf formuliert, prallt sein Körper auf etwas und eine Sekunde später befand er sich unter Wasser. In der Finsternis, die dort herrschte, konnte er nichts erkennen. Sie war so undurchdringlich, wie er es noch nie erlebt hatte. Ein unbehagliches Gefühl kam in ihm auf und er tauchte zur Oberfläche, an der er Lichter, wie von Feuer, erkennen konnte. Das Wasser war unangenehm kühl, doch als er auftauchte, schlug ihm sengende Hitze entgegen. Ein abscheulicher Geruch drang in seine Nase. Was verbrannte hier?

‚Seltsamer Kontrast von Hitze und Kälte.‘
 

Er blickte sich um. Er befand sich in einer Art Höhle, in dessen Wänden an einigen Teilen Gitter eingelassen waren, hinter denen Flammen loderten. Metallenes Getöse betäubte seine Ohren. Entfernt konnte er Dröhnen und Beben hören, dessen Ursprung ihm unheimlich vorkam und ein beunruhigendes Gefühl in ihm auslöste. Genauso, wie er plötzlich das Gefühl bekam, als nähere sich etwas aus der dunklen Tiefe unter ihm und so schwamm er in wenigen Zügen an den felsigen Rand des Beckens, in dem er sich wohl befand. Als er nach oben blickte, um zu erfahren, von wo er hinunter gefallen war, stellte er fest, dass die Höhle keine Öffnung oder Ähnliches besaß, das ihm hätte Einlass gewähren können.

Ein Adrenalinstoß durchfuhr ihn, als er etwas an seinem Knöchel vorbei streichen fühlte, weswegen er sich mit einem schnellen Ruck aus dem Wasser stieß und von dem Rand weg sprang. Jedoch konnte er nichts in dem pechschwarzen Wasser entdecken. Die tobenden Flammen spiegelten sich auf der unruhigen Oberfläche wieder.

Irgendwo konnte er wieder ein Beben hören, dessen Echo darauf schließen ließ, dass es nicht nur diese eine Höhle gab, in der er sich nun befand.
 

„KOCH!“, rief er laut, während er sich umblickte. Die Wände waren schmutzig und wirkten trocken und heiß. „Wo bist du, verdammt nochmal?!“ Von Sanji gab es keine Spur. Zoro war ratlos. Was sollte er tun? Der Alte hatte gesagt, er solle ihn nicht aus den Augen lassen, aber wo war er? Musste er ihn erst finden?

‚Der Fluch versucht euren Freund so zu sagen innerlich sterben zu lassen.‘, hörte er ihn in seinen Gedanken sagen und da er nur einen Ausgang aus dieser Höhle ausmachen konnte, lief er los. ‚Er kann nur hier ‘lang gekommen sein. Der Opa hat gesagt, es beginnt in der Mitte von einem Irrgarten, oder so, dann muss ich den bescheuerten Koch nur einholen! Wo steckt der?! Er wusste doch, dass ich diesmal mitkomme. Wieso ist er dann nicht hier?!‘
 

Der Boden unter seinen Füßen knirschte, während er einen dunklen Gang, dessen Luft glühte, entlang lief.

‚Wie war das mit den Ängsten und so weiter? Hat er Angst vor Vulkanen oder so?‘
 

Der Raum mit dem Feuer entfernte sich und der beißende Geruch wich stickiger Luft. Der Gang führte langsam nach oben. Bald waren die felsigen Wände ebenfalls verschwunden und nun hallten seine schweren Schritte in einen engen, mit Metallplatten vernagelten Korridor wieder. Unter seinen Füßen befanden sich Gitter, zwischen denen hindurch er dunkle Schatten erkennen konnte. In seinem Unterbewusstsein schauderte es ihn bei dem Gedanken daran, dass ihm vielleicht etwas entgegenjagte, dem er unbewaffnet entgegentreten würde. Er konnte sich nicht erklären, woher dieses seltsame und überaus beunruhigende Gefühl kam, doch es ließ sich nicht abschütteln und saß ihm im Nacken.
 

