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Amor und Psyche

Next Generation
von

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Filzige Traumfänger

Ein ganz gewöhnlicher Tag in Hogwarts begann damit, dass die Schüler mürrisch aufstanden und den Tag verfluchten, da es so früh war, dass sogar die Sonne gerade eben so hinter dem Horizont hervor lugte, als hätte sie ebenfalls Zweifel ob sie wirklich hervorkommen sollte oder nicht.

Sie trotteten durch die Stunden in voller Hoffnung, dass die Sanduhr schneller fließe und dass die Hausaufgaben, nicht ohne Ende seien, sodass sie auch noch den restlichen Abend damit verbringen durften, sich für die Schule zu bilden.

Sie gingen voller Erschöpfung zu Bett und das Mätzchen fing am nächsten Morgen, mit den ersten Sonnenstrahlen von vorne an.

Ein ganz ungewöhnlicher letzter Schultag verlief jedoch anders.
 

Rose öffnete die Augen, die bis dahin friedlich geruht hatten, als sie ein Geräusch in ihrem Zimmer vernahm.

Es hörte sich nach freudigem summen und zischen an.

„Polly?“, fragte sie verschlafen, rieb sich die Augen und versuchte die Gestalt zu erkennen, die sich im Zimmer bewegte.

„Ja?“, erwiderte die Angesprochene unschuldig.

Rose griff zu ihrem Nachttisch in der Hoffnung ihre Brille zu finden, doch stattdessen hörte sie die Sachen auf den Boden fallen.

„Wie spät ist es?“, wollte sie von ihrer Zimmernachbarin wissen.

„Halb sechs.“

„Halb sechs? Bist du wahnsinnig Polly?“

Rose hatte ihre Brille auf dem Boden ertastet und streifte sie sich über das Gesicht.

Sofort erkannte sie, dass das zischen von Pollys Zauberstab kam, den sie sich um die Haare gewickelt hatte und ihn als Lockenstab missbrauchte.
 

Der Unterschied an diesem letzten Tag war, dass einige Schüler mit voller Vorfreude aufstanden und dass sie hofften, dieser Tag würde nicht so schnell zu Ende gehen wie jeder andere.

„Wieso machst du dich jetzt schon fertig?“

Rose hatte ihren, in einem Geister- Pyjama bedeckten Körper erhoben und hockte verschlafen an der Bettkante, während sie einige Streckübungen vollzog.

„Weil“, begann die blonde Polly ihren Satz, hielt inne um sich eine Locke anzusehen und sprach weiter.

„ich sehen will, ob mir Locken stehen, wenn nicht habe ich noch genug Zeit mir etwas anderes einfallen zu lassen. Das ist doch logisch.“

Sie betonte jedes Wort, als sei Rose vollends debil, schließlich war es unstreitbar sinnig was sie fabrizierte und nur jemand mit mangelndem Verstand konnte dies nicht nachvollziehen.

„Nicht wirklich“, antwortete Rose in einem Gähnen, stand auf und torkelte zu Alice´ Bett und dem beinah totem Körper, der darauf so fest schlief, dass sie nichts hätte wecken können.

Das Weasley- Mädchen ließ sich auf das Bett ihrer Freundin fallen und versuchte sie, durch das ziehen an ihren Haaren zu wecken.

Alice murrte etwas vor sich hin, während sie sich auf die andere Seite legte und tiefer in ihrem Kissen vergrub, doch Rose gab nicht auf und zog ein weiteres Mal.

„Um Himmelnswillen, was ist denn?“, schnauzte Alice plötzlich, während sie Rose beinah vom Bett schubste.

Als sie ihre Freundin schließlich nach einigen Augenaufschlägen erkannte, entspannte sich ihr Körper und sie fiel wieder auf das Kissen.

„Was ist los?“, murmelte sie rieb sich verschlafen die Augen und schmatzte vor Müdigkeit wie ein kleiner Welpe.

Rose deutete mit dem Kinn auf Polly, die vor sich hin summte, mit dem Hintern wackelte und den Zauberstab tiefer in die Haare verknotete.

„Sie ist verrückt“, flüsterte Alice und ließ Rose unter die Bettdecke schlüpfen.

Und plötzlich war der Longbottom wieder bewusst, um welchen Tag es sich handelt und was ihr in den nächsten Stunden bevorstand.

„Sollen wir einfach liegen bleiben?“, fragte sie leise und blickte zu ihrer besten Freundin, die die Decke anstarrte und anscheinend genau so dachte.

„Du solltest dich doch eigentlich freuen Alice. Du darfst den ganzen Abend mit Louis tanzen, danach geht ihr zusammen auf die unoffizielle Feier und vielleicht bekommst du sogar deinen ersten Kuss.“

Alice kicherte leise bevor sie ihr Gesicht hinter der Bettdecke versteckte.

„Hast Recht. Ich sollte mich freuen. Was ist mit dir? Willst du dir den Abend versauen lassen nur weil du einen Tanz mit Scorpius tanzen musst?“

„Nein. Aber…ich will einfach nicht hin.“

„Hör mal, du wirst den ganzen Abend mit Angus tanzen, es wird keinen Ärger geben, danach geht ihr auf die unoffizielle Feier und du bekommst einen Kuss, nicht deinen ersten aber einen schönen. Und außerdem…darfst du mich nicht alleine lassen.“

„Hast Recht. Aber lass uns noch wenigstens Zehn Stunden schlafen.“
 


 


 

Albus Severus Potter öffnete seine grünen Augen, starrte einige Sekunden auf die Decke über sich und seufzte schließlich, als ihm bewusst wurde, was ihm bevorstand.

Er hörte Schränke auf und zu gehen, Fußtritte, die durch sein Zimmer schritten und schließlich ein leises Husten.

Für einen kurzen Moment blickte Albus unter seiner Decke hervor um zwei leere Betten vorzufinden und einen angezogenen Lorcan, der ihn schräg angrinste.

„Was los?“, fragte der Potter mit rauer Stimme.

Lorcan war ein Langschläfer, wie er im Buche stand, dass er ihn wach und angezogen erwischt hatte, hätte ihm genug Grund geben müssen misstrauisch zu werden, doch da er noch beinah in Morpheus Armen ruhte, wunderte ihn nichts.

„Hab ´ ne Verabredung“, sagte Lorcan, während er die Schnürsenkel an seinen Schuhen band.

„Jetzt? Du kannst sie heute Abend abschleppen, wieso mühst du dich jetzt damit ab?“

Der Scamander ließ ein amüsiertes Lächeln über seine Lippen wandern und warf Albus einen schelmischen Blick zu.

„Ich treffe mich mit Freddy.“

„Weasley? Unser Freddy?“

„Ja.“

„Was willst du von ihm?“

„Sei nicht immer so neugierig Potter. Übrigens…“, Lorcan versicherte sich, dass Albus ihm zuhörte und sprach weiter.

„Scor hatte noch einiges zu erledigen. Die Vertrauensschüler haben irgend so ein Ding. Ich soll dir sagen, dass ihr euch später trefft.“

Albus winkte kurz mit der Hand um seinen Freund zu verdeutlichen, dass er verstanden hatte und legte sich wieder auf die andere Seite, während Lorcan das Zimmer verließ.

Der Gedanke im Bett zu bleiben und nicht auf die abendliche Veranstaltung zu gehen kreiste in seinem Kopf.

Es wusste bereits jetzt, dass er nur wütend werden würde, wenn er Alice mit Louis sah.

Alice in einem abgefahrenem Kleid und einer abgefahrener Frisur die sich stillschweigend amüsierte, während sie nicht einmal merkte, dass alle anderen Mädchen sich über sie und ihren Geschmack lustig machten.

Vielleicht würde es nach lassen, wenn sie an der Seite von Louis tanzte. Jeder mochte Louis.

Jedes Mädchen würde sie beneiden und sie dadurch vielleicht ein wenig mehr schätzen.
 

Unwillkürlich dachte er daran, wie sie sich an seiner Seite machen würde. Wie die kleine zierliche Alice neben ihm stand, mit ihm tanzte, wie sie in seinem Arm aussehen würde, wie sich ihre Haut unter seinen Fingern anfühlen würde.

Albus stöhnte genervt auf und versuchte verzweifelt daran zu denken wie Hagrid mit Schleifen in den Haaren tanzte.

Es lenkte ihn für einige Minuten ab, doch letztendlich dachte er wieder an sie. Wie hatte sie es geschafft sich in seinen Kopf einzuschleichen?
 


