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Zwischenblut

von

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Magische Fähigkeiten

4.Kapitel: Magische Fähigkeiten
 

Als Cloud durch die riesige Eisentür trat, klappte ihm der Mund auf. Er war in eine riesige Eingangshalle getreten, in der bereits mehrere Personen warteten. Als sie Cloud und seine neuen Adoptiveltern erblickten, bildeten sie einen breiten Gang, der auf eine große, in schwarzem Marmor gehaltene Treppe zuführte.

Als Cloud an den Personen vorbeiging, verneigten sie sich und murmelten „Willkommen, eure Hoheit!“ oder „Seid gegrüßt, mein Prinz!“.

Cloud verwirrten diese Worte mehr, als dass sie ihn erleuchteten und so ging er einfach weiter zur Treppe. Er blickte die Treppe empor und sah dort oben einen Jungen stehen.

„Lèon?“,fragte Cloud etwas verunsichert.

Der Junge sah aus wie Lèon, doch er hatte keine schwarzen, sondern eher dunkelblaue Haare.

„Jep, der bin ich!“,sagte Lèon und grinste.

Er ging die Treppe zu Cloud herunter und reichte ihm die Hand.

Cloud sah ihn misstrauisch an.

„Du willst mir doch hoffentlich nicht wieder an die Gurgel springen, oder?“,fragte er Lèon.

Dieser grinste und man konnte deutlich seine Eckzähne sehen.

„Nö, über den Punkt sind wir hinaus. Wie wärs, wenn wir erst mal nach oben in dein neues Zimmer gehen, damit du dich einrichten kannst.“, schlug Lèon vor und schüttelte nun Cloud endlich die Hand.

Dieser nickte und so führte Lèon ihn zwei Stockwerke höher in einen Seitenflügel. Er blieb vor einer großen Tür aus Holz stehen, holte einen schwarzen Schlüssel aus seiner Jeans und schloss die Tür auf.

Sie traten in das riesige Zimmer und Cloud klappte wieder der Mund auf. Sein Zimmer beherbergte allerlei Luxus, den man sich wünschen konnte. In dem Zimmer, in dem sie eingetreten waren, waren eine rote Couch mit passenden Sesseln aufgestellt worden und genau richtig davor war ein riesiger Flachbildschirm gestellt worden. An dem Zimmer grenzten noch zwei weitere Zimmer. Lèon zeigte sie ihm, in dem er zuerst eine Tür öffnete und so den Blick auf ein luxuriös eingerichtetes Badezimmer freigab. Das zweite war ein riesiges Schlafzimmer mit einem von blass-roten Vorhängen verhülltes Himmelbett. Als Cloud sich seine Zimmer angesehen hatte, glaubte er im Paradies angekommen zu sein.

Lèon wusste, was in Clouds Kopf vor sich ging, denn er konnte ja immer noch dessen Gedanken lesen.

„Und du hast noch nicht einmal den Pool im und außerhalb dem Haus gesehen! Da fallen dir erst die Augen aus!“,sagte Lèon und sein Grinsen wurde immer breiter.

„Was, ihr habt mehrere Pools? Ich hab noch nicht einmal ne Badehose. Na ja, ich geh ja auch nicht so oft schwimmen!“,sagte Cloud und seine Stimme wurde immer leiser.

Lèon wurde jetzt hellhörig. War er etwa auf ein Thema gestoßen, dass seinem Adoptivbruder peinlich war?

Lèon räusperte sich um so Clouds Aufmerksamkeit wieder zu erlangen, da dieser wieder den Raum bestaunte.

„Du brauchst keine Badehose, wenn du in den Pool schwimmen willst. Wir sind eine Familie, da brauch sich niemand schämen und ich kann zeigen, was ich hab!“,sagte Lèon von sich überzeugte und setzte sich breitbeinig auf einen Stuhl und verschränkte die Arme auf der Lehne.

Cloud verdrehte die Augen.

„Du bist ganz schön von dir überzeugt. Weißt du das?!“,sagte er.

