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Der Jäger im Taxi

Law and Order: Special Victims Unit
von

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Ein seltsamer Cop

Als der Krankenwagen eintraf, saß Lt. Kanegawa neben dem Opfer auf der Straße. Weitere Streifenwagen trafen ein, Polizisten stiegen aus und sperrten den Tatort ab. Kurz darauf hielt ein ziviles Polizeifahrzeug neben den Streifenwagen und Det. Benson und Det. Stabler stiegen aus. Sie ging zum Opfer, er sah sich das Taxi an.

Det. Benson blieb überrascht stehen, als sie am Krankenwagen ankam, und traute ihren Augen kaum. In der offenen Hecktüre des Krakenwagens saß AdA Alexandra Cabot.

„Das darf doch nicht wahr sein! Elliot!“, rief sie ihren Partner zu sich. Det. Stabler sah auf und fragte rufend: „Olivia, was ist los?“

„Das Opfer ist Alex Cabot“, kam prompt die Antwort. „Was?“, Det. Stabler ging zum Krankenwagen hinüber, um sich zu vergewissern, dass seine Partnerin auch recht gesehen hatte.

Als er am Krankenwagen an kam, sah er sie. Alex Cabot bot ein Bild des Jammers. Sie hatte ein blaues Auge, einen Riss in der Bluse und ihr Make-up war völlig verschmiert. „Was ist passiert?“, wollte Det. Stabler wissen.

„Der Taxivergewaltiger hat sie erwischt“, antwortete Lt. Kanegawa, „Vergewaltigt hat er sie glücklicher Weise nicht und das nur, weil ich zufällig auf die Taxe gestoßen bin.“

Det. Stabler sah ihn misstrauisch an, kam aber nicht dazu etwas zu sagen, denn in diesem Augenblick kam der Streifenwagen, der hinter dem Täter hergefahren war, zurück. Die Scheibe ging runter und einer der zwei Insassen teilte ihnen mit, dass der Täter entkommen war. Alle drei machten höchst unzufriedene Gesichter ob dieser Nachricht.

Schließlich begleitete Det. Benson Miss Cabot ins Krankenhaus, während Det. Stabler und Lt. Kanegawa zurück aufs Revier fuhren. Dort gab Lt. Kanegawa seine Aussage zu Protokoll.

Einige Zeit später kam Det. Benson ins Büro und teilte ihren Kollegen mit, was Miss Cabot ausgesagt hatte. Nämlich, dass sie in der Nähe ihres Büros von einem maskierten Mann in ein Taxi gezogen worden war, das darauf hin quer durch Manhattan fuhr, bis es am Fundort anhielt.

Der Fahrer war dort ausgestiegen und zu Fuß um die nächste Ecke gegangen. Der Maskierte hatte, nachdem der andere verschwunden war, auf sie eingeschlagen und an ihrer Bluse gezerrt, um sie ihr auf zu machen, bis diese gerissen war. Als er ihr unter den Rock fasste, war Lt. Kanegawa dazu gekommen und den Rest kannten sie ja schon.

Lt. Kanegawa stand daneben und schien nur mit halbem Ohr zu zu hören. Schweigend starrte er vor sich hin. „Was ist los?“, fragte Det. Stabler, „Sie sehen so nachdenklich aus.“

Der angesprochene seufzte und antwortete: „Wissen Sie, ich habe einfach das Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist.“ „Was meinen Sie damit?“ „Er wird heute Nacht noch einmal zuschlagen.“

„Sind Sie sicher?“ Det. Stabler sah ihn Stirn runzelnd an. „Wie kommen Sie darauf?“, fragte nun auch Det. Benson.

„Nun“, erwiderte Lt. Kanegawa, „bei seinem letzten Überfall wurde er gestört und konnte deshalb sein Werk nicht vollenden.“

„Ich verstehe, Sie meinen also, dass der Täter sich ein weiteres Opfer suchen wird, um da weiter machen zu können, wo Sie ihn unterbrochen haben“, stellte Det. Benson fest. Ihr Partner nickte bestätigend.

