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One Shots by *Fane*

Bunt durcheinander gemischt... und doch meist Bella, Edward, Liebe und Drama...
von

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Genommen, gegeben

Der dritte OS aus dem Twilight Zone Forum-Wettbewerb:
 

Jeder Teilnehmer bekommt eine PM mit dem Genre, in das die Geschichte eingeordnet sein muss. Wichtig ist, dass jeder OS vollkommen ohne Vampire geschrieben wird. Lasst eurer Fantasie freien Lauf!

Das Minimum liegt dieses Mal bei 800, das Maximum bei 1300 Wörtern.

Mein Genre: Drama
 

Autor: *Fane*

Altersfreigabe: 12

Genre: AH

Disclaimer: Diese Fanfiction ist von mir erfunden! Ich mache mit dieser Geschichte keinen Profit! Die Charaktere gehören weder mir noch kenne ich sie persönlich!

Beta-Leserin: Clairedelune

Slash: Nein

Charaktere: öhm... schwierig zu sagen ... denke im entferntesten IC ... (?)
 

„Ahhhh!“

Ich wandte mich rasend schnell zu dem plötzlichen, kurzen Aufschrei, verbunden mit einem keuchen, um. Sarah atmete schneller und hielt sich mit der Hand am Tisch fest.

„Sarah! Ist es-“

Sie schaute nickend hoch zu mir und hielt sich ihre Hand an den Bauch.

„Sarah, unser Kind kommt!“, sagte ich aufgeregt mit freudestrahlendem Gesicht und schloss sie in meine Arme.

„Ja, ich merk’s“, keuchte sie, gerade mal eines schwachen Lächelns mächtig, und verzerrte kurz vor Schmerz das Gesicht.

„Setz’ dich, ich hole alles- wir fahren sofort- willst du was trinken- brauchst du was-“, verhaspelte ich mich.

„Schatz“, sagte sie geräuschvoll atmend und streichelte meine Hand, um mir die Hektik zu nehmen. Ich nickte nur kurz. Es ging los und ich spürte die erwartungsvolle Nervosität bis in jeden Teil meines Körpers.
 

„Ahhhh!“

Sie richtete sich bei der nächsten Wehe kurz auf und ließ sich dann wieder nach hinten sinken, keuchte, japste. Ihre Augen waren geschlossen und das Gesicht feucht glänzend. Ich strich sanft darüber und sie schaute mich mit kleinen Augen an, nahm meine Hand in ihre und krallte sich fest in sie, als sie die Lippen aneinanderpresste und die nächste Wehe ertrug.

„Warum an Weihnachten?!“, stieß sie hervor und grub die Fingernägel in meinen Handrücken. „Und warum so lange?!“ Ich widerstand, ihr den Hinweis zu geben, mir nicht die Hand zu zerquetschen und leistete weiter stumm Beistand. Sie lag nun schon fast die ganze Nacht in den Wehen und nur langsam hatte sich die Frequenz und die Intensität erhöht, doch es deutete alles daraufhin, dass es nicht mehr lange dauern würde – und Sarah auch nicht mehr lange aushielt.

„Wer weiß, ob meine Eltern pünktlich kommen können und-“, sie keuchte, „und wir waren morgen eingeladen und-“, ihr entfuhr ein lauteres Stöhnen, „und er ist zu früh-“

„Ganz ruhig, Liebes“, ich küsste ihre nasse Wange, „gleich lernen wir unseren Sohn kennen… das ist doch das schönste Weihnachtsgeschenk, oder?“

„Ja… jaah…“, wisperte sie heftig atmend. Ihr Gesicht wurde sanft, als sie kurz innehielt, den Schmerz sichtlich vergaß und in den Moment hineinschwelgte. Der Moment, indem eine neue, laute Stimme ertönen wurde und jemand das Licht der Welt erblickt… in unser Leben trat.

„Sie müssen jetzt pressen“, kam es einschneidend von der Hebamme in unseren kurzen, innigen Moment. „Jetzt.“

Sarah drückte meine Hand ebenso fest, wie sie alles anspannte, um sich von unserem Sohn zu lösen. Die Gesichtszüge fest zusammengekniffen und weiterhin möglichst kontrolliert atmend.

Was machte ich dann eigentlich? Wenn der Kleine da war? Das hatte mir niemand gesagt? Erst wickeln, dann- wickeln? Quatsch. Füttern bestimmt- oder baden?

„Ich sehe das Köpfchen schon, noch einmal!“, gab die Hebamme Sarah Anweisung und die Hoffnung, dass es fast, ganz bald, überstanden war. Es riss mich jäh aus dem Durcheinander meiner Gedanken.

Sarah ächzte noch mal unter der Last, die Augen blinzelnd geöffnet, als durchdringend ein kräftiger Schrei den Raum erfüllte und die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Sarah hob minimal die Mundwinkel und legte das Gesicht beiseite, auf die Wange, als ich von der Hebamme herangewedelt wurde. Mit zitternder Hand durchtrennte ich die Nabelschnur, während die andere in Sarahs, nun sehr schlappen Griff, verweilte. Das kleine Wesen lag in den Händen der Hebamme.

Ich konnte die Augen nicht von dem größten, lebendig gewordenen Glück lassen, welches sirenenartige Laute von sich gab, als wollte es sich auf der ganzen Welt ankündigen.

Aus der Trance gerissen spürte ich urplötzlich die Hektik um mich herum, als unser Sohn Sarah ans Gesicht gelegt wurde.

Ich drehte den Kopf zu meiner Liebsten, als das Japsen augenblicklich verstummte und ihre Haltung reglos blieb.