Léon nickte und antwortete:

„Klar weiß ich das! Aber kann es sein, dass du nicht so oft schwimmen gehst, weil du nicht schwimmen kannst oder weil du der Meinung bist, du würdest nicht so gut aussehen, nur weil du ein paar Kilo mehr auf den Rippen hast?“

Cloud sah ihn nicht direkt an, aber Lèon hatte den wahren Grund dafür erraten. Er sprang auf und baute sich vor Cloud auf.

„Du glaubst also tatsächlich, dass du nicht gut aussiehst, nur weil du keinen durchtrainierten Körper mit Waschbrettbauch und allem drum und dran hast? So ein Unsinn. Ich habe auch keinen Waschbrettbauch und fühl mich so wohl wie ich bin. Klar, auch ich arbeite an dem Waschbrettbauch, aber es braucht seine Zeit und geht nicht von heut` auf morgen. Wie wärs, wenn wir in Hogwarts gemeinsam daran arbeiten, dass du dünner wirst? Wenn du erst mal mit dem Training deiner Fähigkeiten begonnen hast, nimmst du automatisch ab, dass ist ganz normal. Und bevor du dich versiehst, hast du einen Waschbrettbauch. Vergiss nicht, du arbeitest jetzt nicht mehr gegen die Zeit, so wie ein Mensch, sondern bist jetzt genauso wie ich und jeder andere Vampir unsterblich.“, sagte Lèon und reichte Cloud die Hand, so dass dieser so dem Vorschlag zustimmen konnte.

Cloud ergriff die Hand Lèons nicht, ohne noch zuvor über dessen Vorschlag gründlich nachzudenken.

„Die Mädels werden dir bald zu Füßen liegen!“, sagte Lèon grinsend.

„Du denkst auch immer nur an das Eine!“, erwiderte Cloud und zog seinen Zauberstab heraus.

Sein Zauberstab war schwarz wie die Nacht und ungewöhnlich lang. Der Griff an seinem Zauberstab war perfekt, so dass Cloud in verschiedenen Griffen benutzen konnte.

Er hielt den Zauberstab in der rechten Hand und richtete ihn genau zwischen Lèons Augen.

Einem Moment später ließ er ihn zwischen den Fingern wirbeln und jetzt zeigte der Griff auf Lèon, so dass sich dieser den Stab nehmen konnte.

Lèon nahm den Stab in die Hand und ließ ihn herum wirbeln.

„Komisch. Total ungewohnt, so einen Zauberstab in der Hand zu halten. Aber irgendwie fühlt er sich fremd und doch nicht fremd an. Ich kann es nicht richtig beschreiben.“ Sagte Lèon und fuhr mit dem Zauberstab senkrecht durch den Raum, was ein Schauer von Funken nach sich führte.

Cloud beobachtete Lèon genau.

„Das sich der Zauberstab in deiner Hand komisch anfühlt, ist ganz normal. Denn du musst wissen, dass jeder Zauberer und jede Hexe seinen bzw. ihren eigenen Zauberstab besitzt. Der Zauberstab vollbringt nur bei dem richtigen Besitzer seine Bestleistung. Der Zauberstabmacher, von dem ich meinen Stab habe, meinte, dass sich der Zauberstab den Zauberer aussucht. Was er damit gemeint hat, hab ich bis heute nicht ganz verstanden.“ Sagte Cloud.

Lèon schwang ihn weiter herum, doch es kamen nur weiter ein paar Funken aus der Zauberstabspitze heraus.

„Wie kann man mit dem Ding zaubern?“,fragte Lèon.

„Du brauchst dafür natürlich einen Zauberspruch. Am besten wäre natürlich ein Spruch für Anfänger. Aber wenn das Ministerium davon Wind bekommst, sagst du, dass du es warst, verstanden?!“ erwiderte Cloud.

Lèon verdrehte die Augen.

„Niemand wird mitbekommen, dass wir hier Zauberermagie verwenden, denn das gesamte Anwesen wird durch einen sehr starken Vampirzauber abgeschirmt und jetzt rück endlich mit dem Zauber raus oder ich steck dir den Stab dahin wo es weh tut!“,sagte Lèon, grinste dabei fies und wirbelte gefährlich mit dem Zauberstab vor Clouds Nase herum.

