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Stunden in St.Petersburg

Russland zu deinen Füßen...(Dome&Fred)
von

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Eine, jener Weißen Nächte

Halli Hallo,

hier ist also das kleine Stück Arbeit. Ich hoffe das ich Einigen mit dieser kleinen Geschichte eine Freude machen kann. Mein Dank gilt vorallem meiner neuen (ersten) Beta moonlight_005, du hattest ebenfalls Arbeit damit. Danke
 

Gewidmet ist dieser Zweiteiler allerdings Dahlie, die mich praktisch zu dem Pair überredet, aber auch inspiriert hat. Ich hoffe wirklich er gefällt dir meine Liebe.
 

schöne Grüße Lionness
 

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Zwischen London und St. Petersburg liegen gute 2116 Kilometer, die sich über die breite wie stürmische Nordsee und auch die Ostsee erschließen. Würde der neugierige Zauberer von heute einen einfachen Flug, auf nichtmagischem Weg bevorzugen, würde dieses Tun ihn gute elf bis zwölf Stunden seines Lebens kosten.
 

Die zweitgrößte Stadt Russlands wird auch heute noch häufig als Venedig des Nordens bezeichnet, da sie durch die Newa, welche dort einmündet in einer großen Bucht gelegen ist. Diese nennt man den finnischen Meerbusen.Viele Menschen wissen kaum etwas über die Ähnlichkeit zu Italiens wunderschöner Liebesstadt, obwohl sich ebenso hier zahlreiche Kanäle durch das Zentrum schlängeln und historische Brücken ihren Ursprung fanden.
 

St. Petersburg, am nordwestlichsten Teil Russlands gelegen, steht somit hinter Moskau, doch ihre Einwohner nennen das große Fleckchen Land nicht ohne Grund die Stadt der Herzen.

Gerade zu einer Sommerzeit wie der jetzigen, in einem doch recht warmen Monat wie dem Juni, finden sich zahlreiche Touristen ein um sich von der Geschichte und der Romantik leiten zu lassen.
 


 

„Ich halte das für keine gute Idee.“

Unterstrichen wurde die tiefe, feststehende Botschaft durch ein langsames Kopfschütteln, das seine blonden Haare zum hin und her Wiegen brachte.
 

„Niemand hat dich gefragt Darling, es ist meine Hochzeit und noch habe ich kein Geschenk von dir erhalten.“, bemühte sich die junge Frau um Überzeugung, wobei sie über den weichen Stoff des teuren Smokings strich, während er ihrem Brautkleid die gleiche Aufmerksamkeit schenkte. Dabei drehte sich das Paar in langsamen, anmutigen Kreisen über die Tanzfläche und war sich in keiner Weise bewusst, wie viele Augen auf sie gerichtet waren. Die Stimmung wirkte warm, ausgelassen und fröhlich, was durch die Musik eines kleinen Streichorchesters untermalt wurde. Die Geigen zogen die milden Töne wie sanfte Windböen durch die Seelen der Anwesenden und entlockten ihnen gleichermaßen Entspannung wie Bewunderung. Das antike Ambiente des großen Festsaals ließ die Menschen glauben sie wären zurück in der alten Zarenzeit, als Kaiser und Könige noch herrschten und Festlichkeiten wie Bälle kein sonderliches Ereignis mehr waren. Für einen Moment war Rose in den Vorstellungen von damals gefangen, bis die sanfte Stimme ihres Mannes sie zurückholte.
 

„Schatz, eigentlich dachte ich es wäre unsere Hochzeit und dein Geschenk wäre es, mich zum Mann zu bekommen.“
 

„Ach wirklich? Nun, da gehen unsere Meinungen schon ein Stück auseinander und jetzt hilf mir.“
 

Es folgte ein tiefes, gespieltes Seufzen in dem Wirrwarr aus Menschen, die in lauter, ausgelassener Stimmung um das glückliche Brautpaar herumtanzten. Aneinander geschmiegt strich Rose Malfoy ihrem Gatten über den breiten Rücken und sah ihm immer wieder tief in die grauen Augen.
 

Die hohen Decke war mit feinem Stuck verziert, abgerundet durch altertümliche Malereien und dezente Goldtöne, welche sogar hinab über die jahrhundertealten Tapeten den Weg fanden. Als habe man mit Magie Fäden mit Goldgelben Farben hinein gewebt. Der große Saal war voller Menschen, den Weasleys, den Malfoys aber auch Freunden des Brautpaares, welches sich am frühen Morgen das Ja-Wort gegeben hatte.
 

Sowohl die große Festtafel, als auch die runden Tische der Gäste fanden sich weit links an der Wand, um auf dem hellen Marmor viel Platz zum Feiern und Tanzen zu lassen. Dabei sah es auf dem weißen Untergrund so aus, als würden schwarze Blitze durch diesen ziehen. Ein wahrlich atemberaubender Anblick, wenn auch nicht für die ehemalige Weasley, die jetzt nur noch Augen für ihren Liebsten hatte.
 

Sie liebte ihn, so tief und innig, dass sie es sich gar nicht mehr anders vorstellen konnte. Warum verstand er nicht, dass sie sich eben dieses Glück auch für den Rest ihrer Familie wünschte?
 

„In Ordnung, doch ich möchte zu Protokoll führen, dass ich dagegen war.“
 

„Einverstanden und jetzt hol die beiden ins Brautzimmer.“
 

Teuflisch grinsend löste sie sich von ihrem Mann und eilte, den langen Saum ihres weißen Brautkleides anhebend, durch die Menschenreihen in die Richtung besagten Zimmers. Wie nebenbei zog ihre zierliche Hand an Albus Potters Arm, der torkelnd von seiner Freundin fort gerissen wurde. Alice Longbottom, beste Freundin der Braut, lachte jedoch nur über den entsetzten Gesichtsausdruck ihrer großen Liebe.
 

Sobald man den imposanten Festsaal verließ, meinte man vielleicht vom Rest des riesigen Hotels enttäuscht zu werden, doch dem war nicht so. Das Foyer mochte durch den großen Empfang und die breite Treppe in der Mitte dezenter in seiner Erscheinung wirken, doch es büßte weder an Raffinesse noch an Stil ein. Wo voran noch mit Goldtönen und feinster Seide gearbeitet worden war, ließ hier nur der antike Stuck der Decke, so wie die alten Malereien von Engeln an der hohen Raumdecke für sich sprechen. Schon bei ihrer Ankunft war es der Braut so gewesen, als hätte sie mit dem Übertreten der Schwelle gleichzeitig einen Zeitumkehrer benutzt. Wären sie nicht so in Eile gewesen, hätte die ehemalige Weasley sicher auch noch jetzt ins Schwärmen geraten können.
 

„Rose, was in Gottes Namen tust du?“
 

„Ich nehme dich mit. Operation Glück beginnt.“
 

„Nicht dein Ernst, wie hast du Scorp dazu gekriegt?“
 

„Weiblicher Charme“, offenbarte die Rothaarige ihrem dunkelhaarigen Cousin, der noch immer einen Schritt zu langsam für die Eile seiner Verwandten zu sein schien. Diese hatte es tatsächlich eilig, sie wollte so schnell wie möglich wieder zurück auf die Feier und anschließend ihre Hochzeitsnacht genießen. Wie lange hatte sie auf diesen Tag gewartet?
 

Das Grand Hotel Europe, mitten im Zentrum der großen Stadt gelegen, unweit von den vielen verworrenen Wasserfaden durchs Innere der antiken Bauzeit, war um 1970 errichtet worden und präsentierte noch heute das alte Ambiente, um das viele andere Häuser es beneideten. Ihr Verlobter hatte es sich nicht nehmen lassen das Beste vom Besten zu reservieren, um ihren Wunsch in St. Petersburg zu heiraten wahr zu machen. Sie hatte es sich traumhaft vorgestellt hier den Bund für die Ewigkeit einzugehen und mit ihrer Familie zu feiern.
 

Eben diese Liebe zu jener Stadt verdankte sie ihrer Cousine Dominique Weasley, die als einzige wirklich hier wohnte. Seit mehr als fünf Jahren lebte die junge Frau hier und durch den engen Kontakt hatte Rose Russland ebenso lieben gelernt wie ihre Verwandte.
 

Sie hatte es sich wirklich wunderschön vorgestellt. Der 20. Juni sollte für sie in ewiger, glücklicher Erinnerung bleiben, doch bei all ihren Plänen hatte die ehemalige Weasley nicht bedacht das es noch immer Ungereimtheiten zwischen ihrer Cousine und Fred gab.
 

Was immer passiert war, es hatte sie unglücklich gemacht. Beide gleichermaßen und die Rothaarige hasste den Gedanken.
 

Es war ihr gutes Recht an ihrem Hochzeitstag nur fröhliche Gesichter zu fordern. Das schloss auch einen Fred und eine Dominique Weasley ein, die sich seit Freds Ankunft heute Morgen in St. Petersburg vehement aus dem Weg gingen, und dabei eine Miene zogen als würde der Tod persönlich über ihnen schweben. Nein, so ging das nicht.
 

„Heißt das du hast Scorpius eine neue Frau besorgt?“
 

Das Lachen verging dem Potter sehr schnell, nachdem seine reizende und liebliche Cousine ihn in den Schwitzkasten nahm, kurz nachdem sie in das helle Brautzimmer des großen Hotels eingetreten waren.
 

„Wie war das, Al?“
 

Gerne hätte der junge Mann sich verteidigt, doch nur ein leises Keuchen entrann seinen Lippen, er fragte sich selbst nicht zum ersten Mal wie Rose so viel Kraft in den Armen haben konnte, wo sie doch nie Sport trieb. Schon mit sechs hatte das Mädchen (es)gewusst ihn zu verprügeln.
 

„Schon gut..., ich nehm,..ich nehme es zurück.“
 

Augenblicklich gab Rose seinen Hals frei und er fand endlich die Zeit das georderte Fläschchen aus seinem Smoking hervorzuholen, dessen Inhalt violett schimmerte und bei der kleinsten Bewegung, wahrscheinlich durch die Reibung, mehr zu leuchten begann.
 

„Das ist es?“
 

Ihrem Gegenüber gefiel der skeptische Ton nicht, weshalb er seine Antwort mehr brummte, als klar aussprach. Welch eine Frechheit, bei all der Mühe die sich der herzensgute Samariter gemacht hatte!
 

„Ja.“
 

„In Ordnung, dann kannst du wieder gehen, wir wollen doch nicht das die beiden den Troll riechen.“
 

Augenblicklich machte sich der Dunkelhaarige davon und leise lachend begann Rose mit der Vorbereitung, um anschließend nur noch auf ihren Mann zu warten.
 

Die Suite war der Rothaarigen beim ersten Betreten als viel zu groß erschienen, um lediglich die Brautvorbereitungen zu treffen. Das große Zimmer war in Weiß gehalten, wie die meisten Räume, während die Möbel wie aus einem schönen Antiquitätenladen wirkten, da die Form so eigentümlich und die Polsterung so anders wirkte. Doch wenn man den Wohnraum eine Sekunde auf sich wirken ließ, spielte das dunkle Grün perfekt in die hellen Wände, ebenso wie sich die vergoldeten Füße und Arme der Stühle, Sofa und Sessel spielerisch in den Kanten und Ecken an den Mauern wiederfanden.
 

Ihr war es, als sei jeder Raum speziell von einem Inneneinrichter zusammengestellt worden. Doch Rose wollte sich bestimmt nicht beklagen, nicht nachdem sich im Gewusel der Aufregung gezeigt hatte, dass sie so viel Platz gebraucht hatten, da all ihre Cousinen, Tanten und auch ihre Schwiegermutter am Ende darauf bestanden sie für den Gang vor den Altar einzukleiden. Grotesk aber wahr, es konnte doch eng in der Suite werden. Entspannt ließ sich die Rothaarige auf den Stuhl vor dem Spiegel sinken, welcher feine Gravierungen aufwies, die sie jedoch leider durch ihre mangelnden Russischkenntnise nicht verstehen konnte. Trotzdem wurde ihr warm ums Herz und wieder einmal schaffte es die ehemalige Weasley für kurze Zeit in ihre eigene Welt.
 

Schon zehn Minuten später traten ihre beiden persönlichen Problemfälle ein. Zwischen ihnen die hochgewachsene Gestalt von Scorpius. Er lächelte leicht und sie konnte in dem glänzenden Grau erkennen, dass er sich in der kurzen Zeit mit ihrer Planung hatte anfreunden können. Wahrscheinlich erinnerte es den jungen Mann an seine Schulzeit, da hatten er und Albus auch keine Scherze ausgelassen. Damals hatte ihre Wenigkeit ganz schön gelitten. Trotzdem liebte sie auch den Scherzkeks in ihm.
 

