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Emotional Confusion

von

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I Can't Remember


 

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Er genoss die Stille. Es war selten, dass sein Zimmer nicht von Unmengen an Geräuschen erfüllt wurde. Von kreischenden Gitarren, donnernden Schlagzeugen und brüllenden Gesängen. Oder zumindest dem monotonen Klicken der Computermaus und dem stetigen Hämmern der Tastatur.

Cedric brauchte diese Geräusche. Er war nicht der Typ Mensch, der sich stundenlang in ein schweigendes Zimmer setzen konnte. Aber in genau diesem Moment genoss er es, genoss die vollkommene Leere an Klängen und das dumpfe Gefühl, das damit verbunden war. Es gab ihm die Möglichkeit sich einfach fallenzulassen, seinem Kopf eine Pause zu gönnen und seine Sinne nicht ununterbrochen mit kräftezehrenden Aufgaben zu belasten. Er fühlte sich entspannt, war absolut frei.

Und je länger er auf seinem Bett lag - die Arme und Beine locker von sich gestreckt, die Augen fest geschlossen, ruhig atmend - desto mehr überkam ihn ein neues Gefühl. Die Gedämpftheit, die ihn in Watte hüllte, schien langsam zu atmen. Zu pulsieren. Es war eine Veränderung, die so unumgänglich war, dass sie Cedric aus seinem unbeschwerten Zustand auftauchen ließ.

Es entstand eine gewisse Spannung, eine ruhige Erwartung in ihm, die er weder als negativ, noch als positiv definieren konnte. Es war ihm unbeschreiblich warum, einzig und allein das Pulsieren um ihn herum erschuf diese Wahrnehmung und er wusste nicht einmal woher es eigentlich gekommen war. Gleichzeitig hatte es etwas Bedrohliches, drängte ihn die Augen zu öffnen. Die Spannung zu lösen.

Doch er konnte nicht. Das leise Kribbeln in seinem Bauch wollte weiterwachsen. Wollte warten…einfach nur warten…

Cedric schreckte wie vom Blitz getroffen in die Höhe.

„Cedric, ich dachte mir, wir könnten etwas zusammen machen.“

Nur langsam beruhigte sich Cedric’s klopfendes Herz. Seine vor Schreck aufgerissenen Augen nahmen jedoch schnell wieder ihre gewohnte Form an, ehe sie sich mit dem Rest seines Gesichts zu einem genervten Ausdruck verbanden.

„Aha. Und was?“, brummte Cedric, während er mit innerem Bedauern die Unmengen an neuen Geräuschen wahrnahm, die die Stille getötet hatten. Penetrante Stimmen, das Klicken von Fingern auf Metall, Lachen aus dem Fernseher im Erdgeschoss… Unbarmherzig zerstörten sie das Schweigen und mit ihm das seltsam angenehme Pulsieren.

„Ich habe die alten Fotoalben wiedergefunden.“

Cedric blickte immer noch zu der nunmehr offenen Türe seines Zimmers, musterte die Frau, welche die mordenden Klänge mit nach oben getragen hatte. Wie ein Tsunami die verlorene Küste flutete, so tränkten die Melodien nun sein Zimmer.

Cedric‘s Mutter war eine unscheinbare Person, fiel mit ihren kinnlangen, leicht krausen Haaren gar nicht erst auf. Das verblichen wirkende Braun ergab zusammen mit der seltsamen Mischung aus hagerer und von der Arbeit erstarkter Statur ein typisches Durchschnittsbild der alleinerziehenden Mutter. Ihre raue Hand tippte ungeduldig auf den Türgriff, während ihr von leichten Falten gekennzeichnetes Gesicht erwartungsvoll in seine Richtung blickte. Molly - seine Mutter- war erst vierunddreißig und wirkte doch wie Mitte vierzig.

„Wenn’s denn sein muss…“

Cedric rutschte bis zum Ende seines Bettes, wobei er die Decke unbeabsichtigt auf den Boden beförderte. Lustlos ging er zu der mittlerweile leeren Türe.

