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Bittersweet Symphony

Inuyasha x Kagome
von

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6.

Die Lippen einer Frau sind das schönste Tor zu ihrer Seele.

Eine chinesische Weisheit.
 

Es geschah unbemerkt. Es geschah ohne, dass man es – zumindest zunächst – nicht erkennen konnte.
 

Bei jeder Einatmung kam etwas Luft in den Pleuraspalt, beim Ausatmen konnte die Luft jedoch nicht mehr aus dem Pleuraspalt abfließen, so dass der Pleuraspalt wie mit einer Fahrradpumpe mit jedem Atemzug etwas weiter aufgepumpt wurde. Deshalb ging sein Atem stockend. Die Haut nahm eine bläulich-violette Verfärbung an. Aufgrund der daraus resultierenden Verdrängung des Herzens und der venösen Gefäße, würden sich diesmal als sichtbares Zeichen die Halsvenen an stauen. Durch den verminderten Rückfluss des Blutes fiel sein Blutdruck ab und es kam zu Herzrasen.
 

Die Nachtkrankenschwester lief seelenruhig den Gang entlang. Sie machte ihren Rundgang, schaute nach dem Wohlbefinden der Patienten. So wie sie es immer tat. Irgendwann war sie bei Zimmernummer 124 angekommen. Hier befand sich ein 13.jähriger Junge, dessen Zustand auch jetzt wo sein Unfall einige Wochen her lag, kritisch blieb. Er wurde von einem viel zu schnell fahrenden Auto angefahren, hat nur schwer verletzt überlebt. Der Unfallverursacher hatte die Fahrerflucht ergriffen und sich nicht weiter um den Jungen gekümmert. Eine Platzwunde am Kopf, mehrere Knochenbrüche, innere Blutungen wie auch eine hochgradige Quetschung des Brustkorbs waren die Folge des Unfalls. Die Krankenschwester drückte den Türknopf runter, machte die Tür auf. Dann trat sie hinein. Ein kurzer Blick zu dem Jungen reichte aus um festzustellen, dass eindeutig etwas nicht stimmte. Mit Schock geweideten Augen lief sie eiligst zu dem Jungen hin. Ihre Finger pressten sich an die Stelle wo der Puls zu fühlen war. Sein Herz schlug. Jedoch viel zu schnell. Die Halsvenen traten dunkel hervor. Er litt an Atemnot. Ihre Hand wanderte zum Notfallknopf, drückten ihn. Sie rann aus dem Zimmer in den Flur.
 

„Wir brauchen einen Arzt sofort! Es ist ein Notfall!“ schrie sie. Nach schier endlosen Sekunden kam der Stationsarzt und 2 Assisentsärzte hektisch auf sie zu gelaufen. Sie wies in das Zimmer.
 

„Was ist los?“

„13 Jähriger Junge. Vorangeschrittener Spannungspneumothorax! Vermutliche Ursache: Quetschung des Brustkorbs durch Autounfall“
 

Augenblicklich wussten allesamt im Zimmer was zu tun war. Schleunigst machte der Stationsarzt den Oberkörper des Jungen frei, während einer der Assisentsärzte Skalpell und mehrere Kanülen holte. Sie durften keine Zeit verlieren. Der Stationsarzt ertastete eine bestimmte Stelle – dort wo sie die Luft angesammelt hatte – zwischen zwei Rippen ab, desinfizierte sie.
 

„Skalpell, sofort!“ Er schnitt die Stelle auf.

„Der Blutdruck sinkt weiter!“

„Noch sind wir nicht fertig! Geben sie mir die Kanülen!“
 

Er führte drei der Kanülen in die Schnittstelle – aus der ungeachtet Blut rann – damit die angesammelte Luft ausweichen konnte.
 

„Wenn der Blutdruck sich nicht normalisiert verlieren wir ihn!“ zischte der Stationsarzt.

Erwartungsvoll starrten sie das EKG-Gerät an. Der Blutdruck fiel weiter. Solange bis das Herz stehen blieb. Ein gleichbleibender Pfeifton erfüllte den Raum
 

„Verdammt!“ kam es zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Der Stationsarzt begann eine Herzdruckmassage. Gleichzeitig nahm ein Assistenzarzt sich einen Beatmungsbeutel, legte die Maske über den Mund. Luft strömte in die Lunge des jungen Patienten, als er immer wieder sacht den Beatmungsbeutel zusammendrückte. Ihre Taten blieben ohne Wirkung.
 

