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NCIS: Los Angeles - Der Adventskalender 2011

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19. Dezember: "Einschulung" mit G. Callen


 

19. Dezember 2011

Einschulung

mit G. Callen
 

Die frühen Sonnenstrahlen hatten gerade erst die östlichen Gebirgsketten überwunden und erhellten das morgendlich-verschlafene Los Angeles in ihrem warmen, rötlichen Licht, als ein kleiner Junge sich in seinem Bett zu strecken begann.

Müde rieb das Kind sich mit seinen kleinen Fäustchen die Augen, doch als es den strahlend blauen Himmel hinter den vergilbten Vorhängen entdeckte, war es nicht mehr zu halten. Der Knirps sprang voller Begeisterung aus seinem Bettchen, rannte an den Schlafplätzen seiner zahllosen Geschwister vorbei und kletterte auf die hölzerne Fensterbank, um den Sonnenaufgang mit eigenen Augen anzusehen.

Endlich. Endlich war es Morgen.

Der kleine Junge hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, als er am letzten Tag unter seine zerschlissene Bettdecke gekrochen war und versucht hatte, die Stunden zu zählen, die ihn von dem größten Ereignis in seinem noch so jungen Leben trennten:

Seinem ersten Schulbesuch.
 

Er hatte schon davon geträumt, seit seine große Schwester – seine richtige Schwester – zum ersten Mal in den großen, gelben Bus gestiegen war.

Natürlich gingen auch schon viele seiner anderen Geschwister schon in die Schule. Aber auch wenn der kleine Junge noch zu jung war, um es richtig zu verstehen, wusste er doch, dass all die Kinder nicht seine wirklichen Geschwister waren. Mit vielen von ihnen hatte er noch nicht einmal geredet!

Seine richtige große Schwester hatte immer mit ihm geredet. Sie hatte ihm von der Schule erzählt, von ihren neuen Freunden, davon, was sie alles lernte, und davon, was die Lehrer ihr erzählten.

Die Lehrer erzählten nämlich, so hatte seine Schwester gesagt, dass, wenn man nur fleißig und brav genug war, bald eine Familie kommen und einen mitnehmen würde.

„Aber keine Angst, kleiner Bruder“, hatte seine große Schwester ihm dann erklärt, „wenn eine Familie mich mitnehmen will, dann sage ich ihnen, dass sie dich auch mitnehmen müssen. Und wenn du dann in die Schule gehst, dann bin ich immer da und helfe dir.“
 

Der kleine Junge wusste nicht mehr, wie lange es schon her war, dass seine Schwester ihm das erzählt hatte. Er konnte ja noch nicht lesen und schreiben und wusste auch nicht, wie ein Kalender funktionierte.

Aber er erinnerte sich noch genau daran, dass seine Schwester eines Morgens in den Bus gestiegen war und am Nachmittag, als die anderen Kinder aus der Schule kamen, plötzlich nicht mehr da war. In der darauffolgenden Nacht hatte er sich stundenlang versucht, in den Schlaf zu weinen, weil ihm niemand erklären wollte, warum seine große Schwester nicht mehr bei ihm war. Irgendwann jedoch hatte er einen Entschluss gefasst.

Er würde brav sein und auf alles hören, was die Erwachsenen ihm sagten. Und dann würde er schon bald in die Schule kommen und seine große Schwester wiedersehen.

Sie hatte es ihm schließlich versprochen.
 

„Junge, komm sofort da runter! Wer hat dir erlaubt, vor sechs Uhr das Bett zu verlassen?!?“

Erschrocken wandte der kleine Junge sich um und sah in das vor Wut rote Gesicht einer älteren Frau mit grauen, zu einem Dutt zusammengebundenen Haaren und mehr Falten, als er zählen konnte.

„Verzeihung, Mrs. Barnes. Ich komme sofort.“

Rasch machte er sich daran, von seinem kleinen Aussichtspunkt herunterzuklettern und zu seinem Bett zurückzurennen, wo Mrs. Barnes bereits auf ihn wartete.

„Zieh dich an, Junge. Und beeil dich, sonst verpasst du den Schulbus.“

„Ja, Mrs. Barnes. Natürlich, Mrs. Barnes.“

Der Knirps sprang aufgeregt zu dem Sack am Fußende seines Bettes und zerrte rasch ein paar Kleidungsstücke hervor, die er sich in Windeseile anzog.

Was ihm nicht auffiel, waren die großen, schwarzen Lettern, die auf dem alten Seesack standen und das vielleicht größte Geheimnis seines noch jungen Lebens in sich bargen – seinen Namen:
 

„Callen, G.“
 

Vorschau für morgen:

"Krümel" mit Henrietta "Hetty" Lange



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