„Worum geht es, Rosie?“
 

Fred schien ganz und gar nicht begeistert von diesem Treffen, denn seine Lippen kräuselten sich unwillig, das Blau in seinen Augen wirkte ungewöhnlich dunkel, ja nahezu eisern. Bei Dominique sah es nicht viel besser aus. Sie wirkte zwar wie sonst majestätisch und selbstbewusst, doch Rose konnte durch ihre jahrelange Erfahrung mit der Frau erkennen, dass sie sich in der Gegenwart ihres Cousins nicht wohl fühlte.
 

Was war nur vorgefallen?
 

Das traurige Seufzen unterdrückend, bemühte Rose sich um ein sanftes Lächeln.
 

„Eigentlich wollte ich euch um etwas bitten, aber mir ist gerade was Wichtiges eingefallen. Dominique, könntest du das kleine Geschenk dort gegenüber zu dem Präsentberg legen und Fred, die Vase dort, die muss noch auf den Tisch.“
 

Scorpius gesellte sich zu ihr und die Rothaarige schenkte ihm einen langen Kuss, während ihre Verwandten ahnungslos in die Falle tappten und die Gegenstände ergriffen, um der Bitte ihrer lieben, eigentlich unschuldigen Cousine nachzukommen.
 

„Das war’s? Deswegen hast du uns rufen lassen?“
 

Man hörte deutlich den Unwillen in der klaren Stimme, unterstrichen von dem leicht französischen Akzent der Weasley, doch Rose erwiderte die Anklage mit einem Lachen.
 

„Aber nein, kommt her, stellt euch bitte nebeneinander, ja?“
 

„Rose.“
 

Fred bedachte sie mit einem kühlen Blick, doch sie überging die Geste, griff nach einer Kamera und strahlte entwaffnend in beider Richtung.
 

„Bitte, heute ist mein Hochzeitstag und ich habe noch gar kein Foto von euch. Nicht eines.“
 

Leise seufzend stellten sich die beiden nebeneinander auf und um dem ganzen die Krönung aufzusetzen, eigentlich nur weil es zum Plan gehörte, aber auch weil es ihr Spaß machte, bat Rose um noch etwas.
 

„Macht es wie früher, nehmt euch an die Hand.“
 

Beide rührten sich nicht, sahen sie eine Sekunde ungläubig an, ehe sie leises Murmeln hörte, etwas in der Art wie ´Dann haben wie es hinter uns´ und beide berührten sich langsam, ehe sie Hand in Hand da standen. Statt jedoch das besagte Foto zu schießen begann die Rothaarige immer breiter zu grinsen und die Kamera langsam zu senken. Spätestens jetzt dürfte ihren Verwandten ein Lumos aufgehen.
 

~*~
 

„Das kann nicht wahr sein, bei Merlins verflixtem Barte, das kann sie nicht machen!“
 

Wütend wie niemals zuvor zog Fred Weasley den Mantel noch enger um seinen Torso, während er sich bemühte nicht vollends seine Beherrschung zu verlieren. Er war nicht allein, wie sich der Braunhaarige immer wieder in Gedanken zuflüsterte und beinahe sofort einen neuen Schwall Flüche ausstoßen wollte. Einige Passanten sahen bereits zu ihnen, während sie wie bestellt und nicht abgeholt vor dem imposanten Eingang des fünf Sterne Hotels standen. Man hörte deutlich die Musik aus dem Inneren, weil der große Festsaal nicht weit entfernt zur Tür lag und nur mit größter Anstrengung konnte der junge Mann verhindern, dass er wieder hinein stürmte um seine Cousine zu verhexen.
 

„Fred, Fred? Ich sagte sie hat es bereits getan. Lass uns die Sache hinter uns bringen.“
 

Seine dunkelblauen Augen huschten glühend zu den hellen Saphiren und verfluchten sie gleichermaßen wie den rothaarigen Teufel in diesen schönen vier Wänden. Doch nur wenige Sekunden später, nachdem die Dunkelblonde ihn rücksichtslos hinter sich her zog, wurde dem Ladenbesitzer klar, dass sie ebenso wenig dafür konnte wie er. Sein Blick glitt erneut zu ihren Händen und das Unheil nahm schwer und kontinuierlich, mit jedem weiteren Schritt, zu. Ihre Finger fühlten sich warm an, doch Fred musste sich zwangsläufig fragen, ob das Teil des Fluches war, oder einfach ein Teil von Dominique.
 

Verflucht!
 

Ihre eigene Verwandte, Cousine, hatte sie beide in eine Falle gelockt und verflucht. Noch immer wollte der Verstand des Weasleys diese Absurdität nicht erfassen und es war wahrlich absurd die Hände nicht mehr voneinander lösen zu können.
 

„Ihr habt mich richtig verstanden, dieser Zauber hält euch aneinander gebunden. Erst wenn ihr drei Orte aufgesucht habt und die Uhr Fünf schlägt, wird der Bann gebrochen sein. Es gibt keinen Gegenzauber, kein Schummeln, die Bedingungen müssen erfüllt werden.“
 

„Aber, ...Rose hast du uns etwa verflucht?“
 

„Nein... , nun doch, man könnte es auch ‚verflucht‘ nennen. Egal, ist nicht von Belang. Geht und erfüllt die Aufgaben, sonst wird der Zauber für den Rest der Woche halten.“


 

„Wohin willst du?“
 

Seine Stimme klang tief, rau und irgendwie hoffte der Weasley, dass dies der Blonden entgehen würde, während diese unbeirrt weiter ging und ihn damit erbarmungslos mit sich zerrte. Ihr schien es wichtig ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Bei der Erkenntnis war es ihm, als würde eine eiskalte Hand sein Herz umschließen und dieses Gefühl sagte ihm, dass er noch immer nicht über sie hinweg war. Obwohl fünf lange Jahre ins Land gezogen waren, war ein Teil von ihm immer noch in seine Cousine verliebt. Eine entsetzliche Vorstellung, die Fred Weasley vorerst zum Schweigen brachte.
 

„Was wohl, wir haben keine Zauberstäbe und für die drei Besuche nur etwa drei Stunden. Das ist zu Fuß nicht wirklich viel Zeit. Ganz St. Petersburg ist in diesen Nächten auf den Beinen und es wird nicht einfach dorthin zu kommen.“
 

„Und was genau soll das heißen, Dominique, wohin geht es als Erstes?“
 

„Zum ehernen Reiter, er liegt zwar nicht am nächsten, aber für meinen Plan am geschicktesten.“
 

Der Dunkelhaarige wollte nicht zugeben, dass er keine Ahnung von dem hatte, was die Dunkelblonde da von sich gab, weshalb er wieder schwieg und nebenbei versuchte Schritt zuhalten. Wenigstens trugen sie warme Sachen und durften dank Rose´ Hexerei normale Kleidung vorzeigen, trotzdem war es ihm entschieden zu kühl. Es war doch Sommer hier oder?
 

„Ich hasse diese verdammte Stadt, nein, ich hasse dieses ganze gottverdammte Land“, fluchte der Weasley erneut, während sie gerade die erste Brücke erreichten, die Zanevskiy Prospekt, einer der prachtvollsten Straßen von St. Petersburg. Sie führte, wie Fred mit einem weiten Blick sehen konnte, direkt auf die andere Seite in die verwinkelten Gassen der alten Innenstadt. Doch diese Begebenheiten kümmerten den jungen Mann wenig und er stieß versehentlich mit seiner Leidensgenossin zusammen, als diese sich ohne Vorwarnung zu ihm umdrehte. Ihre Hände verhakten sich komisch, doch da es nicht weh tat ließ er es überrascht geschehen.
 

„Warum sagst du so etwas? Das hast du heute Morgen schon von dir gegeben. Soweit ich weiß warst du niemals hier, du kennst weder Russland noch St. Petersburg. Du hast ja keinerlei Vorstellung wie viel Kulturerbe und Geschichte hier ruhen, also warum sagst du solche Gemeinheiten?“
 

Sie schien ehrlich entsetzt, ja beinahe, der Weasley traute sich kaum es zu Ende zu denken, verletzt, so als habe er ihr persönlich mit der Äußerung Leid zugefügt. Wieder einmal musste sich der junge Mann fragen was seine Gegenüber hier so sehr liebte, dass sie so einfach gegangen war und nie mehr zurückkam. Einst waren sie die besten Freunde, viel mehr war sie sogar für ihn gewesen und obwohl sie das nicht wusste, hatte sie doch ihre Freundschaft zerbrechen lassen, in dem sie ohne ein Wort nach Russland ging.
 

Kein Au-revoir, kein Goodbye, er hatte nie erfahren warum. Nie verstanden, weshalb sie ihn so einfach zurückgelassen hatte und eben dieser Gedanke ließ ihn Hass spüren.
 

Auf Dominique aber auch auf diese verfluchte Stadt, die anscheinend solch einen Reiz auf sie ausübte. Er sah hier nichts Besonderes, nichts Schönes und tief in seinem Innern war Fred sich bereits im Klaren das er auch nichts davon wollte. Er hatte nur seine Cousine gewollt, wenn schon nicht als Liebe, dann doch wenigstens als Freundin, doch dazu war es nicht gekommen.
 

„Das kann dir doch egal sein, lass uns diesen dämlichen Reiter suchen und zusehen, dass wir dieses Spiel hier beenden.“
 

Ihr Mund schloss sich wortlos und der Weasley verfluchte das feine Gefühl der Schuld, als sie sich abrupt abwandte und weiterlief. Er mochte den Ausdruck in ihren Augen nicht. Sie schritten dicht nebeneinander weiter, schweigend und setzten so einen Fuß vor den Anderen. Erst nach einigen Metern, vielen Lichtern und lauter Musik aus zahlreichen Bars und Cafés wurde Fred Weasley klar, was ihn so an dem sich bietenden Anblick störte. Es war mitten in der Nacht,[ zwei Uhr hatte eine der großen Kirchen vor einer ganzen Weile geschlagen, doch der Himmel leuchtete in silbrigen Licht, die Menschen tanzten und lachten auf den alten, gepflasterten Straßen und ungläubig verfolgte er das Schauspiel. Dominique schien seine Verwunderung zu spüren, denn ihre Stimme erklang kaum eine Sekunde später.
 

„Heute, nun eigentlich schon seit etwa einer Woche, sind die weißen Nächte.“
 

Er warf der Blonden einen fragenden Blick zu und sie schien augenblicklich zu verstehen, dass er mit dem Begriff nichts anfangen konnte -wie früher.
 

„Die weißen Nächte, so wird der Zeitraum der Sonnenwende genannt. Durch die geographische Lage St. Petersburgs, die so nördlich gefasst ist, kommt es zu einem Naturphänomen, wobei es zwei Wochen lang nicht wirklich dunkel wird. Diese Zeit wird hier natürlich dementsprechend gefeiert. Museen, Cafés und viele andere Geschäfte bleiben währenddessen offen und die Menschen nutzen ihre Möglichkeiten.“
 

Er nickte langsam und konnte sich für einige Momente nicht an den zahlreichen Lichtern satt sehen, die nicht nur die vielen Fenster erleuchteten, die helle Nacht blendeten, sondern auch die breiten Kanäle zum Leben erweckten. Die Lichter tanzten über die glatte Oberfläche des stehenden Wassers, während die Musik wie ein schummriges Summen durch die hohen Gassen glitt. Es war atemberaubend, auch wenn Fred Weasley dies unter seiner steinernen Maske verbarg, konnte er doch in seinem Innern ein Gefühl von Ehrfurcht aufflammen spüren.
 

„Ist es nicht wunderschön?“
 

Nur für eine Sekunde gestattete sich der junge Mann einen Blick zu der hübschen Blonden, deren glänzenden Haare noch heller leuchteten und wallend über die zierlichen Schultern fielen, doch der warme, liebende Ausdruck in dem schönen Blau ließ sein Herz wie so oft erstarren und das Gefühl des Zorns kehrte zurück in seine Brust.
 

„Nein, keineswegs. Wo finden wir den komischen Reiter nun?“
 

Sie setzten sich wieder in Bewegung und diesmal ließ der Dunkelhaarige überhaupt kein Gewissen zu, lieber sah er nach vorn und hoffte still auf ein baldiges Ende dieses kleinen Abenteuers.
 

„Sie ist fort?“
 

„Hat Dominique dir denn nichts gesagt, sie ist vor gut einer Stunde abgereist, das Studium beginnt dort einen Monat früher als hier. Verstehst du?“


 

Er hatte es nicht verstanden und würde es auch nie. Seine beste Freundin war davongelaufen und nie mehr zurückgekehrt, dafür konnte er sicher kein Verständnis aufbringen. Sie hatte sich verändert, ihr zierlicher Körper hatte Kurven bekommen, die helle Haut war noch blasser geworden und sah, zu seinem eigenen Verdruss, trotz allem nicht ungesünder aus. Feine Sommersprossen fanden sich auf ihrem gradlinigen Nasenrücken‚das kannte er, wie zart verteilter Staub aber auch auf den leicht geröteten Wangen, das war ihm neu. Dies jedoch zu sehen war nur möglich, wenn man dicht vor die junge Frau trat und früher hatte er sich damit brüsten können jedes feine Mal zu kennen, heute war ihm das nicht mehr möglich.
 