 

Die Band spielte leise melodische Töne an, als Dominique ohne Erwatung die Große Halle betrat, während sie gelangweilt an den silbernen Bändern ihres schwarzen Kleides zupfte.

Doch als sie sich umsah musste sie zugeben, dass sogar sie beeindruckt war. Ihr Bruder und sein Gefolge hatten sich selbst übertroffen.

Zierliche Feen schwebten mit kleinen bunten Lichtern durch den Raum, während die schwarze Nacht mit Millionen Sternen die Festlichkeit durch die Decke einhüllte. Der Lehrertisch war zu einer Bühne umfunktioniert, auf der die Band gedämpfte ruhige Töne spielte. Dass sie auch anders konnten, war ihnen und ihren Instrumenten gewaltig anzusehen. Dominique legte für einen Moment ihren Blick auf den jungen Sänger und nahm sich vor ihn an diesem Abend kennen zu lernen, doch dieses hatte noch Zeit.

Die Haustische waren gewichen und zurück blieben Gruppentische in verschiedensten Farben mit Kerzen versehen, an denen bereits einige Schüler Platz genommen hatten.

Dominiques Füße bewegten sich selbstständig zu einem Tisch und zu einem Schüler.

Sie wunderte sich über die ironische Wendung, dass sie gerade ihn von allen anderen auswählte, wobei sie ihn vor einigen Wochen, nicht einmal mit einer Pobacke bedacht hätte.

Doch zu ihrer Verwunderung waren sie so etwas wie…Freunde geworden.

Sie lief an einigen Schülerinnen vorbei, die aufgeregt schnatterten und an ihren Kleidern zupften um besser auszusehen als die anderen, ihren so genannten Freundinnen. Sie hatten sich in die schönsten Kleider geschmissen, das teuerste Make Up aufgetragen und die höchsten Schuhe angezogen nur in der Hoffnung das schönste Mädchen an diesem Abend zu sein.

Dominique selbst hatte sich ein eher unauffälliges Kleid gekauft. Ein Kleid, das bestens zu ihrem Stil passte.

Die bunten Chucks an ihren Füßen dazu, empfand sie am geignettesten, schließlich gab es in Hogwarts niemanden, den sie durch meterlange Beine begeistern wollte.

„Wo sind die anderen?“, fragte sie nach einem kurzen Nicken zu dem jungen Mann, den sie anvisiert hatte.

„Sie kommen nach.“

Lorcan streckte die langen Beine aus und deutete mit dem Finger auf den Tisch.

Erst da erkannte Dominique die kleinen Namensschilder in filigraner Schrift auf den Tischen verteilt.

Amaryllis D.

Scorpius M.

Albus P.

Ginger H.

Louis W.

Alice L.

Dominique W.

Lorcan S.

Rose W.
 

Dominique blickte verwirrt zu Lorcan, bevor ihr Blick ein weiteres Mal ungläubig auf die Namenschilder fiel.

„Wer ist Ginger? Und wo ist Angus abgeblieben?“, fragte sie in dem Glauben Louis sei ein Fehler unterlaufen, doch sie hätte ihren Bruder besser kennen müssen, als nur zu vermuten, ihr perfekter Bruder Louis mache Fehler.

„Ginger ist Al´s Tussi und…Angus? Wer ist Angus?“

Dominique stemmte die Hände in die Hüften, wie ihre Oma Molly es so oft tat und warf ihm einen genervten Blick zu.

„Flamel. Du weißt ganz genau wen ich meine.“

„Ach der. Keine Ahnung. Setz dich!“

Er schob den Stuhl neben sich etwas zur Seite um ihr den Platz anzubieten, denn es nervte ihn wenn sie ihn von oben herab ansah, als hätte sie das sagen, was sie garantiert nicht hatte, dachte er sich im Stillen und beobachtete, wie sie seiner Aufforderung schweigend folgte.

„Wo ist der Brillenlöwe abgeblieben?“, fragte er, während sie sich in der Halle umsah und plötzlich ihren Bruder und ihre Freundin erblickte und beiden kurz zu winkte.

Alice sah traumhaft aus. Die Haare hatte Rose ihr hochgesteckt und zur Überraschung aller war das Kleid ihrer Oma keine Katastrophe. Es war ein weiches und fließendes, besches Kleid und Alice sah aus wie eine der Feen die an der Decke schwebten, nur in Großer Ausgabe.

Sie lachte sanft als Louis etwas sagte und ihre Hand nahm, um sie weiter durch die Halle zu führen und sie einigen seiner Freunde vorzustellen. Die eisigen, eifersüchtigen Blicke die Alice kassierte, entgingen nicht einmal Dominique aus weiter Entfernung, doch Alice schien sie nicht einmal zu bemerken. Sie lächelte jeden schüchtern jedoch bezaubernd an wie es nur Alice konnte und schüttelte so einige Hände.

„Rosie? Sie kommt nach“, antwortete sie abwesend und blickte sich weiter um.

„Wieso hast du keine Begleitung Dome?“

Ihr Blick fokussierte sich nun völlig auf ihn, in völliger Überraschung, dass er sie danach fragte.

Sie hob die Schultern in Unwissenheit und dachte für einen Moment selbst darüber nach.

„Ich halte nichts von den Jungs auf dieser Schule. Sie sind alle zu sehr…wie du!“

Seine Augenbraue wanderte amüsiert in die Höhe, während sie in schief angrinste.

„Ich habe was für ältere Männer über. Und deswegen keinen Bock mit irgend einem Penner hierhin zu kommen und mich den ganzen Abend von ihm befummeln zu lassen, weil er mich stopfen will.“

„Wer will dich schon freiwillig stopfen?“

„Weiß ich auch nicht. Deswegen komme und gehe ich lieber alleine. Was ist mit dir?“

„Du meinst wegen der Begleitung?“

Sein Blick ruhte kurz auf ihr und dann wieder auf dem Geschirr vor ihm und zum ersten Mal kam der Blonden der Gedanken, das Lorcan Scamander wirklich gutaussehend war. Sein Charakter hatte sein Aussehen bis dahin jedoch immer leicht verstecken können.

„Weil ich mir die Bestausehendste aussuchen werde. Stell dir vor ich hätte eine eingeladen und die anderen würden auf dem Ball plötzlich geiler aussehen. Es wäre ein Dilemma.“

Und plötzlich sah sie wieder den Gnom vor sich.

„Du bist einfach…unverbesserlich bescheuert.“

„Tja, vielleicht versuche ich mein Glück heute bei Rose, sie hat nämlich riesen Titten über das letzte Jahr bekommen. Ist dir bestimmt nicht entgangen.“

Dominique konnte nicht nachvollziehen wie man so eingeschränkt sein konnte.

Er war egoistisch, handelte unüberlegt und war dazu noch pervers.

Dass Scorpius Rose wollte, hatte er wahrscheinlich noch nicht einmal wahrgenommen, weil er nur an ihre Brüste dachte.

Sie konnte ebenso nicht nachvollziehen, dass Albus und Scorpius dermaßen gut mit ihm befreundet waren, schließlich würde er Rose flachlegen ohne nur mit eine Pore an seinen Freund dabei zu denken.

Wahrscheinlich hätte sie ihn weiterhin nicht einmal mit der Pobacke bedenken sollen…
 

Zu ihrer Rettung erblickte sie Scorpius und Albus, - Albus mit einem Anhängsel an seinem Arm, welches sie vermutlich Ginger nannte-, und hoffte Lorcan nicht weiter zuhören zu müssen.

Die beiden jungen Männer, beide gekleidet in feierlichen Umhängen, die eher Muggel Smokings glichen, steuerten ihren Tisch augenblicklich an ohne sich in der Halle umzusehen.

Sie schienen keines Wegs begeistert zu sein, wie der Rest.

Ihnen schien die Schmückung und die anderen Schüler völlig egal zu sein.

Das Mädchen mit dem bodenlangen grünen Kleid an der Seite des Potters blickte sich im Gegensatz zu ihrer Begleitung fanatisch um, während sie schnell vor sich hin plapperte, wobei ihr Albus höchstwahrscheinlich nicht einmal zuhörte.

Ohne Umschweife und große Worte nahm Scorpius Platz am Tisch nachdem er Dominique und Lorcan kurz und distanziert zugenickt hatte, als seien sie flüchtige bekannte.

Die blonde Weasley schenkte ihm einen unauffälligen Blick.

Er war eindeutig wütend…oder nervös…oder gelangweilt.

Sie konnte den Malfoy noch nie wirklich einschätzen. Jedenfalls freute er sich keinen Besen, so viel war ihr bewusst.

