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A past and a future secret

Krieg der Vampire
von

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Entschuldigung auf die Vampir-Art - non-adult

Seufzend warf er die Wohnungstür hinter sich ins Schloss, lehnte sich an diese an und starrte zur Couch, auf der Deidara saß. Es wäre ja auch mal etwas Positives gewesen, wenn der Vampir verschwunden wäre. Aber was beschwerte er sich?! Als ob ihm jemals etwas Gutes widerfahren würde...
 

Der Blonde drehte sich auf dem Sofa zu ihm herum und lächelte: „Mir wurde so langsam schon langweilig.“ Sasori verdrehte die Augen und knurrte: „Versuchs mal mit Verrecken, wird dir sicherlich Spaß machen.“ - „SEHR witzig.“ Deidara stand auf, kam um die Couch herum zu ihm, blieb knapp vor ihm stehen und sah ihn grinsend an: „Ich habe eine Überraschung für dich. Eine kleine Entschuldigung sozusagen...“
 

Ehe er sich wehren oder anderweitig reagieren konnte, wurde er bereits am Handgelenk gepackt und von dem Blutsauger in die Küche gezogen. Sie war nicht sonderlich groß, aber ausreichend und durchaus auch gemütlich. Direkt über der Tür hing die Uhr. Zu ihrer Rechten war die kleine Küchenzeile, die aus einem Herd mit Ofen, dem Kühlschrank, einer Spüle und einem Vorratsschrank bestand. Zu ihrer Linken stand einer kleiner, schmuckloser Küchentisch mit einfachen Holzstühlen. Der längliche Raum endete ihnen gegenüber mit der Außenwand, in der ein kleines Fenster für genügend Licht sorgte.
 

Dennoch brannte das Licht. Es war mittlerweile nach 19 Uhr und die Sonne hatte sich so stark zurückgezogen, dass sie nicht mehr genug Helligkeit in seiner Wohnung spendete.
 

Sasoris Blick wanderte wieder zum Küchentisch, auf dem Teller und Besteck bereitgestellt waren. Zwischen den Tellern stand eine Kerze, die ihr warmes Licht gegen die grelle Küchenbeleuchtung aufzulehnen versuchte. Im Ofen stand seine Auflaufform, in der irgendetwas brutzelte und einen verflucht angenehmen Geruch verbreitete, der ihn beinahe schmerzlich daran erinnerte, dass er seit dem Vorabend schon nichts mehr gegessen hatte.
 

Dennoch hob er skeptisch eine Augenbraue und sah Deidara an, der ihn angrinste und mit funkelnden Augen flötete: „Ich dachte mir, dass wir uns ein gutes Essen verdient haben.“ Er erwiderte den Blick fragend und verschränkte die Arme vor der Brust: „Du verlangst doch nicht von mir, dass ich etwas esse oder trinke, was du mir anbietest, wenn ich vorher nicht hier war?!“ - „Sasori, ich will dich nicht vergiften. Da schwirren mir ganz andere Sachen durch den Kopf.“
 

Wieder grinste der Blonde, dieses Mal nur süffisant. Sasori beugte sich ein Stück vor und hauchte dem Größeren herausfordernd gegen die Lippen: „Genau DAS habe ich befürchtet. Vergiss es!“ Innerlich schlug er seinen Kopf verzweifelt gegen die Wand, als die azurblauen Augen plötzlich einen zutiefst traurigen Blick auflegten und von einer aufrichtig enttäuschten Stimme begleitet wurden: „Jetzt sei doch nicht mehr sauer, es tut mir wirklich Leid! Ich wollte dir vorhin nichts und dafür entschuldige ich mich! Ich habe Stunden gebraucht...“
 

Der Blick des Vampirs durchdrang ihn: „Außerdem... wenn es dir dann besser geht, dann probiere ich erst, um dir zu zeigen, dass ich dir nichts ins Essen oder ins Trinken getan habe.“ Er stockte kurz. „Klemmi.“
 

Sasori seufzte, strich sich durchs Haar und wich dem fragenden Blick aus. Er hatte einen mörderischen Hunger, und wenn die Drag-Queen vorher probierte... Was hatte er zu verlieren?! Sein Leben war doch eh im Arsch, also konnte es ihm auch egal sein.
 

