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Angel's Tale

aus dem Leben Ayames
von

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Leise vor sich hinsummend schlenderte Kouyou die trotz der frühen Stunde schon erstaunlich volle Einkaufsstraße entlang. Gestern als Takanori ihn von der Arbeit aus angerufen hatte, um für das Abendessen abzusagen hatte er direkt in der Agentur angerufen, um seinen Termin möglicherweise auf den Samstagmorgen zu verschieben. Was glücklicherweise auch geklappt hatte. Denn der Blonde hatte sich schon denken können, dass sein Mann auch heute sicher wieder zur Arbeit musste und dem war auch so gewesen, Takanoris Boss hatte den Braunhaarigen wegen irgendetwas wahnsinnig wichtigem um acht Uhr heute Morgen schon wieder ins Büro bestellt. Ayame war ja noch bei Sono und so würde Kouyou heute Vormittag sowieso nichts Besseres zu tun haben, als zu dem eigentlich für Montag geplanten Shooting zu gehen.

Er hatte die letzte Woche lange überlegt, wie er sich bei seinem Mann für die ganzen wunderbaren Geschenke und Aufmerksamkeiten, die er in letzter Zeit bekommen hatte, bedanken konnte und hatte sich dann letztendlich für dieses Shooting entschieden. Einerseits weil es die außergewöhnlichste Idee war, die er gehabt hatte und andererseits weil, wenn er mal ehrlich war, wurde er auch nicht jünger und in ein paar Jahren würden die Bilder sicher nicht mehr so ansehlich werden wie jetzt.

Das Fotostudio befand sich im siebten Stock eines Hochhauses und als Kouyou den kleinen Empfangsbereich betrat, wurde er direkt von einer jungen Frau freundlich begrüßt, die ihm versicherte, dass man ihn schon erwartet hatte. Was er jetzt genau zu erwarten hatte, da hatte er jedoch keinerlei Idee. Immerhin hatte Kouyou noch nie ein Fotoshooting gemacht, okay Takanori hatte früher öfter Fotos von ihm gemacht, aber das war etwas komplett anderes.

„Sie können sich hier umziehen, dort liegen Bademantel und Schlappen zum Überziehen. Wenn sie fertig sind, gehen sie einfach in das Zimmer auf der anderen Seite.“ Die Frau hatte Kouyou in eine kleine Umkleide gebracht, verabschiedete sich jetzt und ließ den Blonden alleine zurück. Okay, ausziehen würde er gerade noch so hinkriegen, wobei ihm jetzt doch auch leichte Zweifel kamen, ob das, was er hier vorhatte, richtig war. Immerhin würde er gleich nackt vor wildfremden Menschen stehen müssen und auch wenn er nicht gerade der schüchterne Typ war, kostete das doch einiges an Überwindung. Mal abgesehen davon, dass er auch nicht unbedingt sicher war, ob Takanori so begeistert davon wäre, dass lauter völlig Fremde ihn nackt sahen. Aber da er jetzt schon mal hier war, konnte er auch nicht mehr zurück.

Kouyou entledigte sich also seiner Klamotten, schlüpfte in den flauschigen Bademantel, der gerade mal Minirocklänge hatte. Würde seinem Mann bestimmt auch gefallen, wenn er in sowas zu Hause rumrannte, er wusste ja wie sehr der Manager in seine Beine vernarrt war und die kamen darin nun wirklich gut zur Geltung. Als er fertig war sich noch einmal kritisch im Spiegel zu begutachten, ging der Blonde dann wie angewiesen in den Raum gegenüber, der sich als geräumiges und mit verschiedenen Sets eingerichtetes Studio herausstellte. Dort stand in einer Ecke ein weißes Himmelbett mit hellen Laken, in der anderen ein rot-gepoltertes Sofa, eine kleine Küchenzeile und noch viele andere Aufbauten, alle vor Bluescreens.

„Herr Matsumoto?“, riss ihn eine weibliche Stimme aus seinen Beobachtungen. Als er sich umdrehte blickte er in das freundliche Gesicht einer jungen Frau, die offensichtlich die Fotografin war, zumindest hatte sie eine Kamera in der Hand.

„Ehm, ja. Was?“ Langsam wurde er dann doch ein bisschen unsicher, was er als nächstes machen sollte.