Er bemerkte erst nach einigen Minuten, dass sie nicht auf seine grobe Frage eingegangen war, weshalb er sie wiederholte und Dominique ihn mit einem glühenden Blick aus hellem Blau belohnte. Sie war unzufrieden, doch das war ihm in seinem männlichen Trotz wahrlich egal. Ihre Gestalt konnte auch kaum Furcht in ihm erzeugen, wo sie doch so zierlich und klein gegenüber seiner hohen Statur wirkte. Um gut einen Kopf überragte er die junge Frau und bei dieser präsenten Erkenntnis schenkte er ihr lediglich ein süffisantes Lächeln.
 

Ein weiterer, neuer Aspekt der Weasley war die Ruhe, die sie auszustrahlen vermochte, wie jetzt, wo sie schlicht die Augen rollte- nein eher nach oben verdrehte- aber all das hätte früher nicht stattgefunden. Das zarte blonde Mädchen war stets darum bemüht gewesen sich lautstark zu äußern und ihre Meinung auf Gedeih und Verderb zu vertreten. Mittlerweile schien sie Dinge lockerer, ruhiger zu sehen. Ein weiterer Grund sie nicht mehr zu mögen und auch wenn er wusste, dass er es trotzdem tat, durfte er sich ja immerhin um den Anschein bemühen.
 

„Der eherne Reiter, im Englischen wohl als kupferner Reiter übersetzt, ist eine Abbildung von Peter dem Großen, die Statue zeigt den einstigen Zaren hoch zu Ross, welcher von 1682 bis 1721 als Zar und Großfürst geherrscht hat. Bis 1725 war er sogar Kaiser des Russischen Reiches. Noch heute ist er das Sinnbild für einen der herausragendsten Politiker, den Russland jemals hatte.“
 

Ihre Augen leuchteten bei den Erklärungen und wahrscheinlich, mehr unterbewusst, nahmen ihre weichen Gesichtszüge etwas Warmes, Liebliches an, deren Wirkung er sich kaum entziehen konnte. Wohl deshalb sah er der jungen Frau fasziniert zu, während sie ihm weiter Auskunft gab, ihre Sinne waren wie versunken.
 

„Man nannte ihn Peter, den Großen. Nicht nur wegen seiner Taten, nein auch wegen seiner imposanten Körpergröße, die laut Aufzeichnungen über 2 Meter betrug. Das Kupferstandbild steht noch heute auf dem Senatsplatz, wenn du es siehst, wirst du vielleicht meine Begeisterung verstehen.“
 

Fred Weasley glaubte zwar nicht daran, doch er hielt sich zumindest mit weiteren Äußerungen zurück und ließ sich stattdessen lieber weiter durch die Straßen ziehen. Ihm war schon mehrmals aufgefallen wie viele Brücken und Kanäle es hier gab, beinahe verworren und er fragte sich schon wie eine Stadt nur so knapp über dem Wasserspiegel existieren konnte. War das Magie? Selbst die Italiener hatten mit Venedig sicher ihre Schwierigkeiten und obwohl er es eigentlich nicht gern wollte, stellte er die Frage trotzdem.
 

Der darauffolgende Blick seiner Cousine war beinahe Gold wert, doch sie fing sich schnell, schenkte ihm ein verhaltenes Nicken und wies mit ihrer Hand zu seiner linken. Neben ihnen verlief einer dieser Kanäle, was den Verdacht ließ sie befänden sich an einer Promenade aber vielleicht lag das auch an der vielen Musik und den lachenden Kindern, welche über die hellen und breiten Pflastersteine eilten. Das Lachen folgte ihnen noch einige Meter weit und Fred erinnerte sich nur ungern an ihre gemeinsame Kindheit.
 

„St. Petersburg wurde von eben jenem Mann, Peter dem Großen beschlossen, 1703 begann er damit auf fadem Sumpfgelände eine Stadt errichten zu lassen. Ein sehr weiser Schachzug, der keinesfalls einer Laune entsprang, denn genau hier mündet durch die Newa auch die Ostsee hinein und gab den Russen den Anschluss zu Europa.
 

Vom 18 bis 20 Jahrhundert war sie sogar die Hauptstadt des Russischen Reiches, heute beherbergt sie 4,8 Millionen Einwohner. Man findet hier gleichermaßen eine alte, geschichtliche Kultur und die neue Welt, wie es nur selten vereinbart wird. Im Moment befinden wir uns in der alten Innenstadt, sie ist denkmalgeschützt und viele der alten Paläste und Kathedralen wurden saniert.“
 

Sie waren die ganze Zeit über weitergegangen, doch jetzt kam ihr langsamer Trott vollkommen zum Erliegen, als die Blondine ihn sachte Richtung steinerne Brüstung schob und dort ihrer beider Hände ablegte. Es war kühl, aber glatt, als habe jahrelang jemand die Kanten abgeschliffen. Erstaunt ließ er seine Finger etwas weiter wandern.
 

„Um die Stadt vor einem Absinken zu retten, wurde sie nicht auf einfachem Stein errichtet, sondern auf Granit. Das war das ganze Geheimnis. Alle Ufer wurden mit Granit gefestigt. Weil es hier kaum Ressourcen gab wurde ein Gesetz erschaffen, das jeden Handel und jedes Haus dazu veranlasste im Jahr 100 Steine beizusteuern, so wurde die Stadt errichtet. Zwar wurde das Gesetz schon nach einiger Zeit abgeschafft, doch das Volk hielt sich daran, manche möchten sagen aus Furcht vor Strafe, ich glaube an das Gute in den Menschen. Was man heute sieht und spürt, ist das Herzblut der Menschen und wenn so viel Hingabe einen nicht bewegt, dann mangelt es demjenigen an Mitgefühl und Herz.“
 

Ihre Stimme schwang wie eine Melodie, als würden ihre Worte ein Lied formen, das zum Ende hin energisch und schneidend wurde. Dominique schien auch ihn damit zu meinen denn er bemerkte durchaus den harten Seitenblick, doch davon ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Er zog seine Cousine weiter den Kanal entlang, nicht bemerkend, dass seine Schritte sich dem Takt der leisen Straßenmusik anpassten.
 

„Weißt du noch etwas?“
 

Es war eine rhetorische Frage, doch trotz allem schüttelte er den Kopf. Vielleicht um die junge Frau zum Weitersprechen zu ermutigen, denn er mochte die kindliche Naivität und Freude in ihrer Stimme. Seine schlechte Laune floss dahin, wie das kühle, frische Wasser in den zahlreichen Kanälen.
 

„St. Petersburg besteht aus 42 Inseln, es waren früher sogar noch mehr, doch einige Flüsse wurden zugeschüttet. 42, kannst du dir so etwas vorstellen?“
 

Eigentlich konnte er das nicht, doch wenn er in dieses warmherzige Funkeln sah, sein Herzschlag sich beinahe schon ungesund beschleunigte, wollte Fred es zumindest versuchen. Es kam ihm ein bisschen so vor als würde er sich plötzlich in einer ganz anderen Welt befinden. Fremd und anders, aber auch...wunderschön.
 

Sie traten nach einigen weiteren Minuten von der Straße auf einen großen, breit flächigen Platz, welcher[...] von hohen Gebäuden gesäumt war, hinter ihnen aber noch Blick aufs Wasser ließ. In der Mitte war die Statue von der seine Cousine bereits erzählte und doch, war sie absolut nicht das was er erwartet hatte. Es war keine einfache Figur aus Kupfer, allein der Felsen auf dem das Pferd und anschließend auch der Reiter saßen, war bestimmt gute zwei Meter hoch. Je näher sie kamen, desto mehr hob sich sein Kinn und als sie vor dem Standbild zum Stehen kamen, warf er seinen Kopf leicht in den Nacken. Das Ross stand auf den Hinterbeinen. Unter den vorderen Hufen lag eine Schlange die zertreten werden sollte und der Zar selbst wirkte imposant und majestätisch.
 

„Warum eine Schlange?“
 

Als hätte er geahnt, dass sie auch das wissen würde, lehnte er sich etwas weiter an die Umzäunung und beobachtete dabei ein junges Paar, welches […] Blumen vor die Statue legte. Sich küsste… Leider verstand er die gewisperten Worte nicht, doch Dominiques Erläuterungen forderten sowieso seine Aufmerksamkeit.
 

„Sie symbolisiert den Sieg über Schweden, errichtet wurde die Statue 1782, es gibt sogar ein Gedicht über den ehernen Reiter und wie du siehst suchen noch heute Menschen diesen Ort auf. Es heißt wenn ein Liebespaar sich hiervor das Versprechen gibt, wird es ewig halten.“
 

„Schwachsinn“ , wies er hart ab und wurde von ihrem kalten Lachen überrascht.
 

„Warum wusste ich nur, dass du so was sagen würdest? Manchmal frage ich mich schon, ob du Gefühle hast.“
 

Ihre Worte waren wie Gift für seine Seele und sein Herz stach unangenehm in der Brust, vielleicht hätte er ihr eine unangemessene Erwiderung geschenkt, doch sie wurden unterbrochen. Ein kleines Kind trat an sie heran und sagte etwas auf Russisch. Da er kein Wort verstand, war es Dominique, die sich hin hockte und dem jungen Mädchen etwas auf dessen Muttersprache erklärte, ehe sie schließlich weitergingen. Einen ihrer drei Orte hatten sie erreicht. Fehlten nur noch zwei und ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass noch 2 Stunden Zeit blieben. Was das genau für Orte waren und warum es ausgerechnet diese sein sollten wusste er nicht, doch er vertraute darauf, dass seine Cousine es tat.


 

„ Die Orte sind vorgegeben, der Zauber wird wissen ob ihr dort wart und deshalb solltet ihr nicht einmal mit dem Gedanken spielen es einfach zu lassen. Folgende Sehenswürdigkeiten müsst ihr besucht haben, bevor die Uhr Fünf schlägt. Den ehernen Reiter, die Blutkirche und den Peterhof.“
 

„Gott Rose, drei Stunden und alles ohne Magie. Wie soll das Bitte gehen, die Entfernung zum letzten ist riesig?!“
 

„Das ist nicht mein Problem, sondern eures. Wenn ihr euch beeilt habt ihr mehr als drei Stunden, viel Glück.“


 

Er hatte seine ältere Cousine noch nie so kalt und kompromisslos erlebt, anscheinend färbte das Wesen ihres Mannes bereits ab, sehr zu seinem Leidwesen. Nun, er musste schon zugeben, dass Dominique und er sich kindisch benommen hatten. Schließlich hatten sie sich sogar geweigert an einem Tisch zu sitzen. Trotzdem fand er die Reaktion von Rose reichlich übertrieben.
 

Es war sein Herz, das so tief verletzt war. So sehr es wollte, er kam nicht über das kalte Gefühl in seiner Brust hinweg. Manchmal hatte er sich das gewünscht, aber schließlich war auch nie eine Chance gekommen damit abzuschließen. Fred wusste, dass er genauso gut hätte hierher kommen können, doch sein Stolz beharrte darauf, dass es allein die Schuld der blonden Frau neben sich war.
 

Warum war sie ohne ein Wort gegangen?

Warum war sie nie zurückgekommen? Und vor allem, warum hatte sie nie um Verzeihung für diese feige Tat gebeten?

mit allem was dazu gehört

Hey,

hier ist also der zweite Teil. Ich habe mich selbst überrascht, denn er ist tatsächlich noch etwas länger als der Erste geworden. xD Nun kommen wir zu Dominiques Sicht und ich hoffe das ihr alle viel Spaß beim Lesen habt.
 

Ich würde mich sehr über eure Meinungen und Gedanken freuen.
 

liebe Grüße eure Lionness
 

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Die alte Wanduhr zeigte halb vier an, als er mit Rose, Albus und Alice, das erste Mal seit Stunden an einem kleinen Tisch im großen Saal zur Ruhe kam. Die Zeiger waren vergoldet und die so anders geformten Zahlen waren von leuchtend roten Steinen umrahmt. Wahrscheinlich war die Uhr so teuer wie sein gesamtes Jahreseinkommen, doch da Scorpius eine reiche Familie hatte, war ihm so etwas nicht vollkommen fremd.
 

