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Destiny Dreams

The Power of Visions
von

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The Awakening

~SCHICKSALSHAFTE TRÄUME~
 


 

Vorwort

Ja ich weiß, ihr denkt jetzt bestimmt (Die die meine FF vorher anders kennengelernt haben!), warum ist die so blöd und fängt noch mal neu an (Ja, das ist der zweite Versuch, hab den ersten gelöscht!!), aber das hat natürlich einen Grund. Nicht das mir meine Geschichte nicht gefällt, es ist einfach der Schreibstil, der mir nicht mehr gefallen hat.

Irgendwie hab ich festgestellt das mir in der Erzählerform die Story nicht so gut gelingen wollte.

Ich kam nicht mehr weiter, (was eigentlich jeder gemerkt haben muss, der auf den nächsten Teil gewartet hat....sorry noch mal!!), das ist auch nun der Grund, weswegen der nächste Teil auch gleich in diesem Teil integriert ist.

Auch wenn der Inhalt der selbe ist wie vorher, so werde ich noch versuchen mehr Emotionen und Details in die Überarbeitung reinzubringen, denn ich finde in der Ich-Form kann man das besser.....aber entscheidet selbst!

Und nun viel Spaß beim Lesen......
 

~Kapitel 1~
 

"Das Erwachen!"
 


 

<Japan, Kimitsu (Kira)>

Verschlafen räkelte ich mich noch einmal im Bett herum. Es war zwar noch nicht Zeit zum aufstehen, aber in letzter Zeit konnte ich eh nicht mehr gut schlafen und deswegen schwang ich mich nun auch aus dem Bett und schlüpfte ins Bad.

Seit zwei Jahren lebte ich nun bei meiner Großmutter und in mein Leben war endlich wieder Ruhe eingekehrt, bis jetzt jedenfalls.

Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, es war genau heute vor 9 Jahren, als meine Eltern ermordet wurden.

Ich war damals fünf und eigentlich verstand ich noch nicht wirklich, warum sie nun für immer fort waren.

Ich musste lächeln, ich musste wirklich noch naiv gewesen sein mit fünf Jahren.
 

Ich zog meine Schuluniform an und ging langsam die Treppe hinunter zum Esszimmer. Meine Oma wartet bereits auf mich.

"Guten Morgen", wünschte sie mir.

Ich erinnerte mich wieder, meine Oma, sie war schon etwas besonderes. Ich hatte sie sofort ins Herz geschlossen, als ich vor zwei Jahren zu ihr kam.
 

Ich musste nach dem Tod meiner Eltern zu meiner Tante und eigentlich wollte ich gar nicht, denn ich kannte sie kaum. Doch meine Oma wusste, das es besser für mich war, da mein Großvater nun mal ein vielbeschäftigter Mann war und somit hätten sie und er nicht viel Zeit für mich gehabt. Sie wollte das Beste für mich. Auch das hab ich damals nicht verstanden, ich war ja auch erst fünf gewesen.
 

Erst später wurde mir bewusst, wie schwer es ihr gefallen sein musste, mich zu meiner Tante zu schicken, vor allem weil diese in Deutschland lebte.

Auch ich wünschte ihr einen guten Morgen.

"Hast du gut geschlafen?" Ich setzte mich und schnitt mein Brötchen durch.

Mein Oma nickte kurz.
 

"Ja hab ich!"
 

Ich biss in mein Brötchen und musterte sie dabei unbemerkt.

Sie konnte mir nichts vormachen, nicht mehr, ich kannte sie zu gut, um nicht zu bemerken, das es ihr immer schlechter ging.

Sie wollte es vor mir verbergen, aber sie müsste mich besser kennen, mein Spürsinn war schon immer gut gewesen.
 

************************
 

Auf dem Weg zur Schule, grübelte ich immer noch, wann war es mir eigentlich zum ersten Mal aufgefallen, vor vier Wochen oder schon eher, jedenfalls musste es etwas schlimmes sein, warum sonst versuchte sie es so angestrengt vor mir zu verbergen.
 

Doch ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen, als der Bus hielt.
 

Meine Oma verstand bis heute noch nicht, warum ich unbedingt immer mit dem Bus fahren wollte, unser Chauffeur hätte mich auch bringen können, sagte sie immer, aber das wollte ich nicht. Das hätte mir nur Aufmerksamkeit gebracht und das war das Geringste was ich wollte und gebrauchen konnte.
 

Ich seufzte und stieg aus.
 

Ich hatte es nie darauf abgesehen, allen aus dem Weg zu gehen. Doch hatte ich meine Gründe und musste diesen Eindruck machen, auch wenn es nicht so war.

Natürlich wünschte ich mir, es wäre anders, natürlich wünschte ich mir nichts mehr als eine Freundin, mit der ich über alles reden konnte, aber ich wurde schon zu oft eines besseren belehrt.

Ich hatte sogar manchmal regelrecht den Eindruck, als würde mir das Schicksal jegliches Glück verwehren. Warum auch sonst waren alle Menschen die mir etwas bedeuteten gestorben. Erst meine Eltern und dann meine Freundinnen.

Ich musste erneut seufzen und ließ mich auf meinen Stuhl im Klassenzimmer fallen.
 

Ich verfiel wieder in meine Gedanken.
 

Den Tod meiner Eltern, ich hätte ihn nicht verhindern können und auch den meiner beiden Freundinnen, Anna und Stefanie, hätte ich nicht verhindern können, obwohl ich mir da nicht mehr so sicher war.

Ich hatte damals schon diese Vorahnungen, vielleicht, wenn ich mich mehr auf meine Gefühle verlassen hätte, vielleicht, würden sie jetzt noch leben.

Ich hätte sie nur nicht in dieses alte verfallenen Haus gehen lassen dürfen, dennoch hab ich sie nicht aufgehalten, da ich wahrscheinlich Angst davor hatte als Angsthase da zu stehen.

Meine Tante hatte mir niemals Vorwürfe gemacht, was eigentlich niemand tat, denn ich war ja auch erst 10 Jahre alt. Doch ich machte mir dennoch welche, denn niemand wusste ja das ich es vorhergesehen hatte, wer hätte auch einem kleinen Mädchen geglaubt. Wer wollte schon mit einem Mädchen was zu tun haben, das Visionen hatte, die Menschen hatten doch immer Angst vor Dingen die sie nicht verstanden.
 

Dieses Ereignis hatte mir jedenfalls gezeigt, das es für mich und auch andere besser war, niemanden mehr an mich ranzulassen und deswegen hatte ich seit dem Zeitpunkte keine Freunde mehr.
 

Aber das war mir egal, denn ich hatte meine Oma und auch wenn ich wusste, das sie nicht ewig leben würde, so reichte mir das doch.
 

**********************************
 

Auch diesen Tag brachte ich wieder schnell hinter mich und da das Wetter heute sehr schön war und wir eine Stunde früher Schluss hatten, nahm ich mir vor nach Hause zu laufen.

Ich tat dies sogar öfter, weil ich dabei besser nachdenken konnte und weil mich mein Weg dabei immer am Friedhof vorbeiführte.
 

"Mmmmhhh...."
 

Wenn ich recht überlegte waren meine Vorahnungen in den letzten Wochen immer häufiger aufgetreten und sie waren auch intensiver geworden.

Früher traten sie sehr selten auf und es waren nur Bruchstücke, erst als ich nach Tokio zurückkehrte, verspürte ich eine Veränderung und in den letzten Wochen, nun ja, es verging kaum eine Nacht ohne Visionen, wie ich sie nannte.
 

Ich kaufte noch schnell ein paar Nelken, als ich am Eingang des Friedhofes ankam, es waren die Lieblingsblumen meines Großvaters, das hatte mir jedenfalls meine Großmutter erzählt und ging dann zu seinem Grab.
 

Als er vor zwei Jahren an einem Herzinfarkt starb und ich mit meiner Tante auf der Beerdingung war, entschied ich mich gleich hierzu bleiben.

Ich weiß nicht genau, ob es das Gefühl war, das ich hatte, als ich in Tokio aus dem Flugzeug stieg, es war schwer zu beschreiben, so als ob ich von einer langen Reise nach Hause zurückgekehrt war und wenn ich das recht betrachtete, war das ja auch so oder ob es die Freude in den Augen meiner Großmutter war, als ich ihr von meinen Überlegungen erzählte nicht zurück nach Deutschland zu fliegen, welches mich veranlasste zu bleiben.

Jedenfalls bin ich seitdem hier und auch sehr froh darüber, diese Entscheidung getroffen zu haben.
 

Ich steckte die Nelken in eine Vase die auf dem Grab stand und setzte mich daneben ins Gras, welches wunderschön kühl war.

