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Das Märchen vom Bier

Eine kurze Bier... nein Märchen Parodie
von

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Vor sehr langer Zeit, als selbst die Großväter der Großväter noch Kinder waren, trug sich ein einem weit entfernten Land eine gar grausige Geschichte zu, die so unglaublich grausig ist, dass sie niemals von einem sterblichen Ohr gehört werden dürfte. Doch das soll uns nicht weiter stören.

Auf jeden Fall gab es dort ein kleines, namenloses Dörfchen. Derer gab es zu jener Zeit wahrhaft viele!

Und in eben diesem, sehr weit entfernten, namenlosem, und wirklich kleinem Kaff, gab es ein hübsches Wirtshaus. Da der Rest dieser Kolonie aus spärlich reparierten, notdürftig geflickten und absolut baufälligen Baracken bestanden, stach einem das Wirtshaus mit seiner verschnörkelten und pittoresken Fassade sofort ins Auge.
 

Auch einem Vagabunden, den der Zufall an diesen Ort geführt hatte. Durstig von der Reise hatte er Lust auf ein kühles Bier und betrat den Schankraum. Auf seine Bestellung hin, stellte ihm der Wirt einen gefüllten Krug vor die Nase. Voller Vorfreude nahm der Vagabund daraufhin einen kräftigen Zug und spuckte alles auf einmal in die nächstbeste Ecke.

"Das schmeckt ja wie abgetragene Kleider!", schrie er den Mann hinter der Theke an und verließ die Schenke. Nie mehr ist er dort gesehen worden, vielleicht verdurstet aufgrund des Mangels an gutem Bier.
 

Das gerechte Urteil des Vagabunden, hielt jedoch den armen, reichen Schankmann Tage und Nächte lang wach. So lange, bis er zu dem Schluss kam, dass nur Magie sein flüssiges Brot verbessern könnte. Also fasste er den Entschluss seinen einzigen Sohn zu der Hexe im tiefen dunklen Wald zu schicken. Dort sollte er sie beauftragen ein Mittel herzustellen, welches das Getränk zum besten im Dorf machen sollte.
 

So begab sich der Sohn auf Schusters Rappen um die alte Hexe im dunklen Wald zu finden auch wenn er die Idee des Vaters nicht ganz begriff, seinen Mangel an Verstand beweisend.

Es war eine harte Wanderung zu den Rändern des Waldes. Die 200 Schritte waren furchtbar anstrengend, auf dem ungepflasterten Feldweg, in der unerträglichen Hitze eines schwülen Sommertages.
 

Als er endlich die Schatten der vordersten Bäume erreichte, bemerkte er einen Stein, in dem ein Schwert bis zum Heft steckte. Doch dank seiner absoluten Pflichtergebenheit gegenüber seinem Vater, ignorierte er dieses Landschaftsmerkmal und begab sich auf den Pfad zwischen den Bäumen.

Nach einer Weile und 3 Rasten begegnete er einem Wolf der ihn hilflos ansah und fragte:

"Mein Herr, habt ihr ein junges Mädchen, 4 Fuß groß, dunkle Haare zu zwei Zöpfen geflochten, einen schweren Korb, gefüllt mit Diätcola und Knäckebrot, mit sich herum tragend, gesehen? Tut mir Leid, dass ich keine genaueren Angaben machen kann, zum Aussehen des Kindes."

Völlig überfordert und verwirrt vom andauernden Redefluss des Wolfs, wandte der Wirtssohn sich furchterfüllt ab und rannte den Pfad entlang, tiefer in den Wald. Erst als er sich sicherer fühlte und eine lange Strecke zwischen sich und das absonderliche Wesen gebracht hatte, wurde er wieder langsamer.
 

Plötzlich, wie aus dem Nichts, ragte direkt vor ihm ein großer Turm auf. Weit oben sah er ein Fenster aus dem eine helle Stimme erklang:

"Endlich ist mein Ritter/Retter/Erlöser gekommen um mich zu befreien! Wartet, damit ich mein mit besten Shampoo/Conditioner/Spülung gewaschenes Haar herab lassen kann. Es ist so kraftvoll und glänzend. Weder Spliss noch Schuppen kann man bei mir auch nur an einem Haar finden. Es ist besser als jedes Hanfseil oder Tau, also kommt zu mir herauf und befreit/errettet/erlöst mich!"

"Leider habe ich keine Zeit für Kletterpartien, denn ich muss meines Vaters Gerstensaft verbessern", antwortete der Sohn in aller Form und Höflichkeit, wie es ihm seine Mutter beigebracht hatte und ging weiter seines Weges.
 

Endlich fand er ein einsames Haus im tiefen, dunklen Wald und wusste, dass er am Ziel war. In solchen Hütten lebten Hexen. Das wusste jeder! Immerhin kannte er die Bilder aus dem Märchen Bilderbuch!

Nachdem er angeklopft hatte bat die Besitzerin den Wirtssohn herein. Beim öffnen der Tür hätte er diese fast aus den Angeln gehoben, nicht weil er so stark, sondern die Hütte so baufällig war.

Drinnen erwartete die Hexe ihn schon. Beziehungsweise, hatte er den Eindruck als wäre dem so, ein Eindruck den jeder gehabt hätte. Sie sah von ihrem Schaukelstuhl auf!

"Welches Anliegen führt euch zu mir, hierher in diese einsame Hütte, in diesem tiefen dunklen Wald, voller Mysterien?", fragte die Hexe ihn, mit einer Engelsstimme, die wie Reißzwecken auf einer Tafel klang.

