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Die Magie der Worte

von

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Akt 14: Die Originalwerke, welche niemals gefunden wurden!

Man hat eine Geschichte erst dann richtig verstanden, wenn man alle Unklarheiten geklärt und seinen Inhalt verinnerlicht hat! Dazu gehört nicht nur ihre Handlung, sondern vor allem auch ihre Entstehungsgeschichte und ihr Leben!!

 

„Ach, endlich werden die Tage wieder angenehmer! Ich mag den Winter irgendwie mehr als den Sommer. Es ist einfach toll, Schneeballschlachten auszutragen, in der Hitze geht man doch noch ein… Was muss es in Japan aber auch immer so unerträglich heiß werden?“, fragte Yuko laut und seufzte wohlig.

Mokona saß neben ihr und schaute sie an, bevor er nickte.

„Ganz meiner Meinung. Aber gäbe es keinen Sommer, könnten wir auch keinen Sommersake trinken!“

„Auch wieder wahr!“, stimmte die Hexe dem kleinen Wesen zu und hob ihr Glas, bevor sie beide anfingen zu trinken.

„Der Moment ist da, oder?“, vermutete das schwarze Wesen, als es sein Glas zur Seite stellte.

„Ja… Der Moment ist gekommen, da hast du Recht! Also, Mokona, wenn ich bitten dürfte?“

Das Tierchen nickte und erschuf ein Portal, wo sie eine grinsende Person mit folgenden Worten begrüßte:

„Und ich dachte schon, du meldest dich gar nicht mehr, Yuko!“

„Ich wollte einem Dichter eben noch die nötige Zeit geben, sein Meisterwerk zu vollenden!“, erklärte die Hexe achselzuckend.

„Ach, Yuko, ich werde ja rot…

Also in meiner Zeit sind nun schon fast drei Jahre vergangen, seit Watanuki gegangen ist“, erzählte Shakespeare.

„Bei uns sind es erst drei Monate. Ich habe extra so lange gewartet, in deine Zeit zurückzuspringen, um dir zu berichten: Watanuki hat sich wirklich sehr verändert, Willy. Das haben wir dir zu verdanken! Das hast du gut gemacht!“

Der blonde Mann verbeugte sich leicht.

„Es war nicht nur durch mich, aber was meinen Anteil an der Sache betrifft: Gern geschehen! So, wie es euch gefällt, sag ich immer!“

„Jetzt wird es Zeit, Willy! Zeit, für die Gegenleistung!“, fing Yuko an und der Dichter nickte.

„Jawohl! Zuerst habe ich die Version, welche Watanuki und ich erlebt haben, noch etwas umgeschrieben. Ich habe mir noch einige künstlerische Verbesserungen erlaubt.

Ich habe es nicht veröffentlicht, aber trotzdem niedergeschrieben, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Es war zwar kein Teil der Gegenleistung, aber vielleicht kannst du damit ja etwas anfangen, Yuko?“

„Sicherlich“, antwortete die Schwarzhaarige und Mokona spuckte einen riesigen Stapel voller Pergament aus.

„Jetzt kommen wir zur eigentlichen Gegenleistung“, fing William an und hielt einen erneuten Stapel Geschriebenes hoch.

„Hier saß ich nun ein Jahr dran. Ich habe es auch nochmal abgeschrieben, damit ich es veröffentlichen kann, aber das Originalwerk kommt wie abgesprochen zu dir!“, sagte Shakespeare und Yuko nickte.

Mokona würgte einen erneuten Berg von Pergament hervor.

„Vielen Dank, William. Dieses Originalwerk von Romeo und Julia wird für immer hier bleiben. Ich veranlasse gleich heute, dass es in meine Geheimkammer kommt.

Es wird niemals jemand anders zu Gesicht bekommen außer mir und meinen Angestellten“, erklärte die Hexe.

„Das schließt Watanuki mit ein, oder?“, hakte Shakespeare nach und Yuko grinste.

„Er hat die Überlieferung deines Werkes bereits gelesen, aber ich möchte wetten, dass er auch in das Originalwerk einen Blick werfen wird, wenn ich ihn damit beauftrage, es fortzuschließen“, vermutete Yuko zwinkernd und Shakespeare lachte.

„Überbringe ihm liebe Grüße von mir… und nochmal vielen Dank, dass du mir meinen größten Wunsch erfüllt hast, Hexe!“

„Gern geschehen, William. Die Schreibfeder habe ich von deinem späteren Ich bereits erhalten“, erklärte sie und der Dichter schaute etwas verdutzt drein.

