(2) Zuhause [Eigene Serie]
Hier nun das zweite Kapitel.
Eigene Serie!
Thema 59: Zuhause
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Zuhause
Wann ist man Zuhause?
Wenn man sich wo geborgen fühlt?
Wenn man dort ist, wo sich geliebte Personen befinden?
Oder ist es nur das Haus, in dem man wohnt?
Ich fühlte mich immer Fremd.
Ob in der Familie. Oder bei Freunden, die eigentlich keine waren.
Es war eine schmerzliche Zeit.
Nun aber weiß ich, was mein „Zuhause“ ist.
ENDLICH ZUHAUSE
Angefangen hatte wohl schon alles in meiner frühesten Kindheit. Schon im Kindergarten wusste ich, dass ich da nicht hingehöre. Meine Erinnerung verschwimmt, wenn ich an die Zeit zurückdenken möchte, wie es wohl daheim gewesen sein mochte. Ich weiß nicht, was damals war.
Später dann, in der Grundschule, war es nicht anders. Ich war und bin ein Einzelgänger – das wird sich wohl niemals ändern. Freunde? Wer braucht die schon, wenn man sich hat. Freunde sind doch Personen, die zu einem stehen und einem helfen, oder? Ich glaube, ich hatte nie wirklich Freunde...
Obwohl. So ganz stimmt das auch nicht. Eine war da. Sie war lieb zu mir, trotz der Tatsache, dass ich nur die Schwester ihrer Freundin war und zwei Jahre älter.
Wenn ich daran zurückdenke, wie es daheim war... Fühle ich mich nur einsam. Alleine bin ich immer gewesen, obwohl ich doch zwei Geschwister habe.
Immer spielte ich nur mit mir. War in mich gekehrt. Selten nur waren auch die anderen beiden anwesend. Aber heute denke ich, dass es gut war mich so zu isolieren.
Meine Eltern... wissen bis heute nicht, wie es in mir aussieht. Und ich möchte auch nicht wirklich, dass sie es erfahren. Ich bin doch auch irgendwie selbst daran Schuld, oder? Warum habe ich mich auch nie geöffnet und immer nur zurückgezogen? Ich hätte doch nur etwas sagen brauchen?!
Sagen...
Reden...
Den Mund aufmachen...
Dinge, die mir bis zu meinem 19ten Lebensjahr so schwer gefallen sind und auch heute teilweise noch schwer fallen.
Manches Mal schon hatte ich mir gewünscht, ich wäre Stumm zur Welt gekommen. Viel hätte sich dadurch nicht geändert. Mit der Ausnahme nicht so viele Jahre gemobbt zu werden. Man hätte sich bestimmt mehr um mich gekümmert. Mich mal ernst genommen. Aber... dem ist nicht so.
Ich kann reden, auch wenn ich nicht besonders gut darin bin.
Ich schreibe lieber. Wie diesen Text hier. Diesen kleinen Text über mich.
Hier kann ich meine Gedanken anderen mitteilen. Problemlos.
Schreiben ist meine Welt. Mein Zufluchtsort. Und das schon seit vielen Jahren. Mit den Manga habe ich diese Leidenschaft entdeckt und auf Umwegen auch meinen Freund kennen gelernt.
Ich habe ihm so viel zu verdanken. Es war am Anfang nicht leicht und haben auch nach Jahren noch Probleme meistern müssen... Aber ich denke, dass er das beste ist, das mir je widerfahren ist! Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt.
Denn eines weiß ich ganz sicher.
Er ist mein Zuhause. Und sonst nirgends.
Nicht in dieser kleinen Wohnung. Nicht bei meinen Geschwistern. Nicht bei meinen geschiedenen Eltern.
Hier bei ihm.
Und nur hier.
~ Owari ~