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Tödliche Missverständnisse

NCIS: Los Angeles
von

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F.B.I.

Kapitel 05: F.B.I.
 

Der Rest des Abends war sehr unzufriedenstellend verlaufen. Wie Nell bereits prophezeit hatte, hatten die beiden Techniker des NCIS die beiden Fluchtwagen auf dem Highway verloren. Deeks war zur Sicherheit in ein Krankenhaus gebracht worden, obwohl er nicht müde geworden war, allen zu versichern, es gehe ihm gut.

Der angeschossene Gangster dagegen hatte es nicht so gut, er war mit mehreren Schusswunden eingeliefert worden und lag zurzeit nicht vernehmungsfähig auf seinem Zimmer. Für seine beiden Komplizen dagegen kam jede Hilfe zu spät. Mit einigem Unbehagen registrierte Callen, dass einer der Erschossenen eben jener Jonathan Boyle war, dessen Verlobter er noch vor wenigen Stunden schöne Augen gemacht hatte.

Schließlich, um allem Frust vorläufig einen Riegel vorzuschieben, hatte Hetty sie alle nach Hause geschickt und verkündet, vor 9 Uhr am nächsten Morgen niemanden hier sehen zu wollen.

„Morgen ist auch noch ein Tag“, hatte sie gesagt, „ich treffe Sie alle im Bootshaus wieder, wo wir hoffentlich den Gefangenen verhören können.“

Und so waren Agent Callen und sein Team missmutig abgezogen, nicht jedoch ohne Nell und Eric ein halbes Dutzend Aufgaben zur Recherche zu überlassen, darunter natürlich die Identität des Gefangenen und des zweiten Toten, außerdem der Name aus Boyles Kalender und – hoffentlich – mehreren Standbildaufnahmen aus den Überwachungskameras.
 

In dieser Nacht tat besonders Callen kaum ein Auge zu. Es graute ihm davor, der jungen Celia sagen zu müssen, dass ihr Verlobter vermutlich aufgrund ihrer eigenen Informationen jetzt im Leichenschauhaus des NCIS lag. Solche Gänge waren an sich schon niemals einfach. Und hier fiel es ihm doppelt schwer.

Aber womöglich war der Tag, an dem es einem kein Kopfzerbrechen mehr bereitete, der Tag, an dem man kündigte.

Und so kam der nächste Morgen schneller, als es allen lieb sein konnte.

Kensi hatte vor ihrer Fahrt zum Bootshaus noch kurz bei Deeks vorbeigeschaut, der zwar mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen, aber von Hetty für eindeutig nicht dienstfähig erklärt worden war. Callen und Sam dagegen trudelten fast gleichzeitig mit mehreren Männern in schwarzen Anzügen ein, die ihnen beiden die Sorgenfalten ins Gesicht trieben.

Still fragte sich jeder von ihnen, was sie denn nun schon wieder verbrochen hatten, denn wenn solche „Anzugträger“ in ihr Außenquartier kamen, dann gewiss nicht, um Hettys Tee zu trinken.

„Da seid ihr ja endlich, Deeks lässt euch ausrichten, dass…“, begrüßte Kensi die beiden Ankömmlinge, bemerkte dann aber die weiteren Gäste, „wer sind die denn?“

Nun trat einer der Männer, ein bulliger Glatzkopf, vor und musterte das Team skeptisch.

„Special Agent G. Callen?“, fragte er in strengem Tonfall in die Runde.

„Wer will das wissen?“, antwortete Callen herausfordernd.

„Special Agent Willams, Federal Bureau of Investigation“, stellte sich der Mann vor musterte nun Kensi und Sam, „wir ermitteln im Mordfall des FBI-Agents Jonathan Reeves.“

„Sam, ruf Hetty an. Reeves sagen Sie?“, hakte Callen noch einmal nach, auch wenn er schon ahnte, welches Unheil sich gerade über seinem Team zusammenbraute.

„Das wird nicht nötig sein, Mr. Hanna! Ich bin bereits hier.“

Und in diesem Augenblick schritt die kleine Frau namens Henrietta Lange mit energischen Schritten ins Bootshaus, ohne die Agents vom FBI eines Blickes zu würdigen.

„Ich bin darüber informiert worden“, begann sie sachlich, „dass es sich bei dem getöteten Waffenschmuggler namens Jonathan Boyle in Wahrheit um einen FBI-Undercover-Agent gehandelt hat.“

Das ganze Team musste merklich schlucken. Sich mit dem FBI anzulegen gehörte eindeutig nicht zu den Dingen, die man mindestens einmal im Leben gemacht haben sollte.

