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Fallen goddess

...neither human nor god...
von

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I´m no human!

02. I´m no human!
 

Langsam öffnete sie ihre Augen, es war furchtbar hell, es blendete… wie war das? Es war hell?? Energisch öffnete sie erneut ihre Augen und stob hoch, wo war sie? Das war nicht ihr gewohnter Kerker, das war ein anderer Raum und es gab Licht, echtes Sonnenlicht!

„Wo bin ich?“,

entwich es ihrer Kehle, es war eine Ewigkeit her, seitdem sie ein Wort gesprochen hatte, in letzter Zeit hatte sie sich auf gedachte Flüche beschränkt, es hatte sie ohnehin keiner gehört. Wieder sah sie sich um, die Dinge hier waren ihr vollkommen unbekannt, das Mobiliar konnte sie ja zuordnen aber das andere? Doch dann wandte sie den Blick wieder dem Fenster zu und schob den Vorhang etwas beiseite, damit noch mehr Licht in den Raum drang, so lange hatte sie es nicht gesehen und da war noch etwas… sie spürte dieses wärmende Gefühl auf ihrer Hand, es war also echt…

„Nanu, du bist aber schon wieder sehr lebendig, dabei hast du vermutlich eine Gehirnerschütterung… junge Dame, wie geht es dir?“,

drang die Stimme einer anderen Person an ihr Ohr, sie drehte sich in i ihre Richtung und erblickte eine alte Frau mit bereits ergrautem Haar und einem festen Haarknoten, doch sie entgegnete nichts, sie sah die Fremde nur stumm an.

„Kannst du etwa nicht reden oder verstehst du meine Sprache nicht? Ich beherrsche auch die Zeichensprache…“,

versuchte die Frau es erneut, doch die Jüngere mit den gleichgültigen blauen Augen schüttelte den Kopf, das war nicht ihr Problem. Irene wollte zu einem erneuten Versuch ansetzen, doch da erschien noch jemand im Zimmer, diesmal ein schwarzhaariger Junge.

„Und Irene? Wie geht es ihr? Ich konnte nicht mehr warten“,

plauderte der Junge los, die Unbekannte sah nun zu ihm, er bemerkte den Blick und augenblicklich erhellte sich sein Gesicht.

„Oh, du bist wach? Tut dir was weh? Du bist ja schließlich vom Himmel gefallen, da muss dir was wehtun, bist du aus einem Flugzeug oder so gefallen, aber wir haben keins gesehen… ich bin Paolo und wie heißt du?“,

sprudelte es förmlich aus dem etwa Zehnjährigen heraus, er kam noch etwas näher zum Bett, schlussendlich saß er dann auf der Bettkante und strahlte sie an.

„Ich… weiß es nicht… Menschenkind.“

„Menschenkind?“,

wiederholte Irene noch einmal, sie konnte es nicht fassen, dass die Fremde das gesagt hatte.

„Eh? Bist du etwa kein Mensch? Aber du siehst doch genauso aus…“

Paolo sah fragend zu der Blauäugigen, wider schüttelte sie den Kopf, wenn sie eines wusste, dann, dass sie kein Mensch war und noch weniger hatte sie Lust, jetzt hier von welchen umgeben zu sein, deshalb hatte sie auch dieser Irene nicht geantwortet.

>Ich bin auf der Erde? Warum? Ich spüre hier doch ganz deutlich, dass es Selphines Zuständigkeitsbereich ist…<

ging es der Unbekannten durch den Kopf, ein Seufzen war von Irene zu hören.

„Paolo, die junge Dame hat eine Gehirnerschütterung, vermutlich sogar eine leichte Amnesie, das darfst du nicht so ernst nehmen. Ich denke in ein paar Tagen müsstest du dann wieder wissen, wer du bist, du solltest dich noch etwas ausruhen.“

„Ich weiß sehr wohl, dass ich kein Mensch bin“,

kam es kalt von der Fremden und sie schlug die Bettdecke zurück, sie wollte aufstehen, doch dann erst fiel ihr das Rasseln auf, welches sie bei jeder Bewegung machte und sah zu ihren Handgelenken.

