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Einfach nur Nachbarn?

Was Werbung aus einem machen kann...
von

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Melanie war ein hart arbeitender Mensch, dem der Erfolg nicht einfach so in den Schoß fiel. Ständig wurde sie unter Druck gesetzt und sah sich dazu gezwungen an und über ihre Grenzen gehen zu müssen. Abends, wenn sie erschöpft von der Arbeit kam, dann fand sie eine verlassene Wohnung vor. Dadurch wurde ihr bewusst, dass sie ein Einzelgänger war. Sie hatte nicht viele Freunde und deshalb fragte sie sich seit längerem, was sie daran ändern konnte. Immer wieder wanderten ihre Gedanken dahin und sie hatte begonnen sich vor lauter Einsamkeit eine Parallelwelt zu schaffen, in der alles so war, wie es ihrer Meinung nach sein sollte und in der nichts unmöglich war. In dieser Welt war sie Erfolgreich, Beliebt und niemals Einsam. In ihrer eigenen Welt war sie der Chef, der alles kriegt, was er will. Letztens hatte sie in der Werbung den Spruch: „Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen“ gehört und da ist ihr klar geworden, dass wenn mein Leben so werden sollte, wie in ihrer Fantasie, dann musste sich endlich etwas ändern. Also hatte sie beschlossen sich nicht länger in ihrer Wohnung zu verkriechen und offener zu werden.

Ein bekannter Baumarkt hat als Wahlspruch: „Geht nicht, gibt’s nicht“ und dieser war ab sofort ihr neues Lebensmotto. Als erstes hatte sie damit begonnen sich nicht immer etwas aus der Pizzeria kommen zu lassen, denn man ist schließlich was man isst.
 

Also hatte sie sich im Internet ein Rezept, das sich lecker anhörte, raus geschrieben und sich auf den Weg in einen Supermarkt gemacht. Sie schlenderte dort suchend durch die Gänge, die ihrer Meinung nach einfach nur unübersichtlich und chaotisch angeordnet waren. Eine Logik, wie die Regale gefüllt waren, konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. <Das machen die doch mit Absicht> dachte sie sich und nachdem sie durch den halben Laden war und endlich die erste Zutat im Warenkorb abgelegt hatte, stellte sie leicht genervt fest, dass sie an den nächsten Zutaten auf der Liste bereits vorbei gegangen war und somit wieder zurück musste. Sie wendete ihren Einkaufswagen und war noch vollkommen in Gedanken, so dass sie erst viel zu spät die Person sah, die sich im Wendekreis des Einkaufswagens befand. Es war niemand anderes als ihr Nachbar. „Bitte entschuldigen Sie, ich war unaufmerksam und habe nicht auf meine Umgebung geachtet. Habe ich Sie verletzt?“ stammelte sie eine Entschuldigung und wurde dabei rot wie eine Tomate. „Es ist nichts passiert und es muss ihnen auch nicht peinlich sein. Ich habe ja auch nicht aufgepasst“ entgegnete der Nachbar und begann zu schmunzeln, als er sie ansah. „Sind sie öfter hier?“ wollte er dann noch von ihr wissen. „Eigentlich nicht. Ich gehe viel zu selten einkaufen und deshalb habe ich mich auch gerade darüber geärgert, dass ich bereits an einigen Sachen auf meiner Liste vorbei gegangen war, als dieser Unfall passierte.“ Als sie diese Worte ausgesprochen hatte, fragte Melanie sich auch schon, warum sie das gesagt hatte. <Schließlich geht es diesen Fremden, der zufällig im gleichen Haus wohnt, doch nichts an…> Ihrem Gegenüber war die Unsicherheit aufgefallen, die in ihrer Stimme lag. Aber anstatt sich darüber lustig zu machen, so wie Melanie es eigentlich erwartet hatte, kam er näher und nahm ihr lächelnd den Zettel aus der Hand. „Hm, das klingt aber gut. Ich wette sie können sehr gut kochen.“ sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Eigentlich hatte Melanie vor ihn auf seine Dreistigkeit anzusprechen, aber als sie ihm in die Augen schaute, war ihre Wut auf ihn wie weggeblasen. „Naja, eigentlich soll das mein erster Versuch werden.“ gab sie kleinlaut zu. Sie rechnete schon damit ausgelacht zu werden, aber seine Reaktion war alles andere als das. „Ich verstehe… Sie werden bestimmt ein wunderbares Essen auf den Tisch zaubern.“ „Wollen sie mich auf den Arm nehmen?“ „Keineswegs. Sie sind ein sehr ehrgeiziger Mensch. Bevor sie fragen wie ich darauf komme gestehe ich ihnen lieber gleich, dass ich mich bereits seit einiger Zeit für sie interessiere. Sie strahlen etwas aus, was ich nicht in Worte fassen kann. Und ich gebe auch zu, dass ich nicht zufällig jetzt gerade vor ihnen stehe. Ich habe gesehen, wie sie das Haus verlassen haben und habe darauf gehofft mit ihnen reden zu können. Ich weiß nicht weshalb, aber seit ich sie vor einigen Tagen das erste Mal im Treppenhaus gesehen habe, gingen sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe seither immer gehofft ihnen noch einmal zu begegnen um sie auf ein Glas Wein, oder so einzuladen. Leider habe ich sie nicht mehr gesehen, so dass ich mich zu dieser Tat gezwungen sah.“ Melanie hatte dieses Geständnis die Sprache verschlagen. <Sollte das Leben endlich mal gerecht sein? Was soll ich ihm denn nur antworten? Und außerdem, woher soll ich denn wissen, dass er sich nicht lustig über mich machen will. Ich kenne ja noch nicht einmal seinen Namen…> Noch ehe sie ein Wort sagen konnte, bemerkte er seine Unhöflichkeit und stellte sich vor. „Bitte entschuldigen sie, ich habe mich bisher ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Tobias Kaufmann. Wie sie ja bereits wissen wohnen wir im gleichen Haus. Ich würde mich wirklich darüber freuen sie besser kennen zu lernen. Ich bin neu hier in der Stadt und kenne kaum jemanden hier.“ „Hallo Herr Kaufmann…“ begann Melanie, doch sofort wurde sie wieder unterbrochen. „Sie könne mich ruhig Tobi nennen, wie alle meine Freunde.“ „Also gut, Tobi. Ich heiße Melanie Schreber. Sie können mich aber gerne Melanie nennen. Und diese Höflichkeit könnten wir dann doch auch gleich weg lassen.“ „Dann wäre das ja schon mal geklärt. Darf ich dich denn mal auf einen Drink einladen, oder hat dein Freund etwas dagegen?“ „Um ehrlich zu sein, ich habe keinen Freund. Und was ist mit dir? Ein so gut aussehender junger Mann wie du hat doch bestimmt eine Freundin?“ fragte Melanie jetzt ganz offen. Sie hatte ihre Zurückhaltung abgelegt und handelte nun frei nach dem Motto: <Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.> „Nein ich habe keine Freundin. Aber was hältst du davon, wenn wir unseren Einkauf beenden und das Gespräch woanders fortsetzen. Der Supermarkt schließt gleich.“ bemerkte er bei einem kurzen Blick auf die Uhr. Melanie war überrascht, wie schnell die Zeit vergangen war. Die beiden beendeten gemeinsam ihre Einkäufe und gingen gemeinsam nach Hause.
 