„Aber wieso hat dieser Agent dann auf uns gefeuert?“, fragte Sam herausfordernd, „wir haben uns eindeutig als Bundesagenten zu erkennen gegeben!“

„Das…“, meinte Hetty und drehte sich auf dem Absatz um, damit sie die FBI-Leute besser im Auge behalten konnte, „ist wirklich eine gute Frage, Mr. Williams.“

Agent Williams war anzumerken, dass eine solche Grundsatzdiskussion ganz und gar nicht in seinem Interesse lag.

„Miss Lange, wie unser Director sie mit Sicherheit informiert hat, sind wir ausschließlich wegen Detective Marty Deeks hier, der der Dienstordnung zufolge noch immer dem LAPD und damit uns untersteht.“

„Was wollen Sie von Deeks?“, brachte Kensi erschrocken hervor.

„Dies ist eine Mordermittlung, Miss. Wir sind weder befugt noch willig, ihnen Informationen zu geben, die zur Verdunkelung dieses Falles beitragen könnten“, erklärte Williams sachlich.

„Das ist doch Schwachsinn. Niemand kann sagen, wer für den Tod Ihres Agents verantwortlich ist!“, ereiferte sich Kensi.

„Das können wir alle bezeugen“, mischte sich nun auch Callen ein.

„Und ich kann bezeugen, dass es Detective Deeks war, dessen Schüsse meinen Partner getötet haben!“, meldete sich plötzlich ein weiterer Agent aus der hinteren Reihe zu Wort, „ich war dort, Agent Callen. Wir waren so kurz davor, LaRoca und seine Männer zu fassen, und dann kommen Sie und ihr Team und ballern wie wild in der Gegend umher. Sie haben in der letzten Nacht nicht nur einen FBI-Agent getötet, sondern auch zwei Jahre Undercoverarbeit völlig zunichte gemacht!“

Man konnte dem FBI-Mann ansehen, wie wütend er war, doch Callen war noch nicht bereit, nachzugeben:

„Dann frage ich sie: Wieso steht Jonathan Boyle oder Reeves im FBI-Ermittlungsregister? Und wieso sind Sie nicht aufmerksam geworden, als wir seinen Eintrag gelesen haben? Ihnen müsste doch schon viel eher ein Licht aufgegangen sein, dass Ihr Agent in Gefahr schwebte!“

„Jetzt wollen Sie tatsächlich sagen, dass das FBI für den Tod meines Partners verantwortlich ist?“, keifte der FBI-Agent Callen an.

„RUHE!“

Das war Hetty. Für eine so kleine Frau hatte sie wirklich ein gewaltiges Stimmorgan.

„Agent Williams, wie Sie sehen, ist Mr. Deeks nicht hier. Also würde ich vorschlagen, dass Sie ihn woanders suchen gehen. Und Mr. Callen, keine Widerrede!“

Die FBI-Agents schnaubten verächtlich, zogen dann aber ernüchtert ab.
 

„Hetty, das kann doch nicht Ihr Ernst sein!“, rief Kensi empört aus, als die FBI-Leute außer Sicht- und Hörweite waren.

„Verdammt, was hätten wir denn tun sollen, wenn ein Undercover-Agent auf uns schießt?“, beschwerte sich nun auch Callen, doch Hetty winkte nur ab.

„Glauben Sie denn im Ernst, dass ich Mr. Deeks so ins offene Messer laufen lassen würde?“, fragte sie ernsthaft und bedachte jeden von ihnen mit einem strafenden Blick, „er ist bereits wohlbehalten ins Hauptgebäude gebracht worden, wo er bleiben wird, bis ich diesen bürokratischen Irrsinn entwirrt habe. Und nun entschuldigen Sie mich, ich habe wichtige Anrufe zu erledigen!“

Und mit diesen Worten verschwand auch Hetty und ließ drei ziemlich perplexe Agents im Bootshaus stehen.

„Und was machen wir nun?“, fragte Kensi in die Runde. Callen seufzte:

„Auf ins OSP. Wir haben noch einen Fall zu lösen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chaska
2013-01-01T18:35:07+00:00 01.01.2013 19:35
Oh oh jeh... dass hört sich aber gar nicht gut an. Da scheint die Koordination zwischen FBI und NCIS aber gründlich schiefgelaufen zu sein.
Hoffentlich geht alles gut für Deeks. Du hast eine unerwartete Wendung in die Story eingebracht und hälst die Spannung echt auf einem hohen Niveau.
Liebe Grüße
chaska


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