Aus zusammengekniffenen Augen sah er Deidara an und knurrte: „Du probierst vorher!“ Das Strahlen kehrte auf das Gesicht des Blonden zurück, der sich augenblicklich am Herd zu schaffen machte, während er selbst sich resignierend auf einen der beiden Küchenstühle sinken ließ und lautlos seufzte. Nicht nur, dass er sich von einem Vampir Essen andrehen ließ! Nein! Er hatte sich auch noch mies gefühlt, als er das Zeug aus nachvollziehbaren und logischen Gründen abgelehnt hatte! Und nun, da sein „Gast“ nicht mehr so schrecklich enttäuscht war, fühlte er sich irgendwie... besser. Was ihm nicht gefiel und er sich wieder mies fühlte. Es war zum Kotzen! So ein verfluchter Teufelskreis!
 

Er konnte es nicht ertragen, wenn Deidara seine absolut positive Ausstrahlung verlor; er konnte es nicht ertragen, wenn er auch noch Schuld daran hatte; doch ebenso wenig konnte er es eigentlich ertragen, diesem Blutsauger nachzugeben. Sasori überlegte, ob es einen Grund dafür gab, dass er sich immer nur zwischen beschissenen Varianten entscheiden durfte... Denn was er auch tat, er würde sich mies fühlen. Sei es, dass er den Blonden irgendwie undankbar anfeindete, oder dass er gegen all seine Prinzipien verstieß. Womit hatte er das verdient?
 

Er war doch extra losgezogen, um sich seiner Sache wieder klarer zu werden. Und auf dem Friedhof war es auch so gewesen, dass er wieder entschlossen seine Aufgabe vor Augen hatte. Wieso also konnte er all das plötzlich nicht mehr umsetzen?! Er war keine fünf Minuten zu Hause und führte sich wieder auf, als sei er für das Wohlergehen dieses Vampirs verantwortlich... als interessiere er sich dafür, wie es diesem Blutsauger ging.
 

Abermals seufzte er lautlos. Wenn er erst einmal was im Magen hatte und die Nacht durchschlief, dann würde die Sache morgen bestimmt ganz anders aussehen... auch wenn ihm irgendwie klar war, dass er sich damit für den Moment nur beruhigte und dennoch wusste, dass sich sein Problem mit dem Blonden auch morgen oder übermorgen nicht einfach in Luft auflösen würde...
 

Deidara grinste, während er die Auflaufform aus dem mittlerweile ausgestellten Ofen holte und auf dem Herd abstellte. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Es war schon immer schwer gewesen, Sasori an der Nase herumzuführen. Doch seit dessen Reinkarnation schien es beinahe unmöglich zu sein. Aber eben nur beinahe...
 

Ja, er hatte eine kleine Geheimzutat ins Essen gemischt, die ihm aber nichts anhaben würde. Und ja, er war irgendwie ein durchtriebenes Luder, aber kein Mensch konnte nachvollziehen was er für Qualen waren, über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte von einem vampirischen Gefährten getrennt zu sein! Und die letzte Nacht in Sasoris Bett hatten diesen Umstand nicht erleichtert, sondern nur schlimmer gemacht!
 

Außerdem hatte er ja auch nichts Schlimmes vor... Es würde dem Jäger nur trotzdem nicht gefallen. Noch nicht. Von daher... musste er ein bisschen tricksen.
 

Rasch verteilte er zwei Portionen seines Nudelauflaufs auf den beiden Tellern, ehe er eine Flasche Rotwein aus dem Schrank holte, die er bereits vorbereitet hatte. Demonstrativ goss er das dunkelrote Getränk für Sasori gut sichtbar in die beiden Gläser, damit nicht gleich wieder eine Diskussion entfachen würde. Darauf hatte er wirklich keine Lust, denn auch er hatte Hunger und das Essen roch schon eine ganze Weile so verflucht verlockend!
 

Immerhin war das nicht irgendein schnöder Nudelauflauf, sondern eben einer, der von ihm als Vampir gekocht worden war. Er konnte die feinen Aromen viel besser abschmecken und ertrug dieses fade und gepanschte Zeug nicht, das manche Menschen auch noch als Essen zu bezeichnen wagten! Ein menschlicher Nudelauflauf war kein Essen, sondern ein Unfall, mehr aber auch nicht...
 

Als alles angerichtet auf dem Tisch stand, machte Deidara rasch das Küchenlicht aus und setzte sich an den von der Kerze beleuchteten Tisch zu Sasori. Er musste sich ein heiteres Lachen eisern verkneifen. Der Blick war unbezahlbar!
 