Obwohl es schon spät in der Nacht war, wurde noch immer ausgiebig gefeiert; seine Eltern glitten über die Tanzfläche, die Geschwister seiner Frau und seines Freundes huschten durch die Tischreihen und die Älteren bedienten sich in aller Gemächlichkeit am Buffet. Scorpius konnte sich dem Gedanken nicht erwehren, dass dies auch auf die Umgebung zurückzuführen war, denn in Russland war es üblich tagelang Hochzeiten, Taufen und große Geburtstage zu feiern. Vielleicht passten sich die Anwesenden dem unbewusst an.
 

„Was meinst du, wo sind die beiden gerade?“
 

Interessiert warf der Blonde einen Blick auf seinen besten Freund, der nur noch in Hose, Hemd und Weste da saß. Das Sakko hatte sich in all der Hitze und dem Trubel irgendwo hin verabschiedet. Genauso wie die zarten Haarnadeln seiner Frau, denn deren Haare fielen mittlerweile in sanften Locken über die freien Schultern. Eben jene antwortete auf die leise gestellte Frage ihres Cousins, während er selbst und die zarte Alice Longbottom sich heraus hielten. Die Dunkelhaarige hatte schon immer ein ruhiges und sanftes Gemüt gehabt, weshalb sich Scorpius mehr als einmal über ihre Wahl gewundert hatte. Wie konnte ein quirliger Kerl wie Albus und eine ruhige Blume wie die Longbottom nur zusammen passen? Doch ihm war die Antwort vor Augen geführt worden, sie kam einem zwangsläufig wenn man beide zusammen sah, sie ergänzten sich. Alice zeigte in der Nähe des Schwarzhaarigen Seiten, die jedem anderen sonst verborgen geblieben wären und Albus fand etwas Ruhe.
 

„Nun, ich hoffe für sie dass die Blutkirche bereits erreicht ist, sonst könnte es eng werden.“
 

Er warf einen weiteren Blick zu der jungen Frau neben sich, die seine Aufmerksamkeit zu spüren schien, weil sie ihn kurz ansah, sich näher schmiegte und sich dann wieder ihrem Cousin widmete, dessen Stirn sich in kleine Falten gelegt hatte.
 

„Warum diese drei Orte?“
 

„Weil alle drei mich sehr stark an Dominique erinnern. Sie zeigt so Fred, wer sie war und wer sie geworden ist. Ich glaube alles was die beiden brauchen ist etwas Zeit für sich.“
 

Schmunzelnd nippte Rose an dem Glas ihres Angetrauten und verzog kurz darauf ihr schönes Gesicht. Scorpius hätte sie ja warnen können, doch er liebte es seine Frau ein wenig zu ärgern. Sie hasste Feuerwhisky.
 

„Ähm, was passiert wenn sie nicht rechtzeitig dort sind?“
 

Die braunen Augen der Longbottom verrieten viel über ihre Sorge, während sie Albus´ Hand hielt, der die junge Frau so fasziniert und gefesselt ansah, das man meinen könnte er würde eine Göttin sehen. Wenn das keine Liebe war, schoss es dem Malfoy grinsend in den Sinn.
 

„Keine Bange, dass wäre nämlich das Schlimmste was eintreten könnte.“
 

Während er seine Freundin und Frau aufmerksam beobachtete und Albus leise zu lachen begann, setzte sich die Schwarzhaarige angespannt aufrecht, weil die Worte ihrer besten Freundin sie sehr zu alarmieren schienen.
 

„Was heißt das, Rose, was passiert dann?“
 

Es war jedoch nicht die Rothaarige die erklärte, sondern der Giftmischer höchstpersönlich. Dass er sein Talent für Zaubertränke -zweifelsohne vom Vater geerbt- auf solch niederträchtige Weise einsetzen würde, hatte wohl kaum einer geglaubt.
 

„Nichts, deswegen macht sie sich ja solche Gedanken. Wenn die beiden rauskriegen, dass die Mixtur ab fünf Uhr ihre Wirkung einfach verliert, sie wieder getrennt sind, dann werden sie hierher kommen und ihr die Hölle heiß machen.“
 

Lachend leerte der Potter seinen Whiskey, während auf dem feinen Gesicht der Longbottom nicht nur Verständnis Einzug hielt, sondern ebenfalls ein Schmunzeln.
 

„Verstehe, dass wäre in der Tat schlecht, für dich.
 

„Das wird aber nicht geschehen, die beiden sind so versessen darauf einander loszuwerden, dass sie sicher kein Risiko eingehen werden.“
 

Dem konnten alle Anwesenden am Tisch nur zustimmen, auch wenn keiner über den Grund wusste. Die beiden waren immer so glücklich zusammen gewesen, bessere Freunde hatte es laut seiner Frau nirgendwo gegeben. wahrscheinlich waren deshalb alle aus ihrer Familie über Dominiques Verhalten und Freds Reaktion so verblüfft. Die Einzige, die so eine Tatsache nicht einfach stehenlassen konnte, war natürlich Rose Malfoy und der Gedanke erfreute Scorpius irgendwie.
 

Er war zwar nicht mehr dagegen, doch zugestimmt hatte er der Sache auch nicht so wirklich, leider war er so sehr in Rose verliebt dass er ihr die verrückte Bitte nur schwer hätte abschlagen können. Dabei ahnte er schon wem das alles wieder zugeschoben werden würde, sollte die Sache auffliegen - und das würde sie bei seinem riesigen Glück ganz sicher - dann hätte sein Schwiegervater erneut einen Grund wütend zu sein.
 

Rose und er waren nun schon gute sieben Jahre zusammen, trotzdem spürte der junge Mann sehr wohl das sein Schwiegervater, Ronald Weasley, das Ganze gern nur als kindische Phase seiner Tochter ansah. Dass er sich damit irrte war wohl jedem klar, außer ihm selbst. Denn das letzte, was Scorpius Malfoy tun würde, wäre seine Braut ziehen zu lassen.
 

Das hinderte den Rothaarigen aber nicht daran sich immer wieder über Kleinigkeiten aufzuregen oder dezente Spitzen zu verteilen und genau deshalb hoffte der Blonde, dass Dominique und Fred sich anstrengen würden. Wenigstens heute wollte er gerne auf Schwierigkeiten verzichten.
 

~*~
 

Dominique Weasley fühlte sich unwohl und beflügelt zugleich. Es war eine unverständliche Mischung, die jedoch sowohl ihre Gedanken als auch den Körper erfüllte. Die blonde junge Frau hatte in den letzten beiden Stunden mehrmals einen Blick auf ihren Cousin und ehemaligen Freund geworfen, so konnte sie auch nicht umhin die Veränderung ihres Nebenmannes zu bemerken. Sie war ihr nicht gänzlich unbekannt, doch neben dieser kalten, eisigen Art war auch die körperliche Veränderung. Er war gewachsen, das braune Haar war länger und auch die Gesichtszüge, ebenso wie die Statur, wirkten größer und erwachsener. Fred war zu einem Mann geworden und Dominique musste zugeben, zu einem sehr anziehenden.
 

Sie hatte ihn immer geliebt.
 

Es war eine unausgesprochen Tatsache, der sich die Weasley seit ihrem letzten Schuljahr auf Hogwarts wirklich bewusst war. Aus Verwandtschaft war Freundschaft und aus Freundschaft, Liebe geworden. Ihre Gefühle mochten mit einem kleinen Pflänzchen vergleichbar sein, auch wenn der Winter es nicht zuließ, war der Keim immer da.
 

Siebtes Schuljahr...

Sie hatten es endlich geschafft, die Prüfungen waren bestanden, das Jahr hinter sich gebracht und eine strahlende Zukunft lag vor ihnen. Nun war die Zeit des Feierns gekommen und sowohl Fred als auch Dominique hatten sich gegenseitig als Begleitung für den Abschlussball auserkoren. Obwohl die Blonde schon länger wusste, was sie für ihren Cousin und besten Freund fühlte, wurde ihr dies umso mehr bewusst als dieser sie auf die gefüllte Tanzfläche zog. Die starken Hände auf ihrem Rücken und das schöne Blau, das sie zu durchleuchten schien, brachte ihr Herz zum Stocken.
 

Sie liebte ihn so sehr, fast war es schmerzhaft, wusste sie doch, dass sie nicht bleiben konnte.
 

Natürlich war die junge Weasley froh, dass Fred seit etwa einem halben Jahr wieder glücklicher und offener sein konnte, doch der Grund seines Absturzes blieb in ihnen beiden verwurzelt. Der Tod von Angelina Weasley und das würde sich niemals ändern.
 

Die Blonde wusste, dass ein Weggehen von ihr unausweichlich war. Es würde Fred zutiefst verletzen, ebenso wie es ihr in der Seele wehtun würde, nicht nur wegen ihrer Gefühle, sondern auch, weil er ein Teil ihres Lebens war. Die Alternative wäre jedoch noch grausamer.
 

Die Wahrheit würde sie mitnehmen.


 

Ihre blauen Augen wanderten zu seinen, ebenfalls blauen, - doch von der Nuance her wesentlich dunkleren- von Fred. Dieser gewöhnte sich so langsam an ihr schnelles Schritttempo, was ihr Weiterkommen ungemein erleichterte.
 

„Wohin jetzt?“
 

Seine Stimme, so herrisch und ruppig, brachte sie dazu ihm wie so oft im Laufe dieser Nacht einen bösen Blick zu schenken, leider zeigte dies kaum Wirkung auf den arroganten Zauberer. Doch die junge Frau wusste, dass sie nur versuchte den eigenen Frust und die Wut auf ihren Cousin zu lenken, weil sie sich momentan der Wahrheit noch nicht stellen wollte, oder konnte.

Denn Dominique wusste, tief in ihrem Innern, das diese kleine Reise ihr galt und nicht Fred. Rose hatte jene drei Ziele nicht ohne Grund ausgewählt. Alle Orte besaßen eine Bedeutung, enthielten eine Botschaft für sie und die Weasley war sich jetzt sicher, dass am Ende die Wahrheit warten würde.
 

Ihre Cousine hatte das alles inszeniert, damit sie endlich den Mut fand ihre Geschichte zu erzählen, Fred endlich von seinen Fragen erlösen konnte. Eigentlich, so hatte Dominique geglaubt, war sie noch nicht soweit, doch das Zeichen von Rose war unmissverständlich und jetzt sah sie es genauso.
 

Fünf Jahre waren eine lange Zeit, eine viel längere als sie damals noch dachte.
 

Ganz fest nahm die Blondine sich vor, dem jungen Mann alles zu erzählen und ihre Flucht in die Ferne zu erklären, auch wenn das Ende sicher bitter schmecken würde. Also ignorierte sie den Drang fortlaufen zu wollen und marschierte erhobenen Hauptes weiter stur durch die breite Gasse. Die Kanäle waren alten Stein, verblasstem Putz und hohen Gebäuden gewichen. Es wirkte in dem satten Licht der zahlreichen Laternen als würden statt Gemäuer, Riesen neben ihnen aufragen und sie wie einen Schutzwall vom Rest der Welt trennen. Doch, wenn man ganz genau lauschte, das wusste die Weasley aus Erfahrung, konnte man das leise Plätschern in den Rinnen noch hören. Allerdings nicht während der Weißen Nächte, dafür waren in dieser Zeit die anderen Geräusche zu prägnant.
 

Es dauerte gute zehn Minuten bis das große, imposante, und doch auch vollkommen anders wirkende Gebäude in Sicht kam. Ein wenig mochte die Kathedrale an ein Schloss aus Tausend und einer Nacht erinnern. Denn die Mauern waren verziert, mit Steinen, bunten Farben und runden Dachformen. Es unterschied sich mehr als drastisch von allen anderen Häusern der Innenstadt. Mit den Jahren hatten sich die Architekten an den westlichen Stil herangetastet und lebten praktisch in diesem auf und nur die Blutkirche war in russischer Bauweise errichtet worden. Als Andenken, als Glaube, als Mahnmal.
 

Mit ausgestreckter Hand wies Dominique schließlich auf die hohe Kirche, während sie von der Gasse auf eine breitere und freiere Fläche traten. Man konnte die Glocke vor mehr als einer halben Stunde noch hören und weil sie Fred nicht einfach ins kalte Wasser springen lassen wollte, begann die Weasley schon mal ihr Ziel zu erklären. Auch hier beherrschten sie Gefühle wie Zuneigung, Kampfgeist und Verbundenheit. Wie oft hatte sie in diesen heiligen Hallen gebetet?
 

„Das ist sie, die Blutkirche. Oder auch Auferstehungskirche, was dir lieber ist. Sie wurde als Mahnmal errichtet, denn hier auf den Steinstufen wurde der Zar Alexander der II durch ein Attentat getötet. Kurz zuvor war sein Kutsche das erste Mal angegriffen worden und er schaffte es bis hierher, ehe der zweite Versuch tödlich endete.“
 

„Wie aufmunternd, richtig romantisch.“, nuschelte der Braunhaarige sarkastisch und sie ignorierte es vorerst stumm.
 

