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Mission: Bonds

Dritter Teil der Partner-FFs von FrecheGurke und Nebelland
von

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Planänderung

Narutos POV
 

Als der nächste Morgen anbrach, war Sasuke wieder zur Ruhe gekommen. Der Abend war irgendwie an mir vorbeigerauscht und ich bekam ihn nicht mehr so ganz zusammen. Sasuke und ich hatten uns noch unterhalten, aber nicht sehr lange, dann hatte ich ihm seine versprochene Fußmassage gegeben und eine Weile hatten wir einfach nur schweigend dagesessen und jeder in seine eigenen Gedanken versunken zu Boden gestarrt.

Ich wusste nicht, was ich sagen konnte, um es für ihn leichter zu machen und in gewisser Weise beunruhigte mich sein kleiner „Zusammenbruch“ schon ein wenig. Das war nichts, was ich erwartet hatte – zumindest nicht von ihm und in so einer vergleichsweise banalen Situation.

Ich meine, ernsthaft, Sasuke hatte schon deutlich schwierigere und gefährlichere Dinge lockerer genommen. Ihn so… so… dicht am Zerbrechen zu sehen, rief unangenehme Erinnerungen wach und schmerzte. Ich hätte ihm diese Last so gerne abgenommen – zumal es mir wirklich nichts ausgemacht hätte im Sexy Jutsu rumzulaufen und als Mädchen auf die Feier zu gehen. Okay, es war nicht gerade etwas, was ich mir wünschte, aber es gab definitiv Schlimmeres…

Nun ja, wir wussten beide, dass wir keine Wahl hatten und so vertieften wir das Thema nicht weiter, als wir gemeinsam frühstückten. Sasuke war gefasst und man merkte ihm nichts mehr an. Ich vermied bewusst jeden Augenkontakt, teils, um ihn in Ruhe zu lassen, teils auch, weil ich nicht wusste, was ich hätte tun sollen, wenn es wieder losging.

„Wie sieht der Plan für heute aus?“, fragte Sasuke, während er sich heute Morgen nach kurzem Zögern doch für ein Brötchen entschied.

Ich schluckte ausnahmsweise einmal unter, ehe ich antwortete: „Wir müssen heute aufbrechen. Ich werde gleich zu Gaara gehen und auf Wiedersehen sagen. Wenn noch Zeit ist, hüpfe ich auf dem Rückweg noch schnell ins Einkaufzentrum und besorg den Rest, wenn nicht sollten sie auch in diesem Vorort-Ding haben, was noch fehlt. Danach sollten wir aufbrechen.“

Sasuke nickte langsam, dann wanderte sein Blick in Richtung der Stöckelschuhen, die wir zur Sicherheit im Schrank versteckt hatten – man konnte nie wissen, wer unangemeldet zu Besuch kam und wir brauchten keine unnötigen Gerüchte.

Mein Kumpel seufzte leise. „Ich schätze mal, ich sollte wohl noch ein wenig… trainieren.“, meinte er und verzog leicht das Gesicht.
 

„Ah, Naruto, da bist du ja.“, begrüßte mich Gaara und deutete ein leichtes Lächeln an. Ich antwortete mit einem breiten Grinsen.

„Ja, so schnell werdet ihr uns dann doch nicht los!“, erwiderte ich und schnappte mir ungefragt einen Stuhl, um mich ihm gegenüber an den Tisch zu setzen.

„Ich fürchte doch.“, bemerkte Temaris Stimme hinter mir und als ich mich umwand, stand sie im Türrahmen und grinste verschlagen.

Ehe ich noch nachfragen konnte, räusperte sich Gaara vernehmlich und wartete, bis ich ihn wieder ansah, ehe er vollkommen ernst erklärte. „Ich habe die Einladungen für dich und deine… Freundin. Ich habe dich als einen entfernten Verwandten von mir ausgegeben. Der Veranstalter, ein gewisser Daiki Fuyuu, hat sofort darauf bestanden, euch heute Abend schon zu einem Diner begrüßen zu können.“

„Aber…!“, setzte ich sofort an zu widersprechen. Meine Gedanken rasten, wir konnten heute Abend nicht zu ihm! Zum einen hatte Sasuke den Trick mit den Schuhen noch nicht raus und, viel wichtiger, er konnte doch nicht zweimal im selbem Kleid auftauchen!!