Seine Mutter war bereits zufrieden strahlend nach unten geeilt.
 

„Oh, sieh nur!“, hörte Cedric zum fünfzehnten Mal denselben nervtötenden Ausruf innerhalb weniger Minuten. „Da waren wir doch im Zoo in Philadelphia. Weißt du noch?“

„Nein, Mom. Ich war zu klein.“

Cedric’s Antwort war dieselbe, wie er sie auf jeden der begeisterten Rufe gegeben hatte. Er variierte lediglich etwas in seiner Wortwahl.

Nein, Mom. Das ist schon viel zu lange her. Nein, Mom. Da war ich noch ein Kind. Nein, Mom…

Ich kann mich nicht erinnern.

Cedric blickte geistesabwesend auf das Bild, welches seine Mutter mit einem angestrengten Lächeln zeigte, da sie versuchte den immerhin schon fünfjährigen Cedric auf dem Arm zu tragen. Trotzdem wirkte sie kräftiger. Gesünder. Lebendiger.

Cedric’s Augen wanderten zu dem kleinen Jungen, der die Arme nach Halt suchend um den Hals der Mutter geschlungen hatte. Mit einem scheuen Lächeln und vor Unsicherheit strotzenden Augen blickte er in die Kamera.

Ich kann mich nicht erinnern.

Wie gerne hätte Cedric diesen Satz gesagt, entsprach er doch am ehesten der Wahrheit. Aber etwas in ihm sträubte sich. Er wusste, was er seiner Mutter damit antun würde.

„Und da waren wir auf dem Spielplatz neben der alten Schule. Hach, ich weiß noch, wie du immer wieder von der Schaukel gefallen bist.“

Seine Mutter lachte herzhaft, woraufhin Cedric zu ihr hochblickte. Er hatte sich leicht zu ihr gebeugt, den Unterarm auf dem abgewetzten Sofa abgestützt. Er streifte so leicht ihren Oberarm mit seinem, damit er in das dicke Fotoalbum blicken konnte.

„Mhm“, machte der Junge und betrachtete ausdruckslos die vor Freude glitzernden Augen seiner Mutter.

Cedric’s Mutter blätterte weiter, betrachtete die unzähligen Bilder, erzählte ihre Geschichten. Nicht die seinen. Denn Cedric bildete nur ein Fragment ihrer Erinnerungen. Nicht der seinen.

Sein Blick schweifte über die farbigen Abdrucke längst vergangener Zeiten, suchte fieberhaft nach irgendeinem Detail, das ihm bekannt vorkam. Doch da war nichts. Sein Kopf blieb schwarz, jede Erinnerung verschluckt von der Finsternis.

Erneut wurde eine Seite umgeblättert. Erneut kamen neue, unbekannte Bilder zum Vorschein. Erneut fiel ihm eine dunkle Stelle auf einem der Fotos ins Auge.

Er blickte in das mittlerweile gewohnte, verunsicherte Gesicht des jungen Cedric, wusste dass dies sein früheres Ich gewesen war. Dass dies er war. Und doch kam es ihm vor, als blicke er auf eine vollkommen fremde Person hinab, die er nur von diesen Fotos kannte. Die keinerlei Verbindung zu ihm hatte.

Ich kann mich nicht erinnern.

Der Satz hallte in seinem Kopf wider. Dumpf, eintönig. Doch mit einem Mal wurde er lauter, platzte in Cedric’s Gedanken und sprang gleich einem mordlüsternen Löwen direkt in sein Gesicht.

Ich kann mich nicht erinnern!!

Cedric zuckte innerlich kurz zusammen, erschrocken starrte er auf den Auslöser des ganzen Aufruhrs in seinem Kopf.