„Dome, Ginger, Ginger Dome.“

Dominique drehte sich, überrascht von Albus stimme zu ihm und reichte der Brünetten die Hand.

„Dominique!“, sagte sie, wobei ihr der abschätzende Blick nicht entging.

Sie verdrehte genervt die Augen, was wiederum dem Potter nicht entging.

Das konnte ja nur ein lustiger Abend werden, dachte Dominique bitterlich.
 

Hugo sprang die letzte Stufen der Treppe hinunter und wartete darauf bis seine Schwester endlich hinterherkam. Sie hob das weiße Kleid mit beiden Händen hoch und kroch beinah die Treppen hinunter. Er hoffte aus tiefstem Herzen, dass sie sich nur dieses eine mal nicht lang machen würde, denn das panische Gesicht seiner geehrten Schwester sprach Bände.

„Wieso hast du kein kürzeres Kleid angezogen, du musst schließlich noch tanzen!“

Ihre Gesichtsfarbe wechselte von weiß zu grün und wieder zu weiß, als sie die letzte Stufe mit Bravur meisterte.

Hugo grinste sie schief an als sie erleichtert durchatmete und ihm die Zunge rausstreckte.

Er, als ihr Bruder musste ausnahmsweise zugeben, dass sie, - er hätte bei dem Wort, dass ihm im Kopf spuckte kotzen können- … wunderschön aussah.

Sie hatte ihre Mähne hochgesteckt und präsentierte ihre schmalen Hals, der mit Schmuck bedeckt war.

Das trägerlose weiße Kleid, das im Licht schimmerte ließ sie älter wirken als sie war und immer wieder glitt sein Blick unabsichtlich an ihr zu großes und nicht jugendtaugliches Dekollete, wobei er beinah jedes Mal los würgte.

Angus würde es noch bereuen an diesem Abend krank zu spielen, dachte Hugo und winkte seine Schwester hinterher als er die Große Halle betrat.

„Warte jetzt!“, giftete sie ihn von hinten an, trat an seine Seite und nahm seinen Arm um sich festzuhalten.

„Lauf gefälligst an meiner Seite, sonst mache ich wieder Bekanntschaft mit dem Boden.“

Es war abartig auf einen Ball zu gehen an der Seite seiner Schwester.

Es sah beinah so aus, als würde er keine Partnerin abbekommen und sich deshalb mit seiner Schwester zufrieden geben müssen.

Und als er den Blick von seiner Schwester löste und sich in der Halle umsah staunte er.

Das Licht war mittlerweile abgedunkelt und nur das bunte Gefunkel der Feen bewegte sich durch den Raum. Die Schüler, sowie Lehrer waren herausgeputzt und sogar Hagrid hatte sich gekämmt, die Haare zurück gegelt und eine schwarze Muggel Fliege in den Bart gebunden.

Wahrscheinlich hätte ihm jemand sagen sollen, dass sie an den Hals gehörte…aber nichts für ungut es sah witzig aus, was bedeutete kein Mensch würde ihm den Tipp geben.

McGonagall lief nervös durch die Halle und begrüßte einige Schüler. Vermutlich suchte sie nach Störenfrieden, wie Hugo einer war.

„Komm schon, da sind Al und die anderen“, lenkte er schnell ab, nahm seine Schwester am Arm und zog sie mit sich, in die Entgegengesetzte Richtung von der ollen Gonni.
 

„Hey“, sagte Hugo fröhlich als er und Albus sich angrinsten, als wäre sie beide Gehirn amputiert. Der Weasley reichte seinem Cousin eine kleines Fläschchen mit gelben Inhalt und begrüßte schließlich auch die anderen mit einem kurzen Nicken.

„Wo ist Angus?“, fragte Dominique und hackte sich bei Rose unter den Arm.

„Krank“, nuschelte sie und Hugo hätte schwören können, dass sie einen merkwürdig verdächtigen Blick mit Malfoy austauschte.

Dass der Blondschopf sie anstarrte, als hätte sie den Hauspokal auf dem Kopf, ließ ihn schmunzeln und noch einmal im Kopf wiederholen, dass Angus sich den schlecht möglichsten Moment ausgesucht hatte um Krank zu sein.

„Krank? Trottel!“, murmelte Dominique und Hugo ahnte, dass sie denselben Gedanken hegte.
 

„Mister Weasley!“, ertönte die Stimme von McGongall, wobei sich Hugos Nackenhaare aufstellten. Sie erinnerte ihn an eine tote Eule.

Er drehte sich grinsend zu ihr um und begrüßte sie mit einem ruhigen „Guten Abend Professor.“

Ihr Blick schweifte über die Gruppe und blieb schließlich tadelnd an dem Jüngsten hängen.

„Mister Weasley“, fing sie ein zweites Mal mit ihrer rauchigen Stimme an.

„Wir wollen gleich mit dem Tanz beginnen und wenn ich richtig informiert bin, haben sie keine Begleitung aus den oberen Klassen. Ergo, sie sollten hier nicht anwesend sein.“

„Ähm“, fing er an und verfluchte ihr allmächtiges Wissen.

„Nun, haben sie eine Begleitung?“
 

„Professor, gibt es ein Problem?“, fragte plötzlich eine andere Stimme und alle drehten sich gleichzeitig um, um Amaryllis Dursley in einem leuchtend roten Kleid und einer leuchtend roten Schleife im Haar vorzufinden.

McGongall bedachte sie mit einem Blick über die Brille und stierte schließlich wieder zu Hugo, als hätte sie die Befürchtung er könnte jeden Moment etwas Falsches machen.

„In der Tat Miss Dursley. Steht Mister Weasley auf der Gästeliste? Meines Wissen nicht!“

Für Hugos Ohren hörte es sich stark danach an, dass sie ganz genau wusste, dass er nicht auf der Liste stand und sie deshalb wahrscheinlich die letzten Nächte besser geschlafen hatte.

„Ja Professor. Er begleitet mich“, war ihre ruhige Antwort, wofür sie einen misstrauischen Blick kassierte.

McGonagall glaubte ihr kein Wort, doch sie konnte nichts dagegen sagen, schließlich war Amaryllis eine Vorzeige Schülerin und wusste was sie tat. Meistens…

„Wundervoll!“, antwortete McGonagall und schenkte Hugo einen letzten Blick der ihm eindeutig zu verstehen gab, dass er sich benehmen sollte.

„Stellen sie sich bitte in Pärchen, wir beginnen mit dem Tanz.“

Ihr Blick wanderte zufällig zu Rose und zu dem langen Kleid, wobei sie die Hände faltete und leise murmelnd verschwand.

„Sie wird senil“, sprach Dominique und blickte sich nach ihrem Tanzpartner um, den sie nicht weit weg erkannte.

„Bis später Leute… und viel Spaß“, sie grinste den Malfoy übertrieben an und verschwand schließlich zwischen den Schülern, die sich zu zweit aufstellten.
 

„Danke Am!“, sagte Hugo etwas eingeschüchtert und reichte ihr die Hand um sie zu schütteln.

„Kein Problem. Aber jetzt musst du wirklich mit mir tanzen, weil Angus nicht da ist.“

Auch ihr Blick glitt für einen Bruchteil zu Rose und zu Scorpius.

Es stimmte eindeutig etwas nicht, denn jeder außer ihm schien etwas zu wissen.

„Wenn es sein muss“, antwortete er schließlich und ließ sich von ihr mitziehen.

„Komm schon Alter“, Albus nahm Ginger am Arm und warf Scorpius, der immer noch saß einen aufordernden Blick zu.

„Bis später“, auch Albus und seine Begleitung verschwanden in der Menge.
 

Scorpius erhob sich schließlich seufzend, trat an Rose Seite und reichte ihr den Arm damit sie sich unterhacken konnte. Zweifelnd folgte sie seiner stummen Aufforderungen und ließ sich von ihm in die Menge ziehen.
 

Es dauerte einige Minuten bis die Musik durch den Raum schallte. Um sie herum tratschten die Pärchen leise nur sie beide versuchten alles zu tun, nur nicht sich anzusehen.

Als der erste Ton erklang, nahm Scorpius Rose Arm, wie sie es schon Hundert Mal zuvor geübt hatten und führte sie gleichzeitig mit den anderen hundert Pärchen durch den Raum.

Sein Blick heftete sich schließlich nach einigen Minuten an ihr Gesicht, während sie verkrampft in jede andere Richtung blickte.