„Freut mich, dass sie gekommen sind. Ich bin Tanaka Saiko, ich bin ihre Fotografin heute und ich gehe mal davon aus, sie haben noch nie ein Nacktshooting gemacht.“ Die Frau hatte ein angenehmes Lächeln und irgendwie nahm das Kouyou ein wenig Nervosität. „Für wen sind die Bilder denn bestimmt?“

„Ehm, für meinen Mann.“

„Ah, okay. Also ich habe da ein paar Ideen, sie haben sehr hübsche Beine, ich denke, die sollten wir betonen. Ansonsten ich bin eher Verfechter der Ansicht, dass es erotischer ist, wenn man nicht alles billig einfach nackt präsentiert. Ich denke mal, sie wollen ja kein Pornoheftchen haben, also bleiben wir lieber ein bisschen verdeckter. Das wirkt edler und es regt die Fantasie an und ich denke, dass dürfte mehr in ihrem Interesse sein, wenn sie die Fotos als Geschenk für ihren Mann haben wollen.“ Die Fotografin wirkte zumindest auf den ersten Blick also schon mal kompetent und der Blonde war auch ganz zufrieden mit der Idee. Sich einfach breitbeinig, nackt auf einen Stuhl setzen und so ein paar Fotos von seinem Intimbereich machen, das hätte er auch zu Hause alleine hinbekommen und das war auch wirklich nicht das, was er wollte. Er wollte auf keinen Fall, dass die Bilder nachher aussahen wie Wichsvorlagen aus Pornoheften.

„Ja, das wäre mir sehr recht. Kann ich mir die Sets aussuchen? Ich hätte gerne ein paar Bilder auf dem Sofa, was für einen Hintergrund kann ich dazu wählen?“ Zumindest dass man auf die grünen Flächen, die hinter den ganzen Aufbauten standen, per Computer verschiedene Landschaften oder ähnliches projizieren konnte wusste er.

„Ja gerne, wir machen alles so wie sie wünschen. Sie können nachher auswählen, ich kann ihnen einen einfachen Hintergrund, eine Tapete oder aber auch ein Kaminzimmer in den Hintergrund legen, das würden wir nachher entscheiden, wenn die Bilder fertig sind.“
 

Das Shooting verlief dann entspannter als Kouyou gedacht hätte. Anfänglich war es ihm ein wenig unangenehm sich vor der Fotografin und ihren beiden Assistenten nackt zu präsentieren, aber das Gefühl hatte ziemlich schnell nachgelassen. Einerseits weil die ganze Atmosphäre allgemein so professionell wirkte, dass es ihn beruhigte und andererseits weil er sich nicht wie befürchtet nackt irgendwo räkeln musste. Angefangen hatten sie mit einigen Bildern von nur ihm, wobei Uruha besonders die Aufnahmen halb seitlich von hinten gefielen. Dann hatten sie Bilder auf dem Bett gemacht und schlussendlich hatte er auch die Bilder auf dem Sofa bekommen. Was ihm aber am besten an den Bildern gefiel, war, dass obwohl es Nacktbilder waren, er so gut wie nie komplett entblößt zu sehen war und wenn dann war das Auge der Kamera nicht auf seinen Intimbereich fokussiert. Die Bilder waren wirklich schön und kein bisschen billig und so war er als er das Fotostudio am Nachmittag wieder verließ, dann doch wieder ganz zuversichtlich, dass Takanori das Geschenk gefallen würde. Er hatte die Bilder einmal komplett in digitaler Form bekommen und einmal seine Auswahl von Lieblingsbildern in einem hübschen Album. Jetzt musste er sich nur noch überlegen, wann und wie er seinem Schatz das Geschenk gab. Aber da hatte er auch schon eine Idee. Und dafür würde er sich jetzt erst mal noch etwas Schönes zum Anziehen kaufen. Ob Takanori mittlerweile wohl schon zu Hause war? Der Blonde hatte keine Ahnung wann sein Mann heute von der Arbeit kommen würde und eigentlich wollte er gerne da sein, wenn er kam, denn immerhin hatten sie in der Woche schon zu wenig Zeit füreinander und da wollte er das bisschen Zeit, was ihnen dieses Wochenende zu zweit oder auch zu dritt blieb, je nachdem ob Ayame überhaupt schon zu Hause war, nicht auch noch damit verschwenden, dass er alleine shoppen ging, das könnte er auch in der Woche während seiner Mittagspause machen. Vielleicht sollte er sich dann doch mal auf den Weg nach Hause machen, die Sachen könnte er auch noch nächste Woche kaufen.
 

