Zum Inhalt der Seite

Bis dass der Tod uns scheidet...

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Es wird ernst - non-adult

Mit leicht zitternden Fingern drückte er die Tasten seines Handys in der Freisprechanlage. Er musste es einfach wissen! GENAU wissen! Er konnte Deidaras besorgten Blick genau spüren, auch wenn er es nicht über sich brachte zurückzuschauen.
 

Die verhasste Nummer leuchtete auf dem Display auf und er atmete tief durch. Ehe er jedoch auf „wählen“ drücken konnte, ertönte die Stimme des Blonden neben ihm: „Wenn es dir so schwer fällt, dann lass es doch bleiben... Ich denke, dass wir es sicher genug wissen.“ Doch er schüttelte den Kopf: „Ich muss es tun. Es würde mir sonst keine Ruhe lassen.“ Er schloss seine Augen und lachte trocken auf: „Ich war so ein Narr... Jahre meines Lebens habe ich mich nur selbst belogen... einerseits darüber, dass ich mir vormachen wollte dich zu hassen, und andererseits darüber, dass mich die Entfernung nach Japan endlich von ihren Fesseln befreit.“ Zitternd drückte er die Taste und wisperte: „Über die erste Lüge bin ich nun wirklich nicht böse im Nachhinein, aber... ich wünschte, dass mir die Jahre bei Chiyo egal sein könnten.“
 

Für beide deutlich hörbar ertönte das Freizeichen und Deidara murmelte nachdenklich: „Wie spät ist es in Tokio eigentlich gerade?“ - „Wie spät ist es bei uns?“ Der Blonde sah auf die Uhr: „11 Uhr.“ Sasori grinste: „Dann ist es in Tokio im Moment 1 Uhr in der Nacht...“ - „Streber.“
 

„Ja?!“ ertönte es von der anderen Seite der Leitung müde und schwer genervt. Noch immer grinsend meldete Sasori sich: „Hallo Chiyo.“ - „HAST DU EIGENTLICH EINE AHNUNG WIE SPÄT ES IST?! Meldest dich ewig nicht und dann so eine Unverschämtheit!!!“ Irgendwie kam er sich lächerlich vor, dass ihn dieses Verhalten nicht im Geringsten überraschte. Und doch war es genau DIE Reaktion, die er erwartet hatte. Süffisant grinsend fuhr er fort: „Ich bin untröstlich, daran habe ich GAR NICHT gedacht... hier ist es noch nicht ganz Mittag.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber ich rufe auch nicht an, um über die guten alten Zeiten zu plaudern... Ich brauche eine Information von dir.“
 

Ein Schnauben war zu hören, ehe Chiyo keifte: „Dann sieh zu! Als ob ich von dir Nichtsnutz auch erwarten könnte, dass du dich um mich kümmerst?!“ Deidara verzog das Gesicht zu einer Grimasse und knurrte: „Ehre dem, dem Ehre gebührt...“ Sasoris Großmutter seufzte nur theatralisch: „Wieso überrascht es mich nicht, dass ausgerechnet DU in der Nähe bist?!“ Der Blonde grinste: „Weil ich Sasori so liebe, wie er ist.“
 

Der Rothaarige funkelte den Künstler streng an und unterband eine Diskussion zwischen den beiden, indem er einfach zum Punkt kam: „Wie gesagt, ich brauche eine Auskunft von dir.“ - „Ich sagte doch: sieh zu!“ - „Der Kerl, für den du mich damals rausgeschmissen hast...“ - „Hör mir bloß mit DEM auf! Der ist noch am selben Tag spurlos verschwunden!!“ Die beiden sahen sich kurz an und wussten, dass dies ihren Verdacht tatsächlich verstärkte. Doch Sasori wollte es GENAU wissen: „Sag mal... war der auch mal alleine bei uns im Haus?“
 

Völlig entnervt schnaubte seine Großmutter: „Was sind denn das für bescheuerte Fragen?! Aber: JA! War er! Wieso willst du das überhaupt wissen? Ist es dir egal wie es mir geht?“ - „Wie war sein Name? Den habe ich nie erfahren...“ - „Er hieß Sir Tobi, II.!“ Ruckartig sahen die beiden auf, Sasoris Gesicht färbte sich immer bleicher. Er hatte wirklich Recht! Sein Kopfschmerz meldete sich mit einem Mal donnernd zurück. Er hatte wirklich das Haus mit diesem Irren geteilt, ohne es auch nur im Ansatz zu bemerken! Er presste seine Hände an die pochenden Schläfen und senkte den Blick. Deidara sah ihn besorgt von der Seite an.
 

