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Als der Wecker anfing zu piepen, war Minho bereits auf den Beinen. Gerade kam er aus der Dusche in seinem geräumigen Bad und ging, nur mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet, zurück in sein Zimmer, während er sich mit einem Kleineren die nassen Haare trocken rubbelte. Nach wenigen Handgriffen gab sein Handy endlich Ruhe und der Schwarzhaarige wendete sich seinem schmalen, jedoch bis zur Zimmerdecke reichenden, aus Kiefernholz bestehenden Kleiderschrank zu, aus wel-chem er eine einfache Jeans fischte, die er sogleich über seine Boxershorts anzog. Danach holte er sich noch ein schlichtes, weißes T-Shirt, welches eng an seinem trainierten Oberkörper anlag und schon setzte er sich mit seinem Laptop auf sein breites Bett, um den Bericht über seinen letzten Auf-trag zu verfassen.
 

Nachdem er den Papierkram erledigt hatte, druckte er die Unterlagen aus und heftete sie in eine Map-pe. Dann zog er seine Schuhe an und verließ sein Apartment. Als er die Haustüre hinter sich zu mach-te, wehte ihm angenehm warme Luft entgegen. Für einen Augenblick schloss er die Augen und atmete den Duft des Spätsommers ein. Anschließend setzte er sich in Bewegung, um das Papier zur Post zu bringen. Als er dies erledigt hatte streckte er sich. Noch dauerte es einige Stunden, eher er seinen neuen Auftrag bekam, bis dahin musste er sich die Zeit vertreiben. Spontan ging er in den nächstge-legenen Coffee Shop um sich eine Ladung Koffein zu holen.
 

Mit einem Pappbecher voll mit Kaffee in der Hand ging Minho schließlich gemächlich durch die Fuß-gängerzone von Seoul. Durch seine Sonnenbrille betrachtete er einen Moment lang den strahlend blauen Himmel und die wenigen weißen Wolken, die dort ihre Bahnen zogen. Gerade als er den Blick wieder auf seine Umgebung richtete und an seinem Getränk nippen wollte, spürte er plötzlich, wie jemand mit voller Wucht in ihn hinein rannte. Der Kaffee schwappte über den Rand des Bechers und verteilte sich auf seinem weißen T-Shirt und dem Oberteil des braunhaarigen Jungen, welcher durch die Wucht des Aufpralls nun auf den Boden gefallen war.
 

„Verdammt. Tut mir Leid“, murmelte der Jüngere und rappelte sich mühsam auf, wobei er einen Mo-ment lang wankte, ehe er sein Gleichgewicht wieder einigermaßen gefunden hatte. Nun hatte der Schwarzhaarige die Möglichkeit, den Braunhaarigen genauer zu betrachten. Er war circa einen Kopf kleiner als er und hatte einen zierlichen Körperbau. Das schmale Gesicht war hübsch, zeigte jedoch eingefallene Wangen und man konnte leichte Schatten unter den Augen erkennen. Doch alles in allem war der Junge wirklich hübsch.
 

„Schon okay. Der Kaffee war nicht teuer und das Shirt kann ich waschen. Geht es dir gut?“, fragte er nun mit hochgezogenen Augenbrauen, während er den Kleinen musterte. Auf den zweiten Blick sah er geschwächt und etwas verwirrt aus. Das schien der Fremde auch zu merken, denn er straffte seine Schultern und strich sich mit einer Hand das Haar glatt, ehe er betont kräftig nickte. „Ja. Mir ist nichts passiert. Sorry nochmal wegen dem Kaffee und deinem Shirt.“ Dass er selbst einen Fleck auf seinem hellgrünen Oberteil hatte, schien ihn nicht weiter zu stören. Er kramte in seiner Hosentasche und för-derte einen Geldbeutel zutage, aus dem er einen Geldschein fischte, welchen er dem verdutzen Minho in die Hand drückte. „Für die Reinigung und den Kaffee. Ich muss jetzt weiter. Sorry.“ Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung, um an dem immer noch etwas überrumpelten Minho vorbei zu gehen. Gerade als sie auf gleicher Höhe waren, gaben die Beine des Braunhaarigen unter ihm nach, was der Größere aus dem Augenwinkel registrierte und dank seiner schnellen Reaktionsfähigkeit in der Lage war, den Jungen aufzufangen.
 