„Wie lange willst du noch schmollen?“, vernahm sie plötzlich seine Stimme leise an ihrem Ohr und blickte ungewollt in seine Augen.

„Ich schmolle nicht.“

Sie ließ sich um ihre eigene Achse drehen und sich hoch heben, bevor sie wieder Gleichgewicht fand und sein Grinsen erblickte.

„Ich schmolle wirklich nicht“, beteuerte sie ein zweites Mal außer Atem und hoffte, dass der Tanz bald beendet sein würde.

„Sicher Weasley…Du hast eigentlich überhaupt keinen Grund wütend auf mich zu sein.“

Sie drehte sich ein weiteres Mal um ihre Achse während sie die Augen verdrehte.

„Müssen wir das jetzt ausdiskutieren?“

Die Seitenstiche ließen sie nach Luft schnappen, während ihr Partner sich nicht einmal anstrengen zu schien.

Er schüttelte leicht seinen Blondschopf, ohne jedes Wissen, wie es weiter ging.
 

Die letzten Musikklänge ebbten ab und ließen die Schüler zum Ende kommen und sich vor einander verbeugen.

Die Schulleiterin McGonagall und die anderen Lehrer klatschten begeistert und auch einige Schüler taten ihnen gleich.

Rose überlegte für einen Moment einfach zu gehen oder sich zu bedanken oder ihn mit sich von der Tanzfläche zu ihren Tisch zu ziehen, doch alles schien falsch zu sein.

Sie hasste diese merkwürdigen Gefühle zu ihm und dass sie, sie ständig beherrschten und jede einzelnen Entscheidung zur Hölle machten.

Zu ihrer Überraschung nahm er ihr die Entscheidung ab, als er ihre Hand nahm und sie wieder an sich zog.

„Erlaubst du mir noch einen Tanz?“

Er presste die Lippen aufeinander, während seine Miene sich aus einer Mischung zwischen Lächeln und Anspannung verzog.

„Du bist mit Amaryllis hier. Glaubst du nicht, dass sie tanzen will?“

„Am, ist mit deinem Bruder beschäftigt wie du siehst. Sie hat sicherlich nichts dagegen.“
 


 

Lily kicherte leise als Anthony Brooks ihr einen langen Kuss auf den Mund aufdrückte und sie an sich presste, als wäre sie sein größter Schatz.

„Kommst du in den Sommerferien zu mir?“, flüsterte er ihr ins Ohr und leckte über die Ohrmuschel.

„Ich kann nicht“, sie lächelte ihn mitfühlend und entschuldigend an, während sie sein enttäuschtes Gesicht beobachtete.

Der junge Mann biss sich auf die Lippe und blickte die Jüngere noch einmal von oben bis unten an. Er war verrückt nach ihr und es war ihm egal dass die ganze Welt es zu Wissen schien. Es nervte ihn zwar wenn sie anfing über Quidditch zu reden, über die Schule oder über ihre Familie, wen interessierte es schließlich, dass sie ihren ältesten Bruder zu Tode vermissen würde, wenn er Hogwarts verließe oder dass ihre Noten in letzte Zeit absackten, es interessierte keinen und ganz besonders nicht ihn, doch wenn sie ihm einen verführerischen Blick zuwarf, ihn küsste oder mit ihm schlief hatte sie ihn wieder gnadenlos von sich überzeugt.

„Was hältst du davon, wenn wir jetzt gehen?“

Ihre Augenbraue sprang in die Höhe während er in einen eindeutigen Kuss aufdrückte.

„Wir sind gerade gekommen Tony.“

„Ich weiß aber… du hättest dich nicht so aufreizend anziehen sollen. Wir können wieder kommen wenn du willst.“

Das junge Mädchen verdrehte die Augen und befreite sich aus seiner Umarmung.

„Später, lass uns was Trinken.“

Lily nahm den Arm ihrer Begleitung und zog ihn mit sich zu dem gedeckten Tisch an dem ihre Namenschilder Platz gefunden hatten.

Sie erblickte Albus mit einer unbekannten Brünetten flirten, James der die halbe Gryffindor Sippe mit irgendeinem Schwachsinn unterhielt, Hugo mit Amaryllis tanzen und Alice, Louis, Dominique, Rose und Scorpius an ihrem Tisch sitzen.

Und für einen Moment sah es so aus, als würde sie die Wette verlieren, als Scorpius den Arm über Rose´ Rückenlehne legte. Doch zu ihrem Glück ging der Malfoy nicht weiter. Sie mussten nur noch bis zum nächsten Jahr warten und dann würde Lily höchst persönlich eingreifen und sie verkuppeln.
 

Lily zwinkerte den Freunden ihrer Begleitung zu als sie Platz an dem Tisch nahm und erntete einige übertrieben geheuchelt freundliche Blicke.
 


 

„Du tanzt gar nicht so schlecht“, sagte Amaryllis grinsend und beobachtete Hugos rot aufleuchtendes Gesicht.

„Du auch nicht!“, antwortete er trotz dessen genau so selbstbewusst wie sie.

Sie lächelte ihn ein weiteres Mal schief an und ließ ihren Blick durch die Menge schweifen, während sie langsam zu einem geruhsamen Lied weiter tanzten.

„Wahnsinn…“, fing sie leise an und Hugo versuchte ihrem Blick zu folgen.

„Es sollte unserer kleinen Cousine verboten werden so atemberaubend auszusehen.“

„Meinst du Lil?“, fragte Hugo stutzig und suchte die Menge nach ihr ab.

Amaryllis nickte zaghaft, während sie sie weiterhin beobachtete.

„Sie wird von Jahr zu Jahr hübscher. Und bereits jetzt schlagen sie sich die Köpfe wegen ihr ein. Was glaubst du was passiert wenn James die Schule verlässt, geschweige denn Albus?“

Hugo überlegte für einen Moment, während er Amaryllis vor sich beobachtete.

Er hatte noch nie darüber nachgedacht, was geschehen würde, wenn Lilys Brüder Hogwarts verließen und sie freie Bahn für jeden Unfug hatte. Doch er wusste was zu tun war.

„Ich bin noch da. Ich passe auf sie auf.“

Die junge Hexe wendete ihren Blick wieder einmal zu dem Weasley und schenkte ihm ein weiteres schiefes Lächeln.

Sie schwiegen für einen Moment, während sie einander betrachteten.

Und plötzlich wechselte Amaryllis so schnell das Thema, dass Hugo einen Moment überlegen musste, bis er antworten konnte.

„Was ist mit Angus? Was hat er?“, fragte sie und blickte über Hugos Schulter hinweg zu ihrem besten Freund.

„Er kotzt sich die Eingeweide aus dem Rachen.“

„Hat er etwas falsches Gegessen?“

„Hmm…das hat Rose auch gesagt, von wegen, das er alles in sich reinstopft und es deshalb nur eine Sache der Zeit war bis es alles wieder rauskommt…doch wenn du mich fragst-“

Er ließ eine Kunstpause in seinem Satz und blickte der Dursley in die Augen, während er sich dichter zu ihr beugte, als wolle er ihr ein Geheimnis erzählen.

„- hat ihn jemand etwas untergemischt. Die Kotze kommt mir nämlich verdammt bekannt vor.“

Amaryllis verzog für einen Moment das Gesicht und einige Sekunden später brach sie in Gelächter aus.

„Du bist auf eine widerliche Weise echt süß“, sagte sie als sie langsam wieder zu Ruhe kam und ihm über den Kopf tätschelte.

„Hast du auch eine Vermutung wer es sein könnte?“, fragte sie und blickte ein weiteres Mal zu Scorpius. Sie war sich sicher, dass er es nicht war und auch nicht auf solche Tricks zurückgreifen würde.

Doch wenn sie ehrlich war, war es perfekt dass Angus seinen Mageninhalt los wurde, während Rose und Scorpius sich endlich aussprechen konnten. Es schien beinah so als hätte es jemand mit Absicht eingefädelt.

„Keine Ahnung, jemand der Angus heute aus dem Weg schaffen wollte. Oder einfach Jemand der ihn hasst... Können wir etwas futtern gehen, sonst sterbe ich?“, fragte Hugo hungrig und deutete auf den Tisch an dem die anderen bereits saßen
 


 

Alice lauschte aufmerksam dem Gespräch zwischen Louis und Scorpius, welches sich anscheinend um Quidditch drehte, doch wahrlich viel drang nicht in ihren Kopf.