Gaara hob sofort die Hand. „Ich weiß, was du sagen willst, Naruto. Ich habe ihm erklärt, dass es unmöglich wäre, weil du getrennt von deiner Verlobten mit einem Freund anreist. Fuyuu-san bedauert das, aber er meinte, in diesem Falle solltest du eben mit deinem Freund zusammen zu ihm kommen und er würde sich darauf freuen deine Versprochene am Abend der Feier kennenzulernen.“

Ich schluckte. Das war zwar eindeutig besser, aber nicht viel… „Aber…!“

Wieder unterbrach mich Gaara. „Mir ist durchaus bewusst, dass es nicht die beste aller Möglichkeiten war und euch keinesfalls gefallen wird, aber es war die einzige Chance. Eine solche Einladung abzulehnen wäre grob unhöflich gewesen und hätte ihn sicher sehr verärgert. Dir ist klar, dass auch wir einen Ruf zu verlieren haben, wenn du und das Mädchen sich daneben benehmen, oder?“

Ja, verdammt, da waren sie sicher nicht die einzigen. Ich wollte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn wir aufflogen…

„Ja, aber ich…!“

„Wunderbar, dann ist ja alles geklärt.“, fiel mir Temari ins Wort. Ich verdrehte die Augen. Konnten die mich nicht mal aussprechen lassen? Normalerweise war doch wenn überhaupt ich derjenige, der die ganze Zeit labberte und andere nicht zu Wort kommen ließ…

Seufzend schüttelte ich kurz den Kopf und setzte wieder ein Grinsen auf. „Keine Sorge, Gaara, wir werden uns benehmen, das verspreche ich dir.“

Er nickte. „Ich vertraue dir in dieser Hinsicht, sonst würde ich das nicht zulassen, aber, Naruto, eines solltest du wissen: Ich weiß, dass du nur ungern den Mund hältst, wenn dir etwas gegen den Strich geht. Das Sturmfest ist ein Treffpunkt der reichsten Leute des Windreichs und viele von ihnen sind…“

„… versnobt bis zum geht nicht mehr.“, sprang Temari ein. Gaara runzelte kurz die Stirn und warf einen warnenden Blick in ihre Richtung, den sie aber mit einem Achselzucken abtat, ehe er sich wieder mir zuwand.

„Ja, im Prinzip trifft es das. Was ich sagen will: Die Art der meisten Leute dort wird dir nicht gefallen, aber du musst das ignorieren, hörst du? Wir können es uns nicht leisten die gesamte High Society zu vergraulen.“

Dabei warf er mir einen so kühlen Blick zu, dass es mir kalt den Rücken runterlief und ich mich beeilte zu nicken. „Schon verstanden, Gaara, ich halte am besten meine Klappe…“

Sasuke wäre ohnehin besser geeignet mit den ganzen Schwerreichen zu reden und… warte mal, Sasuke kann nicht mit ihnen reden… zumindest nicht ohne die Stimme zu verstellen…

Offenbar hatte ich unbewusst das Gesicht verzogen, denn Gaara fragte ernst: „Naruto?“

„Was?... Äh, schon klar, keine Sorge, ich werde aufpassen und meine Begleitung das Reden übernehmen lassen…“

Gaara hielt meinen Blick noch einen Moment lang, dann nickte er schließlich und seine Miene entspannte sich ein wenig.

„Gut, in diesem Fall bleibt mir nur noch eins zu sagen.“

Ich hob skeptisch eine Augenbraue. „Und das wäre?“

Ein schiefes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Viel Spaß.“
 

„Bin wieder da.“, rief ich, als ich die Schuhe in die Ecke neben der Tür kickte und ins Wohnzimmer schlurfte. Sasuke tauchte Augenblicke später in der Badtür auf und nickte mir kurz zu, ehe er sich stöhnend auf einen der Stühle am Esstisch setzte und die Stöckelschuhe auszog.

Ich warf ihm einen vorsichtigen, fragenden Blick zu. Wie sieht’s aus?

Er schnaubte. Schmerzhaft. Aber ich bin immerhin seit zehn Minuten nicht mehr umgeknickt, bis morgen Abend dürfte ich laufen können, nur mit dem Tanzen seh ich schwarz.