Aus dem Telefon dröhnte es weiter: „Ich bin dir wohl wirklich egal, oder?! Was habe ich in deiner Erziehung nur falsch gemacht? Du bist so undankbar! Und das nach allem, was ich für dich getan habe!!!“ Deidara beobachtete, wie Sasori das Gesicht in dessen Händen vergrub und immer mehr in sich zusammensackte. Was genug war, war genug! Es wurde dringend Zeit, dieser Hexe mal gehörig die Meinung zu geigen!
 

Wieder keifte sie: „ICH REDE MIT DIR!!!“ Wütend ballte Deidara seine Hand zur Faust und erwiderte den groben Tonfall: „Jetzt hörst DU MIR mal zu, Chiyo!!! Ich habe all die Jahre Sasori zuliebe meinen Mund gehalten, aber ich habe die Schnauze so gestrichen voll von dir! Du bist eine widerliche, arrogante, egoistische und falsche Hexe! Sasori hat dir deinen dämlichen Arsch nachgetragen, wo er nur konnte! Ohne sich zu beschweren ist er an seinem Geburtstag für dich einkaufen gegangen und hat sich von dir schikanieren lassen! Selbst Aschenputtel hätte liebend gerne ihre Familie behalten, wenn sie die Wahl zwischen dieser und dir gehabt hätte!!! Wer sich hier nur um sich selbst gekümmert hat, das warst DU! Vor wenigen Tagen noch hätte ein Irrer deinen Enkel fast umgebracht, aber das interessiert dich ja einen feuchten Dreck! Hauptsache DU kannst ihm ein schlechtes Gewissen machen, weil er es ENDLICH geschafft hat sich von deiner Terrorherrschaft zu befreien! Du kannst mich mal, Chiyo! Kreuzweise! ICH kümmere mich jetzt um Sasori und zwar SO, wie er es verdient hat!“
 

Mit einem Knopfdruck beendete er das Gespräch einfach, ehe dieser Drachen ihm noch antworten konnte, atmete tief durch und lächelte zufrieden: „DAS... war schon lange mal nötig!“ Grinsend blickte er zur Seite und sah in ein völlig entgleistes und käsiges Gesicht.
 

Sasori schüttelte ungläubig den Kopf: „Du... ich... also.... Wow!“ Er war so durch den Wind, dass ihn nicht einmal sein mehr als dürftiger Wortschatz in diesem Augenblick störte. Der Blonde lächelte ihn liebevoll an: „Tut mir Leid, aber das wollte ich ihr schon lange mal sagen.“ - „Nein... nein... das ist... schon okay... ich... also... Danke. Danke!“ Schmunzelnd streichelte Deidara ihm zärtlich über die Wange und raunte: „Nicht dafür.“ Ein liebevoller Kuss wurde ihm auf die Lippen gehaucht, ehe der Künstler ihm in die Augen sah und mit ernster Stimme sprach: „So! Und so lasse ich dich nicht mehr fahren. Du bist ja noch immer ganz durcheinander und zitterst wie Espenlaub. Wir fahren jetzt noch ein Stück und halten am nächsten Motel.“
 

Er blickte in die azurblauen Augen: „Aber... was ist mit Hidan und deinem Haus und überhaupt...?“ - „Mach dir keine Sorgen, ich kümmer mich um alles. Der Bekloppte hängt uns doch eh an den Hacken, was macht es da, ob wir einen Tag früher oder später in Miami ankommen?!“ Sasori nickte. Was sollte er schon erwidern? Deidara hatte ja Recht. Mit Allem. Insbesondere jedoch damit, dass er SO nicht mehr fahren sollte. Er war mit dem Kopf nun wirklich nicht mehr in der Lage sich auf die Straße zu konzentrieren.
 

Rasch tauschten sie die Plätze. Während Deidara in Richtung Miami weiterfuhr, blickte Sasori aus dem Fenster und versuchte dieses unwirklich erscheinende Telefongespräch irgendwie zu verarbeiten. Er konnte nicht einmal genau sagen, was daran ihn mehr aus der Bahn warf: die Bestätigung seines Verdachts, die Anschuldigungen seiner Großmutter oder aber diese leidenschaftliche Standpauke Deidaras. Er wusste es nicht. Vielleicht war das auch nicht die richtige Frage, denn irgendwie fertig gemacht hatte ihn alles sehr, wenngleich auch auf völlig unterschiedliche Weisen.
 