Freds Kopf fuhr wieder nach vorn und glitt die hohe Fassade hinauf. Für einige Sekunden war es still zwischen ihnen und Dominique nutzte diese Gelegenheit um ihren Cousin langsam weiter zum großen Eingang zu führen. Die Türen standen offen und je näher sie kamen, desto deutlicher wurden die Schemen, welche sich als Menschen entpuppten.
 

„Beten die?“, fragte Fred.
 

„Ja, für den Zeitraum der Weißen Nächte haben auch Kirchen geöffnet. Heute ist ein öffentlicher Gottesdienst und ich denke wir sollten reingehen.“
 

„Warum? Reicht es nicht davor stehenzubleiben, beim Reiter haben wir das auch gemacht.“, widersprach der Braunhaarige störrisch und stemmte sich sogar leicht gegen ihre Zugkraft. Hätte Dominique den Weasley nicht so lange gekannt, sie würde schwören er fürchtete sich beinahe hinein zu gehen.
 

Rose hatte ihr davon berichtet, dass er weiterhin den Glauben verloren hatte, keine Kirchen mehr betrat und die Hoffnung, dass Fred eines Tages zu dem netten, lebenslustigen Jungen zurück fand war mit ihr gestorben. Er hatte einen großen Verlust vor all den Jahren erlitten, das verstand Dominique, doch sie konnte nicht nachvollziehen wie man alles, was jenem Menschen wichtig gewesen, war mied.
 

Ohne Rücksicht zog sie ihn durch die hohen Türen, lauschte dem Gesang des Chors und zwang Fred damit ihr zwischen die zahlreichen Bankreihen zu folgen. Sie wagte zwar keinen Blick zur Seite, doch sie hoffte, dass die imposante Erscheinung der Kirche ihn in ihren Bann ziehen würde, so wie es ihr selbst vor einigen Jahren ergangen war.
 

Glaube.
 

Er und sie, beide, hatten in frühem Alter erst erfahren was Glaube eigentlich war und mit allem was sie besaßen hatten sie die Kirche aufgesucht, gebetet. Bis zu dem Tag an dem das Unglück seinen Lauf nahm und kein Zauber der Welt etwas zu ändern vermochte. Der Tag an dem die Hoffnung und der Glaube versagte.
 

Nur an das Vergangene zu denken tat ihrem Herzen weh.
 

„Fred, ich weiß, dass meine Worte dir keinen Trost geben können, damals nicht und heute ebenso wenig, doch du sollst wissen, dass es mir um den Tod deiner Mutter Leid tut. Sie war eine wundervolle Frau. Tante Angelina hat uns Glauben gelehrt und ich für meinen Teil denke, immer wenn ich ein Gotteshaus betrete, an sie und das was sie für mich war..“, sagte Dominique leise, was trotzdem zur Folge hatte das ihre Worte noch einmal von den imposanten Wänden zurückgeworfen wurden. Der Gesang jedoch schluckte den Hall und ließ schlicht die harte Wahrheit zurück.
 

Angelina Weasley war gestorben, ihr Glaube hatte aus ihr eine wundervolle, liebenswürdige Frau gemacht aber zu Freds Bedauern und Hass, war er nicht in der Lage ihr das Leben zu retten. Keine Magie der Welt ist in der Lage eine irdische Krankheit wie den Krebs zu heilen, alle wussten das, doch sie und Fred, mit ihren 15 Jahren, hatten trotzdem daran geglaubt.


 

Sieben Jahre zuvor...

Es war eine drückende, kalte Stimmung in dem Raum, der erfüllt von trauriger Ruhe schien, als warte man auf etwas unvermeidbar Schreckliches. Dominique Weasley traute sich nicht ein Wort von sich zu geben, sie stand am Rande der Besuchergruppe und besah sich mit schwerem Herzen das klinisch weiße Krankenzimmer. Ihr Onkel George hatte sich seit der Chemotherapie kaum noch vom Krankenbett seiner geliebten Frau entfernt und während alle Erwachsenen zwanghaft um eine halbwegs fröhliche Stimmung bemüht waren, erfassten ihre blauen Augen Fred am hohen Fenster.
 

Seine Hände umklammerten die Fensterbank wie einen Rettungsanker und wann immer einer der Erwachsenen gespielt fröhlich auflachte, konnte sie ein Erzittern seiner Arme und Finger sehen. Ihr geliebter Freund versank in Schmerz und Leid. Nichts, das sie tat, konnte etwas daran ändern, die Blonde hatte alles versucht.
 

„Dominique, komm einmal her Kind, deine Tante möchte dich sprechen.“, sprach ihr Vater zärtlich, wobei er eine Hand nach ihr ausstreckte und Angesprochene zögerlich, mit einem versichernden Blick zu ihrem Cousin, der Aufforderung nachkam. Ihre Beine zitterten, ihre Füße wogen schwer wie Blei und ihr Herz, es brach beinahe in zwei als sie das Krankenbett erreichte und in das blasse Gesicht ihrer geliebten Tante sah.
 

So schwach, so befremdlich ausdruckslos und blass. Die Herzensgüte war noch in den schönen Augen zu sehen, die starke Seele um die Dominique ihre Tante immer beneidet hatte, doch ihr Körper verwelkte. Die Tränen hinunterschluckend schlossen sich ihre Finger um die dargebotene Hand und ihr Mund verformte sich zu einem falschen, im Grunde, trostlosen Lächeln.
 

„Wie geht es dir, Tante Angelina?“
 

„Gut Kind, es ist alles in Ordnung...“, wisperte es leise, schwächlich von den blassen Lippen und für einen Moment schloss das junge Mädchen die Augen vor dem Unvermeidlichen. Sie hatten doch dafür gebetet, warum war das nicht genug?
 

„Ich habe dich lieb.“, antwortete sie ebenso leise, beugte sich hinab und küsste die feuchte Stirn, kalt und nass vom Schweiß.
 

Danach waren sie alle gegangen, hatten das Zimmer verlassen und sogar Onkel George war für den Weg bis zum Ausgang des Krankenhauses mitgekommen. Als Dominique jedoch feststellte, dass sie ihre Blumen nicht abgegeben hatte, fast leblos noch in ihrer rechten Hand haltend, machte sie kehrt und durfte eine Szene beobachten, die ihr Herz niemals vergessen würde.
 

„Du darfst nicht gehen Mama, du darfst mich nicht allein lassen.“, flüsterte Fred neben dem Krankenbett sitzend und die Hände seiner Mutter umschließend. Dominique konnte sein Gesicht zwar nicht sehen, doch das Flehen hörte man so deutlich aus den Worten, dass die Blonde es auch gar nicht wollte oder ertragen hätte.
 

Angelina Weasley schenkte ihrem Sohn ein warmes Lächeln, zog an seiner Hand und der Braunhaarige beugte sich tiefer über das Bett.
 

„Ich bin immer da, du und Roxanne, ihr wart das schönste Geschenk was Gott mir machen konnte. Vergiss das nie, mein kluger, lustiger Fred.“
 

Und als ihr die Tränen kamen und Dominique befürchtete sich mit einem herzzerreißenden Schluchzen verraten zu müssen, rannte sie so leise wie möglich davon. Sie hatte den Abschied zwischen einer Mutter und ihrem Sohn mit verfolgen können.
 

Fred hatte seiner Mutter, ihrer geliebten Tante, nicht gesagt, dass er sich geschworen hatte nie mehr an Gott zu glauben.


 

Der Braunhaarige erwiderte nichts auf ihre Äußerung und stumm seufzend ließ sich die Blonde in einer Bankreihe ganz hinten nieder, was wiederum ein leises Grummeln ihres Abenteuerpartners zur Folge hatte.
 

Es hatte lange gebraucht bis Fred wieder halbwegs der geworden war, der er vor dem Tod seiner Mutter gewesen war. Ein lustiger, ehrlicher Junge, der stets Freude und Lachen mit sich gebracht hatte. Dass das Schicksal noch so viel mehr für sie alle bereit halten würde konnte da noch keiner ahnen und nach diesem schweren Jahr hatte Dominique feststellen dürfen, dass sie sich in ihren Cousin verliebt hatte.
 

„Fred Weasley, ich will dir ein Angebot machen...“, flüsterte sie leise und spürte wie der starke Körper neben ihr sich sogleich verspannte.
 

„Ich höre, aber du solltest ein gutes parat haben.“, erwiderte der junge Mann und seine Stimme klang in ihren Ohren wie das Omen einer dunklen Bedrohung.
 

„Wenn du mir versprichst vorher keine Fragen zu stellen, dich mit dem Bisschen zufrieden gibst was ich dir von Zeit zu Zeit in dieser Nacht verraten werde, dann schwöre ich dir, dass du am Ende von mir erfahren wirst warum ich gegangen bin. Warum ich mich nicht von dir verabschiedet habe...“
 

Für einige Sekunden kehrte außer dem Gesang der Menschen in der großen Kirche Ruhe ein und die Weasley dachte bereits das er ablehnen würde, als seine Bestätigung doch noch erklang.
 

„In Ordnung.“
 

Mehr konnte die Blondine nicht erwarten, was sie sehr genau wusste und deshalb sanft an seiner breiten, warmen Hand zog um mit ihm langsam wieder den Ausgang anzusteuern. Die Wände wirkten wie hochgewachsene Farne eines Dschungels, die Lichter der Decke und die zahlreichen Kerzen der rechten Seite zogen sie in den Bann und so änderte Dominique noch ein letztes Mal die Richtung.
 

Zusammen traten sie an einen riesigen Tisch, der bestimmt zehn Meter die Wand entlang zu wachsen schien und ihnen bis zur Hüfte ging. Auf diesem befestigt waren kleine, runde Halterungen in die einige Teelichter eingesetzt waren. Sehr viele von ihnen brannten schon, doch es gab auch einige Ecken die dagegen kalt und leblos wirken mochten.
 

„Die Kerzen symbolisieren die Seelen der Verstorbenen, ich habe diese Kirche noch niemals verlassen ohne eine von ihnen für das sichere Heil deiner Mutter anzuzünden.“, erklärte die Weasley leise und griff nach einer Streichholzpaket, das ebenso auf dem Tisch lag, mit einem leisen Ratschen brannte der kleine Holzstab. Als die Kerze schließlich leuchtete, beobachtete Domnique das kleine Ding fasziniert, wie konnte so etwas winziges, soviel Leben und Kraft ausstrahlen?
 

„Du glaubst doch nicht wirklich an diesen Schwachsinn oder? Wir beide sollten wissen, dass es so etwas nicht gibt. Wir sind Zauberer.“, höhnte Fred neben ihr, doch sie sah ihm nur allzu stur in die dunkelblauen Augen.
 

„Das kann durchaus sein, aber bist du dir sicher? Absolut sicher, dass dem nicht so ist und das diese Tat deine Mutter nie erreichen wird?“, widersprach sie ruhig und durfte wenige Sekunden später mit ansehen wie der eigentlich doch unnachgiebige Weasley ebenfalls eine Kerze anzündete. Mehr hatte Dominique nie gewollt und deshalb behielt sie ihre Gedanken für sich, zog mit ihrem Cousin wortlos weiter. Die Kirche zu verlassen brachte die Nacht und den kalten Wind zurück, aber auch das Licht des Himmels und all das was St. Petersburg für sie ausmachte. Was es für sie geworden war…
 

Vor etwa fünf Jahren, frisch nach ihrem Umzug hierher, wo sie noch vollkommen allein und einsam in der fremden Stadt war, hatte ihr damaliger Vermieter Dominique etwas Unvergessliches gesagt.
 

„Mein Kind, St. Petersburg ist zeitlos.“ Er hatte recht behalten.
 

„Was ist das?“
 

Überrascht wandte die Blondine den Kopf zur Seite, um in erstaunte, markante Gesichtszüge zu blicken, wobei Fred´s Augen fest auf eine Ecke gute zehn Meter von ihnen entfernt gerichtet waren. Erst jetzt drang die laute Musik zu ihr durch und während sie weitergingen, ihr Cousin noch immer den unbekannten Punkt belauernd -als sehe er dort Monster-, war es an der jungen Frau stattdessen sanft zu lächeln. Gemütlich traten sie beide um die große Ecke des hoch reichenden Steinhauses und wurden von einem Pulk Menschen begrüßt. Sie tanzten im Kreis, hinter einem niedrigen Zaun, der ein Stück Garten von den alten Straßen trennte. Die Musiker spielten eine schnelle, mit sich klingende Symphonie und ein junges Mädchen sang dazu als habe es nie etwas anderes getan.
 

