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Die Geschichte nimmt ihren Lauf

Kakashi x Shizuka / Hidan x Shizuka / Sasuke x Shizuka
von

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Gute und auch schlechte Neuigkeiten

Blinzelnd öffneten sich die dunkelgrünen Augen und betrachteten den strahlend blauen Himmel. Vorsichtig setzte sich die junge Dame auf, warf einen prüfenden Blick auf ihren rechten Arm und wunderte sich, dass sie keinerlei Verletzungen mehr besaß und das ihre Klamotten nicht mehr zerrissen waren. "Wo bin ich? Ich erinnere mich, dass wir Suna erreicht haben und das ich..." fragte sie sich insgeheim und betrachtete die Wiese, auf welcher sie saß und die kein Ende zu finden schien. "Ist das etwa das Paradies?" keimte eine berechtigte Frage in ihr heran, während sie ihren Blick abermals über die Wiese schweifen ließ. Hatte sie sich tatsächlich das Leben nehmen können? Shizuka wusste es nicht und dachte noch einmal darüber nach, ob ihr der Selbstmordversuch gelungen war.
 

"Du befindest dich in einem sehr speziellen Jutsu, Jessy" ertönte eine vertraute Stimme hinter ihr, weswegen sie sich überhastet drehte und zu der Person aufblickte, welche sie so sehr vermisst hatte. Seine Worte hatten sie nicht wirklich erreicht, denn zu groß war die Freude, ihn zu sehen, während sie sich erhob, in seine Arme sprang und ihn, sie war zu stürmisch gewesen, mit zu Boden riss. "Beruhige dich doch. Jessy, du erdrückst mich" ertönte abermals diese vertraute Stimme, dieses Mal jedoch neben ihrem Ohr, während sie seine Arme um ihren Körper spürte und nicht anders konnte, als ihn noch ein wenig enger an sich zu pressen.
 

"Sasuke, ich bin so froh und...". "Ich weiß, aber du musst mir..." unterbrach er sie, wurde allerdings daran gehindert, seinen Satz zu beenden und ließ die junge Dame für diesen kurzen Moment gewähren. Bevor sie sich jedoch in den begonnenen Kuss hätte verlieren können setzte er sich mit ihr auf und löste sich etwas von ihr. "Ich verstehe deine Erleichterung, aber höre mir zu. Ich besitze nur eine geringe Zeitspanne, um mit dir zu reden" erklärte er ihr und wischte ihr nun erst einmal die Freudentränen von den Wangen. Ein liebevolles Lächeln schenkte er ihr, küsste ihre Stirn und schloss seine Augen, um sich noch einmal einen passenden Anfang zu überlegen, denn er musste ihr den Grund seiner Erscheinung erklären.
 

"Aber... Kannst du denn nicht einfach bei mir bleiben?" fragte Shizuka und verkrallte ihre Finger in seinem schwarzen Hemd. Panik machte sich in ihr breit, denn sie wollte ihn nicht schon wieder verlieren. Nein, sie wollte einfach nur bei ihm bleiben, ihn küssen und ihm sagen, wie sehr sie ihn immer noch liebte. "Nein, ich kann nicht bei dir bleiben, auch wenn du dir das so sehr von mir erhoffst. Dieses Jutsu hat mir Itachi vor einem halben Jahr beigebracht und ich habe, bevor wir verhört wurden, dich mit diesem Jutsu belegt. Allerdings habe ich gehofft, es würde sich nicht aktivieren, aber du wolltest dir anscheinend wirklich ernsthaft schaden" erklärte er ihr und seine Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an.
 

"Ich... Sasuke, ich...". "Dein erster Versuch, dir das Leben zu nehmen, war nur eine Kurzschlussreaktion, ich weiß, aber in den letzten Tagen hast du dir ernsthafte Gedanken über dein Ableben gemacht und du hast deine Chance genutzt, als Hidan unachtsam war. Aus diesem Grund bin ich jetzt bei dir" unterbrach er sie und glitt mit seiner linken Hand über ihre Wange. All ihre düsteren Gedanken hatte er lesen können, während er ihre Schmerzen teilte, die von ihrem Herzen kamen. Ebenso spürte er, wie sie sich immer mehr der Verzweifelung hingeben wollte und in ein tiefes Loch zu sinken drohte. Nicht mehr lange und sie würde sich gänzlich aufgeben, doch davor, diese Aufgabe besaß er, musste er sie bewahren.
 

