Die Organisation der 'Nakou'
Wir schlichen uns hinaus, gingen einige versteckte Umwege, damit man
uns nicht sah. Ich weiß nicht, warum ich ihm folgte. Er hatte etwas an sich,
was mich in seinen Bann zog. Er kam mir so vertraut vor. Sein Gesicht
sah ich erst, als wir draußen in der Stadt waren. Sein Haar war schwarz
und etwas zu lang für einen Mann. Sein Gesicht war einfach nur schön. Er
hatte sanft-grüne Augen, wie das einer Wiese im leichten Sommerwind.
Manchmal blitzte es im Licht unnatürlich auf, aber es sah eher so aus, als
würde die Sonne sich an Grashalmen brechen. Alles an ihm machte mich
stutzig. Sogar seine Kleidung. Er trug einen Pullover und eine Hose, ganz
normal, aber er trug auch Schulterschutz und hohe feste Stiefel. An seiner
Brust hingen 3 Ketten mit kleinen weißen Kügelchen daran, von einem
Schulterschutz zum anderen gespannt. Und ein Halsband, was seinen
gesamten Hals bedeckte. Es schien, als würde da noch etwas dran
gehören, aber es fehlte.. Alles an ihm erinnerte mich an einen Krieger.
Aber irgendwie sah er auch ganz normal aus. Und noch immer kam er mir
so bekannt vor.
"Hierlang."sagte er, "benimm dich möglichst unauffällig, es ist nicht weit,
bis zum Lager." Ich gehorchte und wie gingen durch die Stadt. Jetzt trafen
uns keine seltsamen Blicke mehr. Wir waren nur ganz normale Bürger die
unterwegs waren. An einem unscheinbaren Haus machten wir halt. Er sah
sich kurz um, und öffnete dann die Tür. Wir traten ein und gingen sofort in
den Keller. Unten öffnete er eine Tür, die völlig unpassend in der Wand
klaffte. Er hielt seine Hand dagegen und murmelte ein paar Worte in
einer mir fremden Sprache. Die Tür öffnete sich und wir gingen hindurch.
Dahinter erstreckte sich eine unterirdische Stadt. Zumindest kam es mir
so vor. Eigentlich war es nur ein gigantisches Lager, ausgestattet mit
Garten, Trainingsparcours und Wohnanlagen. Es sieht aus, als würde
man hier Krieger ausbilden, schoss es mir in den Kopf. "Hier wären wir.
Von heute an wirst du hier wohnen. Aber zuerst, komm mit, ich stelle dich
dem 'Großen' vor. Er wird dir alles erklären" Damit lächelte er das
schönste Lächeln und ging voraus. Wieder folgte ich seinem
Lavendelgeruch.
Der 'Große' war ein stattlicher Mann, um die 30. Er sah eher aus wie ein
Oberoffizier als alles andere. Er hatte braune Augen, die beinahe
schwarz waren. Vielleicht waren sie das auch. Ich stellte mich vor ihn und
auf eine Geste seinerseits kniete ich mich vor ihm hin. Er stand auf und
betrachtete mich von allen Seiten. Dann gab er mir mit einer weiteren
Geste zu verstehen, ihm zu folgen. Wir verließen den Saal, ähnlich dem
des Königs, in den mich der Unbekannte gebracht hatte, und gingen in
einen Raum, der wohl ein Esszimmer darstellen sollte. Ich setzte mich auf
einen Stuhl und der 'Große' ebenfalls. Er sah mir tief in die Augen und
spätestens da bemerkte ich, dass seine Augen wirklich schwarz waren.
"Wie ist dein Name?"fragte er.
Und erst jetzt konnte ich wieder Gebrauch von meiner Stimme machen.
"Amaya. Zumindest nennt man mich so. Ich erinnere mich nicht." Er ließ
sich keinerlei Reaktion anmerken, dachte nur kurz nach und fragte dann:"
Weißt du denn, wo du bist? Er wartete nicht mal eine Antwort ab." Das
hier ist das Lager der 'Nakou'. Eine Organisation oder Gruppe, die sich
gegen die Welt verschworen hat. Weißt du, wir sind alle anders hier, als
die anderen. Haben besondere Gaben oder sind genetisch mutiert oder
Ähnliches.Und du bist auch so eine. Ist die aufgefallen, dass du
außergewöhnlich hübsch bist, und deine Augenfarbe anders ist, als die
der normalen Menschen?Man nennt euch ' Mensaria'. Ihr könnt eure
Gestalt wechseln. Dein Begleiter ist auch so jemand. Aber du scheinst
erst vor Kurzem erwacht zu sein und hast das Gestalten-wechseln noch
nicht erlernt. Aber das wirst du noch, keine Sorge, und wenn es soweit ist,
wird dich niemand in der Stadt mehr wiedererkennen und du kannst dort
als Fassade ein normales Leben führen. Ich möchte dir noch erklären,
was wir hier machen. Was unser Ziel ist. Wir haben vor, diese Welt zu
vernichten. Mit all diesen dummen Menschenwesen. Doch zuerst müssen
wir alle 'Anderen' dieser Erde versammeln und Ausbilden, um dann in
einem letzten Krieg die Menschen zu vernichten. Dann würden sich die
letzten Überlebenden von uns in Verborgenheit zurückziehen und warten,
was die Erde neues hervorbringt. Was hälst du davon? Bist du dabei?" Er
erzählte es zwar sehr leidenschaftlich, aber es wirkte trotzdem so, als
hätte er es schon tausendmal gesagt. Ich war ein wenig überwältigt. Ich
sollte ausgebildet werden? Zur kriegerin? Um Menschen zu töten? Um
Raj und Kayâ zu töten? Aber irgendwie gefiel mir der Gedanke an einer
Menschenlosen Welt. Nur uns, die Anderen. Ich fühlte mich, als hätte ich
meine Familie gefunden. Hier war also mein Platz. Ich nickte nur, und
meinte unbeholfen, dass ich mich geehrt fühlen würde. Er lächelte und
bedachte den Unbekannten mit einer Geste, mich fortzubringen. Er
geleitete mich durch das Lager und erklärte mir die verschiedenen Orte
und deren Funktionen. Einige sah ich trainieren; mit Schwertern, Stäben,
Äxten und Hammern und einige andere Metallene ..Dinger die ich noch
nie gesehen hatte. Aber er zeigte mir auch einen großen Raum, gefüllt mit
Kerzen und Decken auf denen einige meditierten. Es war ein seltsamer
Anblick. Dann kam ich ihn mein Zimmer, direkt neben seinem. Er brachte
mir Kleider und zeigte mir den Waschraum. "So. Das war's erstmal. Ruh
dich ein wenig aus. Ich geben dir 3Stunden, dann komme ich wieder."Er
wandte sich zu gehen um" ach und, ich bin übrigens Ren. Und von heute
an dein Partner."Er lächelte" ich freue mich sehr, dass wir uns endlich
wiedersehen, Amaya." und damit ging er.