Seine Schritte hallten in dem düsteren Gang wieder, sie kamen ihm ungewöhnlich laut und verräterisch vor.
 

„KOCH!“

Seine Stimme echote vor und hinter ihm den Gang hinunter, während er angespannt lauschte.

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und als er plötzlich etwas hörte, beschleunigte er seine Schritte noch.

Ein Bollern echote irgendwo in der Ferne laut und dröhnend, immer wieder, wie ein Herzschlag. Unheilverkündend. Es gab ihm das Gefühl, ein kleiner unbedeutender Fliehender in einer mächtigen Festung zu sein, dessen Ausmaß und Grausamkeiten er nicht einmal erahnen konnte. Er wusste weder, wo er sich befand, noch, auf was er alles treffen konnte und er wollte es auch nicht herausfinden. Alles, was er wollte, war den bescheuerten Koch zu finden und dann so schnell wie möglich aus diesem Ort zu entkommen, ehe er noch etwas weckte oder entdeckte, das lieber im Schatten verborgen gelassen werden sollte.
 

Er wusste nicht, wie lange er bereits lief, doch der Gang nahm kein Ende. Er wurde nur düsterer und schien immer verfallener zu werden, je weiter er kam. Sollte dies nicht ein Labyrinth sein?
 

Das einzige Licht drang zwischen den klappernden Gittern des Bodens hindurch und warf deren Schatten an die schmierigen Wände. Schatten glitten manchmal unter den Gittern hindurch und verdunkelten alles einen Moment lang. Zoro konnte nicht erkennen, durch war das dreckige Licht verursacht wurde. Die stickige Luft wurde schwerer und schwerer. Metallisches Hämmern und Rattern drang aus großer Tiefe zu ihm empor und bereitete ihm immer stärkere Kopfschmerzen, bis er sich sicher war, dass das Hämmern in seinen Kopf gedrungen sein musste. Schweiß rann ihm die Schläfen herab, er keuchte, während er weiter lief, ohne Pause, immer weiter. Das Gefühl, beobachtet zu werden stieg an.
 

Inzwischen hatte er es aufgegeben zu rufen. Die Angst, den Gesuchten zu spät oder gar nie zu erreichen wuchs mit jedem Meter, den er sich weiter durch die immer dicker werdende Luft vorkämpfte. Und gerade, als er begann zu zweifeln, hörte er ein krachendes Geräusch, das klang, als wäre etwas Schweres gegen eine massive Metalltür geworfen worden. Rechts neben ihm war die Wand Gittern gewichen, die rostig und schwarfkantig aussahen. Nur schemenhaft konnte er erkennen, was sich in den Schatten dahinter befand, doch konnte er nichts Genaues identifizieren. Offenbar lag ein großer, dunkler Schacht hinter den Gittern, die in die Tiefe führten. Zu seiner linken Seite sah er eine Tür, die zugeschweißt worden war. Während er weiter lief, kam er an vielen weiteren solchen Türen vorbei, die keinen Griff hatten oder sich aus anderen Gründen nie hätten öffnen lassen. Sie allen waren rostig und mit krustigem, getrocknetem Blut verschmiert, waren zerkratzt. Aus dem Schacht auf der anderen Seite drangen Schreie von weit unten zu ihm empor. Es schauderte ihm.
 

Wieder ertönte das krachende Geräusch und dessen Echo verhallte erst weit hinter ihm. Er war näher gekommen. Es graute ihm vor dem Ursprung des Lärms und er wünschte sich, nie zu erfahren, was es verursachte.

Stacheldraht war in den Löchern in der Gitterwand gespannt, Fetzen, die erschreckend, wie menschliche Haut aussahen, alt und faulig, hingen darin, dunkle Flecken bedeckten das rostige Gitter darunter und als er es wagte, seinen Blick weiter als bis zu diesen schweifen zu lassen und er in die Finsternis sah, starrten ihn leere, grotesk verzerrte Fratzen an. Körper, die aufgeknüpft über dem dunklen Schlund hingen, verstümmelt und verwest.
 

