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Knights of Midgard

von

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Es beginnt immer mit einer Nachricht

Das Zwitschern der Vögel war nicht zu überhören während er am Baum lag und seine Knappe tief ins Gesicht gezogen hatte. Gerade einmal 13 Jahre alt war er und schon in der Ausbildung zum Ritter der königlichen Garde. Allerdings konnte er sich das leisten einfach eine Stunde ausfallen zu lassen. Mit vollem Herzen und ganzer Seele war er dabei und schaffte es in kürzester Zeit Techniken zu erlernen die sonst keiner in seinem Alter konnte. Er schlief nicht, das erkannte man daran, dass sich ein Grashalm neben der zu tief sitzenden Kappe bewegte. Seine überschlagenen Beine zeigten nur, dass er sich wohl fühlte und ließen nicht erahnen was sich in seinem Kopf abspielte.

Mit einmal hörte die Bewegung seiner wippenden Füße auf und Stille breitete sich aus. Auch der Grashalm bewegte sich nicht mehr und so schien das Bild für einige Minuten eingefroren zu sein.

„Nein…schlechte Idee“, brummte er leise vor sich hin und setzte alles an ihm wieder in Bewegung.
 

Einige Zeit später sah man ihm auf den Gängen der Kaserne wandern. Immer noch mit dem Grashalm im Mund lief er geraden Weges zur Kantine.

„He da bist du ja Lev“, rief ein junge der etwas kleiner al er wirkte. Nun hob er den Blick und grinste den Kleinen an.

„Na? Was gibt’s zu futtern?“

Der kleinere begann hektisch zu werden und war ganz aufgeregt: „ Du wirst es nicht glauben. Heute wird es kein Mittag geben, aber ein Bankett am Abend. Der Hohe Priester kommt vorbei und er will die Männer…na ja Jungs…unter uns auszeichnen die dieses Jahr die beste Leistung erbracht haben. Das ist klasse Lev oder?“

Er setzte sich unbeeindruckt und dachte nach.

Dann ließ er den Kopf auf den Tisch sinken und maulte rum: „Ich hab aber jetzt Hunger Noel. Hast du was für mich?“

„LEVIADO DE RETAS…KOMM SOFORT HER“; brüllte eine alte Frau durch die Gänge.

Der Junge mit dem Grashalm sprang sofort auf und lief aufs Fenster zu. Er sah runter und schaute flink von einer Seite zur anderen.

„Lev was wird das? Wenn Mrs. Kullrel das bemerkt bist du Tod“, bangte Noel hinter ihm.

Leviado grinste und sprang aus dem Fenster. Noel schüttelte nur den Kopf und spürte schon die Blicke der Beaufsichtigung im Nacken. Als er sich umdrehte und diese alte runzlige Frau hinter sich sah wurde ihm ganz anders. In diesem Moment waren die Geschichten vom Dark Lord gute Nacht Märchen.

„Noel wo ist er“, fragte sie wütend.

„Wer denn Maám“, versuchte sich Noel zu retten.

Die Frau sah an ihm vorbei und begutachtete den Raum.

„Na unser kleiner Alleskönner Leviardo. Er soll sich sofort beim Direktor melden es geht um seinen Vater.“

Leviardo selbst bekam das ganze Gespräch mit, er saß unter dem Fenster auf einem Gemäuer Vorsprung und ein ungutes Gefühl überkam ihm.
 

Sein Vater war ein Schmied in Alberta und seine Mutter leidenschaftliche Händlerin. Sie waren eine friedliche Familie bis er meinte er wolle nach Prontera um dort in die Knappenschule zu gehen. Seine Mutter hatte geweint als er das sagte und sein Vater wirkte von ihm enttäuscht.

Was also ist denn bitte so wichtig?
 

Ohne weiter das Gespräch zu beachten sprang er nach unten. Es war nicht hoch und mit dem Baum, an dem er sich abfing und sich runter hangelte, kam er sicher und unverletzt unten an. Nun jedoch war seine Neugierde geweckt und er wollte so schnell wie möglich zum Direktor.

Auf dem Weg dorthin gingen ihm einige Gedanken durch den Kopf was sein könnte. Alle Szenarien waren jedoch sehr abstrakt und konnten nicht der Wahrheit entsprechen.
 

Vor den Türen des Direktors angekommen zögerte er mit dem klopfen erst.

Was ihn wohl erwarten würde?

Egal, er wollte es wissen. Also nahm er den schweren Tür Knauf in die Hand und schlug ihn gegen das alte Holz umso anzuklopfen.

Ein leises Rufen bat ihn einzutreten und schon stand er in einem Raum der von der Waffengeschichte fast überlief.

Der Direktor dieser Schule war einer der Ritter die damals bei der Versiegelung des Dark Lords anwesend waren und seine Künste wollte er an die jüngeren Generationen weiter geben.

„Setz dich Leviado“, forderte er seinen Schüler auf.