„Ja, das hat Watanuki auch berichtet, als er hier war. Aber wie kann das gehen? Noch habe ich sie hier bei mir liegen!“, wollte der Autor wissen und Yuko lächelte mild, als sie ihre Pfeife anzündete und der Rauch den Raum erfüllte.

„Mokona ist fähig in allerlei Zeiten zu springen. Vor einiger Zeit sind wir bereits in deine Zukunft gesprungen und haben sie deinem älteren Ich abgenommen.

Du wirst es schon merken, wenn wir uns wiedersehen!“, erklärte Yuko und Shakespeare nickte verstehend.

„Ach so ist das. Dann würde ich sagen, es war wie immer nett, Yuko!“

„Ebenfalls, William…“, antwortete sein Gegenüber und das Portal verschwand.

„So… dann werde ich diese Version von Shakespeare an mich nehmen, bevor Watanuki sie zu Gesicht bekommt“, entschied die Hexe und nahm die umgeschriebene Version der erlebten Realität an sich.

„Das Originalwerk darf er aufräumen, aber das hier nicht!“, fügte Yuko noch an.

„Wieso denn nicht?“, fragte Mokona und die Langhaarige musste lächeln.

„Weil ich spüre, dass ich es bald benötigen werde, ganz einfach! Und Watanuki… müsste auch gleich kommen!“

 

„Soll ich sie Ihnen einpacken? So wie immer?“, fragte mich die Verkäuferin und ich nickte.

„Ja, bitte. So wie immer!“, antwortete ich ihr und sie lächelte.

„Sie scheinen wirklich eine Schwäche für diese Blumen zu haben. Aber ich muss zugeben, dass diese Kombination von Farben sehr interessant anzuschauen ist!“, fing sie an mit mir zu plaudern.

„Ja, nicht wahr?“, bestätigte ich und die blonde Verkäuferin legte mir das bunte Papier mit der roten Rose und der weißen Iris auf die Theke, bevor sie etwas eintippte und ich den gewünschten Betrag bezahlte.

„Auf Wiedersehen!“, verabschiedete ich mich und die Verkäuferin nickte.

„Einen schönen Tag und bis nächste Woche!“, rief sie mir hinterher und ich verließ das Blumengeschäft.

Ja… Jede Woche kaufte ich mir diese beiden Blumen.

Ich stellte sie immer zusammen in eine Vase, welche mein Regal über den beiden Schwertern zierte.

Das Buch von William hatte ich danebengelegt und es schon mindestens zwei Mal durchgelesen.

Es erinnerte mich an meine Abenteuer, ließ mich in vergangenen Ereignissen schwelgen. Und vor allem hatte Willy es geschafft, meine Gefühle besonders gut zu beschreiben. Ich erkannte darin meine eigenen Worte, meine eigenen Handlungen wieder.

Die Blumen würden jedoch noch nicht ihren Weg zu mir nach Hause finden, zuerst musste ich zu Yuko, arbeiten gehen.

Das gefiel mir nicht wirklich, wo ich doch in den letzten Wochen noch stark durch meine Erinnerungen und Gefühle abgelenkt war, andererseits tat mir dieser Alltag irgendwo auch gut.

„Da bin ich, Yuko-san!“, grüßte ich, als ich eintrat.

„Ah, hallo Watanuki! Du hast ja wieder schöne Blumen mitgebracht, ich frage mich, ob du mir irgendwann einmal auch so wundervolle Blumen mitbringen wirst?“

„Wofür denn?“, stellte ich meine Gegenfrage.

Zur Belohnung, dass sie mich ständig quälte?

„Na dafür, dass du dank mir dieses Abenteuer erleben durftest, ist doch klar!“, antwortete Yuko und trank einen erneuten Schluck, während ich mir gerade ein Tuch um den Kopf band und nach meiner weißen Schürze griff, beides meine typische Arbeitskleidung.

Mich beschlich ein schlechtes Gewissen. Vielleicht hatte sie doch irgendwo Recht?

Irgendwie war es für mich beinahe abwegig zu denken, dass ich eine Frau wie Yuko mit einer roten Rose und einer weißen Iris beglücken könnte, wenn ich daran dachte, dass sie die Blumen vermutlich lieblos wegwerfen würde, wenn ich ihr stattdessen eine Flasche mit Sake vor die Nase stellen würde…

„Mal schauen!“, erwiderte ich ausweichend.

„Was soll ich heute machen? Ich könnte mal wieder die Tatami-Matten ausklopfen, das haben wir schon lange nicht mehr gemacht“, meinte ich mich zu erinnern und Yuko stellte ihr Glas beiseite.