Sofort richtete er den Blick wieder nach vorn, das Krachen ertönte erneut, näher und lauter als zuvor. Die Blicke der Leichen im Nacken, versucht dessen Anblick zu vergessen, suchten seine Augen die Wand ab, in der immer wieder Türen zu erkennen waren.

Wieder ein Krachen, er stolperte. Er befand sich unmittelbar davor. Die Gitter, auf denen er lief, erzitterten, als das Beben sich auf sie übertrug. Auch das Gitter neben ihm bebte und knirschte. In den Augenwinkeln erkannte er eine Fratze mit entsetzlich aufgerissenem Mund und schwarzen Augenhöhlen, von Stacheldraht umschlungen, über dem Schacht hängend. Übelkeit überkam ihn erneut und als er durch den Mund atmete, bemerkte er säuerlichen Geschmack. Er schüttelte sich, angewidert und bemüht sich zum Weitergehen zu treiben, aus der Sichtweite der Fratze.
 

Ihm fiel auf, dass das Gitter zu seiner rechten vor ihm endete. Nun trennte ihn nichts mehr von dem gähnenden Abgrund unter ihm. Und als er sich umwandte, stellte er mit rasendem Herzen fest, dass die Fratze verschwunden war. Entsetzt wirbelte er herum. Weg. Seine Blicke huschten umher. Ein kräftiger stinkender Windstoß fegte plötzlich direkt unter ihm aus dem Schacht herauf und ließ ihn kurz straucheln. Unheimlich.
 

Da. Gerade, als er seinen Blick wieder auf das Gitter unter sich richtete, sah er es. Weiße, knochige Finger klammerten am Abgrund des Gitters. Wie Spinnenbeine tasteten sie die rostigen Gitterstäbe ab und kamen langsam näher. Die Haut transparent und über die Knochen gespannt, übersät mit dunklen Flecken tauchten Arme auf, zogen etwas mit sich hinauf und über dem Rand tauchte die Fratze auf. Schwarze, lange Haare hingen über dem verzerrten Gesicht, die Augen unnatürlich weit geöffnet, das Innere geschwärzt, abstoßend verzerrt.
 

Zoros wandte sich um und rannte los, ohne nachzudenken, keinen Blick nach hinten werfend. Er hörte ein weiteres Krachen, das ihn beinahe zum Stolpern brachte. Folgte ihm dieses Ding? Was zur Hölle ging hier vor sich?! Sein Herz raste. Hätte er nur seine Schwerter. Wüsste er nur, wo der Koch war. War er in diesen Abgrund gefallen? War das gut oder schlecht?

Seine Gedanken rasten. Der Alte sagte, er dürfte sich nicht einschüchtern lassen. Je schlimmer es wurde, desto besser. Sie mussten einfach darauf zu laufen. Und das, was ihn im Moment am heftigsten abstieß, war der Abgrund zu seiner rechten. Da der Koch wohl instinktiv alles andere als in den Abgrund springen würde, war er wahrscheinlich den Gang weiter entlang gelaufen.
 

‚Wo bist du, du dämlicher Giftmischer?!‘ Zoro keuchte inzwischen schwer. Seine Brust schmerzte ihm furchtbar, doch er zwang sich weiter zu rennen und sich nicht umzudrehen.

Plötzlich vibrierte das Gitter unter ihm noch stärker als zuvor, wie auch die Wand neben ihm. Ein kratzendes Geräusch hinter ihm alarmierte ihn. Etwas folgte ihm definitiv.

Ein weiteres Krachen folgte und diesmal war die Erschütterung direkt vor ihm. Er konnte sehen, wie sich die Wand dahinter ausbeulte und hören wie etwas Schweres dahinter auf den Boden schlug. Versuchte dort etwas auszubrechen? Ein ohrenbetäubendes Brüllen war zu hören und er fühlte sich, als hätte das Ding hinter der Wand seine Anwesenheit bemerkt. Wie auch immer dies geschehen war.
 