Vor der Haustür lud Tobi sie dann noch auf einen Kaffee ein, was Melanie dankend annahm. „Ich bringe nur schnell meine Sachen nach oben und komme dann runter, wenn das OK für dich ist.“ „Natürlich. Ich mache dann schon mal Kaffee. Bis gleich, ich freue mich.“ Also brachte sie ihre Einkäufe in die Wohnung und ging dann eine Etage tiefer zu Tobi. Dort angekommen stand sie unschlüssig, ob sie einfach eintreten sollte, vor seiner offenen Wohnungstür. Da sie ihn noch nicht gut kannte, entschied sie sich dazu erst einmal zu klingeln um Tobi zu signalisieren, dass sie da war. „Komm einfach rein, es ist ja offen.“ war seine Antwort auf ihr klingeln. „Das ist aber mutig von dir die Tür einfach so offen zu lassen.“ sagte Melanie, als sie die Wohnung betrat. „Wieso das denn? Es ist doch niemand im Haus da und ein Einbrecher hätte bestimmt nicht geklingelt…“ antwortete Tobi als er zu ihr in den Flur seiner Wohnung trat. Er begleitete sie ins Wohnzimmer und bat sie Platz zu nehmen. Nachdem Tobi den Kaffee und zwei Tassen geholt hatte, setzte er sich neben sie und beide fingen an sich über alles Mögliche zu unterhalten. „Sag mal, bist du immer so spontan und lädst Fremde zu dir zum Kaffee ein?“ „Nicht immer, aber bei so Süßen Frauen wie dir, immer öfter. Scherz beiseite, eigentlich bin ich überhaupt nicht der Typ, der so etwas macht. Aber wie bereits vorhin gesagt, du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.“ Die Stunden vergingen und die beiden redeten fast die halbe Nacht durch.
 

So entwickelte sich eine Freundschaft, die bis heute anhält und aus der in der Zwischenzeit auch mehr geworden ist. Tobi und Melanie sind mittlerweile zusammengezogen und planen demnächst zu heiraten. Ihr gemeinsames neues Motto lautet: Dann klappt‘s auch mit dem Nachbarn…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dreamfighter
2011-11-29T17:28:15+00:00 29.11.2011 18:28
ich weiß, die story wirkt nicht gut ausgearbeitet. während dem schreiben hab ich irgendwie den faden verloren und das kann man auch sehen. ich werde die story irgendwann noch mal überarbeiten. aber im moment fehlt mir einfach die zeit dazu...
Von:  nufan2039
2011-11-29T08:56:18+00:00 29.11.2011 09:56
Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass du die Storyline zu fest im Kopf hattest und schnell zum Ende kommen wolltest. Die Idee finde ich gut, auch wenn ich an ihrer Stelle gedacht hätte: OMG; ein Stalker...

Aber das Ende klingt mir zu sehr nach einer Zusammenfassung bzw. einem Märchenende. DIe gingen mir früher auch zu schnell...

Aber mir gefällt, wie du die Werbung eingebaut hast! ^^


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