Die Sonne glitzerte durch den Wipfel eine Baumes und versuchte mich immer wieder zu blenden, also schloss ich die Augen.
 

Ich hatte meinen Großvater nicht gut gekannt, aber von den Erzählungen meiner Großmutter, muss er ein toller Mann gewesen sein. Sie hatte immer so ein Strahlen im Gesicht, wenn sie von ihm erzählte und ich hoffte immer, ich würde auch mal so einen Mann treffen, der das bei mir auslösen würde.
 

Ich kam sehr oft hier her zu seinem Grab und erzählte ihm von meinen Sorgen. Natürlich antwortet er nie, aber das brauchte er auch nicht, mir reichte es schon es einfach nur zu erzählen.
 

Die Bilder meiner letzten Vision tanzten wieder vor meinem Auge rum.

Was war das nur, was ich immer sah?

War es wirklich die Realität?

Ich konnte nicht glauben, dass das die Realität war und dennoch, war es so wirklich.

Ich sah zwar immer nur Schatten, doch wusste ich das sie kämpften.

Ich wusste auch, das sie gegen etwas Böses kämpften, aber warum, das zeigten mir meine Visionen nicht.
 

Langsam öffnete ich wieder die Augen und blinzelte in die Sonne, dann viel mein Blick auf die Uhr.

"Mist...schon so spät!!"

Ich sprang hektisch auf und machte mich auf den Heimwe.

Sie würden sich Sorgen machen, wenn ich zu spät kam, vor allem meine Oma, das wusste ich genau. Aus diesem Grund musste ich mich auch jetzt beeilen. Man vergaß immer so schnell die Zeit, wenn man an einem Ort war, an dem man gerne war.
 

Doch auf dem Heimweg holten mich meine Gedanken von vorhin wieder ein. Ich erinnerte mich das es zu Beginn meiner Visionen, nur eine Person, besser gesagt ein Schatten war der gegen dieses Böse kämpte und dennoch. Ich konnte zwar nichts erkennen und dennoch, dieser Schatten, er kam mir so unheimlich bekannt vor. Doch je mehr ich versuchte, etwas zu erkennen, umso verschwommener wurde der Schatten, was mich sehr verwirrte.
 

Ich atmete tief ein und der Wind spielte mit meinen fliederfarbenen Haaren. Grade passierte ich die Bushaltestelle an der ich im Normalfall immer ausstieg, doch das merkte ich nicht so wirklich, weil meine Gedanken mich noch immer gefangen hielten.
 

Dieser Schatten in meinen Visionen, er blieb nicht lang allein und es gesellten sich immer mehr Schatten dazu. Erst gestern Nacht kam ein fünfter hinzu.
 

Ich verstand das Ganze nicht, warum grade ich diese Visionen hatte.

Was wollten die Visionen mir sagen?

Ich war fest überzeugt, das sie mir etwas sagen wollten, aber was und warum?

Sollte ich etwa in die Kämpfe eingreifen?

Manchmal glaubte ich sogar ich könnte es, so real erschienen sie mir, so real das ich, wenn ich aufwachte sogar noch Schmerzen verspürte, als ob ich selbst verwundet wurde.

Doch kontne das unmöglich sein, denn es waren eben nur Visionen.
 

Von weitem sah ich schon meine Oma an der Tür stehen, als ich auf unser Anwesen bog und erneut schaute ich auf die Uhr.

Ich war eine halbe Stunde zu spät.
 

"Wo warst du?" fragte sie mich und sah mich besorgt an.
 

Ich erklärte ihr das ich eine Stunde früher Schluss hatte und deshalb noch am Friedhof vorbeigegangen war. Es wunderte mich etwas, das sie sich so sorgte, das war sonst nicht ihre Art, sie wusste das ich zuverlässig war und wegen einer halben Stunde, hatte sie sonst nie etwas gesagt.
 

"Ach so...am Friedhof." sagte sie schnell und wollte grad gehen, drehte sich aber noch mal um.
 

"Vergiss nicht den Garten." Fügte sie noch an und ging dann ins Haus.
 

Was war das, das war doch nicht meine Oma?

Ich konnte es nicht glauben, sie wusste genau das ich den Garten liebte und nie vergessen würde mich um ihn zu kümmern.

Was war nur los mit ihr, langsam machte sie mir richtig Angst.

So konnte das nicht weitergehen, ich musste mit ihr reden und diesmal würde sie mir nicht nur mit Ausreden kommen.
 

Ich ging mit einer nachdenklichen miene hoch in mein Zimmer und zog mir alte Sachen an. Heute beim Abendbrot, so nahm ich es mir vor, würde ich sie darauf ansprechen, denn es ließ mich laum los, das sie sich so komisch verhielt.

Doch ich würde erst mal meine Arbeit machen, denn dabei bekam ich immer einen klaren Kopf und den konnte ich gut gebrauchen, bevor ich mit meiner Oma redet.
 

"Oh Mann..."
 

Es war viel zu tun, das musste ich feststellen als ich in den großen Garten ankam. Der Rasen musste gemäht werden, das hatte ich letzte Woche nicht gemacht, weil ich zu müde war und das Unkraut, oh ja das Unkraut, es wunderte mich jedes Mal wie schnell es doch wuchs.
 

Also machte ich mich an die Arbeit und merkte gar nicht wie schnell die Zeit verging.
 

Es wurde schon fast dunkel, als ich fertig wurde und ich war doch etwas geschafft. Ich schlüpfte wieder schnell nach oben in mein Zimmer und genehmigte mir erst mal ein heißes Bad, bevor ich, frisch umgezogen, in den Speisesaal ging. Ich wollte grad zu einem Hallo ansetzen, als ich bemerkte das ich allein war.
 

"Ihre Großmutter ist bereits zu Bett gegangen.", ertönte eine bekannte Stimme hinter mir.
 

Es war Mara unsere Haushälterin die gerade für mich Geschirr brachte.

Ich schaute sie erstaunt an, setze mich aber dann erst mal an den Tisch.
 

"Sie fühlte sich nicht wohl.", fuhr Mara fort und setzte sich auf einen freien Stuhl.
 

Meine Großmutter war immer zum Abendbrot da gewesen, die Mahlzeiten waren ihr immer heilig gewesen, vor allem weil sie es genoss, sie mit mir zusammen einzunehmen. Ich machte mir immer größere Sorgen und auch an Mara ging es nicht unberührt vorbei.
 

"Sie verbirgt etwas.", stellte sie fest und sah mich ernst an.
 

Ich nickte nur und war nicht überrascht, das es auch ihr aufgefallen war. Gerade in letzter Zeit, hätte sogar ein Fremder gemerkt, das etwas nicht mit ihr stimmt. Sie sah krank aus und war oft geistig abwesend, aber sie versuchte sich immer rauszureden.
 

Mir war der Appetit vergangen.

Mara schaute zwar überrascht, als ich aufstand ohne mein Brot, das ich geschmiert hatte auch nur anzurühren, aber ich konnte einfach nichts mehr essen.

Ich wünschte ihr eine gute Nacht und ging nach oben.
 

Ich konnte mir einen Blick nicht verkneifen, als ich am Schlafzimmer meiner Oma vorbeiging, doch sie schlief wirklich. Ich beobachtete sie eine Weile. Sie atmete etwas schwer, aber sie war ja auch schon 61 und das Leben war nicht spurlos an ihr vorbeigezogen, also verschob ich meine Sorgen und mein Gespräch mit ihr auf morgen und ging auch zu Bett.
 

Ich war ja ebenfalls sehr müde, denn kaum lag ich im Bett, schlief ich auch schon ein und meine Visionen trugen mich hinfort.
 


 

(Mara)

Der Tag hatte nicht nur komisch angefangen, er endete auch so.

Das war das erste was mir durch den Kopf schoss, als ich das Geschirr wieder wegräumte.
 

Ich war nun schon seid über 20 Jahren im Dienst der Fuma's, aber dieser Tag hatte etwas beängstigendes. Ich konnte es nicht erklären.

Seid Fräulein Kira im Hause war, hatte sich einiges verändert. Ich kannte sie schon von früher, als sie noch klein war, sie war ein fröhliches Mädchen, doch nach dem Tod ihrer Eltern, dachte ich, das würde das arme Mädchen nicht verkraften.

Ich fand es damals richtig, das sie nach Deutschland kam, zu einer richtigen Familie. Ich hoffte das würde sie wieder fröhlich machen, das Gesicht das sie auf der Beerdingung machte, ich glaubte, das ich dieses Mädchen nie wieder lächeln sehen würde.
 

Ich sollte mich irren.
 