‚Scheiße…was zur Hölle…‘

Und wieder krachte es. Zu seinem Schrecken knirschte die Wand nun. Ein Riss zog sich über diese und die Decke. Gleichzeitig wurde das Kratzen, das ihm folgte lauter. Es kam näher. Jetzt rannte er los. Vorbei an der eingerissenen Wand. Ein ungeheuerliches Heulen ertönte.

Neben ihm riss die Wand auf. Eine schwarze, widerlich stinkende Flüssigkeit quoll hervor und er hörte donnernde, schwere Schritte auf der anderen Seite neben sich, ihm folgen. Er stöhnte entnervt auf und biss die Zähne zusammen.

Dann hörte er noch etwas. Schritte.

Sie wurden lauter.

‚Auch das noch.‘

Offenbar bewegte er sich direkt in ihre Richtung. Würde er nicht bald einen Ausweg finden, musste er in diesen Abgrund springen. Er hatte keine Wahl. Oder er musste eine Begegnung- mit was auch immer- in Kauf nehmen.
 

Die Schritte hallten in dem dunklen Schlund unter ihm wieder, das Kratzen hinter ihm ließ nicht nach und das Krachen auf der anderen Seite der Wand folgte ihm noch immer. Nun folgte diesem noch ein metallisches Kratzen, das direkt auf seiner Höhe auf die Wand neben ihm prallte, als würde etwas die Wand, neben der er lief, aufschlitzen.

„KOCH!“
 

Mit einem Mal wurde er von den Beinen gerissen. Etwas hatte ihn von der Seite getroffen. Sein Rücken prallte hart auf das Gitter unter ihm und er schlug mit dem Kopf darauf auf. Das Metall krachte und quietschte. Scheinbar hatte sein Aufprall diesem nicht gut getan. Dann hörte er, wie jemand neben ihm aufstöhnte und sein Herz machte einen Hüpfer.

„Koch!“
 

Sanji starrte ihn an.

Die Wand neben ihm hatte geendet, eine Abzweigung, die er von weitem im Dunkeln nicht hatte erkennen können, hatte zu seinem Weg hingeführt. Scheinbar war der Blonde auf diesem direkt auf seinen Weg zugesteuert.

Dieser war offensichtlich ebenfalls gefallen, als sie sich unsanft begegnet sind- und er sah furchtbar aus. Allerdings nicht so geschwächt, wie sein physischer Körper, der sich auf einer Insel irgendwo auf der Grand Line, befand. Blut rann ihm in kleinen Rinnsalen das Kinn hinab und seine Lippen waren geschwärzt vom vielen Ruß. Die roten Male bedeckten seinen Körper auch hier und eine kleine Linie zog sich bereits durch sein Gesicht, dunkle Ringe lagen unter seinen Augen. Und er atmete schwer.

Hektisch richtete er sich auf, etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er war allem Anschein nach in Panik.

Auch Zoro, der sein Glück, den anderen tatsächlich gefunden zu haben, kaum fassen konnte, folgte seinem Blick.

Das Kratzen.

Das Kratzen, das ihm gefolgt war, war bedrohlich nahe gekommen. In der Ferne, irgendwo im Dunkeln sah er etwas, das sich auf sie zu bewegte, kriechend und kauernd.
 

Wieder sah er zu Sanji, dessen Augen entsetzlich geweitet waren und in die Richtung starrten. Nun richtete er sich hektisch auf, den Blick nicht einmal kurz abwendend. Er stand wankend auf und setzte eine verzweifelte Miene auf. Blut tropfte auf sein von Ruß und Blut beschmiertes Hemd.

Nun sprang auch Zoro auf, alarmiert.
 

„Wir dürfen nicht weglaufen, sonst kommen wir hier nicht ‚raus!“, sagte er mit fester Stimme. Sanji richtete seine Augen auf ihn. Zoro beobachtete, wie sich aus der roten Linie, die sich über das Gesicht des Smutjes zog, eine weitere abspaltete sich weiter ausbreitete.

