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Der rechte Weg

von

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Willkommen zu diesem kleinen One-Shot, ich hoffe er gefällt ^^

Dank gilt meiner lieben Beta FairyMalfoyMalice

Ansonsten würde ich mich über Kommis freuen =D
 

„Wann können wir endlich wieder Papa besuchen?“ Die Stimme ihrer Tochter drang an Sarahs Ohr.

„Nächste Woche, mein Schatz. Bis dahin musst du dich noch gedulden können.“ Sie lächelte, ihrem Kind gegenüber durfte sie sich nicht anmerken lassen, wie sehr sie die Gefängnisbesuche hasste. Sie bereute es zutiefst, dass sie vor 4 Jahren mit dem ehemaligen Bordellbesitzer etwas angefangen hatte. Das einzige Gute, was sie aus dieser Beziehung mitgenommen hatte, war die 3-jährige Melissa. Die Eltern teilten sich das Sorgerecht, doch Sarah hatte gleich nach Verurteilung das alleinige Sorgerecht beantragt.

Wie konnte sie auch nur so dumm sein und tatsächlich glauben, dass man als Besitzer eines Bordells rechtschaffen war? Ihr Exfreund war zwar aufbrausend, doch er wurde ihr gegenüber nie ausfallend oder gar gewalttätig. Niemals hätte sie ihn für einen Mörder gehalten, doch genau das war er. Und sie wollte ihre Tochter dem Vater nicht mehr aussetzen. Noch einen letzten Besuch musste sie über sich ergehen lassen, dann hatte ihr Anwalt ihr versprochen, war sie frei von ihm. Und Michael musste noch 24 Jahre einsitzen. Sie gönnte es ihm von tiefstem Herzen.
 

Dann war der Tag gekommen. Melissa freute sich wie ein Honigkuchenpferd und selbst Sarah konnte sich ein Lächeln abgewinnen. Noch ein allerletztes Mal, dann konnte sie unbeschwert mit ihrer Tochter ein neues Leben anfangen.

Das Gefängnis war ein grauer lebloser Gebäudekomplex, alle Fenster waren vergittert, die hohen Mauern mit Stacheldraht versehen. Die Wärter waren hirnlose Gorillas ohne jeglichen eigenen Willen. Sarahs Tasche wurde grob untersucht, dann konnte sie mit Melissa in den Besucherraum. Ein überlegenes Lächeln zierte den Mund der Mutter, während sie zusah, wie der mittlerweile nicht mehr so attraktive Inhaftierte hineingeführt wurde.

„Hallo Michael, wie geht es dir? Gefällt dir das Hotel? Wie ist der Zimmerservice?“ Sarah war schon immer eine der Wenigen, die es sich traute, dem großgewachsenen Mann die Stirn zu bieten. Die meisten Anderen waren von seiner erhabenen Ausstrahlung schon zu sehr eingeschüchtert. Doch von dem Charme, den er vor einem Jahr noch ausgestrahlt hatte, war nicht mehr viel zurück geblieben. Jetzt war er nur noch einer von vielen Häftlingen.

„Oh, ich vergaß, du bist ja gar nicht wie sonst in einem 5-Sterne-Hotel. Und hier gibt es auch keinen Zimmerservice, nur das Essen aus der Kantine.“ Sie rümpfte gekünstelt die Nase. „Und was ist denn mit deinem Aftershave geschehen? Gibt es hier keine Markenware?“ Michael ignorierte sie und ihre Stichelei und wandte sich lieber seiner Tochter zu.

„Hallo meine Liebe, wie geht es dir denn? Hast du Papa vermisst?“ Melissa umarmte ihn und strahlte ihn an. „Mir geht es gut, Mama und ich haben eine neue Wohnung, sogar mit Garten. Und da gibt es eine Katze, die lässt sich von mir immer streicheln.“ Michael fiel das Lächeln sichtlich schwer, er sah zu Sarah.

„Was soll das heißen, neue Wohnung? Was ist mit unserer?“, fragte er gequält.

„Unsere Wohnung? Es gibt kein uns mehr! Ich habe das alleinige Sorgerecht beantragt, hast du noch keine Post von meinem Anwalt bekommen?“, sie senkte ihre Stimme bevor sie weitersprach.

„Ich lasse meine Tochter doch bestimmt nicht von einem Mörder großziehen! Du dachtest doch nicht etwa, dass ich die nächsten Jahre immer wieder hierher komme und dich mit Melissa besuche? Und dass ich keinen Anderen als dich lieben werde und bis zu deiner Entlassung auf dich warte?“ Sie schaute ungläubig den Vater ihrer Tochter an.

„Das hast du wirklich geglaubt oder? Bist du verrückt geworden? Das kannst du gleich wieder vergessen! Und sag Melissa bei der Gelegenheit gleich Lebewohl. Du wirst sie nicht wiedersehen!“ Wütend funkelte Sarah ihn an. Dabei hatte sie sich doch vorgenommen, vor ihrer Tochter nicht auszurasten. Doch Michaels naives Denken hatte ihre aufgestauten Gefühle überkochen lassen.

„Sarah, das kannst du doch nicht machen? Gut, ich habe einen Fehler gemacht, aber kannst du mich nicht verstehen? Ich liebe Melissa, sie ist mein Ein und Alles. Und… ich liebe dich.“, bittend sah er die junge Frau an. „Ich war immer gut zu dir, hab mich immer gut benommen. Kannst du mir nicht verzeihen?“

Vor einem Jahr wäre sie vielleicht noch auf ihn herein gefallen, doch jetzt nicht mehr. Jetzt kannte sie das Böse, dass in diesem Mann wohnte und sich hinter Charme und gutem Aussehen verbarg.

„Du hast 5 Minuten, dann nehme ich Melissa und bin weg.“, ihre Stimme war schneidend kalt und drückte ihren gesamten Hass aus.
 

Michael riss sich tatsächlich zusammen und schaffte es, seine Tochter ordentlich zu verabschieden. Als die Zeit um war, schaute er zu Sarah.

„Also dann… war es das wohl. Ich werde dich nicht wiedersehen und auch meine Tochter nicht…“, seine Stimme war leise und belegt.

„Oh bitte, jetzt fang nicht noch an zu heulen. Auf Nimmerwiedersehen und ein schönes Leben, noch Michael.“ Sarah nahm ihre Tochter bei der Hand und ging hocherhobenen Hauptes aus dem Besucherraum.
 

Es war ein Schlussstrich für Beide.
 

Sie konnten ihre Vergangenheit mit dem Kriminellen hinter sich lassen und ein eigenes Leben beginnen.

Und vielleicht fand Sarah ja auch einen neuen Vater für Melissa.



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