Neben dem kleinen Cedric hockte eine Person, ein Mann ohne Gesicht. Stattdessen tat sich an dieser Stelle ein schwarzer Abgrund auf, gleich einem endlosen Loch. Cedric starrte dieses so lange, so intensiv an, dass er drohte darin zu versinken. Mit ungeheurer Macht streckte es die nachtgleichen Klauen nach ihm aus, zog ihn mit einem todbringenden Sog in seine Tiefen.

Bis seine Mutter umblätterte. Den Löwen verjagte.

Blinzelnd sah Cedric auf. Seine Mutter war ohne den kleinsten Funken Schrecken in ihren Augen, ohne das geringste Anzeichen eines angstvollen Ausdrucks auf die Fotos vor sich konzentriert. Stattdessen funkelte in ihren Augen ein träumerischer Glanz, umspielte ihr Mund ein schwelgendes Lächeln. Fast so, als hätte sie das schwarze Loch gar nicht gesehen.

Cedric seufzte lautlos und wandte sich wieder den Bildern der Vergangenheit zu, die die seine war und doch auch wieder nicht. Immer öfter tauchten schwarze Löcher auf, teils umgeben von verkohlten Rändern, entstanden als sie aus dem Rest des Bildes heraus gebrannt worden waren. Als seine Mutter den Mann neben Cedric seines Gesichtes beraubt und ihn unweigerlich zum Phantom gemacht hatte.

Ihn.

Seinen Vater.

Er war nichts weiter als eine unbekannte Stelle im Leben seiner Mutter und ihm. Gewaltsam daraus verbannt, nicht mehr als Teil der Erinnerungen akzeptiert und mit all der verbliebenen Kraft ignoriert.

Oder aber…

Ich kann mich nicht erinnern.

…einfach vergessen.

Cedric’s Blick schweifte ab. Er konnte sich nicht mehr auf die Szenen in Freizeitparks, auf Festen, in Zirkussen oder sonstigen Plätzen, an denen sich seine Kindheit abgespielt hatte, konzentrieren. Sie sagten ihm ohnehin nichts, denn seine Vergangenheit war fest hinter einer undurchdringlichen Tür verschlossen. Bis zum Tage seines sechsten Geburtstages konnte er keine einzige Erinnerung an die Zeit davor abrufen, denn jede einzelne war in einem schlickigen, schwarzen Moor versunken. Und mit ihnen auch sein Vater. Der, der die Familie an dem Tag verlassen hatte, an dem seine Erinnerungen wieder einsetzten.

Cedric dachte an eben jenen Tag zurück. Es war paradox, wie klar er sich an jede Einzelheit erinnern konnte, wenn man bedachte, dass alles davor nur tiefe Schwärze darstellte. Doch auch diese Erinnerung war nur ein Fragment, herausgerissen aus einem kompletten Ganzen und die Anfänge weiterhin im Dunkeln lassend. Cedric wusste nicht, was sich am Morgen dieses Tages abgespielt hatte. Wusste nicht einmal um welche Uhrzeit, unter welchen Umständen er damals auf dem Fußboden seines Zimmers aufgewacht war. Er konnte sich lediglich an die alten, schäbigen Spielzeuge erinnern, die um ihn herum verstreut waren und an das Gefühl vollkommen verloren, hilflos zu sein, obwohl er nicht einmal gewusst hatte warum. Im Nachhinein war ihm bewusst geworden, dass es der Verlust aller Erinnerungen gewesen war, der ihn verwirrt die Orientierung hatte suchen lassen. Doch an jenem Tag, zu dem Zeitpunkt, als er langsam zu sich gekommen war, hatte er schlicht und ergreifend vergessen. Vergessen, dass es diese Erinnerungen überhaupt gegeben hatte.

Vor Cedric’s abwesenden Augen liefen Bilder weiter, diesmal allerdings sagten sie ihm etwas. Denn es waren tatsächlich seine Erinnerungen. Dinge, von denen er wirklich wusste, dass er sie erlebt hatte. Er beobachtete - wahrscheinlich zum tausendsten Mal - wie sein sechsjähriges Ich auf wackeligen Beinen die Treppe in die Küche hinuntergeschlichen war. Mit welchem Entsetzen seine kindlichen Augen die zerstörte Frau angestarrt hatten, die tränenüberströmt auf dem Boden gesessen und den Kopf in den Händen vergraben gehabt hatte. Szene um Szene ratterte durch seinen Kopf.