Alice blickte zu Louis an ihrer rechten Seite und hätte am liebsten aufgeseufzt. Er sah traumhaft aus, wie er den Malfoy angrinste und ihm etwas erklärte, wie sich die Grübchen vertieften, wie bei einem kleinem Jungen und trotz dessen, dass er eigentlich ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchen sollte wandelte ihr Blick weiter obwohl sie es nicht wollte und blieb an einer Ecke hängen.

Albus stand dicht gedrängt an seine Begleitung und flüsterte ihr ins Ohr, mutmaßlich etwas ungehobeltes, wobei sich Alice wahrscheinlich hätte den Mund und die Ohren mit Seife auswaschen müssen, während Ginger nur unverschämt kicherte.

Dämliche Pute, dachte Alice und hätte sich am liebsten selbst auf die Zunge gebissen für diesen gehässigen Gedanken. Sie kannte das Mädchen schließlich nicht einmal. Vielleicht war sie für Albus gemacht und brachte ihm Freude. Sie war die letzte die seinem Glück im Weg stehen wollte.
 

Ihr Blick glitt gezwungen wieder einmal zu Louis, der sie lächelnd betrachtete, ihre Hand in seine nahm und sich leise und besorgt nach ihrem Wohlergehen erkundigte.

Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass das Gespräch zwischen Scorpius und Louis beendet war, sie hatte nicht einmal bemerkt dass nur noch sie und ihr Partner am Tisch saßen und alle anderen verschwunden waren. Sie wusste nicht einmal wie lange sie Albus angestarrt haben musste.

„Alles in Ordnung“, erwiderte sie und drückte seine Hand, trotz tiefer Verlegenheit.

Der blonde Weasley brachte sein charmantestes Lächeln über sein Gesicht.

„Ich muss mich um etwas kümmern, aber es sollte nicht lange dauern. Wartest du auf mich?“

Er erhob sich grinsend, nachdem sie zaghaft nickte.

Unerwartet lehnte er sich zu ihr und gab ihr einen reservierten Kuss auf die Wange.

„Bis gleich“, und mit diesen Worten war er verschwunden.

Ihr Magen drehte einen Salto, was sich merkwürdigerweise schlecht anfühlte.

Es fühlte sich an, als müsste sie sich jeden Augenblick übergeben und augenblicklich hoffte sie, sich nicht bei Angus angesteckt zu haben.

Ihr Blick huschte wieder zu dem Platz an dem sie Albus das letzte Mal erblickt hatte.

Er küsste seine Begleitung mittlerweile unverschämt, drückte sie aggressiv gegen die Wand während sie sich mit allen Extremitäten an ihn klammerte.

Alice spürte das nächste Salto in ihrem Magen und war sich nun dessen sicher, sich bei Angus angesteckt zu haben.

Die Übelkeit stieg ihren Hals empor und vernebelte ihre Sinne, während sie den Kopf auf die Stuhllehne legte und Albus und seine Freundin weiterhin beobachtete.

Sie hörte nicht wie ein Stuhl neben ihr zur Seite geschoben wurde und sich jemand setzte.

Erst als sie eine Stimme vernahm, blickte sie auf.

„Er ist ein Trottel…“

Scorpius Malfoy saß auf dem Stuhl neben ihr und blickte ebenfalls zu dem Potter.

Sie lächelte ihn milde an, bevor sie sich ebenfalls wieder dem Szenario ergab.

„Nein…ist er nicht“, flüsterte sie lächelnd.

„Alice…Wenn du ihn magst, dann sag es ihm. Er ist zu stur um es selbst zu verstehen.“
 


 

Als McGonagall lauthals den Abend für beendet erklärte und allen Schülern eine Gute Nacht wünschte, drängte sich Hogwarts Jugend in den Raum der Wünsche, für sie war der Abend noch nicht beendet er hatte gerade erst angefangen…
 


 

„Das ist echt nicht normal wie schnell sie wächst“, stellte James lächelnd und gleichzeitig etwas unsicher fest, als er bereits ein wenig angeheitert, das Weinglas zwischen seinen Fingern kreisen ließ und ohne Scheu zu seiner Schwester schielte.

Albus der neben ihm auf der Couch saß und stark damit beschäftigt war seiner Begleitung die Eingeweide aus dem Mund zu ziehen, als hätte er seit Tagen nichts essbares gesehen, brachte den Kontakt zu ihr ab und drehte sich perplex zu seinem Bruder.

„Wie lange sitzt du hier?“, fragte er irritiert und strich sich über die Lippen um Lippenstift spuren zu verwischen. Dass er sich diese Mühe hätte sparen können, weil das Korallenrot im ganzen Gesicht, und nur Merlin wusste wo noch, verteilt war, erwähnte James nicht, stattdessen grinste er seinen Bruder an und zuckte mit den Schultern.

Nach einem misstrauischen Blick, glitten auch Albus´ Augen zu seiner Schwester.

Sie stand abseits mit einer Freundin und lachte so laut, dass der gesamte Raum ihr beinah ihre Aufmerksamkeit schenkte.

Ihr Lachen brachte die anderen ebenfalls zu schmunzeln.

Albus blickte erst wieder weg, als sich Ginger neben ihm regte und ein atemloses:„Ich hol uns was zu trinken“, von sich gab und wackelnd mit ihren Hinterteil verschwand.

James hob zweifelnd eine Augenbraue über Albus abendlich Begleitung beließ es jedoch dabei, zu oft hatten sie bereits über ihre verschiedenen Geschmäcker gestritten.

„Tu mir einen gefallen und wirf ein Auge auf Li Lu wenn ich weg bin.“

„Das brauchst du mir nicht zusagen James!“

„Doch das muss ich dir sagen. Ich weiß dass du deine Schwester für unglaublich clever hältst und ihr alles durchgehen lässt. Aber jemand muss sie erziehen und da unsere werten Eltern es nicht tun muss es einer von uns übernehmen. Und wenn ich jetzt verschwinde…Ich hab echt schiss um sie.“

„Beim alten Salazar, James! Sie ist nicht mehr deine kleine Lily Maus. Guck sie dir an, sie weiß was sie tut.“

„Kann schon sein Al, aber nichts desto trotz ist sie noch ein kleines Mädchen. Vergiss das nicht!“

„Manchmal denke ich dass du das kleine Mädchen bist und nicht sie.“

Albus grinste ihn provokant an, bevor er eilig versuchte dem Schwitzkasten auszuweichen, doch es gelang ihm wieder einmal nicht und schon spürte er James Faust die mit voller Kraft auf seinen Kopf rieb.
 


 


 

Lily lachte ein weiteres Mal auf, als ihre Freundin Professor Flitwick so beängstigend nachahmte, dass man beinah befürchten konnte, er stünde mitten im Raum der Wünsche und erzählte etwas über magische Federn.

Ihre Hände fuhren zu ihrem Bauch der mittlerweile von den furchtbaren Lachanfällen schmerzte.

Ihre Kiefermuskeln hatten sich angespannt und brannten als hätte sie tagelang und ununterbrochen Kaugummi gekaut.

Und obwohl diese leichten Schmerzen real waren, fühlten sie sich auf eine merkwürdige Weise unbeschreiblich gut an.

Sie blickte zu ihrer Freundin die nun das Gesicht des Professors nachahmte und die umstehenden Schüler sich nun ebenfalls vor lachen bogen.

Lilys Blick blieb jedoch an dem jungen Mann haften, der ihr gegenüber stand und ihr merkwürdig verwegen zulächelte.

Er schien als einziger der Entertainerin nicht zuzuhören, während er sich damit beschäftigte Lily von oben bis unter zu mustern.

Die jüngste Potter erwiderte das Lächeln resigniert und blickte schließlich wieder weg.

Sie spürte seinen Blick weiterhin auf sich, ließ sich jedoch nicht weiter reizen, sie hatte sicherlich noch genug Möglichkeiten ihn näher kennen zu lernen.

Sie blickte schmunzelnd auf ihre Füße in ihren Lieblings Schuhen, ihren heiß begehrten Limetten- Grünen Chucks die sich zu bewegen schienen.

Der Boden unter ihren Füßen schlug kleine Wellen und sie befürchtete für einen Moment sie würde nach vorne fallen und mit der Menge zusammen umkippen.

Sie vernahm Gelächter in der Menge, welches ihre Aufmerksamkeit von dem bewegenden Fußboden ablenkte und sie zwang wieder hochzusehen.

Ihre Augen begegneten ein weiteres Mal dem Blonden ihr gegenüber, dessen Namen sie noch nicht kannte und der sie teils besorgt und teil belustigt beobachtete.

Sie grinste ihn Lily- mäßig breit an, bevor sie sich umdrehte und in der Menge verschwand.
 


