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Submissive Renitenz

"Bow down to your Master, Dog!"
von

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Seitenhieb

"Sieh an, sieh an... Joey Wheeler."
 

Bakura grinst mich an und ich weiß nicht so recht wie ich reagieren soll. Der hat mir gerade noch gefehlt. Gerade habe ich mich von Mai getrennt und wollte eigentlich nur noch nach Hause und jetzt muss ich ausgerechnet auf diesen Psycho treffen.
 

Toll, echt. Was für ein grandioser Tag. Aber naja, schlimmer kann es ohnehin nicht mehr werden, oder? Und bei näherer Betrachtung ist doch bislang auch alles recht gut verlaufen. Tristan hat mein Outing überlebt, Mai ebenfalls und abgesehen davon, dass Atemu mich wieder einmal verwirrt hat und ich mir Sorgen um Tea mache, ist die Welt eigentlich in Ordnung.
 

"Wohin des Weges?" fragt er mich und ich seufze. "Nach Hause." antworte ich knapp und er mustert mich auf seltsame Weise. "Allein?" Irritiert sehe ich ihn an und versuche in seinem Gesicht zu lesen, was er mit dieser Frage bezwecken könnte. Er fragt das sicher nicht ohne Grund. Vielleicht spielt er auf Kaiba an? Ich nicke schließlich und er verzieht gespielt traurig den Mund.
 

"Oh, hat dein Herrchen keine Zeit für dich?" erkundigt er sich und seine Stimme trieft nur vor geheucheltem Mitgefühl. Ich erwidere nichts und schicke mich stattdessen an, ihn einfach stehen zu lassen und weiterzugehen. Warum sollte ich auch meine Zeit mit diesem Freak verschwenden. Es ist ohnehin schon spät und ich muss morgen wieder früh raus und auf seine Spielchen habe ich sowieso keinen Bock.
 

Aber da habe ich scheinbar meine Rechnung ohne Bakura gemacht. Er stellt sich mir schlagartig in den Weg und denkt scheinbar nicht daran, mich einfach so gehen zu lassen. Ich funkele ihn wütend an. "Was willst du?" frage ich und er lacht. "Nun, eigentlich wollte ich mich nur ein wenig mit dir unterhalten." ist seine schlichte Antwort und ich frage mich was der Unsinn soll. Ich habe jedenfalls kein gutes Gefühl dabei und sein Grinsen verheißt für gewöhnlich auch nichts gutes.
 

"Ich wüsste nicht worüber wir beide reden sollten." fahre ich ihn an. "Es sei denn, du willst mir vielleicht erklären, warum du in der ganzen Schule herumerzählen musstest, dass ich schwul bin und Atemu auf mich steht."
 

Keine Ahnung warum ich darauf zu sprechen komme. Immerhin ist es ja nur ein Verdacht, dass er dahinter steckt, aber die Art wie er mich ansieht, macht mich einfach nur wütend. Aber wenn ich tatsächlich gedacht habe, dass ich ihn mit dieser Aussage überrumpeln könnte, so habe ich mich gründlich geirrt. Seine Augen weiten sich zwar gespielt überrascht und sein Grinsen wird zu einem unschuldigen Lächeln, aber das war´s auch schon.
 

"War wohl zu offensichtlich, dass ich die Quelle bin, was?"
 

Ich weiß nicht was mich mehr erstaunt, diese Frage oder die Tatsache, dass er es damit zugibt. Einen Moment sehe ich ihn fassungslos an und er seufzt. "Ja, eindeutig zu offensichtlich." befindet er und klingt dabei so als würde er sich selbst tadeln. Wie irre ist dieser Kerl eigentlich?
 

"Du gibst es also zu?" frage ich unnötigerweise und jetzt ist seine Überraschung keineswegs gespielt. "Wieso sollte ich es abstreiten?" entgegnet er gelassen und mir verschlägt es buchstäblich die Sprache.
 

Ich schüttele unwirsch den Kopf. "Du bist echt verrückt." erkläre ich und versuche erneut mich an ihm vorbei zu schieben, aber ohne Erfolg. Bakura scheint mehr als gewillt, dieses Gespräch fortzusetzen. "Das sagen viele." erwidert er vollkommen ruhig.
 

Wieder starre ich ihn irritiert an und habe keine Ahnung was ich zu seinem Gerede sagen soll. Eigentlich sollte ich ihm das Grinsen aus dem Gesicht prügeln, ja, in Anbetracht der Situation hätte er echt eine Abreibung verdient, aber ich tue nichts dergleichen und selbst meine Wut reicht nicht aus, um ihm eine reinzuhauen.
 