Wie er zu ihr gegangen war.

Wie sie ihn hilfesuchend in den Arm genommen hatte.

Wie sie sich an ihn geklammert hatte.

Wie sie mit schluchzender Stimme mitgeteilt hatte: ‚Daddy ist weg.‘

Wie Cedric ausdruckslos gefragt hatte: ‚Wer ist Daddy?‘

Langsam kehrten seine Gedanken zurück. Schwerlich rissen sie sich vom Anblick des tränennassen, vor Verzweiflung fast zugrunde gehenden Gesichtes seiner Mutter los. Stattdessen blickte er in das der Gegenwart, sah lieber das Strahlen in den braunen Augen und das immer noch glückliche Lächeln. Sie hatte den Vater ihres Kindes, den Mann den sie wahrscheinlich einmal mehr als alles andere geliebt hatte, aus ihrem Leben gestrichen.

Ich kann mich nicht erinnern.

Und es war so viel einfacher für Cedric einfach dasselbe zu tun. Seine Mutter sprach nie von seinem Vater, für sie existierte er nicht mehr. Und für Cedric, der nicht einmal das Gesicht dieses Mannes kannte, es nur mit einem schwarzen, ausgebrannten Fleck identifizierte, war er ebenso wenig existent. Er hatte nie das Bedürfnis gehabt sich diesem Mann zu nähern, zu wissen wer er war. Denn in seinem Leben hatte er nie einen Stellenwert besessen und das war auch gut so. Cedric empfand keine Enttäuschung, keine Wut, keinen Hass. Er hegte nicht einmal den Wunsch, ihn in sein Leben zu lassen, denn es war alles in Ordnung so wie es war.

Und trotzdem konnte er nichts gegen Momente wie diesen machen. Momente, in denen er sich einfach mit der Frage konfrontiert sah, wie es wäre, wenn sein Vater existieren würde. Wie es wäre, wenn er die Familie nicht verlassen hätte. Wie es wäre, wenn sie noch komplett wären.

Cedric hätte Ewigkeiten so weitermachen können. Doch im Endeffekt war nur eine einzige der vielen Fragen wichtig: Wie wäre es, wenn er sich an ihn erinnern könnte?

„Da waren wir am Meer und du hattest so starke Angst vor den Möwen. Ständig hast du dich hinter mir versteckt“, riss ihn seine Mutter aus den Gedanken, die erneut nach ihm greifen und ihn in ihren Schlund ziehen wollten. Cedric blickte rasch wieder zu ihr. Er folgte ihrem belustigten Blick und sah auf das Foto, welches seine Mutter in einem blauen Badeanzug am Strand zeigte und die, wie so oft in diesen Zeiten, in die Kamera strahlte. Hinter ihr offenbarte sich das Meer in einem schlammigen Grünblau. Cedric erkannte sich selbst, wie er die Arme um das Bein der Mutter geschlungen hatte. Die angstvollen Augen des kleinen Kindes von damals waren auf eine unbekannte Gefahr gerichtet, welche ihn dazu veranlasste, sich nahe an die Mutter zu drücken.