*
 

Als Takanori am späten Nachmittag nach Hause kam, fand er die Wohnung gänzlich leer vor. Kouyou war nirgends zu sehen und auch von Ayame fehlte jede Spur. Okay, ihr Sohn hatte sich wahrscheinlich immer noch bei Sono eingenistet, aber wo sein Mann war konnte der Manager sich beim besten Willen nicht erklären. Wobei der vielleicht so ganz alleine einfach Langeweile zu Hause gehabt hatte und zum Shoppen oder so gefahren war, was Takanori ihm auch nicht verdenken konnte. Wer verbrachte schon gerne das ganze Wochenende alleine zu Hause. Nur dumm, dass er jetzt wohl alleine hier war, dabei hätte er dieses Wochenende so gerne mal wieder etwas Zeit mit seinen beiden Engeln verbracht. Und wenn es nur bei gemeinsamen vor dem Fernsehen liegen und Pizza essen gewesen wäre.

Das Klingeln des Haustelefons riss den Manager aus seinen Überlegungen.

„Gott, endlich geht mal einer dran. Wo wart ihr denn die ganze Zeit?“ Es war Ayames Stimme, die durch den Hörer schallte, kaum hatte der Braunhaarige abgehoben.

„Dir auch einen wunderschönen Tag, mein Sohn. Ich war bis eben arbeiten und wo Kouyou ist, weiß ich nicht. Willst du abgeholt werden?“ Takanori nahm ja immernoch an, dass sein Sohn bei Sono war und da er sich ja bewusst war, wie sehr er den Kleinen verhätschelt hatte, ging er einfach mal davon aus, dass dieser nicht Bahn fahren wollte.

„Nein, ich wollte eigentlich fragen, ob ich noch ‘ne Nacht bei Sono bleiben kann.“, kam es jedoch vom anderen Ende.

„Err… klar, kein Problem, wenn Sonos Eltern damit einverstanden sind.“ Eigentlich kam es dem Manager sogar ganz recht, er würde seinen Sohn zwar auch ganz gerne mal wieder sehen, hatte er ja seit Donnerstagabend nicht mehr, aber so hätte er einen entspannten, ruhigen Abend mit Kouyou alleine und seinen Mann hatte Takanori die letzte Woche ja ebenfalls sträflich vernachlässigt. Außerdem musste er noch über Maki mit dem anderen sprechen und da wäre es doch ganz praktisch, wenn Ayame nicht da wäre. Denn der Junge sollte auf keinen Fall was von der Sache mit seiner Mutter mitbekommen bevor Kouyou nicht sein Einverständnis gegeben hatte.

„Gut, ich ruf dann morgen früh wegen abholen an, okay?“

„Ja, tu das. Aber lass es uns so machen, dass wir dann gemeinsam frühstücken gehen oder so, das freut deine Mutter bestimmt.“ Und Takanori würde es auch freuen, etwas Zeit mit seinen zwei Lieblingen zu verbringen. Ayame war auch einverstanden und so einigten sie sich darauf, dass er morgen relativ früh wieder anrief.