"Komm zurück, Sasuke. Ohne dich... Ohne dich...". Shizuka verstummte, als er seinen Zeigefinger auf ihre Lippen legte und leicht seinen Kopf schüttelte. "Kakashi hat mich gewarnt, aber ich wollte nicht auf ihn hören. Inzwischen bereue ich es aber, ständig bei dir gewesen zu sein, weil ich dich ungewollt total abhängig von mir gemacht habe" seufzte Sasuke und legte abermals seine Lippen auf ihre Stirn. "Er wollte dir Selbstständigkeit beibringen, aber immer, wenn du mit Sakumo überfordert gewesen bist, war ich bei dir und habe dir geholfen. Mit der Zeit wurde es zur Gewohnheit und wir wurden zu einem eingespielten Team, aber... Ich konnte die Gefahr nicht erkennen, obwohl ich das Sharingan besitze".
 

Aufmerksam lauschte Shizuka seinen Worten, schluchzte leise, denn natürlich er hatte recht und senkte ihren Kopf. Kakashi war ein angesehener Shinobi, dessen Fähigkeiten sehr wichtig für das Dorf gewesen waren. Ja, aus diesem Grund war er meist Tage nicht zu Hause gewesen, weswegen Sasuke an jenen Tagen die Pflichten eines Vaters übernommen hatte. Am Anfang hatte er sich dämlich angestellt und war keine große Hilfe gewesen, aber mit der Zeit hatte er seinen Job wie ein richtiger Vater erfüllt. Ja, seine Hilfe war zur Gewohnheit geworden und ohne ihn hätte sie wahrscheinlich mehrere Nervenzusammenbrüche erlitten, weil ihr diese Verantwortung oftmals über den Kopf gewachsen war.
 

"Ich bin so unfähig" murmelte Shizuka und blickte aus verweinten Augen zu Sasuke auf, welcher jedoch nur seinen Kopf schüttelte und ihr abermals die Tränen von den Wangen wischte. "Nein, du warst einfach nur überfordert, Jessy. Du wolltest nie Verantwortung übernehmen, ich weiß und Kakashi wusste das auch, aber... Jetzt solltest du allmählich die Verantwortung übernehmen, findest du nicht? Flüchte dich nicht zu mir, nur weil dir dein Leben sinnlos erscheint. Du...". "Es geht mir nicht nur um Sakumo, Sasuke. Es geht um meine Gefühle und um... Du hast doch gesagt, wie sehr du mich liebst und das du mich heiraten willst. Es ist nicht fair von dir, mir deine Wünsche zu sagen und dann einfach... Einfach..." brüllte sie ihn an, denn sie war verzweifelt und wollte die grausame Realität nicht sehen. Sie wollte doch einfach nur eine zweite Chance mit ihm haben.
 

Sasuke zog sie an seine Brust, denn natürlich wusste er, dass es ihr nicht nur um ihren Sohn ging. Nein, er wusste, dass sie zu ihm wollte, um mit ihm glücklich zu werden, aber dieses Glück war im jenen Moment wie eine Seifenblase zerplatzt, als er in ihren Armen gestorben war. "Ich weiß, Jessy. Ich weiß, wie du dich fühlst" wisperte er und schloss seine Augen. "Trotzdem darfst du dein Leben nicht einfach aufgeben, hörst du? Du musst mir versprechen, dir nicht länger zu schaden, sonst war mein Tod wirklich sinnlos. Lass mich einfach los und...". "Ich kann nicht. Bitte, lass mich nicht allein. Ich bitte dich, nimm mich mit, Sasuke" flehte sie ihn unterbrechend an und klammerte sich an ihm fest.
 

"Lady Shizuka, hört Ihr mich?" ertönte plötzlich eine Stimme, weswegen Sasuke zum blauen Himmel aufblickte und besagte Stimme einer ihm bekannten Person zuordnete. "Das Jutsu löst sich allmählich auf, Jessy. Du musst gehen und dein Leben leben, hast du mich verstanden? Kakashi und ich würden es sehr bedauern, wenn du uns folgen würdest und ich würde es sehr bedauern, wenn du deinen Lebenswillen verlierst, also... Komm, lass mich endlich los und lass dir von Gaara helfen" erklärte er ihr und ergriff ihre Hände, die sich eisern in seinem Shirt verkrallt hatten. "Bitte, du machst es uns nur noch schwerer, als es ohnehin schon ist" flehte er sie an und wendete ein wenig Gewalt an, umschloss nun ihre Handgelenke und legte ein schwaches Lächeln auf.
 