Dass Chiyo ihm nichts freundliches zu sagen hätte, das hatte er sich im Voraus bereits gedacht. Und doch hatte es wieder weh getan. Sehr sogar. Wieder war es ihr nur um sich selbst gegangen. Sein Leben war für sie nicht existent, bedeutungslos, wertlos. Es war egal, was er durchgemacht oder geleistet hatte. Es interessierte nicht im Geringsten. Vermutlich wäre es ihr sogar noch ein Ärgernis gewesen, wenn er sich irgendwann umgebracht hätte, da sie dann seine Beerdigung hätte organisieren und finanzieren müssen.
 

Der Gedanke an XX in seinem Haus, und insbesondere im Bett seiner Großmutter, löste vor allem Anderen Ekel in ihm aus. Wut auch. Darüber, dass er es damals nicht verstanden hat. Doch in erster Linie Ekel. Wie krank musste dieser Spinner denn sein, um sich von Chiyo aushalten zu lassen, nur um an Informationen zu kommen?! Nur um mehr über ihn, Sasori, zu erfahren?! Nur langsam wurde ihm allmählich klar, wie enorm die Tragweite dieser Erkenntnis reichte. Und noch langsamer verstand er, dass es wirklich von Anfang an um sie beide und nicht nur um Deidara ging.
 

XX war mehr als nur ein Stalker; mehr als nur ein Irrer; mehr als irgendein Verbrecher, dem er jemals auf der Spur gewesen war! XX war, was Sasori nur ungerne zugab, ein krankes Genie, bei dem er von Anfang an mit einem Profil im klassischen Sinne auf völlig verlorenem Posten gestanden hatte. XX übertraf alles, was er bisher gelernt oder gesehen hatte; passte in keine Kategorie, in keine Schublade und in kein noch so seltenes Profil. Nein. Denn XX benahm sich nicht linear, nicht nach einem bestimmten Muster und auch nicht nach bekannten Verhaltenstheorien. XX war ein Wandlungskünstler und schien sich jeder Situation anpassen zu können. Nur eine einzige Sache gab es, die Sasori irgendwie zu seinem Trumpf wandeln musste: die Tatsache, dass XX nur so lange sicher agierte, wie dieser sich der Kontrolle der Situation sicher war. Es mochte nicht viel sein, doch es war besser als nichts.
 

Und schließlich waren da noch Deidaras Worte, die noch immer in seinem Kopf herumspukten. Sie waren so... wundervoll gewesen. Und doch verwirrten sie ihn. Denn er war überzeugt, dass er solche Worte gar nicht verdiente. Doch gleichermaßen hatte Deidara keinerlei Zweifel bestehen lassen, dass die Worte genau so gemeint gewesen waren, wie dieser sie gesagt hatte.
 

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er mochte es in seinen Augen nicht verdient haben, und doch hatte Deidara sich eben genau dafür entschieden. Und er würde einen Teufel tun, diese Entscheidung jemals wieder anzuzweifeln. Er würde alles daran setzen, diese Tatsache niemals wieder zu vergessen...
 


 

Nach knapp drei Stunden Fahrt hatten sie schließlich ein kleines Motel gefunden, in dem sie sich ein einfaches Doppelzimmer nahmen. Bereits auf dem Weg dorthin war Sasori immer mal wieder vor Erschöpfung eingenickt, doch als er schließlich auf dem Bett gelegen hatte, da hatte ihn die Müdigkeit endgültig übermannt gehabt.
 

Nun war es bereits dunkel, Deidara schaute fern und er stand unter der Dusche, das fast heiße Wasser mit allen Sinnen genießend. Den Kopf in den Nacken legend, schloss er die Augen und ließ eine Weile schlicht das bloße Wasser auf sich prasseln. Er wusste selbst nicht so genau wieso, aber nach diesem Telefonat und vor allem auch nach der letzten Nacht tat diese heiße Dusche so gut, wie noch nie in seinem Leben!
 

Feine Strähnen klebten auf seinem Gesicht und in seinem Nacken, die das Wasser in wirren Bahnen über sein Gesicht, seinen Hals und seinen Rücken lenkten. Die Luft war extrem feucht durch den Wasserdampf, den das heiße Wasser verursachte, und tauchte das gesamte Bad in einen feuchtwarmen Nebel. Langsam strich er sich die Haare aus dem Gesicht nach hinten und seufzte. Er hatte lange genug herumgetrödelt.
 