„Woah! Hey, alles klar? Was ist mit dir?“ Er strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn und bemerkte, dass sich dort kalter Schweiß gebildet hatte. „Verdammt“, fluchte er, nahm den Fremden kurzerhand auf die Arme und brachte ihn zur nächstgelegenen Bank, welche an einen kleinen Park grenzte, auf die er ihn absetzte. Mit einer Hand wedelte er dem Anderen kühle Luft zu, während er ihn mit der Zweiten weiterhin fest hielt. Es dauerte einen Moment, ehe der Junge wieder zu sich kam. Er öffnete seinen schönen Augen und sah sich verwirrt um, doch ehe er etwas sagen konnte, redete Minho auf ihn ein. „Scht. Du bist umgekippt. Ich habe dich zu einer Bank gebracht“, sagte er beruhigend und strich ihm kurz durchs Haar. Aus irgendeinem Grund hatte er das Bedürfnis, den Unbekannten von allem Übel der Welt abzuschirmen und auf ihn aufzupassen. „Was ist mit dir? Du bist immer noch völlig blass. Warte eine Minute, bin gleich wieder da!“ Schnell stand er auf und rannte in den nächstbesten Laden, in welchem er eine Flasche Wasser für den Anderen kaufte.
 

„Hier, trink erst mal etwas“, forderte er ihn auf und hielt ihm die nun geöffnete Flasche hin. Der Braun-haarige sah von ihm zur Flasche und dann wieder zurück. Erst nach kurzem Zögern nahm er das Getränk entgegen und nippt vorsichtig daran, doch dann wurden seine Schlucke gieriger und schließ-lich hatte er die gesamte Flasche geleert. Danach schloss er die Augen und stöhnt leise auf. Mit Dau-men und Zeigefinger massierte er sich die Nasenwurzel, als hätte er Kopfschmerzen. In dieser Positi-on verharrte er.
 

„Wieder besser?“ Die sanfte Stimme von Minho schien ihn aus seiner Starre zu reißen, denn er öffnete die Augen erneut und sah zu dem Älteren hinauf, der über ihm gebeugt stand. Dann nickte er lang-sam. „Ja. Danke“, kam die Antwort schüchtern zurück. „Tut mir Leid, dass ich dir so viele Umstände bereite.“
 

Der Schwarzhaarige winkte lachend ab. „Kein Problem. Ich muss eh noch etwas Zeit verschwenden. Statt mich in irgendeinem Café zu langweilen kümmere ich mich lieber um dich. Ich bin übrigens Min-ho.“
 

„Taemin.“ Er setzte sich auf der Bank aufrecht hin. Immer noch schien er verwirrt zu sein und die Blässe in seinem Gesicht wollte einfach nicht verschwinden.
 

„Bist du schon öfter umgekippt? Vielleicht solltest du ins Krankenhaus gehen und dich untersuchen lassen?“ Er sah den Kleinen ernsthaft besorgt an, doch der schüttelte nur den Kopf.
 

„Nein das wird schon wieder. Ist jedes Mal so. Ich hatte das schon öfter. Nicht weiter dramatisch. Hab wohl einfach zu viel von meinen Vitaminen genommen.“ Er seufzte auf und legte den Kopf in den Na-cken. Dadurch hatte der Schwarzhaarige die Möglichkeit das Gesicht noch einmal zu betrachten. Die Wangenknochen hatten eine schöne, leicht runde Form und ließen ihn jünger wirken, als er wahr-scheinlich war. Die Haut war makellos und sah sehr zart und weich aus.
 

„Vitamine? Die dürften aber eigentlich keine Nebenwirkungen haben“, murmelte Minho nachdenklich, als der Andere ihn wieder ansah. Nach diesen Worten runzelte er die Stirn. „Stimmt, aber bei meinen scheint es wohl doch welche zu geben.“ Ein schüchternes Lächeln stahl sich auf die vollen Lippen und zeichnete kleine Grübchen in die Wangen. „Wahrscheinlich stimmt etwas nicht mit mir.“
 

„Das wäre natürlich auch möglich“, lachte Minho. „Aber ich glaube nicht. Bis jetzt scheinst du noch ziemlich normal zu sein“, versicherte er ihm zwinkernd.
 