„Zuerst… wirst du diese Mitschrift für mich wegschließen, Watanuki! Das hat höchste Priorität!“

„Was ist das denn für ein Stapel?“, fragte ich und linste kurz darüber.

„Ein Gegenwert. Genauer gesagt die Gegenleistung für deine Arbeit!“, erklärte Yuko und meine Augen weiteten sich.

„Heißt das, das hier ist das Originalwerk von Romeo und Julia?“, hakte ich verdutzt nach.

„Korrekt. Dieses Werk darf mein Haus nie wieder verlassen“, erklärte die Hexe.

„Warum das?“, wollte ich wissen.

„Watanuki… enttäusche mich nicht! Du hast es doch selbst durchgenommen vor einigen Wochen, oder? In der Schule werdet ihr doch auch garantiert das Thema „Originalwerk Romeo und Julia“ behandelt haben?“

Ich schaute sie an.

„Nein, ehrlich gesagt nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Also wirklich… die sollten sich in der heutigen Zeit mal über ihre Unterrichtsplanung und deren Sinn im Klaren werden, diese Lehrer von heute sind einfach zu nichts mehr zu gebrauchen… Nun für dich die Erklärung, Watanuki: Es ist ein historischer Fakt, dass das Originalwerk Romeo and Juliet niemals gefunden wurde.

Tja… und da drüben liegt der Grund dafür: Weil das Manuskript mir gehört!

Deswegen wurde es nie gefunden: William hat mir das Werk überlassen, als Gegenleistung für deine Hilfe und den Aufenthalt in Neo Verona! Und deshalb darf es dieses Haus auch nie verlassen. Überleg doch mal, was geschehen würde, wenn es irgendeinem Menschen dieser Zeit in die Hände fällt… Die Welt würde Kopf stehen!“

„Das ist wohl wahr“, stimmte ich ihr zu.

„Deswegen muss es weggeschlossen werden!“

„Yuko-san?“

„Ja?“

„Sie haben nur gesagt, dass es dieses Haus nicht mehr verlassen darf… das bedeutet aber, dass ich es mir doch gewiss durchlesen darf, wenn ich hier bin und es im Keller lese?“, fragte ich und Yuko lächelte, als sie sich ihre Pfeife anzündete und der Rauch des ersten Zuges das Zimmer vernebelte.

„Natürlich darfst du das. Wenn du es danach sorgfältig zu den anderen Dingen tust, welche nicht mehr als Gegenleistung fungieren können, habe ich kein Problem damit!“

Ich lächelte, als ich den Stapel behutsam an mich nahm und damit in den Keller ging.

Nachdem ich das Originalwerk von Romeo und Julia sorgfältig verstaut und mir geschworen hatte, gleich nach meinem Arbeitsschluss hineinzuschauen, stieß ich wieder zu Yuko, welche gerade auf ihrem Balkon saß.

„Er lässt dir im Übrigen noch viele Grüße ausrichten, Watanuki!“, erzählte mir die Hexe und ich nickte lächelnd.

„Vielen Dank!“, erwiderte ich und stellte den Tee neben Yuko ab, welchen ich noch auf meinem Weg zu ihr gemacht hatte.

„Gibt es eigentlich auch ein handgeschriebenes Werk von unseren Erlebnissen, also quasi eine Neo Verona-Version?“, wollte ich wissen und Yuko atmete Rauch aus.

„Nein, die gibt es leider nicht“, antwortete sie und ich ließ ein wenig den Kopf hängen.

„Schade. Da muss ich wohl weiterhin mit meinem Tagebuch Vorlieb nehmen“, stellte ich fest und die Hexe nickte.

„So ist es. Und jetzt, Watanuki, darfst du gerne die Tatami-Matten ausklopfen und mir ein leckeres Mittagessen kochen!“

„Mit drei Flaschen Sake dazu!“, bestellte Mokona und ich knurrte.

„Übertreib es nicht…“, zischte ich und machte mich an die Arbeit.

Als ich am Abend fertig war, nahm ich mir eine Lampe in den Keller und wälzte mich interessiert durch das Originalwerk von Romeo und Julia.

Mokona half mir beim Entziffern der alten englischen Sprache, ich musste ihn einfach nur mit genügend Sake versorgen und er las es mir beinahe komplett vor. Leontes Montague bekam er besonders gut hin.

Es wurde spät, als ich nach Hause ging. Glücklicherweise hatten wir wieder Wochenende und ich konnte den Sonntag ausschlafen.