Völlig verwirrt und ungläubig sah der Akasuna den Vampir aus großen Augen an und keifte: „Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz, oder?! Willst du mich verarschen?!“ Natürlich schüttelte Deidara den Kopf und lächelte ihn süßlich an: „Nicht doch. Aber ein Essen muss genossen und zelebriert, nicht aber lieblos verputzt werden! Ein bisschen stilvolle Atmosphäre tut dir schon nicht weh.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und kochte innerlich schon wieder vor Wut: „Stilvoll?! Moment, nur zum Verständnis... du behauptest, dass es stilvoll ist, wenn mir ein Vampir in MEINEM Morgenmantel gegenüber sitzt... bei Kerzenschein mit Rotwein für einen Nudelauflauf?! Das ist nicht stilvoll, das ist im besten Fall abgrundtief kitschig!“
 

Der Blonde grinste ihn anzüglich an: „Das sagst du nicht mehr, wenn du erst einmal probiert hast.“ Sasori verdrehte die Augen und seufzte: „Der Hunger wird’s schon reintreiben... Also sieh zu und probier endlich!“ - „Unromantischer Klotz.“ - „Aufdringliche Fummeltrine!“
 

Akribisch beobachtete er jeden noch so kleine Bewegung Deidaras und versuchte seine Aufregung im Zaum zu halten, da der Vampir natürlich die Gelegenheit beim Schopf ergriff und sich gekonnt in Szene zu setzen versuchte. Demonstrativ blickten die azurblauen Augen in seine. Langsam und geschmeidig nahm der Blonde die Gabel an sich, belud diese mit einer Portion Essen und führte sich dieses mit einem süffisanten Lächeln zum Mund. Ohne den Blick zu lösen, begann Deidara ein wenig zu pusten, um den Happen etwas abzukühlen.
 

Sasori knirschte leise mit den Zähnen. Diesem Clown machte es eindeutig zu viel Spaß ihn zu provozieren! Es war zum Haareraufen, dass er rein gar nichts machen konnte... diese verfluchte Kodex zwang ihn dazu, sich diese Tortur mit diesem Spinner anzutun! Und der wiederum schien in keiner Art und Weise die Lust an diesem Theater zu verlieren... Ganz im Gegenteil...
 

Mit einem beinahe lasziven Seufzen schob Deidara sich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die Gabel in den Mund, allerdings nicht, ohne die Lippen so darum zu schließen, als ginge es hier um alles, nur nicht ums Essen! Eigentlich tat der Mund des Vampirs gerade so, als ginge es hier um nichts anderes, als eine anzügliche Unverschämtheit, was von dem Blick in den blauen Augen, die ihn noch immer fixierten, deutlich unterstrichen wurde.
 

Quälend langsam nur entließen die Lippen die mittlerweile leere Gabel wieder, pressten sich um die Zinken aufeinander und schimmerten leicht rosa. Nachdem das Stück Auflauf unauffällig gekaut und heruntergeschluckt war, wurde aus dem süffisanten Lächeln des Blonden ein Grinsen, ehe dieser mit der Zunge die Saucenreste von der Gabel leckte und auch dabei den Blickkontakt zwischen ihnen nicht abbrach.
 

Innerlich tobte Sasori, schimpfte und drehte diesem dreisten Vampir immer wieder den Hals um, auch wenn er nach außen hin absolut ruhig zu sein schien. Er würde einen Teufel tun und jetzt nachgeben, auch wenn er mehr als deutlich spürte, wie sein Gesicht immer dunkler wurde. Seine Wangen glühten merkbar, doch er hielt den Blick. Nachgeben kam gar nicht in Frage! So weit käme es noch! Nicht nur sein Stolz verbot ihm diese Geste... Nein... so sehr er sich und den Blonden dafür hasste, so sehr fesselte ihn dieser Anblick auch noch!
 

Die Doppeldeutigkeit konnte offensichtlicher nicht sein, und doch konnte er sich nicht vollständig dagegen wehren, dass ihn diese Anzüglichkeit... nervös machte. Nicht besorgt oder ängstlich nervös, sondern...
 

Viel eher ertappte er seinen Verstand dabei, wie dieser sich das Essen bei dieser ganzen Aktion einmal wegdachte, nur um sich gleich darauf wieder mit Händen und Füßen dagegen zu wehren. Er konnte jetzt nicht wegschauen, um sich nicht zu verraten. Er musste hinsehen, um zu beweisen, dass es ihm nichts ausmachte, auch wenn das nicht stimmte. Er musste es sich selbst wohl am Meisten beweisen... Das war abartig und nicht mehr! Punkt!
 