Während er die Tüte, die ich auf den Tisch gestellt hatte, in Augenschein nahm, fragte er: „Wie war es bei Gaara?“

Ich seufzte. „Ich hab eine miese und eine schlechte Nachricht und eine, die dich wenig freuen wird, welche willst du zuerst hören?“

Ohne Aufzusehen meinte er trocken: „Die letzte.“

„Schau in die Tüte.“

Das tat er dann auch und fischte zwei absolut harmlos aussehende, etwas über handgroße Schachteln heraus. Doch kaum hatte er eine von ihnen geöffnet, verzog er angewidert das Gesicht und stopfte sie wieder in die Papptüte zurück.

„Gut, die miese.“, kommentierte er und schob die Silikoneinlagen für seine Brust so weit wie möglich von sich weg.

„Gaara hat uns die Einladungen besorgt, aber der Veranstalter hat darauf bestanden uns heute Abend schon kennenzulernen, was bedeutet, wir müssen in ein paar Stunden los.“

Sasuke zischte wütend. „Ich kann doch nicht…!“

Doch ich unterbrach ihn. „Ich reise angeblich ohne meine Verlobte mit einem Freund an, das ist nicht das Problem. Wenn er dich vorher sieht, müssen wir darauf achten, dass du nicht zu leicht zu erkennen bist. Am besten du ziehst eine Perücke auf – oder du wirst krank und musst dich entschuldigen… irgendsowas…“

Sasuke schnaubte wütend, ehe er argwöhnisch fragte: „Und was ist die schlechte Nachricht?“

Ich schwieg einen Moment und wich seinem Blick aus im Versuch seine Reaktion abzuschätzen. Das erwies sich allerdings als beinah unmöglich und so sagte ich: „Versuch mal eine Mädchenstimme zu machen.“

Sasuke verzog das Gesicht leicht. „Nein.“

„Los, Teme, versuch es.“

Die nächsten zwei Minuten lieferten wir uns ein Blick-und-Starr-Duell, das am Ende keiner gewann, weil wir gleichzeitig wegsahen.

„Ich hasse das.“, meinte Sasuke schließlich mit verstellter Stimme, die aber nur mit sehr viel Fantasie als weiblich durchging. Das hatte ich befürchtet, seine Stimmlage war zu tief, um sie glaubhaft so weit zu verstellen, dass sie weiblich klang. Das merkte wohl sogar er selbst, denn seine Augenbrauen zogen sich nach unten.

„Ich sollte besser nicht reden.“, kommentierte er sachlich, aber mit deutlich genervtem Unterton.

„Und genau hier liegt das Problem.“, meinte ich und unterdrückte ein Seufzen, „Du kannst nicht und ich darf nicht…“
 

Sasukes POV
 

Wütend funkelte ich Naruto an.

„Ich muss mich hier mit Stöckelschuhen rumquälen, ein Kleid tragen und riskiere meinen ganzen Stolz und den guten Namen meiner Familie, da wirst du es doch wohl schaffen einen Abend lang die Klappte zu halten!“, fauchte ich ihn an.

Ein gezwungener Ausdruck legte sich auf seine Züge: „Du weißt doch, wie schnell mir was Falsches rausrutscht. Das mache ich ja nicht absichtlich!“

Ok, das Zweite war ohne jeden Zweifel eine Halb-Lüge, aber das Andere… leider nicht.

Genervt seufzte ich und überlegte, wie wir das Problem lösen konnten.

„Also, reden darf ich auf jeden Fall nicht und wenn, kann ich ja flüstern, oder so. Wenn es plötzlich ganz… wichtig wird das Richtige zu sagen, kann ich dir per Augenkontakt mitteilen, was du ihnen antworten oder sie fragen sollst.“

„Und was ist, wenn ich ohne es zu wollen irgendwas Verkehrtes sage?“

„Wenn ich merke, dass sich da was Blödes anbahnt, trete ich dir schnell auf den Fuß. Wenn man ein Kleid anhat, ist es nicht so auffällig.“, meinte ich mit einem Schulterzucken.

Naruto wackelte ein bisschen mit seinem Kopf, als er überlegte: „Ok, aber trete ja nicht zu doll zu, ich glaube, das tut mit diesen Stöckeldinger verdammt weh.“

Kommt auf die Situation an…

Du bist so fies, Teme.