„Ketten?“,

entwich es ihr, man hatte ihr wohl während ihrer Bewusstlosigkeit noch Hand – und Fußfesseln verpasst, sie knirschte mit den Zähnen.

„Ja, aber wir haben sie noch nicht entfernen können, der Sturm gestern hat die Brücke zum Schmied in Mitleidenschaft gezogen, es dauert wohl och etwas“,

erklärte Irene, ein Schnauben war von der Fremden zu hören.

„Das sind magische Fesseln zum Unterbinden von Magie, mit gewöhnlichen Werkzeug gehen die nicht ab… dreht euch weg, ich entferne sie selber.“

Die beiden verstanden nicht ganz, doch sie taten wie geheißen, keine Sekunde zu früh, denn schon konnte man ein Sprengen hören, sie hatte die Ketten genommen und sie mit bloßer Hand entzwei gerissen, die beiden anderen staunten nicht schlecht.

„Wow, bist du stark, bestimmt noch stärker als Owen!“

Paolo war hin und weg, sie ließ die losen Kettenglieder zu Boden fallen, nur die Reifen an sich waren noch an ihrem Handgelenk.

„Wenigstens die Götterkraft haben sie mir gelassen… Junge, nein… Paolo, nenn mich wie du willst, ich gehe jetzt ohnehin“,

kam es von der Unbekannten, Irene sah sie etwas verwundert an.

„Ach und wohin willst du?“

„Weg, ich bleibe nicht hier.“

Und schon war sie an Irene vorbeigegangen und zur Tür hinaus, sie wollte nicht länger bei diesen Sterblichen sein, warum sollte sie deren Gesellschaft wollen, sie war doch eine Göttin, auch wenn sie anscheinend vor langer Zeit durch etwas in Ungnade gefallen war, aber davon wusste sie nichts mehr. Sie entdeckte eine Treppe nach unten und stieg die hölzernen Stufen hinab durch eine weitere Tür und fand sich in einem Raum wieder der nach draußen zu führen schien, ein Glück für sie, denn diese ganzen Geräte und Apparaturen, diese eigenartigen Bilder an der Wand, das alles kannte sie nicht und wollte es auch nicht, der dunkle Raum in dem sie bis vor kurzem ihr Dasein gefristet hatte, war vollkommen leer gewesen und hatte sie abgestumpft und lustlos für Alles und Jeden gemacht. Gerade wollte sie die Türklinke in die Hand nehmen, da kam ihr auch schon die Tür entgegen und traf ihre Stirn, sie taumelte ein wenig zurück und hielt sich eine Hand an di schmerzende Stelle.

>Moment einmal… Schmerz?! Aber… wie ist denn das nur möglich? Seit wann empfinde ich wieder etwas? Seit wann empfinde ich überhaupt etwas?<

Waren ihre Gedanken und für den Bruchteil einer Sekunde konnte man sowohl Entsetzen als auch erstaunen über diese Erkenntnis in ihren Augen sehen, doch dann drang eine Stimme an ihr Ohr, diesmal war es ein Mann.

„Ach du meine Güte, das tut mir ja so Leid. Bist du verletzt? Deine Stirn ist ziemlich rot, ich rufe Irene… ah, da ist sie ja schon, aber wieso bist du überhaupt auf den Beinen, das ist doch unmöglich, du bist so tief gestürzt…ach übrigens, mein Name ist Hamminger, ich bin der Bürgermeister dieser Stadt, aber setz dich doch hier auf die Wartebank hin, sonst wirst du vielleicht noch ohnmächtig“,

kam es von einem rundlichen älteren Herrn mit silbergrauem eigenwillig frisiertem Haar, der die Unbekannte wohl so mit seinem Gerde verwirrt hatte, dass er sie ohne Probleme auf die Bank versetzen konnte, Irene seufzte tief, dieses Mädchen war ziemlich anstrengend und mit dem Bürgermeister dazu würde es nicht leichter werden.