„Katyusha...“, flüsterte sie leise, eigentlich nur für sich selbst, doch als Fred neben ihr fragend die Augenbrauen hochzog, versuchte sie ihre Erklärung in Worte zu fassen.
 

„Das ist ein altes Volkslied, das sehr beliebt bei den Russen ist. Es erzählt die Geschichte eines Bauernmädchens das sich in einen Soldaten verliebte. Frauen finden es romantisch, Männer ehrenhaft. Ich selber mag einfach die Melodie.“
 

„Was feiern die?“
 

„Einen Geburtstag, den Fünfzigsten des alten Mannes auf dem Stuhl ganz hinten in der Ecke. Deshalb thront er dort zwischen all den Kindern; an diesem Tag wird man von der Familie und Freunden gefeiert wie ein Zar“, sprach sie laut genug um die schöne Gesangsstimme irgendwie zu übertönen. Es überraschte sie allerdings als Fred ihr tatsächlich fröhlich lächelnd eine Antwort gab. Es war leicht gewesen herauszubekommen was genau hier vorging, der alte Mann zog die Aufmerksamkeit ja geradezu auf sich und man hatte einen Kuchen mit einer großen Fünfzig drauf auf einem der Tische drapiert.
 

„Wie bei Geburtstagen von Grandma Molly, da darf man auch keinen Handschlag machen.“
 

„Genau.“
 

Sie wurden von einem jungen Mann unterbrochen, der sich mit einem freundlichen Lächeln auf dem klapprigen Zaun auflehnte und ihnen einen guten Tag wünschte, ehe er fragte ob sie nicht mit Feiern wollten. Dominique spürte deutlich, dass ihr Cousin sich durch seine mangelnden Russisch Kenntnisse unwohl fühlte, doch sie unterhielt sich freundlich mit dem Jungen namens Ivan weiter, ehe sie sich Fred zu wandte. Ivan Kerov schien bester Laune, denn er lud mit lauter und kräftiger Stimme alle umstehenden Passanten dazu ein am Ehrentag seines geliebten Großvaters teilzunehmen. Lachend erklärte die Weasley schließlich auch dem Braunhaarigen was genau so lustig war.
 

„Der junge Mann, Ivan ist sein Name, hat uns zu der Feier eingeladen, wir sollen doch bitte ihre Gäste sein. Eigentlich, hat er jeden hier eingeladen.“
 

„Für so was haben wir doch gar keine Zeit“, widersprach Fred prompt und zornig stemmte die Engländerin mit den französischen Wurzeln eine Hand in die Hüfte, warum musste ihr Cousin nur so kalt sein.
 

„Sei doch nicht so ein Spielverderber, würde ein Tanz dich gleich umbringen?“
 

„Ja, ich lege kein Wert auf so ne bekloppte Party, unsere Cousine feiert ihre eigene und es wäre doch schön davon noch was mitzubekommen, oder? Außerdem tanze ich nicht, schon lange nicht mehr!“
 

Ein Stich durchfuhr ihr Herz, ehe sie letztere Sache abtat.

Leider musste Dominique dem Rest im Stillen zustimmen, es wäre tatsächlich schön. Schon länger hatte sie nicht mehr mit Alice geredet, denn nach der kleinen Weltreise, wo sie auch einen Zwischenstopp bei ihr in Russland eingelegt hatte, war sie mit Albus in Spanien glücklich. So eine Geschichte wie mit den Beiden gab es sonst auch nur im Märchen und die Blondine gestand sich ein, dass sie sich so einen Pariszauber auch für sich und ihr lädiertes Herz wünschte.
 

Aber wer konnte von sich schon behaupten nach einer gemeinen Trennung auf Weltreise zu gehen, in Paris zu landen und dort die eigentliche Liebe in Form eine Spitzenquidditchspielers und alten Kindheitsfreundes zu finden. Tja, Alice Longbottom. Ein wenig Neid regte sich in ihrem Herzen, doch er verging bei der bitteren Wahrheit, sie hätte das sowieso nie machen können.
 

Um nicht in ihren Gedanken und Erinnerungen zu versinken, zog sie Fred nur umso energischer hinter sich her. Sie hatten nur noch wenig Zeit und bevor die Uhr vier schlug mussten sie das Ende der Straße erreicht haben. Fünf Minuten.
 

„Wo willst du so plötzlich hin?“
 

„Zum Ende der Straße Fred, bis zum Peterhof sind es neunundzwanzig Kilometer und ohne Stäbe sieht es schlecht für uns aus aber ich habe eine Idee, komm beeil dich!“
 

Zusammen rannten sie über die feuchten Pflastersteine, das Wasser schaukelte wieder neben ihnen und das Licht brach sich in Fenstern und Wellen, sodass es ihnen unabsichtlich den Weg erleuchtete.
 

Erst als Dominique eine große Kreuzung erreichte, ihr der Atem fehlte, das lästige Seitenstechen einsetzte und sie die alte Holzbank entdeckte, kamen ihre Beine zum Stillstand. Das Holz der Bank blätterte leicht, die Füße waren bereits von Witterung und Moos im Griff, doch die feinen Schnitzereien in der Rückenlehne zeigten der jungen Frau deutlich das sie hier richtig waren.
 

„Gott, Dome, wenn du das nochmal machst kipp ich tot um!“
 

Freds Haar war vollkommen durcheinander geraten und seine Stimme klang wegen des hastigen Atems wie die eines jahrelangen Rauchers. Doch die Weasley war allzu sehr damit beschäftigt über ihren Cousin zu Schmunzeln, der vornüber gebeugt stand und seine freie Hand auf einem Knie abstützte.
 

„Deine Ausdauer ist wirklich miserabel, du solltest aufpassen. Wenn du weiter nur in deinem Laden hockst, wirst du noch fett.“
 

Sein geschockter Gesichtsausdruck wurde von ihrem erheiterten Lachen abgelöst, das nur zur Folge hatte, dass der Braunhaarige immer entsetzter schien.
 

„Ich und fett? Mein Körper ist durchtrainiert!“, erklärte ihr Cousin, doch für die Blondine war es zu spät, da sie sich Fred bereits mit einigen Kilos mehr vorgestellt hatte. Der warme, ausgelassene Moment wurde von einem grollenden Rauschen und leisem Zischen, wie das eines fertigen Teekessels unterbrochen. Der Wind wirbelte die Haare der Blonden auf und während die Weasley noch mit der zerstörten Frisur hantierte, sah der junge Mann neben ihr ehrfürchtig auf das Ungetüm von Straßenbahn, dessen eiserne Hülle wie aus dem Nichts auf den alten Schienen erschienen war.
 

„Das ist sozusagen der russische ´Fahrende Ritter´, wenn du verstehst. Komm, wir müssen uns beeilen, der Fahrer ist nicht gerade geduldig.“
 

Gemeinsam stiegen sie die zwei hohen Stufen am Kopf der Bahn hinauf und die Studentin gab gleich passendes Geld und löste praktisch den Fahrschein, dabei entging ihr allerdings keineswegs der skeptische Blick ihres ehemals besten Freundes. Der Bahnfahrer war betrunken, man roch den Alkohol bis zu ihnen und neben dem komischen Schielen der grauen Augen und dem wackelnden Kopf - was sie ungemein an einen Wackeldackel erinnerte - waren die Zeichen doch unmissverständlich und damit seine Skepsis auch nachvollziehbar. Erst als sie Fred gleich links auf eine Sitzbank gezogen hatte, traute sie sich ihm das Verhalten des Fahrers zu erklären.
 

„Würde es dich beruhigen wenn ich dir sage, dass Viktor immer trinkt?“, fragte die junge Frau leise und durfte gleich darauf mit ansehen wie sich die Augen ihres Nebenmannes geschockt weiteten. Es bedurfte keiner Antwort mehr und das beschwipste Geträller des Fahrers sowie das unvermeidliche Quietschen der sich schließenden Türen, machte die Situation nicht besser. Behutsam griff Dominique nun auch mit der zweiten Hand nach ihrer beider Verbundenen und lächelte Fred aufmunternd zu.
 

„Schau einfach aus dem Fenster, wir fahren gleich sogar übers Wasser, du wirst sehen es ist wunderschön.“
 

Die Bahn hatte sich mittlerweile in überirdisches Tempo begeben, die Schienen waren kaum im Voraus zu verfolgen, das metallische Gehäuse wackelte in den minimalen Kurven und machte ihres Erachtens nach nicht wirklich einen sicheren Eindruck, doch der Braunhaarige schaute bereits nach draußen und schien alles andere verdrängt zu haben. Seine blauen Augen huschten irgendwann nach hinten und sie wusste auch ohne nachzusehen, was seine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Hinter ihnen brannten die Schienen. Die Geschwindigkeit sorgte für solch eine heftige Reibung, angetrieben durch stärkste Magie,- von Nöten da man ja unsichtbare Schienen nutzte um über dem Wasser fahren zu können, die nur für den Moment des Überfahrens sichtbar wurden- das die Energie Feuer fing.
 

„Das erinnert mich schwer an den Muggelfilm, Zurück in die Zukunft.“, erklärte ihr Fred schmunzelnd und Dominique antwortete mit einem ebensolchen, da die Erinnerung an diesen Film, ihren ersten Kinofilm zusammen, noch allzu präsent war.
 

„Daran habe ich bei meiner ersten Fahrt auch gedacht. Vieles hier erinnert mich an zu Hause, es vergeht selten ein Tag an dem ich nicht an unsere Familie denke und du sollst wissen, dass ich, so gern ich hier auch lebe, nie vergessen werde wo ich herkomme.“
 

Die ruhigen Worte, so ehrlich und nett sie von ihr auch gemeint waren, sorgten trotzdem für verhärtete Gesichtszüge und blaue Augen aus Stahl und Eis. Er würde ihr den Weggang wohl nur aus Mitleid verzeihen, das wurde Dominique schmerzlich bewusst und diese Tatsache wollte sie nicht mehr loslassen, auch während der zehnminütigen Fahrt nicht.
 

Als sie schließlich den Peterhof erreichten und die Bahn vor dem gewaltigen Park zum Stehen kam, war es diesmal ihr Cousin, der bestimmend, ja gar grob und hastig an ihr zehrte. Die Blonde verstand, dass es sich hierbei um eine Flucht handelte, ein Trieb der ihn schleunigst von ihr fort zog. Nur wenige Sekunden nach dem Verlassen schlossen sich die hohen Türen wieder mit einem Quietschen, es gab einen kleinen Knall und die Bahn war fort. Ruhe, silbernes Nachtlicht und wiegende Bäume mit satt schüttelndem Blattwerk machten für sie Musik. Die eigentlich friedliche Idylle wurde jedoch vom sturen Weasleysohn ignoriert.
 

„Fred, du hast versprochen mich anzuhören.“, sprach sie energisch. Doch der junge Mann zog ruppig weiter an ihr, was sie schließlich dazu zwang störrisch stehenzubleiben. Bevor er fliehen dürfte, würde sie dafür sorgen dass dieses Handdesaster noch die ganze Woche hielt, eben dieser Gedanke schien Fred nun auch zu kommen, denn er blieb stehen und funkelte sie, nach einer energischen Drehung, eiskalt an.
 

„Ja das habe ich, aber so einen Quatsch hatte ich nicht erwartet. Du bist gegangen, du warst diejenige, die fort wollte. Ein neues Leben, Abenteuer …. Und du warst es auch, die mich nicht dabei haben wollte und die sich nicht verabschiedet hat, nicht andersherum. Wie kannst du jetzt etwas von Familie und Sehnsucht faseln?“, zischte ihr der Braunhaarige erbost entgegen, wobei sein Gesicht dem ihren gefährlich nahe kam. Diese ungewohnte Präsenz seines starken, warmen Körpers bescherte Dominique kurzfristig eine Gänsehaut, doch das Blau ließ die Worte nicht in Vergessenheit kommen.
 

„Eine Entscheidung zu treffen bedeutet nicht automatisch, dass man die ausgeschlagene Wahl nicht ebenso mag. Man kann doch beides lieben, oder nicht?“, flüsterte die Blonde leise und beinahe entsetzt über sich selbst.
 

Fred schenkte ihr lediglich ein höhnisches Augenrollen und statt der Schwäche kehrte nun der Zorn zurück. Sie hatte viel für dieses Leben getan und alles was sie heute war, hatte sie ihrer Entscheidung zu verdanken. Wütend stach die junge Frau mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger in die starke Männerbrust, perplex beobachtet von dunkelblauen Augen.
 

„Ich liebe meine Familie und das wissen sie, doch dadurch kann man sich nicht in einer Welt einsperren lassen in die man vielleicht nicht gehört, in der man...nicht leben kann. Den Grund warum ich allein gegangen bin, kann ich dir jetzt noch nicht sagen, dafür brauche ich noch etwas Zeit, aber versuch mir zu glauben, Fred, wenn ich dir sage das es mir schwer gefallen ist dich zurückzulassen. Und doch hielt ich es für das Beste.“
 

„Das Beste für wen?“, bohrte der Weasley gleich nach, was ihr ein seichtes Kopfschütteln entlockte, eine schwere Frage.
 

