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Grauschatten

Eine graue Welt wird bunt
von

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Nur eins....

„Ist die Welt nicht bunt?“

„Nein leider ist Sie grau und trostlos.“

„Wirklich? Schade ich hätte die Welt lieber bunt, aber wenn Sie grau und trostlos sein soll, dann nehme ich jetzt einen Pinsel und male Sie bunt an. Mal sehen was du dann sagst.“
 

Was wer dann sagst?!
 

Ich bin allein.
 

Wer bin ich, das ich mir anmaße die Welt bunt anzumalen. Ich existiere nicht für die Wesen dieser Welt, denn ich bin ein Grauschatten.

Ich ziehe mit meinem Pinsel über die Welt und male Bilder an jede freie Fläche die es gibt, jedoch halten meine Bilder nur Minuten. Denn ich bin ein formloses Wesen, ein grauer Schatten, ein Grauschatten.
 

Mein erster Tag auf dieser Welt war einer der schönsten meines bisherigen Seins. Es war einer der ersten warmen Frühlingstage eines Jahres, was weit zurück liegt, die Sonnenstrahlen drängen durch meinen formlosen Körper. Ich schmeckte die Welt um mich herum und dann sah ich es, Blumen, tausende von wunderschönen farbenprächtigen Blumen. Ich tanzte um die Blumen herum, ich spürte ihre Bewegungen, ihr Leben. Lange verbrachte ich bei meinen Blumen, bis eines Tages ein Wesen mein kleines Reich betrat.
 

Es war kein Mensch, die kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht, obwohl mein Reich ein Gewächshaus war. Eine Katze hatte sich hierher verirrt, groß, schlank und so elegant, sofort hatte ich mich in sie verliebt. Ihr Fell war wunderschön, ich wünschte mir eine Katze zu sein. An diesem Tag erfuhr ich, dass mein Körper formbar war. Doch ich wollte nie mehr eine andere Form besitzen, als die einer Katze.
 

Ich verließ mein Reich zusammen mit der Katze, die meine Anwesenheit spürte doch mich nicht ausmachen konnte.

Ein eisiger Wind zog mich mit sich hinfort, weit weg von meinen Blumen und meinem Reich.
 

Einige Tage später flaute der Wind ab und ich war gefangen in einer tristen Stadt. Ich fühlte mich schlecht und so allein. Die Stadt stank und war trist und grau. Die wenigen Grünflächen konnten mich nicht glücklich machen. Selbst der Anblick von Katzen schenkte mir keine Erfüllung. Den Weg zurück in mein Reich kannte ich nicht.
 

Ich akzeptiere mein tristes Dasein und streifte elegant wie eine Katze durch mein neues Reich.
 

So vergingen die Monate und Jahre und ich bewegte mich nur noch selten. Mein Leben führte ich in einem alten maroden Haus ohne Leben darin, den auch so fühlte ich mich.

Doch es kam der Tag, an dem ein Trupp Menschen in das Haus einfiel. Das Haus jedoch wich nicht, sondern die Menschen befreiten es von seiner maroden Last. Es erblühte, wie meine Blumen in einem neuen Glanz.
 

Farben, die Sonne kam durch die Fenster und lies das Haus strahlen. Es war so herrlich wie an meinem ersten Tag. Ein Maler verzierte die alten Wände und ich beobachtete Ihn dabei. Von Tag zu Tag erstrahlten mehr Zimmer und ich konnte das Leben im Haus spüren, auch ich erwachte zum neuen Leben.
 

Von nun an wusste ich Farben sind mein Leben. Mein Sein bestand darin die Welt in bunten Farben zu tauchen. Am letzten Tag der Malerarbeiten verlor mein geliebter Künstler einen seiner Pinsel.

Das war mein Zeichen das ich richtig lag. Doch wie sollte ich den Pinsel greifen, ich war doch nur ein grauer Schatten.

So saß ich Stunde um Stunde vor meinem neuen Lebensinhalt und grübelte über das aufheben nach. Vielleicht war es ja so wie mit dem Formwechseln. Ich wollte eine bestimmte vorm und ich bekam sie.
 

Oh, es kostete mich Tage bis ich den Pinsel endlich heben konnte. Von diesem Tag an zog ich umher.
 

Malen konnte ich ohne einen Farbtopf, warum kann ich nicht erklären. Auch halten meine Bilder nur für Minuten, doch ich male sie gern.
 

Wenige Menschen und Wesen erblicken die Zeitlich begrenzten Bilder, doch zaubern diese den Wesen dieser Welt für einen kurzen Augenblick ein Lächeln aufs Gesicht.
 

Ich liebe meine Aufgabe, ich liebe mein Sein. Ich bin ein Grauschatten, der die Farben liebt. Für mich ist die Welt bunt, auch wenn ich manchmal nachhelfen muss.
 

Vielleicht seht auch Ihr einmal eins meiner Bilder und denkt „Was ist diese Welt bunt.“
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-03-22T21:33:59+00:00 22.03.2012 22:33
Eine schöne Geschichte, wunderbar geschrieben. Der Charakter wirkt auf mich sehr interessant, wenngleich man nicht mehr über ihn erfährt (was vielleicht auch daran liegt, dass es halt einfach eine Art Kurzgeschichte ist :D) Vielleicht werd ich auch an deinem Wettbewerb dazu teilnehmen, mal schauen, ob mir da noch etwas einfällt!


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