In diesem Augenblick klingelte das Telefon und Det. Tutuola nahm ab. Als er wieder auflegte, hatte sein Gesicht einen ernsten, ja besorgten Ausdruck angenommen. „Der Taxivergewaltiger hat noch mal zugeschlagen“, sagte er in erstem Ton, „79. Ost, Ecke Third Avenue.“

„Sieht so aus, als hätten Sie Recht“, sagte Det. Stabler zu Lt. Kanegawa. Der seufzte nur und meinte, ihm wäre es lieber gewesen, er hätte nicht Recht gehabt. Det. Tutuola fügte noch an, dass das Opfer bereits im Mercy Krankenhaus sei.

Capt. Craigon schickte Det. Tutuola und Sgt. Munch zum Tatort und Det. Benson und Det. Stabler ins Krankenhaus, um das Opfer zu befragen. Sie sollten Lt. Kanegawa mitnehmen.

Als sie losgingen bemerkte Det. Benson, das Lt. Kanegawa nicht mehr da war. Ihr Partner meinte beschwichtigend, dass er wohl schon zum Tatort gefahren war.

Sie ahnten nicht, dass Lt. Kanegawa in diesem Augenblick ins Mercy Krankenhaus fuhr. Dort angekommen, wies er sich als Cop aus und wurde von der zuständigen Ärztin zum Opfer gebracht.

Sie teilte ihm mit, dass das Opfer Casey Novac hieß. Er fragte, ob sie wüsste, welchen Beruf Miss Novac ausübte. Die Ärztin war sich nicht ganz sicher, meinte aber Miss Novac sei stellvertretende Staatsanwältin. Lt. Kanegawa bedankte sich und gab der Ärztin zu verstehen, dass sie gehen konnte, dann betrat er das Zimmer.

Casey Novac saß auf einer Untersuchungsliege und war übel zugerichtet worden: ein blaues Auge, Hämatome an den Handgelenken. Offenbar war die Spurensicherung und eine gynäkologische Untersuchung bereits gemacht worden, denn Miss Novac trug einen grauen Jogginganzug, den sie sicherlich nicht getragen hatte, als man sie fand.

Sie sah ihn verwundert an und sagte: „Eigentlich hatte ich jemand anderen erwartet.“ Lt. Kanegawa grinste und erwiderte: „Ich kann mir denken, um wen es sich dabei handelt: Det. Benson und Det. Stabler. Nicht wahr?“

„Stimmt, da haben Sie Recht.“ Sie lächelte. Lt. Kanegawa konnte sehen, dass ihr das nicht leicht fiel. „Woher kennen Sie die beiden?“

„Ich arbeite mit ihnen zusammen am Fall ‚Taxivergewaltiger’.“ Sie schwiegen. Nach ein paar Sekunden unterbrach Lt. Kanegawa die Stille.

„Mein Name ist Jamie und ich möchte, dass Sie mir erzählen, was genau passiert ist.“ Miss Novac sah ihn misstrauisch an. „Was gibt es da zu sagen? Es ist abgelaufen wie bei allen anderen Opfern auch.“

Der mürrische Unterton sagte genug. Es war mehr als offensichtlich, dass sie nicht reden wollte. „Ich kann verstehen, dass Sie nicht darüber reden möchten. Es wäre trotzdem besser, Sie würden es“, sagte er sanft.

Sie drehte den Kopf demonstrativ weg und fragte nur: „Wem soll das was nutzten?“ „Na, Ihnen natürlich und der Polizei, aber Sie werden sicherlich den größeren Nutzen davon haben.“

Miss Novac drehte den Kopf zurück und sah ihn an. „Meinen Sie wirklich?“, fragte Miss Novac unsicher. „Klar. Für die Seele ist es wichtig, den Schmerz zu zu lassen, damit sie heilen kann.“

Lt. Kanegawa tat noch zwei Schritte auf sie zu und stand nun direkt vor ihr. Tränen rannen über ihre Wangen und sie lehnte ihren Kopf an seine Brust. Nach ein paar weitern Sekunden des Schweigens sagte Lt. Kanegawa: „Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich kenne deinen Schmerz.“

Diese Worte spendeten ihr Trost und berührten ihre Seele. Er legte vorsichtig einen Arm um sie, darauf bedacht, ihr den Freiraum zu lassen, den sie im Moment brauchte.



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