„Junge Dame, so kann ich dich unmöglich gehen lassen, du hast kein Gedächtnis und dir scheint es noch nicht einmal aufgefallen zu sein, dass du barfuss unterwegs bist, es ist noch viel zu kalt draußen, wir haben gerade einmal Frühling“,

meinte Irene streng, das berührte die Fremde wenig.

„Ich bin nicht wie ihr…“

„Was meinst du denn damit? Oh wie ich sehe hast du diese schweren Eisenwaren nicht mehr bei dir, war Rupert denn schon hier? Ich dachte, Bo ist noch bei der Reparatur, da fällt mir ein, er hat noch gar nichts gegessen, er wird sicher hungrig sein, ich muss ihm was bringen. Oje, wie konnte ich das nur vergessen?“

Nun war auch Paolo bei den dreien angekommen, er eilte zu der jungen Frau, er hatte wohl trotz ihrer unterkühlten Art einen Narren an ihr gefressen.

„Du, du darfst nicht so einfach weglaufen… sag mal, wenn du nicht weißt, wo du hingehörst, dann bleib doch einfach hier in Harmonika, ja? Ich mag dich. Weißt du was? Wenn du wieder gesund bist und Bo die Brücke repariert hat, dann gehen wir zusammen zur Göttinnenquelle. Wenn du wirklich eine Göttin bist, dann wird dir die Erntegöttin ganz sicher erscheinen, aber bis dahin musst du warten. Mein Cousin kommt dich bestimmt auch besuchen, Toby hat geholfen dich hierher zu bringen, deine Ketten waren ganz schön schwer, das hätte Karl alleine nie geschafft. Wenn du die anderen kennen lernst, dann willst du bestimmt hier bei uns bleiben, oder kannst du etwa zu den anderen Göttern in den Himmel zurück? Von da bist du ja heruntergestürzt, kannst du fliegen? Wohl eher nicht, du hast ja keine Flügel, außerdem hast du keine so spitzen Ohren wie auf den Bildern von anderen Göttern, sieh eh besser so aus finde ich…“

Paolo sah hoffnungsvoll in die hellblauen Augen der jungen Frau, einige Momente sah sie ihn nur stumm an, dann stand sie langsam auf, Irene drehte sich zu ihr.

„Wo willst du hin, junge Dame?“

„In das andere Zimmer… ich wate bis ich zur Quelle kann“,

war ihre knappe Antwort, dann war sie schon im Gang verschwunden, wieder seufzte Irene.

„In all meinen Jahren hier in dieser Klinik habe ich noch nie so eine Patientin erlebt. Ich wünschte, Jin wäre hier, vielleicht hatte er mehr Glück, sie scheinen ja etwa im gleichen Alter zu sein…. Hamminger, wolltest du nicht zu Bo?“

„Aber ja, ich gehe sofort los und Kopf hoch Irene, das wird schon, auch wenn ich aus ihr nicht recht schlau werde…“

Tja, das wurde zur Zeit wohl keiner und so trennen sich die Wege der drei , Paolo übernahm Hammingers Essenslieferung während dieser die anderen Bewohner informierte, dass es der Fremden gut ging, so mehr oder weniger zumindest…
 

Wieder sah die Namenlose aus dem Zimmerfenster, sie konnte Wasser sehen, endlos viel davon, war sie etwa am Meer? Doch etwas störte sie, es fuhren gar keine Schiffe, eigenartigerweise wusste sie das obwohl sie sich nicht daran erinnern konnte, jemals m Meer gewesen zu sein oder davon gehört zu haben. Und es war auch so ruhig, sie hatte eigentlich vermutet, dass da draußen mehr Menschen sein würden, diese Stille war ihr wohl ertraut und obwohl sie nichts anderes kannte, war sie ihr doch zutiefst zuwider, doch wenn sie mit der Erntegöttin geredet hatte würde sie wohl wieder in ihren dunklen Kerker zurückgebracht werden, sie verstand ohnehin nicht, warum man sie von dort weggebracht hatte und sie nun bei den Menschen aufgewacht war, Götter zeigten sich Menschen für gewöhnlich nicht, zumindest vollwertige Götter, da müsste es sich schon um einen Notfall handeln.