Während er, durch den Nebel, beinahe blind nach dem Shampoo griff, streifte ein plötzlicher, eisiger Windhauch seine Haut und versah diese mit einer Gänsehaut. Irritiert blickte er auf und schob vorsichtig den Duschvorhang ein Stück zur Seite. Erschrocken keifte er auf, als urplötzlich jemand vor ihm stand: „WAAA!“
 

Deidara grinste breit: „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken...“ Sasori knurrte beleidigt: „Hast du aber! Was willst du?“ Der Blonde musterte ihn eingehend und lächelte schließlich: „Ich wollte nur nach dir sehen und fragen, ob ich etwas für dich tun kann.“ Skeptisch hob er eine Augenbraue. Diesen Blick in den azurblauen Augen kannte er. Mittlerweile sogar sehr gut. Das blonde Biest lag auf der Lauer... Aber diesem würde er es sicherlich nicht einfach machen, auch wenn er gestehen musste, dass ihm diese Ablenkung eigentlich ganz recht war. Das jedoch würde er sicherlich nicht zugeben... noch nicht.
 

Noch immer skeptisch blickend schüttelte er den Kopf: „Alles in bester Ordnung. Ich bin gleich fertig und danach wollte ich mich eigentlich wieder hinlegen...“ Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er Deidaras etwas beleidigte Schnute sah und diesen maulen hörte: „Wirklich? Du kannst mir aber ruhig sagen, wenn ich etwas für dich tun kann...“ - „Werde ich. Und nun lass mich, bitte, in Ruhe duschen, ich muss mir noch die Haare waschen und...“
 

Mit einem Mal sank der Bademantel von den Schultern des Blonden, der ungeniert zu ihm unter die Dusche kam und ihn grinsend ansah: „Ich helfe dir.“ Rasch griff Deidara an ihm vorbei, nicht ohne dabei jedoch „zufällig“ seine Brust zu streifen. Sasori sah den Künstler mit einem schiefen Lächeln an und schüttelte den Kopf: „Du solltest dir so langsam mal neue Tricks einfallen lassen. Die Tour hat ja wohl schon sooo einen Bart!“ Deidara lächelte und verteilte liebevoll das Shampoo in seinen Haaren: „Später.“
 

Rasch war das Haarwaschmittel wieder vom Wasser raus gewaschen und Sasori sah Deidara herausfordernd an: „Und nun?“ Der Blonde lächelte süffisant und nahm das Duschgel an sich: „Was glaubst du?!“ Der Blonde trat einen Schritt näher, bis sich ihre Körper leicht berührten, gab sich etwas von dem Duschgel auf die Hand und stellte die Flasche zurück. Sasori musste lächeln, als er dieses spitzbübische Funkeln in den Augen des Künstlers sah, während dieser begann das Duschgel auf seinen Schultern, seinen Armen und seiner Brust zu verteilen.
 

Langsam glitten die Finger über seine Haut, drückte sich Deidaras Becken immer mehr gegen seines. Er merkte sofort, dass er mit seiner Vermutung Recht gehabt hatte. Das Anliegen des Blonden war eindeutig. Sanft ließ er mit seinen Fingernägeln auf der weichen Haut seine Finger über Deidaras Seiten gleiten, bis sie sich kurz über dessen Hintern wieder trafen und dem Künstler ein freudig-überraschtes Aufkreischen entlockte. Sasori grinste. Diese Stelle war schon immer wie ein Verstärker gewesen. Ein hochgradig empfindlicher Punkt knapp über Deidaras Hintern, der den Blonden jedes Mal in Flammen aufgehen ließ.
 

Er grinste noch immer, als er stürmisch an die Wand gedrückt wurde und aus dem spitzbübischen Blick in den azurblauen Augen ein verlangend-herausgeforderter geworden war. Gepresst wirkte die Stimme und am Rande des Wahnsinns: „Du bist ein Luder!“ Sasori ließ sich den heißen Kuss des Blonden gefallen, reizte die empfindliche Zone jedoch abermals. Deidara warf den Kopf in den Nacken und fauchte: „LUDER!“ Mit gierigem Blick sah der Künstler ihn an, drehte das Wasser ab und zog ihn aus dem Badezimmer.
 

Ohne Umschweife wurde er von Deidara aufs Bett gestoßen, ehe dieser sich augenblicklich auf ihn setzte, ein erhitztes Gerangel ihrer Zungen begann. Grob, aber keineswegs brutal, gruben sich die Hände des Blonden in sein Haar, und presste sich dessen Körpermitte auf ihn.
 

Irgendwie hatte seine Tour um den See wahre Wunder gewirkt. Seine Scheu war verschwindend gering, auch wenn ihm trotzdem eine leichte Röte auf den Wangen lag. Aber es machte so unsagbar viel Spaß! So mies sie am Anfang auch gewesen sein mochten... so phänomenal war es mit der Zeit geworden. Und er hatte das völlig vergessen gehabt!
 