Deidara lächelte wortlos, griff nach dem Weinglas und setzte es sich an die Lippen, um einen Schluck von dem süßen Nass zu trinken. Wenn der Jäger wüsste, was ihm gerade so alles durch den Kopf ging... er würde nicht so vermeintlich ruhig dasitzen! Doch die sonst so blassen Wangen des Rothaarigen glühten vor Verlegenheit, was ihm nur noch mehr Fantasien bescherte. Denn so abgeneigt, wie Sasori die ganze Zeit tat, war dieser definitiv nicht. Und das machte das Warten für ihn noch quälender, als es ohnehin schon war!
 

Am Liebsten würde Deidara das Essen total ignorieren, er war auf ganz andere Sachen hungrig! Aber er hatte so viele Jahre überstanden, da würde er das bisschen Geduld auch noch aufbringen können, auch wenn er sich wie ein Hund vor dem Knochen fühlte, den er sehen, aber nicht haben konnte. Mit der richtigen Taktik jedoch würde er schon noch kriegen, was er wollte...
 

Sasori beobachtete, wie der Vampir das Glas wieder auf dem Tisch abstellte und ihn anlächelte: „Zufrieden?“ Er beschloss, die Doppeldeutigkeit geflissentlich zu ignorieren und nickte: „Ja.“ Endlich unterbrach Deidara den Blickkontakt und widmete sich wieder ganz normal dem Essen zu, als sei nie etwas gewesen: „Dann wünsche ich guten Appetit.“ Einen Moment harrte der Rothaarige noch aus, beobachtete, wie der Blonde ungeniert zu essen begann, ehe er auch zur Gabel griff und seinem Hunger endlich nachgab.
 

Mit großen Augen blickte er auf, als er das erste Stück probiert hatte. Das war... So etwas Gutes hatte er noch nie gegessen! Er konnte nicht genau sagen woran es lag, aber er hatte niemals gedacht, dass ein augenscheinlich einfacher Nudelauflauf so dermaßen... köstlich sein könnte! Die feinsten Aromen verbanden sich zu einer schieren Symphonie an Geschmack, kreierten ein Ergebnis, welches seinesgleichen suchte! Es war perfekt.
 

Herausfordernd sah Deidara ihn an und lächelte selbstsicher: „Schmeckts?“ Wenn der Blutsauger nun dachte, dass er diesem auch noch den Gefallen tat und gestehen würde, dass er sich wirklich in seiner Einschätzung getäuscht hatte, dann lag dieser aber gewaltig schief. Er starrte eisern auf seinen Teller und knurrte: „Man kann es essen.“ Rasch konzentrierte er sich auch wieder genau da drauf, denn er spürte den überheblichen und, zu seinem Leidwesen, besser wissenden Blick auf sich. Der Blonde wusste, dass er log. Zumindest maßlos untertrieb. Trotzdem würde er nichts anderes behaupten oder zugeben, als er eben getan hatte!
 

Knapp 20 Minuten später hatten sie schweigend aufgegessen und Sasori merkte, dass die Müdigkeit ihren Tribut einforderte. Er hatte es in letzter Zeit wirklich übertrieben gehabt mit der Arbeit. Diese Nacht würde er sich ordentlich ausschlafen. Und morgen konnte es dann wie gewohnt weitergehen. Nun, da er auch etwas im Magen hatte, erschien ihm die Situation auch nicht mehr ganz so tragisch zu sein. Er würde Deidara einfach mitnehmen und schnell würde dem Blutsauger die Lust auf seine Gesellschaft vergehen, wenn dieser ständig dabei zusehen müsste, wie er seinesgleichen ausmerzte. Der Plan war simpel, aber sicherlich auch ebenso effektiv.
 

