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Dragonhunter

Wer jagt, verliert?
von

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Die Rückkehr

Die Rückkehr
 

Den Rest der Nacht konnte ich nicht schlafen, wälzte mich auf dem unbequemen Strohlager hin und her, konnte keinen klaren Gedanken fassen und wusste einfach nicht, was ich als nächstes tun sollte. Natürlich hatte ich ihn verärgert, auch wenn ich es nicht wollte. Aber wie hätte ich es ändern können? Ihm zu sagen, dass ich die Prinzessin war, hätte ihn doch bestimmt nur lachen und mich für verrückt halten lassen. Am Anfang jedenfalls. Und nun hatte er es selber herausgefunden und war stinkwütend deswegen. Ich konnte es ihm nicht verübeln, ich hätte vermutlich auch so reagiert. Meine Aktion mit dem Abhauen hatte dem Ganzen wohl nur noch die Krone aufgesetzt.

Mit tausend Fragen im Kopf setzte ich mich auf die Bettkante und stützte meinen Kopf auf meinen Armen ab. Konnte ich Arishin jetzt überhaupt noch unter die Augen treten? Verschwinden konnte ich auf keinen Fall, er würde mich, wie die Erfahrung es gezeigt hatte, direkt wiederfinden. Und dann wäre das Theater nur noch größer, was ich auf jeden Fall vermeiden wollte. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare, bevor ich von dem Strohlager aufstand und in dem Kämmerchen einige Runden drehte, mich dabei fragend, was ich als nächstes tun sollte. Meine Gedanken führten alle in die selbe Richtung, egal wo sie begonnen hatten. Genervt von der Einseitigkeit meiner Gedanken schnaubte ich leise auf und ging zur Tür, drückte sie vorsichtig auf. Erleichtert atmete ich auf, als sie tatsächlich aufschwang und ich auf einem kleinen Flur stand. Kurz sah ich nach links und rechts, konnte allerdings nichts erkennen, da es einfach viel zu dunkel war. Mir auf die Lippe beißend ging ich nach links, konnte das Knarren des Bodens nicht verhindern, dachte aber nicht weiter darüber nach, sollten sie doch hören, dass ich mich bewegte, abhauen wollte ich gerade nicht. Durch die nächste Tür, die sich etwa einen Meter neben meiner befand, kam etwas Licht hindurch und ich schluckte kurz, bevor ich zaghaft anklopfte und nach einem leisen Murmeln, das ich einfach als ja interpretierte, schließlich in die dahinterliegende Kammer eintrat.

Die Person, die auf dem Bett saß, sah mich an und ich atmete erleichtert auf, als ich sie als Arishin identifizierte. Ein Kribbeln lief meinen Rücken hinab und ich ging einen Schritt in das Zimmer hinein, um die Tür hinter mir zu schließen.

“Du bist noch wach?”, fragte er mich leise und ich nickte.

“Ja, ich kann nicht schlafen, habe etwas nachgedacht.”, meinte ich und verschränkte die Arme fröstelnd vor der Brust. Gott! Warum hatte der Kerl das Fenster so weit offen? Der Schwarzhaarige schnaubte.

“Nachgedacht, klar.”, meinte dieser und ich verdehte die Augen, hoffte, dass er es nicht sehen konnte.

“Ja, nachgedacht.”, meinte ich kleinlaut und trat von einem Fuß auf den anderen. “Es tut mir Leid, Arishin! Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte…”

“Halt den Mund!”, muckte er mich wütend an und ich zuckte erschrocken zusammen, bevor ich mir erneut auf die Lippe biss. “Ich will deine Entschuldigungen nicht hören, in Ordnung?” Er sah auf und ich konnte ein böses, wildes Funkeln in seinen Augen erkennen. “Du hast mich von vorneherein angelogen und mich verarscht.”

“Also wirklich gelogen…”

“Verdammt, Kuralina, es reicht!”, schrie er mich an, bevor von dem Bett sprang und auf mich zu kam. “Ich bitte dich, lass das Thema jetzt fallen!” Sein Ton wurde ruhiger, als er vor mir stand und ich sah ihn mit großen Augen an. Das Thema fallen lassen? In meinen Träumen würde ich direkt zusagen, aber hier ging es um Arishin! Um meine Liebe zu ihm. Um meine Zukunft.