Wie ließ er seine Fingernägel über Deidaras Rücken gleiten, bis zu der empfindsamen Zone. Wieder warf Deidara, den Kuss lösend, den Kopf in den Nacken und kreischte geradezu. Sasori grinste. Wie er dieses Spiel liebte. Keuchend sah der Künstler ihn an und knurrte: „Du legst es wohl heute echt drauf an, oder?“ So unschuldig, wie es ihm in dieser Situation möglich war, schaute er auf und lächelte: „Ich weiß wirklich nicht, was du meinst.“ - „Du hast es ja nicht anders gewollt...“ Deidaras Hand glitt zielsicher unter das Kopfkissen, und ehe Sasori sich versah, waren seine Hände am Bettgestell festgekettet.
 

Wie eine wilde Raubkatze beugte der Blonde sich zu ihm herab. Die noch feuchten Strähnen des langen Haares glitten über seine Brust, während sie sich wieder in wilden und feurigen Küssen verloren. Ungeniert strichen Deidaras Finger über seine Brust und die empfindlichen Punkte dort. Sasori wollte aufkeuchen, doch der Künstler hielt ihn in diesem Kuss, presste ihn regelrecht ins Kissen und quälte ihn leicht grinsend weiter. Unter unterdrückten Lauten bäumte er sich auf, bot Deidara dadurch jedoch noch mehr Angriffsfläche. Der Blonde ließ von seinen Lippen ab, versah dafür seinen Hals mit heißen Küssen, knabberte frech an seinem Ohrläppchen.
 

Sasori winkelte mit einem Mal seine Beine an und Deidara rutschte mit dem Gesicht ins Kissen. Sofort ergriff er die Gelegenheit und biss dem Blonden leicht in die Schulter. Dieser rappelte sich wieder auf und sah ihn wild an: „Na warte!“ Galant rutschte der Künstler ein Stück hinab, um ohne jegliche Vorwarnung die Lippen um ihn zu legen.
 

Sasori keuchte auf. Die Handschellen klapperten am Bettgestell und drückten sich in seine Handgelenke, seine Füße gruben sich in die weiche Decke.
 

Deidara löste sich von ihm und sah ihn verführerisch grinsend an: „Naaa... wie gefällt es dir?“ Schweißbedeckt und keuchend sah er auf und knurrte: „Du bist so ein Biest! Sei froh, dass ich festgekettet bin!“ - „Als ob dir das nicht gefällt...“ Sasori begann zu grinsen: „Ich sag doch: Biest!“ Er kreischte auf, als Deidara sich über seine Brust lehnte und ihn sanft in die empfindlichste Stelle biss. Zu seinem Leidwesen war seine ungekannte Lautstärke in keiner Weise mit Schmerz verbunden, was der Blonde auch sofort in seinen Augen erkannte.
 

Schelmisch grinste der Künstler: „Na endlich! Jetzt kriegst du alles wieder!“ Ohne zu zögern machte Deidara einfach weiter und trieb ihm immer heftigere Wellen unbändigen Feuers durch die Adern. Nach Luft ringend keuchte er: „Okay! Hör auf! Du hast gewonnen!“
 

Deidara ließ tatsächlich von seiner Brust ab, verwickelte ihn in eine ganze Reihe intensiver und wilder Küsse, ehe dieser ihm zuhauchte: „WAS habe ich gewonnen?“ Sasori ballte die Hände zu Fäusten und biss dem Künstler abermals in die Schulter, dem das auch deutlich mehr gefiel als schmerzte, ehe er zischte: „Mach endlich!!!“ Deidara grinste: „Aber zuerst müssen wir uns wohl noch ein bisschen gedu...“ - „DEIDARA! Ich hasse es zu warten!!“
 

Das ließ sich der Blonde nicht zwei Mal sagen! Dieser winkelte seine Beine zitternd an, war Deidara immerhin nicht weniger von der Hitze ihres Miteinanders entfacht worden, wie er selbst, beugte sich zu ihm herab und entlockte ihm abermals ein leidenschaftliches Gerangel ihrer Zungen.
 

Endlich war es so weit...
 

Endlich erlebten sie wieder das miteinander, was endgültig deutlich machte, dass sie ihre Probleme überwunden hatten. Und sie beide würden es mit Haut und Haar genießen.
 


 

Minuten vergingen, in denen sie hilflos nach Luft rangen und langsam wieder zu sich kamen. Deidara ließ sich neben ihm aufs Bett sinken und öffnete die Handschellen, sah ihm schließlich in die Augen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und raunte: „Scheiße, Alter... Wenn ich das früher gewusst hätte, was wir drauf haben...“ - „Deidara?“ - „Ja?!“ - „Halt die Klappe.“
 

Grinsend zog Sasori sich und dem Blonden die Decke über, ehe er seinen Kopf auf dessen Brust legte und mit einem wohligen Seufzen das sanfte Kraulen in seinem Nacken genoss.
 