Ich deutete noch ein Schulterzucken und ein leichtes Lächeln an, bevor ich wieder ernster wurde: „Aber wie sieht es denn mit heute Abend aus? Ich würde nämlich lieber krank sein.“

„Ach komm schon, Teme. So schlimm ist es jetzt nun auch wieder ni…“

Mit einem Augenrollen unterbrach ich den Blondschopf: „Nein, ich glaube es wäre besser, wenn wir… DU ihm ausrichtest, dass ich leider verhindert bin, weil mich eine plötzliche… Grippewelle oder so was überrollt hätte. Die Gefahr, dass er mich auf dem Sturmfest wieder erkennen könnte ist einfach zu groß.“

„Och nö, dann muss ich ja alleine mit diesem Futzi den Abend verbringen… er ist bestimmt `n Stimmungskiller, so wie er schon heißt…“

Ich würde gerne mit dir tauschen, Dobe.

Die Bemerkung unbeantwortet, ließ er sich erst Mal seufzend auf einen anderen Stuhl nieder und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

„Wo ist eigentlich das Dorf in das wir müssen? Und wie heißt es?“, fragte ich nach einer Weile, als ich dachte, dass Naruto schon eingeschlafen sein könnte. Auch wenn mir kein Mensch, außer Naruto, einfallen würde, der in so einer Position schlafen könnte.

„Öhm… Gaara hat irgendwas von Kiryu gesagt und das wir uns Richtung Norden halten sollten. Aber keine Sorge, ich weiß schon, wo es lang geht.“, murmelte er ohne auf zu sehen.

Mir schwante Übles, als ich diese „genaue“ Wegbeschreibung hörte und sein „ich weiß schon, wo es lang geht“ half mir nicht wirklich meine Zweifel zum Verschwinden zu bringen…
 

„Naruto, bitte sag mir, dass dieser Fluss bedeutet, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

„Öh… jaaa, ich glaube schon.“, meinte der Baka unsicher und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Ich schüttelte fassungslos den Kopf und stellte fest: „Wir haben uns verlaufen.“

„Jepp, wir haben uns verlaufen.“, bestätigte Naruto nach einem kurzen Augenblick.

„So etwas Dummes wie du sollte echt eingesperrt werden, Usuratonkachi!“

„Hey“, schrie Naruto empört, „was kann ich bitte dafür, dass hier so ein dämlicher Fluss ist?“

„Das Problem ist doch nicht, dass der Fluss hier ist, Baka, sondern, dass wir bei dem Fluss sind.“

Wir sind vor ungefähr einer Stunde aus Suna aufgebrochen, um nach Kiryu zu reisen.

„Gaara, hat gesagt, dass wir Suna aus dem Nordtor verlassen müssen, dann erstmal durch die Wüste gehen und bei der Junsui Quelle rechts… Oh!“, stieß Naruto hervor.

Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn und meinte verächtlich: „Na, können wir schon nicht mehr rechts und links auseinander halten?“

„Kann doch jedem Mal passieren…“, nuschelte Naruto undeutlich, kehrte mir den Rücken zu und rannte den Weg zurück, den wir gekommen waren.

Ich schüttelte noch einmal ungläubig den Kopf und folgte dem Blondschopf dann.
 

Glücklich stieß Naruto die Tür auf und meinte: „So, da sind wir!“

Ich schob ihn beiseite und betrat das Zimmer. Während ich mich umschaute, sagte ich: „Das ist aber sicher nicht dein Verdienst.“

Ich bekam nur ein beleidigtes „Pff.“ zurück.

Wir waren gerade in dem kleinen Hotel in Kiryu angekommen, in dem Gaara uns per Falken schon ein Zimmer reserviert hatte.

Ich musste zu meiner Zufriedenheit feststellen, dass „das Zimmer“ sich als eine kleine Suite herausstellte, die keine Rüschengardinen oder ein Ehebett, dafür aber ein großen Raum mit zwei Betten, eine kleine Küche (mit einem vollem Kühlschrank) und einem großen Bad besaß.

Es war zwar nicht so, dass ich wählerisch war und nur in den edelsten Räumen schlief - ich hatte mir auf Missionen schon oft genug ein Bett mit Naruto teilen müssen und das in den miesesten Kasernen, aber ganz ehrlich, wer hatte schon etwas gegen ein bisschen Luxus und gehobenen Stil. Außerdem gehörte es zu unserer Tarnung, weil wohl kein reicher Verwandter des Kazekage in einer schäbigen Herberge wohnen würde.