 

„Sind sie noch hinter uns?“, fragte Rose außer Atem als sie lachend anhielt und sich an die kühle Mauer lehnte.

„Nein, wir sind sie los geworden“, Scorpius blickte über seine Schulter um festzustellen, dass er tatsächlich Recht hatte.

„Wissen Lorcan und Dominique eigentlich, das sie echt nerven können“, fragte die Weasley und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr.

Sie liebte Dominique aus tiefsten Herzen, so sehr wie man eine Cousine oder Freundin lieben konnte, doch die blonde Weasley war eine geübte Nervensäge und wenn diese besagte auf jemanden traf der weit aus mehr nerven konnte, sprich Lorcan Scamander begann ein regelrechter Wettbewerb der Nervensägen.

„Ich hoffe Alice und Louis konnten auch flüchten“, merkte Rose leise an, während sie einen letzten tiefen Atemzug nahm und Scorpius hoffend anlächelte.

Und auf einmal blieb ihr jede Luft fern, während sich ein beklemmendes Gefühl in ihrer Brust ausbreitete.

Ihr war augenblicklich bewusst geworden, dass sie mit der Person, der sie versucht hatte aus dem Weg zu gehen, alleine war.

Völlig alleine.

Ihre plötzlich, steife Haltung blieb ihm nicht verborgen, er konnte sie sogar einigermaßen nachvollziehen, da ihm derselbe Gedanke, zum selben Moment gekommen war.

„Was ist?“, fragte er lässig und betrachtete wie sie die Schultern anzog und die Arme um sich legte als wäre ihr kalt.

„Wir sollten so spät nicht auf den Fluren schleichen. Sonst erwischt Peeves uns noch.“

Sie hatten bereits den ganzen Abend in geheuchelter Harmonie zusammen verbracht, wieso musste ihr jetzt einfallen, dass sie sich in seiner Nähe unbehaglich fühlte.

Er hätte ihr am liebsten einen genervten Blick zugeworfen, doch stattdessen nickte er ihren Worten bestätigend zu und sah sich noch einmal um.

„Komm.“

Er deutete mit dem Kopf in eine Richtung und wartete darauf, dass sie mit ihm Schritt hielt und neben ihm her wackelte, da ihr langes Kleid und ihre Füße sich in den Weg kamen, wie es nicht anders zu erwarten war.

Scorpius grinste und schüttelte den Kopf als hätte er es mit einem törichten Kleinkind zu tun.

„Mach es kürzer Rose, dann stolperst du nicht ständig darüber.“

„Dich hat keiner nach deiner Meinung gefragt“, knurrte sie stolz und marschierte weiter.

„Wenn du dich gleich wieder lang machst, helfe ich dir nicht auf.“

„Darum hat dich auch keiner gebeten.“

„Weasley, Weasley…Zauber es doch kürzer, obwohl es würde wahrscheinlich nichts daran ändern, dass du dich trotzdem lang machst.“

„Halt den Mund Malfoy.“

Sie schwiegen eine Weile während sie neben einander herliefen wie ahnungslose Schafe.

Doch irgendwann blieb der Blonde plötzlich stehen und hielt auch Rose am Handgelenk zurück.

„Hast du das gehört?“, flüsterte er und beobachtete Rose schweigend die ebenfalls gespannt zuhörte.

„Peeves!“, flüsterte sie aufgescheucht als sie sein Gesumme erkannte hatte.

Er nahm ihre Hand ohne jede Erlaubnis und Zustimmung und zog sie mit sich bevor sie reagieren konnte.

Er trat an eine braune Klassentür im Flur und flüsterte leise:„Alohomora“, bevor das Schloss knackste, er die Weasley rein schob, schließlich selbst hineinschlüpfte und die Tür mit so einer leisen Perfektion schloss, dass Rose die Vermutung hegte, er mache so etwas öfter.
 

„Ich krieg euch schon, ich krieg euch schon“, summte Peeves mit seiner ätzenden Stimme im Vorbeifliegen im Flur, als wüsste er ganz genau, dass sich nur vor wenigen Sekunden unartige Schüler auf den Gängen herumgetrieben hatten.

Scorpius regte sich wieder und trat ruhig durch den Klassenraum um sich auf das Lehrerpult zu setzten.

„Ist er weg?“, fragte die Weasley, schnappte nach Luft und wagte sich schließlich auch von der Wand weg zu bewegen. Der Malfoy Erbe nickte spöttisch, während er ihre Panik betrachtete.

„Du hörst dich wie Longbottom an, Weasley! Seit wann hast du Angst vor ein wenig Ärger?“

Sie warf ihm einen bitter bösen Blick zu, der ihn mehr amüsierte, statt ihn abzuschrecken, bevor sie sich auf einen Tisch in der ersten Reihe platzierte.

„Ich habe keine Angst um mich…Malfoy! Es war eher die Tatsache, dass er mit unserem Fund auch die Anderen gefunden hätte.“

„Wie du meinst“, er grinste ihr spitzbübisch zu und widmete sich schließlich seinen baumelnden Füßen.
 

Im nach hinein konnte Rose nicht sagen, wie lange sie in dem dunklen Klassenzimmer gesessen hatten und auf einen richtigen Moment gewartet hatten wieder zu verschwinden.

Wenn sie ehrlich waren, hätten sie Millionen Möglichkeiten gehabt sich aus dem Staub zu machen, doch sie redeten sich gegenseitig ein, dass sie auf den Flur etwas hörten und es nicht der richtige Moment sei.

Stattdessen unterhielten sie sich stundenlang im Flüsterton, über Lehrer, über Familien, über Freunde, über Haustiere und über ihre Zukunftspläne.

Sie konnte mit ihm so ungewöhnlich leicht reden, obwohl er es sich nicht nehmen konnte bei jeder Gelegenheit alles zu bemäkeln und einen lausigen Kommentar von sich zu geben, doch auf eine merkwürdige und unverständliche Weise, machte dies seinen Charme aus.

Es war kompliziert, obwohl es gleichzeitig so einfach war.
 

„Wir sollten gehen“, sagte Scorpius räuspernd, nachdem er auf seine Uhr blickte und überrascht feststellte, dass es bereits halb vier Uhr morgens war.

Er spürte langsam wie seine Stimme sich vor lautem Geflüster verabschiedete und seine Augen immer schwerer wurden. Schließlich war er über 24 Stunden wach.

Sie saßen mittlerweile nebeneinander auf dem Boden, nachdem sie jede andere Sitzmöglichkeit im Raum ausgeschöpft hatten, als Scorpius sich erhob und Rose die Hand reichte.

Mit einer Bewegung ließ sie sich hochziehen und klopfte ihr Gesäß von dem staubigen Fußboden ab.

„Danke für den Abend“, sagte sie und schenkte ihm ein Dreihundert Volt Lächeln.

„Was genau meinst du? Dass du den ganzen Abend mit mir in diesem Raum sitzen musstest, oder dass du mit mir tanzen musstest, obwohl du es nicht wolltest.“

„Weder noch“, erwiderte sie weiterhin lächelnd, während sie seine harten, mittlerweile männlichen Gesichtszüge beobachtete, die sich sichtbar anspannten und wieder entspannten.

Er war nicht mehr der infantile schlaksige Junge, der er noch vor einem Jahr war.

Eindeutig nicht, wurde ihr bewusst als sie ihn betrachtete.

Er kaute prägnant an seiner Wange und die Weasley hätte behauptet er wäre nervös, hätte sie ihn nicht so gut gekannt.

Dass ihr Herz raste, als wäre sie einen Marathon gelaufen ignorierte sie erfolgreich, als sie auf seinen Körper blickte und nur erahnen konnte, was sich unter dem Smoking verbarg.

Rose biss sich mit halber Kraft auf die Zunge für ihren Gedanken.

Es sollte wirklich, wirklich das letzte sein, dass sie sich in einem einsamen Raum, im dunkeln, alleine mit Malfoy vorstellte, wie er unter seinen Klamotten aussah.

Der Gedanke schoss durch ihren Kopf und versetzte ihren Körper ein unnormales kribbeln.

„Wir sollten gehen“, wiederholte er leise und rührte sich keinen Millimeter.