Nachdem der Manager das Gespräch mit seinem Sohn beendet hatte, verzog er sich erst mal ins Bad und duschte ausgiebig. Dafür hatte er ja heute Morgen dank des Notrufs seines Chefs keine Zeit gehabt. Wobei der ominöse ‚Notfall‘, wegen dem Takanori hatte kommen müssen, sowas von lächerlich gewesen war. Es hatten ein paar vergleichsweise unwichtige Daten für das Firmenprofil gefehlt, was wohlgemerkt auch nicht seine Schuld gewesen war, da er bis heute Morgen mit diesem Teil der Präsentation gar nichts zu tun gehabt hatte. Aus reiner Schikane hatte sein Chef dann noch von ihm gefordert, er solle dann doch gleich die komplette Präsentation neu machen. Klar, Takanori liebte seinen Job, es war sein Traumberuf, aber langsam fing es wirklich an, ihn innerlich fertig zu machen, wenn er noch länger den Launen dieses Tyrannen ausgesetzt wäre, wäre das sicher nicht förderlich für seine Gesundheit. Aber kündigen oder den Arbeitsplatz wechseln waren auch keine Alternativen. Einerseits weil er ja wirklich keinen anderen Job wollte, sondern nur einen anderen Boss und andererseits weil er wusste, dass er trotz seiner beruflichen Erfolge und seiner Qualifikation wohl kaum Chancen hatte, einen ähnlich gut bezahlten Job zu finden, nicht mit seinen Familienverhältnissen und ohne einflussreiche Fürsprecher und die hatte er nicht, er konnte ja nicht einmal den Besuch einer Elite-Uni vorweisen, er hatte sich einfach hochgearbeitet und wenn er ehrlich war, auch ein bisschen Glück gehabt. Ein schlechterer Job war auch keine Alternative, er wollte Ayame und Kouyou nicht ihres Lebensstandards berauben. Vor allem seinem Sohn hatte er doch immer alles bieten wollen und im Endeffekt würde es ihn sicher mehr belasten, wenn er dem Kleinen nicht mehr jeden Wunsch erfüllen könnte als es die schlimmste Schikane am Arbeitsplatz je könnte. Außerdem war es ja nicht immer so gewesen, die meiste Zeit war sein Arbeitsplatz ja angenehm gewesen, es kämen also sicher auch wieder bessere Zeiten.

Der Manager stand eine halbe Ewigkeit so unter der Dusche, dachte über alles Mögliche nach. Aber das warme Wasser tat einfach gut und Zeit zum Nachdenken hatte der Braunhaarige auch gebraucht. In letzter Zeit war so viel passiert, dass er gar nicht richtig hatte verarbeiten können.

Als er das Bad verließ, konnte Takanori leise Geräusche aus der Küche vernehmen, Kouyou war also inzwischen heimgekommen. Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen des Älteren und er schlich leise Richtung Küche, lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete einfach seinen Mann dabei, wie er an der Arbeitsplatte herum werkelte. Selbst bei so banalen Tätigkeiten wie Gemüse schneiden, hatte der Blonde eine solche Anmut und so einen Zauber, dass der Kleinere ihm stundenlang dabei zusehen könnte. Vielleicht war er ja verrückt oder er war einfach nur unsterblich verliebt in den anderen.

„Du weißt, dass ich es gar nicht mag, wenn du mich beobachtest.“, riss ihn Kouyous Stimme aus seiner Träumerei, dabei hatte der Blonde sich nicht mal umgedreht, geschweige denn in seinem Tun gestoppt. „Ich hab mir gedacht, du hast bestimmt Hunger, also hab ich schon mal mit kochen angefangen. Kannst du losfahren, Ayame holen, damit ihr wieder da seid, wenn das Essen fertig ist?“

Langsam überwand Takanori die paar Meter, die sie noch trennten, legte seine Arme um Kouyous Hüfte und schmiegte sich eng an den Rücken seines Mannes. „Ayame wollte noch eine Nacht bei Sono bleiben, ich hab’s ihm erlaubt.“

„Aber dann hab ich ja viel zu viel gekocht.“, murrte der Jüngere, wand sich für Takanoris Geschmack schon wieder viel zu viel in seinen Armen. Er wusste auch, dass Kouyou so kaum richtig kochen konnte, aber er wollte den anderen gerade einfach nicht loslassen.

„Keine Angst, ich ess das alles, ich bin am Verhungern.“ Und wie um seine Wort zu unterstreichen, knurrte sein Magen einmal laut. Aber er hatte ja wirklich den ganzen Tag noch nichts gegessen.

„Wenn du das sagst.“ Der Blonde kicherte leise, entfernte Takanoris Hände jetzt mit etwas mehr Nachdruck von seiner Hüfte, drehte sich dafür aber zu dem anderen um und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Und jetzt lass deine Finger noch eine halbe Stunde bei dir, sonst wird das Essen nie fertig.“

„Okay, eine halbe Stunde.“, säuselte der Braunhaarige, stahl sich noch einen Kuss von seinem Mann und entfernte sich dann wirklich ganz brav aus der Küche. Er würde einfach ein bisschen Fernsehen gucken, auch wenn wie sooft mal wieder nichts Interessantes lief. Also beschäftigte er sich mit durch die Programme zappen bis Kouyou irgendwann mit zwei Tellern und einem süßen Lächeln zu ihm kam.