Ohne Umschweife beugte er sich vor, nahm ihre Lippen in Besitz und versuchte sie auf diese Art und Weise zu beruhigen. Zwar spürte er erneut, wie sie ihn umklammerte, aber er konnte ihr keine Vorwürfe machen. Nein, er konnte es nicht, denn auf ihre selbstsüchtige Art und Weise zeigte sie ihm, wie sehr sie ihn doch eigentlich liebte. "Bewahre deine Liebe, Jessy. So lange du diese starke Liebe für mich empfindest werde ich bei dir sein. Hier" wisperte er ihr noch leise zu und legte seine Hand auf ihre linke Brust. In ihrem Herzen würde er bleiben, für immer ein Teil von ihr sein und ihr die nötige Kraft geben, um einen Neuanfang zu wagen.
 

Schreiend fuhr Shizuka hoch, erschreckte den Kazekage etwas, denn ihr plötzliches Erwachen hatte er nicht kommen sehen und begutachtete, wie sie sich allmählich beruhigte. Ihre dunkelgrünen Augen, verweint und gerötet, sahen sich im Krankenzimmer um, vermutlich auf der Suche nach Sasuke, dessen Namen sie zuvor immer wieder im Schlaf gemurmelt hatte. Die Enttäuschung folgte und zeigte sich in der Form von etlichen Tränen, die ihr über die Wangen liefen, während sie die Zudecke enger an ihre Brust zog und ihre Beine mit ihren Armen umklammerte. In einer derart schlimmen Verfassung hatte Gaara die junge Lady noch nie zuvor gesehen, aber er konnte nachvollziehen, dass sie im Moment nicht anders konnte und um ihren Ehemann und um Sasuke trauerte.
 

"Lady Shizuka?" sprach er sie vorsichtig an und nahm ein Glas Wasser zur Hand, um es ihr zu reichen. Drei lange Tage war sie nicht bei Bewusstsein gewesen und die Chance, dass sich ihr Zustand bessern würde, hatte in den Sternen gestanden. "Habt Ihr Durst, Lady Shizuka?" fragte er, doch die junge Dame schüttelte bloß ihren Kopf, vermied es strikt, ihm in die Augen zu sehen und kauerte sich nur noch mehr zusammen. "Wo... Wo ist Hidan?" fragte sie stattdessen und ihre Stimme klang kratzig, ungewohnt rau, weswegen sie doch das Glas entgegen nahm, um wenigstens einen kleinen Schluck Wasser zu trinken.
 

"Seid unbesorgt, er schläft im Gästezimmer. Die letzten drei Tage waren sehr anstrengend und er braucht einfach eine Auszeit. Er gibt es zwar nicht offen zu, aber er macht sich große Sorgen um Euch" erklärte der Kazekage, nahm das noch halb volle Glas entgegen und stellte es zurück auf den Nachttisch. "Er hat mir von den Ereignissen in Konoha erzählt und ich habe diesbezüglich gute und auch schlechte Neuigkeiten für Euch" fuhr Gaara fort und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

"Drei Tage?" fragte sich Shizuka insgeheim und blickte nun zum Fenster hinaus, um den blauen Himmel und den warmen Sonnenschein zu betrachten. Sie hatte drei lange Tage geschlafen? "Ihr wart in einer sehr schlechten Verfassung, aber Euer Körper konnte sich erholen, auch wenn es eine Weile gedauert hat" klärte er sie auf und schloss für einen kurzen Moment seine Augen, denn er wollte ihr nun die guten Neuigkeiten berichten, die er vor zwei Tagen erhalten hatte.
 