„Der Oberarzt, Schnell!! Kein Puls! Das Kind sofort zur Untersuchung-“

… was?

Sarahs Hand entglitt meiner, senkte sich dem Boden.

Ein Ellenbogen traf mich und schob mich seitlich von meiner Frau weg, entfernte mich von ihr. Ihre Position unverändert: Das Gesicht zur Seite gelegt, die Augen nahezu geschlossen, der Körper ohne jede Regung.

Eilends betraten mehrere Weißkittel den Raum und führten so hastige Handgriffe aus, dass ich sie nicht wahrnehmen konnte. Ich wurde zurückgedrängt, verharrte an der Wand gegenüber von Sarah.

Der Schrei meines Sohnes hallte in meinen Ohren, gemischt mit vielen erregten Stimmen im Raum. Nichts, was von außen nun an mich herangetragen wurde, kein Geruch, kein Geräusch, keine Farben, keine Bewegung, gelangte in mein Innerstes.

Ich verstand es nicht.

Was sagten sie?

Was geschah hier?

„Gehen Sie bitte raus.“

Was?

Wer sagte das?

Wer wollte mich von ihr trennen?

Energische Hände schoben mich fort, immer weiter weg von ihr. Ich erhaschte ein paar Fetzen ihrer Haut, kurz ihr Gesicht: Kein Lachen, keine Freude, kein Strahlen, kein vollkommenes Glück spiegelte sich darin. Alles um mich herum geschah in erdrückender Langsamkeit… Zeitlupe… verzerrt.

„Ihr Sohn ist in Behandlung, bitte warten Sie draußen.“

Mein Sohn? Mein Sohn?! Und meine Frau? Meine Frau liegt doch da noch! Sie muss ihn auch sehen!

Ich verstand es nicht.

„Bitte gehen Sie.“

Die Tür ging auf und ich erkannte Sarahs Eltern freudig lächelnd herein kommen und ebenso wieder herausmanövriert. Der Schock streifte ihre Gesichter augenblicklich und sie verschwanden aus meinem Blickfeld.

„Gehen Sie.“

Ich verstand es nicht.

Eine weitere Schwester kam hinzu und bugsierte mich nun vor die Tür. Mein Körper wehrte sich nicht mehr, er gehörte mir nicht mehr, er gehorchte mir nicht mehr.

Grell peitschte das Licht des Flures auf mich ein. Meine Schwiegereltern stürmten auf mich zu, rüttelten mich, stießen mir Worte entgegen, die ich nicht hören konnte. Ihre Lippen bewegten sich nur unaufhörlich.

Anstelle von mir, schnappten sie sich eine Sekunde (Eine Minute? Eine Stunde?) später einen Pfleger und ihre Stimmen verschmolzen zu einem Surren.

Ich verstand es nicht.

Auf meiner linken Hand sah ich noch die Kerben, die Sarah mit ihren Fingernägeln in meine Haut gemasert hatte und fühlte ihre Berührung noch immer darauf. Der Glanz in ihren Augen, als sie vorhin innehielt und an unser baldiges Geschenk dachte, waberte vor meinem inneren Auge.

Ich verstand es nicht.

Was geschah hier?

Wieso schlug das Schicksal in der glückseligsten Minute meines Lebens ein und zermürbte jene zu dem Schrecklichsten?

„… ist kerngesund, es geht ihm gut, er wiegt…“

Langsam senkte ich den Blick auf eine kleinere Frau mit einem Baby im Arm. Ihr Blick war ermunternd, erwartungsvoll. Sie hielt das Kind ein wenig höher.

Ich verstand es nicht.

Ich tätigte einen schnellen Schritt an ihr vorbei, ich riss die Tür zum Kreißsaal auf, entdeckte meine Frau – doch kaum noch Ärzte.

Meine Kehle schnürte sich zu, als einer jener auf mich zu kam.

„Ihr Sohn hat alles gut überstanden und wird gleich noch die Impfungen bekommen“, sagte er überflüssigerweise. Dem galt nicht mein Interesse. Dieses führte tunnelartig nur zu einem Wesen, nur zu einer Frage… was ist geschehen… wann kommt sie wieder… und warum lag sie dort noch so…?

„Es tut mir sehr leid, wir konnten für Ihre Frau nichts mehr tun. Das plötzliche Herzversagen durch die Anstrengung kam unerwartet und wir werden erst noch herausfinden müssen, womit es genau zusammenhing-“

Ich verstand es nicht. Im Dunst meiner Gedanken ging jedes Wort unter, wurde verschluckt… ich erstickte daran.

Langsam glitt ich Schritt für Schritt auf sie zu. Sie sah nicht mehr wie Sarah aus, das war nicht meine Frau… Ich streckte meine Fingerspitzen nach ihrem Arm aus. Doch so fühlte sich Sarah an… hatte sie unser Kind überhaupt gesehen? Hatte ich es eigentlich schon wirklich gesehen?

Warum durfte es leben?

Ich verstand es nicht.

Meine Stirn senkte sich auf ihren Oberarm und ich schlug mit der Faust auf ihren Oberschenkel, während sachte die Tränen an ihrer Haut versickerten. Warum sie… an Weihnachten…

Ich verstand es nicht.
 

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würde mich über kommis freuen :love: :love: ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vamgirly89
2011-07-25T08:03:32+00:00 25.07.2011 10:03
Wow. Echt schönes und zugleich trauriges Kapitel. Ist sie gestorben? Wow, bin schon auf dein nächstes Kapitel gespannt.


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