„Ich dachte, wir essen einfach hier.“, sprach er, reichte dem Manager einen Teller und ließ sich neben diesem auf dem Sofa nieder, kuschelte sich auch gleich an den Braunhaarigen, was ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen des Älteren zauberte. „Wie war dein Tag?“

„Grausam, irgendwann bringt der Job mich noch um.“ Der Braunhaarige lachte leise, merkte aber sofort, dass Kouyou die Sache wohl nicht so lustig fand, dabei hatte er die Aussage ja nur so halb ernst gemeint.

„Taka, ich mach mir langsam wirklich Sorgen, das ist überhaupt nicht witzig.“

„Schatz, du musst dir keine Gedanken machen, es ist ein bisschen stressig, aber ich schaffe das schon. Es wird auch wieder besser.“ Er wollte Kouyou ja wirklich nicht beunruhigen, auch wenn es ihn natürlich freute, dass der Jüngere sich so um ihn kümmerte. „Wenn die Sache mit der Fusion erfolgreich durchkommt, geht alles wieder normal.“ Hoffte er zumindest, aber nach heute konnte er sich auch gut vorstellen, dass sein Chef schon dabei war, sich neue Gemeinheiten für die nächsten Wochen zu überlegen.

„Ich weiß, aber ich will nicht, dass du dir irgendwann mal zu viel zumutest, weil du glaubst deinen Job unbedingt halten zu müssen wegen Ayame und mir. Es ist viel wichtiger, dass wir alle gesund sind, als das wir alles kaufen können.“

„Danke und ich verspreche, dass ich auf mich aufpasse.“ Er würde sich wirklich etwas überlegen, damit er demnächst nicht mehr so fertig wirkte, er wollte dieses Gespräch nicht dauernd wieder führen müssen, er wollte seinem Mann nicht andauernd Sorgen bereiten. „Und jetzt lass uns essen, okay, ich bin wirklich am Verhungern.“
 

„Und was hast du heute so gemacht?“ Mittlerweile waren die beiden Erwachsenen fertig mit essen, lagen zusammen auf dem Sofa, das hieß Takanori saß und Kouyou lag mit dem Kopf auf seinem Schoß, hatte seinen Gesicht am Bauch des Managers vergraben und döste vor sich hin.

„Nicht viel, ich war ein bisschen einkaufen, aber ich hab nichts gefunden.“, nuschelte der Jüngere, schnurrte leise, als Takanori begann ihm durch die Haare zu kraulen. „Wollen wir noch irgendwas machen oder lieber zu Hause bleiben?“

„Ich würde lieber hier bleiben.“, antwortete der Braunhaarige ohne weiter nachzudenken. Er wollte ja noch über die Sache mit Maki mit dem anderen reden, aber da er nicht den Hauch einer Ahnung hatte wie Kouyou darauf reagieren würde und es ihm Moment zu schön und entspannt war, hatte er das Thema noch nicht angesprochen. Aber vielleicht sollte er es langsam tun, er wusste nur nicht wie genau er das machen sollte. Immerhin war es ja mehr als seltsam, dass seine Ex-Frau nach sechzehn Jahren auf einmal wieder ein Thema war.

„Okay, dann kuscheln wir ein bisschen.“ Kouyou schien zufrieden mit seiner Antwort, er war in den letzten Jahren dann doch irgendwie ruhiger geworden und nicht mehr so versessen darauf, abends feiern zu gehen.

„Okay, aber Kouyou, ich muss noch was mit dir bereden.“, begann der Braunhaarige dann doch einfach. Er würde es so erzählen wie Maki es ihm erzählt hatte, die Reaktion des Blonden würde schon nicht zu aufgebracht ausfallen.

„Was gibt’s?“ Sein Mann hatte sich mit dem Gesicht jetzt wieder zu ihm gedreht und blickte ihn erwartungsvoll an.