Der Blonde schien sich nicht zu wundern, dass Zoro plötzlich aufgetaucht war. Er machte einen seltsamen Eindruck auf ihn. Ihm fiel wieder ein, dass dieser Koch nicht wusste, dass er schlief. Und dass er sicherlich nicht so handeln würde, wie in der Realität. Der Fluch beeinflusste sein Bewusstsein, er würde sich bestimmt nicht, wie in der Realität, seinem Gegner stellen.
 

„Wehe du-“, fing Zoro mit drohender Stimme an, brach dann jedoch ab. Der Boden unter ihren Füßen krachte und quietschte erneut. Das Gitter rutschte ab und sie mit ihm. Scheinbar war doch mehr bei ihrem Zusammenstoß geschehen, als er gedacht hatte. Es gab allmählich nach und knickte langsam in Richtung Abgrund ab. Sanji keuchte entsetzt auf und warf Zoro einen erschrockenen Blick zu.

Dieser handelte instinktiv. Als das Gitter abrutschte, machte er einen Satz, auf den Blonden zu, der sich inzwischen nicht mehr halten konnte und mit dem Bauch auf den langsam in die Dunkelheit rutschenden Boden krachte. Zoro schlitterte ebenfalls an diesem herab und streckte seine Hand nach seinem Crewmitglied aus.

Sanji streckte ebenfalls die Hand aus, verfehlte den anderen jedoch um Zentimeter. Und so rutschte er schließlich ab und fiel hinab in das schwarze Nichts unter ihnen. Zoro ließ sich hinterher fallen. Etwas schnitt ihm in die Schulter. Vor seinem inneren Auge tauchten die in Stacheldraht gewickelten Körper auf.

‚Nein…‘
 

„Zoro! Pass auf!“
 

Er konnte Sanji irgendwo unter sich rufen hören. Er war nicht weit entfernt. Stränge von Stacheldraht waren neben ihm gespannt, führten nach oben zu dem Gitter, auf dem sie bis eben noch gestanden hatten. Ein weiterer stechender Schmerz durchzuckte ihn. Seinen Arm hatte ebenfalls etwas getroffen.

Eine falsche Bewegung und er würde vielleicht so enden, wie eine der Leichen, die irgendwo hier in dem Netz aus Draht hingen. Es war ausweglos. Was, wenn sie direkt auf ihren Tod zurasten? Sie waren dem hilflos ausgeliefert.
 

Plötzlich durchfuhr ihn ein Ruck. Weißglühender Schmerz breitete sich in seinem Körper aus und er schmeckte Blut.
 

Schwer atmend schlug er die Augen auf. Alles drehte sich um ihn und er spürte, wie ihm übel wurde. Gegen das Aufstoßen ankämpfend versuchte er sich zu orientieren. Der stechende Schmerz, der ihn soeben durchfahren hatte, klang langsam ab und reduzierte sich auf pochende, bebende Kopfschmerzen. Er konnte Blut schmecken und blinzelte. Über ihm zeichneten sich Schatten ab. Gestalten.
 

„Zoro.“
 

Noch immer drehte sich alles um ihn her. Er hievte sich auf die Seite und spuckte Blut. Keuchend und stöhnend starrte er auf den Boden unter sich und setzte sich dann auf. Mit seinen Armen tastete er seinen Körper ab. Was war geschehen? War er am Leben?
 

„Was ist passiert?“
 

Mit einem Mal erstarrte er. Langsam wandte er sich nach rechts. Neben ihm stand ein Bett. Der Körper darin wandte sich hin und her, die Finger fest in das Laken gekrallt und schwer atmend.

Seine Augen weiteten sich. Er war wach. Rote Male zogen sich über seinen rechten Arm, brennend, wie Feuer.
 


