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Lebenszeichen

18 Slash MxM
von

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Kapitel 1

Kapitel 1
 

Jonas PoV
 


 

Ich hatte damit gerechnet das es schlimm wird als Außenseiter behandelt zu werden, aber das sogar fremde Menschen die überhaupt keine Ahnung von meiner Persönlichkeit haben, mich pöbelnd im Bus anfahren, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.
 

Es bereitet mir große Sorgen, ob meine Veränderung mir wirklich etwas brachte außer Schläge von Typen die mein Äußeres nicht akzeptieren.
 

Seufzend versuche ich mich zu konzentrieren und hoffe dabei nicht verrückt zu werden.
 

Der vergangene Tag brannte in meiner Seele lichterloh.
 

Die ganze Nacht hatte ich Christians Gesicht vor mir gesehen.
 

Sein Lächeln, das er nicht mehr mir schenkte sondern ihr.
 

Wie ich ihn deswegen verabscheue, ihn regelrecht hasse, ihn missachte aber doch bleibt ein Funken in mir zurück mit der Gewissheit verloren zu haben.
 

Das beschlagene Fenster des Busses zeigt mir einen jungen Mann der mir so nah und doch fremd vorkommt.
 

Ich erkenne mich kaum wieder.
 

Vereinzelnde Haarsträhnen fallen mir störend ins Gesicht, meine Wangenknochen stehen stark hervor, ich hatte die vergangene Nacht kaum ein Auge zugemacht.
 

Ich warte auf den Moment, auf meinen persönlichsten schwersten Moment mit ihm.
 

Wenn er mich ansieht, wie er es noch nie zuvor getan hat. Welche Gefühle wird er mir zeigen? Wird es ihm leid tun mich gestern nicht beachtet zu haben? Vielleicht versucht er sich zu rechtfertigen.
 

Sobald ich seine grau schimmernden Augen vor mir habe, wird es mir schwer fallen hart zu bleiben.
 

Meine stark wirkende Fassade könnte in nur einem Atemzug zerstört werden, dass musste ich verhindern, niemals mehr sollte er mir nahe sein.
 

Durch das holprige stoppen des Busses, erwache ich aus meinen Tagträumen.
 

Einer der schwersten Gänge meines Lebens liegt noch vor mir, meine Atmung ist hecktisch, in mir verspüre ich Panik.
 

Es fällt mir schwer meinem Leben den Rücken zu kehren.
 

Der letzte Atemzug meines alten Lebens ist nun vorüber, ich erhebe mich von meinem Platz und betrete die erste Stufe nach außen.
 

Die zweite, dritte und vierte folgten, plötzlich erblick ich die ersten Schüler.
 

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, meine Tragetasche wird regelrecht von meinen zitternden Händen aus Nervosität vergewaltigt, so fest haben sie sich in den Stoff verankert.
 

Zielsicher steuer ich auf den Eingang des Gebäudes zu, die vielen unterschiedlichen Ziegelsteine, welche die Außenfassade des alten Schulgebäude schmücken, fallen mir instinktiv auf.
 

Sie beeindrucken und lenken mich bewusst ab.
 

Doch all die Ablenkung half mir nichts, denn sobald ich meine Augen auf den Boden lenke, spürte ich die stechenden Blicke auf meiner Haut.
 

Die weit offenstehenden Münder meiner Mitschüler, die nachdenklich in Falten gelegten Stirnen. Meine Schritte werden schneller, in meinem Kopf schießen Gedanken hin und her.
 

Ich bin doch immer noch derselbe Mensch! Warum starrt ihr mich an als wäre ich ein Freak?
 

Viele Fragen würde ich ihnen gerne stellen, ihnen vergewissern das ich Jonas Taylor bin, doch es kam kein einziger Laut über meine angespannten Lippen.
 

Es trifft mich wie ein Schlag auf den Kopf, als hätte man mich zu Tode geprügelt und wie ein Stück Dreck einfach weg geworfen.
 

Den ohne es zu wollen, starre ich direkt in zwei Augenpaare die mir so nahe sind wie nie zu vor.
 

Mein Körper hält in seinen Bewegungen inne, was sollte ich tun?
 

Verzweifelt denke ich über eine Flut nach, nur wohin?
 

"Jonas?"
 

Es klang so unrealistisch.
 

Christian suchte nach einer Antwort für mein Erscheinen.
 

Seine linke Hand streckt sich aus um meine Schulter zu berühren, doch ich ließ es nicht zu, nie wieder.
 