Dieser setzte ein perverses Grinsen auf und erwiderte:

„Vielleicht steh ich ja auf Schmerzen. Der Zauberspruch lautet Wingardium Leviosa. Na los, richte den Zauberstab mal auf mich und versuch dein Glück.“

Dazu zeigte er Lèon noch die Bewegung, die dieser machen musste, damit der Zauber richtig funktionierte.

Lèon wich mit gespielten Entsetzen einen Schritt vor Cloud zurück und richtete den Zauberstab auf ihn.

„Wingardium Leviosa!“, donnerte er und machte die Bewegung, die ihm Cloud gezeigt hatte.

Cloud schoss wie ein Korken aus einer Sektflasche in die Luft und krachte mit dem Kopf gegen die Zimmerdecke.

„Autsch, lass mich wieder runter, du Grobian!“,fluchte Cloud und rieb sich den schmerzenden Kopf.

Lèon ließ den Zauberstab sinken und genauso ruckartig stürzte auch Cloud zu Boden.

Als er sich wieder aufgerichtet hatte, rieb er sich das schmerzende Kinn.

„Gut, das hat geklappt. Mehr versuchen wir jetzt aber nicht, denn für die anderen Zauber brauchen wir andere Räume, dieser ist einfach ungeeignet dafür. Aber jetzt will ich auch mal etwas mehr über meine neuen Fähigkeiten lernen. Bei unserer ersten Begegnung hast du meine Gedanken gelesen. Wie hast du das gemacht und wie kann ich mich dagegen schützen?“,fragte Cloud und nahm seinen Zauberstab von Lèon entgegen.

Lèon setzte sich wieder auf den Stuhl und verschränkte die Arme auf der Lehne.

„Es ist ganz einfach, aber wenn ich in deinen oder du in meinem Schatten versteckt bist kannst du deine Gedanken vor mir und ich meine Gedanken vor dir nicht verbergen.“ Sagte Lèon und verwirrte so Cloud noch mehr.

Lèon sah amüsiert Clouds verwirrten Gesichtsausdruck und stand auf. Er trat hinter Cloud und einen Moment später war er verschwunden.

„Lèon, wo bist du?“,rief Cloud und er bekam nur ein Lachen als Antwort, das in seinem Kopf widerhallte.

„Ich bin in deinem Schatten. Unter Gefährten ist es möglich, sich im Schatten des jeweils Anderen zu verstecken und so immer bei ihm zu sein. Wenn du in Hogwarts bist, werde ich auf diese Weise immer bei dir sein und über dich wachen. Wenn du zum Beispiel von hinten angegriffen wirst, kann ich ein Schattenschild um dich herum aufbauen und so kann dich kein Zauber treffen. Jetzt zurück zu deiner ursprünglichen Frage: Wie kannst du es vermeiden, dass jemand anderes deine Gedanken liest?

Die Antwort darauf ist ganz einfach. Stell dir einfach eine Mauer vor und konzentriere dich darauf. Wenn du erfolgreich bist, wird der Eindringling immer gegen diese Mauer rennen und nicht an deine Gedanken heran kommen. Versuch es mal!“,sagte Lèon und trat aus Clouds Schatten wieder heraus.

Cloud schloss die Augen und stellte sich vor seinem geistigen Auge eine Mauer vor.

„Fertig?“,fragte Lèon und Cloud nickte nach einem Moment.

Lèon grinste wieder und konzentrierte sich auf seinen Adoptivbruder. Jetzt waren sein Verstand und seine Gedanken von einer mentalen Barriere umgeben. Auch wenn diese noch nicht besonders stark war, es war ein Anfang.

Plötzlich klopfte es an der Tür und Clouds Konzentration begann zu bröckeln, wodurch auch seine mentale Barriere Risse bekam. Bei jedem anderen hätte Lèon diese Chance genutzt, doch bei Cloud ließ er seine Chance ungenutzt und zog sich wieder zurück.

Die Tür öffnete sich und Béartice sah ins Zimmer.

„Seid ihr jetzt fertig? Die anderen sind da und es gibt gleich essen. Ach Lèon, zeig Cloud bitte, was man zum Mittagessen anzieht.“ Sagte sie und verschwand wieder aus dem Zimmer.

