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Fireflies II

Encore
von

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New York war kein Workshop gewesen. New York war eine einzige Prüfung gewesen.

Erst als er wieder in Chicago gelandet war, war die Anspannung von ihm abgefallen.

Cam hatte gewusst, dass Tyler ihn vom Flughafen nicht abholen konnte, da er bei seinem Vater arbeiten musste. Es war schade, aber machen ließ sich da nichts.

Er war gerade in seine Wohnung getreten, als sein Handy klingelte.

Er ging ran, wusste dass es sein Freund war.

Erschöpft ließ sich Cameron auf dem Sofa nieder. „Hey!“

„Hey Cam! Geht’s dir gut? Wie war der Flug?“

Sie hatten sich erst heute Morgen vor dem Abflug gesprochen, dennoch beruhigte es Cameron ungemein Tylers Stimme zu hören.

„Ging alles gut. Ich könnte auf der Stelle einschlafen.“ Er war sich sicher, dass man ihm seine Kraftlosigkeit anhörte. Er hatte die Tage über kaum geschlafen.

„Das glaub ich dir gern. Sehen wir uns heu-“

Cameron hörte, wie jemand Tyler ansprach. Ein kurzer Wortwechsel schien stattzufinden, von dem Cam allerdings nicht viel verstand.

„Cam, das war mein Dad. Ich muss auflegen… Bis nachher.“

„Tyler, ich weiß nicht, ob-“

Doch sein Freund hatte bereits aufgelegt.
 

Wegen Tyler hatte er sich aufgerafft und auf den Weg ins Studio gemacht. Er hoffte nur, dass er auch dort sein würde.

Die große Anlage war aufgedreht, das war schon zu hören, ehe er überhaupt richtig im Gebäude war. Mal schauen, was seine Freunde wieder anstellten. Die Crew Routine war es jedenfalls nicht…

Unterwegs kam er an Danny vorbei, der mit dem Rücken zu ihm stand und damit beschäftigt war irgendwelche Poster und Plakate an die Wand zu bringen.

„Hey Danny!“

Sein Kumpel drehte sich um, als er seinen Namen hörte. Ein Grinsen tauchte auf seinem Gesicht auf. „Alter! Willkommen im Lande!“

„Danny, ich war in New York!“

„New York, New York!“ Der Blonde trällerte vor sich hin. „Wenn du Tyler suchst, der ist bei den anderen.“

Sehr aufschlussreich… „Alles klar.“ Aber das war eben Danny. „Danke.“

Cams Instinkt führte ihn weiter in den gigantischen Hauptraum.

Wie er vermutet hatte, tummelten sich die meisten der Tänzer dort. Unter anderem sah er Liz und Jason. Und Tyler.

Einige von ihnen tanzten, aber da hatte er jetzt keinen Blick für. Er wollte einfach nur noch zu seinem Freund. Sie bemerkten ihn nicht.

Cameron ging zu ihnen, trat hinter Tyler und umarmte ihn von hinten. Endlich. Dabei waren es nur einige Tage…

„Cameron!“ Der Dunkelblonde drehte sich in der Umarmung und strahlte ihn an. Er drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Willkommen zurück! Ich hatte gesagt, wenn du in der nächsten halben Stunde hier nicht auftauchst, hätte ich dich angerufen. Schön, dich wieder bei mir zu haben.“ Noch ein Kuss.

„Ja. Ich bin nur wegen dir hier, du hättest auch bei mir vorbei-“

Tyler unterbrach ihn und küsste ihn erneut. „Ja, das hätte ich tun sollen. Tut mir Leid, auch dass ich dich heute am Telefon so abgewürgt hatte. Nur Dad…“

„Schon okay.“ Cameron war darüber informiert, wie Tyler zu seinen Eltern stand und hatte Verständnis. Dennoch war er ein wenig enttäuscht, dass sein Freund sich nicht um ihn bemüht hatte. Aber vielleicht sollte er sich einfach nicht so anstellen.

„Du musst mir alles in Ruhe erzählen, ja?“

„Klar. Nur nicht unbedingt jetzt.“

Tyler strich ihm zärtlich über die Wange.

Cam schaute sich um. Als sein Blick die Tänzer streifte, erstarrte er. Das konnte nicht sein…

Einer von ihnen erweckte Camerons gesamte Aufmerksamkeit. Er kannte den Stil… Der Fremde stand mit dem Rücken zu ihm, sodass er sich nicht vergewissern konnte. Auch die Sicht auf den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand war versperrt.

Tyler schien zu bemerken, dass etwas nicht stimmte. „Cam?“ Sein Griff um ihn wurde ein wenig fester.

Phil hatte die Musik leiser gedreht, als er wohl erkannt hatte, dass Cameron da war. „Leute! Cameron ist wieder im Hause!“

Diejenigen, die ihn noch nicht bemerkt oder in der Zwischenzeit noch nicht begrüßt hatten, hießen ihn nun auch willkommen. Es war ein schönes Gefühl, ein Gefühl des Nachhausekommens. Doch er hoffte inständig, dass er sich gerade eben getäuscht hatte.

Aber als er sich umdrehte, erkannte er, dass dies nicht der Fall war. Er stand vor ihm. Neil stand vor ihm. Leibhaftig.

Cam krallte sich in das Shirt von Tyler, der einen Arm um ihn gelegt hatte. Diesem konnte das nicht entgehen. „Schatz?“

„Hallo Cameron.“

Eine bedrückende Stille trat ein, in der irgendwie jeder zu ahnen schien, dass etwas nicht stimmte.

„Warum bist du hier?“ Seine Stimme klang gefestigter, als er geglaubt hatte.