„Ja, das sollten wir.“

Sein Gesicht verzog sich zu einem sanften Lächeln und Rose hätte ihn verfluchen können, dass sein Äußeres sie dermaßen anzog, dass es beinah wehtat. Sie spürte wie ihr Herz aussetzte und wieder so heftig gegen ihren Brustkorb schlug, dass sie am liebsten mit der Faust dagegen geschlagen hätte um es in einen normalen Rhythmus zu bringen, doch wahrscheinlich hätte er sie für geistig instabil gehalten, hätte sie es wirklich getan, weswegen sie es dabei beließ, es ruckartig schlagen zu lassen.

„Dann komm.“

Er trat einen Schritt dichter.

Rose musste den Kopf heben um ihn ins Gesicht zu blicken und wieder einmal über seine anziehenden und dominanten Augen zu verzweifeln, die ihr förmlich den Befehl gaben ihn zu küssen.

Sie trat ebenfalls unauffällig einen Schritt dichter, ohne den Blickkontakt zu brechen.

Sie konnte sich nicht mehr wehren, als seine Hand über ihre Wange fuhr und ihre weiche Haut berührte.

„Wo ist deine Brille Weasley?“, hauchte er ihr zu, als er ihr über die Schläfe strich, wobei sich ihr Körper dermaßen verkrampfte, dass sie vermutete diese Haltung lange nicht mehr loszuwerden.

„Im Zimmer“, hörte sie sich selber sagen und dankte Merlin und jedem anderen Wesen, dass man die Vorgänge ihres Körpers nicht deutlich sehen konnte.

„Warum?“

Und sie dankte dafür, dass keiner ihre Gedanken lesen konnte, ganz besonders nicht ihr Vater.

„Weil du sagst ich sehe damit wie ein Streber aus“, es war ihr egal, dass er wusste, dass sie die verfluchte Brille nur seinetwegen weggelassen hatte. Es war ihr egal, dass sie sich wahrscheinlich demütigte und es irgendwann mal tief bereuen würde.

Er neigte seinen Kopf zu ihrem, sodass ihre Gesichter voreinander zum stillstand kamen.

Er lächelte verboten verführerisch.

So verführerisch, langsam und gekonnt, dass sie fürchtete sie müsste jeden Moment sabbern oder ihn stürmisch überfallen.

„Ich habe was für Streber über.“

Und er verschloss ihren gierigen Mund mit seinem.

Nur für einen kurzen Moment, bevor er sich ihrem Gesicht und Lippen, die nach mehr lechzten entzog.

Er betrachtete sie für einen Moment so ernst, dass sie befürchtete er würde kneifen, doch er legte seine Hände an ihre Hüften und zog sie dichter, während sie die Arme um seinen Hals schlang.

Seine Lippen wanderten über ihr Kinn zu ihrem Mund und umschlossen ihre Oberlippe.

Er sog kurz daran bevor, er ihre gereizten blutroten Lippen fest auf seinen spürte.

Die Hitze breitete sich in ihrem Körper in so einer raschen Geschwindigkeit aus, dass es jede Zelle in Sekunden erreichte und sie lähmte. Der Raum drehte sich um sie, als sie seine Berührung und seine Zunge an ihrem Hals spürte.

Sie krallte sich an seinem Hemd fest und ließ den Kopf nach hinten fallen, damit er weitere Stellen am Hals erreichen konnte. Ein leises Geräusch entkam ihrer Kehle, woraufhin sie ihn wieder zu sich zog und ihre Lippen miteinander verschloss.

Er lächelte in den Kuss, als sie sich noch fester an ihn drängte und beinah auf seinen Schultern hing.

Sie stöhnte leise als er in ihren Mund drang und mit seiner Zunge langsam über ihre leckte.

Ihre Geräusche ließen ihn für einen Moment erzittern und das Blut schoss ihm aus dem Kopf.

An Rose´ Bereitschaft, befürchtete er dass sie bereits seit der ersten Berührung kein Blut im Kopf hatte.

Seine Hände wanderten zu ihrem Gesäß und umklammerten diesen so fest, dass er sie beinah hoch hob.
 

Sie hasste seine Kontrolle über sich selbst. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie bereits nackt auf dem Boden gelegen, doch er riss sich sogar in solch einer Situation zusammen.

Sie hatte alle Gedanken aus ihrem Kopf vertrieben, nichts belastete sie mehr, nichts außer das sie auf der Stelle mit ihm schlafen wollte, denn ansonst würden sie an Sexueller Erregung sterben. Und Ausnahmsweise sah sie keine Schlagzeile über ihren Tod im Tagespropheten.
 

Ihre Küsse wurden leidenschaftlicher und diesmal hob der Malfoy sie wirklich hoch und drückte sie gegen die eisige Steinwand der Klasse. Seine Hand wanderte an ihrer Seite hinab, bis er zu dem Saum des Kleides, in Knielänge kam, den sie sich nach langer Überzeugung doch kürzer gezaubert hatte.

Die Hand verschwand unter dem dichten Stoff und fuhr wieder aufwärts an ihrer nackten Haut entlang. Sie stöhnte ein weiteres Mal vor Vergnügen auf, als er die Innenseite ihrer Schenkel berührte und aufwärts strich.

Die Hitze in ihrem Körper brannte dermaßen, dass sie befürchtete sich nie wieder abzukühlen, als ihre Hände seinen Sakko packten und ihn im Wahn auszogen, während sie ihre Lippen nicht trennten und so fest aneinander sogen, dass Scorpius bereits jetzt die Hämatome im Gesicht und auf den Lippen spürte.
 

Rose ließ das Sakko fallen und vergriff sich weiter an seinem weißen Hemd.

Seine Lippen verließen ihr Gesicht und wanderten zu ihrem Hals, während sie seine Hand fest um ihre Brust spürte.

Als sie auch das Hemd mit zittrigen Fingern zu Seite schmiss, wanderte ihre Hand automatisch zu seinem Reißverschluss, wo sie eindeutig spürte, dass er sie genau so sehr wollte, wie sie ihn.
 

Erst als sie ein Geräusch vernahm, welches sich nach einem „Shit“ anhörte, Scorpius anblickte um festzustellen, dass er genau so verwirrt zu sein schien und zur Tür blickte, ließ sie die Finger von Scorpius Reißverschluss fallen.

Albus Potter stand in der Tür, wie man ihn noch nie gesehen hatte.

Verlegen und gleichzeitig völlig konfus.

Er trat schweigend wieder heraus und schloss die Tür hinter sich, ehedem eine Sekunde später die Tür wieder aufsprang und er wieder hereinkam, bevor sich auch nur jemand rühren konnte.

„Sorry, dass ich wieder stör, aber es ist wichtig…aber wisst ihr was, macht einfach weiter als wäre ich niemals da…“, er grinste durcheinander, deutet mit den Händen, dass alles in Ordnung sei und trat wieder aus der Tür, ehe er den schwarzen Haarschopf seufzend wieder herein steckte.

„Es tut mir echt leid aber ich würde nicht stören wenn es nicht wichtig wäre…aber“

„AL!“, unterbrachen ihn Scorpius und Rose gleichzeitig und blickten ihn erwartend an, in der Hoffnung er würde wieder klarkommen.

Albus ließ resigniert die Schultern fallen und seufzte ein weiteres Mal.

„Amie braucht dich Scorp…du weißt schon.“

Es dauerte keine zwei Sekunden bis er die Weasley los ließ, sein Hemd schnappte und es sich in vorbei gehen an Albus anzog.

„Wo ist sie?“, zischte er sichtlich besorgt.

Albus reichte ihm die Karte des Rumtreibers und schon war der Blonde verschwunden.

Der Potter kaute an seiner Lippen nicht wissend, was er als nächstes tun sollte, doch er entschied sich die Tür zu schließen und sich auf einen der Tische niederzulassen in der Nähe seiner Cousine, die sich keinen Millimeter bewegte, weil ihr die Sache wahrscheinlich völlig furchtbar peinlich war, dachte er.

Er räusperte sich und deutete ihr an, dass sie das Kleid runter ziehen sollte, welchem sie nur langsam nachging.

„Seid ihr zusammen?“, fragte er grinsend und betrachtete das ernste und stumme Gesicht Rose´.

Sie regte sich nicht.

„Rosie?“

Er sprang von dem Tisch, trat zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Rosie?“

Sie trat dichter ohne etwas zu sagen, legte ihren Kopf an seine Brust und fing so bitterlich an zu weinen, dass sich in Albus jeder Knoten zuschnürte.

„Was ist passiert?“, fragte er leise und strich ihr über das braune Haar, während er einen Arm um sie legte.

Doch sie konnte aufgrund ihrer Schluchzer nicht antworten.

Sie wollte einfach in ihrem Bett kollabieren und nie wieder aufstehen.
 


