Kapitel 1: Alte Erinnerungen
Es war viel Zeit in die Lande gezogen, seit Sally den Jungen das erste und das letze Mal gesehen hatte. Sally war nun bereits 17 Jahre alt und über die Jahre hatte sie das Ereignis auf der Wiese verdrängt. Auch diesen Nachmittag war sie erst spät zu hause, da sie wieder mit ihren Freunden unterwegs gewesen war. Leise schloss sie die Haustür auf und versuchte ihre Mutter nicht zu wecken, diese musste in letzter Zeit so viel arbeiten wo doch ihr Vater schwer krank geworden war.Doch wurde ihre Mutter wach sah zu ihr in den Flur, lächelte nur und ging dann endlichvom Wohnzimmer in das Schlafzimmer. In lezter Zeit hatten die beiden nicht mehr viele Gespräche, außer am Wochenende, die Arbeit schaffte ihr Mutter doch sehr. Geistesabwesend stapfte sie die Treppe zu ihrem Zimmer empor, ging den Flur entlang und öffnete ihre Zimmertür. Noch bevor sie gänzlich in ihrem Zimmer war, streifte sie bereits ihre Jacke ab. Seufzend lies sie sich auf ihr Bett fallen in letzter Zeit war die Schule zwar nicht schwieriger geworden, aber trotzdem ermüdender. Sie hatte zudem schon eine Weile das Gefühl etwas, für sich sehr wichtiges, vergessen zu haben. Kurz setzte sie sich auf und wühlte in ihrer Schultasche, doch dann lies sie es wieder, im Moment hatte sie wirklich keine Lust auf Schulaufgaben. Seufzend legte sie sich wieder auf ihr Bett und lauschte der Stille, aber nach einen kurzen Moment hörte sie, wie jemand die Treppe hochlief. Wie erwartet ging dann auch die Tür auf und ihre Mutter sah ins Zimmer.
"Sally? Könntest du bitte den Dachboden aufräumen Schatz? Ich muss noch die Küche putzen, du würdest mir wirklich damit helfen..."
Total erledigt sah sie hoffnungsvoll ihre Tochter an und Sally setzte sich auf und nickte lächelnd. Entlasten wollte sie ihre Mutter definitiv. Müde lächelnd ging ihre Mutter wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Langsam rappelte sich das Mädchen auf und ging langsam und lustlos zu ihrer Zimmertür. Heute war gerade nicht wirklich ein Tag zum Berge zu versetzen. Im FLur wandte sie sich in Richtung der Dachbodentür und seufzte, denn diese war völlig verstaubt und lange nicht mehr geöffnet worde. Sally öffnete die Tür und ging die Steile Treppe hinauf, die in den dunklen, verdreckten Dachboden führte. Nachdem sie oben ankam, suchte sie verzweifelt nach dem, von Spinnenweben überdeckten, Lichtschalter. Nachdem sie ihn endlich gefunden hatte, erschrak sie erst einmal. Direkt vor ihrem Gesicht hing ein verstaubtes Spinnennetz mit einer großen, toten Spinne darin. Ein markerschütternder Schrei durchstieß die Stille im Haus, aber keiner schien sich weiter darum zu kümmern. Zitternd kroch Sally unter dem Spinnennetz hindurch und öffnete als erstes das Dachbodenfenster, damit frische Luft und Licht hereinkam. Ein Lichtstrahl fiel in den Raum und der herumwirbelnde Staub glitzerte wie kleine Diamanten im Licht. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, aber nun hieß es putzen! Mühevoll schwang Sally fast zwei Stunden lang jedmögliches Putzgerät und dann konnte sie durchatmen, der Dachboden wie saubergeleckt. Dafür hatte sie nun das starke Bedürfnis sich zu duschen bis ihre Haut abpellte. Erst einmal verschnaufte sie und ihre Augen fielen zu, doch plötzlich schreckte sie auf; sie hatte kurz fremde Augen vor sich gesehen, fremde...die gar nicht so fremd waren! Obwohl sie die Augen wieder geöffnet hatte, hatte sie das Gefühl, als würde der Blick dieser tiefblutroten Augen sie noch immer durchbohren. Woher kannte sie diese Augen nur? Sie kam einfach nicht darauf... Noch eine Weile starrte sie regungslos vor sich hin, bis ihr Blick auf eine unscheinbare Kiste in einer wenig beleuchteten Ecke fiel. Irgendetwas sagte ihr, sie sollte sie einfach öffnen. Ein wenig benommen, es mag von dem vielen Staub kommen, kroch sie zur Kiste und öffnete diese. Und ihr fiel es wie Schuppen von den Augen, darin lagen alte Kindersachen von früher... und ein zerissenes Kleid. Die ganzen Erinnerungen, die sie verdrängt hatte kehrten zurück. Dieser Junge, der versprochen hatte wiederzukommen, die ganzen entäuschenden Nachmittage, in denen sie auf ihn gewartet hatte. Je mehr sie darüber nachdachte, desto wütender und trauriger wurde sie. Sie nahm das Kleid in die Hand und sah es eine Weile an, sie war so entäuscht, obwohl es Jahre her gewesen war.