Während Deidara sogar brav alles in die Spüle räumte, leerte er sein Glas und sah den Blonden streng an: „Heute schlafe ICH aber wieder in meinem Bett, verstanden?!“ Der Angesprochene sah ihn über die Schulter hinweg an und lächelte: „Schade.“ - „Hast du verstanden?!“ - „Ja doch. Gern geschehen, übrigens.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und knurrte etwas kleinlaut: „Ja, schon gut... danke.“ Er stand auf und schaffte es nicht mehr, sich das Gähnen zu verkneifen, ehe er brummte: „Ich hau mich hin. Mach keine Dummheiten... und wehe du machst Krach! Morgen muss ich wieder arbeiten.“ Der Vampir ließ von der Spüle ab und kam langsam auf ihn zu, lächelte dabei noch immer: „Keine Sorge, ich werde schon brav sein. Aber du musst mir eine Frage dafür beantworten...“
 

Sasori verdrehte die Augen, nickte aber: „Gut, was willst du wissen?“ - „Wo, um alles in der Welt, ist eigentlich unser 'Freund' hin?! Das wollte ich dich den ganzen Tag schon fragen...“ Nun war es der Jäger, der grinste: „Sag nicht, dass du das nicht weißt?“ Der beleidigte Schmollmund verriet ihm, dass der Blonde wirklich keine Ahnung hatte. Sein Grinsen wurde noch etwas breiter und kühler: „Wenn man einem Vampir oder einem Lykaner den Kristall nach ihrem Tod entreißt, dann lösen sich ihre Körper in Nichts auf.“ - „WAS?!“ Sasori nickte: „Ja. Was meinst du, wieso ich so viele von euch jagen konnte, ohne einmal ernsthaft erwischt zu werden?! Ohne die Kristalle verschwinden die Überreste nach einer Weile ganz von alleine... okay, bis auf die Sauerei, die man dabei hinterlässt. Aber ich putze lieber ein wenig, als ständig eine Entsorgungsmöglichkeit suchen UND putzen zu müssen.“
 

Etwas verwirrt schüttelte Deidara den Kopf: „Das wusste ich wirklich nicht... Aber... bisher hat es auch noch keinen Freak gegeben, der die Kristalle ernsthaft sucht...“ Wieder entwich dem Akasuna ein Gähnen, ehe er knurrte: „Sei froh, dass ich zu müde bin, um mich aufzuregen.“ Plötzlich lächelte der Blonde ihn wieder an, trat einen Schritt näher, strich ihm mit einem Finger über die Brust und legte die Lippen an sein Ohr: „Dabei bist du so niedlich, wenn du dich aufregst...“
 

Mit einem leisen Keuchen taumelte er einen Schritt zurück und zischte weit weniger überzeugend, als ihm lieb war: „Lass das! Ich habe dir was dazu gesagt!“ Himmel! Mit einem Mal war er schweißgebadet, glühten nicht nur seine Wangen, sondern sein ganzer Körper. Dieser Mistkäfer versuchte das echt schon wieder! Alleine dieser gierige Blick in den azurblauen Augen machte ihn schier wahnsinnig... doch in Zusammenhang mit dieser hauchenden, leisen und kehligen Stimmlage war es schon beinahe so etwas wie Folter, als Deidara antwortete: „Entschuldige... du solltest dich vielleicht wirklich hinlegen und ein bisschen... entspannen....“
 

Sasori schluckte schwer und nickte: „Ja. Du solltest vorher aber noch einmal das Bad aufsuchen, denn ich werde kein Auge zumachen, wenn die Tür offen ist, verstanden?! Also sieh zu, damit ich abschließen und schlafen kann...“ Der Blonde lächelte: „Ganz wie du willst...“
 

Erleichtert atmete er auf, als der Vampir wieder auf Abstand ging und seelenruhig in Richtung Badezimmer stolzierte. Nach ein paar sehnsüchtigen Atemzügen folgte er, zumindest bis ins Schlafzimmer, wo er sich erschöpft aufs Bett setzte. So müde war er schon lange nicht mehr gewesen... Mit bleischweren Armen entledigte er sich kraftlos seiner Stiefel und seines Mantels, ehe er sich kurz komplett aufs Bett sinken ließ. Nur kurz die Augen ausruhen... nur kurz...
 

Deidara hing mit dem Ohr an der Tür und lächelte zufrieden, als kein Geräusch mehr zu hören war. Vorsichtig öffnete er die Tür wieder und kehrte ins Schlafzimmer zurück, wo der Rotschopf etwas unbequem auf dem Bett lag und eingeschlafen war. Rasch machte er das Licht auf dem Nachtschränkchen an und im Rest der Wohnung aus, so dass nur noch die kleine Lichtquelle sich gegen die Dunkelheit zu behaupten versuchte.
 

Zärtlich glitt sein Blick über den Schlafenden und ein paar Minuten genoss er dieses Bild einfach nur. Nichts auf dieser Welt konnte es mit dieser Schönheit aufnehmen. In all den Jahrhunderten nicht, die er nun bereits lebte. Und diese atemberaubende Schönheit gehörte zu ihm!
 