„Ich glaube es war das Beste für uns beide.“
 

Ihre ruhige Aussage hatte zur Folge, dass sie nun stillschweigend nebeneinander durch die große Parkanlage spazierten. Rose hatte gesagt sie würde dafür sorgen dass ihnen der Peterhof offen stand und Dominique vertraute ihrer Cousine, sodass sie sich keine Sorgen um Ärger oder Muggel machte. Gedanken machte sie sich eigentlich nur um Fred. Warum nur war das Leben so schwierig?

Unsicherheit machte sich langsam in der jungen Frau breit, weshalb sie versuchte mit Daten und Fakten diese unsäglichen Zweifel und Gefühle zu unterdrücken. So hatte sie es immer gehalten.
 

„Man nennt den Peterhof auch das Versailles Russlands. Seit der Fertigstellung 1723 wurde es zur Residenz aller Zaren. Die Parkanlage durch die wie gerade schreiten ist stufenförmig angerichtet, so gehen wir graden Schrittes auf das Hauptschloss zu. Im oberen Teil des Gartens ist alles im französischen Stil gehalten und in der gesamten Anlage lassen sich 150 Fontänen finden.“, erklärte Dominique, während sie mit ihrer freien Hand nach vorne verwies, wo sich die Bäume langsam lichteten und die Sicht auf das riesige Anwesen frei wurde.
 

Auf beiden Seiten waren jetzt noch Buschwerk und Bäume zu finden, doch sie selbst traten auf eine große Rasenfläche. Erst in einigen Metern konnte man einen riesigen, in die Länge gezogenen Fontänenteich ausmachen; das Wasser schoss symmetrisch an den Seiten in die Höhe und leuchtete durch das helle Nachtlicht. Es war ein atemberaubender Anblick.
 

Doch nun wo sie ihrem Endziel schon so nahe waren, wollte sie ihm das letzte Stück von sich zeigen, sie erklommen die Stufen zum Schloss und Dominique war nicht verwundert, dass die Türen sich ohne weiteres öffnen ließen. Die Blondine konnte hören wie Fred erstaunt die Luft einzog, weil die hohen Türen, die feinen Tapeten und einfach dieser alte Hauch von Vergangenheit einen schlicht beeindrucken musste.
 

„Komm.“, wies sie Fred an und zog zärtlich sanft an seiner Hand, was er mit einem ungläubigen Heben seiner Augenbraue quittierte. „Was? Ich kann auch sanft sein.“
 

„...“
 

Sie gingen zielstrebig vorwärts und schritten einfach weiter durch das Foyer, weiter durch einen großen Saal, der wahrscheinlich heute als Ballsaal bezeichnet werden würde, damals aber wohl zu schlicht war und daher gerade mal für Gartenpartys diente. Erst als sie die Terrassentüren aufschob bemerkte sie wie ihr Herzschlag sich schmerzhaft vor Aufregung beschleunigte.
 

„Wir sind fast da“, erklärte sie auf seinen musternden Blick und erntete lediglich ein stummes Nicken. Sie traten gemeinsam hinaus auf die große Palastterrasse. Der Boden war in weißen und schwarzen Steinen gefasst und erinnerte an ein riesiges Schachbrett. Von der steinernen, hüfthohen Brüstung aus konnte man nun auf den Kanalzugang blicken, der einst vom Zar extra angelegt worden war um auch Platz für einen Schiffsanliegerplatz zu schaffen. Doch was ihrem Augenmerk wirklich galt, war die riesige Fontäne unterhalb der vergoldeten Stufen. Die Kaskaden, Terrassen ähnliche Flächen, waren beinahe fächerförmig und wie Stufen einer breiten Treppe angerichtet, sodass man von einer auf die andere gelangen konnte. Goldene Statuen säumten den Weg, manche spritzen Wasser aus, andere wiederum standen einfach nur still, doch es waren ebenfalls hunderte.
 

Die Samsonfontäne, war so gesehen das Ende des Kanals, der gerade hinein ins Land verlief und schließlich in runder Beckenform mündete. Aus eben dem Mittelpunkt heraus wurde ein Sockel, ein zweiter Kreis errichtet in dessen Zentrum Samson mit dem Löwen rang, sein Maul mit beiden Händen weit aufriss und so einen großen Wasserstrahl in die Höhe schoss. Ein imposantes Schauspiel, das sie beide in Ruhe betrachteten.

Samson, ein israelischer Junge der laut Überlieferung der Bibel, ein Mann war der für seine Liebe kämpfte und trotz aller Widrigkeiten von den Göttern mit unvorstellbarer Kraft ausgestattet wurde. Mit ihr, besiegte Samson einen ausgewachsenen Löwen, riss ihn in zwei. Erst Jahre später, erfuhr man das seine Kraft in der goldenen Mähne lag, die er sich nie schnitt.
 

„Als ich hier ankam, allein und irgendwie einsam, keine Ahnung was mich noch erwarten würde, da brachte mein Vermieter mich hierher. Hier habe ich mich das erste Mal heimisch in Russland gefühlt.“
 

Fred erwiderte nichts und Dominique dachte sich einfach ihren Teil, wahrscheinlich war zu Schweigen die nette Variante dessen was er bei ihrer Aussage dachte. Stumm seufzend traten sie langsam weiter zur Brüstung, um das Wasserspiel der riesigen Fontäne näher zu betrachten.

Es leuchtete durch zahlreiche Scheinwerfer und auch das Wasser welches die Kaskaden hinunter lief, wie ein bewässerte Steinpark, war einfach nur beeindruckend. Es machte deutlich was für einen Reichtum die Zarenzeit besaß.
 

„Was ist das?“
 

Links von ihnen hatte sich ein kleines Flämmchen völlig haltlos in der Luft entzündet. Die Blondine war ebenso perplex wie ratlos, so etwas hatte sie in all den Jahren nie gesehen. Wenige Sekunden später, nach dem sie langsam und vorsichtig näher getreten waren, entzündeten sich weitere Flammen und wiesen ihnen, wie es schien, einen Weg hinab.
 

„Rose“, sagte Fred und sie konnte dem nur zustimmen. Das war wahrscheinlich wieder einer ihrer verrückten Einfälle.
 

Sie erreichten nach wenigen Minuten das große, runde Wasserbecken und machten schließlich am Rand, neben einem der wenigen Bäume, auf einem satten Stück Gras, einen riesigen Korb samt rotkarierter Decke ausmachen.
 

„Will die, dass wir picknicken?“, fragte der Braunhaarige neben ihr und Dominique wusste ebenso wenig eine Antwort wie ihr Nebenmann. Langsam und vorsichtig nahmen sie schließlich Platz, ehe die Weasley damit begann den Inhalt des Korbes hervorzuholen. Einige englische Spezialitäten waren dabei, wie Kürbispastete, Schokofrösche, doch sie entdeckte auch russische Dinge.

Lächelnd reichte sie eine filigrane Tasse an Fred weiter, der diese erst kritisch musterte, daran roch, ehe er probierte. Sein minimales Lächeln gab ihr auch ohne Worte preis, dass es doch etwas Russisches gab, das er mochte.
 

„Tchai, so nennt man hier Tee. Er ist recht stark, aber die Kräuter sind sehr lecker“, erklärte sie.
 

„Mhmm, stimmt. Was ist das?“
 

Seine Hand umschloss die große braune Glasflasche bereits und während Fred versuchte die russische Schrift zu entziffern. Doch, da es ihm wohl unmöglich war, lächelte Dominique glücklich. Allein ihn bei sich zu haben verschaffte ihr eine lang vermisste Zufriedenheit.
 

Ohne darüber nachzudenken streckte sie die Finger nach der Flasche aus und strich über das Etikett, wobei sich ihre Hände sanft berührten und sie einen intensiven Blick austauschten. Ihre eigene Antwort war lediglich noch ein Hauchen.
 

„Masslabaltika, Butterbier Fred. Massla bedeutet Butter und Baltika ist in diesem Fall eine Biersorte aus St. Peterburg. Es ist recht herb im Vergleich zum Englischen, also wunder dich nicht.“
 

Doch die Warnung war erst einmal unbegründet, da es nicht den Anschein machte als würde sich einer von ihnen in nächster Zeit bewegen, sie sahen sich einfach nur an. Ihr Herz schlug so schnell wie eine flackernde Kerze.
 

Für diesen Moment, wirkte es als hätten sie alles hinter sich gelassen und konnten einfach nur sich, Fred und Dominique sehen. So wie es vor Jahren einmal möglich war.
 

„Ich war in dich verliebt,... seit der sechsten Klasse und, dass ich mit dir zum Abschlussball ging war längst keine Geste der Freundschaft mehr“, sprach Fred und die Vibration seiner Stimme klang in ihren Ohren wie samtener Bass. Ihre Arme überzog eine Gänsehaut als seine starke Hand ihre Wange berührte und sie hinter dem tiefen Blau ein verletztes Leuchten sah.
 

„Ich war auch in dich verliebt...“, erklärte Dominique leise, wurde jedoch unterbrochen als ihr Cousin und Freund sich zu ihr herüber beugte um sie zu küssen. Entsetzt darüber wandte sie kurz vor dem Auftreffen ihren Kopf zur Seite, was zur Folge hatte das er zu Stein erstarrte. Sie spürte seinen warmen Atem, er wanderte ihren Hals hinab und als sie fühlte wie sich Fred, wahrscheinlich vor den Kopf gestoßen, hastig entfernen wollte, hielt sie ihn abrupt fest. Beide waren sich jetzt so nah, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Die Empörung stach sie beinahe nieder, doch sie ignorierte es vorerst und bäumte sich etwas auf, küsste zärtlich seine Stirn. Ihre Hand fuhr ihm zärtlich durch das Haar, wie gerne hätte sie ihn wirklich geküsst, sich ihren Gefühlen hingegeben, doch mit einer Lüge durfte sie das nicht tun.
 

Plötzlich erklang Musik, wie ein unsichtbares Streichorchester nahmen langsam feine Töne von Geigen, Cellos und auch Flöten die Luft in Anspruch. Irritiert wandte Dominique den Kopf herum und bemerkte wie die steinernen Statuen knisterten und sich langsam aus ihrer Starre lösten.
 

„Was..?“
 

Sie sahen beide dem Ganzen sprachlos zu und ihnen entglitten die Gesichtszüge als sich die leblosen Figuren langsam im Takt der Musik zu drehen begannen. Der ganze Park tanzte für sie, verwundert, aber auch ehrfürchtig sah Dominique dem Schauspiel zu. Auf so eine Idee konnte nur ihre ältere Cousine kommen. Es fühlte sich wie das große Finale an und als wie aus dem nichts fünf Glockenschläge deutlich hörbar wurden, war die Weasley überhaupt nicht verwundert. Wie auch beim Beginn ihrer Reise, lösten sich ihre Hände ohne einen Funken oder irgendein ein anderes Zeichen von Magie, ihre Hände waren einfach wieder frei. Stumm sah sie hinab, ihre Finger lagen nur wenige Millimeter auseinander, doch Dominique kam es vor wie ein unüberwindbares Hindernis.
 

Das Ende war da.
 

„Tanz mit mir Fred, nur dieses eine Mal“, wisperte sie schüchtern und traute sich dabei nicht einmal in die von ihr so geliebten blauen Augen zu sehen. Sie fürchtete sich so sehr vor der Wahrheit, die Weasley wollte doch niemandem weh tun.
 

Da zog der Braunhaarige die junge Frau bereits vorsichtig auf die Beine, nahm langsam Position mit ihr ein, wobei seine linke Hand zärtlich ihren Rücken streifte, während die rechte ihre zittrigen Finger umschloss. Für eine Sekunde wartete ihr Gegenüber noch, wahrscheinlich um den richtigen Takt zu finden, dann begann er sich mit ihr zu drehen.
 

Für sie war es wie eine Reise in die Vergangenheit, Dominique fühlte sich wieder wie mit Siebzehn. Sogar das rasende Herzklopfen und die Nervosität waren zurückgekommen und so war die Blondine bemüht ihrem ehemaligen Freund nicht allzu oft anzusehen.
 

„Willst du es mir nicht sagen?“
 

Erschüttert von so viel Ruhe und auch Schmerz in der tiefen, rauen Stimme, fuhr ihr Blick sogleich auf. Ein Fehler, denn ihr Herzschmerz verschlimmerte sich augenblicklich. Sehnsüchtig lehnte die Weasley ihren Kopf an die starke Brust und durfte so dem regelmäßigen und kräftigen Herzschlag lauschen, der mit Abstand schönsten Musik für ihre Ohren.
 

