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Hiatus

von

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Er hat es vermutlich schon gerochen, denke ich mir, als er nicht wie üblich in der Pause an der Tür meiner Klasse steht. Ich vermute, dass er einen sechsten Sinn für mich hat, wenn es darum geht mir aus dem Weg zu gehen. Aber heute ist es nicht, weil ich schlechte Laune habe. Meine Oma ist vor zwei Tagen gestorben, gestern war ich nicht in der Schule. Er hat seitdem nicht angerufen, nicht gefragt, hat sich nicht blicken lassen.
 

„Ich dachte dass er heute auf jeden Fall kommt!?“, sagt eine Mitschülerin neben mir.
 

„Nee, vermutlich kommt er nicht.“, antworte ich trübe.
 

„Aber er ist doch dein bester Freund oder? Wie kann er dich dann so im Stich lassen?“
 

„Er hat es halt nicht so mit Gefühlen.“, antworte ich wahrheitsgetreu.
 

„Dann scheint er ja nicht so involviert mit dir zu sein.“, schaltet sich jemand anderes ein. Ich habe nicht wirklich Lust auf diese Art von Gespräch.
 

Er findet einfach Gefühle befremdlich, schlimm genug dass wir nicht wissen was zwischen uns so wirklich läuft. Manchmal gucken wir uns Sekundenbruchteile lang an und ich weiß genau, was er für mich empfindet. Manchmal zweifle ich daran, ihn überhaupt richtig zu kennen.

Er sagt manchmal seltsam schmeichelhafte Phrasen zu mir, er verletzt mich ins bodenlose. Er sagt mir offen ins Gesicht, dass er verwirrt ist, weil ich ihn geil mache. Er steht manchmal nachts vor meiner Tür und küsst mich, sagt mir gute Nacht und geht dann seiner Wege.

Ich glaube, er weiß selbst nicht, was er empfindet. Und es strengt ihn an, über so komplizierte Dinge nachzudenken und triggert seinen Fluchtinstinkt.
 

„Ich muss mal ins Bad“, sage ich und verlasse die Gesprächsrunde, die sich weiterhin das Maul über ihn zerfetzt. In Momenten wie diesen fange ich manchmal an, diese Dinge zu glauben. Dann haben wir Streit und am Ende geht es mir schlechter als davor.
 

In die Schule sehe ich ihn den Tag über nicht, er wartet auch nicht am Tor auf mich. Aber ich rede mir ein, dass er einfach länger Unterricht hat als ich. Ich gehe noch kurz einkaufen, da meine Eltern zu meinem Großvater gefahren sind, um ihn zu unterstützen solange es nötig ist, auch wenn ihre Zeit durch die Arbeit begrenzt ist. Sie sagen, wenn man jemanden liebt muss man für ihn da sein und dass sie ihm das schulden würden.
 

Zu Hause angekommen lege ich mich aufs Bett und lasse der komischen Leere in mir freien Lauf. Es ist nicht so, als hätte ich eine starke Bindung zu meiner Oma gehabt, aber zu wissen, dass sie nie wiederkommen wird ist etwas anderes. Ich denke darüber nach wie es ist zu sterben und was danach kommt, sowohl für mich als auch für andere.
 

Mein Handy klingelt und mir fällt auf, dass es schon dunkel ist. Vermutlich ist es meine Mutter, die anruft um zu fragen wie es mir geht.
 

„Hallo?“, eröffne ich das Gespräch.
 

Eine Weile lang ist es still, dann räuspert sich jemand und ich erkenne dich daraus hervor. „Also hör zu, du weißt, ich kann nicht mit Gefühlen und so aber… also… ich bin für dich da.“
 

„…“ Mir schießen die Tränen in die Augen.
 

„Fang jetzt nicht an zu heulen, sonst leg ich auf ja?“, droht er mir kindisch.
 

„Nein… “, sage ich und drücke meine Lider aufeinander um das Wasser wegzublinzeln.
 

„Ja also… gut.“, sagt er und räuspert sich beschämt. Mir kommt etwas in den Sinn.
 

„Kannst du mir was bringen?“, frage ich
 

„Klar, alles was du willst.“, antwortet er sofort.
 

„Gut, dann will ich ein BigMac Menü, zwei Tiefkühlpizzen, Cola und den Schokopudding aus dem Fass, du weißt welchen ich meine.“
 

„Okay.“
 

„Ach und bring bitte auch XMen Origins mit, mir ist gerade so nach Weltverbesserung.“, füge ich hinzu und er lacht.
 

Eine halbe Stunde später steht er mit dem Zeug vor meiner Tür. Der beste Freund den man haben kann, denke ich mir und küsse ihn noch bevor die Tür zugefallen ist.
 

_________________
 

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Mit diesem Stück möchte ich mich kurz bei meiner Muse bedanken. Vielen Dank für alles. Du weißt ja, dass du die Beste bist :)

Danke fürs Lesen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Len_Kagamine_
2012-12-16T19:14:14+00:00 16.12.2012 20:14
tolles kp *smile*
ich finde es schön das er am ende doch noch für ihn da ist und ihm alles hollt wa er möchte voll süüüß *smile*

Von:  Sakerima
2011-09-27T18:00:30+00:00 27.09.2011 20:00
Das "neue" Kapitel kannte ich noch nicht ^^
aber hast du sehr gut umgesetzt, was ich dir gesagt habe
gefällt mir
Ruki und Reita sind schon so zwei kleine
ich hab sie dank dir, so richtig ins Herz geschlossen so langsam
schreib noch mehr kleine One's
wenn du Hilfe brauchst du weißt ja wie du mich erreichen kannst

in Liebe,
deine kleine Muse
P.S. danke für die Widmung ♥
Von:  Toffelchan
2011-09-18T12:37:07+00:00 18.09.2011 14:37
schönes kapitel <3
man merkt, dass er sich trotzdem kümmert und das obwohl er nicht so den hang zu gefühlen hat.
schön, dass man sich auf den besten freund trotzdem verlassen kann <3

Von:  Ruki_Nishimura
2011-09-18T09:47:54+00:00 18.09.2011 11:47
Vielleicht verbessert sich die Welt ja noch ein kleines Stück mehr, wenn er checkt, dass die Eltern nicht da sind...~ X///D
Egal. Es war so wunderbar bittersüß. Eigentlich will man sauer sein, aber dann... kann man es nicht mehr und will ihn küssen. Sehr süß.

I'm loving it! XD

Von:  klene-Nachtelfe
2011-09-18T07:18:05+00:00 18.09.2011 09:18
Oha das war .... TOLL!!!
Wirklich genial...kurz und würzig. xD
Ich finds schön wie du diese Gefühlswelt darstellst und fast schon eine art kurzzeitiges Happy End darbietest!
Hat mich sehr berührt!
LG -^.^-


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