Shizuka ignorierte die Förmlichkeit, die der Kazekage verwendete, denn zu oft hatte sie ihm das 'Du' angeboten und er sprach sie dennoch mit dieser Höflichkeit an. Irgendwann hatte sie diese Förmlichkeit einfach akzeptiert und nichts mehr gesagt, auch wenn sie wie eine einfache Frau von ihm behandelt werden wollte. Wenigstens hörte sich dieses 'Ihr' und 'Euch' bei ihm nicht so dämlich an, aber das mochte vielleicht auch an seine sonstige Wortwahl und seine ruhige Tonart liegen. Ja, er sprach immer sehr ruhig mit ihr, zumindest hatte er es bei den letzten zwei Treffen getan.
 

"Bevor ich Euch die guten Neuigkeiten mitteile möchte ich Euch mein Beileid aussprechen" begann Gaara und löste die Verschränkung seiner Arme, um seine rechte Hand auf ihre Schulter zu legen. "Es tut mir aufrichtig leid, Lady Shizuka. Was auch immer ihr braucht, lasst es mich wissen und selbstverständlich könnt Ihr mit meiner vollen Unterstützung rechnen" ließ er sie wissen und beobachtete, wie sie ihre Augenlider sinken ließ, ihre Zähne aufeinander biss und spürte, wie ihr Körper leicht zitterte.
 

"Dann... Dann sag mir, dass Sasuke und... Und Kakashi leben. Sag mir, dass all die Menschen leben, die bei der Zerstörung von Konoha und im Kampf gestorben sind" bat sie ihn leise und faltete ihre Hände ineinander. Diesen kleinen Hoffnungsschimmer sollte er ihr nicht zerstören, denn sie wollte keine andere Zukunft. Eine Zukunft ohne Sasuke, im normalen Verlauf dieser Geschichte würde er noch leben und die Menschen in Konoha würden wieder zum Leben erweckt werden, würde sie nicht akzeptieren. Nein, diese Zukunft wollte sie einfach nicht.
 

"Ich wünschte, ich könnte Euch diese Neugigkeiten sagen, aber...". "Dann sei still" brüllte sie und bedeckte nun ihre Ohren mit ihren Händen. Vielleicht war ihr lauter Tonfall unangemessen, schließlich war er der Kazekage und verdiente Respekt, aber er sollte dennoch still sein. Er sollte sie nicht noch mehr verletzen. Als ihre Hand ergriffen und von ihrem Ohr gezogen wurde sah sie ihn an, hoffend und zutiefst verzweifelt, denn er sollte ihr einfach eine Möglichkeit nennen, um sich besser zu fühlen.
 

"Ich habe mir die Freiheit genommen und Saori benachrichtigt. Eurem Sohn geht es gut, Lady Shizuka. In vier Tagen erwarte ich ihre Ankunft, also habt noch ein wenig Geduld" teilte er ihr einen Teil der guten Neuigkeiten mit und weil er ihre Hand noch immer fest umschlossen hielt, damit sie ihm zuhörte, spürte er eine minimale Regung, während sie erleichtert, auch wenn nur ein wenig, nickte. "Heute Morgen ist ein Überlebender aus Konoha eingetroffen. Er sagte, sein Sensei hätte ihm den klaren Befehl gebeten, Suna um Hilfe zu bitten. Als ich ihm mitteilte, dass ich bereits einen Rettungstrupp nach Konoha gesandt habe, wollte er sich auf den Rückweg machen, aber ich teilte ihm mit, dass Ihr Euch in unserer Obhut befindet" fuhr Gaara mit dem zweiten Teil der guten Neuigkeiten fort, ließ ihre Hand los und erhob sich, um die Tür zu öffnen.
 

"Lee? Hat Gai-sensei etwa...". "Gai-sensei sagte, dass ich Unterstützung aus Suna anfordern soll, aber ich war sehr überrascht, als Gaara sagte, dass du dich hierher verirrt hast" grinste Lee und setzte sich auf den Stuhl, auf welchen zuvor noch der Kazekage gesessen hatte. "Was ist mit Naruto? Hidan hat gesagt, dass der Kyuubi erwacht ist und... Ich meine..." fragte Shizuka, verstummte jedoch und senkte ihren Kopf. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl, denn Lee dürfte überhaupt nicht in Suna sein. Wieso hatte sich die Geschichte nur so drastisch verändert? Hatte sie die Geschichte möglicherweise zu sehr beeinflusst, nur weil sie Angst vor der drastischen Veränderung des jungen Uchiha gehabt hatte?
 