>Aber solch einer bin ich nun mal nicht, mir wurde nie eine genaue Bestimmung zugeteilt so wie Selpgine, ist das nun meine Strafe, dass man mich hier ausgesetzt hat? Wenn ich doch nur wüsste weshalb eigentlich? Man hat mir allein meine Stärke gelassen, wofür? Es ergibt keinen Sinn und ich will auch nichts mit diesen… diesen Menschen zu tun haben. Erwachsene Menschen haben keine reinen Herzen mehr, ich weigere mich bei ihnen zu leben, lieber gehe ich zugrunde, falls ich jetzt sterblich geworden sein sollte<

Dachte sie verbittert, es war nicht grundsätzlich so, dass Erwachsene unreine Herzen hatten, doch dieser Satz hatte sich tief in ihr eigenes nun emotionsloses Herz gebrannt, sie waren in ihren Augen einfach unaufrichtig und verdorben. Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken und die Tür öffnete sich erneut, dabei wollte sie doch nur ihre Ruhe haben.

„Oh hallo, Paolo hatte Recht, du siehst wirklich schon ganz fit aus… mein Name ist Toby, freut mich.“

Sie besah ihn sich kurz, der weißhaarige Mann lächelte sie sanft an, sie blieb wieder einmal stumm und tat nichts dergleichen, das störte ihn nicht wirklich.

„Mein Cousin hat mir schon erzählt, dass du ziemlich wortkarg bist, ich für gewöhnlich auch, aber du hast mir ganz schöne Sorgen bereitet, ich dachte wirklich du wärst tot als wir dich gefunden haben… übrigens, ich bin Fischer und arbeite bei meinen Onkel Oskar, Paolos Vater wie du dir denken kannst.“

„Fischer?“

„Ja, ich angle wahnsinnig gerne und so habe ich Hobby und Beruf vereint, das ist eine schöne Sache. Am Schönsten ist es bei der alten Mühle bei den Flötenfeldern, da kann man sich so schön entspannen, der ideale Ort für ein Nickerchen…“,

erzählte Toby, doch das hatte sie gar nicht wissen wollen.

„Wo sind die Boote?“

„Äh was? Ach du meinst auf dem Meer… na ja, weißt du, in den vergangenen Jahren ist der Wasserpegel am Festland zurückgegangen und deshalb funktionieren auch die Wassermühlen nicht mehr richtig und manchmal steht es schlecht um die Stromversorgung und auf hoher See ist auch nichts mehr wie früher. Die Fische sind weniger geworden und es ist zu gefährlich, weiter aufs Meer hinaus zu fahren da der Leuchtturm nicht funktioniert, deshalb ist der Bootsverkehr zum Erliegen gekommen. Wir können mit dem Boot nicht raus und die anderen können auch nicht anlegen, das ist echt schlimm… der Doktor, der hier eigentlich arbeitet ist vor kurzem auch mit dem Boot weg, aber jetzt hängt er außerhalb fest und in der Bar und der Gaststätte fehlen wichtige Zutaten, vor allem die tropischen Früchte und Gewürze von der Tukaninsel… ah, aber das wird dich wohl nicht interessieren, du hast ja selbst genug Probleme. Sag mal, glaubst du wirklich, dass du eine Göttin bist? Vielleicht solltest du ja mal unseren Wahrsager besuchen ob das auch stimmt, der liegt immer richtig“,

erzählte Toby traurig, eigentlich wollte er ja mit dem letzten Teil vom Thema ablenken, doch nun schien er etwas in der Unbekannten geweckt zu haben.