"Ich will, dass ihr mir ein Mittel für meinen Vater gebt, der ein armer reicher Wirt ist, mit welchem er sein Bier verbessern kann, auf dass es jedem daher gelaufenen Vagabunden, Abenteurer, Penner und Glücksritter schmecken möge!", antwortete er darauf in dem gleichen Befehlston, in dem ihn auch sein Vater mit der Aufgabe betraut hatte.
 

Ihr Blick ruhte auf ihm, während jedes seine Worte in ihrem Ohr klang. Sie war eine hinterlistige Person und hasste die Leute in dem Dorf, die sie einst verjagten, weil sie mit den falschen Männern intim geworden war. Teilweise zur selben Zeit.

Sie erhob sich, nahm einen Kessel und begab sich zum Feuer

"Wie ihr wünscht mein Herr. Ich werde euch ein Mittel geben.", sagte sie und füllte den Topf mit einer klaren, farblosen Flüssigkeit, welchen sie daraufhin über das Feuer hing. Sie nahm einige Gläser, entnahm ihnen diverse Kräuter und gab sie in den Topf. Plötzlich drehte sie sich um und maß den jungen Mann mit einem Blick:

"Wollt ihr auch etwas Suppe?!"

"Oh... nein...", zögerte er leicht überrascht, "Gebt mir einfach das Mittel und ich werde euch nicht weiter stören."

Die Hexe nickte, ging zu ihrer Kommode, entnahm ihr eine winzige Phiole und reichte sie ihm entgegen:

"Gebt hiervon in jedes eurer Fässer einen Tropfen und das Bier wird einen himmlischen Geschmack annehmen.", zuckersüß lächelte die Frau.

Kaum hatte die Hexe das letzte Wort ausgesprochen wurde ihr das Fläschchen auch schon aus der Hand gerissen und der Jüngling rannte den Weg schnurstracks nach Hause.
 

Zuhause angekommen, erzählte er dem Wirt, was dieser mit der Zutat anstellen müsse. Ohne zu zögern tat der reichlich arme Schankmann wie die Hexe seinem Sohn geheißen und lud das gesamte Kaff zu einem Fest um das neue Bier zu verköstigen und anzupreisen.

Und tatsächlich ein jeder der dieses Gebräu trank, war betört von dessen leicht herben Geschmack und der besonderen würzigen Note im Abgang. Alle tranken eifrig und gierig und keiner vermochte es sich zu stoppen. Nur der Sohn des Wirts, ein strenger Anti-Alkoholiker, lehnte das Trinken streng ab. So sah er mit an, wie sich einer nach dem anderen, zusammen oder alleine, an dem Bier zu Tode soff.

Am nächsten Morgen war er der letzte Lebende in der ganzen Kolonie. Und dies machte ihn ein wenig sauer, denn so alleine war es hier noch langweiliger als zuvor. Er beschloss nochmal zu Hexe zu gehen und sich ordentlich und höflich zu beschweren, indem er ein wenig auf den Tisch haute oder ihre Hütte in Brand setzte.

Dieses mal blieb es ein ereingnisloser Hinweg. Angekommen an der Hütte, trat er die Tür und damit auch noch in die Hütte ein.

Er wollte eben mit seiner Schimpftriade beginnen, als ihn die Hexe bösartig angrinste und mit dem Finger schnippte.

"Quak", quakte er.

Die Hexe hob den Sohn des armseligen, reichlich toten Wirts mit zwei Fingern hoch und befand, nach eingehender Musterung, dass er jetzt wo er ein Frosch war, eher in ein Gewässer passte.

So lief sie gemächlich zum nächsten See und warf ihn im hohen Bogen in das Wasser.

Das Gezappel des schwimmenden Frosches blieb nicht unbemerkt von einigen Wasservögeln, die nie etwas gegen reichhaltige Kost hatten.

Ein Reiher war am flinkesten damit den Frosch zu packen und sogleich zu schlucken. Das ließ der sich nicht gefallen und wehrte sich so lange bis er sich komplett im Hals verkeilt hatte, wo er dann allerdings auch bald verstarb.

Der Reiher verendete ebenfalls an dem Frosch, den er weder nach oben noch nach unten bekam und somit an ihm erstickte.
 

Und die Moral von der Geschichte: Wenn man mal einen Frosch im Hals hat, ist es ratsam Freunde zu haben die einem auf den Rücken klopfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nightwatcher
2012-04-13T18:04:46+00:00 13.04.2012 20:04
Also ich habe keinen Witz wiedererkannt, aber ich kenne Witze wie diese. "Dunkel wars der Mond schien helle..." u.s.w.
Alles in allem ist die Geschichte nett und vielleicht besser, aber leider nicht ganz mein Humor. das soll aber mein Urteilsvermögen nicht beeinträchtigen ;)
Das Ende ist seltsam. Ich habe erst gedacht, dass dies die Hintergrundgeschichte zum Froschkönig sein könnte (hätte mir besser gefallen und darüber hätte ich wirklich gelacht), aber leider ist der Frosch gestorben. Na ja, nicht schlimm, dann eben kein Froschkönig.
Der Anfang ist dafür wieder klasse, beim Titel angefangen (sonst hätte ich ja gar nicht zu lesen angefangen) bis hin zur Wanderung.
Der Plan der Hexe hat mir übrigens auch gut gefallen ;)


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