"Stimmt, Naruto konnte sich fast vollständig verwandeln, als er Sasuke gefunden hat, aber... Er verwandelte sich zurück, den Grund konnten wir uns nicht erklären und ist anschließend mit Jiraiya-sensei verschwunden. Im Moment ist Konoha schutzlos den Angriffen ausgeliefert, aber wir tun, was wir können" erzählte Lee und erhob sich wieder, denn er konnte nicht in Suna bleiben. Nein, er musste zurück nach Konoha, um seine Freunde zu unterstützen und um zu retten, was es noch zu retten gab.
 

"Lee, Temari und Kankuro werden dich nach Konoha begleiten. Seid vorsichtig und geht kein unnötiges Risiko ein. Hier, nimm dieses Gefäß mit" durchbrach Gaara die aufkommende Stille und reichte dem Mann, dessen buschige Augenbrauen in die Höhe wanderten, ein kleines Gefäß. "Öffne den Verschluss und der spezielle Sand wird euch als Schutzschild dienen" fuhr der Kazekage fort, ehe Lee dankbar nickte und seine Augen noch einmal auf die junge Dame richtete, welche ihren Kopf auf ihre Knie gebettet hatte und offensichtlich in ihren Gedanken versunken war.
 

"Shizuka, wir werden Akatsuki aufhalten. Wir werden all die Menschen rächen, verlass dich drauf. Du hast das Wort von Rock Lee" ließ er sie noch wissen, erhob seinen rechten Daumen und grinste zuversichtlich. Eine Antwort erhielt er nicht von ihr, weswegen er sich leise von Gaara verabschiedete und das Krankenzimmer verließ. Zurück blieben Gaara, dessen Geschwister nun auch in den Kampf ziehen würden und die junge Lady, welche noch immer am ganzen Leibe zitterte und ihre Finger in der Zudecke verkrallte. "Gebt die Hoffnung und Euch selbst nicht auf, Lady Shizuka. Das Leben geht weiter, auch wenn Ihr im Moment diese Leere in Euch spürt. Vertraut meinen Worten und vor allem mir" sprach Gaara auf sie ein und betrachtete die junge Dame noch einige Sekunden, ehe auch er das Krankenzimmer verließ. Mehr konnte er für die junge Lady im Augenblick nicht tun, denn sie selbst musste begreifen, dass Selbstmord keine Lösung war, auch wenn es vielleicht der einfache Weg war, um der Einsamkeit zu entkommen.
 

Shizuka biss sich auf die Unterlippe, kniff ihre Augenlider fest aufeinander und gab immer wieder schluchzende Laute von sich. All die Worte, die er zu ihr gesagt hatte, entsprachen natürlich der Wahrheit, aber wieso fiel es ihr dann so schwer, seinen Worten zu glauben? Die Tür öffnete sich und sie vermutete, Gaara hätte vielleicht etwas vergessen, aber als sie zwei Arme spürte, die sich um ihren Körper legten, hob sie ihren Kopf und begegnete violetten Augen, welche Wut ausstrahlten. Lange konnte sie diesem Blick allerdings nicht standhalten, senkte ihren Kopf wieder, denn natürlich kannte sie den Grund, wieso er wütend war und ließ die Umarmung zu, auch wenn sie sich durch diese Nähe keinen Deut besser fühlte.
 

"Wenn der Kerl mir nicht erklärt hätte, wie beschissen du dich fühlst, würde ich dir deinen knackigen Arsch versohlen" durchbrach der Jashinist die unheimliche Stille und fuhr mit seiner Hand über ihren bereits geheilten Arm. "Die Typen aus Suna konnten dieses behinderte Jutsu nicht auflösen, aber... Scheiß drauf. Meine Unsterblichkeit wird noch Monate andauern und bis dahin habe ich einen Weg gefunden, um mein Chakra wieder zu benutzen" teilte er ihr mit und stieß einen leisen Seufzer aus, weil ihm kaum Beachtung geschenkt wurde. Schließlich leckte er sich über seine Lippen, führte ihre linke Hand zu seinen Mund und biss ihr vorsichtig in den Handrücken. Sein Jutsu konnte er zwar nicht aktivieren, aber inzwischen konnte er die Gefühle seiner Opfer auch ohne besagtes Jutsu empfinden.
 