Als vor zwei Jahren der Herr starb und sie zurück kam, ich muss sagen ich war sichtlich überrascht. Aus ihr war ein richtig hübsches Mädchen geworden und sie war anders als ich es erwartet hatte. Sie hatte so viel erleben müssen, den Tod ihrer Eltern, den ihrer Freundinnen, ihres Großvaters und das alles im jungem Alter. Dennoch war sie so tapfer, sie gab sich immer so stark, etwas, was man von einer Zwölfjährigen nicht erwartete.
 

Sie gab der Herrin als sie blieb viel Kraft und Mut, was ihr schnell über den Tod ihres Mannes hinweg half.

Ich bewunderte das Mädchen, auch heute noch.

Sie tat so viel für andere, manchmal hatte ich das Gefühl, sie würde selbst dabei zu kurz kommen.
 

Ich ging in die Küche und stellte das Geschirr in die Spülmaschine und setzte mich auf einen Stuhl. Es überraschte mich heute sehr, das die Herrin so früh zu Bett ging. Sie war in den letzten Wochen sehr merkwürdig gewesen, das hatte auch ich gemerkt, es war auch nicht zu übersehen. Auch dem jungen Fräulein machte dies zu schaffen. Noch nie hatte ihr etwas den Appetit verdorben und so war ich mir sicher, das auch sie wusste, das mehr hinter all dem stecken musste, als irgendwelche Schwächeanfälle oder Schlafmangel, so wie die Herrin immer sagte.

Ich stand auf, stellte noch schnell die Spülmaschine an und ging dann in das Nachbarhäuschen, in dem mein Mann und ich lebten.

Ich wusste das ich diese Nacht nicht gut schlafen würde und das der nächste Tag noch einige Überraschungen mehr für mich bereit hielt.
 

<Mond (Kira/Charity)>

Irgendetwas ließ mich aus meinem Schlaf hochschrecken.

Ich schaute mich um, doch ich musste schnell feststellen, das ich nicht mehr in meinem Zimmer war.
 

"Wie kann das sein?"
 

Ich war ja noch nicht mal mehr in unserem Haus.

Der Boden, er war so sandig und der Himmel, er war anders als gewohnt.
 

"Aber...."
 

Ich traute meine Augen nicht, denn das war unmöglich.

Ich hatte erwartet den Mond zu sehen, aber nicht das. Denn was ich sah, war die Erde.
 

Es vergingen Minuten, bis ich mich von diesem Anblick abwenden konnte. Immer noch konnte ich es nicht fassen. Wie komm ich hier her und vor allem, wie komm ich wieder zurück?

Das war das erste was mir durch den Kopf schoss.

Ich stand langsam auf.

Hier zu bleiben brachte mir nicht viel und in der Ferne entdeckte ich dann auch plötzlich einen Nebel, der ein Gebäude zu umschließen schien.

Das musste ich mir genauer ansehen.
 

Es war ziemlich kalt und der Pyjama den ich noch anhatte, wärmte mich nicht sonderlich. Da musste ich wohl oder übel durch, denn ich würde hier wohl kaum eine warme Jacke auf dem Boden finden.
 

"Womit hab ich das verdient?"
 

Ich musste einmal stöhnen, als ich vor dem Nebel stehen blieb, das brauchte ich jetzt. Er war nicht sehr dicht, aber es schien, als würde er das Gebäude zu umschließen und trotz seiner geringen Dichte, konnte man das Gebäude nur schemenhaft erkennen.
 

"Also los, du hast nichts zu verlieren Kira!"
 

Versuchte ich mir das wirklich einzureden, irgendwie brachte mich das zum lächeln. Meine Großmutter wäre sehr traurig, wenn ich nicht mehr zurückkommen würde, da war ich mir sicher, also warum erzählte ich so eine Blödsinn. Egal, das war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, also ging ich entschlossen in den Nebel.
 

Wenn ich schon zuvor geglaubt hatte es wäre kalt, so wurde ich jetzt eines besseren belehrt. Denn jetzt war mir noch viel viel kälter.

Der Nebel schien jegliche Wärme, die ich noch in mir hatte, zu verschlingen und ich fror erbärmlich. Ich war heilfroh, als ich endlich wieder aus dem Nebel rauskam.
 

"Mann.....bbbrrr......ist mir kalt!"
 

Ich versuchte die Kälte von mir abzuschütteln, aber irgendwie wollte mir das nicht so recht zu gelingen und das machte mir etwas Angst.

Doch als ich mein Blick auf das Gebäude richtet, das ich schon fast vergessen hatte, verflog alle Kälte um mich herum und ein wohlig warmes Gefühl umschloss mein Herz.
 

Ich hatte noch nie so etwas wunderschönes gesehen.
 

Dieser Palast, der sich vor mir erhob, musste aus einem Märchen stammen, so schön war er. Er war schneeweiß und wunderschöne, silbern glänzende Säulen zierten ihn und er war von riesigen Gärten umgeben. So viele schöne Blumen hatte ich noch nie auf einen Haufen gesehen. Ich war überwältigt und bekam meinen Mund vor staunen kaum noch zu.

Ich ging ein paar Schritte weiter und ließ das Ganze auf mich wirken.
 

Ich ließ mich auf dem Rand eines Springbrunnens nieder, den ich entdeckt hatte, da ich mich doch etwas erschöpft fühlte.
 

"Schön hier....aber so einsam und verlassen. Als ob hier nie Menschen gelebt hätten.", dachte ich mir.
 

Ich schaute in das Wasser des Springbrunnens und sah die Umrisse meines Gesichtes. Es sah aus wie immer und doch war es anderes.

Das Wasser war plötzlich nicht mehr ruhig, irgendetwas schien es in Bewegung gebracht zu haben, ich schaute mich um, doch ich entdeckte nichts, also schaute ich wieder ins Wasser doch als es aufhörte Wellen zu schlagen und ich mich näher betrachten konnte, fiel mir etwas auf. Da war etwas, was vorher nicht da war.
 

"Ein Halbmond!"
 

Ich berührte meine Stirn, die jetzt von einer Mondsichel geziert wurde.

Was war das?

Als ich die Sichel berührte, fing sie plötzlich hell an zu leuchten und die Landschaft um mich herum verschwamm.
 

Bilder machten sich in meinem Kopf breit, Bilder einer längst vergessenen Vergangenheit, eines längst vergessenen Lebens.
 

Es waren viele Bilder die auf mich eindrangen, so schnell das ich kaum in der Lage war, ihnen zu folgen.
 

Ich war eine Prinzessin, wurde entführt, meine Erinnerung wurde gelöscht, ich strandete auf einem fremden Planeten, wurde dort adoptiert, wurde eine andere Prinzessin, wurde erwachsen, erkrankte und starb.
 

Mir wurde mit einem Schlag alles klar, wer ich war, was ich war und was ich sein würde. Tränen liefen mir über die Wangen und ich zitterte etwas.

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Armen und schluchzte.

Es vergingen mehrer Minuten, bis ich mir bewusst wurde, was da gerade passiert war.
 

Langsam stand ich auf und schaute mich erneut um. Doch jetzt war das, was ich sah, nicht mehr neu für mich, es war etwas bekanntes.
 

"Ich bin zu Hause!"
 

Meine Worte kamen so leise heraus, das selbst ich meine Stimme kaum hörte.

Ich schloss die Augen, um mich zu konzentrieren.
 

"Ich bin zu Hause", sagte ich erneut zu mir selbst, um zu verdeutlichen das es die Wirklichkeit war und der Halbmond auf meiner Stirn fing wieder an zu glühen.
 

Das goldene Licht des Halbmondes hüllte meinen gesamten Körper ein und nach wenigen Sekunden stand sich in einem wunderschönem silbrig weißem Kleid da.

Es reichte bis zum Boden und wurde auf jeder Seite von drei dünnen Trägern gehalten, die aus silbernen Perlen bestanden. Der Ausschnitt war mit silbernen und goldenen Monden bestickt und auf meinem Rücken befand sich eine große Schleife, die das Kleid hinten ein wenig raffte und deren Bäder ebenfalls bis zum Boden reichten.

Meine fliederfarbenen Haare waren ein Stück gewachsen und wurden von silbernen Perlen geschmückt. Um den Hals trug ich eine golden Kette, mit einem Medallion in Sternform, in dessen Mitte sich ein silberner Halbmond befand und meine silbernen Ohrringe hatten ebenfalls die Form von Sternen.
 

Ich öffnete wieder die Augen und ging langsam dem Palast entgegen.

Irgendwie war ich glücklich, ich hatte den Ort, der mir all meine Fragen beantworten sollte, endlich gefunden. All meine Visionen, sie waren mir jetzt viel klarer und auch ihre Bedeutung lag so deutlich vor mir.