Naruto, der wohl gerade mit der „Inspektion“ unserer Suite fertig war, ließ sich auf ein Bett fallen und meinte dann: „Irgendwie protzig, findest du nicht?“

Ok, keiner außer Naruto hatte etwas gegen ein bisschen Luxus und gehobenen Stil…

Ich ließ mich neben ihm nieder. „Mir gefällt`s. Aber du solltest dich gar nicht erst hinlegen. Denk dran, du musst noch zu Daiki Fuyuu.“

Wir hatten eigentlich eingeplant, dass wir noch ein paar Stunden Zeit hatten, bevor Naruto zu diesem Treffen musste, aber da Mr. Uzumaki sich ja verlaufen musste, sollte er sich beeilen, damit er nicht noch zu spät kam.

Denn nachdem wir unseren ersten Irrtum am Fluss bemerkt hatten, sind wir den Weg zurück bis zur Junsui- Quelle und sind dann links dran vorbeigezogen. Leider war es nicht der letzte Wegfehler, den wir nach Kiryu gemacht haben. Als wir dann zum dritten Mal nicht genau wussten wo wir lang sollten, habe ich Narutos Proteste, dass er es nicht brauchte und wüsste wo es lang geht, in den Wind geschlagen und habe einfach den ersten Wanderer, der uns entgegen kam, nach dem Weg gefragt.

So haben wir dann aus einer zwei-Stunden-, eine viereinhalb-Stunden-Route gemacht…

Auch das Dorf Kiryu hat mich überrascht. Zwar hatte ich mir nichts Konkretes vorgestellt, aber wenn ich es getan hätte, wäre auf jeden Fall nicht DAS dabei herausgekommen.

Kiryu lag auf einer Anhöhe, auf der immer ein (eher kräftigeres) Lüftchen wehte, daher hatte es wohl auch den Namen. Das Dorf war zwar nicht so groß, aber man merkte sofort, dass hier nur die Oberschicht wohnte, oder sich traf. Kein Haus war sonderlich klein oder runtergekommen. Alle hatten große Ornamente und aufwändige Verziehrungen an den Hauswänden hochranken.

Die Gärten und der kleine Park, an dem wir vorbei gekommen sind, waren sehr sauber und gepflegt und mit den herrlichsten Blumen und Bäumen bepflanzt, die gerade in voller Blüte standen.

Zwar gab es hier wohl auch eine Kaserne, etwas außerhalb gelegen, für die Touristen, die sich Kiryu mal ansehen wollten, aber nicht so viel Geld besaßen, um in dem kleinen, aber schönen Hotel unterzukommen, dass Naruto und ich im Moment bewohnten, aber von „wenig Geld“ konnte man rein gar nichts spüren.

Während wir das Dorf durchquerte hatten, um unser Hotel zu erreichen, hörte ich Naruto immer wieder etwas, wie „reiche Pinkel“ oder „einfach nur übertrieben“ murmeln.

Mir war klar, dass das wohl die meisten Leute aus Konoha auch so sehen würde, die eigentlich nur das „Schlichte“ gewohnt waren (was ich nicht runter machen wollte), aber ich fühlte mich ein bisschen an früher erinnert.

Als ich klein war, war meine Familie oft in solchen Dörfern, zu Besuch bei irgendwelchen Bekannten, oder Freunden der Familie. Der Uchiha-Clan war eh einer der reichen Clane, aber dadurch, dass ich auch noch der Sohn des Oberhauptes des ganzen Clan war, waren wir extrem wohlhabend und hatten auch dementsprechend Freunde.

Als Kiryu in Sicht kam, hatte ich mir einen Mantel übergeworfen und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit mich keiner sah.

Zwar hätte mir wohl keiner seine Aufmerksamkeit geschenkt, da wegen dem Sturmfest mehrere Menschen eintrafen, aber es wäre eine ziemlich blöde Situation gewesen, wenn mich doch jemand in Begleitung von Naruto bemerkt und sich gemerkt und dann Naruto mit „Satsuki“ (alias mir) auf dem Sturmfest getroffen hätte.

„…suke. Hey, Sasuke, hörst du mir überhaupt zu?“

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich erst jetzt realisierte, dass Naruto mir mit seiner Hand vor der Nase rumwedelte und versuchte meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Mh, was?“, fragte ich, immer noch leicht weggetreten.

Naruto sah mich schief von der Seite an: „Ich habe gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn ich zu dem Abendessen so gehe, wie ich jetzt angezogen bin?“

Ich checkte schnell seine Kleidung und meinte: „Die Hose kannst du anlassen, aber du solltest dir ein sauberes und nicht zerknittertes Shirt anziehen.“
 

Zuerst zögerte ich noch die Augen aufzumachen, entschloss aber, dass es nach ein paar Minuten wirklich Zeit zum Aufstehen war.