Beide Jungen öffneten die Augen und sahen sich an.

„Welche anderen meint sie denn?“,fragte Cloud.

„Na die anderen aus der Familie!“,erwiderte Lèon, ging zu einem Schrank hinüber und öffnete ihn.

Heraus zog er ein weißes Hemd, eine schwarze Hose und eine rote Weste.

„Zieh dir die Sachen an und warte dann vor der Tür. Ich geh mich auch nur schnell umziehen.“ Sagte Lèon und verließ das Zimmer.

Cloud zog sich sein T-Shirt und seine Hose aus und warf diese achtlos auf das Bett. Er zog sich zuerst die Hose und danach das weiße Hemd an. Als alles richtig an seinem Platz saß streifte er sich noch die rote Weste über. In einer Ecke stand ein riesiger Spiegel und er besah sich darin sein Spiegelbild an.

„Sieht nicht schlecht aus, aber grün gefällt mir besser!“,dachte er sich und achtete ab sofort immer darauf, seine mentale Barriere aufrecht zu erhalten.

Er verließ sein Zimmer und wartete in dem langen Seitenflügel, an dessen Wänden Bilder von hochrangigen Vampiren hängten, die ihn manche hochmütig, andere gütig ansahen.

„Auch diese Vampire gehören zu unserer Familie. Du wirst sie unten kennen lernen!“,sagte eine Stimme.

Cloud blickte sich um und er erblickte Lèon, der genauso wie er selbst ein weißes Hemd mit schwarzer Hose und eine rote Weste trug.

Clouds Gesichtszüge entgleisten. Lèon fing an zu lachen über Clouds Gesichtsausdruck.

„Dein Gesichtsausdruck war gerade für die Götter. Einfach herrlich. Für Gefährten ist es bei offiziellen Anlässen ganz normal, im Partnerlook herum zu laufen.“ Sagte Léon grinste.

„Wobei es mir eindeutig besser steht!“,fügte er noch hinzu.

Nun verdrehte Cloud wieder die Augen und ging einfach los, ohne auf Lèon zu warten.

„Hey, wo willst du hin? In den Speisesaal geht es in die andere Richtung!“,rief er Cloud zu und rannte mit vampirischer Schnelligkeit zu ihm, um ihn einzuholen.

„Das werde ich auch noch lernen, so schnell wie du zu rennen!“,grummelte Cloud.

„Klar wirst du das aber jetzt komm, oder Mutter macht uns beide die Hölle heiß, wenn wir noch länger trödeln!“,zischte Lèon und zog Cloud mit sich.

Er zog Cloud durch die ganzen Gänge und die große Treppe hinunter, die sich bereits vorhin genommen hatten. Jetzt bog Lèon nach rechts ab und klopfte an eine große, eiserne Tür.

Lèon öffnete die Tür und er trat gemeinsam mit Cloud ein. In dem Raum, in dem sie eingetreten waren, stand ein riesiger, mit Tellern und Essen gedeckter Tisch.Daran saßen um die 20 Personen. Cloud ging hinter Lèon her und setzte sich neben ihm. Nun erhob sich Thomas und räusperte sich, wodurch sich aller Augen auf ihn richteten.

„Ich danke euch, dass ihr alle hier so zahlreich erschienen seid. Leider ist es nicht allen gelungen, sich heute hier einzufinden, doch ich denke, dass sich die Nachricht auch so im ganzen Orden verbreiten wird. Nun, ich möchte euch gerne unseren Adoptivsohn Cloud vorstellen. Er ist Lèons Gefährte und gehört somit auch zu unserer Familie. Ich glaube ich brauche nicht zu erwähnen, dass er aufgrund des Rituals ein Halbvampir ist. Nun werdet ihr euch mit Sicherheit und zu guten recht fragen, was denn die andere Hälfte ist. Zur anderen Hälfte ist er ein Zauberer, genauso wie Lèon jetzt auch!“,erklärte Thomas und hielt inne, denn die Personen am Tisch hatten zu flüstern und zu tuscheln begonnen.