Als ich heimkam und das Licht anschaltete, kümmerte ich mich sofort um meine Blumen, welche ich bei Yuko nur notdürftig in Wasser gestellt hatte.

Sie bekamen ihren Platz in der Vase und ich ging gleich daraufhin schlafen.

Morgen musste ich erst mittags bei Yuko arbeiten.

Wie göttlich…

Mit diesem ermutigenden Gedanken, ließ ich mich schließlich ins Land der Träume sinken.

Ich träumte von einer Welt, die mich seit nun über drei Monaten nicht mehr losließ:

Neo Verona.

 

Der Morgen des nächsten Tages war angebrochen. Der Tau der Morgendämmerung befeuchtete das Gras und die Blumen in Yukos Garten glitzerten verträumt, als der erste Sonnenstrahl des Tages auf sie fiel.

Alles war noch ruhig in der Stadt, die Menschen schliefen noch.

Yuko Ichihara trat aus ihrem Haus und reckte sich genüsslich in der aufgehenden Morgensonne.

„Was für ein schöner Morgen, nicht wahr, Mokona?“

„Ja… schon…“, fügte das schwarze Wesen nachdenklich an.

„Was ist denn los mit dir? Gibt es da etwas, das du mich fragen willst?“, wollte die Hexe wissen und Mokona sah sie von unten herauf schief an.

„Ja! Warum hast du Watanuki gestern gesagt, es gäbe keine schriftliche Version von seinem Abenteuer aus Neo Verona? Das stimmt doch eigentlich nicht…“, fragte das schwarze Wesen und Yuko lächelte.

„Ich habe nichts als die Wahrheit gesagt. Das Manuskript, welches mir Shakespeare gab, ist nicht die schriftliche Version des Abenteuers, welches er und Watanuki zusammen erlebt haben, es ist eine abgeänderte Form davon. Es wurden Personen hinzugefügt und gestrichen“; erklärte Yuko.

„Woher weißt du das?“, verlangte Mokona zu wissen und die Hexe schmunzelte.

„Ich war auch nicht ganz untätig, während ihr beide gestern im Keller unten gelesen habt!

Und da ich Watanukis Geschichte gehört habe, kann ich sehr wohl die Unterschiede zwischen der wahren und der fiktiven Version erkennen!“

„Ach so! Yuko, du bist so schlau!!“, grinste Mokona und Yuko kicherte.

„Nun… leider muss ich mich bald schon von dieser eigenen Version verabschieden, fürchte ich. Das habe ich zumindest im Gefühl… Maru? Moru? Helft mir bitte beim Ankleiden?!“, rief Yuko in das Haus hinein und erhielt von ihren beiden Mädchen auch prompt eine Antwort:

„Jawohl, Herrin!“

„Wir kommen schon, Herrin!“

Mokona saß noch eine ganze Weile auf der Veranda und genoss die Morgensonne, welche an diesem Herbsttag jetzt schon warm auf sein schwarzes Fell fiel.

Als Yuko angekleidet war, betrat eine fremde Person das Grundstück.

„Wie ich es mir gedacht habe...“, merkte Yuko an und schritt in ihr kleines Empfangszimmer.

„Du beehrst mich also schon an einem frühen Sonntagmorgen mit einem Besuch?“, fragte die Hexe, als sie eintrat.

Maru und Moru hatten der jungen Dame bereits eine Tasse mit Tee serviert.

„Ja… verzeihen Sie bitte die frühe Störung! Aber meine Füße haben mich irgendwie von ganz allein hierher gebracht…“, versuchte sich die Frau mit den zwei langen, schwarzen Flechtzöpfen zu erklären.

Sie hatte sich erhoben und Yuko reichte ihr die Hand.

„Das ist schon in Ordnung. Wenn du schon den Weg hierher gefunden hast… dann war es eine Notwendigkeit!“

Die beiden setzten sich.

„Wo gibt es denn ein Problem?“, wollte Yuko wissen und trank einen Schluck Tee.

„Also, es ist so… ich habe vor einigen Jahren meinen Traumberuf gefunden, aber ich kann ihn nicht mehr wirklich ausführen… weil mir die Ideen fehlen! Es ist einfach schrecklich! Wenn ich nun mit einem bombastischen Projekt nicht einen Durchbruch erziele, wird mir gekündigt!“, berichtete die junge Frau und senkte traurig ihren Blick.

„Und welchen Beruf übst du aus?“, erfragte Yuko, die Frau blickte auf.