Er spürt vermutlich dass meine Augen einen Ausweg aus dieser Situation suchen.
 

Ich wich einen Schritt zurück, blicke ihn ein letztes Mal emotionslos in die Augen und wende mich von ihm ab.
 

Gehe meinen Weg weiter, er war nur ein kurzer Zwischenstopp.
 

"War das gerade Jonas?"
 

Ihre Stimme erweckt weiteren Hass in mir, wie konnte sie es wagen meinen Namen in den Mund zu nehmen? Sie hatte doch überhaupt keine Ahnung wer ich war.
 

Wütend stampfe ich die letzten Stufen ins Klassenzimmer E und warte bis der erste Unterricht beginnt.
 

Mathematik ist noch nie mein Fach gewesen, deswegen freue ich mich umso mehr wenn es endlich vorbei ist.
 

Genervt lasse ich mich auf meinen Stuhl nieder und warte das es läutet.
 

Zu meinem Bedauern, lässt sich Christian direkt neben mich sinken.
 

Sein verwunderten Blick kommt auf meinen rabenschwarzen Haaren zum liegen.
 

Er hatte meine von Natur aus blonden Haare geliebt.
 

Genervt stöhne ich auf, langsam wurde es mir zu bunt.
 

"Könntest du mich vielleicht nicht so anstarren!?" Es klang aggressiver als ich es beabsichtigt hatte.
 

Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Christian für eine Sekunde zusammen zuckt, als er realisierte was ich ihn verbal vor die Füße warf.
 

Sieh wie weit du uns getrieben hast!
 

"Jonas, was ist los?"
 

Er sollte mich nicht anreden, sollte nicht fragen was mit mir los ist, ich möchte ihn nur vergessen warum interessiert ihn das noch.
 

"Warum kümmerst du dich um mich? Geh zu deiner Schlampe."
 

"Lena ist keine Schlampe! Warum redest du so schlecht über sie?"
 

"Mensch Christian, Halts Maul und such dir andere Freunde, vielleicht ertragen die dein Gefasel besser!"
 

"Ich weiß nicht wer du bist, aber ich hätte gerne meinen besten Freund zurück! Freak."
 

Es waren nur fünf Buchstaben, doch sie ließen meine Vernunft in einem schwarzen Loch versinken.
 

Ich wusste nicht wie es passierte, doch Christian schaffte es mich unglaublich wütend zu machen.
 

Mit einem kräftigen Ruck befördere ich meinen Stuhl nach hinten, schupse Christian von seinem hinunter und fasse an seinen Kragen.
 

Mein Körper baut sich bedrohlich vor ihm auf, ich hatte die Schnauze voll mir von ihm Vorwürfe machen zu lassen.
 

Der Drang ihm ins Gesicht zu spucken überkommt mich.
 

Ich wollte ihm Schmerzen zufügen, so viel unendliche Schmerzen die er mir zugefügt hatte.
 

Wie kann er erwarten das ich mit ihm rede wenn er seine Schlampe vorne ran stellt.
 

"Kabert! Taylor! Auseinander!"
 

Ich beachte die vielen Hände um uns herum nicht, meine Aggression senkt sich nicht.
 

Würde ihm sofort meine Faust in sein Gesicht schlagen.
 

"Ich sagte auseinander!"
 

Missmutig stelle ich fest dass sie mich von ihm los gerissen hatten, meine Klassenkollegen ziehen mich ans andere Ende des Raumes.
 

"Beide sofort mit ins Büro des Direktors! Dieses Verhalten dulde ich in meinem Unterricht nicht!"
 

Die letze halbe Stunde kam mir vor wie eine unendliche Warteschleife, uns wurde gesagt so ein Verhalten ist nicht sozial.
 

Innerlich musste ich lachen.
 

Was dieser Direktor nur für Dreck erzählt.
 

Natürlich war es nicht sozial, hätte auch sonst keinen Sinn wäre es sozial.
 

Schlussendlich verging mir das Lachen, als er mir mitteilte das ich und Christian alleine ein altes Klassenzimmer putzen müssen.
 

Als Strafe.
 

Es macht mich rasend vor Wut wenn ich daran denke mit ihm alleine zu sein.
 

Ich weiß dass er nicht locker lässt, sein guter Samariter würde es nicht zu lassen.
 

Nun stehen wir hier, in einem abgedunkelten Raum, der Staub schwingt wie ein graues Tuch über der Decke hin und her.
 