„Ein Zauberer?! Aber Thomas, er wird uns alle jagen und vernichten. Er wird weitere Zauberer auf unsere Spur bringen. Sie werden uns jagen, so wie bereits in der Vergangenheit. Sie sind kaltblütig und schrecken auch nicht vor unseren wenigen Kindern zurück!“,sagte ein Mann mit eingefallenem, aschfahlem Gesicht.

Noch bevor Thomas etwas sagen konnte, ergriff Cloud das Wort.

„Ich werde euch nicht verraten und ich werde euch auch nicht jagen. Ihr müsst wissen, dass es auch in der Zauberergemeinschaft solche Vorurteile euch gegenüber gibt und ich finde, dass es jetzt an der Zeit ist diese Vorurteile abzubauen. Wenn ihr mir immer noch nicht glaubt, so werde ich jetzt meinen Zauberstab nehmen und ihn auf den Tisch werfen. Wer mir dann noch immer nicht glaubt, kann mich angreifen, ich werde mich nicht wehren!“,sagte Cloud, zog seinen Zauberstab und warf ihn hoch in die Luft, so dass er zwischen einer Schüssel mit Nudeln und einem Hackfleischauflauf auf den Tisch fiel.

Die gesammelte Menge, die den Zauberstab gebannt verfolgt hatte, zuckte zusammen, als dieser auf dem Tisch landete.

Eine junge Frau von Mitte 20 mit pinken Haaren stand auf, zog wie es aussah einen kleinen Dolch aus ihrem Haar, der dafür gesorgt hatte, dass ihre Haare zusammen gebunden waren, und warf diesen zu Clouds Zauberstab auf den Tisch. Die gebannte Menge sah verdattert von der Frau, dann zu Cloud.

Die Frau ging langsam zu Cloud und beugte sich zu ihm herunter, da sie sehr groß war.

„Du gefällst mir, Kleiner. Ich bin dann wohl deine Tante. Gestatten, Wiki mein Name!“,sagte sie und drückte im einen dicken Kuss auf die Wange.

Cloud schoss die Röte ins Gesicht. Sie ließ von ihm ab und wo sie ihn geküsst hatte konnte man noch immer einen knallrosa pinken Lippenstiftabdruck sehen.

Nun schien das Eis gebrochen. Einer nach dem anderen stand auf, schüttelte Cloud die Hand und stellte sich vor. Sie taten es alle, nur der Vampir, der vorhin bereits seine Bedenken geäußert hatte, blieb reglos auf seinem Stuhl sitzen.

Cloud konnte es ihm nicht verübeln, aber Lèon und auch seine Eltern sahen ihn böse an..

„Nun, wie sieht es mit dir aus, Daniel? Willst du nicht auch meinen neuen Sohn willkommen heißen?“fragte Thomas den Vampir, der sich nicht erhoben an.

Der angesprochene Vampir zeigte zuerst keine Reaktion, doch als immer mehr Vampire auf ihn einredeten, sprang er auf und verließ fluchtartig das Speisezimmer. Alle sahen ihm hinterher.

Lèon beugte sich zu Cloud herüber und flüsterte ihm so leise ins Ohr, dass es niemand sonst hören konnte.

„Sei nicht sauer auf ihn, aber sein Sohn wurde von Zauberern in Jahre 1889 umgebracht!“

Cloud schluckte. Er wusste, dass es auf beiden Seiten Verluste gegeben hatte, und er konnte die Reaktion von dem Vampir vollkommen nachvollziehen.

„Nun lasst du aber nicht in der Vergangenheit versinken, sondern eher das schöne Essen genießen und uns freuen, dass unsere Familie um ein weiteres Mitglied gewachsen ist.“ Sagte Thomas und alle fingen an, sich ihre Teller zu beladen.

Auch Cloud fing an zu essen und es schmeckte köstlich.

Wiki sah zu ihm herüber und sagte:

„Sag mal Cloud, was sagen eigentlich deine Eltern dazu, dass du jetzt ein Halbvampir bist?“

Cloud, der gerade einen Schluck von seiner Limo nehmen wollte, stellte sein Glas ab und nur einen Moment später wusste Wiki, dass sie das Falsche gefragt hatte.