Taemin spielte mit der leeren Flasche in seiner Hand. Er schien mit der Situation etwas überfordert zu sein und nicht zu wissen, wie er sich dem Anderen gegenüber verhalten sollte, was der Ältere – auch wenn er es ungern zugab – ganz süß fand. „Musst du denn eigentlich irgendwo hin? Du schienst es etwas eilig zu haben.“ Schöne, dunkelbraune Augen sahen ihn einen Augenblick lang überrascht an. „Eigentlich ja.“ Ein Blick auf seine teuer aussehende Armbanduhr mit Lederband ließ ihn die Stirn runzeln. „Ich müsste schon längst wieder wo anders sein. Aber so wies mir jetzt geht, kann ich das eh vergessen.“ Sein Lachen klang hell und klar. In diesem Augenblick kam Minho eine Idee. „Ich habe noch einige Stunden, in denen ich mir die Zeit vertreiben muss und alleine ist das ziemlich langweilig. Außerdem möchte ich dich in diesem Zustand nur ungern allein lassen. Willst du mir Gesellschaft leisten?“ Er kam nicht drum herum, Taemin irgendwie faszinierend zu finden. Wieder blickten diese schönen Augen ihn zuerst überrascht, dann abschätzend an. Sein Gegenüber schien einen Augenblick darüber nachzudenken und mit sich selbst zu hadern, ehe er dann doch zögerlich den Kopf nickte. „Etwas Zeit müsste ich aufbringen können, schätze ich mal“, kam die Antwort, wenn auch immer noch etwas unsicher.
 

„Sehr gut!“, grinste Minho, stand auf und reichte ihm die Hand, um ihm auf zu helfen. „Komm, wir ho-len dir erst mal was zu essen. Das sollte dich aufpäppeln.“ Er schloss seine große Hand um die Schmale des Anderen und zog ihn hoch. „Ich kenne jemand, der die besten Nudeln in ganz Korea macht. Die solltest du mal probiert haben“, sagte er, während er gefolgt von Taemin in eine kleinere Gasse am Rande der Fußgängerzone einbog. Die hinteren Straßen waren bei Weitem nicht so belebt und nur wenige kannten die Seitenwege und die dortigen kleinen, versteckten Geschäfte. Als Kind hatte der Schwarzhaarige diesen trüberen, verlasseneren Teil hinter Seouls Einkaufspassage durch Zufall entdeckt. Nur selten verirrten sich Touristen in diese Gegend, die Meisten wurden von den teil-weise etwas heruntergekommenen Fassaden und dem Müll, der auf dem Boden lag, abgeschreckt. Es war das krasse Gegenteil zu dem schillernden und leuchtenden Ambiente und den mit bunten Rekla-metafeln versehenen, großen Kaufhäuser auf der anderen Seite der Mauern. Doch das störte ihn nicht weiter, er hatte es lieber ruhig, als dauernd von zu vielen Menschen umgeben zu sein.
 

Ein Seitenblick auf den Kleineren zeigte ihm, dass er diesen Abschnitt wohl auch nicht kannte, denn er sah sich misstrauisch um. „Keine Sorge. Wir sind gleich da“, sagte der Ältere amüsiert und bog um die nächste Ecke. Dann standen sie auch schon vor einem kleinen Restaurant, welches von außen nicht gerade einladend aussah. Wenn man jedoch durch die quietschende Holztür in den dahinterlie-genden Raum trat, wurde man von einem angenehm gedämpften Licht und dem Duft von Nudeln empfangen. Bis auf ein Paar in der hinteren Ecke waren die Tische unbesetzt. Als sie an der Theke vorbei auf den nächstgelegenen Tisch zusteuerten, hob Minho eine Hand um den Mann hinter dem Tresen zu grüßen. Dann setzte er sich seinem Begleiter gegenüber und sie begannen sich zu unter-halten. Über Hobbies, Lieblingsessen, Sport und häufig diskutierte Themen und der Scharfschütze stellte fest, dass der Junge, der gerade mal zwei Jahre jünger war als er, schon ziemlich reif für sein Alter war. Er war erwachsener als es auf den ersten Blick den Anschein hatte und konnte auch über ernste Themen reden. Er schien sich für viel begeistern zu können, war aufgeweckt und ein aufmerk-samer Zuhörer, der aber auch gut durchdachte Argumente finden konnte, wenn es darum ging, eine Sache zu verteidigen, die er mochte. Beide merkten, dass sie auf gleicher Wellenlänge waren und auf Anhieb gut verstanden. Als sie nach dem Essen das Nudelrestaurant wieder verließen, gingen sie gemütlich zurück zur Fußgängerzone, wo sie sich die restliche Zeit vertrieben. Schnell verflogen die Stunden und als Minho das nächste Mal auf seine Uhr sah, war es an der Zeit, sich zu verabschieden. An dem Punkt, an dem sie sich getroffen hatten, trennten sich ihre Wege nun wieder.
 