Das Hotelzimmer wurde durch die gerade aufgehende Sonne in ein sanftes Licht getaucht.

Nun ganz wach, schwang ich mich aus dem Bett und ging ins Bad.

Zuerst duschte ich und machte mich auch sonst so weit Tagbereit.

Die ganze Zeit verhielt ich mich möglichst leise, damit ich Naruto nicht weckte, der immer noch im Land der Träume versunken war.

Gesternabend ist er ungefähr um elf Uhr „nach Hause“ gekommen, hat mir von seinem Abend erzählt und ist danach gleich ins Bett gefallen. Er musste ziemlich müde gewesen sein, denn schon nach fünf Minuten konnte ich sein Geschnarche hören.

Ein Blick auf die Küchenuhr sagte mir, dass es erst 7.30 Uhr war und da ich das Personal noch nicht hochscheuchen wollte, schaute ich mich in der Küche um, ob ich vielleicht ein bisschen Tee finden würde. Die Pro-Punkte auf meiner imaginären Liste für das Hotel stiegen, als ich schon im zweiten Schrank mehrere verschiedene Teesorten fand.

Während ich nun verzweifelt nach einem Wasserkocher suchte - ich war schon kurz davor das Wasser mit meinem Gōkakyū no Jutsu zum Kochen zu bringen -, sah ich an der Tür die Tasche mit den Satsuki- Sachen stehen.

Ich hielt einen Augenblick inne, seufzte dann ergeben, holte aus der Tasche die Stöckelschuhe und zog sie an.

Irgendwie war ich ja stolz auf mich, dass ich schon aufstehen und soweit ganz gut gehen konnte ohne umzuknicken.

Das mit dem Tanzen mussten Naruto und ich auf jeden Fall heute noch üben, aber ich war mir sicher, dass wenn Naruto mich stark genug stützte, wir auch das hinbekommen sollten.

Ich setzte meine Suche nach dem Wasserkocher (mit den Stöckelschuhen) weiter fort und wurde auch endlich fündig.

Zufrieden brachte ich das Wasser zum Kochen und setzte anschließend meinen Tee auf. Zwischendurch machte ich das Radio an und summte leise zur Musik. Als mir auffiel, dass Naruto auch bald aufwachen könnte machte ich mich noch dran einen Kakao für ihn zu machen. Plötzlich spürte ich die Anwesenheit von jemand anderem, stoppte das Gesumme und drehte mich, mit der Kakaotasse in der Hand, um.

An der Tür angelehnt stand Naruto, der mich (wohl schon länger) mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht beobachtete.
 

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Erklärungen/Übersetzungen am Schluss:
 

Daiki = großer Wert

Fuyuu = Wohlstand/Reichtum

(Das Dorf) Kiryu = Luftzug

(Die Quelle) Junsui = Reinheit

Goukakyuu no Jutsu = Jutsu der flammenden Feuerkugel



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  fukuyama
2011-01-23T13:48:00+00:00 23.01.2011 14:48
Haha, es muss echt schrecklich sein, morgens aufzuwachen und als erstes einen gutgelaunten, summenden Sasuke auf roten Stöckelschuhen in der Küche beim Herumwerkeln anzutreffen. Ziemlich, ziemlich heftig. xDDDD
Ich bin zwar immer noch misstrauisch wegen diesen Schuhen (ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es die in Sasukes Größe überhaupt gibt, da ist ja meistens bei 41 Schluss) und Sasuke scheint ja mental immer noch ein bisschen angeschlagen, aber immerhin ist die Normalität wieder zurück.
NArutos Abend hätte mich dann aber doch sehr interessiert, denn immerhin hat er ja diesmal keinen gehabt, der ihm mitteilt, was er denn zu sagen hat - und wenn er sich schon über so ein nettes Zimmer beschwert...

Von:  Raishyra
2011-01-22T20:00:52+00:00 22.01.2011 21:00
cooles Kapi

Von:  -rena_chan-
2011-01-17T19:00:13+00:00 17.01.2011 20:00
Uh Naruto ist fies xD Freu mich aufs nächste Kapitel ^^
lg rena-chan
Von:  1987
2011-01-16T20:08:08+00:00 16.01.2011 21:08
Hi ihr beiden,
was für eine Aufgabe für die beiden!
Na dann mal sehen wie sich die beiden im nächsten Kapitel so schlagen werden.

Lg
1987

PS
ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.


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