„Wahrsager? Wo ist er?“,

wollte sie nun wissen, Toby biss sich auf die Unterlippe, er hatte Irene doch gerade eben versprochen, dass er die Fremde nicht auf irgendwelche dummen Ideen bringen würde.

„Ach, den willst du garantiert nicht kennen lernen, der ist ein wenig seltsam. Geht so gut wie nie vor die Tür und sieht die halbe Nacht die Sterne an, außerdem hat er uns noch nie seinen Namen gesagt, deshalb nennen wir ihn einfach nur Coel, weil er Kaffee ganz gerne mag, gefällt ihm sicher nicht, dass die Vorräte schon langsam knapp werden….“,

beschwichtigte er sie, doch schon hatte sie sich aus dem Bett erhoben.

„Dann suche ich ihn selber…“,

meinte sie kalt, das wollte der Fischer nun auch wieder nicht und so führte er sich mit Irenes Erlaubnis zum Haus des Wahrsagers, er selbst blieb draußen…
 

Sie trat ein, es war still und es schien niemand hier zu sein, da erblickte sie den Aufgang zu einem Fernrohr. Gerade wollte sie die erste Stufe meistern, da kam ihr ein dunkelhäutiger Mann mit weißen Haaren entgegen und musterte sie eindringlich.

„Ich kenne dich nicht, du bist nicht von hier…“

„Und du bist kein Wahrsager, deine Aura ist wirklich von Magie beseelt…“,

war ich Gegenkommentar, ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.

„in der Tat, ich bin eigentlich ein Zauberer, aber die Menschen hier in Harmonika halten mich für einen Wahrsager, also lasse ich sie in dem Glauben, das muss wohl an meiner Kristallkugel liegen… und du bist kein Mensch, du hast etwas Göttliches an dir. Bist du etwa die Abgestürzte ohne Namen? Komm setz dich, mir war ohnehin langweilig. Und nenn mich ruhig wie die anderen Coel, wie du weißt verraten Zauberer und Hexen ihren wahren Namen nicht“,

erklärte der Zauberer, sie ließ sich auf einen Stuhl nieder und nickte zustimmend.

„Ja, aber ich weiß nicht weshalb ich nun hier auf der Erde bin und ich will hier nicht bleiben, die mir mit ihrer Engstirnigkeit nicht glauben wollen, dass ich keine von ihnen bin.“

„Nun ja, dir fehlt der göttliche Glanz oder die Flügel, als auch die spitzen Ohren die dich überirdisch wirken lassen, du siehst nun einmal aus wie eine Menschenfrau. Sag mal, was ist eigentlich mit deinen Haaren passiert? Für gewöhnlich haben Götter doch sehr langes Haar als Zeichen ihrer Stärke…“,

wunderte der Weißhaarige sich, die Angesprochene nickte verbittert.

„Man hat es mir vor kurzem wieder abgeschnitten, damit ich darin keine Energie sammeln kann, es sieht furchtbar aus. Es ist vollkommen ermattet und verschnitten, dabei bin ich mir sicher, dass es einmal ein strahlendes Goldblond war… ich bin keine vollständige Göttin, ich habe wohl vor langer Zeit etwas getan und man hat mich daraufhin in ein Verlies gesperrt, mir wurde nie die Schirmherrschaft für etwas übergeben, ich kenne meine wahre Kraft nicht…“

„Und du willst ernsthaft wieder in das Verlies zurück als hier zu leben? Ich lebe schon sehr lange hier, verwunderlich, dass den Menschen ne aufgefallen ist, dass ich um einiges langsamer altere als sie selbst“