"Was sollte der Scheiß?" frage ich schließlich und er zuckt mit den Schultern. "Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich einfach nur wollte, dass deine lieben Freunde die Wahrheit erfahren? Ich meine, es ist doch kein Zustand die arme Tea im Glauben zu lassen, dass sie tatsächlich Chancen beim Pharao haben könnte, wenn er doch dir nachstellt." entgegnet er mit einer solchen Seelenruhe, dass ich einfach nur geschockt bin. Ich brauche einen Augenblick, um zu realisieren, dass er das tatsächlich gesagt hat.
 

"Natürlich glaube ich dir das, Bakura." erwidere ich giftig. "Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich?"
 

Er legt den Kopf schief und mustert mich einen Moment. "Nun ja, wenn du mich so fragst... Ich halte dich für etwas naiv, aber bescheuert... nein."
 

Noch immer klingt er vollkommen ruhig und gelassen, ja, geradezu entspannt. Als würden wir uns einfach nur über das Wetter unterhalten. Ich funkele ihn wütend an. "Geh mir besser aus dem Weg, sonst garantiere ich für nichts mehr!!" fahre ich ihn an und hebe bedrohlich die Faust. Er zuckt nicht einmal mit der Wimper und macht auch keinerlei Anstalten mir aus dem Weg zu gehen. Stattdessen seufzt er und schüttelt tadelnd den Kopf. "Joey, Joey, Joey... " meint er und ich weiß, dass es nicht mehr lange dauert bis ich die Kontrolle verliere und ihm so eine verpasse, dass er die nächsten Tage Sternchen sehen wird.
 

"Jetzt weiß ich wirklich, was Kaiba an dir findet. Du bist so herrlich vorhersehbar." höre ich ihn sagen und mache einen Satz auf ihn zu. Doch gerade als ich ausholen will, um meine Faust auf seine Nase zu platzieren, hebt er die Hand und im nächsten Augenblick werde ich gegen eine Hauswand gedrückt und unbarmherzig festgehalten. War sein Gesicht eben noch eine Maske der gespielten Unschuld, so sehe ich jetzt wie es in seinen Augen gefährlich auflodert. Aus irgendeinem Grund widerstehe ich dem Impuls mich zur Wehr zusetzen und sehe ihn einfach nur an. Vermutlich bin ich viel zu perplex über diese Verwandlung, um sofort zu reagieren.
 

"Du hast wirklich Feuer, Joey." sagt er und ich fühle seinen warmen Atem auf meiner Wange. Er grinst mich amüsiert an. "Ich würde wetten, dass du im Bett abgehst wie eine Rakete."
 

Ich schlucke unwillkürlich und spüre förmlich, dass meine Wangen sich röten. Verdammt, was soll das? Was bezweckt dieser Irre mit dieser Nummer? Für einen Moment bekomme ich Panik, dass er gleich versuchen könnte mich zu küssen. Aber das wäre echt mal verrückt!
 

"Soll ich dir verraten, warum dein Herrchen heute Abend keine Zeit für dich hatte?" höre ich ihn fragen und sofort verwerfe ich meinen letzten Gedanken und starre ihn entgeistert an. Er lacht befriedigt auch als er meinen erschrockenen Blick sieht. "Weil er bei mir war." verkündet Bakura im nächsten Augenblick triumphierend.
 

"Was?" frage ich fassungslos und Bakura leckt sich genüßlich über die Lippen. "Eigentlich wollte er danach noch zu dir, aber ich befürchte, ich habe ihn länger aufgehalten als geplant." redet er schon weiter und ich spüre wie sich alles in mir zusammen zieht.
 

Das kann doch nicht sein. Er lügt. Er muss lügen. Was sollte Kaiba von ihm wollen?
 

"Du hast doch nicht gedacht, dass du der Einzige bist, mit dem der gute Kaiba spielt, oder?" meint Bakura und ich habe das Gefühl, dass alles um mich herum in schwarz getaucht wird. Sein Gesicht verschwimmt langsam vor meinen Augen und scheiße, ich glaube, Tränen stehen mir in den Augen. Mein Herz hämmert hart gegen meinen Brustkorb und ich bin unfähig auch nur einen kleinen Laut von mir zu geben. Ich blinzele, um die Tränen zurück zu drängen und nehme deutlich war, dass Bakura´s Grinsen breiter wird. "Weißt du, Seth und ich hatten früher eine Menge Spaß und ich kann dir sagen..."
 

Die nächsten Worte höre ich nicht mehr. Mit einem Mal ist mein Denken lahm gelegt und ich habe fast das Gefühl, dass ich innerlich zu erfrieren beginne. Das kann doch nicht sein. Kaiba hat gesagt, dass er mit keinem anderen spielt und dass er sich nur mit Bakura unterhalten würde. Ich höre wie ich aufschluchze und schließe unwillkürlich die Augen.
 