„Also dann.. Danke, dass du mit mir die Zeit verbracht hast. Immerhin hast du jetzt auch wieder Farbe im Gesicht.“ Minho grinste Taemin an, welcher ihm gegenüber stand.
 

„Danke, dass du dich um mich gekümmert hast. Die Nudeln waren wirklich erste Klasse. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr“, gab der Jüngere ehrlich zu und lächelte. „Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Bis dann!“
 

„Ja vielleicht. Wäre schön. Bis dann“, sagte auch der Schwarzhaarige und hob zum Abschied die Hand. Dann drehte er sich um und ging in die entgegengesetzte Richtung davon, als auch der Andere sich in Bewegung setzte. Gemächlich lief er zu einem großen, beeindruckenden Gebäude mit einer riesigen verspiegelten Glasfront. Es war ein Hochhaus inmitten lauter Bauten von Bürogebäuden. Nicht weiter auffällig und es unterschied sich auch nicht sonderlich von den anderen Gebäuden. Der einzige Unterschied war die große koreanische Flagge, die auf dem Vorbau über der breiten Ein-gangstüre angebracht war und sanft mit dem Wind wog. An den Seiten der Türe war jeweils ein Wachmann postiert, die in ihrer pechschwarzen Uniform so still wie Statuen standen, jedoch äußerst wachsam die Umgebung beobachteten. Minho nickte ihnen zu, ehe er durch die sich öffnende Glastür in das große, lichtdurchflutete Foyer dahinter trat. Er grüßte die Angestellten, an denen er vorbei lief, ging jedoch schnurstracks zum Aufzug, mit welchem er in einen der obersten Stockwerke des Hoch-hauses fuhr. Er holte seine ID-Card aus dem Geldbeutel und hielt sie vor den Scanner, welcher neben der Aufzugstüre angebracht war, ehe diese sich öffnete. Dahinter standen ebenfalls Wachposten, die den Schwarzhaarigen einen Moment lang musterten, dann nickten und er passieren konnte. Hinter ihnen war erneut eine Türe, diese bestand aus Panzerglas. Auch hier war eine Vorrichtung angebracht. Zuerst musste er seinen rechten Daumen auf eine kleine, markierte Fläche drücken, danach wurden seine Pupillen gescannt, ehe auch diese Türe sich nach einem leisen Piepen vor ihm öffnete. Dahinter lag ein langer Gang, der an beiden Seiten von Türen gesäumt war. Zielstrebig ging er auf eine der Türen zu, drückte die Klinke herunter und betrat einen Art Besprechungsraum. In der Mitte stand ein riesiger, runder Tisch aus Mahagoni, um den geordnet die dazugehörigen Stühle standen. An der Wand gegenüber der Eingangstüre stand ein Schreibtisch, auf dem ein PC zu sehen war. Daneben war eine weitere, aber schmalere Tür, die fast unauffällig war, dank der großen, grünen Yucca-Palme daneben. Zielstrebig ging er durch die besagte Türe und fand sich in einem weitaus kleineren Raum wieder, welcher einen weiteren PC beherbergte, ebenso wie einen kleinen Tisch mit vier Stühlen. Auf einem der Stühle saß ein Mann mittleren Altern mit dunkelbraunem Haar, durch das sich vereinzelt feine, graue Streifen zogen. Als er sich zu Minho umdrehte, ging ein Lächeln über sein Gesicht, was seine strahlend weißen Zähne zum Vorschein brachte.
 