„Am Donnerstag war Maki bei mir im Büro und wollte mit mir reden. Sie würde Ayame gerne wiedersehen.“ Takanori konnte richtig mitverfolgen wie das Lächeln, welches bis eben noch auf den Lippen des Jüngeren gelegen hatte, mit jedem seiner Worte mehr erstarb und erst Überraschung und dann einer Emotion, die er jetzt nicht erwartet hatte, Platz machte: Angst, es war vielleicht nicht so offensichtlich, aber der Manager kannte Kouyou mittlerweile lange genug, um zu wissen, dass das was sich gerade in seinen Augen spiegelte, die nackte Angst war. „Sie hat wieder geheiratet und vor kurzem ist sie Mutter geworden und sie meinte, dass ihr jetzt bewusst geworden ist, was sie alles falsch gemacht hat und sie würde Ayame gerne kennen lernen und sich entschuldigen. Ich hab ihr gesagt, dass ich es fragwürdig finde, dass sie jetzt wieder auftaucht und dass ich erst Zeit brauche, um darüber nachzudenken. Ich wollte erst mit dir darüber reden. Natürlich hat Maki irgendwie ein Recht Ayame zu sehen, aber sie hat kein Recht, damit irgendwie unsere Familie zu gefährden und wenn du es nicht willst, werde ich ihr sagen, dass ich mich dagegen entschieden habe, Ayame zu fragen, ob er sie treffen will.“

„Ich…“ Die Unsicherheit war dem Größeren mehr als nur ein bisschen anzumerken, er schien wirklich schwer zu überlegen, was er jetzt sagen sollte. „Irgendwie… also ich denke, Ayame sollte es entscheiden. Ich meine, wenn er seine Mutter gerne kennen lernen will…“ Der Blonde war immer leiser geworden, bis er schließlich verstummt war und Takanori merkte genau, dass der Jüngere sich gerade unheimliche Sorgen machte.

„Natürlich muss Ayame es am Ende selber entscheiden, aber ich werde ihn nicht fragen, wenn es dich so sehr belastet. Wir haben mit Maki genug Stress gehabt und ich will nicht, dass du noch mehr unter ihr leiden musst.“, entgegnete Takanori, streichelte dem Blonden dabei beruhigend über die Haare. „Ayame hat von sich aus nie nach Maki gefragt, er interessiert sich nicht für sie und deswegen ist es vollkommen okay, wenn wir ihm nicht erzählen, dass Maki mit ihm reden will. Wir sind seine Eltern und daran wird sich nie etwas ändern.“ Den letzten Satz betonte er extra, denn auch wenn er es nicht explizit ansprechen wollte, wusste er, dass Kouyou in dem Moment, in dem er Makis Namen gehört hatte, einfach wieder Angst bekommen hatte, ausgetauscht zu werden. Takanori war sich bewusst, dass die größte Angst des Blonden war, seine Familie zu verlieren, aber dazu gab es keinen Anlass und er wollte dem Größeren auch keinen Anlass geben, zu glauben, dass das jemals geschehen könnte.

„Glaubst du, sie will ihn uns wegnehmen?“, kam es nach einigem Schweigen dann doch leise von Kouyou, der immer noch so wahnsinnig unsicher aussah, dass der Manager die Entscheidung, Ayame niemals von dem Treffen mit Maki zu erzählen, schon fast sicher getroffen hatte.

„Nein, ich denke nicht. Sie hat nicht so gewirkt, als ob sie die Mutterrolle für ihn übernehmen wöllte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, was sie will. Ich glaube, sie hat einfach ein wahnsinnig schlechtes Gewissen.“ Der Ältere glaubte das wirklich. Er war sich sicher, dass Maki nicht gelogen hatte, als sie das gesagt hatte und wessen er sich noch sicherer war, war, dass selbst wenn sie es versuchen wöllte, Ayame niemals darauf eingehen würde. Der Junge hatte so eine enge Bindung zu Kouyou, manchmal hatte der Braunhaarige sogar das Gefühl, dass die Bindung zwischen den beiden Jüngeren stärker war als seine eigene zu seinem Sohn, er würde sich niemals von ihm abwenden, nur weil sie nicht blutsverwandt waren.

„Ich möchte Ayame nicht die Chance nehmen, seine Mutter kennen zu lernen. Ich meine, jeder möchte doch wissen, wer seine Eltern sind.“ Der Jüngere versuchte sich in einem Lächeln, was aber ziemlich verunglückte.

„Maki ist nicht seine Mutter, Schatz. Und ich bin mir sicher Ayame sieht das auch so. Er liebt dich. Weißt du, vor ein paar Wochen, als diese Sache mit Saga und dem Mobbing war, wo Ayame so fertig gewesen ist. Ich hab nochmal mit ihm darüber geredet an dem Morgen als wir zur Schule gefahren sind. Er hat gesagt, du seist die perfekteste Mutter, die er sich vorstellen kann und dass er niemals jemand anderen als dich als Elternteil haben möchte. Du musst dir gar keine Sorgen machen. Du hast den Kleinen die letzten sechzehn Jahre so liebevoll und fürsorglich aufgezogen, das kann man nicht einfach so ausradieren.“ Der Ältere lächelte seinen Mann versichernd an und auch dieser schaffte es dann doch die Lippen zu einem kleinen Lächeln zu verziehen.