 

Fortsetzung folgt…
 

Boom. Das war’s 8D Also ich finde das Ganze mit Zoro irgendwie überhaupt nicht gruselig. Er ist nicht der richtige für Verfolgungswahn. Aber das soll ja auch so sein, hoho.

Oh man, die FanFic ist bald zu Ende °_° Schrecklich!
 

Jetzt noch einmal ein großes Dankeschön an die Leser, die mich angespornt haben weiter zu schreiben, yay!
 

Pluesch-Pueppie: Wie schön, dass du dir auch Sorgen um Luffy machst <3 Der arme Kerl. Ich will gar nicht wissen, wie seine Träume aussehen. Hoho. Ja, das Gewitter musste sein, um es noch dramatischer zu machen. Oh ja. Verfolgungswahn ist im Dunkeln mein ständiger Begleiter…diese FF macht es nicht besser xD Dumm. Ja. In dieser FF ist sogar ein besorgter Blick schon Fanservice. Haha xD Tut mir leid. Danke für den Kommi :3
 

abgemeldet: Ja, das ist auch meine Lieblingsszene. Sanji, der auf seine Kampfprinzipien pfeift ist mal ‚was anderes. Na gut, diesmal hat es wieder 10.000 Jahre gedauert, aber dafür ist das Kapi auch mal ein bisschen länger ;D
 

MoiraMalice: Jaah. Lobt mich bloß nicht alle, weil ich so schnell weiter gemacht hab‘, diesmal hat es ja wieder Jahre gedauert xD Ich liebe ja Clyffhanger, hab‘ ich das schonmal erwähnt? 8D Danke für deinen lieben Kommi
 

Jackiieh-Chan: Achja, der Ausbruchs-Kommi. Ich hab‘ mich ja schon bei dir für das fiese Ende entschuldigt 8D Hoho. Ich fürchte ja, dass wir nie erfahren werden, was sich im Wald zwischen den dreien und den Dorfbewohner-Suchern zugetragen hat, nooo~hoho. Danke für den Kommi :3
 

abgemeldet: Dass Luffy nicht auch so leiden muss, hoffe ich auch. Aber bisher sieht es gut für ihn aus. Danke für den lieben Kommi. Ja, Zoro hatte im letzten Kapitel ein paar warme Momente, haha.
 

Camu-chan: Danke für deine ganzen Kommis, ich hab‘ mich sehr gefreut. Wie schön, dass du die FF auch magst. Daran musste ich auch denken. Luffy wäre von so etwas eher begeister, als sich abschrecken zu lassen. Typisch. Du bist die erste die sich über den Nagel freut. xD Yay! Ein Sadist! Oh, du hast auf ein längeres Quäl-Kapitel gehofft. Bitte schön, es geht gerade erst los, zum Showdown. Zwar keine 7000 Wörter, aber dafür 6000. Okay, oder? ;D
 

Dann bis zum nächsten Mal, Tüdelü 8D
 

--

P.S.

Wenn jemand von euch mal in Silent Hill 2 reinschnuppern möchte, hab' ich hier etwas für euch, hehe. Kysa, die Let's Play Videos bei YouTube macht, wollte einmal demonstrieren, warum sie keine Horro Survival Games spielt und hat mit Dan und mir als Beistand die "ersten Minuten" des Spiels angespielt.

Hier: http://www.youtube.com/watch?v=eFRLidwK-a4&feature=channel_video_title könnt ihr euch das Ganze einmal ansehen- und vor allen Dingen anhören, hihi. Ich mach' hier ein bisschen Werbung für sie ;D



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2012-09-27T07:26:59+00:00 27.09.2012 09:26
Hab die FF gestern durch Zufall gefunden haha
Nach dem ersten Kapitel war ich etwas skeptisch, aber dann hat sie mir recht gut gefallen und nun bin ich richtig gespannt wie es weiter geht o.o Hoffe du bist nicht so ein langsamer Schreiber wie ich und lädst bald das neue Kapitel hoch xD