Langsam schritt er auf das Bett zu und lächelte. Er würde seiner Schönheit die wohl schönste Nacht bescheren, die der Rothaarige in seinem bisherigen menschlichen Leben je gehabt hatte. Diesen „Traum“ würde Sasori sicherlich nicht so schnell vergessen...
 

Behutsam und äußerst geduldig schob Deidara die Bettdecke zur Seite, ehe er mit leicht zitternden Händen und sehnsüchtigem Blick den schlanken Körper des Jägers von dessen gesamter Kleidung befreite. Er ließ seine Hände über die noch immer schweißbedeckte Haut gleiten, legte Sasori mit dem Kopf vorsichtig auf das Kissen, so dass dieser richtig und vor allem bequem lag.
 

Lautlos glitt schließlich der Morgenmantel von seinen Schultern und landete auf dem Fußboden. Nur noch mit Shorts bekleidet, krabbelte Deidara zu seinem Gefährten auf das Bett, legte sich auf die Seite neben diesem hin und stützte seinen Kopf mit einer Hand ab, während sein Blick und die Finger seiner anderen Hand über den warmen, hellen und vom Schweiß leicht feuchten Oberkörper glitten.
 

Er konnte gar nicht so genau sagen, wer von ihnen flachatmiger war. Aber es war auch nicht wirklich von Bedeutung. Viel wichtiger war, dieses Bild in sich aufzusaugen und diese verboten perfekte Haut unter seinen Fingern zu spüren, diesen betörenden Duft wahrzunehmen und diese einmalige Schönheit zu betrachten. Niemals würde er etwas gegen Sasoris Willen tun. Nein, er würde sicherlich nichts tun, was er hinterher bereuen würde. Aber es war so eine Qual gewesen, all die Jahre in schmerzlicher Sehnsucht von seinem Rotschopf getrennt zu sein. Und es war eine sadistische Folter, diesen endlich wieder in seiner Nähe zu haben, ohne aber diese Nähe spüren zu dürfen, die er so brauchte...
 

Mehr wollte er doch gar nicht. Noch nicht. Mehr konnte er in diesem Moment nicht verlangen.
 

Deidara rückte noch ein wenig näher, legte seine bebenden Lippen auf die salzige Haut des Kleineren und seufzte leise auf. Wie kleine Stromstöße kribbelten sie und das Zittern breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Er schloss seine Augen, während eine Träne sich ihren Weg seine Wange hinab bahnte. Es tat so unglaublich gut, er hatte Sasori so fürchterlich vermisst!
 

Hauchzarte Küsse auf der blassen Haut verteilend, setzte er sich auf und beugte sich über den Rothaarigen. Die Träne landete auf der sich hebenden und senkenden Brust unter ihm, die der Blonde rasch weg küsste. Diese Woge aus Gefühlen überrollte ihn schier. Alles, was er so lange verdrängt hatte, entfaltete sich in einer Mischung aus Glück, Sehnsucht, Verlangen, Erleichterung und Unglauben. Sein Magen kribbelte in einer Art Schwerelosigkeit, sein ganzer Körper verlangte nach mehr...
 

Es war nicht einfach nur Gier, die ihn erfüllte. Es war so viel mehr! Er verzehrte sich nach Nähe, Berührungen, Liebe...
 

Vorsichtig setzte er sich auf den völlig entblößten Körper und strich dem Kleineren zärtlich über die noch immer glühende Wange, ehe er beide Hände auf der Brust des Akasuna ablegte. Vorsichtige, zarte Bewegungen vollführten sie, nahmen jeden so erreichten Millimeter der zarten Haut wahr. Mit einem Lächeln merkte Deidara, wie Sasoris Körper immer wärmer wurde. Ja, sein Plan war vielleicht ein wenig gemein wenn er bedachte, was für ein Klemmi da unter ihm lag. Aber er kannte seinen Gefährten. Im Grunde gefielen ihm solche Berührungen, auch wenn er sich immer ein wenig geziert hatte.
 

Und was war verwerflich daran, sich ein wenig der eigenen Sehnsucht zu entledigen, während man den Anderen ein wenig verwöhnte? Diesen Sturkopf hatte er immer schon ein wenig zu seinem Glück zwingen müssen. Und mehr als die Erinnerung an einen Traum würde eh nicht bleiben. Aber es wäre der wohl heißeste Traum, den sein Rotschopf als Mensch jemals gehabt hatte...
 