„Meine Eltern sind tot. Ich lebte seit meinem dritten Lebensjahr in diesen beschissenen Muggelheim!“,sagte er.

„Cloud, auch wenn dir das Heim nicht gefallen hat, möchte ich nicht solche Wörter aus deinem Mund hören!“,mischte sich Béatrice ins Gespräch ein.

„Ja, hab verstanden, aber es ist doch wahr. Meine Betreuerinnen haben ziemlich genervt!“,erwiderte Cloud und noch bevor Béatrice etwas sagen konnte, schaltete sich wieder Wiki ins Gespräch ein.

„Sorry, Cloud, das hab ich nicht gewusst. Aber jetzt mal zu was anderem. Wie wärs, wenn ich dir nach dem Essen mal die Haare schneide und sie dir färbe. Ein neuer Schnitt und eine etwas andere Farbe würden dir gut tun!“,schlug sie vor.

Cloud ließ sich den Verschlag durch den Kopf gehen und stimmte dann zu.

Während des gesamten Essens wurde Cloud mit Fragen über Hogwarts und die Zauberergemeinschaft bombardierte und als Béatrice den Nachtisch auf den Tisch stellte, bot Cloud an, den Nachtisch über den Tisch schweben zu lassen und so jedem aufzutun.

Sie stimmten alle zu und Lèon reichte Cloud seinen Zauberstab. Cloud richtete seinen Zauberstab auf die Schüssel mit dem selbstgemachten Vanilleeis und ließ sie einen Meter über den Tisch schweben. Dann mit einem weiteren Schlenker seines Zauberstabes erhoben sich alle kleinen Schalen und das Eis begann sich von alleine zu verteilen. Als alles Eis verteilt war, ließ er den Zauberstab langsam sinken und auch die kleinen Schüsseln, in denen sich jetzt Eis befand, sanken langsam auf den Tisch.

Als Cloud fertig war, fingen alle Anwesenden am Tisch an zu klatschen. Cloud verneigte sich und setzte sich. Als sie endlich auch mit dem Nachtisch fertig waren, verabschiedeten sich Cloud und Lèon von den anderen und gingen hinauf in Clouds Zimmer. Gerade als sie die Tür schließen wollten, schob sich eine mit pinken Krallenfingernägeln bestückte Hand durch den Spalt in der Tür und hielt diese so offen. Cloud trat einen Schritt von der Tür weg und Wiki trat ein.

„So, ich hatte dir ja versprochen, dir die Haare zu schneiden. Wie soll denn deine Frisur aussehen?“,sagte sie und sah Cloud fragend an.

Cloud überlegte. Er wusste genau, wie seine neue Frisur aussehen sollte, doch er wusste nicht, wie er es Wiki richtig beschreiben sollte. Er sah sie an und sie verstand offenbar.

„Wenn du es mir nicht erklären kannst, dann zeig es mir doch in deinen Gedanken!“,sagte sie.

Cloud nickte und ließ seine geistige Barriere sinken. Er erlaubte es Wiki den Gedanken zu sehen, indem er sich seine neue Frisur vorstellte und einen Moment später nahm sie das gleiche Grinsen wie Lèon an und zeigte so ganz deutlich, dass sie miteinander verwandt waren.

„Ist gut, jetzt setz' dich auf den Stuhl und nicht herum zappeln, sonst könnte ich dir noch ein Ohr oder was anderes abschneiden!“,sagte sie vergnügt und drückte Cloud auf einen Stuhl.

Lèon beobachtete seinen Adoptivbruder und seine Tante genau.

„Wie willst du mir denn die Haare schneiden? Geschweige denn davon zu färben. Ich sehe keine Materialien dafür.“ Fragte er.

Wiki grinste noch ein wenig breiter, ehe sie Lèon aus dem Zimmer schmiss und erklärte:

„Wir Vampire können nur durch unsere Gedankenkraft unser aussehen verändern. Manche sind sogar soweit gegangen und können so wie ich das Aussehen von anderen verändern. Lèon hier zum Beispiel hat sich die Haare blau gefärbt. So, beginnen wir mit der Arbeit, sonst ist bald wieder ein Jahrhundert rum!“,sagte sie vergnügte und begann mit ihrer Arbeit.