LG Machia
Von:  Blacklight
2012-04-25T20:15:12+00:00 25.04.2012 22:15
Ich liebe diese FF <3
Das erste mal hab ich sie auf Fanfiktion.de gelesen und jetz hab ich sie auch hier gefunden :D
Und hab sie nochmal bis hierher gelesen^^
... ich hoffe, dass du die Story noch zu Ende schreiben wirst
wäre wirklich schade, wenn nichts mehr kommt...
trotzdem eine großes Lob an dich, super schreibstil und hammer Idee!!

gglg lorenorsanji<3
Von:  Tira
2012-01-26T00:25:42+00:00 26.01.2012 01:25
Also die Geshcichte gefällt mir ganz gut, aber...
gehts hier noch weiter?
würd mich jedenfalls freun

LG
Tira
Von: abgemeldet
2011-08-06T14:50:21+00:00 06.08.2011 16:50
SO jetzt noch schnell hier nen Kommi! Ich liebe die FF und will nicht, dass sie zu Ende geht Q__Q Bitte nicht! Wir haben zwar noch Noir, aber die FF ist schon fast ein Jahr alt und buuhuu...

Also ich weiß ja nicht, was mit deinem Gehirn passiert ist, aber WIE das wohl gruselig ist! Ich hätte mich an Zoros Stelle sofort den Abgrund runter geworfen, ey...furchtbar. Dieses Ding hat mich an Kayako von the Grudge erinnert, eklig!
Armer Sanji, was ist jetzt mit ihm?? Ist er jetzt tot? Oder entgültig verflucht oder wird er jetzt für immer in diesem Zustand sein, in dem er da in dem letzten Kapi war? Oder wie oder was? Was nuuur?
Die FF fesselt mich so sehr, du musst schnell weiter schreiben, sonst kann cih nie mehr schlafen! :(
Nein. scherz, ich will dich ja nicht drängen...oder doch? XD
lg
Von:  Whitecrow87
2011-08-04T20:37:08+00:00 04.08.2011 22:37
Oh wie habe ich mich eben nach meinem Dienst gefreut, dieses neue,megatolle und spannende Kapitel gefunden zu haben!!
Weiter so!
Es ist wie auch schon die letzten richtig gut geschrieben!!!
Lg
Von:  AKIHIRO
2011-08-04T18:42:40+00:00 04.08.2011 20:42
So na, endlich mal gelesen :D
Aw, es war furchtbar gruselig .__.
Ich kann es mir so gut vorstellen, weil ich Silent Hill schon mal gesehen hab, und es in meinem Kopf so in seinen Träumen aussieht >__<
Sanji, kannst du nicht von Schmetterlingen und ros Glitzer träumen? (Nein...das wäre auch unheimlich ö_ö)
Auf jeden Fall ein mieser Cliffhanger! xD
Ich bin echt gespannt, wie es weitergeht, und vor allem, wie es endet Ö__Ö
*dramatische Musik einspiel*

Also, bis zum nächsten Kapitel!
Weiter so!

PS: Die Tippfehler stören zwar manchmal, sind aber noch zu verkraften ^^~
Von:  SallyShock
2011-08-04T17:09:19+00:00 04.08.2011 19:09
Moah wie fies abgeschnitten, aber wunderbar wie immer *_*
Mach bloss schnell weiter ich finde die Geschichte einfach wunderbar mal was erfrischendes anderes :D
Und ich liebe Horrorgames&Filme passt ja perfekt dazu ;D


lg
Von:  Jackiieh-Chan
2011-08-04T00:43:36+00:00 04.08.2011 02:43
Ich will kein Ende aber ich will auch wissen was passiert und wie das mit Zoro nicht mehr gruselig ist xD ich dachte erst das liegt daran das ich skype aber es liegt nur an Marimo ^^

Super gemacht -.-' wie soll ich denn jetzt schlafen so ganz ohne Wahnvorstellungen .... xD
Ich warte schon jetzt gespannt auf das nächste Kapitel *_*

Lg Jacky


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