„Danke, Taka.“

„Ich sag nur die Wahrheit. Du bist wunderbar.“ Vorsichtig beugte Takanori sich ein Stück nach unten, hauchte dem anderen einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

„Wir sollten morgen mit Ayame darüber reden, ob er Maki treffen möchte.“, stimmte Kouyou letztendlich dann doch zu.

„Okay, ich hab ihm gesagt, er soll morgen früh anrufen und wir holen ihn dann ab und gehen frühstücken oder so.“

„Ja, find ich gut.“ Der Blonde strahlte jetzt wieder übers ganze Gesicht und so gefiel Takanori sein Mann dann doch viel besser. „Ich weiß schon, wo wir hingehen können.“

„Okay, dann bin ich gespannt.“ Aber erst mal würden sie einen schönen Abend zusammen verbringen und den könnte der Manager jetzt auch vollkommen genießen, wo die Sache mit Maki geklärt war. Darüber wie Ayame auf diese Neuigkeit reagieren würde, hatte er sich ehrlicherweise noch keine richtigen Gedanken gemacht, geschweige denn wie er es dem Jungen erzählen sollte, aber darüber könnte er sich auch morgen noch den Kopf zerbrechen. Außerdem war Kouyou ja auch noch da, vielleicht würde diesem etwas einfallen. Aber für den Moment hatte der Braunhaarige erst einmal andere Dinge im Kopf mit denen er sich jetzt viel lieber beschäftigen wollte.
 

tbc

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Und es geht tatsächlich mal weiterxDD

Ehm, ja also ich bin gut aus dem Urlaub wieder gekommen, zumindest körperlich gut, ein psychischen Schaden hatte ich wahrscheinlich auch schon vorher, aber der ist jetzt noch ausgeprägter... meine Nachurlaubsdepression ist auch, naja verkraftbar mittlerweile, dass heißt ich denke nicht mehr dauerhaft, dass ich nur noch zurück nach Tokyo möchte...

Ab jetzt geht es auch wieder zweiwöchentlich weiter, weil ich denke mal wieder in der Lage bin ein bisschen was halb anständiges zu Papier zu bringen^-^ aber es wird wirklich nur alle zwei-wochen, weil ich ja neben meinen ganzen tausend neuen Ideen auch endlich mal wieder so den Rest der noch angefangen bei mir rumliegt weiterschreiben möchte^-^

Also falls noch irgendjemand die Geschichte verfolgt, vielen Dank fürs solange aufs neue Kapitel warten
 

@ Morumotto: Ja, kuchen, ich liebe Kuchen^-^ oh auf die Idee bin ich gar nicht gekommenxDDD, nein so GZSZ-mässig wird es dann doch nicht

@Lucel: okay, nein also es wird definitiv nicht so böse, dass Maki mit Takarai verheiratet ist(und wirklich die Idee kam mir gar nicht)... hmm, ja also zumindest steht Sono auf Kerle soweit hattest du recht, aber den Rest... lass dich überraschenxD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-11-07T10:30:34+00:00 07.11.2012 11:30
oje... dann wird doch wohl nicht gerade so richtig schikane gegen Ruki betrieben? >__<" *das ja schon seit ner weile befürchtet*
...hoffentlich muntert ihn Uruhas geschenk wieder auf...

bin auch gespannt, wie Ayame reagiert... besonders wenn er danach dann erfährt, dass er seine leibliche mutter mit ihrem mann betrogen hat!? ô_O"

und kay *auf überraschung wart* XDDDDD
Von:  YuiMadao
2012-11-05T22:21:21+00:00 05.11.2012 23:21
Huhu, ich freue mich sehr, dass es hier weiter geht. Die Story ist echt klasse. Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird und ob es noch zum Höhepunkt mit Takarai kommt. Am besten noch, wie Kou über ihn herfällt und nieder schlägt^^...

Bin auch gespannt was Aya wegen Maki sagen wird...

glg Yui


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