Ein tiefer Seufzer entkommt Christian, gekonnt ignoriere ich ihn und starte mit der Strafarbeit.
 

Meinen Schwamm tauche ich in den blauen mitgebrachten Kübel, soeben wollte ich ihn wieder heraus holen doch mein Handgelenk wird eisern umklammert.
 

Genervt sehe ich nach oben in Christians Gesicht.
 

"Was ist?>"
 

"Ich möchte meinen Jonas zurück."
 

Ein sarkastisches Lachen entkommt meinen Lippen. Meinen Jonas.
 

Wenn er wüsste wie schmerzhaft diese Wörter für mich sind.
 

Frustriert schieße ich meinen Schwamm in den Kübel, dass Wasser stößt gegen die Plastikwände des Eimers.
 

"Dein Jonas existiert nicht mehr! Du nervt Christian geh doch zu deiner Lena."
 

"Ist es wegen ihr?" Fragend sucht er meinen Augenkontakt.
 

"Und wen schon, jetzt lass mich los!"
 

Stark rüttel ich an seiner Umklammerung um sie zu lösen, ich muss hier raus bevor ich mich vergesse.
 

"Jetzt beruhige dich!"
 

"Fass mich nicht an!" zische ich ihn an.
 

Es passierte zu schnell um es zu realisieren, der plötzliche Schmerz in meiner Wirbelsäule lässt mich auf keuchen.
 

Ich spüre seinen Atem nahe meinem Gesicht, der Geruch von Nikotin steigt mir in die Nase.
 

Meine Augen weiten sich, als ich feststelle wie dicht er an meinem Körper stand.
 

Er drückt mich regelrecht gegen die Wand um zu verhindern dass ich ihm davon laufe.
 

Christian hasst es wenn ich schreie, wie oft er mich deswegen schon geschimpft hatte, doch meine Gefühle habe ich längst nicht mehr unter Kontrolle.
 

"Lass mich los!"
 

Wie von Sinnen schlage ich mit meinen Fäusten nach ihm. Versuche ihn von mir weg zu zehren, dabei bemerke ich nicht wie Tränen meine Wange hinter rinnen.
 

Es tut so verdammt weh seinen muskulösen Körper an meinem zu spüren, die Tatsache, dass er es nur tut um mich fest zu halten, wollte ich mir nicht eingestehen.
 

"Jonas, warum weinst du?"
 

Stille.
 

"Was ist dein Problem ich mache mir Sorgen um dich! Du bist mein bester Freund Jonas!"
 

"Du bist mein verdammtes Problem!"
 

Erschrocken rückt Christian zurück, ich konnte erkennen wie er nachdenklich auf seiner Unterlippe kaut. Warum habe ich es ausgesprochen? Verzweifelt lasse ich meinen Kopf in meinen Händen verschwinden, ich schäme mich vor ihm.
 

"Wie meinst du das?"
 

"Es tut mir leid Christian."
 

Ohne auf ihn zu achten, stoße ich ihn auf die Seite, er stand viel zu nahe an meiner potenziellen Putzstelle.
 

Als ich den mit Wasser satt gefüllten Schwamm in der Hand halte, beginne ich die Regale zu putzen.
 

Es dauerte ungefähr eine Stunde die wir kein Wort mit einander sprachen.
 

Es war eine bedrückende Stille zwischen uns einst besten Freunden.
 

"Ich habe heute Geburtstag, Jonas."
 

Eiskalt rinnt es mir den Rücken hinunter, ich hatte seinen Geburtstag vergessen.
 

Wie konnte ich ihm noch in die Augen sehen.
 

"Komm heute bitte zu mir, meine Eltern sind verreist und der Keller wird zum Partyland."
 

"Ich weiß nicht ob ich kann."
 

Ehrlich ich wollte ihn nicht verletzten, jedenfalls nicht auf diese absurde Art und Weise.
 

"Ist okay, wir sehen uns dann morgen."
 

Aus seiner Stimme spricht deutlich die Enttäuschung, das wollte ich nicht erreichen.
 

"Um wie viel Uhr?"
 

Überrascht dreht sich Christian zu mir um.
 

"8 Uhr, und sein pünktlich."
 

Und dann geschah es, er lächelt mich an. Es erfüllt mein Herz mit Wärme und Freude.
 


 

Auf was habe ich mich nur eingelassen?...
 


 

Kapitel 1 Ende



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