Vorsichtig nahm ich die Stufen des Palastes, aus Angst das alles nur ein Traum war, der bei der kleinsten Berührung zerfallen würde.

Doch das tat er natürlich nicht, denn es war ja keiner. Obwohl das alles doch sehr merkwürdig war, denn warum war der Palast heil, er wurde im Kampf gegen Metallia doch zerstört, das alles war sehr komisch.
 

Ich kam vor einer großen Tür zum stehen und atmete tief ein, bevor ich sie öffnete. Dahinter befand sich ein riesiger Saal, mit wunderschönen blauschimmernden Fliesen. Riesige Gemälde hingen an den Wänden, in den schönsten Farben und die Fenster waren aus buntem Kristall.

Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse, um den Saal ganz zu bewundern. Auch er hatte sich nicht verändert, na ja, eigentlich schon, denn früher wurden hier die prächtigsten Bälle und Feste gehalten und jetzt war es totenstill hier.

Das machte mir wieder etwas Angst!

Diese Stille, ich hasste die Stille!

"Wieso...wieso musste das Silberreich nur untergehen...es war so schön gewesen. Es war noch alles schön...als ich die Mondprinzessin war, als ich noch auf dem Mond gelebt hab, als ich noch klein war. Doch alles hatte sich verändert und daran war nur die Dunkle Macht von Metallia schuld.", murmelte ich leise und biss mir auf die Unterlippe.
 

Ich ging weiter, bis zum Ende des Saales und dort durch einen weiteren Korridor. Ich irrte natürlich nicht nur irgendwie umher, ich wusste ganz genau, wo ich hinwollte und ich erreichte mein Ziel auch bald. Ich trat auf einen Balkon hinaus und stellte mich an das Geländer. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, ich war als ich klein war sehr oft hier. Meine Mutter hatte mir hier immer Geschichten von der Erde erzählt. Von ihren Abenteuern und der Natur dort. Ich liebte es ihr zuzuhören und ich genoss es ihrer Stimme zu lauschen. Die Erde, sie war so wunderschön und von hier aus konnte man sie immer am besten sehen.

Ich liebte diesen Platz.

Doch plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir, welches mich veranlasste mich umzudrehen.
 

"Wer ist da?"
 

Es war eigentlich eine blöde Frage, denn wer sollte schon da sein, der Palast war verlassen. Ich hatte mich wahrscheinlich geirrt und meine Sinne hatten mir einen Streich gespielt.

Doch ich wurde eines besseren belehrt, denn ich erkannte eine Gestalt im Schatten einer Säule. Ich traute meinen Augen kaum, ich war nicht allein, aber wie war das möglich.
 

"Mmmhh...."
 

Die Person trat aus dem Schatten ans Licht und als ich erkannte wer es war, glaubte ich fast mein Herz würde vor Freude in den Himmel springen.

Sie schaute mich lange Zeit an, als versuchte sie sich zu erinnern, woher sie mich kannte. Hatte sie mich wirklich vergessen. Wie dumm von mir, natürlich, ich war fünf als ich sie zum letzten Mal sah und dennoch, ihre Augen schienen es zu wissen.
 

"Königin Serenity, ich hätte nicht erwartet euch hier zu treffen."
 

Ich war es die das Schweigen brach, natürlich wäre ich ihr am liebsten um den Hals gefallen, aber wenn sie sich nicht erinnerte, es wäre dann ein Fehler gewesen.

Immer noch schaute sie mich an und schwieg. Es war eine quälende Stille die folgte und sie drohte mich fast zu erdrücken. "Wieso sagt sie nichts. Ist sie vielleicht nur ein Traumbild, das ich mir eingebildet hatte!" Schoß mir die Frage durch den Kopf und ich wollte einfach nicht daran glauben, das es so sein könnte.
 


 

(Königin Serenity)

Ich war schon zu lange hier, zu lange für meinen Geschmack, denn ich war allein. Ich wachte zwar noch immer über die Erde und meine Tochter, aber ich konnte nichts tun, nicht eingreifen.

Mir waren die Hände gebunden. Dies hier war eine andere Dimension, eine Astralebene. Nur hier existierte das Silberreich noch in all seiner Pracht, als ob es darauf wartet wiederbelebt zu werden. Doch ich wusste, das diese Zeit, noch lange nicht gekommen war.

Die meiste Zeit verbrachte ich in einem Dämmerzustand und reiste durch meine Träume, doch heute, heute war es anders.
 

Etwas war vorgefallen, das spürte ich ganz deutlich und ich war nicht mehr allein. Noch nie hatte sich ein anderes Wesen hier her verirrt, denn dies war unmöglich und dennoch, es war so.

Ich lief durch meinen Palast, zu einem Balkon, der mir mehr als nur bekannt war. Es war der Ort den ich über alles liebte. Ich kam hier immer her, um neue Kraft zu schöpfen und um meinen Töchter, die wundervolle Erde zu zeigen.

Wenn meine Mutter das noch erlebt hätte, sie hätte es nie für möglich gehalten. Nie hatte eine Königin des Mondes zwei Töchter gehabt.

Doch mir war es vergönnt gewesen. Doch was war dieses Glück denn, ohne das ich die erste in den Arm schließen konnte. Sie wurde mir genommen und auch meine zweite, meine kleine Serenity, konnte mir niemals den Schmerz über den Verlust von Charity nehmen.

Ich kam auf dem Balkon an und ich sah etwas, was ich nie erhoffte hatte jemals zu sehen.

Ein junges Mädchen, doch nicht irgendeines.

Dieses Kleid, es war das einer Prinzessin und als sie etwas sagte, ich war so fassungslos, das ich nicht mehr klar denken konnte.

Ich wollte etwas sagen, doch meine Kehle war so trocken und ihr Blick, dieses funkeln in den Augen. Ich kannte sie, ich musste sie kennen, doch war dies unmöglich.

Sie konnte es nicht sein oder doch?

Ich wusste das ich das Schweigen brechen musste, doch ich hatte Angst, das ich dann alles verlieren würde, denn vielleicht war sie nur ein Traum. Doch ich wusste auch, das dies passieren konnte, wenn ich schwieg, was hatte ich also zu verlieren.
 

"Charity?!"
 

Das war alles was ich sagen konnte und auch wenn es eher wie eine Frage klang, zu mehr war ich nicht in der Lage, denn dann liefen mir schon eine Träne über die Wange.
 


 

(Charity)

Hatte sie grade eben wirklich meinen Namen genannt, konnte sie sich doch an mich erinnern? Jetzt hielt mich nichts mehr, ich konnte nicht anders. Ich lief auf sie zu und fiel ihr um den Hals.
 

"Mutter!"
 

Auch mir liefen gerade Tränen über die Wangen und das obwohl ich mir geschworen hatte nie wieder zu weinen. Doch nun war es was anderes, ich hatte meine Mutter wieder und auch wenn es die aus einem früheren Leben war, sie war ein Teil von mir.
 

Lange Zeit standen wir einfach nur so da und umarmten uns. Keine schien sich zu trauen diese Stimmung zu zerstören, aber etwas sagte mir, das ich nicht viel Zeit hatte, also löste ich mich wieder vorsichtig von ihr und schaute sie an.
 

"Ich kann noch immer nicht glauben, das du hier bist und du bist erwachsen.", sagte sie leise.
 

Ich lächelte und setzte mich auf eine Bank, die an der Brüstung des Balkons stand. Sie folgte mir und setzte sich direkt neben mich und schaute mich erwartungsvoll an.

Ich lehnte mich zurück und fing an zu erzählen.
 

"Nun ja...das war so....ich wurde von unbekannten Wesen entführt, aber ich denke Mal das du das schon weißt."
 

Sie nickte.
 

"Na jedenfalls hat es nicht so geklappt, wie es sich meine Entführer vorgestellt hatten...denn ihr erstes Problem war meine Willensstärke. Die Gehirnwäsche die sie an mir durchführten, schien nicht so wirklich Erfolg zu versprechen und dann schlug noch ein Meteorit in ihr Raumschiff ein, was ihr zweites Problem war. Ich hatte Glück und konnte mich in eine Rettungskapsel flüchten bevor das Raumschiff explodierte und dann ...ja dann hatte mein Gedächtnis ein Leck. Später...viel später erst setzte es wieder ein. Ich erwachte in einem weichen Bett und man hatte mir frische Kleider angezogen und was zu Essen stand auch schon bereit. Eine wunderschöne Frau mit langen schwarzen Haaren, die leicht silber schimmerten, saß auf meiner Bettkante und erklärte mir damals, das ich mich nicht zu fürchten brauchte. Doch das schlimmste war eigentlich, das ich mich nicht mehr erinnern konnte, denn anscheinend hatte die Gehirnwäsche wohl doch etwas bewirkt."
 