"Hidan?" murmelte Shizuka leise fragend und blickte zum Fenster hinaus, während sie die Schmerzen ignorierte, die er ihr zugefügt hatte. "Meine Fresse, du fühlst dich echt beschissen" kommentierte er ihre momentane Gefühlswelt, denn all ihre Gefühle übertrugen sich auf ihm, machten deutlich, dass sie ihr Leben wirklich beenden wollte und einfach keine Kraft mehr besaß, um einen Neuanfang zu starten. "Was denn, Schwesterchen? Ich kann dich nicht opfern und diesen Gefallen werde ich dir auch nicht tun. Gib nicht einfach auf und kämpfe gefälligst, klar?" murrte er und nun erst blickte sie ihm wieder in die Augen.
 

"Schwesterchen?" fragte sie und lehnte ihre Stirn an seine Brust, schloss ihre Augen und versuchte all ihre trübseligen Gedanken zu verdrängen. "Du wolltest doch immer einen großen Bruder haben, hast du gesagt, oder? Einer muss doch aufpassen, dass du endlich mit dem Scheiß aufhörst" entgegnete er ihr und studierte ihre Kleidung. Heute Morgen war sie offenbar neu eingekleidet worden, denn sie trug ein weißes Gewand, typisch für Suna, während sie anscheinend auch gewaschen worden war. Einzig ihr Haar roch nicht wirklich angenehm und war so ziemlich fettig, aber sie hatte auch drei lange Tage geschlafen.
 

Shizuka erwiderte nichts, war einfach nur froh, dass er ihr Leid im Moment mit ihr teilte und das er auf sie aufpassen wollte. Er musste es eigentlich nicht, könnte sich einfach aus dem Staub machen, aber anscheinend dachte er überhaupt nicht darüber nach, Suna zu verlassen. "Danke, Hidan" murmelte sie und blieb, an seinen Oberkörper gelehnt, bei ihm sitzen und genoss diesen Moment.
 

"Kein Ding" erwiderte Hidan und legte ein zaghaftes Lächeln auf, während er sich eine vernünftige Sitzposition suchte. "Nachher solltest du dir deine Haare waschen. Widerlich, wie du riechst" merkte er an, glitt mit seinen Händen dennoch über ihren Rücken und blickte aus dem Fenster, wie es auch Shizuka wieder tat. Hoffentlich besserte sich ihr Zustand in den nächsten Tagen, denn er wollte und konnte sich nicht ständig mit ihrer Psyche auseinander setzen. Er spielte zwar gern den großen Bruder, aber er konnte ihr allmählich nicht mehr helfen, auch wenn es von ihm erwartet wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2014-03-01T10:07:53+00:00 01.03.2014 11:07
Hallo ლ(́◉◞౪◟◉‵ლ)

Ich war total überrascht, als auf einmal Sasuke aufgetaucht ist,
ich hätte eher mit einem Traum als einem Schutz-Jutzsu gerechnet.
Hoffentlich wird das kein Bumerang, das Shizuka jetzt weiß,
wenn sie Dummheiten macht, kann sie Sasuke noch mal treffen.

3 Tage lang im Koma das ist lang, aber bei dem schwachen Gefäß,
das sie von Mereina bekommen hat und den Verletzungen und noch
dazu all den Verlusten, ist es nicht zu verdenken, das sie komplett
am Ende war.

okay, nach dem letzten Kapitel hätte ich gedacht, das sie sich
nicht ganz darüber freut, Saori und Sakumo zu sehen, aber
nach deiner Erklärung wohl doch – da hab ich dann in die Falsche
Richtung gedacht.

Lee hast du gut dargestellt. Rastlos und so voller Tatendrang. Ob
Suna überhaupt noch etwas ausrichten kann, wenn sie die Hilfe
nach Konoha schicken.

Aus Hidans Mund klingt das Schwesterchen irgendwie gewöhnungs-
bedürftig. Aber wenn er sich ändern will, wird das sicher eine Weile
dauern. (In welchen Abständen benötigt er diese Opfer?) und außerdem
frag ich mich, wenn er noch alles gebissen hat, damit er weiß, das ihm
allein das Blut langt, das er Emotionen lesen kann....

Liebe Grüße, Jyorie
Von:  fahnm
2012-02-03T22:42:47+00:00 03.02.2012 23:42
Klasse Kapi^^


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