„Bringen sie mir den Defibrillator! Na los, Beeilung!“ befahl der Stationsarzt harsch der Krankenschwester.
 

„Aufladen auf 150 Joule!“
 

Die Krankenschwester tat wie ihr geheißen und reichte dem Stationsarzt die zwei Paddles, die er wiederum gegen den Brustkorb drückte. Ein Stromstoß durchfuhr den kindlichen Körper. Nichts geschah.
 

„Aufladen auf 200!“
 

Nichts geschah.
 

„Aufladen auf 300“
 

„Das ist zu hoch! Sie kö –“
 

„Zur Hölle, hier bin ich der leitende Arzt! Also aufladen auf 300!“
 

Ein dritter Stromstoß, durchfuhr den jungen Körper.

Nichts geschah.

Es war der letzte vergebliche Versuch ihm Leben einzuhauchen.
 

„Name des Patienten: Souta Higurashi. Zeitpunkt des Todes 03:57“

....
 

Das unangenehme Klingeln des Telefons riss sie ein wenig unsanft aus dem Schlaf. Verschlafen blinzelte sie in das Halbdunkel über sich. Ganz langsam um ihn nicht aufzuwecken befreite sie sich aus seiner Umklammerung und stand auf. Sie streifte sich seinen Suikan über, da sie nicht in Unterwäsche durchs Haus laufen wollte.
 

„Wo willst du hin?“ fragte er unerwartet leise, als sie gerade dabei war aus der Tür zu treten.

„Runter. Das Telefon klingelt.“ antwortete sie flüsternd.

„Legst du dich denn gleich wieder zu mir?“ Ihr Lippen formten ein warmes Lächeln.

„Natürlich“ hauchte sie, dann war sie verschwunden. Schnell lief sie die Treppen zum Telefon runter, beinahe wäre sie dabei gestolpert. Dort angekommen, nahm sie ab.
 

„Familie Higurashi?“ sprach sie müde.

„Kagome?“ Die Stimme ihrer Mutter zitterte. Sofort wusste sie das etwas nicht stimmte. Das etwas mit ihrem kleinen Bruder nicht stimmen musste.

„Mama, was ist los?“ sagte Kagome gepresst.

„Nun ja.... Souta....er...ist...tot...“ kam es mit gebrochener Stimme. Es war als hätte man ihr mitten ins Gesicht geschlagen. Das konnte unmöglich wahr sein! Er war doch noch ein Kind. Ihr kleiner Bruder. Sein Leben durfte nicht bereits jetzt vorbei sein. Er hatte sein ganzen Leben noch vor sich!

„Das kann nicht sein. Du musst dich irren, Mama“ versuchte sie verzweifelt ihr zu widersprechen.

„Doch. Heute Nacht ist es passiert.“ Es war nicht zu überhören, dass ihre Mutter mit den Tränen kämpfte.

„Nein, nein...“ schluchzte Kagome in das Telefon.

„Hör zu, Kagome. Du musst jetzt stark sein“

„nein..nein....nein“

„Kagome, hörst du mir zu!“ sprach ihre Mutter diesmal mit etwas Nachdruck. Dennoch Kagome ging nicht weiter auf ihre Aufforderung ein.

„nein...nein“ wiederholte sie immer wieder wie zu sich selbst.

„Kagome....“ Sie ließ das Telefon zu Boden fallen, ihre Beine gaben unter ihr nach. Sie brach in haltlosem Geheule aus. Selbstverständlich blieb Kagome's Zusammenbruch für Inuyasha nicht unbemerkt. Besorgt eilte er zu ihr hin, nahm sie in den Arm. Er drückte sie fest an sich, während sie unverständliches murmelte, sich in seinen Armen hin und her wog.
 

„Schhht, Kagome. Ich bin da. Ich bin bei dir.“ flüsterte er ihr beruhigend ins Ohr....
 