Meine Mutter hörte mir dir ganze Zeit aufmerksam zu und sagte nichts, nur ihr Blick verriet mir wie, fasziniert, geschockt und überrascht sie von dem war, was ich ihr erzählte.
 

"Die Frau, war die Königin des Planeten, auf dem ich gelandet war und sie hieß Celestia. Sie nahm mich in ihrem Palast auf und adoptierte mich nach einem Jahr und somit wurde ich zur Prinzessin von Nemesis."
 

Die Augen meiner Mutter weiteten sich.
 

"Nemesis?", fragte sie verwundert und schaute mich irritiert an.
 

"Ja....das ist der zehnte Planet...na ja...der elfte, wenn man die Sonne mitzählt....des Sonnensystems und er hat die äußerste Umlaufbahn, die aber so unregelmäßig ist, das man seinen Standpunkt nicht ausmachen kann."
 

Nun ja, das stimmte nicht so ganz, aber die ganze Wahrheit konnte ich ihr nicht erzählen, das durfte ich auch nicht. Für meine Mutter spielte das jedoch eh keine Rolle, das was sie nun wusste reichte vollkommen.
 

"Mmmhh...der Name Nemesis sagt mir überhaupt nichts...komisch!" wand meine Mutter ein und schaute immer noch etwas irritiert.
 

"Nun ja...wie ich schon sagte...das liegt wohl daran, das seine Umlaufbahn so unregelmäßig ist und auch daran das dass Volk von Nemesis ein Schutzschild um den Planeten gelegt hat." Meine Mutter nickte und bat mich fortzufahren.
 

"Ich wurde also dort zur Prinzessin und ich muss sagen, ich hab mich dort sehr wohl gefühlt. Die Königin des Planeten hatte, kurz bevor ich dort landete, ihre eigene Tochter verloren und nahm mich wohl deswegen in ihren Palast auf. Und da sie keine Thronerbin hatte...nun ja...deswegen adoptierte sie mich wohl auch. Obwohl sie wahrscheinlich gespürt haben musste, das ich kein normales Kind war.

Jedenfalls wurde mir alle Privilegien eingeräumt und meine spirituellen Fähigkeiten, die sich als besonders stark herausstellten, wurden gut trainiert."
 

Ich brach kurz ab und schwieg. Meine Mutter schaute mich besorgt an.

"Es ist nichts....nur die ganzen Erinnerungen...das war zu viel."
 

Sie nahm mich in den Arm und drückte mich leicht.

"Es tut mir leid, wie gern, hätte ich dir das alles erspart.", seufzte sie und schaute mich dann traurig an.

"Das muss dir nicht leid tun Mutter, du kannst ja nichts dafür und ich gebe dir auch keinerlei Schuld."
 

Sie lächelte etwas erleichtert, doch eine Spur von Reue war immer noch in ihrem Blick.

"Kurz vor meinem zwanzigsten Geburtstag, fing dann das Leid auf Nemesis an. Eine schreckliche Krankheit brach auf dem Planeten aus und erreichte auch bald den Palast. Ihr war nichts entgegenzusetzen, die Ärzte hatten alles versucht und bald darauf erkrankte auch die Königin."
 

Wieder musste ich abbrechen und für eine Weile innehalten. Meine Mutter nickte nur verständnisvoll. Sie wusste wie schwer es mir viel darüber zu sprechen.
 

"Am Sterbebett der Königin...ich kann mich noch gut erinnern...sie sagte mir das ich die letzte Hoffung für diesen Planeten wäre...sie übertrug mir ihre Macht und sagte ich solle sie für immer in Ehren halten. Ich habe sie geliebt...sie war wie eine Mutter für mich."
 

Eine Träne lief mir über die Wange und meine Mutter legte mir besorgt ihre Hand auf die meine. "Das war sie...und sie hat dich auch wie eine Tochter geliebt." Warf meine Mutter ein und ich schaute sie nur verwundert an.
 

"Woher weißt du das?"
 

Sie lächelte.

"Ich bin auch eine Mutter, ich kann mir vorstellen, wie sie gefühlt hat." Natürlich, natürlich wusste meine Mutter das. Sie hatte auch eine Tochter verloren und auch wenn ich nicht die richtige Tochter von Celestia war, so hat sie mich dennoch als solche gesehen. Ich war nicht nur ein Ersatz gewesen, ich hatte ihr zwar Trost gespendet und Anfangs war ich vielleicht so etwas wie ein Ersatz, aber die Zeit verändert die Gefühle und das hatte sie mir oft genug gezeigt. Warum auch sonst hätte sie mir ihre Kraft geben sollen.

Ich seufzte.

"Leider waren ihre Mühe und ihr dadurch früher eintretender Tod umsonst, denn auch ich erkrankte kurze Zeit später und konnte den Planeten nicht retten. Mein Schicksal war wohl schon lange besiegelt."
 

Mir wurde schwer ums Herz, diese Frau, der ich so viel schuldete, ich hatte nichts für sie tun können, ich konnte ihren Planeten, der auch zu meinem geworden war, nicht retten. Meine Mutter schien meine Gedanken lesen zu können, denn das was sie sagte, traf mich unerwartet.
 

"Sie wusste wahrscheinlich das Nemesis verloren war...aber vielleicht hoffte sie, das ihre Energie ausreichen würde, um dir ein neues Leben zu schenken. Vielleicht nicht dort, aber vielleicht auf der Erde, wo du nun lebst. Und die Hoffnung die deswegen in ihrem Herzen glühte, ist das wertvollste was sie besitzen konnte"

Ich schaute sie lange Zeit an, denn ihre Worte schienen so viel Wahrheit in sich zu tragen, das es mich etwas schauderte.
 

"Ja vielleicht....."
 

Ich schwieg erneut und schaute zur Erde. Mein Blick glitt nach kurzer Zeit wieder zurück zum Boden. "Kurz vor meinem Tod.....ich werde die Bilder nie vergessen...sah ich in meinen Träumen den Mond. Solange war mir der Blick verwehrt geblieben und jetzt wo ich starb, durfte ich ihn noch mal sehen. Doch mir wurde schnell bewusst, das ich mir am liebsten gewünscht hätte, das ich das, was ich sah, nicht gesehen hätte, denn es war nur Leid. Die Zerstörung des Silberreichs, der Tod meiner Schwester, der Tod des Prinzen der Erde, der Tod der Senshi's und deinen Tod Mutter.....und dann hauchte auch ich mein Leben aus."

Meine Mutter schaute mich wieder traurig an.
 

"All diese Leid...all dieser Schmerz...vielleicht war die Krankheit nur deswegen gekommen...weil es Schicksal war....das Schicksal, das diese Zeit und dieses Sonnensystem untergehen mussten.......vielleicht, war aber auch meine Anwesendheit auf Nemesis Schuld, warum das mit der Krankheit passierte....oder aber es war die dunkle Macht von Metallia, die das Sonnenssystem verseuchte, die dafür verantwortlich war......und nun...nun ist diese Macht wieder aufgetaucht."
 

"Ja das ist sie...und es ist nichts deine Schuld...glaub mir.", versuchte meine Mutter mich zu beruhigen. "Und auch wenn es hart klingen mag, das Schicksal geht immer seinen Weg....mal schlecht, mal weniger schlecht...doch es liegt immer an uns, ob wir uns dem fügen.", fügte sie noch hinzu.
 

Ich lächelte nur leicht und schaute wieder zur Erde.
 

"Meine Schwester ist heute erwacht...deswegen bin ich hier...damit auch ich meine Erinnerung wieder erlangen konnte. Ich bin froh darüber, auch wenn meine Erinnerungen nicht alle gut sind, denn ich durfte dich wieder sehen....Mutter....und ich weiß nun endlich wo ich wirklich hingehöre und wer ich bin."
 

Meine Mutter hatte so was wie Stolz in den Augen, jedenfalls deutete ich das so.
 

"Ich muss nun zurückkehren.....und mein Leben weiterleben. Denn das ist mein Schicksal!"
 

"Und du wirst das auch schaffen....egal was es noch für dich bereit hält" sagte meine Mutter und lächelte dabei. Meine Gestalt fing schon an zu verschwimmen und ich umarmte mein Mutter noch schnell.
 

"Ich danke dir Mutter!"
 

"Meine Charity...ich wünsche dir viel Glück....." hauchte sie noch, bevor ich verschwand.
 