Neckisch strich er mit den Fingerspitzen über Sasoris empfindliche Punkte auf der Brust. Deidara schloss die Augen, als er ein leises Keuchen hörte. Wie lange hatte er darauf verzichten müssen!? Allein dieses Geräusch richtete sämtliche Härchen an seinem Körper auf, trieb ihm den Schweiß aus den Poren. Mit jeder Berührung schien seine Körpertemperatur zu steigen...
 

Er beugte sich vor und legte seine Lippen wieder auf die entblößte, vom Schweiß leicht bedeckte Brust. Dieser Geruch, dieser Geschmack... es raubte ihm beinahe den Verstand, wie göttlich es war! Vergessen hatte er es nie, aber es war dennoch ein Unterschied, ob man es in Erinnerung hatte oder wieder wirklich wahrnehmen konnte! Langsam wanderte er mit seinen zitternden Lippen zu einem empfindsamen Punkt, ließ sie sachte darüber gleiten und spürte, wie er sich ihm begann entgegenzurecken.
 

Leise keuchte der Vampir und wiederholte das Prozedere, tauschte seine Lippen jedoch gegen seine Zunge aus. Der Körper unter ihm begann zu zittern, wand sich leicht und ließ doch diese süßlichen Geräusche des Wohlgefallens hören. Deidara war leicht schummrig und er spürte deutlich, dass ihn alleine diese kleinen Gesten zwischen ihnen unheimlich entfachten. Dennoch hielt er sich eisern zurück. Er durfte und wollte diese Situation nicht schamlos ausnutzen, auch wenn er an seinem Unterleib deutlich spürte, dass er es könnte, wenn er denn wollte...
 

Aber darum ging es ihm nicht! Sicherlich wollte er seine Sehnsucht stillen, auch. Aber vor allem wollte er dem Unterbewusstsein seines Gefährten ein wenig auf die Sprünge helfen...
 

Er hauchte einen Kuss auf die schmalen Lippen, die hin und wieder ein leichtes Keuchen von sich gaben und ein wenig zitterten. Deidara lächelte glücklich und schob sich ein Stück weiter Richtung Fußende, bis er auf Sasoris Beinen saß und sich wieder nach vorne beugte, um weitere Küsse auf dessen Bauch zu verteilen. Rasch jedoch ließ er seine Zunge wieder über die salzige, schimmernde Haut gleiten, was durch einen schnelleren Atem und mehr dieser schrecklich vermissten Laute zur Belohnung hatte. Doch nicht nur das... Auch drückte sich die Körpermitte des Kleineren immer deutlicher gegen seinen Körper und Deidara wurde beinahe schwarz vor Augen.
 

Seine eigene Männlichkeit drängte sich ungeduldig gegen den Stoff der Shorts, regelrecht um Befreiung flehend. Trotzdem versuchte der Blonde, sich erst einmal auf etwas anderes zu konzentrieren. Er hatte noch genug Zeit, sich um sich selbst zu kümmern...
 

Mit einem leisen Stöhnen ließ er seine Zunge um den Bauchnabel des Jägers kreisen, der sich immer stärker unter dieser Zuwendung wälzte, immer lauter klar machte, dass dieser nicht weniger erregt war, als er selbst. Mit dem kleinen Unterschied, dass es für Sasori ein sehr realistischer Traum war. Deidara lächelte leicht, ehe er seine Zunge im Bauchnabel des Rothaarigen versenkte, der trotz des tiefen Schlafes ein göttliches Stöhnen von sich gab.
 

Deidara erwiderte diesen Laut und warf den Kopf in den Nacken. Wenn das so weiterging würde er ohne eine Berührung explodieren! Schon jetzt zeichnete sich seine Lust unter den Shorts ab... die dazu noch so unsagbar eng geworden waren, dass sich ein leichter Schmerz einstellte. Doch dieser alleine hielt ihn davon ab etwas zu tun, was er hinterher bereuen würde...
 

So beließ er es dabei, seinem Gefährten mit seinen Lippen einen Traum zu bescheren, den dieser so schnell nicht vergessen würde... und sich selbst von der süßen Qual dieses Anblicks und dieser Geräusche zu erlösen.
 


 

Völlig außer Atem ließ er sich neben seinem Liebsten auf das Bett fallen und wartete erschöpft, bis er endlich wieder normal Luft bekam und die Nachwirkungen dieser Aktion weitgehend verklungen waren.
 