„Ich bin Anime-Produzentin!“, meinte sie plötzlich strahlend und kniff die Augen zusammen.

„Aha. Anime-Produzentin…“ Yuko stellte ihren Tee auf die dazugehörige Untertasse.

„Wissen Sie… ich würde gerne etwas zeichnen, etwas erschaffen, was sich in einer gewissen Art und Weise schon seinen Platz in der Welt erarbeitet hat. Aber ich will es den Menschen auf eine neue, unentdeckte Weise zeigen… Ach, ich weiß einfach nichts Konkretes!“

Die junge Frau schüttelte hilflos den Kopf.

„Ich kann deinen Wunsch erfüllen“, sagte Yuko und hatte die Arme verschränkt.

Die Kundin schob sich ihre große, runde Brille etwas nach oben.

„Wirklich? Sie können mir meinen Wunsch erfüllen?“, fragte sie ungläubig, ihre Augen hatten sich geweitet.

„Oh ja, das kann ich… Allerdings verlange ich dafür einen gewissen Gegenwert!“, erklärte die Hexe und die Produzentin sah ihr lange in die Augen, bevor sie zustimmend nickte.

„Ich werde Ihnen den gewünschten Gegenwert geben!“, bestimmte sie entschlossen.

„Maru, Moru?“

Nach Yukos Ruf kamen die kleinen Mädchen feierlich mit einem Stapel voller Pergament zur Tür hinein.

„Wir sind schon da!“

„Schon da!“

„Was ist das für ein Manuskript?“, wollte die Produzentin wissen, als das Werk auf den Tisch gelegt wurde.

„Das ist etwas ganz Besonderes. Etwas, das niemand außer mir und nun auch dir kennt. Dies sind geheime Aufzeichnungen von William Shakespeare. Es existiert noch eine andere Version von Romeo und Julia. Dies ist die ursprüngliche Fassung, auf der seine Tragödie beruht“, erklärte Yuko.

Die Anime-Produzentin starrte sie an.

„Aber ich habe gehört, dass das Originalwerk…“

„Nie gefunden wurde, ja. Aber dies ist nicht das Originalwerk, sondern eine völlig andere Romeo und Julia-Version, welche Shakespeare zuerst geschrieben und von welchem er sich schließlich die Inspiration für sein endgültiges Werk geholt hat. Das Manuskript, welches du in Händen hältst, spielt in einer Welt, die sich Neo Verona nennt.

Ich denke, es würde eine sehr gute Vorlage für einen Anime abgeben!“, unterbrach die Hexe die junge Frau, welche bereits aufgeregt darin zu lesen begann.

„Das ist ja Wahnsinn!“, flüsterte sie, „Ein schwebender Kontinent namens Neo Verona? Das ist gut, das ist wirklich gut!“

„Lies es in Ruhe… und mach etwas daraus! Ich bin wirklich schon sehr gespannt, wie der Anime wird. Ich freue mich aufrichtig auf deine Gegenleistung!“

„Vielen Dank! Sie haben mir meinen größten Wunsch erfüllt!“

„Ich weiß… aber denke an den Preis!“

„Ja, versprochen!“, sagte die junge Frau, hatte den Stapel von Pergament gegen ihre Brust gedrückt und verabschiedete sich hastig.

„Ich… werde mich gleich ans Zeichnen machen!“, rief sie aufgeregt, dann war sie verschwunden.

„So ein junges Mädchen… sie ist so voller Tatendrang… Damit ist es vollbracht, Mokona! Jetzt wird alles seinen richtigen Lauf nehmen!“

Das schwarze Wesen sah sie lange an, musste dann aber lächeln und nickte.

Die Sonne traute sich währenddessen hinter den Obstbäumen im Garten hervorzuschauen, als ob sie neugierig wäre, was für ein Vertrag da soeben zustande gekommen war…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-08-08T14:04:02+00:00 08.08.2012 16:04
Ich hoff mal, dass die Produzentin was Gescheites macht
Ich weiß ja schon, was der Gegenwert ist
Wie war das nochmal, Lisa?
"Der größte Lachkrampf, den du jeh hattest"?
Können wir gern wiederholen ^^
*sich schon mal was einfallen lässt*
*ins nächste Kapi huscht*
Von: Maryhase
2012-07-13T18:13:10+00:00 13.07.2012 20:13
Diese Anime-Produzentin...
Ob die wohl etwas gescheites macht? XDD
Werden wir sicherlich im nächsten Kapitel erfahren ^^

Knutscha!!!
Caro =3


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