 

(Königin Serenity)

Die Freude meine Tochter wieder in den Armen halten zu können und zu wissen

das es ihr gut ging, war für mich das größte Glück. All das was sie mir erzählte, es hörte sich so unglaublich für mich an. Sie musste so viel ertragen und hatte dennoch ihr Glück auf diesem Planeten gefunden. Wenigstens bis zu dem Zeitpunkt als das böse Besitz von der Erde ergriff. Es hatte wohl Einfluss auf das gesamte Sonnensystem genommen, viel mehr als ich gedacht hatte und so wie es schien, hatte Charity recht, wahrscheinlich war die böse Kraft von Metallia Schuld an der Krankheit.
 

Aber all das lag lange zurück und dennoch, die Macht war wieder da.

Vielleicht sogar stärker als je zuvor und das machte mir etwas Angst. Würde Serenity es mit Hilfe des Silberkristall schaffen und wenn, würde sie es überleben. Ich hatte es nicht überlebt, ich war an der Macht gescheitert, ich konnte sie nicht für ewig vernichten, ich war zu schwach gewesen.

Leider!

Und nun mussten es meine Töchter büßen.

Sie müssen nun erneut kämpfen, obwohl ich mir so sehr gewünscht hatte, das sie ein normales Leben führen können.
 

All das schoss mir die ganze Zeit durch den Kopf, während mir Charity von Nemesis und ihrem Leben erzählte.
 

Ich wusste das ihr hier sein nicht nur einfach so war, sie hatte eine Aufgabe und auch wenn ihr diese noch nicht wirklich bewusste war, ich wusste das sie, sie erfüllen würde.

Natürlich war ich traurig, als sie sagte das sie gehen müsse, aber ich wusste auch, das es sein musste. Und all meine Trauer verlor ihre Bedeutung im Hinblick auf die Freude, die ich in mir trug, über ihr Dasein.

Als wir uns zum Abschied umarmten, wusste ich, das es kein Abschied für immer war, denn ich konnte von hier aus, immer über sie wachen und das wusste sie auch.
 

Als sie verschwunden war, blickte ich noch eine ganze Weile zur Erde und verfiel für eine kurze Zeit meinen Erinnerungen. Erinnerungen die ich liebte und die ich gern hatte. Natürlich waren auch schreckliche dabei, aber die guten wogen immer das schlechte auf und so würde es auch bei Charity sein, dessen war ich mir sicher.

Dann machte ich mich zur heiligsten Stätte des Palastes auf, dem Gebetssaal, denn Gebete konnten wir jetzt gebrauchen, denn sie schenkten uns Hoffnung und das war nun mal das Wichtigste was wir brauchten.
 


 

(Kira)

Die Sonne war schon aufgegangen und funkelte durch meine hellblauen Vorhänge. Ich wälzte mich auf den Rücken und schaute zur Decke.
 

Das Erlebnis von heute Nacht beschäftigte mich noch sehr. Diese Nacht hatte mein ganzes Leben verändert, grundlegender als alles andere je zuvor, aber dessen war ich mir wohl noch nicht so bewusst. Ich hatte in einer Nacht eine neue Familie gefunden, na ja, nicht neu, eher alt. Aber für mein Reinkarnation hier auf der Erde war sie neu. Ich war immer noch Kirasuki Fuma und irgendwie auch wieder nicht.

Plötzlich bemerkte ich etwas kaltes auf meinem Dekollete, was mich für einen kurzen Moment erschaudern ließ, doch dann lächelte ich nur, denn mir wurde bewusste was es war. Ich holte das goldene Medallion hervor, was sich an einer feinen Kette befand. Es funkelte immer noch so schön wie früher, so als ob es nie berührt worden wäre, dabei trug ich es fast mein ganzes Leben lang.

Es war mein einzigstes Erinnerungsstück, als ich auf Nemesis war.
 

Der silberne Halbmond der in der Mitte eingraviert war, spiegelte das Bündnis wieder, das zwischen den beiden Reichen von Erde und Mond herrschte.

Doch nach meiner Entführung hatte sich einiges geändert, viele gaben den Erdenbewohnern die Schuld an meinem Verschwinden, denn es wurde nie wirklich aufgeklärt und so wurde das Bündnis damals aufgelöst und der Umgang mit den Bewohnern des anderen Reiches verboten.
 

Auch die Prinzessinnen von Merkur, Mars, Jupiter und Venus, die als Senshi's Serenity schützen sollten, wurden erst aufgrund meiner Entführung berufen. Meine Mutter wollte verhindern das so etwas je wieder passiert und sie hatte Erfolg.

Sie wurde wenigstens nicht entführt.

Die Senshi's konnten aber nicht verhindern das Serenity's Neugier siegte und sie sich immer heimlich zur Erde begab. Dort traf sie ihre große Liebe, den Prinzen den auch ich schon damals immer heimlich auf dem blauen Planten besucht hatte. Das sie sich in Endymion verliebte, war ein Wink des Schicksals und vielleicht sogar ein Segen, denn dadurch konnte das Band zwischen Erde und Mond wieder verstärkt werden, das hoffte meine Mutter damals, dessen war ich mir sicher.
 

Doch leider war es dafür zu spät, denn das Böse hatte bereits von der Erde Besitz ergriffen und da konnte selbst die starke Liebe der beiden nichts gegen ausrichten.

Noch nicht.

Ich strich noch einmal mit dem Finger über das kühle Medallion und brachte es dann wieder zurück an seinen Platz. Ich hätte mich wundern können, das das Medallion plötzlich wieder da war, so als wäre es nie verschwunden gewesen. Aber es war wie ein Teil meiner alten Seele und jetzt wo meine Erinnerungen zurückgekehrt waren, war auch das Schmuckstück wieder zurück.
 

Ich blieb noch eine Weile liegen, stand aber dann doch auf, denn es wurde Zeit für die Schule. Ich wollte grad mein Bett machen und hatte schon das Kissen in der Hand, als plötzlich Mara ins Zimmer stürmte.
 

"Fräulein Fuma...Fräulein Fuma...ihre Großmutter...."
 

Mehr brauchte sie gar nicht zu sagen, denn ich war schon aus den Zimmer gestürmt und hatte das Kissen, was ich in der Hand hielt, fallen lassen.
 

*********************************
 

Fünf Stunden später saß ich in der Eingangshalle eines Krankenhauses und hielt es kaum noch aus. Wie konnte man mich nur so lange hier sitzen lassen, so unwissend. Ich ertrug es nicht, hier zu sitzen und nichts tun zu können, das war einfach nicht meine Art.
 

"Jetzt reichts!"
 

Ich sprang auf und wollte mich grad auf die Suche nach jemanden machen, der wusste was mit meiner Großmutter los war, als ich aufgehalten wurde und zwar nicht sanft.
 

"Aua!"
 

Ich stieß mit jemanden zusammen.

Das blauhaarige Mädchen, welches sich als dieser Jemand herausstellte, rieb sich den Ellenbogen und schaute mich überrascht an. Ich würdigte sie nur eines kurzen Blickes.
 

"Entschuldigung...ich hab nicht aufgepasst."
 

"Schon gut ist ja nichts passiert." antwortete sie.
 

Ich hatte mich schon wieder umgedreht und ging weiter. "Aber...das....", schoss es mir durch den Kopf und ich drehte mich noch mal kurz um, aber das Mädchen war schon verschwunden.

"Komisch...war das nicht....egal..."

Meine Suche nach einem Arzt, war im Moment wichtiger.
 


 

(Mara)

Ich hatte sie noch nie so aufgebracht erlebt.

Dieses ganze Warterei im Krankenhaus, sie machte mich auch wahnsinnig, aber ihrer Nervösität noch mehr.

Ich hatte ihr ein paar mal gesagt, sie solle sich doch setzen, aber sie wollte nicht auf mich hören. Klar, ich war auch nervös, ich wollte auch wissen wie es der Herrin ging, aber diese nervöse auf und ab gegehe brachte auch nichts.
 

Ich hatte schon kommen sehen das irgendwas passiert und als ich heute morgen in das Zimmer der Herrin kam, da fiel mir alles vor Schreck aus der Hand.

Wie sie da so im Bett lag.

Schrecklich!

Das Fräulein schaute nicht anders und sie hatte auf dem Weg zum Krankenhaus nicht viel gesprochen. Dieser Blick den sie die ganze Zeit hatte, er machte mir etwas Angst. Angst davor das dieses Ereignis alles in ihr zerstören würde, ihre Mauer zu fall bringen würde, die sie mühsam um sich aufgebaut hatte.

Ich bete das dass Mädchen, das überstehen würde. Zu viel hatte sie schon überstehen müssen, aber das, das war so schrecklich.
 