“Das kann ich nicht!”, sagte ich leise und sah ihm genau in die grünen Augen, welche mich sofort wieder gefangen nahmen. “Bitte, ich möchte, dass du meine Entschuldigung annimmst und wir irgendwie noch einmal von vorne beginnen können!” Arishin schnaubte und wollte sich von mir abwenden, doch ich hielt seine rechte Hand mit meinen beiden Händen fest, was ihn erstaunt aufblicken ließ. “Ich möchte nicht, dass du so verletzt vor mir stehst, ohne dass ich etwas dagegen unternommen habe. Du bist mir wichtig, sehr wichtig sogar und ich möchte das aus der Welt schaffen, möchte dein Lächeln wieder sehen, welches mich immer mitgerissen hat. Ich bitte dich nur um diese eine Sache! Danach werde ich nie wieder eine Bitte aussprechen!” Mit großen Augen sah er mich an und ich schluckte nervös. Gut, so hatte ich mir dieses Gespräch sicher nicht vorgestellt, aber im Ansatz und im Endeffekt war es so geplant gewesen. Ich wollte ihn nur glücklich machen, egal was es mich kosten würde. Ich löste meine Hände von seiner und ging einen Schritt zurück. Er würde nicht von vorne beginnen wollen, schließlich konnte er jede haben, ohne Lügen, ohne Gewissensbisse, ohne Schuldgefühle. “Ich sollte gehen. Es war falsch…”

“Bitte bleib!”, unterbrach er mich, kam einen Schritt auf mich zu und griff nun seinerseits mit seiner Hand nach mir, um mich ein Stück zu sich zu ziehen. Er seufzte einmal, bevor er mir einen kurzen Kuss auf die Stirn gab, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. “In Ordnung, wir reden darüber!”, sagte er und ich lächelte zaghaft und blickte ihm genau in die Augen, die Wärme ausstrahlten. “Aber nicht jetzt!”, setzte er dran und ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen, was ihn leicht lächeln ließ. “Wir werden darüber sprechen, versprochen, aber jetzt bin ich schlichtweg zu müde und du sicherlich auch, oder?” Ich nickte und lehnte mich ein wenig an ihn. Wenn ich schon gleich schlafen gehen musste, dann konnte ich mir doch wenigstens noch etwas Wärme mitnehmen, oder.

“Danke!”, meinte ich leise und drückte ihn einmal an mich, was er zurückgab. Er lachte leise und zog mich dann mit sich zu dem Strohlager, was mich irritiert innehalten ließ.

“Bitte tu mir den Gefallen und schlaf heute bei mir.”, sagte er leise und sah mich aus seinen smaragdgrünen Augen an. Ich zögerte kurz und wollte beginnen, zu überlegen, aber ich schüttelte innerlich nur den Kopf. Ich war wirklich müde und einfach zu müde, um jetzt noch nachzudenken.

“In Ordnung!”, meinte ich und lächelte Arishin müde an. Er nickte, schloss das Fenster und legte sich dann auf das Strohlager, bevor er mir die Hand reichte und mich zu sich auf das Lager zog, damit ich bei ihm schlafen konnte. Und kaum berührte mein Kopf seinen mir als Kissen dienenden Arm, war ich schon eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zuckerschnute
2014-09-01T17:38:32+00:00 01.09.2014 19:38
Okay, keine wilde Knutscherrei, dafür einen Halbstreit und eine runde Kuscheln.
Da sind die beiden ja schon weiter wie Alera, bei der wird es noch ein paar Jährchen dauern... wenn sich das ganze nicht mal wieder verselbstständigt...
Okay, genug Schleichwerbung!
Kura ist ja eine heimliche Romantikerin, hat sie sicherlich von ihrer Mutter!
Und gibt es auch ein Kapitel aus Arashins Sicht? *Hundeblick*
Wie schon gesagt, ich lese gerne aus verschiedenen Perspektiven und es wäre stellenweiße wirklich interesant zu wissen was er so denkt und fühlt...
Okay, dann werde ich jetzt mal meinen Urlaub geniesen! Ich habe mir vorgenommen, mindestens ein Kapitel zu schreiben (nachdem ich mein Zimmer aufgeräumt habe!), mal sehen, ob mich die Muse küsst! ;)

Gruß
Jessy


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