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Simple Love

von

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Chapter 9

"Warum mach ich immer alles falsch?!"

Am Boden, die Knie angezogen, saß der blonde Junge in seinem Zimmer. Sein Blick ins Leere gerichtet und nichts schien ihm Sinn zu machen. Seine Eltern diskutieren laut im Nebenzimmer. Seine Schwester schon den ganzen Abend weg. Wahrscheinlich würde sie nicht vor Morgen früh nach Hause kommen, dachte sich Yuu.

Er atmete tief ein und legte den Kopf in den Nacken. Lange starrte er seine weiße Decke ein und Mara ihr Gesicht erschien ihm vor seinem inneren Auge. "Ob sie wohl grad für die Prüfungen lernt?" nuschelte er leise und überlegte ob er sie nicht besuchen sollte. Doch dann schüttelte er den Kopf und wisperte: "Nein, du bleibst schön zu Haus. Du bereitest ihr eh schon zu viele Sorgen."

Doch lange hielt er es nicht mehr aus. Sein Zimmer, das gesamte Haus erschien ihm wie ein gigantischer Käfig aus dem er entkommen musste bevor es für immer die Türen schließt und er nicht mehr davon laufen konnte. Er nahm sich seine Strickjacke und verließ unbemerkt das Haus. Seine Eltern achteten eh nicht auf ihn, daher war das keine große Hürde. Er atmete die Nachtluft ein und schlenderte ein wenig die Straße entlang.

Auch den kleinen Kiosk um die Ecke besuchte er kurz und kaufte sich einen kleinen Snack. Die alte Dame an der Kasse lächelte ihn verständnisvoll an und übergab ihm seine Packung Chips. Es war ein offenes Geheimnis was bei Yuu zu Haus ablief, aber es scherte ihn nicht weiter. Sollte doch ruhig die ganze Welt davon erfahren!

"Vielleicht geh ich doch zu Mara..." doch sofort schlug er die Idee nieder und ging stattdessen auf den alten Spielplatz und setzte sich dort gedankenverloren auf eine der Schaukeln.

Ohne weiter darüber nachzudenken spazierte er wieder die Straße entlang. Die Chips waren bereits aufgegessen und die Tüte auf dem Spielplatz entsorgt worden.

Plötzlich wurde er von einem Regentropfen überrascht. Sein Blick wanderte zum Himmel und wie aufs Stichwort begann es langsam zu regnen. Tropfen für Tropfen fielen ihm aufs Gesicht, doch statt los zu rennen und sich einen Unterschlupf zu suchen stand er nur regungslos da und es liefen immer mehr Tropfen sein Gesicht hinunter. Aber es war nicht allein der Regen, er spürte wie die warmen Tränen ihm die Wange hinunter liefen. Der Regen wurde immer stärker und Yuu regte sich nicht.

Als er seinen Blick wieder nach vorne richtet stand ein Mann vor ihm. Dessen Blick war verwundert und schaute den blonden Jungen etwas erschrocken an. "Yuu. Was machst du denn um diese Uhrzeit hier?! Außerdem bist du total durchnässt!" Er zog Yuu unter seinen Schirm und schaute den Jungen besorgt an.

"Sensei..." nuschelte Yuu leise. Seine Tränen flossen weiter.
 

Ein Schrank. Ein Schreibtisch. Eine Menge Klamotten auf dem Boden und auf Stühlen verteilt. Ein Bett. Sensei's Wohnung.

"Ah, tut mir Leid. Es ist ein wenig unaufgeräumt. Hier hast du ne Tasse Tee" lächelnd reichte der junge Lehrer dem Schüler die Tasse.

Yuu hatte sich inzwischen beruhigt und trug die etwas großen Klamotten seines Lehrers. Normalerweise würde er innerlich quietschen wie ein Mädchen vor Freude, aber stattdessen starrte er auf den Inhalt der Tasse und nuschelte ein leises "Danke."

Sensei setzte sich zu seinem Schüler, die Tasse Kaffee in der Hand, und schaute ihn besorgt an. "Nun denn, erzähl doch mal."

Erst zögerte der blonde Junge doch dann klärte er seinen Lehrer über seine Familienverhältnisse auf. Yamada-sensei schaute etwas nachdenklich drein und lächelte dann wieder wie zuvor. "Du hast es nicht Leid, da ist es doch gut dass du Ma-..ich meine Yoshida-san hast. Ihr steht euch ziemlich nahe, nicht wahr?"

Yuu lies zum ersten Mal an diesem Abend ein kleines Lächeln von seinen Lippen gleiten. "Ja. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht was ich ohne sie tun würde" gab er zu. "Warum bist du dann nicht zu ihr gegangen?" Sensei trank seinen Kaffee in Ruhe aus und schaute aus dem Fenster. Der Regen hatte sich bereits gelegt und die Nacht wirkte nicht mehr ganz so bedrohlich.

"Sie lernt bestimmt. Oder schläft gerade. Ich mach ihr Sorge und dass schon seit wir klein waren." Er kicherte leise, es war ein schmerzliches Lachen. "Ich kann mich nicht länger an sie klammern. Wenn ich nicht loslasse wird sie irgendwann darunter leiden und das will ich nicht." Er strich sich hastig eine Träne aus dem Auge und schaute ebenfalls aus dem Fenster als plötzlich sein Handy klingelte. Erschrocken schaute er auf den Tisch und das vibrierende Handy. Sensei erhob sich in aller Seelenruhe und griff nach dem Handy. "Yamada Koji hier, wer spricht da?" fragte er lächelnd.

"Yamada? Koji?...SENPAI?! Was zur Hölle macht mein Bruder bei dir?!" schimpfte eine hohe Frauenstimme in das Telefon und selbst Sensei wirkte etwas erschrocken aber grinste plötzlich umso mehr.



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