Der Zusammenstoß mit dem Mädchen, war für mich nur klare Folge ihres Verhaltens und ich schüttelte nur den Kopf und folgte ihr.

Wir fanden auch bald einen Doktor und er erzählte uns endlich was los war. Die Herrin war schon lange in Behandlung, auch das erfuhren wir erst jetzt, sie hatte einen Gehirntumor und sie wusste das sie sterben würde. Sie hatte es lange vor uns verschwiegen.

Nur warum, was erhoffte sie sich davon?

Sollten wir dadurch weniger leiden, sollte das junge Fräulein dadurch weniger leiden?

Natürlich, ich hätte genauso gehandelt, wie könnte man das arme Mädchen auch nur noch mehr leiden lassen, das hatte sie nun eindeutig genug.
 

Später saßen wir im Zimmer der Herrin und Kira hielt die ganze Zeit über ihre Hand. Sie war an tausend Apparate angeschlossen und atmete auch nicht mehr selbstständig, es war nur noch eine Frage der Zeit bis auch ihr Gehirn in den Zustand des Todes herüberschweben würde. Das wusste auch Kira. Sie war tapfer, tapferer als ich je vermutet hätte.

Ich verließ einige Zeit später das Zimmer und informierte meinen Mann über die Geschehnisse. Er hatte so was, wie auch ich, schon geahnt.
 

Noch etwas später hatte ich noch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt, der mir sagte das meine Herrin nicht im Krankenhaus sterben wollte, das hatte sie eindeutig in einer Patientenverfügung sichergestellt.
 

Also wurde am nächsten Tag ihre Verlegung auf ihr Anwesen veranlasst.
 


 

(Kira)

Irgendwie war ich froh das sie nicht im Krankenhaus blieb, ich hasste die Atmosphäre dort und fühlte mich gar nicht wohl.

Außerdem konnte ich sie so jeden Tag sehen, auch wenn sie so wie sie da lag, nicht sehr schön aussah, war ich die meiste Zeit bei ihr.
 

Es vergingen mehrere Wochen, Wochen in denen ich eigentlich vor hatte Kontakt zu den anderen Senshi's zu knüpfen, aber ich wollte meine Großmutter ungern allein lassen und ich wusste ja auch, das sie diesen Kampf allein schaffen würden, auch wenn ich ihnen gern beigestanden hätte, denn auch ich hatte mit diesem Kampf zu tun, auch ich hatte unter Metallia leiden müssen, vielleicht nicht so wie sie, aber dennoch war ihr Einfluss bis nach Nemesis gekommen.

...damals!
 

Ich stand auf meinem Balkon und schwelgte wieder in einer Erinnerung. Es war etwas geschehen, erst vor einer Woche. Es war wieder etwas, was mein Leben ein wenig oder besser gesagt, stark verändert hatte.

Meine erste Verwandlung.
 

Ich konnte mich natürlich noch genau daran erinnern, es war ein schöner Tag gewesen, wenn man meine Tage überhaupt noch als schön bezeichnen konnte. Der Zustand meiner Großmutter hatte sich gebessert und ich war zum ersten Mal wieder in die Stadt gefahren worden, um shoppen zu gehen. Ich wollte erst nicht, aber Mara hatte mich solange bekniet, mal das Haus zu verlassen, das ich dann doch nachgab und mich von ihrem Mann in die Stadt fahren ließ.

Er sollte mich abends wieder abholen und so machte mich auf eine ausgiebige Shoppingtour.
 

Ich hatte schon mehrer Einkauftüten bei mir, als ich an einem Eiscafe vorbei kam. Ich hatte schon ewig kein Eis mehr gegessen und ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich bestellt mir als ich drin war, ein großes Bananen Split und stürzten mich auch begierig darauf, als es endlich kam.

Ich glaub jeder der mich sah, hätte geglaubt ich hätte einen neuen Rekord aufgestellt. Denn nur innerhalb einer Minute war der Becher leer.

Obwohl mir nun etwas schlecht war, verließ ich schnell wieder das Cafe und machte mich auf zu dem Treffpunkt mit meinem Chauffeur. Ich hatte noch viel Zeit, da aber in der Nähe des Treffpunkts ein Park war, empfand ich das sogar eher als angenehm.

Die Sonne ging schon unter als ich auf einer Bank platz nahm. Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen auf meiner Haut, als ich plötzlich einen Schrei hörte.

Ich sprang auf und ließ alles stehen und liegen und rannte zu der Stelle von der ich den Schrei vermutet.
 

Dort angekommen bot sich mir schon ein Bild der Verwüstung.

Ein Dämon stand dort und um ihn herum mehre leblose Körper.
 

"Nein...nicht jetzt...nicht hier!"
 

Ich war allein und ich hatte mich ohne mich zu schützen dorthin begeben, deswegen hatte der Dämon mich auch bereits entdeckt. Weglaufen nütze wohl nicht mehr viel, aber was sollte ich tun. Ich konnte nicht die anderen Senshi's rufen, wie auch. Ich starrte den Dämon nur etwas verzweifelt an und er schien schon so was wie ein Grinsen aufzusetzen.
 

"Das hat mir gerade noch gefehlt!"
 

Der Dämon sah menschlich aus, na ja, etwas entfernt jedenfalls, er hatte eklige blaue Haut und grell rosa Haare. Eigentlich nicht so, wie man sich einen Dämon vorstellte, aber die Wesen in meinen Träumen sahen auch nicht besser aus.

Er funkelte immer noch zornig und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem immer schäbigerem Grinsen.
 

"Na super Kira...wo bist du da nur wieder reingeraten?"
 

Ich schaute mich um, es musste doch etwas geben, womit ich mich verteidigen konnte, aber das einzigste was ich fand war ein abgebrochener Ast.
 

"Besser als gar nichts!"
 

Ich hob ihn auf und schaute das Monster erwartungsvoll an. Ich wäre lieber weggerannt. Aber ich musste den Menschen hier helfen, jedenfalls bis die Senshi's auftauchten, wenn sie überhaupt auftauchten.
 

Der Dämon setzte sich in Bewegung und sprintete auf mich zu. Ich umklammerte den Ast nur noch fester und machte mich schon auf einen harten Aufprall gefasst, aber so leicht würde er mich nicht besiegen. Schließlich hatte man mich auf Nemesis gut unterrichtet, etwas musste doch hängen geblieben sein. Er kam immer näher und eine seiner Arme holte nach mir aus.

Mit riesiger Wucht traf sein Arm auf meinen Ast, der dabei mehrer Meter weit geschleudert wurde und auch ich konnte mich nicht auf den Beinen halten und ging zu Boden.

Der Dämon stand nun direkt über mir und seine Hand griff nach meinem Hals.

Er hob mich in die Luft und drückte meinen Hals immer mehr zu.

Viel gewehrt hatte ich mich bis jetzt ja nicht, dabei hatte ich etwas mehr von mir selbst erwartet. Ich hatte mich da wohl etwas überschätzt.
 

"Nein...nein...lass...lass mich!"
 

Ich versuchte mich zu befreien, aber er hatte bereits angefangen mir die Energie auszusaugen und es sah nicht so aus, als hätte er vor mir noch welche übrig zu lassen.
 

"Meine Energie...ich....wieso hilft mir keiner...ich brauche Hilfe...ich brauche Kraft!"
 

Es passierte einige Zeit nichts und auch meine Bemühungen mich zu wehren ebbten immer mehr ab. Ich hatte kaum noch Kraft und meine Stimme wurde eher zu einem Wimmern.

Das konnte es doch nicht gewesen sein?

Nicht jetzt und nicht hier.

Ich war immerhin eine Prinzessin des Mondes und nicht widergeboren worden um von so einem dummen Dämonen getötet zu werden.

Sls ich schon glaubte gleich meiner Großmutter im Himmel einen Platz frei halten zu können, fing auf einmal meine Stirn an zu schimmern. Das schimmern wurde immer kräftiger und war bald so stark und grell, das der Dämon mich runter fallen ließ und sich schützend die Arme vor das Gesicht hielt.
 

Vor mir erschien plötzlich eine kleine Gestalt und ich hatte erwartet, es wäre meine Mutter, aber ich täuschte mich.

"Ce...Celestia....."

Ich traute meinen Augen nicht, die Königen von Nemesis war erschienen.
 

"Arelia...nein Charity...du hast um Kraft gebeten...Kraft die aber schon lange in dir ist...", sprach sie und lächelte.

Ich schaute nur verdutzt und wusste nicht was ich sagen sollte.

"Nimm dies...und rette dich und die die du liebst!"