Der Gedanke, dass Kaiba und Bakura... Nein, das darf einfach nicht sein. Er lügt. Es ist wieder einmal nur ein fieser Trick von dem Weißhaarigen. Eines seiner Spielchen. Nichts weiter. Kaiba würde nie...
 

Ich spüre kaum, dass sein Griff sich lockert und er mich langsam los lässt. Erst als er sich gänzlich von mir löst und ich nicht länger die Wand im Rücken spüre, komme ich wieder zu mir. Bakura´s Blick ruht noch immer auf mir, aber irgendetwas in seinen Augen hat sich verändert. Er grinst mich nicht länger an, nein, er wirkt erstaunlich ernst und auch wenn ich augenblicklich nicht in der Lage bin, darüber nachzudenken entgeht mir diese Veränderung doch keineswegs.
 

Ich wische mir die Tränen aus den Augen und mir ist es dabei scheißegal was er darüber denkt. Soll er mich doch ruhig für einen Idioten halten. Das kümmert mich nicht. Mir ist egal was er über mich denkt. Im Moment interessiert mich nur eins und das ist ob an seinen Worten wirklich etwas dran ist. Mein Herz schlägt immer noch viel zu schnell und es tut irgendwie auch weh.
 

Wahrscheinlich schmerzt es, weil es so unkontrolliert rasen muss. Was weiß ich. Ich schlucke hart und gebe mir Mühe wieder ruhiger zu werden und Bakura sieht mir dabei schweigend zu. Erst als ich einen Schritt zur Seite mache, rührt auch er sich. Dieses Mal stellt er sich mir allerdings nicht in den Weg als ich an ihm vorbei will. Dafür hält mich seine Stimme zurück als ich mich anschicke ihn stehen zu lassen.
 

Er hört sich anders an als zuvor. Nicht so ruhig und gelassen wie am Anfang unseres Gespräches, aber auch keineswegs so spöttisch wie eben noch. Ich vermag seinen Tonfall nicht zu deuten.
 

"Er ist gegangen." höre ich ihn sagen und ohne es zu wollen drehe ich mich um. "Kaiba hat gekniffen, wenn du so willst." Verständnislos sehe ich ihn an, verstehe nicht was er mir zu sagen versucht. Er lacht kurz trocken auf und nickt leicht. "Ich wollte mit ihm spielen, aber Kaiba wollte nicht." erklärt er mir im nächsten Augenblick und seufzt. "Tja, wie ich bereits sagte, Geschichte wiederholt sich, Joey."
 

"Was meinst du damit?" frage ich unsicher.
 

Bakura grinst. "Das heißt, dass Kaiba und ich einen Deal hatten, er ihn aber gebrochen hat. Deinetwegen, schätze ich." antwortet er. "Nein, eigentlich weiß ich, dass er es deinetwegen getan hat, aber egal."
 

Ich verstehe immer noch Bahnhof und ich glaube, genauso sehe ich ihn auch an. Was meint er damit? Verdammt, warum kann dieser Irre nicht einmal Klartext reden? Und warum schickt er mich erst in den falschen Film, nur um mir dann zu sagen, dass es nur ein mieser Scherz war?
 

"Wenn ich dir einen Rat geben darf, Joey, dann sag es ihm." höre ich ihn sagen und bevor ich etwas erwidern kann, hat er sich abgewandt und schlendert weiter. "Man sieht sich, Hündchen." ruft er mir im weggehen zu und ich bin viel zu durcheinander, um etwas erwidern zu können oder um mich darüber aufzuregen, dass er mich Hündchen genannt hat, ein Vorrecht, dass ich nur Kaiba einräume.
 

Ich weiß nicht wie lange ich da stehe und ihm nachsehe und wieder geht es mir wie heute Nachmittag als der Pharao mich hat einfach stehen lassen. In meinem Kopf herrscht Chaos und unzählige Fragen schwirren herum wie Mücken, die über verdorbendem Obst kreisen. Oder Geier über ihrem Aas.
 

Hat mir Bakura gerade geraten Kaiba zu sagen, was ich für ihn empfinde?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shimizu-chan
2010-12-02T20:24:09+00:00 02.12.2010 21:24
bakura is anscheinend doch kein so großes arschloch wie gedacht :D
auch wenn ich mir sicher bin, das bakura wirklich die absicht hatte ihm eine rein zu würgen
hat anscheinend doch ein schlechtes gewissen bekommen
aber wieso o.Ô?????
nur weil es in der vergangenheit schon mal passiert is oder is da noch was anderes....
Von:  JK_Kaiba
2010-12-02T16:37:30+00:00 02.12.2010 17:37
super noch ein kapiel^^
mir war klar das bakura das verrät, aber ich finde es echt gut das er dann doch noch sagt wie es wirklich war...^^
bin mal gespannt wie es weiter geht^^
lg


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