Cedric besah sich das Bild genau. Er starrte so lange auf das fröhliche Grinsen der Frau, bis es erneut verschwand und durch ein anderes ersetzt wurde. Sofort wandte er sich wieder dem realen Bild seiner Mutter zu, betrachtete wie glücklich sie in den Erinnerungen schwelgte. Den Erinnerungen, in denen es für sie keinen Vater gab. Und Cedric wusste, wenn er aussprach, dass er sich nicht erinnern konnte, wenn er ihr diesen Umstand wieder ins Gedächtnis rief, dann würde es sie nur erneut verletzen. Die bedächtige Kruste, die sich über der leidvollen Wunde gebildet hatte, würde aufbrechen und den ganzen Schmerz hervorquellen lassen. In ihm wuchs ein Zwiespalt, jahrelang genährt von Verwirrung und Zweifeln, den er nicht überwinden konnte. Denn er wollte seiner Mutter nicht wehtun. Nicht wegen einer Sache, die ihm eigentlich vollkommen egal war. Doch im Laufe der Zeit hatten sich die Rollen des Fotos vertauscht. Nicht Cedric klammerte sich an seine Mutter, sondern sie sich an ihn. Mit Haut und Haaren wollte sie sich an ihn binden, ihn nicht mehr loslassen. War er doch der einzige Schatz, der ihr noch geblieben war.

Abende wie dieser waren die Regel. Abende an denen seine Mutter vollkommen selbstverständlich erwartete, dass er sich - ebenso wie der Sechsjährige von damals - mit ihr zusammen in das kleine Wohnzimmer setzte und Fotoalben längst vergangener Tage durchforstete. Nicht nur Abende musste er so verbringen. Nachmittage hatten ihren Reiz schon lange verloren, Freizeit wurde zu einem Gut, um das er fürchten musste. Denn kaum bot sich die Gelegenheit zu entspannen, sich einfach mit sich zu beschäftigen, wartete seine Mutter meist schon mit einer neuen Idee, wie sie ihre Zeit unwiderruflich miteinander verbringen konnten. Und immer wieder schaffte sie es, die Ketten, die sie um ihn gelegt hatte, so fest zu ziehen, dass sich sein Gewissen nicht herauswinden konnte und er letztendlich nachgab. Cedric hatte schon oft den Wunsch gehegt, dass da eine andere Person gewesen wäre, die seine Mutter endlich von ihm ablassen ließ.

Vielleicht wäre sein Vater diese Person gewesen. Vielleicht.

Cedric starrte wieder auf die Bilder, welche wie die Diashow einer anderen Familie an ihm vorbeizogen. Fast als Bestätigung seiner Unzufriedenheit, fiel ihm wieder einmal auf, dass seine Mutter ausnahmslos Fotos von ihr und ihrem Sohn in dem Album verewigt hatte. Nicht eine einzige andere Person tauchte darin auf, nicht eine einzige andere Person ließ sie in ihr Leben.

Sein Blick schweifte wieder hinauf zu der Frau, die glaubte, er gehöre ihr. Die ihn fühlen ließ, dass sein Leben nicht in seiner, sondern in ihrer Hand lag. Die ihm zeigte, dass die Freiheit, die er zuvor in seinem Zimmer gespürt hatte, nichts als eine Täuschung gewesen war. Er war nicht frei. Und das aus einem ganz banalen Grund: seinem Gewissen.

Cedric betrachtete weiter das so sanft wirkende Gesicht, welches für ihn bedeutete, eingeengt, gefangen zu sein. Und wie so oft in diesen Momenten, beschäftigte ihn am Ende nur eine Frage:

Würde er sich jemals von ihr lösen können?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-10-13T12:43:56+00:00 13.10.2011 14:43
Also der prolog hat mich gleich von anfang an gepackt und das ist wahrscheinlich auch gut so. Meistens reichen die ersten paar Zeilen schon aus mich dazu zu bringen mit lesen aufzuhören.
Dein schreibstil gefällt mir echt gut, auch wenn die art der satzstellung manchmal etwas beim lesefluss gestört hat. Nichts tragisches^^

LG Mina~
Von:  Hime-chan
2011-09-28T18:28:15+00:00 28.09.2011 20:28
Ich muss leider sagen, dass ich persönlich gewisse Bausteine in deinen Sätzen ziemlich holprig finde, und das zerstört für mich die gesamte Atmosphäre, die du aufzubauen versuchst.