Mit diesen Worten ließ sie einen kleinen Stab vor mir erscheinen. Er war schwarz mit einem silbernen Stern an der Spitze, in dessen Mitte ein schwarzer Halbmond eingraviert war, das Planetensymbol von Nemesis.
 

"Viel Glück...meine Tochter..", sagte sie noch leise und verschwand.
 

Ich starrte den Stab nur mit einem überwältigendem Gefühl im Bauch an, aber im Augenwinkel sah ich schon, wie der Dämon sich wieder berappelte. "Ich danke dir....Mutter....." es war nur ein leises Flüstern, aber ich wusste sie würde es hören. Ich stand langsam auf und griff dann nach dem Stab. In diesem Moment durchströmte mich eine angenehme Wärme, eine Wärme die ich noch nie so intensiv wahrgenommen hatte. Ich funkelte den Dämon gnadenlos an und hob meine Hand in die Luft.
 

~Nemesis Power, make up!!~
 

Dunkelheit umfing mich, aber keineswegs war diese beängstigend, so wie sie es meistens war.

Nein, ganz im Gegenteil, sie löste in mir Gefühle von Geborgenheit und Vertrautheit aus. Sie breitete sich um meinen ganzen Körper aus und schien in letztendlich vollkommen einzuhüllen. Dann mit einer leisen Explosion löste sich die Dunkelheit wieder von mir und verzog sich in Rauch wieder in meinen Stab zurück, der daraufhin verschwand.

Im nächsten Moment stand ich in meinem Fuku da.
 

Ich hatte schwarze Stiefel an, die mir bis zum Knie reichten und am oberen Rand silbern abgesetzt waren. Mein Rock und mein Schulterüberwurf waren ebenfalls silber und meine Schleifen wiederum schwarz. Auch mein Haarschmuck war schwarz, mit silbernem Rand und meine Tiara wurde von einem schwarzen Stein geziert.

Meine Handschuhe waren kürzer als die der anderen Senshi's, soweit ich das auf den Hinblick in meinen Visionen sehen konnte und auch Ärmel hatte ich nicht.

Das Band um meinem Hals war auch Schwarz und wurde von einem silbernem fünfzackigem Stern geziert.
 

Das Monster hatte sich nun gänzlich von den Schock erholt und startet auch schon den nächsten Angriff. Ich wich im letzten Moment noch aus und beförderte mich durch einen geschickten Sprung, der mich selbst überraschte, hinter das Monster.
 

"Wie kannst du es wagen, den Menschen hier ihre Energie zu stehlen und mich anzugreifen, das ist unverzeihlich. Ich bin Sailor Nemesis und die Dunkelheit ist mein Begleiter. Im Namen meines Sterns werden ich dich bestrafen."
 

Ich riss die Hände in die Luft, noch bevor das Monster auf meine kleine Ansage reagieren konnte und sammelte in meinen Handflächen die Dunkelheit der Atmosphäre.
 

"Swallow Darkness!"
 

Meine Attacke ging gnadenlos auf das Monster nieder, es hatte nicht mehr die Zeit sich noch irgendwie zu schützen und da meine Attacke so stark war und auch direkt traf, verpuffte das Monster mit einem letzten Aufschrei zu Nichts.
 

Ich stand nur da und schaute auf meine Hände, ich konnte nicht glauben das ich es war, die diesen Dämon besiegt hatte. Doch langsam wurde mir bewusst, wer ich war. Ich war nun eine Senshi und mir war große Kraft zuteil geworden. Nicht mehr als die der anderen, aber die ersten Attacken hatten immer eine gewisse Stärke, da die Kraft noch so unverbraucht war und das wusste ich auch.

Ich schaute mich um und bemerkte das die Menschen wieder langsam zu sich kamen.
 

"Schön!"
 

Ich lächelte und ging wieder zurück zu der Bank, wo noch meine Sachen lagen. In einem unbemerkten Augenblick berührte ich die Mitte meiner vorderen Schleife und verwandelte mich zurück.

Ich schnappte schnell meine Taschen und machte mich auf zum Treffpunkt, denn es wurde höchste Zeit.
 


 

~Ende Kapitel 1~
 


 


 

Anmerkung des Autors

So das war der erste Teil...und ich hoffe er hat euch gefallen.

Bis zu den nächsten Kapiteln.

*wink*



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-04-05T19:28:12+00:00 05.04.2003 21:28
Das schlägt einen richtig in seinen Bann..eine sehr gut gelungene Kombination von Tragik,Spannung und einen Hauch <<Dunkelheit>>,d.h einem offenen Teil,der richtig fasziniert..und zum Weiterlesen auffordert!Von meiner Seite gibt es nur einen kleinen Kritikpunkt: Mara redet von Kira's Grossmutter immer als <<Herrin>>..das hört sich an,als ob sie ihre Sklavin wäre..also ein wenig seltsam!Aber sonst ist alles wunderbar!Und Kira gefällt mir sehr gut!Weiter so!!
Von:  mstar
2003-03-29T20:15:15+00:00 29.03.2003 21:15
*lacht*

Ich schließ mich B an ich will auch wissen wie es weitergeht *g*

Ich find die Story ganz gut *g*

Ich hoffe es geht so spannend weiter *g*
Von:  JudyBiHi
2003-03-25T17:43:11+00:00 25.03.2003 18:43
Weiter, auf der Stelle!
Also, wirklich die Creme la Creme, ich finde sie suer.
Obwohl ich Sailor Moon und alles was damit zu tun hat nicht mehr sehen kann.
Dieses Mal bitte etwas schneller!!
Von:  Kemet
2003-03-25T03:24:41+00:00 25.03.2003 04:24
Auch wenn ich mit der serie selber nur wenig vertraut bin, hab ich doch alles verstanden. Du hast einen sehr schönen und eingängigen Schreibstil.- Mach schnell weiter!!!
Von:  Atsusa
2003-03-19T13:42:58+00:00 19.03.2003 14:42
wow... gefällt mir echt gut... was mir negativ beim lesen aufgefallen ist: du solltest dir nochmal die dass regel bei der deutschen grammatik ansehen, das sticht echt raus, dass du das nicht berücksichtigst...
von deiner ich-perspektive find ichd ei story wirklich gut, kann dir habe auch so sagen, dass mir ein auktorialer autor[oder wie das heißt] besser gefällt, weil man aus der ich-perspektive wenig über die umgebung erfährt. aber ist ja deine story und ich will dir da nicht reinreden!! du weißt ja welchen erzählstil ich bevorzuge...
also... *auf fortsetzung wart*
Von:  Sirastar
2003-03-13T16:31:07+00:00 13.03.2003 17:31
Hi Yoseiko
*knuddel*
obwohl ich schon eine gewissen Zeit aus dem Thema Sailormoon raus bin (ich arbeite mich jetzt erst wieder hinein) ist dein Anfang spannend und vielversprechenden, ich freue mich schon über das nächste Kapitel.
Von:  Satoshi-kun
2003-03-13T13:56:37+00:00 13.03.2003 14:56
Hi Yo-chan. Mir gefällt die Idee und die Art, wie du die Charas rüberbringst, die Umgebung so beschreibst und vor allem wie du Traum, Realität und Erinnerungen ineinander übergehen lässt.
Ich find es nur nicht so gut, dass du endlose Sätze machst, die man ohne Probleme auch zu einzelnen Sätzen machen könnte. Du setzt etwas zu oft Kommas auch an Stellen, an denen sie keinen Sinn machen. Vielleicht solltest du manchmal anstatt eines Kommas einen Bindestrich machen - das lockert ein wenig auf. Es ist nur ein Vorschlag.
Das ändert aber nichts daran, dass mir das erste Kapitel supa-gut gefallen hat. Freu mich schon auf das nächste *knuddel*
Satoshi, das Dunkel ^-^
Von: abgemeldet
2003-03-12T20:45:03+00:00 12.03.2003 21:45
Den beiden zustimm, nur die fehler hab ich überlesen^^, bin ja auch net besser.
Von: abgemeldet
2003-03-12T17:53:58+00:00 12.03.2003 18:53
^.^V
Yoseiko? *lieb, gaaanz lieb schau*
Wann kommt der nächste Teil? *smile*
Weißt du, irgendwie ist mir deine Kira richtig sympathisch, wirklich, ich mag sie. Nur schade, dass es so viele Grammatikfehler gibt (bitte nicht sauer sein! >.<"" *mich versteck*), aber trotzdem gefällt mir die Story so wie sie ist!
Schreib weiter, ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung! ^-^
Von:  LadyB
2003-03-12T12:19:01+00:00 12.03.2003 13:19
Schnell weiterschreiben Yo, Klein-B will weiterlesen... *grins*


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