„Ich bleibe nicht bei den Menschen, sie sind schlecht, man spürt doch genau wie die Natur hier leidet, der Boden ist kraftlos und auch das Wasser ist betroffen, so viel Empfinden habe ich noch. Die Erntegöttin scheint ihre Arbeit ja sehr zu vernachlässigen.“

„Hm, das ist so nicht richtig, ihr geht einfach die Kraft aus… die Hexe hat vor kurzem auch versucht, ihr zu helfen, aber mit Magie kann man das hier alles nicht in Ordnung bringen und ich denke, ihr Fluch ist ziemlich nach hinten los gegangen. Ich vertrage mich nur nicht so sonderlich mit ihr, sie nimmt mir immer die TomTom – Pilze im Wald weg, ich sollte vielleicht doch mal nach ihr sehen… sag mal, spürst du das nicht auch? Ich habe das Gefühl, dass du von jemanden gesucht wirst“,

gab Coel zurück, sie schnaubte nur ein wenig.

„Dann sollen sie mich finden, ich denke, ich gehe jetzt wieder… sonst schläft mir dieser Mensch da draußen noch ein.“

Mit diesen Worten erhob sich die Namenlose wieder, darüber musste der Zauberer schmunzeln, wollte sie denn nichts mit den Menschen zu tun haben?

„Ich denke, wir werden uns wieder sehen, also bis bald und falls du in den TomTom – Wald kommst, nimm mir doch einen von den blauen Pilzen mit.“

Ein Schnauben war von der ehemals Blonden zu hören, dann verließ sie das Haus…
 

„Und konnte er dir weiter helfen?“

„Nein…“

Toby seufzte etwas, wenigstens ihren Namen hatte er sich erhofft, doch es ging wohl alles nicht so einfach. Er sah wieder zu der Fremden, sie ließ ihren Blick gerade über Harmonika schweifen, die Anordnung der Stadt auf dem Hügel war ja einzigartig.

„Hier von der obersten Etage hat man einen tollen Überblick, nicht wahr? Auf den drei Hauptebenen hier sind ganz unten die Schneiderei und die Bar, in der Mitte die Klinik und die Gaststätte und hier oben der Wahrsager, das andere sind Wohnhäuser. Oh und auf der anderen Straßenseite stehen das Haus des Bürgermeisters und daneben die Schule. Darunter sind das Rathaus und Simons Fotoladen. Ich wohne in der Nähe vom Strand, siehst du? Da unten ist der Fischerladen und da ganz rechts ist der Leuchtturm, er funktioniert nur zurzeit eben nicht wegen dem mangelnden Strom. Und wenn du die Straße links hinauf gehst, dann kommst du zur Kirche, wir haben einen wirklich wunderschönen Kirchenplatz, da gibt es oft Feste… was hast du?“,

erzählte der Weißhaarige, doch dann sah er, dass es ihr offensichtlich nicht gut ging, sie hielt sich den Bauch.

„Keine Ahnung, es ist unangenehm, ich fühle mich kraftlos…“

„Kann es sein, dass du Hunger hast? Wann hattest du deine letzte Mahlzeit?“

„Ich weiß nicht, vor ein paar Jahren oder länger. Für gewöhnlich benötige ich keine Nahrung, wie nervtötend, schon wieder so eine menschliche Sache“,

kam es genervt von ihr, darüber konnte Toby nur kichern.

>Falls sie wirklich so was wie eine Göttin ist und das alles nicht kennt, dann wird sie noch viel mehr nervtötende Sachen erleben solange sie hier ist, aber ich denke, das behalte ich für mich, Paolo sagte mir, dass sie ziemlich kräftig ist<

Dachte doch dann wies er auf die mittlere Etage.

„Komm, lass uns etwas essen gehen, Yolanda kocht wirklich vorzüglich, ich lade dich ein.“

Und bevor sie wieder damit anfangen konnte, dass ihr das alles zuwider war, nahm er sie kurzerhand am Handgelenk und zog sie mit sanfter Gewalt hinter sich her…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySeri-chan



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