Schwarz gekleidete Menschen, sie gingen die verregnete Straße hinunter. Vorne wurde von vier Männern ein dunkel brauner Sarg getragen. Auf ihm lag ein Blumenkranz. Die Größe des Sarges ließ erahnen, dass es sich bei dem Verstorbenen um ein Kind handeln musste. So gingen sie allesamt Schritt für Schritt zum Friedhof, um den Kind die letzte Ruhe zu erweisen. Die Totenstille wurde ab und an vom Schluchzen der Mutter und der großen Schwester des Kindes durchbrochen. Die Mutter lief mit ihrem Vater auf der einen Seite des Sarges, die Schwester auf der anderen Seite. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid. Es war enganliegend, reichte ihr bis über die Knie und war bis oben hin geschlossen. Ihr Haar war von einem Florentiner. Hut bedeckt. Tränen liefen unaufhaltsam in Kaskaden über ihre rosigen Wangen. Eine Hand lag auf der glatten Oberfläche des Sarges, während die Andere fest mit seiner verschränkt war. Ein großgewachsener Mann im schwarzen Anzug mit silbernen Haar und Augen die von einem flüssigen Gold waren. Auch er trug einen Hut. Der Blick war ungewöhnlich ernst, gab keinerlei Emotion offen.
 

Nach einem schier endlosen Weg waren sie an ihrem Ziel angekommen.
 

„Wir haben uns heute hier versammelt, um Abschied zu nehmen. Von einem Jungen der Enkel und Sohn war. Bruder und Freund. Doch lasset uns nicht in unserer Trauer ertrinken. Entzürnt euch nicht unserem Herrn gegenüber, denn er hat im Wohlwollen eines seiner Kinder zu sich genommen . Es ist wie unser heiliges Buch es uns lehrt: „Halte mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasset mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.“.....
 

Ihre Füße standen auf weichen Sand. Sie blickte in den Sonnenuntergang hinauf, der alles in schimmernde Röte tauchte. Das Rauschen der Wellen war einzig und allein zu hören. Ihr schlichtes weißes Kleid wehte im Wind genauso wie ihr nachtschwarzes Haar. Ihr Antlitz war engelsgleich. Von hinten trat er an sie heran, schlang seine Arme um ihre Taille und bettete seinen Kopf auf ihrer Schulter. Mit einem Seufzen lehnte sie sich gegen seine Brust. Schweigen senkte sich über sie.
 

„Inuyasha?“ begann sie irgendwann ganz leise.

„Hm?“

„Kannst du mir was versprechen?“

„Alles“ hauchte er.

„Versprich mir, dass du mich niemals verlässt, du immer bei mir sein wirst. Ich würde es einfach nicht ertragen können dich zu verlieren.“

„Kagome ich..ich..“ Was wollte er ihr bloß antworten? Würde er sein eigentliches Vorhaben, wenn er jetzt ja sagen würde, nicht zu Nichte machen?

„Bitte“ Ihr Wort war ein Flehen. Widerstrebend machte er sich von ihr los, drehte sie zu sich. Er blickte ihr direkt in die Augen. Tausend Emotionen spiegelten sich in ihnen wieder. Eine davon war Angst. Unvorstellbar große Angst, verlassen zu werden. Angst, die er ihr jedoch nehmen würde.

Inuyasha beugte sich zu ihr vor. Kurz vor ihren Lippen hielt er inne.
 

„Versprochen, Kagome“ wisperte er.
 

Dann küsste er sie. Doch dieser Kuss war anders als alle anderen. Er war sanft, ohne jedes Verlangen. Ein Geben ohne etwas zu fordern. Er berührte sie bis in die Tiefen ihrer Seele. Denn dieser Kuss war ohne Zweifel echt.

In ihm verbarg sich Liebe...aufrichtige Liebe.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-02-26T15:00:41+00:00 26.02.2012 16:00
einfach nur traurig und wunderschön zugleich...
traurig das Souta sterben musste
wunderschön wegen dem wahren kuss von Inuyasha...
einfach nur toll
bitte bitte ganz schnell weitermachen
Von: zerocool
2012-02-26T09:12:55+00:00 26.02.2012 10:12
ich habe so geweint bei deiner geschichte. bitte schreib schnell weiter!!!!!!!!!


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