„Da ist ja endlich meine Nummer 1“, sagte er freudig, erhob sich und gab dem Jüngeren die Hand.
 

Dieser erwiderte den Händedruck mit einer leichten Verbeugung. „Sajangnim. Tut mir Leid, das ich Sie habe warten lassen.“
 

„Aber nein, ich bin auch erst vor Kurzem hier eingetroffen. Setz dich doch. Ich habe gehört, dass du deinen Auftrag mal wieder mehr als zufriedenstellend zu Ende gebracht hast.“
 

Der Schwarzhaarige nahm auf dem Stuhl gegenüber seines Chefs und Kommandanten Platz und lehnte sich zurück. Er konnte sich ein kurzes, selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. „Nun ja.. wenn Sie das so gehört haben, muss das wohl auch stimmen“, gab er dennoch ruhig zurück.
 

Der Ältere lachte. „Natürlich, natürlich. Ich habe auch nichts Anderes erwartet. Schließlich bist du trotz deines jungen Alters der beste Scharfschütze, mit dem ich je die Ehre hatte zu arbeiten. All die Jahre deiner Ausbildung haben sich wirklich mehr als bezahlt gemacht.“ Auch er lehnte sich nun zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber kommen wir nun zur Sache. Deinen Bericht hast du schon ausgefertigt?“
 

Minho nickte. „Ja, ich habe ihn wie immer zur Post gebracht, bevor ich hierher kam.“
 

„Gut. Sehr gut. Du weißt ja, in der Umgebung gibt es auch Leute mit einem sehr gut geschulten Auge. Wenn sie dich oder einen anderen meiner Männer mit einem Kuvert sehen, werden diese Leute wissen, was euer Job ist. Aber das weißt du ja.“
 

Der Andere nickte und sah den Mann an, der ihn ausgebildet hatte und ihm all das Wissen, welches er über die Jahre in der Ausführung seines Jobs als Scharfschütze gesammelt hatte, weitergab.
 

„Wie du weißt, haben wir sofort einen neuen Auftrag für dich. Du kennst sicherlich den momentanen Boss der koreanischen Mafia, Lee Chang Jun?“
 

Minho nickte langsam mit gerunzelter Stirn.
 

„Dein nächstes Ziel wird der Sohn von ihm sein, unsere Ermittler versuchen im Moment noch, seinen Namen heraus zu finden“, fuhr der Kommandant fort. „Sobald wir ihn haben, faxen wir dir die Daten sowie ein Bild. Dein Auftrag ist es, den Kerl zu beschatten, seine Gewohnheiten herauszufinden. Das Übliche also. Aber dieses Mal kommt noch etwas hinzu: Du musst versuchen in seinen Freundeskreis vorzudringen und sein Vertrauen zu gewinnen. Nur so können wir noch sehr wichtige Informationen über ihn und die gesamte Mafia sammeln, ehe wir sie allesamt auslöschen. Die ganze Operation un-terliegt strengster Geheimhaltung, mehr noch als bei all deinen bisherigen Fällen. Du bist der Einzige, dem ich diesen Auftrag anvertrauen will. Du besitzt all die Fähigkeiten, die dafür von Nöten sind. Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen wirst. Was sagst du? Nimmst du es an? Du weißt, es steht dir frei es abzulehnen.“
 

Auf der Stirn des Jüngeren hatten sich feine Falten gebildet, als er über die Worte des Kommandanten nachdachte. Dieser Auftrag war bei Weitem gefährlicher als alle bisherigen. Wenn er auch nur eine falsche Bewegung machte, konnte er die gesamte Organisation in Gefahr bringen oder sogar selbst dabei sein Leben verlieren. Aber der Gedanke daran, dem Mann, der gesamt Seoul und noch andere Teile Südkoreas seit Jahren terrorisierte, das Handwerk zu legen, durchschoss ihn Adrenalin. Er brannte darauf, diese Herausforderung anzunehmen – nicht nur um eine alte Rechnung, die er mit diesem Mann noch offen hatte, zu begleichen, sondern auch um alle anderen Menschen hier davor zu bewahren, noch weiter gequält zu werden.
 

Er stand auf, straffte die Schultern und sah dem Chef fest in die Augen. „Ich werde es tun.“



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