 

Poch, poch, poch....
 

Poch, poch...
 

Grummelig öffnete Sasori seine Augen und sah auf.
 

Poch, poch, poch...
 

Stöhnend wischte er sich über das Gesicht, während er zum Nachtschränkchen griff und die Lampe anmachte. Er sah sich um. Deidara schlief tief und fest und schien von dem Lärm nichts mitzubekommen...
 

Poch, poch...
 

Knurrend stellte er fest, dass es tatsächlich an ihrer Tür so ungeduldig klopfte, und ließ sich rasch aus dem Bett gleiten. Müde glitt sein Blick über das Display des Weckers... 3:42 Uhr.
 

Poch, poch, poch, poch...
 

So langsam wurde er sauer! Wehe es war nicht wichtig! Rasch zog er sich seine Shorts an und warf sich seinen Kapuzenpullover über, ehe er schlaftrunken zur Tür taperte, diese öffnete und grantig keifte: „WAS?!“ Irritiert hielt er inne, verschränkte die Arme vor der Brust und zischte ungehalten: „Was ist SO wichtig mich mitten in der Nacht aus dem Bett zu schmeißen?!“
 

Madara sah ihn etwas wirsch an und grinste: „Tut mir Leid, Grünschnabel... Ich muss mit dir sprechen.“ Seufzend trat Sasori einen Schritt aus dem Zimmer heraus, zog die Tür bis kurz vor dem Schloss heran und sah seinen Sensei erwartungsvoll an: „Wie gesagt: was ist so immens wichtig, um mich kackendreist um diese Uhrzeit aus dem Bett zu schmeißen?!“ Der Ältere kratzte sich am Hinterkopf und wich seinem Blick aus: „Ich... weiß nicht so genau wie ich es sagen soll...“
 

Wütend funkelte er Madara an: „Sag es einfach!! Ich habe echt genug Probleme, da muss ich mich nicht auch noch mit so etwas rumplagen! WAS? WILLST? DU?“ Der Uchiha blickte gleichermaßen amüsiert, wie genervt auf: „Deine Ungeduld... schön...“ Er seufzte. „Habt... ihr meinen Hinweis bekommen?“
 

Im Zimmer schlug Deidara die Augen auf. Irgendetwas stimmte nicht... Es war so kalt! Er sah sich um. Die Lampe war an, doch Sasori war nicht da. Plötzlich hörte er Stimmen vom Flur her, von der eine eindeutig zu seinem Rotschopf gehörte! Leise stand er auf und schlich in Richtung Zimmertür. Durch den Spalt konnte er Sasori erkennen, sowie einen großgewachsenen Mann mit dunklen, wirren Haaren, der gut ein paar Jahre älter als er war und den Rothaarigen mit einem Blick musterte, der ihm überhaupt nicht gefiel!
 

Sasori verdrehte die Augen und brummte ungeduldig: „Ja, haben wir. Ich verstehe nur nicht, wieso du es mir nicht einfach gesagt hast, sondern diesen Mist mit dem Foto veranstalten musstest! Verdammt, Madara, was für ein bescheuertes Spiel ziehst du eigentlich hier ab?!“ Der Ältere lächelte plötzlich sanft: „Das ist kein Spiel, das weißt du selber. Ich KANN dir nicht mehr sagen, weil dieser Spinner mich sonst endgültig verstümmelt! Es ist kompliziert... und... das Einzige, was ich will ist, dass du diesen Wahnsinnigen kriegst! Aber mehr helfen kann ich dir nicht. Ich habe schon weit mehr getan, als ich darf!“
 

Der Sensei trat einen Schritt näher an ihn heran und senkte die Stimme: „Du wirst die Wahrheit über ihn erfahren, das weiß ich. Und ICH muss noch etwas tun, bevor du dazu kommen wirst...“ Sasori schüttelte ungläubig den Kopf: „Sag mal... wovon zum Teufel redest du?! Ich habe dir gesagt, dass du mir lieber keinen Grund geben solltest dein Wort nicht für voll zu nehmen, aber dazu bist du auf dem besten Wege!“ - „Dann... zeige ich es dir eben...“
 

Erschrocken riss er die Augen auf, als sein Mentor ihn plötzlich an die Flurwand drückte und ihm einfach einen Kuss stahl. Panisch versuchte er Madara von sich zu drücken und dessen Treiben zu unterbinden, jedoch ohne großen Erfolg. Der Ältere war körperlich einfach deutlich stärker als er!
 