Manche Sätze sind dir wirklich fabelhaft gelungen, dann aber, wohl weil du Wortwiederholungen vermeiden wolltest, besonders am Anfang, schneidest du den Lesefluss geradezu in kleine Stückchen. Das sei aber nur gesagt, weil ich selbst so penibel darauf achte, beim Lesen wie auch beim Schreiben.

Die Story an sich ist von dir aus bestimmt gut durchdacht, aber bei mir hinterlässt sie nur ein belangloses "Aha" Gefühl. Das liegt wohl daran, dass die Szene mit der Mutter, die ihm das Fotoalbum bringt, etwas aufgesetzt wirkt. Künstlich, auch wenn du diese Erklärung brauchst. Vielleicht solltest du sie etwas geschickter verpacken, den das Thema an sich wirkt ausgesprochen interessant, selbst wenn du mit diversen Klischees arbeitest.

Aber bei Klischees steht stets daneben: Es kommt nur auf die Verpackung an!
Das ist auch bei herkömmlichen Produkten der Fall xp

Ich möchte noch sagen, dass die Wiederholung von "Ich kann mich nicht erinnern" eindrücklich und gut ist, aber es kommt ein Tick zu häufig vor. Geh sparsamer damit um, dann erzielst du einen noch eindrücklicheren Effektr.

Ich werde nachher noch weiterlesen, hoffe dass meine Kritik dich nicht entmutigt oder erzürnt hat, denn weiterlesen bedeutet: Gesamteindruck trotzdem Positiv xD

Grüsse
Die zum Lesen aufgeforderte Prinzessin der diffusen Handlungsstränge und merkwürdigen Bandwurmsätzen.
Von: abgemeldet
2011-09-04T14:36:26+00:00 04.09.2011 16:36
So, jetzt komme ich auch endlich mal dazu, mich in Ruhe EmoCo zu widmen. Ach, wie hab ich darauf hingefiebert. Freut mich, dass du endlich angefangen hast, deine Arbeit zu veröffentlichen. Du weißt ja, wie neugierig ich war. ♥

Und ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt. ;)
Inhaltlich baut dein Prolog echt nach und nach auf und wird dadurch schön rund. Zuerst merkt man nämlich gar nicht, was so schlimm an Cedrics Mom sein soll und wie sehr sie an ihm klammert. Aber während man die Szene weiter beobachtet, fühlt man sich selbst immer mehr wie die Geisel dieser Frau. Das hast du echt klasse dargestellt, wie man sich auch leicht davon abgestoßen fühlt, wie fröhlich sie sich Bilder ansieht, wo sie Köpfe herausgebrannt hat. :'D
Womit wir auch zu Cedys Vater kommen, auf den ich unheimlich gespannt bin. Allgemein finde ich die Idee klasse, dass dem Jungen ein gutes Stück Erinnerung fehlt. Traumaverarbeitung ist ein schweres Thema, aber ich traue dir zu, dass in Zukunft wunderbar darzustellen. c;

Stilistisch bewertet gibt es von mir auch ein Daumenhoch. Dein Ausdruck ist intensiv und mitreißend. Positiv hervorheben will ich dabei die Wiederholung des 'ich kann mich nicht erinnern' und die Darstellung des Moments, wo Ceds Mom ihm mitteilt, dass sein Vater sie beide verlassen hat. Bei letzterem mag ich besonders, dass es so pointiert geschrieben ist bis zum 'Daddy ist weg' und Cedrics Erwiderung der ganzen Dramatik eine total graue Ernüchterung verpasst. *A*

Mach weiter so, Große.
Deine abgemeldet
Von: abgemeldet
2011-07-04T18:26:02+00:00 04.07.2011 20:26
Wow!
Du hast einen unglaublichen Schreibstil! Ich war richtig gefangen und habe mich gefühlt, als wäre ich Cedric.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Was ist passiert, dass Cedric seine Erinnerung verloren hat? Und wo ist sein Vater hin?
Ich freu mich auf die nächsten Kapitel, die Geschichte ist echt vielversprechend! :)
Losian.


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