„Du bist einer meiner Besten Schüler und heute Abend ist eine kleine Preisverleihung so wie man es Umgangssprachlich sagt. Allerdings ist der Grund warum ich dich riefen ließ ein anderer. Ich habe für dich einen Brief von deinem Vater. Alle Briefe werden den Schülern direkt zugestellt, dieser allerdings ging zu mir, weil er auffällig wirkte. Bitte mein Junge ich habe ihn nicht geöffnet.“

Er reichte ihm den Brief und es dauerte nicht lange bis Leviardo Tränen in den Augen hatte. Sein Magen zog sich zusammen und Angst packte ihn so heftig wie noch nie. Seine Hände begannen zu zittern als er den Brief versuchte zu öffnen, doch alleine der Umschlag ließ die schlimmsten Befürchtungen wahr werden. Überall an diesem Umschlag klebte dunkles Blut. Egal was passiert war, sein Vater hatte diesen Brief als Abschied geschickt.
 

Mein lieber Sohn,
 

ich hoffe dieser Brief kommt noch bei dir an. Deine Mutter und ich wollten uns bei dir entschuldigen. Du bist damals so plötzlich gegangen, wir konnten das gar nicht richtig ertragen. Es ist nicht leicht wenn die Kinder alt genug sind das Haus zu verlassen. Das wirst du sehen wenn auch du einen Sohn oder eine Tochter hast.

Deine Mutter und ich sind wirklich stolz auf dich!

Wir werden uns vielleicht nicht mehr sehen, deswegen schreibe ich dir diese Zeilen. Jede Nacht bricht etwas schreckliches über uns herein und unsere Stadt wird mehr und mehr zerstört. Der Handel ist eingestellt und ich komme den Bestellungen nicht mehr nach. Mein Material neigt sich dem Ende und ich bekomme kein neues. Mein Sohn egal was passiert lass dir gesagt sein, dass wir dich immer geliebt haben und du eigentlich einen kleinen Bruder bekommen solltest. Ich werde deine Mutter morgen aus Alberta bringen, ich hoffe wir schaffe es. Wenn ja wirst du in ein bis zwei Tagen einen weiteren Brief erhalten.

Bitte mach uns weiterhin so stolz.

Wir lieben dich Leviardo.
 

Deine Eltern.
 

„Ich muss Ihnen helfen“, sprang er unter Tränen auf und wollte die Erlaubnis haben das Gelände sofort zu verlassen.

Sein Direktor jedoch schüttelte den Kopf.

„Aber wenn ich ihnen nicht helfe dann könnte Ihnen etwas passieren und das würde ich mir nie verzeihen“, brüllte Leviardo nun verzweifelt über den Tisch.

„Mein Junge…ich weiß was in dem Brief steht. Durch Magie war es möglich, aber…ich habe diesen Brief vor sieben Tagen erhalten. Es tut mir leid.“

Leviardo verstummte. Kopf schüttelnd und bleich schwankte er zurück zu dem Platz auf dem er eben gesessen hatte. Er ähnelte einem Geist, so bleich war er.

Die Tränen rannen stumm über sein Gesicht und man sah ihm an das er fassungslos war.

Der Direktor schwieg einige Zeit und gerade als er etwas sagen wollte stand Leviardo auf und schrie das es einfach nicht sein kann. Dann rannte er raus und ließ den Brief auf den Boden sinken.

Seine Schritte führten ihn in sein Zimmer wo er auf das Bett fiel und weinte. Seine Eltern waren tot, das konnte einfach nicht sein. Warum musste ihm so etwas passieren? Stunden lang lag er dort und der Tag neigte sich dem Ende. Er selbst merkte nicht wie die Zeit verstrich, seine Gedanken kreisten im Raum und fasten kein festes Ziel. Doch eines war ihm klar, er musste herausfinden was passiert war.
 

Merkwürdige Geräusche hörte man aus der Waffenkammer, einige Wachen wollten nachsehen als ein kleiner Junge mit Lederrüstung und Schwert an ihnen vorbeirannte. Er schoss auf den Ausgang zu und passierte das Tor mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Keiner hatte ihn erkannt, aber einer wusste welches Kid aus seiner Obhut lief. Der Direktor stand am Fenster und sah Leviado über den Hof zum Ausgang rennen. Gerade als er das Tor passierte rammte er ein kleines Mädchen und beide fielen hin. Sie war eine Glaubenstochter und er verhielt sich trotz seiner schwachen Nerven so wie man es ihm beigebracht hatte. Sie war die Tochter des Priesters und Leviardo wusste es nicht. Dieses kleine Mädchen, gerade einmal 12 Jahre, teilt sein Schicksal. Sie hat beide Eltern verloren und könnte ihm helfen, doch es brachte nicht ihn aufhalten zu wollen. Er war ein Schüler der wusste was er tat und so war sicher das erlebend zurückkommen würde.



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