Ebenso plötzlich, wie dieser Überfall begonnen hatte, fand er allerdings auch wieder zu einem Ende. Irritiert sah er sich um und konnte kaum glauben, was passierte! Deidara riss mit von Wut verzerrtem Gesicht den Sensei von ihm, packte diesen am Kragen und warf Madara mit dem Rücken an die Wand, ehe der Blonde mit hasserfüllten Augen knurrte: „Pass mal auf, du Arschloch!!! Sieh bloß zu, dass du von hier verschwindest, sonst breche ich dir jeden einzelnen Knochen, verstanden?!“
 

Sasori sah Deidara an und schüttelte den Kopf: „Deidara! Warte!“ Der Künstler ließ jedoch nicht mit sich reden und stieß den Uchiha den Flur herunter: „Verpiss dich!“ Madara richtete sich auf und grinste: „Ist ja schon niedlich. Aber gut, ich gehe. Aber ich werde euch trotzdem helfen, verstanden? Ich werde euch helfen!“ Langsam schritt der Sensei den Flur hinab, während Sasori von Deidara wieder aufs Zimmer gezogen wurde.
 

Als die Tür verschlossen war, blickte der Blonde ihn wütend und doch auch angsterfüllt an und fauchte: „Wieso wolltest du, dass ich es lasse?! Was sollte das?! Hat der das schon einmal gemacht?!“ Vorsichtig trat er an den Künstler heran und versuchte zu erklären: „Bitte, Deidara, verstehe das nicht falsch! Er... hat das nicht zum ersten Mal gemacht, glaube ich...“ - „WAS?! Was soll DAS denn heißen?! Sasori, verarsch mich nicht! Was läuft da mit diesem Arschloch?!“ - „NICHTS! Deidara, ich... ich habe einen Verdacht, und wenn das stimmt, dann... dann haben wir XX!“ Wütend stieß der Blonde ihn weg: „Ich will erst, dass du mir meine Fragen beantwortest!!!“
 

Sasori nickte: „Das werde ich! Glaube mir, da ist NICHTS! Doch wenn ich dir meinen Verdacht erkläre, dann beantworten sich deine Fragen von ganz alleine! Dafür brauche ich nur den Laptop! Ich... hole ihn eben aus dem Wagen und dann erklärt sich alles, okay?“ Flehend blickte er in die azurblauen Augen. Deidara musste ihm einfach vertrauen, bis er diesem ZEIGEN konnte, worum es hier plötzlich ging. Leise wisperte er: „Bitte... sei nicht böse auf mich und lass mich dir zeigen, was ich meine...“
 

Seufzend ließ Deidara die Anspannung aus dessen Körper, dennoch nickte der Künstler schließlich: „Gut, wie du willst. Aber sollte mir dein bescheuerter Sensei jemals wieder unter die Augen treten, dann garantiere ich für rein gar nichts!“ Nun nickte auch Sasori: „Natürlich. Ich bin sofort wieder da.“ So eilig, wie noch nie in seinem Leben, stürmte er aus dem Zimmer und schließlich aus dem Motel, öffnete seinen Wagen, holte den Laptop aus dem Kofferraum und verschloss den Wagen wieder.
 

Sein Herz schlug, von Angst erfüllt, in einem unregelmäßigem Rhythmus, als er letztlich wieder ins Gebäude eilte. Nach nicht einmal fünf Minuten betrat er das Zimmer wieder, warf die Tür ins Schloss und schritt nervös zum Bett: „So, pass auf. Gleich wirst du sehen, was ich meine...“ Plötzlich blieb er stehen und sah sich um. Er war alleine im Zimmer...
 

„Deidara?“ Besorgt legte er das Notebook auf dem Bett ab und sah zum Badezimmer. Doch dort brannte kein Licht. Nervös trat ihm kalter Schweiß auf die Stirn.
 

„Deidara?!“ Er schritt doch zum Badezimmer, öffnete die Tür und fand, wie befürchtet, niemanden vor. Aus Nervosität formte sich allmählich greifbare Angst. Wo war der Blonde?! Er war doch nur 5 Minuten weg gewesen!!
 

„Deidara???!“ Sasori rannte ins Zimmer zurück und sah sich abermals um. Plötzlich fiel ihm etwas auf, was das Blut in seinen Adern gefrieren ließ: Die Kleidung des Künstlers war ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt!
 

„DEIDARA?!“ Panik brach in ihm aus; steigerte seinen Blutdruck, trieb seinen Puls in die Höhe. Deidara hatte doch versprochen zu warten! Er konnte doch alles erklären! Wie ein scheues Tier lief er wirr durch das Zimmer, schnappte mit immer flacherem Atem nach Luft.
 