Nur wenige Minuten später war sie fertig und Cloud begutachtete sich im Spiegel. Sein Haar war nun blau-schwarz und er sah ihm ziemlich ähnlich.

Nun holte Wiki Lèon wieder ins Zimmer, der langsam ins Zimmer trat und sich umsah. Als er Cloud erblickte, fing er an zu lachen.

Cloud sah ihn erst verwirrt an, doch dann wurde er sauer. Als Lèon sich erst mal gefangen hatte und Clouds saures Gesicht erblickte, fing er wieder lauthals an zu lachen.

„H-Hey S- Sasuke! Wo hast du N-Naruto gelassen?”,spie er vor lachen hinaus.

Jetzt fiel auch bei Cloud der Groschen.

„Besser so aussehen wie Sasuke als wie Kouji Minamoto!“,gab er feixend zurück.

Lèons Lachen verebbte.

„Wie wer bitte schön?“,fragte Léon verwirrt.

Nun war es an Cloud zu grinsen.

„Wie Kouji Minamoto aus Digimon Frontier!“,sagte Cloud und schnaubte mit unterdrückten Lachen.

Lèon wurde noch eine Spur blasser.

„Dieser Kerl ist doch ein Witz! Ich bin viel cooler als dieser Kouji Minamoto.“ Blies er sich auf.

Cloud und Wiki tauschten einen Blick und lachten beide laut los.

Sie zog ein Bündel aus ihrer riesigen Handtasche und breitete es auf dem Tisch aus, der neben der Couch stand. Zum Vorschein kamen verschiedene Bänder und Riemen.

Sie krempelte Clouds Ärmel ein wenig nach oben und band ihm einen schwarzen Lederriemen ums Handgelenk. Genauso tat sie es bei Clouds anderen Arm und begutachtete dann ihr Werk. Auch Lèon sah Cloud an und pfiff.

„Du siehst gut aus. Bald werden dir die Mädels zu Füße liegen!“,sagte Lèon und Wiki stimmte ihm zu.

Cloud kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lächelte.

„Danke!“.sagte er.

„Kein Problem!“,erwiderte sie.

Noch bevor jemand etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür und Thomas trat ein.

„Ah, ihr seid fertig?! Jetzt aber ab ins Bett mit euch. Ihr müsst morgen früh aufstehen, damit ihr in den Zug kommt!“,sagte Thomas.

Cloud sah wieder etwas verwirrt aus.

„Morgen früh? Ich dachte erst in drei Tagen?“,fragte Cloud nach.

„Nein, heute ist der 31. August und morgen der erste September. Also schau noch mal in deinem Koffer nach, ob du alles hast und du Lèon packst, sonst gibt’s Ärger !“,sagte Thomas und ging wieder hinaus.

Cloud fluchte innerlich noch über seine ehemalige Betreuerin und überprüfte den Inhalt des Koffers.

„Autsch!“,fluchte Cloud und zog seine Hand aus dem Koffer.

Er hatte sich an einem Splitter des zerbrochenen Spiegels geschnitten. Er sah seinen blutenden Zeigefinger an und nahm ihn in den Mund, um das Blut abzulecken. Früher wäre er vom Blutgeschmack erschaudert, doch jetzt schmeckte es ihm nicht schlecht.

Er kontrollierte weiter seinen Koffer und als er fertig war, machte er sich fertig für sein Bett, da es bereits dunkel wurde.

Nachdem er seinen Schlafanzug angezogen hatte, legte er sich in sein neues Bett und schlief nach nur wenigen Momenten ein.
 

Ende des 4. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2011-07-06T15:55:54+00:00 06.07.2011 17:55
Mir gefällt Lèons Tante^^
Die ist wirklich cool, wie sie da mit dem Messer gezeigt hat, was es heißt Familie zu sein. Das war wirklich klasse.
Der eine Kerl, der gegangen ist, der macht sicher noch Ärger..
Aber wir werden das ja sehen^^
Und ich freu mich auf Hogwarts^^ Das wird sicher toll.

LG Saku^^


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