„Ich kann nicht..., ich kann es dir nicht sagen.“, erklärte sie mit zittriger Stimme, Dominique spürte selbst das sie kurz davor stand in Tränen auszubrechen, das absolut Letzte was sie wollte.
 

„Was immer es ist, ich habe ein Recht darauf.“
 

Er hatte Recht.
 

Vorsichtig und langsam löste sich die Blonde etwas von ihrem Cousin, sah ihm tief in die blauen Augen und umfasste mit ihren beiden Händen seinen Nacken. Die Wahrheit war doch niemals einfach und manchmal muss man es schlicht preisgeben um glücklich zu werden.
 

„Du hattest dich nach dem Tod deiner Mutter sehr verändert, ich erkannte dich kaum wieder und hatte damals sogar Angst dich ganz zu verlieren. Versteh mich nicht falsch, ich konnte es verstehen, zumindest so weit so etwas überhaupt möglich ist. Doch wie sehr habe ich dich vermisst. Den Jungen, der du warst, und ich war so unsagbar glücklich als dieser langsam zurückkehrte...“
 

„Dominique, was hat das Ganze mit deinem Weggang zu tun?“, zischte er ungehalten dazwischen und die Blondine verstand, dass er dieses Thema gerne umgangen hätte. Tief ein und aus atmend bemühte sie sich um ein sanftes Lächeln. Es war ihre Schuld dass er nicht begriff. Nicht begreifen konnte…
 

„Vor nichts hatte ich mehr Angst, als, dass du wieder dieser Fremde würdest, die ganze Familie hat sich damals Sorgen um dich gemacht. Wir dachten sogar, dass Onkel George zusammenbrechen würde. Mir selbst ging es nicht anders, versteh das ich dich nur schützen wollte, dich und unsere Familie...
 

Ich bin krank Fred, sehr schwer krank.“
 

Seine Augen weiteten sich, das Blau wurde dunkler und Entsetzen hielt Einzug in seiner Mimik. Dass seine starken Hände sie fester an den Oberarmen ergriffen bemerkte sie kaum, zu sehr kämpfte sie mit dem Blick in diese geliebten Augen.
 

„Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich noch lebe, es ist eine sehr schwierige Blutkrankheit und die Behandlungsmethoden hier waren die Neuesten, deshalb kam ich hierher. Alles was ich wollte war dich, Maman, Papa und meine Geschwister zu schützen. Wir hatten Tante Angelina verloren und das war kaum zu verkraften gewesen, besonders für dich, Roxanne und Onkel George.“
 

Ihre Hände strichen dem jungen Mann beruhigend die Oberarme auf und ab, doch sie spürte das angespannte Zittern allzu deutlich. Es war schwer zu verstehen, man musste so viel erst begreifen.
 

„Dass die medizinischen Kenntnisse hier mein Leben so weit verlängern würden hatte ich kaum erwartet. Auch heute bin ich noch immer krank Fred, ich kann nicht geheilt werden und niemand kann mir sagen wann ich sterbe. St. Petersburg ist meine Zuflucht, hier habe ich ein Leben.“
 

Dominique konnte von ihrem Cousin nicht verlangen das zu verstehen, sie war sich darüber im Klaren, doch sie hoffte das diese Nacht ihm genug von ihr preisgegeben hatte, um es zu versuchen.
 

„Du warst hier all die Zeit, ganz allein?“
 

„Rose und Alice wissen es. Rose hat mir nach der Diagnose geholfen, sie hat diese Maßnahme hier überhaupt gefunden und Lice hat es beim Russland Aufenthalt ihrer Weltreise erfahren. Sie wollte hierbleiben, doch ich habe ihr erklärt warum das nicht geht.“
 

Seufzend ließ sie ihre Finger über seine markanten Gesichtszüge gleiten, von dem Jungen war kaum noch etwas zu sehen, nur der starke Mann.
 

„Ich wollte dich nicht verletzen Fred, doch du sagtest noch einen Verlust würdest du nicht ertragen. Wie konnte ich dir da so etwas antun, mhm? Es ging nicht und deshalb verschwand ich ohne einen Abschied. Versuch mich zu verstehen, versuch daran zu denken, dass ich nur das Beste für euch wollte. Heute weiß ich, dass dieser Weg nicht unbedingt der richtige war aber so absurd das klingen mag, für mich war er es trotzdem.“
 

„Du wirst sterben?“
 

„Nicht heute Fred, mehr kann ich dir nicht anbieten.“
 

Dominique hatte nichts erwartet, keine Zeit gehabt für eine mentale Vorstellung seiner Reaktion, doch er überraschte sie, in dem er ihr zärtlich in den Nacken fasste und sie zu sich heran zog. Ihre Körper prallten sanft aneinander und seine Lippen streiften ihre kurz. Seine Hände streichelten ihr Haar, dann küsste er sie.
 

Das war ihr Antwort genug. Keine weiteren Fragen, keine weiteren Antworten und nun war es ihnen beiden endlich klar, sie hatten diesen Augenblick und der musste ihnen erst einmal reichen.

Niemand wusste was die Zukunft bringen würde.
 

„Mein Kind, St. Petersburg ist zeitlos.“
 


 

THE END



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  sunny3291
2012-02-09T13:33:54+00:00 09.02.2012 14:33
Also...
Ich könnte dich einfach nur knutschen dafür, dass du Rose und Scorpius als Paar mit eingebracht hast. Ich kann es einfach nicht abstreiten, dass sie mein Lieblingspaar sind. =)
Und das die beiden ihre Fäden beim Verkuppeln dabei haben, ist einfach irgendwie typisch. Ganz nach dem Spruch, ich heirate jetzt und bin glücklich und will, dass alle anderen auch glücklich sind.

Aber jetzt zum Hauptpaaring. Dominique und Fred find eich als Paar etwas außergewöhnlich, aber ich liebe es selbst sehr. Vor allem da die beiden sich von kleinauf kennen, zusammen Streiche aushecken konnten und eigentlich schon alles über den anderen wissen, macht sie zu einem sehr interessanten Paaring.
Ich muss auch gestehen, dass ich am Anfang ziemlich am grübeln war, warum die beiden nicht zusammen nach St. Petersburg gegangen sind. Aber eine Krankheit war mir nicht wirklich eingefallen. Es war eine Überraschung, die du schön geheim gehalten hast. ;)

Außerdem hast du sehr schön die ganzen Orten in St. Petersburg mit eingebracht, sodass man etwas mehr über die Stadt erfahren hat. Also alles rundherum eine super schöne FF.

lg sunny


Von:  Dahlie
2011-11-09T19:19:35+00:00 09.11.2011 20:19
Ein Schlag ins Gesicht

Ja, genau so war es! Das mit der Krankheit, also ich habe wirklich mit vielem gerechnet, aber damit?, nein ganz sicher nicht. Irgendwie hat es der Geschichte etwas so verdammt trauriges gegeben, schon der Anfang, das mit Angelina :( ich bin davon ausgegangen, dass es ein schönes Ende gibt, aber stattdessen... ich weiß nicht, es ist wirklich ein tolles Ende und ich muss mich Moony in ihrem Lob vollkommen anschließen, die Beschreibung war grandios, doch trotzdem... hab ich Magenschmerzen, wenn du verstehst?

So einen kleinen bitteren Beigeschmach :( aber das ist gut, denn es bedeutet für mich, dass ich mich immer an diese Geschichte erinnern werde. Die meisten Storys mit einem traurigen Ende sind doch das, was uns im Gedächtnis haften bleibt. ;)

Hab also Dank für diese fantastische Story <3 ich weiß es durchaus zu schätzen, dass du dich mit einem Paar befasst hast, was dir eigentlich nicht besonders zusagt <3 mir leider umso mehr ;)

*dich drück*

Liebe Grüße Dahlie
Von:  moonlight_005
2011-11-09T18:52:54+00:00 09.11.2011 19:52
So, ich fühle mich als dein Beta jetzt auch mal verantwortlich dir hier einen Kommentar zu verpassen XDD Schließlich habe ich mir die Mühe gemacht das hier durch zu sehen... Ich habe mir jetzt aber nicht extra die Zeit genommen das korrigierte auch noch mal durch zu lesen... Alles in allem finde ich die Gesamtidee in St. Petersburg mit diesen Weißen Nächten, dem eiseren Reiter, der Blutkirche und dem Peterhof sehr schön... da sieht man, dass das nicht nur hingeklatscht ist, sondern anständig recherchiert. An manchen Stellen musst du allerdings noch sehr auf deine Ausdrucksweise aufpassen, da hast du dann teilweise keine so schönen Übergänge, was das Lesen manchmal beschwerlicher macht. Auch Beschreibungen, obwohl du dir wirklich viel Mühe gibt, können noch ein paar mehr rein. Beschreibungen beeinflussen alles. Wie sich eine Geschichte anfühlt, was für eine Stimmung du erzeugst und auch wie man letztendlich die Charaktere sieht... Dass du dir gerade Dominique und Fred ausgesucht hast, ... nun ja die beiden sind nicht mein Lieblingspairing, weil ich einfach nicht viel davon halte einen Cousin mit seiner Cousine zu pairen. Vielleicht will ich mich da auch einfach nicht dran gewöhnen *seufz* Den Schluss am Peterhof fand ich allerdings atemberaubend. Die Kulisse war toll und da hast du die Beschreibungen auch richtig gut hingekriegt. Vor allem den letzten Teil, wo sie drüber sprechen, dass sie nicht wissen wie viel Zeit sie haben und dein letzter Satz (St.Petersburg ist zeitlos, mein Kind) fand ich wirklich super. Toller Abschluss... und du hast uns insgesamt eine schöne Stadt vorgestellt...

Für diesen Wettbewerb wünsche ich dir alles Gute und drücke dir die Daumen, dass du was gewinnst ;) Falls du also noch mal jemand zum Korrigieren brauchst (fandest du das eigentlich gut wie ich das gemacht habe?), sag einfach Bescheid *zwinker*

alles Liebe
moony

P.S.: Du musst in der Charabeschreibung und bei den Schlagworten Domenique noch in Dominique ändern XDD
Von:  -Nami
2011-11-09T16:37:57+00:00 09.11.2011 17:37
Ach du Scheiße!
..nun dass war mein erster Gedanke, als herauskam, dass Dome sehr schwer krank ist..
Ich muss sagen, ich bin überrascht und irgendwie begeistert!

Schwer krank zu sein und ganz allein hört sich nicht gut an..

Mir gefällt zudem auch diese Idee :)

Ein kranker Mensch fühlt sich als Last für die anderen...

Auf deine Art hast du die ganze Sache romantisch und zu gleich traurig geschrieben.

Wunderbarer OS!!

Liebe Grüße -Nami :)♥
Von:  -Nami
2011-09-30T14:43:01+00:00 30.09.2011 16:43
Hi :)

Ein tolles Kapitel! Der erste Teil klingt schon mal gut.
Das Ende lässt viele Fragen unbeantwortet und darum freue mich
schon sehr den zweiten Teil zu lesen.
Dein Schreibstsil ist wieder mal toll!
Kritik hab ich keine ;)

Liebe Grüße -Nami
Von:  Dahlie
2011-09-29T13:28:09+00:00 29.09.2011 15:28
Hello!

Und wie versprochen: Erst einmal herzlichen Dank, für die tolle Widmung :D PS: Meine Hausarbeit hieß "Die Arbeiter von Petersburg" - irgendwie ist es deshalb umso ironischer ;D

Zuerst einmal, ich bin stolz, dass du dich an dieses Paar gewagt hast! Jawohl! Ich weiß, dass es nicht einfach ist und das manchmal eine gewisse Gewöhnung erst zugeben sein muss.
Die Idee mit den weißen Nächten ist Zucker! Oder sollte ich sagen Schokofroschmäßig? ;)
So ein Ereignis lässt sich immer wunderbar einbauen und das sie sich da echt beeilen müssen :D umso besser. Jetzt, zum Ende des Kapitels hin möchte ich aber doch ganz gerne wissen, was genau vorgefallen ist. Für meinen Geschmack hältst du es etwas vage, oder ist es beabsichtigt?
Ich lasse mich überraschen und erwarte mit Spannung deinen zweiten Teil :)

Liebe Grüße Dahlie

PS: Ein kleines Kritikpünkchen fällt mir gerade ein, dieses Oh Gott... sagen die in der Harry Potter - Welt nicht eher: "Oh Merlin(?)"
Von:  taluna
2011-09-26T21:41:59+00:00 26.09.2011 23:41
I <3 it!

Es ist der Beginn...

Es ist noch nichts entschieden...

Es ist noch sooo viel unklar...

Und trotzdem ist es bei mir Liebe...


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