Er wischte sich über das schweißnasse Gesicht und seufzte zufrieden. So hatte er sich seit Jahrhunderten nicht ausgepowert!
 

Langsam und ein wenig missmutig erhob er sich. So schön es auch war, SO konnte er Sasori nicht zurücklassen, denn ansonsten hätte er sich die Mühe im Vorfeld sparen können. Der Rothaarige würde sofort ahnen, dass etwas nicht stimmte.
 

Rasch zog er dem Schlafenden dessen Shorts über und entfernte die „Beweise“ mit einem Handtuch vom Bett, ehe er die Decke über den erschöpften Körper zog. Einen Augenblick lang blieb er noch stehen und betrachtete das schöne, schlafende Wesen lächelnd. Sanft hauchte er einen Kuss auf Sasoris Lippen, strich diesem eine Strähne aus dem Gesicht und flüsterte: „Ich liebe dich so sehr...“
 

Deidara sammelte seine Shorts ein, warf sie in den Wäschekorb, holte sich neue aus dem Schrank und zog sich diese, wie auch den Morgenmantel über. Lächelnd tänzelte er beinahe zur Tür, schloss diese von innen ab und kehrte noch einmal zum Bett zurück, wo er die Lampe ausschaltete. Im Schutze der Dunkelheit ging er zum Fenster, schob dieses ein Stück nach oben und stahl sich lautlos nach draußen, wo er das Fenster wieder schloss und mit federleichten Bewegungen über einen kleinen Vorsprung zum Küchenfenster eilte, durch das er wieder in die Wohnung kam.
 

Auch als er sich im Wohnzimmer schließlich auf die Couch legte, lächelte er noch immer. Die nächsten Tage würden definitiv erträglicher werden. Endlich war diese verlangende Sehnsucht einigermaßen vernünftig gestillt worden, die selbst in der Nacht zuvor keine rechte Erlösung hatte finden wollen. Doch nun... nun fühlte er sich leicht, befreit und einfach nur glücklich.
 

Sicherlich waren da trotz allem gewisse Zweifel in ihm. Er hatte Sasori etwas gegeben, was dieser eigentlich nicht wollte. Aber dieser machte sich auch keine Vorstellung davon wie es war, weit über 100 Jahre auf den einen zu warten, mit dem man diese Dinge teilen konnte, wollte, durfte. Es gab keinen anderen in seinem Leben. Es gab nur Sasori. Und so sehr sich sein Geist an diesem neuen Zusammentreffen erfreute, so sehr seine Gefühle wieder aufgeblüht und genährt worden waren, so sehr hatte sich auch sein Körper über all die Jahre nach seinem Gefährten gesehnt...
 

Müde schloss er seine Augen. Er würde Sasori die Wahrheit sagen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war. So lange würde der Rothaarige sich mit der „Tatsache“ anfreunden müssen, dass er einen sehr feuchten Traum gehabt hatte... und er selbst musste so lange damit leben, dass er unfaire Mittel angewandt hatte, um etwas zu bekommen und etwas zu geben, das ihm noch nicht zugestanden hätte. Aber einen anderen Weg hatte er nicht mehr gesehen... Und es war doch schön gewesen... Und auch dem Akasuna hatte es gefallen, so viel stand fest!
 

Er lächelte. Nein. So schlimm war es wirklich nicht. Vielleicht würde der kleine Klemmi dadurch mal ein bisschen lockerer. Sie beide hatten etwas gewonnen. Niemandem hatte es geschadet. Und, zum Teufel nochmal, es war der absolute Wahnsinn gewesen!
 

Irgendwie kam Deidara nicht umhin, sich ein wenig schadenfroh auf den morgigen Tag zu freuen. Er war mehr als gespannt, wie Sasori wohl mit diesem Traum umgehen würde... Das würde sicherlich sehr amüsant werden. Nicht, dass der Rothaarige auch nur ein Wort darüber verlieren würde, aber er könnte ja „zufällig“ dafür sorgen, dass sein Liebster dieses Erlebnis bloß nicht vergaß, sondern hin und wieder daran erinnert wurde.
 

Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen schlief er schließlich beseelt ein...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-03-11T14:48:47+00:00 11.03.2012 15:48
Hey!

Danke das du das gemacht hast mit dem non-adult Kapitel!
Ich finds toll :)
Übrigens: Ich liebe Nudelauflauf!

Liebe Grüße
Mops


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