 

Hugo hatte beobachtet wie Amaryllis einen Schluck Wein nahm und ihn grinsend herunter schluckte, er hatte beobachtete als ihr das Glas aus den Fingern gewichen war, ihre Augen sich weiß färbten als hätte sie keine Seele und als sie in sich zusammen fiel, als hätte sie keinen einzigen Muskel.

Er hatte voller Staunen und Besorgnis beobachtete wie sie mitten in dem Raum auf den Boden lag und schrie als würde es um ihr Leben gehen.

Es bildete sich eine Traube von staunenden Schülern um sie, die nichts mit der Situation anzufangen konnten.

Erst als Albus sich einen Weg durch die Schüler schaffte, sie auf die Beine zog und ihr eine deftige Ohrfeige verpasste, bei der Hugo hätte schwören können einige Knochen brechen zu hören, blinzelte sie einige Male und ihre normale Augenfarbe blickte sich um.

Ohne ein Wort zu wechseln ging sie eilig durch die Menge an Schülern, die sie angafften und verschwand aus dem Raum der Wünsche.

Keiner folgte ihr, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt waren, sich das Maul zu zerreißen.

Hugo schüttelte ungläubig den Kopf und folgte ihr, wobei er einige Gesprächsfetzen aufschnappten, bei denen behauptet wurde, sie bekomme Medikamente dagegen und sei deswegen nur so hübsch.

Wenn er es nicht eilig hätte, hätte er sich umgedreht und dem Mädchen Kotzpastillen in den Mund geschoben. Schließlich kam bereits jetzt nur erbrochenes raus, das würde keinen großen Unterschied machen.

Er fand Amaryllis in einem nah gelegenen Flur.

Sie saß auf dem Boden im Dunkeln, die Knie an die Brust gezogen und wippte sich selbst zur Beruhigung hin und her.

Hugo trat neben sie und als sie sich nicht regte, ließ er sich neben sie sinken.

Sie wischte sich einige Tränen mit dem Handrücken weg.

„Ne ziemlich Freakshow, nicht wahr?“

Sie versuchte ein Lächeln aufzusetzen, was jedoch verdächtig falsch aussah.

„Wenn man in einer Familie aufwächst in der man Weasley heißt, sollte man nicht über Freaks urteilen“, sagte er Weise und boxte ihr leicht und freundschaftlich gegen die Schulter.

Sie kicherte leise und ehrlich und schnäuzte schließlich in ihr Taschentuch.

„Du willst bestimmt wissen, was das war, oder?“, sie blickte ihn fragend aus verquollenen Augen an und wartete auf seine Antwort.

Hugo dagegen ließ sich weiter zusammen sinken und verschränkte die Hände über seinem Kopf.

„Nicht wenn du es mir nicht sagen willst. Ich bin kein neugieriger Weasley!“

Sie kicherte ein weiteres Mal unter einem Schluchzer und strich sich das Haar aus dem Gesicht.

„Es ist nett, dass du mir hinterher gegangen bist. Wirklich.“

„Kein Ding. Ich wollte dich nicht alleine lassen, nicht das Filch dich noch erwischt und sonst was mit dir macht.“

„Du bist wirklich ritterlich Hugo. Danke.“

Sie sah nicht mehr perfekt aus mit den verquollenen Augen, der verlaufenen Schminke, der zerzausten Frisur und der roten Nase. Doch nichts desto trotz oder gerade deswegen wirkte sie auf den jungen Weasley anziehender als jemals zuvor.

„So bin ich…und was ist denn nun mit dir los?“

Amaryllis lachte wieder auf und grinste den Jüngeren an.

„Kein neugieriger Weasley also, Hmm?“

Er verzog entschuldigen das Gesicht und lächelte sie an als wäre er gerade erst Zehn geworden.

„Hmm… Weißt du was ein Traumfänger ist Hugo?“

„Ja, diese hässlichen, alten, filzigen Dinger, die schlechte Träume abhalten müssen oder?“

Amaryllis lächelte um seine Wortwahl und nickte.

„Genau so was bin ich.“

Hugo wollte seinen Mund schon öffnen und widersprechen, dass sie kein altes filziges hässliches Ding war, aber er hielt seinen Mund wenigstens dieses Mal.

„Diese Traumfänger wie man sie heute kennt, sind nur eine Kopie der echten Traumfänger. Es sind nur Glücksbringer sozusagen. Echte Traumfänger sind lebendig. Es sind Wesen die selbst Träumen können. Sie fangen böse Träume ab und träumen sie selbst. Verstehst du das?“

Er nickte zweifelnd und betrachtete das Mädchen vorsichtig in der Sorge sie nehme doch Tabletten.

„Und was hat das mit dir zu tun und was passiert ist.“

„Ich bin so ein Traumfänger Hugo. Ich habe jede Nacht Albträume von Schüler aus dieser Schule. Jeder der neben mir schläft wird niemals schlechte Träume haben, weil ich sie abfange. Und ab und an, gibt es solche starken Albträume, dass ich sie sogar im wachen Zustand erlebe. Und das ist eben passiert.“

„Aaaha…“

Mehr konnte er nicht sagen. Was sagte man zu einem Bildhübschen Mädchen, das ihm erzählte sie sei verrückt?

„Ich bin nicht verrückt“, sagte sie plötzlich weil sie seinen Blick genau deuten konnte.

„Das habe ich niemals behauptet!“

„Aber du denkst es.“

„Vielleicht. Ist ja auch völlig egal was ich denke, dir geht’s ja Merlin sei Dank besser.“

Sie wollte ansetzen um zu beweisen, dass sie nicht verrückt sei, als sie merkte, dass er tatsächlich Recht hatte. Sie hatte sich beruhigt, weinte und zitterte nicht mehr. Normalerweise brauchte es Stunde bis sie einigermaßen bei Sinnen war. Scorpius redete ihr meistens stundenlang zu bevor sie wieder klare Gedanken fassen konnte und dieser kleine Weasley schaffte es sie innerhalb von fünf Minuten auf völlig andere Inspirationen zu bringen.

Sie zog sich zum ihm, schmatzte ihm einen Kuss auf die Wange und bedankte sich bei ihm.

„Du bist nicht nur ein neugieriger Weasley, sondern auch ein echt süßer.“

Seine Bäckchen färbten sich in zartes rosa, während er sie schelmisch angrinste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2012-06-05T23:15:30+00:00 06.06.2012 01:15
Hi :)
Ok, jetzt weiß ich was Amie hat. Trotzdem hast du die beste Szene unterbrochen -.- Ich fand das mit Albus doof und seiner Begleitung.

Trotzdem super beschrieben

Kurzes Kommi ich weiß.

Grüße
B0UNTY
Von:  Royalgirl
2011-08-02T09:21:48+00:00 02.08.2011 11:21
Du hast so einen tollen Schreibstill!
Die sache zwischen Rose und Scorp ist schön beschrieben, aber das du Al und Alice so ein bissl raus gelassen hast...gemein ;D
ich freu mich auf's nächte Kapitel

Lg Royalgirl
Von:  bella-angel
2011-06-22T20:37:19+00:00 22.06.2011 22:37
Sehr schönes Kapitel :)
Und die Szene mit Rose und Scorp ist dir wirklich gelungen, ganz großes Lob von meiner Seite! :) Mehr davon! :)

Liebe Grüße
Von:  scater-fiffy
2011-06-22T19:21:56+00:00 22.06.2011 21:21
ôoooooooooooooooooooooooooooooooooooooh
was für ein hübsches ende :-)
jaaaaa flamel kotzt sich die seele ausem leib juhu
rose soll schluss machen und shcluss lassen
lalalalala
arme rosie :-(

mach weiter so :-)

glg fiffy^^
Von:  Fin-Rasiel
2011-06-21T19:18:40+00:00 21.06.2011 21:18
Man man man, das war aufregend und schnell, das lesen ging wie von zauberhand...
Wer Angus wohl was untergemischt hat??? Aaaaaaaber: YEAH BABY!!!!! Scorp und Rose haben zwar lange gebraucht, doch wenn sie erstmal auf der gleichen Seite angekommen sind, dann gehts richtig zur Sache. Naja das Rose sich danach schlecht fühlt war aber irgendwie zu erwarten.

Amaryllis und Hugo ist jetzt nicht so mein Favorit aber schon irgendwie süß...schade das Alice und Albus ein bisschen zu kurz gekommen sind, aber ich bin auch immer zu ungeduldig ^^

Alles nacheinander ^__*

Freu mich aufs nächste Kapitel!

lg fin



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