„Na, um dich zu sehen. Ich wusste, dass wir hier die ganze Zeit vom gleichen Cameron gesprochen hatten.“ Neil zuckte mit den Schultern, blieb lässig. So, wie Cam ihn kannte.

Er war hier fehl am Platz. Eindeutig. Er wollte ihn nicht hier haben. „Warum?“

„Kann mich jemand aufklären, was hier abgeht?“ Tyler hatte ihn näher an sich gezogen. Cameron war froh um diesen unterbewussten Beschützerinstinkt seines Freundes. Er brauchte Halt, sonst würde er entweder auf Neil losgehen, oder aber zusammenbrechen.

„Wir kennen uns bereits.“ Sein Gegenüber blieb ruhig.

Kennen war gut gesagt…

„Tyler…“ Cameron holte Luft. „Neil ist mein Ex.“
 

Tyler war bereit gewesen, Neil eigenhändig rauszuschmeißen. Das hatte Cameron ihm angesehen.

Neil hatte allerdings soviel Weitsicht gehabt und war freiwillig gegangen. Er hatte gesagt, er würde sich melden. Wie und warum auch immer, wollte Cameron gar nicht wissen. Tyler war stinksauer. Er verhielt sich auch gegenüber Cam abweisend.

Er betete dafür, dass sein Freund nicht sauer auf ihn war.

„Wir hatten nicht gewusst, dass Neil und du… Dass ihr euch kennt.“ Chloe war bei ihm und versuchte ihn, wie so oft zuvor, aufzumuntern.

Ihm ging es beschissen. Er hatte anstrengende Tage hinter sich, hätte gerne etwas Entspannung gehabt. Stattdessen taucht sein verfluchter Ex-Freund wie aus heiterem Himmel in einer vollkommen anderen Stadt auf und Tyler war gekränkt. Schlimmer konnte es nicht kommen. „Ist mir egal, was ihr gewusst hattet und was nicht.“ Er vergrub sein Gesicht in den Händen. Das konnte doch alles nicht wahr sein… „Mir geht’s um Tyler… Wo ist er?“

Chloe schwieg. Sie hatte keine Antwort.

„Ich bin hier…“ Es war nicht mehr als ein Flüstern, aber Cameron schaute auf. Tyler stand im Türrahmen. „Chloe, lässt du uns bitte allein?“

Ihre gemeinsame Freundin verließ ohne ein weiteres Wort den Raum, aber hatte Cam vorher noch beruhigend auf die Schulter geklopft.

Tyler griff sich einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber. Er wich seinem forschenden Blick aus.

„Kannst du mir das erklären?“ Tyler war erstaunlicherweise ruhig. Er machte eher den Eindruck, als wäre er verletzt, nicht wütend.

„Nein.“ Cam konnte es einfach nicht erklären. Er hatte keine Ahnung, warum Neil hier war. Warum das alles aus dem Ruder zu laufen schien.

„Hör zu.“

Cameron spürte Tylers Hand auf seinem Oberschenkel.

„Es hat nichts mit dir zu tun. Ich liebe dich, das weißt du. Ich bin nicht wütend auf dich. Nur… Nur verdammt angepisst, dass ich so hinters Licht geführt worden bin. Aber das ist nicht deine Schuld. Ich hätte bei dir bleiben sollen.“

Ja, das hätte er. Es war für Cam um einiges unangenehmer Neil in die Augen sehen zu müssen. Tyler ging es darum, dass er belogen worden war.

„Cameron, warum ist er hier?“

„Ich weiß es nicht!“ Warum verstand Tyler es denn nicht? Er war verzweifelt. „Ich habe keine Ahnung. Wir…“ Er wusste nicht, ob er Tyler alles erzählen sollte… Aber Verschweigen war in dieser Situation genauso wenig hilfreich. „Wir sind damals im Streit auseinander gegangen. Ich weiß nicht, ob er es mir nicht gegönnt hatte oder was der eigentliche Grund war. Jedenfalls war er der festen Überzeugung der Umzug nach Chicago und meine Ausbildung wären lächerliche Ideen. Neil versuchte mir einzureden, dass ich es lassen sollte. Aber meine Liebe zum Tanzen war größer, als die zu ihm…“

„Verstehe.“

„Ich hab Angst, Tyler.“

„Wovor?“

„Ich weiß nicht, was Neil von mir will. Ich hab ihm unmissverständlich gesagt, dass es sich für mich erledigt hat, wenn er mich davon abhält mir meine Zukunft aufzubauen.“

„Richtige Entscheidung.“

„Tyler…“

„Ich bin bei dir, Cameron.“

Er hatte Neil geliebt. Es war nicht mit dem zu vergleichen, was er nun für Tyler empfand, um Längen nicht, aber dennoch hatte er ihn geliebt. Er hatte ihm in Minneapolis eine neue Welt gezeigt, als er am Abgrund gestanden hatte. Das hatte Cameron nicht vergessen.

Er hatte Angst, Angst davor, dass alte Gefühle aufkommen konnten… Angst, dass die Vergangenheit ihn einholte. Angst, Tyler zu verletzen, ihn zu verlieren.

Nein, das war keine Angst.

Er hatte Panik.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  rosenstern
2012-03-30T19:01:23+00:00 30.03.2012 21:01
Unerwartete Űberraschung.
Armer Cam. Tolle Rückenstärkung seitens Tyler.
Einfach super. Danke.
Von:  shiory
2012-03-20T21:13:21+00:00 20.03.2012 22:13
Oh mein Gooott. Drama Drama Drama ;D <3
Ich hoffe ja nicht, dass es soweit kommt >.<
Der soll wieder verschwinden <.<
Aber schön geschrieben <3 Richtige Spannung dadrin^^


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