„DEIDARA!!!!“ Tränen sammelten sich in seinen Augen. Er war alleine... mutterseelenalleine! Deidara war weg! Einfach so! Sasori presste sich die Finger an die Schläfen, als sein Kopfschmerz ihn in die Knie zwang und durch seinen Schädel wie ein Presslufthammer dröhnte. Sein Blick verschleierte sich, seine Ohren nahmen den Aufruhr der Nachbarn nur noch dumpf wahr. Panisch versuchte Sasori sich aufzurichten, doch seine Beine trugen ihn nicht, so dass er umgehend wieder zu Boden fiel.
 

Die Tränen liefen brennend an seinen Wangen herab. Nur vage wurde ihm am Rande klar, dass er wieder abdriftete, doch es war bereits zu spät. Seine Gedanken kreisten bereits und kannten nur eine logische Schlussfolgerung: Deidara war fort, weil dieser wütend über SEIN Fehlverhalten war! Er, Sasori, hatte den Blonden mit seinem infamen Fehler verscheucht! Deidara hatte ihn verlassen! Deidara hatte ihn WIEDER verlassen!!!
 

„Nein... nein... nein! NEIN!!!“ Wie fremdgesteuert hockte Sasori mitten im Zimmer und vergrub sein Gesicht in den Händen, sank nach vorne, bis er auf seinem eigenen Schoß ruhte. Die alles umfassende Leere kehrte mit einem heftigen Schlag zurück. Sagte ihm, dass er es vermasselt hatte. Sagte ihm, dass er niemals perfekt genug wäre, um Deidara wirklich bei sich halten zu können. Sagte ihm, dass Deidara vor Wut gegangen und ihn verlassen hatte.
 

Fahrig glitt sein Blick durch die Gegend, kraftlos griff seine Hand nach der Lampe auf dem Nachtschränkchen, warf diese zu Boden, wo sie mit einem lauten Klirren zerschellte.
 

Wie hatte er nur so dumm sein können?! Er hätte bereits in Lake Butler nicht auf diese entschuldigenden Worte von Madara eingehen dürfen!!! Wieso hatte er das zugelassen?! Und wieso hatte Deidara ihm nicht vertraut?!
 

Langsam griff er eine Scherbe, holte sie zu sich heran.
 

Wieso fühlte er sich so einsam? Wieso war Deidara einfach gegangen? Wieso hatte er wieder gehofft, um doch wieder enttäuscht und zu Boden gestürzt zu werden? Was es auch war, es war SEINE Schuld! Er hätte es doch nie so weit kommen lassen dürfen! Er war nie gut genug für Deidara und er würde es NIE sein!!!
 

Die scharfe Kante durchbrach seine Haut, grub sich in seinen Arm. Sein Blut tropfte auf den Boden, doch er spürte noch nicht, wieso es tropfte. Kein Schmerz an seinem Körper, nur Schmerz und Leere in seinem Geist. Verzweiflung in seiner Seele. Selbsthass in seinem Herzen. Nichts schien durch das rote Blut beruhigt werden zu können. Kein einziger Baustein seiner Apathie.
 

Er drückte fester zu. Sein Blut strömte in immer größerer Menge zu Boden, vermischten sich dort mit seinen salzigen Tränen zu einem Zeugnis dessen, was er hier tat, was seinen Schmerz lindern sollte, und es doch nicht tat... Sein Körper war absolut taub, sein Geist völlig von dieser Welt gedriftet. Wie eine Marionette misshandelte er sich selbst, ohne dabei jedoch irgendetwas zu spüren. Das Einzige, was blieb, egal wie er es betrachtete, das war Leid. Er litt, weil er Schuld war. Er litt, weil er nicht gut genug war. Er litt, weil sein Vertrauen, zart wie eine junge Pflanze, brutal niedergetrampelt worden war. Er litt, weil ihm kein Vertrauen geschenkt wurde. Und am Meisten litt er darunter, dass Deidara ihn verlassen hatte, ihn zurück in die Einsamkeit verbannt hatte...
 

Nur schwach spürte er sein eigenes Blut an seiner Wange, nachdem er kraftlos zur Seite gesackt war. Noch immer liefen die Tränen über seine Wangen und tropften zu Boden. Langsam schlossen sich seine Augen, fiel die Scherbe aus seiner Hand. Er war müde und spürte den Schmerz doch noch nicht. Nicht den körperlichen. Er driftete ab und wusste schon jetzt, dass dieser Schlaf kein ruhiger werden würde...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück