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Der Auftrag `☂ヽ

Angstshipping
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
oh, ich hab noch ein ganz, ganz, altes Kapitel gefunden, das noch nicht hochgeladen war... Komplett anzeigen

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Tauschhandel

Genau zum vereinbarten Zeitfenster war er vor Ort. Er hatte noch wenige Meter und würde gleich den Treffpunkt erreichen. Es war gefährlich für ihn, sich hier so offen zu bewegen. Aber Frechheit siegte nun mal. Je offensichtlicher man sich zeigte, umso unscheinbarer verlor man sich in der Menge.
 

Mit sicherem Schritt, erhobenem Kopf und blitzenden Augen, schritt er in Rom die Via della Concilliazione entlang. Vor ihm erstreckte sich schon der Petersdom. Der riesige Obelisk auf dem großen Vorplatz glühte orange, da er von der, langsam am Horizont versinkenden, Sonne in dies Feuer getaucht wurde.
 

Seine innere Anspannung wuchs stetig. Mit wachem Blick und bis zum Zerreißen gespannten Nerven beobachtete er genauestens seine Umgebung. Er achtete auf die kleinsten Anomalien. All das was in seinem Kopf vorging, sah man seinem Gesicht nicht an. Nach außenhin wirkte er völlig entspannt, während er den Rundbau der Säulenhalle betrat, den Largo del Colonnato.
 

Ein beiläufiger Blick auf seine Uhr bestätigte ihm, dass er genau rechtzeitig war. Er war von sich nichts Anderes gewohnt. Genaue Planung, präzise Ausführung. Er war der Beste, deshalb sah man es mit Argwohn, dass er den Wunsch geäußert hatte das alles zu beenden. Damit hatte er sich den Hass seines Mentors und vieler Auftraggeber zugezogen. So lange wie er jetzt schon dabei war wusste er zu viel, da nutzen ihm seine Beziehungen auch nicht mehr viel. Er würde nach seinem ausscheiden ein Sicherheitsleck darstellen, bisher hatte man ihm den Ausstieg deshalb nicht zugestanden. Untertauchen war unmöglich, man würde ihn finden, dessen war er sich durchaus bewusst. Es wäre ihm ein leichtes sich zur Wehr zu setzten, sollte man ihn angreifen, aber er hatte es satt. Er wollte Ruhe und kein Leben auf der Flucht.
 

So schritt er die letzten paar Meter auf die dunkle, abgeschiedene Ecke zu, deren graue Schatten alles schluckten, das sich ihn sie hinein bewegte.

Er hörte den leisen Atem seines Kontaktmannes, der bereits auf ihn wartete, den man aber nicht sehen konnte. Lautlos schlich er auf die andere Aura zu, die er deutlich spürte.
 

„Wie lautet mein Auftrag?“
 

Der andere erschreckte zutiefst, jedoch war auch er so geschult, sich nichts anmerken zu lassen. Er zog ihn durch eine geheime Tür, die sich mit einem schleifenden Geräusch schloss. Dann wurde es hell.
 

Der zweite nahm seine dunkle Kapuze ab und betrachtete den Angekommenen. Er nickte und zeigte ihm ein Kuvert.
 

„Der Auftrag ist diesmal sehr delikat.“
 

„Ist es DER Auftrag?“
 

„Ja. Genau DER!“
 

Verstehend schloss er kurz seine Augen, er hatte davon gehört, dass Raphael und dann auch Allister an diesem Auftrag gescheitert waren. Beide gehörten, wie er, zu Elite, es gab niemanden der diese drei Übertreffen konnte. Aber dennoch waren sie an diesem Auftrag gescheitert und hatten ihr Leben gelassen.
 

„Wenn du dann genug in Erinnerungen geschwelgt hast, kommen wir zum Geschäftlichen“, sagte der zweite, wobei er mit dem Umschlag fuchtelte.
 

„Gewiss!“
 

Aus dem Umschlag wurden Fotos hervorgezogen.
 

„Das ist die Zielperson!“
 

Der Erste nahm das Foto entgegen.
 

„Er kann jemand aus unserem Gewerbe hundert Meter gegen den Wind riechen. Er vertraut niemandem. Er ist aufs Extremste gerissen und gefährlich.“
 

„Verstehe! Womit hat er sich den Ärger eingehandelt?“
 

„Das hat dich nicht zu interessieren, erledige deinen Auftrag und gut ist!“ Er hielt einen Moment inne. „Also gut. Die Zielperson wird zu mächtig. Die Großen fürchten um ihr Machtgefälle. Zudem verweigert er weitere wichtige Geldwaschungen und hat zu vielen Leuten mit seinem Machthunger ans Bein gepisst.“
 

Er bekam zwei weitere Fotos in die Hand gedrückt.
 

„Das hier ist sein Sicherheitsteam. Die beiden sind wie Schießhunde. Man behauptet von ihnen sie bräuchten nicht einmal Schlaf. Um wen du dich kümmern musst, weißt du auch so.“
 

Der Erste nickte wieder. „Weiß man sonst noch etwas über ihn?“
 

„Im Grunde nicht. Er hält sich zu bedeckt, er ist wie ein Geist. Man vermutet, dass es ihn gibt, dass er da ist, aber man kann ihn nicht greifen. Er ist ein gerissener Hund, mit allen Wassern gewaschen.“
 

Dann gab es ein weiteres Foto. „Das ist sein Bruder. Man sagt, er weiß von nichts. Seitdem Allister und Raphael versagt haben, wird auch er vierundzwanzig Stunden am Tag bewacht.“
 

Der Zweite kramte in dem Kuvert, er holte noch eine Landkarte und Luftbildaufnahmen hervor.
 

„Das ist der Wohnsitz. Gut gesichert und schwer angreifbar.“
 

Der Handel war fast perfekt.
 

„Wie sieht es aus mit der Bezahlung, wenn ich annehme?“
 

„Junge, der Auftrag ist ein Himmelfahrtskommando. Du wolltest deine Kariere beenden. Du weißt, was du damit losgetreten hast?!“ Er sah ihn prüfend an. „Es wurde entschieden, wenn du diesen Auftrag erledigst steht es dir frei die Organisation zu verlassen. Niemand wird dich behelligen, solange du klug genug bist und deinen Mund hältst. Aber wenn du den Auftrag vermasselst, bist du tot. So oder so wird dein Leben der Einsatz und Lohn sein.“
 

Der Killer hielt seine Hand hin, zum Zeichen des Einverständnisses. Der Übermittler des Auftrags Schlug ein. Zwei Personen trennten sich. Verstoben in der Menge der Vatikanbesucher und niemand wäre darauf gekommen, was eben hier ausgehandelt wurde. Die Erde drehte sich weiter, der rotglühende Ball der Sonne war versunken. Es herrschte geschäftiges Treiben in den Straßen Roms zur Abendstunde.
 

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Ausspähen

Malik hatte, nachdem er den Auftrag erhalten hatte, eigene Recherchen angestellt. Diesmal hatte er so wenige Infos erhalten wie noch nie. Er hielt es für reine Schikane, weil er aufhören wollte und man ihn jetzt noch ein letztes Mal alles abverlangen würde. Aber Malik war nicht der Typ, der sich unterkriegen ließ, von einer derartigen Lappalie schon gar nicht. Für ihn war es klar, dass der Auftrag schon so gut wie erledigt war.
 

Nachdem er die Ermittlungen einige Zeit durchgeführt hatte, stellte er fest, es war tatsächlich so, die Di Lauros waren wie ein weißes, unbeschriebenes Blatt Papier. Man konnte im Grunde nichts über sie herausfinden. Über frühere Generationen gab es einige Informationen. Es war eine alt eingesessene Familie. Der Hauch eines Gerüchtes, dass sie zur Mafia gehörten, hatte ihnen schon immer angehaftet, jedoch hatte man es ihnen nie nachweisen können Er fand heraus, dass das Geschlecht sehr alte Wurzeln hatte, die auch immer mit den Regierungskreisen verbunden waren und auch sonst in vielen Dingen kleine Rädchen des Geschicks Italiens waren.

Aber alles was er fand, waren immer nur überaus schwammige und nicht greifbare Informationen, die sich alle widersprachen.
 

Es konnte so anmuten, als seien sie eine Legende. Ein Märchen, das man von Generation zu Generation erzählt und jeder etwas daran ausschmückt und hinzufügt.

Der Einfluss der Familie war ein Geist, vor dem alle kuschten und Angst hatten, aber man ihn nicht sehen, finden oder gar dessen Existenz beweisen konnte. Einen derartigen Fall hatte er noch nie gehabt.
 

Nach außenhin hatte die Familie großes Ansehen, war aber auch nicht in der Öffentlichkeit präsent. Jeder kannte den Namen, aber niemand wusste etwas über sie. Ein wirklich schwerer Auftrag und ohne Informationen und die sonst so nötige Vorbereitung ein Himmelfahrtskommando.
 

Malik blieb nichts anderes übrig, als seinen Laptop zu schließen, da auch seine Verbindungen keine Infos bringen konnten. Er musste sich vor Ort selbst ein Bild machen. Hoffentlich stimmte es nicht, was sein Kontaktmann gesagt hatte, dass man dort tatsächlich so schnell einen Auftragsmörder enttarnen würde.
 

Der Sandblonde machte sich also auf den Weg von Rom nach Napoli. Etwa neun Kilometer südlich vom Stadtzentrum Napolis lag die kleine Halbinsel Isola di Niida. Es war eine schöne kleine Insel. Halbmondförmig. Mit felsigen Abhängen, einer geschützten Bucht, nur wenige Villen standen darauf. Die meiste Landfläche war von saftig-grünen, niedrigen Sträuchern bewuchert. Man konnte dorthin nur über das Meer gelangen oder sie über die einzige Verbindungsstraße die Via Nisida erreichen, die an dem Yachthafen vorbei führte und für die Öffentlichkeit daher nicht zugänglich war.
 

Somit lag der Landsitz der di Lauros abgeschieden von der Öffentlichkeit. Das perfekte Räubernest schlechthin!
 

Malik mietete sich eine kleine Yacht und bezog nordwestlich der Insel Stellung. Er ging dort einfach in einiger Entfernung vor Anker und begann, die Villa von seinem Standpunkt aus zu beobachten. Um nicht aufzufallen, mietete er am nächsten Tag ein schäbiges, altes Fischerboot und schipperte langsam um die Insel. Jeden Tag wechselte er seinen schwimmbaren Untersatz.
 

Die Fotos die er bekommen hatte, stimmten tatsächlich. Alle, die er in dem Haus sah, waren die beiden di Lauro Brüder, deren Bodyguards und ein paar weibliche Bedienstete, die putzten und kochten, die aber scheinbar auch dort wohnten, da er sie nie die Villa verlassen sah.
 

Dieser Bakura wurde ständig begleitet von einem Schwarzhaarigen, der ihm auf Schritt und Tritt folgte. Er hatte kein festes Muster, wann er zuhause war oder unterwegs. Die einzigen Gelegenheiten, bei denen man diesen Mann zu Gesicht bekam waren, wenn er zu der schwarzen Limousine ging und wieder zurück ins Haus kam, was aber im Grunde so gut wie nie vorkam. Scheinbar war er so blass, dass er die Sonne und das Licht mied.
 

Jedoch war seine Schusslinie bei den kurzen Sequenzen, wenn man den Weißen draußen sah, immer verdeckt, einen Fehlangriff konnte man sich bei diesem Auftrag nicht leisten. Schließlich hatten schon zwei Kollegen versagt. Das Ziel war gewarnt und wenn er mit einem verpatzten Schuss auf sich aufmerksam machen würde, wäre dies auch sein Todesurteil.
 

Malik musste wohl oder übel in die Villa kommen, um seinen Auftrag direkt vor Ort auszuführen.
 

Der jüngere der beiden Brüder hatte, im Gegensatz dazu, einen sehr geregelten Tagesablauf. Früh morgens verließ er zusammen mit einem sandblonden Mann das Haus. Dabei wirkte er immer sehr traurig und der Mann, der nicht von seiner Seite wich, war ziemlich griesgrämig. Man konnte sehen, wie extrem aufmerksam er war und die Gegend abscannte, aber man sah genau, dass er keine Sympathie für den Jungen hatte.
 

Nachmittags kehrte der Junge wieder nach Hause und verschwand im Haus. Durch sein Fernglas konnte Malik ihn gut beobachten, wie er mit hängenden Schultern hinter dem Größeren aus dem Auto ins Haus hinterher trottete.
 

Er sah den Kleinen auch oft auf einem Balkon, er kletterte auf den Steinsims des Geländers und saß teilweise stundenlang dort. Die Knie an die Brust gezogen, die Arme darum geschlungen. Man konnte bei dem Jungen die Sehnsucht sehen, die in ihm wohnte. Mal lehnte er seinen Kopf zurück und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen, ein andermal hatte er den Kopf auf die Knie gelegt.

Am häufigsten konnte er ihn beobachten, wenn er einen Block dabei hatte und darin schrieb, Seite um Seite, oder zeichnete. Selbst wenn er im Haus auf dem Balkon saß, war der blonde Leibwächter bei ihm.
 

Was er auch beobachtete war, dass der Kleine sich, abends wenn es zu dämmern begann, aus dem Haus schlich. Als er dies zum ersten Mal sah musste er schmunzeln, der Junge trug ein zartes Lächeln auf den Lippen. Er wunderte sich, dass er es tatsächlich ohne seinen Aufpasser schaffte, sich abzusetzen.
 

Er schloss für einen Moment die Augen. Rief sich alle Bilder des Kleinen in seinen Geist. Baute sie zu einem Gesamtprofil auf und schritt sie gedanklich ab. Danach setzte er sich selbst in jedes dieser Bilder ein, er versuchte so tief in sich hinein zu horchen, bis er das sah, was der Kleine sah, bis er hörte, was er hörte und bis er das Gefühl hatte, als würde er den Jungen kennen, seine Gedanken lesen können und seine Empfindungen mit ihm teilen. Er war genau der richtige, der Schlüssel.
 

Der Kleine tapste durch die kniehohen Sträucher, blickte sich öfters um, ob er schon entdeckt worden war. Nachdem er dann einige Entfernung zwischen sich und das Haus gebracht hatte, richtete er sich auf und wirkte wie verwandelt. Sein Gang war sorgenfreier, als ob er aufgeatmet hätte. Er lief weiter an den Rand des Steilabhangs und kletterte ein Stück die Felsen herunter. Vor der kreisförmigen Bucht, setzte er sich auf die Felsen. Hier war ein kleines Plateau dicht über der Meeresoberfläche. Kahle Steinformationen, die noch aufgewärmt von der Sonne waren.
 

Der Kleine zog seine Schuhe aus und ließ seine Füße im Wasser schwingen. Er saß da und lächelte. Er sah jetzt aus wie ein anderer Mensch, man konnte nichts mehr von dem Kleinen sehen, der auf dem Sandsteinhandlauf des Balkongeländers traurig in die Ferne sah. Er wirkte aufgeschlossen und entspannt. Er stützte sich rückwärts auf seine Arme und betrachtete die Sterne über sich.

Malik konnte seinen Blick nicht abwenden, in seinen Gedanken reifte ein Plan, wie er den naiven Jungen ausnutzen könnte um an Bakura heran zu kommen.

Es war nichts Neues, eine alte Masche, die schon oft funktioniert hatte.
 

Er beobachtete weiter und sah, wie im Haus überall an einem Fenster nach dem anderen die Lichter an- und aus gingen. Scheinbar suchten sie schon nach dem Weißhaarigen. Es dauerte nicht lange, bis er den blonden Leibwächter sah, der sich schnell durch die niedrige Vegetation bewegte um zu dem Steilhang zu gelangen, wo auch der Junge saß.
 

Als er dort angekommen war, zuckte der kleine heftig zusammen. Der Stachelhaarige sprang mit einem Satz zu ihm auf den Felsen, herrschte ihn an. Selbst auf die Entfernung konnte man das Grollen der verärgerten Worte noch vernehmen. Dann wurde der Jüngling grob am Arm gepackt, er konnte gerade noch so seine Schuhe greifen und er wurde unbarmherzig hinter dem Blonden hinterher geschleift.
 

Malik nahm sich vor, den Jungen intensiver zu beobachten, er brauchte einen Hebelpunkt um an ihn heran zukommen. Am nächsten Morgen platzierte er sich an der Via Nisida.

Er wusste, dass die Limousine mit dem Jungen hier vorbei kommen musste, schließlich war es die einzige Verbindung zwischen dem Festland und der Insel.
 

Kurz darauf, zum gewohnten Zeitpunkt, sah man den Wagen vom Hügel der Isola di Niida Halbinsel rollen. Er passierte die Verbindungsstraße am Yachthafen und fuhr an Malik vorbei ohne ihm auf dem Motorrad Beachtung zu schenken. In einigem Abstand begann er, der Limousine zu folgen.
 

Es war in der Innenstadt Napolis nicht sehr einfach durch den Verkehr den Wagen im Auge zu behalten, jedoch war der Umkehrschluss, dass auch Malik nicht so schnell bemerkt werden konnte in dem dichten Verkehr, der sich durch die engen Gassen schlängelte.
 

Der Wagen hielt vor den Toren der Universität Neapel Federico II. Er sah wie der Kleine ausstieg und in dem Schulgebäude verschwand, gefolgt von dem sandblonden Leibwächter.
 

Malik schlich sich mit in das Gebäude und beobachtete, wie der Junge zu seinem Spind ging. Dort wurde er von anderen oft angerempelt. Er schien in der Uni nicht sehr beliebt zu sein. Sein Bodyguard jedoch interessierte das nicht weiter. Er holte sich verschiedene Bücher, mit denen unterm Arm er zu seinem Klassenraum ging.
 

Erst in der Mittagspause sah er den Weißhaarigen wieder. Er hatte sich in der Kantine etwas zu Essen geholt und war mit seinem Tablett auf der Suche nach einem Sitzplatz. Die anderen Schüler schnitten ihn auch hier und so setzte er sich allein an einen Tisch. Während sich der Grießgram hinter ihm platzierte, so als ob er alle vertreiben wollte, die sich ihm nähern wollten. Was ohnehin auch niemand tat.
 

Am Nachmittag, gegen sechzehn Uhr, war endlich Schulschluss und der Knirps machte sich gefolgt von seinem Anhängsel zurück auf den Weg zur Limousine und ließ sich nach Hause bringen. Kurz darauf, saß er wieder mit seinem Block auf dem breiten Handlauf des Balkons.
 

Malik würde sicher mit ihm ein leichtes Spiel haben, jemand der so unglücklich in seinem golden Käfig saß, würde sicher auf alles eingehen, das ihn daraus befreien würde.

Er müsste nur noch abtasten, wie sehr sein Geist schon darunter gelitten hatte und wie abhängig er von seiner Situation war. Ob er noch den Mut zur Veränderung hatte, oder ob er da nachhelfen musste. Aber das war schließlich kein Problem und nicht seine Sorge, denn bald würde der Auftrag erledigt sein und er wieder weit fort!
 


 

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Im Club

An diesem Abend beobachtete Malik etwas Neues. Er sah wie Bakura und sein kleiner Bruder gemeinsam das Haus verließen und zusammen mit dem blonden und dem schwarzhaarigen Leibwächter in die Limousine stiegen.
 

Schnell schwang er sich auf sein Motorrad und verfolgte das ungleiche Quartett. Der Wagen hielt nach halbstündiger Fahrt vor einem gut besuchten Club im Rotlichtviertel Napolis. Die Vier stiegen aus und wurden am Hintereingang eingelassen. Malik konnte natürlich nicht mit durch diese Tür schlüpfen, dass wäre zu auffällig gewesen. Zudem kannte er einige der Leute, die zeitgleich in diesem inoffiziellen Eingang verschwunden waren, weitere Mafiosi und große Tiere der Unterwelt.
 

Malik musste mit dem Haupteingang Vorlieb nehmen und in der Schlange warten, um unauffällig zu bleiben. Jedoch hatte er unter das Auto von Bakura einen Bewegungsmelder rollen lassen, der es ihm zumindest mitteilen würde, falls die Brüder wieder gehen würden.
 

Andererseits war es nicht schlecht in der Wartereihe zu stehen. Da er dort interessante Gesprächsfetzen der Türsteher mitbekam, die beiden Männer wurden zur besonderen Wachsamkeit angehalten, wegen der Fusions-Versammlung, die heute statt fand. Malik musste nicht lange nachdenken, worum es ging, er hatte die Großen der Unterwelt selbst gesehen, als sie den Club betraten. Das fügte sich nahtlos in die Informationen ein, die Malik bei seinem Auftrag erhalten hatte.
 

Zudem war es keine Seltenheit, dass solche Etablissements für die Treffen von den großen Bossen genutzt wurden. Man war mitten in der Öffentlichkeit und niemand würde es wegen der unzähligen Zeugen wagen hier etwas zu tun, wie es Malik vor hatte. Selbst wenn er nur einen einfachen Tötungsauftrag erhalten hätte, könnte er den Auftrag hier nicht ausführen und das Imperium der Di Lauro musste auf anderem Wege ausgelöscht werden.
 

Die Warteschlange war eine echte Geduldsprobe für Malik. Es dauerte viel zu lange, bis er endlich in die Disko gekommen war, jetzt musste er nach dem Hinterzimmer suchen, in dem das Treffen abgehalten wurde. Bei seinem auslotenden Blick, um sich die Örtlichkeit einzuprägen, viel ihm an der Theke ein leuchtend weißer Haarschopf auf. Der Jüngere des Büderduos, nach dem Älteren der Beiden hielt Malik vergeblich Ausschau. Er vermutete, dass Bakura allein bei der Zusammenkünfte war und dort seine Macht und den Einfluss, den er schon besaß weiter untermauern würde. Die Zeit drängte, dass der Auftrag endlich erledigt wurde. Denn Bakuras Machtgier war der Grund, warum man auf ihn angesetzt hatte.
 


 

Nachdem Malik den Jungen zusammen mit dem blonden Bodyguard entdeckt hatte, überlegte er wie er an ihn herankommen konnte. Er gab einer der Bedienungen ein Bündel Scheine und flüsterte kurz mit ihr. Danach bereitete er seinen nächsten Schritt sorgsam vor.
 


 

Ryou saß gelangweilt in der Disko auf einem Hocker an der Bar. Er wusste selbst nicht mehr den Grund, warum er unbedingt seinen großen Bruder hatte begleiten wollen, dass Bakura in einen Club gehen würde hätte er nie vermutet, aber jetzt war er schon wieder allein.
 

Um ihn herum tanzten und freuten sich die Leute, nur er war genau der Gegensatz dazu. Seine Ellenbogen hatte er auf die Theke gestemmt und sein Kinn auf die Handballen gestützt, seine Hände umschlossen die Wangen. Man hätte bei seinem Anblick denken können, er wolle sich die Ohren zuhalten. Man sah dem Jungen die tiefe innere Unzufriedenheit einfach an.
 

Aber Malik wusste es besser. Auch sah er wieder diesen gewissen Blick in seinen Augen, diesen Ausdruck, den er in der Schule schon bei ihm gesehen hatte. Aber da Malik nun genau sah, wem er seine Blicke seufzend nachwarf, disponierte er kurz um. Er würde sich nicht nur dessen Vertrauen und Freundschaft erschleichen. Nein, der Kleine war fällig, mit ihm konnte der Auftragskiller einen Schritt weiter gehen und er wusste, dass dies seinen Auftrag erleichtern würde.
 

Seufzend warf Ryou einen kurzen Blick zu dem sandblonden Mann, mit den wirr abstehenden Haaren, der am Ende der Theke stand, wegen dem er kein bisschen Spaß haben konnte, oder jemanden kennenlernen würde. Der Leibwächter hatte sich an die Wand gelehnt, seine Arme vor der Brust verschränkt und ließ den Kleinen nicht aus den Augen.
 

Ryou ließ seinen traurigen Blick weiter über die Menge gleiten. Dann verfing sich plötzlich sein Blick mit dem eines Anderen und er konnte sich nicht mehr losreisen. Ryou blickte in ein fliederfarbenes Augenpaar und fühlte sich von dem inneren strahlen der Amethyste angezogen, als würden ihn diese Augen gefangen nehmen können. Dieser intensive Blick des Unbekanten hatte ihn direkt in der Seele getroffen und das Lächeln des Mannes hinterließ ein flaues Gefühl in seinem Magen. Scheu erwiderte Ryou den Augenkontakt und Malik sah etwas in den schokobraunen Augen des kleinen Albinos schmelzen. Genüsslich nahm er wahr wie sein Blick verträumt wurde und sich seine verkrampften Gesichtszüge zu einem Lächeln entspannten.
 

Als der Jugendliche seinen Blick für einen kurzen Augenblick senkte, verschwand Malik wieder im Gedränge. Jedoch beobachtete er den Süßen weiter, wie er sich suchend umschaute. Das Interesse war definitiv geweckt und jetzt brauchte er den Fisch, der an der Angel zappelte nur noch einzuholen.
 


 

Ryou seufzte. Er dachte kurz darüber nach, was in seinem Leben schief gelaufen war. War er vielleicht selbst daran Schuld das es so aussah wie es jetzt war? Was sollte er den machen? Wie könnte er etwas ändern? Wie könnte er entkommen? Sein Bruder liebte ihn wohl, aber er war schon immer was ihn betraf übervorsichtiggewesen. So ein Quatsch! Er war schließlich kein Kind mehr, auf das man aufpassen musste, so wie vor sieben Jahren, als das Schicksal die beiden Di Lauro von ihren Eltern trennte und jetzt beide nur noch sich hatten. Er war schließlich schon fast erwachsen mit seinen siebzehn Jahren.
 

Ständig wollte sein Bruder ihn beschützen, bewachen und alles wissen wo er war, was er tat. Und seit den letzten drei Monaten war er noch paranoider geworden. Wieder warf er einen mürrischen Blick zu dem Mann am Ende des Tresens, dessen Blicke weiterhin auf ihm ruhten. Seit über zehn nervigen Wochen hatte er auch noch dieses Anhängsel überall hin mitzunehmen.
 

Nicht, das er seinem Bruder undankbar wäre, dass sich dieser immer um ihn gekümmert hatte und tat was er konnte um ihm die Eltern zu ersetzen. Aber jetzt übertrieb er es einfach nur maßlos und so konnte es nicht weitergehen. Er hatte ihn schon darauf angesprochen, dass er kein Kindermädchen benötigte, dass er allein auf die Uni gehen konnte und sehr wohl im Stande war auf sich aufzupassen. Aber da biss er bei Bakura auf Granit. Dieser Punkt war nicht verhandelbar.
 

Ryou hatte keine Freunde. Die Art und Weise wie sein Bruder in sein Leben regierte, engte ihn zu sehr ein. Warum hatte er nur so große Angst um ihn, normal war das wirklich nicht! Er durfte sogar nicht mal jemanden mit nach Hause nehmen und wenn doch, musste er das immer erst mit ihm abklären und einen Termin eine Woche später vereinbaren. Aber wenn es dann soweit war, wollten die anderen nicht mehr und wendeten sich von ihm ab. In den letzten Wochen kam er sich wie isoliert vor.
 

Ryou dachte wieder daran, wie ihn vorhin dieser hübsche Mann sanft und warm angelächelt hatte. Er dachte wieder an dessen unglaubliche Augen, die ihn so tief in seinem Innersten berührt hatten, dass er das Kribbeln in seinem Magen noch spüren konnte. Sogar seine Knie fühlten sich weiterhin an wie Wackelpudding. Ryou war ein Junge der definitiv noch an Romantik glaubte, an Liebe auf den ersten Blick und all so ein Zeug. Und genau so, haargenau so hatte er es sich vorgestellt, wenn er sich einmal verlieben würde.
 

Jedoch war er zu schüchtern, um den Augenkontakt zu halten, er hatte nur kurz weg geschaut und alles war vorbei. Der Mann war fort und Ryou fand ihn nirgends mehr.
 

Traurig schloss er seine Augen und träumte vor sich hin, wie es hätte sein können, wenn er sich getraut hätte diesen Mann anzusprechen.. Ryou grummelte, Bakura würde ausflippen, wenn er sich verlieben würde, oder gar einen festen Freund mit nachhause schleifen würde. Er könnte es auch gleich vergessen. Am besten war es, sich diesen Mann schnell wieder aus dem Kopf zu schlagen und nicht mehr an ihn zu denken. Dennoch erwägte Ryou zum erste Mal ernsthaft von zu Hause abzuhauen, damit er sein eigenes Leben leben könnte.
 

Wie es wohl wäre einfach auszubrechen, alles hinter sich zu lassen? Weg von seinem offenen Gefängnis bei seinem Bruder? Könnte er ihm das den antun? Bakura würde krank vor Sorge werden. Wenn er doch nur etwas mehr Freiraum hätte!
 

Ryou blieb der Schrei in seiner Kehle stecken, als er plötzlich den Halt verlor. Während der Hocker unter seinem Hintern einfach umkippte und er gen Boden sauste. Er kniff seine Augen zusammen und erwartete, das harte, schmerzliche Zusammenprallen mit dem Fußboden.
 

Sein Sturz in die Tiefe stoppte abrupt, jedoch ohne den harten Schmerz den er erwartet hatte. Als er langsam eines seiner Augenlider aufschlug, nahm er die Umrisse seiner Umgebung nur noch verschwommen wahr. Er glaubte zu träumen und bemerkte nicht das kleine Tuch auf seiner Nase, auch nicht, dass er auf dem Boden in Maliks Armen lag. Für kurze Zeit konnte er noch sein anderes Lid flackernd heben und sah diese unglaublichen Augen, die vorhin den Schmetterlingen in seinem Magen die Starterlaubnis erteilt hatten. Die tiefen, dunklen Amethyste schwebten nur wenige Zentimeter über ihm und er verlor sich abermals darin.
 

Ryou seufzte: „Mein Leben!“

Seine Lippen umspielte ein zartes Lächeln, danach verlor sein Körper jegliche Spannung und es wurde ihm schwarz vor Augen.
 

Malik grinste in sich hinein, besser konnte es ja gar nicht laufen.
 

Ein kurzer Seitenblick an den Rand der Theke offenbarte ihm, dass der Leibwächter noch mit der Bedienung beschäftigt war, die ihm aus versehen ein Getränk übergeschüttet hatte. In fast demselben Moment, nur geringfügig zeitversetzt, wie das feuchte Nass auf der Brust des Ägypters landete, hatte er Ryous Barhocker umgestoßen, um ihn ganz unverfänglich abzufangen. So wie er momentan mit dem Weißhaarigen auf dem Boden kauerte, war er außerhalb des Blickfeldes des blonden Aufpassers. Perfekt!
 

Behände stand er mit dem ohnmächtigen Jungen in seinen Armen auf und beeilte sich nach draußen zu kommen. Schließlich war frischer Sauerstoff das Beste, um die Lebensgeister wieder zu erwecken. Außerdem musste er den Kleinen ungesehen rauben und ihn außer Reichweite seines Bodyguards bringen.
 

Mit Ryou in den Armen drängte er sich den Weg durch die Menschenmassen. Die Leute nahmen keine Notiz von den Beiden. Ob jetzt ein kuschelndes Pärchen mehr oder weniger im Club war interessierte niemand.
 

Er legte den Jungendlichen auf einer Bank nieder, die auf einem heruntergekommenen Spielplatz in der Nähe stand. Dann setzte er sich selbst und drehte Ryou ein Stück auf die Seite, damit er dessen Kopf auf besser seinen Schoß legen konnte. Er betrachtete den Schlafenden, es war nicht zu leugnen, dass dieser sehr anziehend war. Ein niedliches, unschuldiges Gesicht, die schöne, ebenmäßige blasse Haut. Er wirkte fast zerbrechlich. Malik strich mit seinen Fingern über den Rücken des Jungen und wunderte sich, dass sich die feinen Härchen auf seiner Haut von so einer simplen Berührung aufstellten. Malik mochte es.
 

Belustigt hauchte er in sein Ohr: „Das scheint dir wohl zu gefallen Kleiner?“
 


 

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Ein Eis

Ryou schmiegte sich unbewusst an die warme Hand. Ganz entfernt und dämmernd nahm er die Worte wie durch einen Schleier wahr. Der blonde Ägypter hörte ein süßes, leichtes Seufzen und er lächelte. Malik begann damit ihn federleicht am Nacken zu kraulen, bis er sich mehr und mehr zu regen begann.
 

„Hey Süßer? Bist du wieder wach?“ Dabei tupfte er ihm einen federleichten Kuss auf die Haare.
 

Ryou glaubte, er träume noch. Die fremde Hand schlüpfte unter seinen Kragen. Die Nähe dieses Unbekannten war nicht bedrohlich und diese Augen in die er blickte... Oh … diese wundervollen, tiefen Augen, die so dicht über ihm schwebten. Wie oft hatte er davon geträumt, jemanden zu haben, in dessen Gegenwart er sich fallen lassen konnte.

Ryou war durch die K.O. Tropfen noch ziemlich benebelt. Er hatte noch nicht realisiert, dass er sich wieder in der Wirklichkeit befand.
 

Genauso wie Ryou es sich vorgestellt hatte in seinen unzähligen Tagträumen, erhob er bedächtig seinen schweren Kopf, dessen Hämmern er nicht wirklich wahrnahm. Er wollte die Lippen über ihm schmecken. In seiner Vorstellung hatte er sich schon so oft getraut jemanden zu küssen. Malik spürte flüchtig den Hauch von Ryous Atem, während auch er seine Lippen herabsenkte, um sie zu küssen.

Sanft und keusch legten sich Ryous Mund auf den des Ägypters. Vorsichtig tastete er sich vor, er fühlte und spürte den weichen, warmen Lippen über ihm.
 

Erst als Malik gefühlvoll den Kuss erwiderte und spielerisch in die Bewegung seiner Lippen einstimmte, erwachte Ryou vollständig. Sofort erstarben die Bewegungen. Verschreckt schaute er auf in die fliederfarbenen Augen, die ihn eben noch gefangen genommen hatten.

Ihm blieb fast das Herz stehen als er realisierte, dass er eben tatsächlich und wahrhaftig einen Mann, einen Fremden geküsst hatte.
 

Malik schmunzelte, als er beobachtete, wie seinem Opfer langsam bewusst wurde, was hier geschehen war. Der Junge rutschte in seiner Panik von ihm fort, riss sich aus seinem Griff heraus und purzelte von der Bank herunter, um mit dem Hintern auf dem sandigen Boden zu landen. Ryou klagte leise, verzog sein Gesicht und rieb sich den Allerwertesten.

Als er wieder nach oben schaute, färbten sich seine Wangen rosa. Ihm wurde die Kehle ziemlich eng und so begann er peinlich berührt zu stammeln: „Oh ... ehm ... also ja, ... es tut mir leid … Das eben ... Ich also ... ich wusste nicht …“

Beschämt kratzte er sich am Unterarm und suchte nach den passenden Worten, die er in seinem gedankenleeren Schädel nicht finden konnte.

Malik schüttelte seinen Kopf und lächelte den Jungen an: „Das muss es nicht!“

Scheu senkte Ryou seinen Blick. Malik beugte sich zu ihm herunter, fasste ihm unters Kinn, drehte das Gesicht des Jungen zu ihm zurück und sah ihm fest in die Augen. Ryou schluckte, wehrte sich aber nicht dagegen, dass er fest gehalten wurde. Er hielt ganz still und fühlte sich für einen kurzen Moment wie hypnotisiert.
 

„Mir hat es gefallen“, grinste er frech und kam dem Jungen langsam näher.

Ihn traf ein intensiver Blick, jedoch erwachte er schnell aus seiner Starre, die Mauer des jahrelangen Misstrauens, die ihm Bakura anerzogen hatte, griff unerwartet und Ryou stemmte sich mit den Füßen verschreckt ab, seine Beine waren zu zittrig, als dass er aufstehen konnte. So rutschte er seinem Fluchtreflex folgend erst einmal ein Stück über den Boden weiter nach hinten, um Abstand zwischen sich und diesen Fremden bringen. Wie ein kleines verschrecktes Tier schaute er nach oben.
 

Malik lachte leise, er stand auf und strich ihm über die Wange: „Test bestanden! Schön, nun bist du also wieder komplett unter den Lebenden!“

In Wirklichkeit ärgerte es ihn, dass der Junge nun zum Überlegen gekommen war. Dann würde er erst einmal wieder Einen auf kumpelhaft machen müssen. Also streckte er ihm seine Hand entgegen: „Komm, ich helf´ dir auf, setzt dich einen Augenblick auf die Bank, bevor du noch mal umkippst!“
 

Ryou legte seine Hand in die bronzefarbene des Mannes und wurde auf seine Füße gezogen. Er lächelte ihn an und setzte sich neben ihm auf die Bank. Nervös spielte er mit seinen Fingern. Es war ihm noch nicht mal ins Bewusstsein gerückt, dass er seinen Leibwächter nicht dabei hatte. Zu sehr beschäftigte ihn sein klopfendes Herz und wie anziehend er diesen Menschen neben sich fand, als dass er schon wieder völlig rational denken konnte.
 

Ihm hatte die Nähe gut getan, es war etwas anderes, als er es bisher in seinem Leben erfahren hatte.

Ryou hatte Wärme gespürt. Nur, wie konnte er noch mal an diesen Mann heran kommen, nachdem er eben so reagiert hatte? Und dann sagte er ihm auch noch, dass es nur ein Test war, um zu sehen ob er wieder bei Sinnen sei.

Ryou seufzte peinlich berührt, er kam sich so klein und dumm vor. Es war bestimmt nicht okay was er getan hatte, wahrscheinlich sagte der Mann das nur aus Höflichkeit.
 

Scheu blickte er zur Seite: „Wie ... ehm ... meinen Sie das, ich sei umgekippt?“

„Hey, wir haben uns schon mal geküsst, jetzt musst DU mich auch duzen“, tadelte Malik.

„‘Tschuldigung“, nuschelte Ryou.

Malik legte ihm versöhnlich seine Hand auf die Schulter. „Hey, entschuldige dich nicht dauernd. Aber wenn du es wirklich wieder gut machen willst, dann…“

Er schmunzelte verschwörerisch, als er eine kleine, Effekt haschende Pause machte und Ryou überlegte schon worauf er hinaus wollte, er schaute unsicher zu ihm auf.

„… erweis mir doch die Ehre deiner Gesellschaft bei einem Essen. Auf was hast du den Lust?“

Seine Stimme klang vertrauensvoll und er kitzelte durch seine Art ein Lächeln aus Ryou heraus.

Er würde gern alles tun, um noch einen Moment bei diesem Mann bleiben zu können. Ryou schaute sich um und entdeckte die Leuchtreklame einer kleinen Bar.

„Vielleicht ein Eis?“, fragte er unsicher.

Malik der seinem Blick gefolgt war lächelte: „Okay! Aber jetzt schau nicht so. Ich will dich ja nicht fressen!“

Ryou verkrampfte seine Finger wieder ineinander, ihn bestürzten seine Gedanken. Denn genau das wünschte er sich doch immer, träumte davon, dass ihn jemand so mochte wie er war, ihn verschlingen würde mit Haut und Haaren.
 

Malik griff nach seinem Handgelenk: „Na komm, bevor du es dir noch anders überlegst.“

Er stand von der Bank auf und zog Ryou hinter sich her. Dessen Hand kribbelte unter der Berührung und er tapste dem Fremden nach. Ryou seufzte glücklich, er fühlte sich frei und leicht. Ein Gefühl, das er bisher nicht gekannt hatte.
 

Malik ging in die Bar und suchte einen Tisch im Inneren der Gasträume aus. Eine kleine Sitzgruppe hinten in der Ecke, in der man sie nicht sehen konnte, weder von der Straße aus, noch wenn man im Eingang der Bar stand.

„Möchtest du dich hierher setzen?“

Ryou lächelte scheu und brachte kein Wort heraus, so nickte er schließlich. Er dachte noch immer an den Kuss.

Malik lachte: „Du bist mir einer!“

Dann zog er den Stuhl zurück und bot Ryou galant den Platz an. Er schaute ihm sehnsüchtig in die Augen und Malik wusste, er würde ihn nach seinen Zwecken manipulieren können.

Als Ryou sich setzte, blickte er wieder nach unten. Malik streifte wie zufällig seine Schulter und strich über seinen Nacken. Ryou erschauerte und sah ihn unsicher an. Malik lächelte und setzte sich ihm gegenüber auf einen der Stühle.

„Bist du öfters in dem Club?“, erkundigte sich Malik.

„Nein, heute zum ersten Mal.“
 

Dann stand auch schon eine Bedienung an ihrem Tisch: „Möchten sie etwas essen?“ Sie hielt den beiden die Karte entgegen.

Malik wies mit der Hand auf Ryou: „Ein Eis für meine zauberhafte Begleitung. Ich möchte nur einen Latte Macchiato.“

Die Frau nickte und gab Ryou die Karte. Dann ging sie wieder.

„Such dir aus, was du möchtest“, forderte Malik ihn auf.

Ryou nickte und schlug die Karte auf.

„Da hatte ich ja richtig Glück, dass ich heute Abend auch hier war?“

Ryou schaute auf: „Wieso?“

„Na ja, ich bin mehr oder weniger nur auf der Durchreise“, erklärte Malik und Ryous Züge verdunkelten sich. „Und da ist es doch wirklich ein Zufall, wenn ich da in einem Club über eine so angenehme Bekanntschaft stolpere und gleich einen Kosenamen und einen scheuen Kuss bekomme.“
 

Ryou stutzte kurz, dann kam ihm in den Sinn, hatte er Malik vorhin tatsächlich „Mein Leben“ genannt? Er hob schnell die Karte vor sein Gesicht und schob seinen Kopf zwischen die Schultern. Oh, es war ihm so peinlich, wie konnte der andere ihn jetzt auch noch darauf ansprechen.
 

Malik griff in die Falte der Speisekarte und zog diese nach unten. „Seit Tag eins vom Leben verführt, huh?“, er sah ihn lachend an.

Irgendwie kam Ryou diese Textzeile aus einem Lied bekannt vor, er grübelt, wie der Text weiter ging.

„Du darfst mich aber auch Malik nennen. Sonst komme ich mir komisch vor, bei dieser Anrede.“

Wie eine bittere Pille fühlte es sich für Malik an, dass der Junge so von ihm eingenommen war, ihn als „sein Leben“, also jemand zu bezeichnen für den es sich zu Leben lohnt, wo er es doch war, der ihm danach trachtete und selbiges bald beenden würde.
 

Er hielt ihm seine Hand wie zum Gruß hin.

Ryou ergriff sie und nuschelte: „Ich heiße Ryou. Ryou di Lauro.“

Wenn Malik ihm schon eine so schöne Vorlage machte lieferte, dann könnte er ihm doch weiter schmeicheln. Ihm war inzwischen das Lied eingefallen und so fasste er sich ein Herz und schaute den Ägypter keck an, von dem er sich nur zu gern verführen lassen würde. „Denn es heißt, Ehre wem Ehre gebührt.“
 

Zufrieden nickte Malik, er war schon etwas überrascht, dass Ryou die Anspielung auf das Lied verstanden hatte: „So gefällst du mir schon besser, Ryou!“

Dem Jüngeren schauerte es wohlig und eine Gänsehaut lief über seinen Rücken. Irgendwie klang es sexy, wie Malik das „R“ rollte, als er seinen Namen aussprach.
 

„Dann such dir mal was aus, bevor die Bedienung wieder kommt.“

„Ich weiß schon was ich möchte.“

„Gut, dann lass uns bestellen“, schlug Malik vor und winkte die Kellnerin an den Tisch, dass Ryou sein Vanilleeis mit heißer Schokolade bestellen konnte.

Gleichzeitig wurde ihm sein Latte Macchiato serviert und er nippte vorsichtig an dem heißen Glas.
 

„Erzähl mir mal einen Schwank aus deiner Jugend“, forderte der Ägypter ihn zwischen zwei Schlucken auf.

Unbehaglich knetete Ryou seine Hände. „Über mich gibt’s nicht viel zu erzählen“, meinte er etwas traurig.

„Na komm schon, jeder Mensch ist interessant und hat schon mal einen Streich gespielt.“ Malik lächelte ihn falsch an, „du willst mir doch nicht erzählen, dass du ein braves Engelschen bist und alleine in einen Nachtclub gehst?“

Ryou währe fast die Karte aus der Hand gefallen, die er der Kellnerin zurück geben, als er in Maliks belustigtes Gesicht aufblickte. Seine Amethyste hatten sich verschmitzt zu schmalen Strichen verengt und mit Genugtuung über diesen Schock grinste er weiterhin, nachdem die junge Dame vom Tisch gegangen war.

„Also doch ein Bengelchen. Okay…“, er bemühte sich wieder etwas ernster zu wirken, „dann nehme ich mal an, du bist noch Schüler?“

Ryou nickte und am liebsten hätte Malik ihn am Kragen gepackt - musste man dem den alles aus der Nase ziehen? So kam er nie zu einem Gespräch. Malik legte sein Kinn in den Handballen und stütze seinen Arm auf dem Ellbogen ab. „Du magst wohl Ratespiele oder empfindest du meine Gesellschaft als so schrecklich, dass du nicht mehr mit mir redest?“

Überrascht schüttelte Ryou seine weißen Strähnen. „Nein überhaupt nicht. Nur über mich gibt’s nicht viel zu wissen.“

„Dann fang doch einfach mal mit den Basics an. Auf welche Schule gehst du denn?“, fragte er, obwohl er das schon längst wusste.

„Ich geh auf die Uni“, verbesserte Ryou, „auf die Universität Neapel Federico II.“ und damit hatte er schon wieder alles gesagt.

„Gibt es da immer noch diesen, diesen … ach jetzt fällt mir der Name nicht ein von dem Rektor.“ Mit Ryou schien es nicht einfach ein Gespräch am laufen zu halten, okay dann versuchte Malik eine neue Taktik, mal sehen, was Ryou vom lästern hielt?

Ryou grinste. „Den lieben, guten Prof. Massimo Marrelli“

„Genau den“, bestätigte Malik, er hatte das belustigte Funkeln in den braunen Augen nicht verpasst und vielleicht konnte man ja über die Schiene den Jungen zu einem Gespräch herausfordern, „Läuft der immer noch mit dem weißen Bart des Propheten herum und färbt sich seine Matte?“

Bei dieser Beschreibung konnte Ryou das Kichern nicht unterdrücken. „Klingt so als ob du ihn kennst, ja er läuft immer noch so herum. Mit der dicken Brille, den wahrscheinlich dunkel gefärbten Haaren und für den Weihnachtsmann muss er sich nicht Mal einen Bart ankleben. Warst du auch auf der Uni?“

„Nein“, Malik überlegte sich wie er da raus kam, „ich habe mich nur mal da beworben, als ich mit der Schule fertig war, aber jemanden, wie Marrelli vergisst man nicht so schnell.“

„Ja, wo der hintritt, wächst kein Gras mehr.“

Malik konnte sich noch gut an das Bild auf seinem Laptop erinnern, das den korpulenten Mann zeigte. „Das ist eine nette Umschreibung.“
 

Amüsiert hob Malik eine Augenbraue, hatte er da bei dem Jungen eine sarkastische Ader entdeckt oder lästerte der einfach nur gern? Zumindest war seine Zunge jetzt gelockert. „Hast du auch bei ihm Unterricht?“

„Nein. Zum Glück nicht mehr. Der hatte mich auf dem Kieker.“

„Uh, böses Foul.“

Ryou winkte mit einer Geste ab. „Gegessen“, dann lächelte er und zuckte mit der Schulter, „ich habe mich schon immer irgendwie durchgeschlagen. Ob einer mehr oder weniger fällt auch nicht ins gewicht!“

„Davon nimmt man zu?“

Ryou war zuerst nicht die Doppeldeutigkeit seiner Worte aufgefallen, dann musste er selbst loslachen, wenn gleich es auch damals kein Zuckerschlecken für ihn war. „Ja, wie es aussieht ärgern die dicksten Lehrer die meisten Schüler.“

Malik rieb sich übers Kinn. „Eine interessante These. Solltest du mal eine Docktorarbeit schreiben, bei dem Thema kann dir sicher niemand ein Plagiat vorwerfen, das hat sicher noch keiner vor dir in Erwägung gezogen!“

„Dr. Ryou di Lauro, Docktor für angewandtes Mobbing und Fettleibigkeit?!“, er ließ es sich auf der Zunge vergehen und verzog dann das Gesicht. „Nee, ich kann mir bessere Titel vorstellen.“

„Und wie ist es jetzt? Kommst du mit den anderen Lehrern besser klar?“

„Hm“, Ryou knickte wieder leicht ein, „geht so.“

Ärgerlich, falsche Frage, jetzt schien er wieder nachdenklich zu werden. „Du redest wohl nicht gern über die Schule?“

Ein zaghaftes Kopfschütteln und ein Blick aus traurigen Augen.

Malik hatte ja gesehen, wie sie Ryou in der Schule behandelten.

„Ich geh nicht so gern in die Uni, am Anfang ging es ja, aber irgendwie macht es keinen Spaß mehr.“

„Hast du viel lernen?“

„Es geht so, aber ich habe ja auch genügend Zeit dazu“, der verbitterte Unterton war deutlich zu hören, weshalb Malik lieber das Thema wechselte.

„Genügend Zeit?“, sinnierte er kurz, „dann hast du sicher ein super tolles Hobby?“

„Hobby?“, Ryou wägte kurz ab, „ich zeichne ab und zu.“ Er sah Malik fragend an, ob er das als Hobby durchgehen ließ.

Den Orientalen schien es nicht zu stören, das es nichts Aufregendes war. „Ah, also ein Ruhepol und viel Platz für Kreativität.“

„Auslegungssache, aber die Definition gefällt mir“, gab er offen zu und lächelte.

„Ja, natürlich, dass ist doch schön, was zeichnest du den am liebsten?“
 

Doch zu einer Antwort kam es nicht mehr, denn gleich darauf wurde das Eis für Ryou an den Tisch gebracht. Er goss mit leuchtenden Augen die heiße, süße Masse über das langsam schmelzende Eis und leckte sich über die Lippen.

„Du magst gern süße Sachen?“

Ryous Augen leuchteten. „Ja, ich liebe Süßes. Am allerliebsten mag ich Windbeutel.“

„Wo gibt es den die Besten?“

Den Löffel von der tropfenden Schokosoße ableckend schaute er auf. „Hm, ich würde sagen bei Casalnuovo.“ Dann widmete er sich wieder begierig seinem Eis.

Malik hatte nun beide Ellenbogen auf den Tisch gestützt und sein Kinn zwischen zwei Fäusten abgelegt und beobachtete den Jungen, der sich tatsächlich wie ein Kind über das Eis freute.

„Du bekommst wohl nicht oft etwas Süßes?“ Malik wunderte sich noch immer, selten konnte man jemanden in seinem Alter beobachten, der sich mit so viel kindlicher Begeisterung über einen Nachtisch hermachte.

„Nicht so“, nuschelte er mit vollen Backen, „also nicht so oft wie ich gern naschen würde“, setzte er noch verschmitzt hinterher und schob sich gleich den nächsten Löffel mit geschmolzenem Eis und Schokosoße in seinen Mund. War das nicht eine perfekte Vorlage für anzügliche Gedanken seitens Malik? Oh ja und diese Gedanken hatte er nicht erst seit dem Moment.

Malik nahm seinen Kaffee zwischen die Hände, irgendetwas Heißes musste er jetzt anfassen. „Du bist auch ohne Naschereien schon süß genug.“ Er nippte an seinem Glas und schaute über den Rand, wie Ryou darauf reagierte.

Der zog seinen Kopf etwas zwischen die Schultern und schaute ihn wie ein Kaninchen an.

„Was den?“, Malik stellte den Kaffee zur Seite und kam Ryou etwas näher, verschwörerisch senkte er seine Stimme. „Du bist einfach zu niedlich?“

Mit Komplimenten konnte er noch nie umgehen, okay, Ryou bekam ja auch fast nie welche. Daher war das einzige was ihm einfiel, etwas dagegen zu sagen. „Ich bin ein Junge, und die sind nicht niedlich.“, er versuchte sich etwas hinter seinem Eis zu verstecken und nahm schnell den nächsten Löffel Eis, damit er Malik nicht anschauen musste.

Malik reizte es ihn jetzt zu sticheln. Er streckte seine Hand aus und zwirbelte eine der seidigen Strähnen um seinen Finger. „Hm, mit etwas Phantasie…“, er brauchte den Satz nicht mal zu ende zu sprechen, schon hatte er Ryous wunde Stelle erwischt.

„Nur weil ich etwas kleiner bin“, Ryou mied das Wort zierlich, „heißt es noch lange nicht, dass ich wie ein Mädchen aussehe.“

Ryou schmollte und in seinen Augen waren kleine Blitze, die bei einer weiteren dummen Bemerkung sicher ein Gewitter entfachen konnten. So ist das also. Malik lehnte sich zufrieden zurück.
 

Zu niedlich der Junge und ein gewisses Feuer hat er auch, jedoch kam Malik wieder sein Auftrag in den Sinn, zum lange Flirten hatte er nicht viel Zeit. Da war ja noch was im Hinterkopf, der blonde Leibwächter, der bestimmt schon auf der Suche war. Fast schon bedauerlich, dass der Junge vor ihm der letzte Erbe der di Lauros war, so unschuldig süß und mit diesem verborgenen Temperament. Eigentlich sollte man so etwas beschützen, so sehr behüten wie sein Bruder es tat, so wie er diese Blüte einsperrte.

Wie er sich entfalten würde, wenn er von den Zwängen losgelöst wäre?

Malik rief sich zur Räson, er konnte hier doch nicht träumen und sich ein Wolkenschloss bauen oder Mitleid entwickeln, vor allem nicht in eine solche Richtung, wenn sein Auftrag beinhaltete, dass er das Imperium der di Lauros ausradieren sollte.

Er durfte seinen Auftrag nicht aus den Augen verlieren, er musste jetzt vorankommen, alles ausschalten – mal wieder.
 

„Sag mal, Ryou. Was macht eigentlich ein netter Junge wie du hier in so einer Gegend?“, Malik holte sich seinen Kaffee wieder. Während er Ryou anschaute, hatte er das Glas die ganze Zeit an seinen Lippen gehabt und der Junge war doch etwas irritiert von dem nüchternen Gesprächsumschwung. Hätte Malik ihn nicht geärgert, wäre es vielleicht sein erster Flirt gewesen, aber so blöd, wie er reagiert hatte, würde das ja jetzt nichts mehr werden.
 

Ryou leckte genüsslich-unschuldig seinen Löffel ab, auf seiner Unterlippe blieb eine Spur der köstlichen Kakaomasse zurück die er mit seiner Zungenspitze beseitigte, was fasziniert von zwei amethystfarbenen Augen beobachtet wurde.

„Ich hatte meinen Bruder begleitet, aber er hatte noch irgend so einen Termin. Allein darf ich eh nicht weg, Bakura spinnt manchmal!“
 

Malik legte seinen Kopf schief, er würde der Sache scheinbar schneller näher kommen, als er gedacht hatte. Unglaublich, wie vertrauensselig Ryou werden konnte.

Seufzend widmete sich Ryou wieder seinem Eis. Langsam fuhr er mit dem Löffel um das Sahnehäubchen und schaute Malik interessiert an, als er die Sahne langsam hinter den Lippen abstreifte und den Löffel gemächlich zwischen seinen Lippen ausgleiten ließ.

Malik schluckte.

Ob der Teenager das extra machte?

Sicher war es nur unbewusst. Malik war sich sicher, wenn Ryou diese Reize gezielt einsetzen würde, ihm könnte so mancher Mann verfallen.

„Wertvolles muss gut beschützt werden“, sagte er mit leicht belegter, rauer Stimme.

Ryou schaute ihn entgeistert an. „Man kann es auch übertreiben!“

Malik hob seinen Kopf, hatte er den Gedanken jetzt laut ausgesprochen? Aber der Junge naschte weiter von seinem Eis ohne weiter darauf einzugehen.

„Wie meinst du das, Ryou?“, horchte Malik ihn scheinbar unwissend aus.

Ryou genoss es immer noch, wie der Ägypter seinen Namen aussprach. Es hörte sich so toll an. Viel besser als wenn sein blonder Leibwächter Mariku oder Bakura ihn riefen.

„Bakura, also mein großer Bruder, hat mir einen Bodyguard an die Backe geklebt, der passt so gut wie 24 h am Tag auf mich auf. Keinen Schritt kann ich ohne ihn tun.“

Er ließ seine Schultern sinken, legte seinen Löffel kurz ab und irgendwie verschaffte es ihm Erleichterung mal mit jemandem über seine Situation zu reden. Und wer eignete sich da besser als ein Fremder, der vermutlich einmal in sein Leben trat und den er bedauerlicherweise wohl nie wieder sehen würde.

Hier bei Malik ging das ganz einfach. Ryou seufzte abgrundtief:

„Mein Bruder ist manchmal echt paranoid. Er…“ Malik legte seine Hand auf Ryous und dieser zog sie nicht zurück. Er schaute sich das Bild kurz an, wie seine Hand von der anderen umschlossen auf dem Tisch lag. Ungekannte Nähe und Vertrautheit, ein wenig Trost und sich verstanden fühlen.
 

Der Junge blickte wieder auf. „… Also manchmal fühle ich mich wie in einem Gefängnis“, die Worte kamen jetzt ganz leicht über seine Lippen, zu leicht. „Bakura muss alles wissen was ich tue und wo ich bin, außer wenn ich in der Schule bin, komme ich nicht raus. Dann nervt es, ständig bewacht zu werden“, ächzte er, „sogar wenn ich zuhause bin ist ständig Mariku da. Also, das ist einer von Bakuras Leibwächtern, der auf mich aufpassen soll. Aber ich bin doch schon siebzehn und kann das auch alleine. Bakura sieht einfach alles viel zu eng. Es ist ja nicht so, dass mir was passieren könnte und vor allem zuhause, das ist doch lächerlich.“
 

Ryou hielt einen Moment inne. Malik schmunzelte ihn aufmunternd an, dachte jedoch: „Oh Ryou, wenn du wüsstest wie recht dein Bruder hat, du hast wirklich keine Ahnung in welcher Gefahr dein Leben schwebt!“

„Dann ist es auch so, dass ich keinen Besuch bekommen darf und Bakura hat so eine blöde Sicherheitsanlage. Wir kommen nur zuhause rein, wenn wir diesen Sender bei uns tragen.“ Er deutete auf den kleinen ringförmigen Anhänger, worin sich ein Dreieck befand, den er an einer Kette trug. Malik lauschte begierig, was die gelöste Zunge des Jungen für brisante Geheimnisse preis gab.

„Außerdem hat er unsere Villa umgebaut, wir sind besser gesichert als Fort Knox, überall sind Kameras, Laserkontakte und Infrarotsensoren. Es ist furchtbar.“

„Bist du unglücklich?“ Malik verstärkte den Druck seiner Hand. Konnte er dem Jungen mit berechneter Freundschaft noch mehr entlocken?

Ryou seufzte, es tat so gut: „Ich bin oft einsam. Bakura hat immer zu tun und ich glaube, Mariku kann mich nicht leiden.“
 

Ryous Augen sahen mit einem mal wieder so traurig aus. Malik legte seine Handfläche an Ryous Wange und strich mit seinen Fingerspitzen durch dessen Haare, strich einige der Strähnen hinter sein Ohr.

„Ryou, es bestürzt mich … so etwas von dir zu hören. Wenn du möchtest, kann ich dich besuchen kommen?“

Er schreckte zurück und schüttelte seinen Kopf, wie sollte so etwas gehen? Niemand konnte zu ihm kommen, Bakura verhinderte alles, jeden Kontakt.

„Das geht nicht!“, entgegnete er hastig, fast panisch.

„Wieso nicht? Ich finde dich ziemlich nett.“ Malik zog seine Hand von Ryou zurück, da er vor Schreck von ihm gewichen war und log weiter, bei Ryou fiel es ihm leicht, zu leicht ihm Aufwartungen zu machen. „Ich mag dich.“
 

Ryou sah lange in Maliks Augen, die ihn von Anfang an gefesselt hatten, er suchte darin eine Lüge. Wie konnte man ihn nur mögen? Dann wurde er wieder unruhig, er war schon viel zu lange weg, es würde bestimmt Ärger geben.

„Du kannst mich nicht treffen oder besuchen. Das ist unmöglich.“ Ryou reagierte fast angsterfüllt. Dann beteuerte er: „Ich müsste schon entführt werden, um meinen Weg zu gehen!“

Malik sah die Unruhe des Jungen, der Wunsch gefiel ihm, trieb er doch den Jungen in seine Arme und erleichterte ihm sein Vorhaben. Er rutschte ein Stück näher an Ryou, kam seinem Ohr ganz nahe und griente.

„Wenn du das möchtest, Ryou?“, hauchte er verschwörerisch. „Dann werde ich es tun.“

Er legte seine Daumen- und Zeigefinger an Ryous Kinn und sah in ernst an: „Ich möchte dich wiedersehen.“ Dabei strich er mit seinem Daumen über Ryous Lippen, die sich dabei leicht öffneten und er sah Malik erstaunt an.
 

Ryou hatte wieder das Gefühl, wie in der Bar. Ihm wurde heiß und kalt, die Knie so weich und diese Lippen die er zu gern noch einmal gekostet hätte, waren ihm so nah. So nah, zum Greifen nahe.

„Es tut mir leid. Aber, aber…“, stammelte er betreten, „ich muss zurück. Ich bekomme ärger, wenn mich Mariku nicht bald wieder in seinen Fängen hat.“

Malik nickte, die Furcht die sich in Ryous Augen spiegelte war zu groß, er ließ seine Hand sinken und rief die Kellnerin zum Zahlen.
 

Als sie beide vor die Bar traten, begann Ryou zu zittern.

„Hey, alles okay mit dir?“, hauchte Malik und legte seinen Arm über Ryous Schulter.

Ryou schüttelte den Kopf und ließ sich in die Umarmung ziehen: „Ich bekomme bestimmt großen Ärger, mein sogenannter Leibwächter ist nicht nett und ich möchte auch meinen Bruder nicht verstimmen.“

Malik drehte Ryou um, damit sie sich direkt gegenüber standen: „Warum sollte jemand böse auf dich sein?“

Malik konnte seine Finger nicht von Ryou lassen, wieder lag seine Hand beruhigend an seiner Wange. Sanft streichelte er sein Gesicht und seine Finger glitten in Ryous Haare. Er schaute zu ihm auf.

„Weil ich einfach weg war, ich bekomme immer Ärger, du weißt nicht wie grob Mariku sein kann“, schniefte er und Malik wusste es, er hatte gesehen wie der Mann mit Ryou umging.
 

Malik spürte etwas wie Mitgefühl, etwas das er ausschalten musste.

„Ryou?“, flüsterte er und dieser schaute nach oben. „Ich helfe dir.“
 

Malik kam Ryou immer näher, vor seinen Lippen stoppte er jedoch. Er war so kurz vor einem Kontakt und Ryou spürte das Prickeln und Bitzeln auf seiner Haut. Oh ja, er würde so gern. Aber warum tat Malik das, mochte er ihn wirklich? Er wollte IHM helfen?!

Dankbar streckte sich Ryou und kam das letzte Stück auf den Ägypter zu. Legte seine Lippen auf dessen Mund.

Sie küssten sich kurz.

Eine Bestätigung.

Ein Versprechen.

Ryou schaute ihm wieder in die dunkler gewordenen Amethyste.
 

Maliks Hand rutschte zu Ryous Nacken und er drückte sich enger an ihn heran. Eng umschlungen küssten sie sich, wurden immer intensiver und trennten sich erneut.

Ryou mochte noch mehr von diesem Mann haben, er hob seine Arme, schlang sie um Maliks Nacken zog ihn zurück zu sich. Wollte sich nicht trennen, wollte mehr davon.

Malik sah das Glühen in Ryous Augen. Er versiegelte ihre Lippen abermals und begann etwas forscher zu werden. Er spielte kurze mit ihm. Ließ seine Zunge neckend über Ryous Mund wandern, nippte von seinen Lippen, bevor er sich schon wieder zurückzog.
 

Ryous Griff wurde fester. „Bitte…“, murmelte er und versuchte Malik fast verzweifelt wieder zu sich zu ziehen. „Nicht aufhören …“

Malik grinste überlegen: „Wenn ich dich wiedersehen darf!“

Ryou hätte in diesem Moment alles versprochen, er war so schwach. Aber er war auch realistisch.

„Das kann ich nicht.“ Er wandte seinen Blick ab und murmelte: „auch wenn ich gern würde.“
 

Ryou wurde wieder enger an Malik herangezogen, dieser strich ihm beruhigend über den Rücken und schloss die Augen. Er lehnte seinen Kopf an Maliks Schulter, wurde ruhiger und sog Maliks Duft ein. In seinen Armen fühlte er sich einfach nur wohl, hier konnte er die Welt für einen Moment vergessen.
 

„Na komm“, forderte ihn Malik schließlich auf, „bevor tatsächlich jemand merkt, dass du nicht da bist.“

Ryou nickte und ließ seinen Kopf an Maliks Schulter gelehnt liegen. Malik legte seinen Arm um ihn im Gehen. Sie liefen langsam, eng aneinander zum Club zurück. Ryou spürte es, er fühlte es einfach, das er den Ägypter nie wieder sehen würde. Eine traurige Vorahnung. Ein kleiner stechender Schmerz, nicht doch etwas Verrücktes getan zu haben, sondern einfach so sang- und klanglos sich wieder zurück geleiten zu lassen.
 

Tatsächlich gelang es Malik ihn ungesehen in die Disco zu schmuggeln. Der wahrscheinlichste Ort, um in einem Club verschollen zu gehen, waren die Toiletten, dort brachte er ihn hin.

Der Killer hatte den Leibwächter schon erspäht.

„Denk dir eine gute Ausrede aus“, schmunzelte er und wandte sich zum Gehen um.

Ryou griff verzagt nach Maliks Hand, so konnte er doch nicht gehen, ihn nicht einfach so sitzen lassen. „Werden wir uns irgendwann wieder sehen?“

Malik grinste wie ein Honigkuchenpferd, da sein Plan aufgegangen war. Als er sich zurückdrehte, war sein Gesicht jedoch wie eine Maske.

Fast kühl meinte er: „Mal sehen, wohin mich das Leben führt.“

Ryou sah ihn mit großen, verletzten Augen an. Malik trat noch einmal auf ihn zu, küsste beschützend seine Stirn und verschwand. Ein kleiner giftiger Pfeil saß nun im Fleisch des Teens.
 

Bevor Ryou seine Gedanken ordnen konnte, durchzuckte seinen Körper ein Schmerz. Er drehte sich um und sah in Marikus wutverzehrtes Gesicht: „Wo bist du wieder gewesen, du kleine Ratte? Sei froh, dass Bakura dich noch nicht sucht!“
 

„Ich … ich…“, stammelte Ryou, „mir war schlecht!“
 

Er senkte seinen Blick und wurde aus den Toilettenräumen gezerrt. Marikus unbarmherziger Griff an seinem Oberarm brannte. Es schmerzte Ryou. Unerwartet wurde der grobe Griff binnen Sekunden gelöst.

„Da seid ihr ja!“ Bakura kam dicht gefolgt von seinem schwarzhaarigen Leibwächter auf Ryou zu. „Hast du dich gut amüsiert, Kleiner?“

„Ja“, sagte Ryou leise, er spürte Marikus Hand schwer auf seiner Schulter und versuchte zu lächeln, „Danke, dass du mich mitgenommen hast!“

Bakura nickte Mariku zu, dieser bestätigte durch eine Geste, dass alles okay sei. Dann ging Bakura mit Duke voran und Ryou folgte ihm mit Mariku im Nacken.
 

Malik stand in sicherer Entfernung und beobachtet alles. Er sah Ryou wie er sich umblickte und Mariku ihn rücksichtslos voran stieß. Der Junge drehte seinen Kopf nach vorn, er war wieder in seiner Welt angekommen. Er trotte Bakura hinterher und wusste alles würde sein wie es war, nichts würde sich ändern.
 

Als er an diesem Abend in seinem Bett lag, floh ihm der Schlaf. Er dachte an Malik. An seinen Duft, an seine Wärme, dass er kurz alles vergessen hatte und glücklich gewesen war.

Und eigentlich vermisste er auch seine Lippen. Seufzend überlegte er wie es wohl gewesen wäre wenn sie sich richtig geküsst hätten? Und sich nicht nur mit den Lippen berührt. Je mehr er über Malik nachdachte, umso größer wurde die Sehnsucht. Ja, er würde ihn gern wiedersehen.
 


 


 

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Ein Versprechen?

Kapitel 4 Ein Versprechen?
 


 


 

„Ich geh nicht so gern in die Uni, am Anfang ging es ja, aber irgendwie macht es keinen Spaß mehr.“
 

„Hast du viel lernen?“
 

„Es geht so, aber ich habe ja auch genügend Zeit dazu“, der verbitterte Unterton war deutlich zu hören, weshalb Malik lieber das Thema wechselte.
 

„Genügend Zeit?“, sinnierte er kurz, „dann hast du sicher ein super tolles Hobby?“
 

„Hobby?“, Ryou wägte kurz ab, „ich zeichne ab und zu.“ Er sah Malik fragend an, ob er das als Hobby durchgehen ließ.
 

Den Orientalen schien es nicht zu stören, das es nichts Aufregendes war. „Ah, also ein Ruhepol und viel Platz für Kreativität.“
 

„Auslegungssache, aber die Definition gefällt mir“, gab er offen zu und lächelte.
 

„Ja, natürlich, dass ist doch schön, was zeichnest du den am liebsten?“
 


 

Doch zu einer Antwort kam es nicht mehr, denn gleich darauf wurde das Eis für Ryou an den Tisch gebracht. Er goss mit leuchtenden Augen die heiße, süße Masse über das langsam schmelzende Eis und leckte sich über die Lippen.
 

„Du magst gern süße Sachen?“
 

Ryous Augen leuchteten. „Ja, ich liebe Süßes. Am allerliebsten mag ich Windbeutel.“
 

„Wo gibt es den die Besten?“
 

Den Löffel von der tropfenden Schokosoße ableckend schaute er auf. „Hm, ich würde sagen bei Casalnuovo.“ Dann widmete er sich wieder begierig seinem Eis.
 

Malik hatte nun beide Ellenbogen auf den Tisch gestützt und sein Kinn zwischen zwei Fäusten abgelegt und beobachtete den Jungen, der sich tatsächlich wie ein Kind über das Eis freute.
 

„Du bekommst wohl nicht oft etwas Süßes?“ Malik wunderte sich noch immer, selten konnte man jemanden in seinem Alter beobachten, der sich mit so viel kindlicher Begeisterung über einen Nachtisch hermachte.
 

„Nicht so“, nuschelte er mit vollen Backen, „also nicht so oft wie ich gern naschen würde“, setzte er noch verschmitzt hinterher und schob sich gleich den nächsten Löffel mit geschmolzenem Eis und Schokosoße in seinen Mund. War das nicht eine perfekte Vorlage für anzügliche Gedanken seitens Malik? Oh ja und diese Gedanken hatte er nicht erst seit dem Moment.
 

Malik nahm seinen Kaffee zwischen die Hände, irgendetwas Heißes musste er jetzt anfassen. „Du bist auch ohne Naschereien schon süß genug.“ Er nippte an seinem Glas und schaute über den Rand, wie Ryou darauf reagierte.
 

Der zog seinen Kopf etwas zwischen die Schultern und schaute ihn wie ein Kaninchen an.
 

„Was den?“, Malik stellte den Kaffee zur Seite und kam Ryou etwas näher, verschwörerisch senkte er seine Stimme. „Du bist einfach zu niedlich?“
 

Mit Komplimenten konnte er noch nie umgehen, okay, Ryou bekam ja auch fast nie welche. Daher war das einzige was ihm einfiel, etwas dagegen zu sagen. „Ich bin ein Junge, und die sind nicht niedlich.“, er versuchte sich etwas hinter seinem Eis zu verstecken und nahm schnell den nächsten Löffel Eis, damit er Malik nicht anschauen musste.
 

Malik reizte es ihn jetzt zu sticheln. Er streckte seine Hand aus und zwirbelte eine der seidigen Strähnen um seinen Finger. „Hm, mit etwas Phantasie…“, er brauchte den Satz nicht mal zu ende zu sprechen, schon hatte er Ryous wunde Stelle erwischt.
 

„Nur weil ich etwas kleiner bin“, Ryou mied das Wort zierlich, „heißt es noch lange nicht, dass ich wie ein Mädchen aussehe.“
 

Ryou schmollte und in seinen Augen waren kleine Blitze, die bei einer weiteren dummen Bemerkung sicher ein Gewitter entfachen konnten. So ist das also. Malik lehnte sich zufrieden zurück.
 


 

Zu niedlich der Junge und ein gewisses Feuer hat er auch, jedoch kam Malik wieder sein Auftrag in den Sinn, zum lange Flirten hatte er nicht viel Zeit. Da war ja noch was im Hinterkopf, der blonde Leibwächter, der bestimmt schon auf der Suche war. Fast schon bedauerlich, dass der Junge vor ihm der letzte Erbe der di Lauros war, so unschuldig süß und mit diesem verborgenen Temperament. Eigentlich sollte man so etwas beschützen, so sehr behüten wie sein Bruder es tat, so wie er diese Blüte einsperrte.
 

Wie er sich entfalten würde, wenn er von den Zwängen losgelöst wäre?
 

Malik rief sich zur Räson, er konnte hier doch nicht träumen und sich ein Wolkenschloss bauen oder Mitleid entwickeln, vor allem nicht in eine solche Richtung, wenn sein Auftrag beinhaltete, dass er das Imperium der di Lauros ausradieren sollte.
 

Er durfte seinen Auftrag nicht aus den Augen verlieren, er musste jetzt vorankommen, alles ausschalten – mal wieder.
 


 

„Sag mal, Ryou. Was macht eigentlich ein netter Junge wie du hier in so einer Gegend?“, Malik holte sich seinen Kaffee wieder. Während er Ryou anschaute, hatte er das Glas die ganze Zeit an seinen Lippen gehabt und der Junge war doch etwas irritiert von dem nüchternen Gesprächsumschwung. Hätte Malik ihn nicht geärgert, wäre es vielleicht sein erster Flirt gewesen, aber so blöd, wie er reagiert hatte, würde das ja jetzt nichts mehr werden.
 


 

Ryou leckte genüsslich-unschuldig seinen Löffel ab, auf seiner Unterlippe blieb eine Spur der köstlichen Kakaomasse zurück die er mit seiner Zungenspitze beseitigte, was fasziniert von zwei amethystfarbenen Augen beobachtet wurde.
 

„Ich hatte meinen Bruder begleitet, aber er hatte noch irgend so einen Termin. Allein darf ich eh nicht weg, Bakura spinnt manchmal!“
 


 

Malik legte seinen Kopf schief, er würde der Sache scheinbar schneller näher kommen, als er gedacht hatte. Unglaublich, wie vertrauensselig Ryou werden konnte.
 

Seufzend widmete sich Ryou wieder seinem Eis. Langsam fuhr er mit dem Löffel um das Sahnehäubchen und schaute Malik interessiert an, als er die Sahne langsam hinter den Lippen abstreifte und den Löffel gemächlich zwischen seinen Lippen ausgleiten ließ.
 

Malik schluckte.
 

Ob der Teenager das extra machte?
 

Sicher war es nur unbewusst. Malik war sich sicher, wenn Ryou diese Reize gezielt einsetzen würde, ihm könnte so mancher Mann verfallen.
 

„Wertvolles muss gut beschützt werden“, sagte er mit leicht belegter, rauer Stimme.
 

Ryou schaute ihn entgeistert an. „Man kann es auch übertreiben!“
 

Malik hob seinen Kopf, hatte er den Gedanken jetzt laut ausgesprochen? Aber der Junge naschte weiter von seinem Eis ohne weiter darauf einzugehen.
 

„Wie meinst du das, Ryou?“, horchte Malik ihn scheinbar unwissend aus.
 

Ryou genoss es immer noch, wie der Ägypter seinen Namen aussprach. Es hörte sich so toll an. Viel besser als wenn sein blonder Leibwächter Mariku oder Bakura ihn riefen.
 

„Bakura, also mein großer Bruder, hat mir einen Bodyguard an die Backe geklebt, der passt so gut wie 24 h am Tag auf mich auf. Keinen Schritt kann ich ohne ihn tun.“
 

Er ließ seine Schultern sinken, legte seinen Löffel kurz ab und irgendwie verschaffte es ihm Erleichterung mal mit jemandem über seine Situation zu reden. Und wer eignete sich da besser als ein Fremder, der vermutlich einmal in sein Leben trat und den er bedauerlicherweise wohl nie wieder sehen würde.
 

Hier bei Malik ging das ganz einfach. Ryou seufzte abgrundtief:
 

„Mein Bruder ist manchmal echt paranoid. Er…“ Malik legte seine Hand auf Ryous und dieser zog sie nicht zurück. Er schaute sich das Bild kurz an, wie seine Hand von der anderen umschlossen auf dem Tisch lag. Ungekannte Nähe und Vertrautheit, ein wenig Trost und sich verstanden fühlen.
 


 

Der Junge blickte wieder auf. „… Also manchmal fühle ich mich wie in einem Gefängnis“, die Worte kamen jetzt ganz leicht über seine Lippen, zu leicht. „Bakura muss alles wissen was ich tue und wo ich bin, außer wenn ich in der Schule bin, komme ich nicht raus. Dann nervt es, ständig bewacht zu werden“, ächzte er, „sogar wenn ich zuhause bin ist ständig Mariku da. Also, das ist einer von Bakuras Leibwächtern, der auf mich aufpassen soll. Aber ich bin doch schon siebzehn und kann das auch alleine. Bakura sieht einfach alles viel zu eng. Es ist ja nicht so, dass mir was passieren könnte und vor allem zuhause, das ist doch lächerlich.“
 


 

Ryou hielt einen Moment inne. Malik schmunzelte ihn aufmunternd an, dachte jedoch: „Oh Ryou, wenn du wüsstest wie recht dein Bruder hat, du hast wirklich keine Ahnung in welcher Gefahr dein Leben schwebt!“
 

„Dann ist es auch so, dass ich keinen Besuch bekommen darf und Bakura hat so eine blöde Sicherheitsanlage. Wir kommen nur zuhause rein, wenn wir diesen Sender bei uns tragen.“ Er deutete auf den kleinen ringförmigen Anhänger, worin sich ein Dreieck befand, den er an einer Kette trug. Malik lauschte begierig, was die gelöste Zunge des Jungen für brisante Geheimnisse preis gab.
 

„Außerdem hat er unsere Villa umgebaut, wir sind besser gesichert als Fort Knox, überall sind Kameras, Laserkontakte und Infrarotsensoren. Es ist furchtbar.“
 

„Bist du unglücklich?“ Malik verstärkte den Druck seiner Hand. Konnte er dem Jungen mit berechneter Freundschaft noch mehr entlocken?
 

Ryou seufzte, es tat so gut: „Ich bin oft einsam. Bakura hat immer zu tun und ich glaube, Mariku kann mich nicht leiden.“
 


 

Ryous Augen sahen mit einem mal wieder so traurig aus. Malik legte seine Handfläche an Ryous Wange und strich mit seinen Fingerspitzen durch dessen Haare, strich einige der Strähnen hinter sein Ohr.
 

„Ryou, es bestürzt mich … so etwas von dir zu hören. Wenn du möchtest, kann ich dich besuchen kommen?“
 

Er schreckte zurück und schüttelte seinen Kopf, wie sollte so etwas gehen? Niemand konnte zu ihm kommen, Bakura verhinderte alles, jeden Kontakt.
 

„Das geht nicht!“, entgegnete er hastig, fast panisch.
 

„Wieso nicht? Ich finde dich ziemlich nett.“ Malik zog seine Hand von Ryou zurück, da er vor Schreck von ihm gewichen war und log weiter, bei Ryou fiel es ihm leicht, zu leicht ihm Aufwartungen zu machen. „Ich mag dich.“
 


 

Ryou sah lange in Maliks Augen, die ihn von Anfang an gefesselt hatten, er suchte darin eine Lüge. Wie konnte man ihn nur mögen? Dann wurde er wieder unruhig, er war schon viel zu lange weg, es würde bestimmt Ärger geben.
 

„Du kannst mich nicht treffen oder besuchen. Das ist unmöglich.“ Ryou reagierte fast angsterfüllt. Dann beteuerte er: „Ich müsste schon entführt werden, um meinen Weg zu gehen!“
 

Malik sah die Unruhe des Jungen, der Wunsch gefiel ihm, trieb er doch den Jungen in seine Arme und erleichterte ihm sein Vorhaben. Er rutschte ein Stück näher an Ryou, kam seinem Ohr ganz nahe und griente.
 

„Wenn du das möchtest, Ryou?“, hauchte er verschwörerisch. „Dann werde ich es tun.“
 

Er legte seine Daumen- und Zeigefinger an Ryous Kinn und sah in ernst an: „Ich möchte dich wiedersehen.“ Dabei strich er mit seinem Daumen über Ryous Lippen, die sich dabei leicht öffneten und er sah Malik erstaunt an.
 


 

Ryou hatte wieder das Gefühl, wie in der Bar. Ihm wurde heiß und kalt, die Knie so weich und diese Lippen die er zu gern noch einmal gekostet hätte, waren ihm so nah. So nah, zum Greifen nahe.
 

„Es tut mir leid. Aber, aber…“, stammelte er betreten, „ich muss zurück. Ich bekomme ärger, wenn mich Mariku nicht bald wieder in seinen Fängen hat.“
 

Malik nickte, die Furcht die sich in Ryous Augen spiegelte war zu groß, er ließ seine Hand sinken und rief die Kellnerin zum Zahlen.
 


 

Als sie beide vor die Bar traten, begann Ryou zu zittern.
 

„Hey, alles okay mit dir?“, hauchte Malik und legte seinen Arm über Ryous Schulter.
 

Ryou schüttelte den Kopf und ließ sich in die Umarmung ziehen: „Ich bekomme bestimmt großen Ärger, mein sogenannter Leibwächter ist nicht nett und ich möchte auch meinen Bruder nicht verstimmen.“
 

Malik drehte Ryou um, damit sie sich direkt gegenüber standen: „Warum sollte jemand böse auf dich sein?“
 

Malik konnte seine Finger nicht von Ryou lassen, wieder lag seine Hand beruhigend an seiner Wange. Sanft streichelte er sein Gesicht und seine Finger glitten in Ryous Haare. Er schaute zu ihm auf.
 

„Weil ich einfach weg war, ich bekomme immer Ärger, du weißt nicht wie grob Mariku sein kann“, schniefte er und Malik wusste es, er hatte gesehen wie der Mann mit Ryou umging.
 


 

Malik spürte etwas wie Mitgefühl, etwas das er ausschalten musste.
 

„Ryou?“, flüsterte er und dieser schaute nach oben. „Ich helfe dir.“
 


 

Malik kam Ryou immer näher, vor seinen Lippen stoppte er jedoch. Er war so kurz vor einem Kontakt und Ryou spürte das Prickeln und Bitzeln auf seiner Haut. Oh ja, er würde so gern. Aber warum tat Malik das, mochte er ihn wirklich? Er wollte IHM helfen?!
 

Dankbar streckte sich Ryou und kam das letzte Stück auf den Ägypter zu. Legte seine Lippen auf dessen Mund.
 

Sie küssten sich kurz.
 

Eine Bestätigung.
 

Ein Versprechen.
 

Ryou schaute ihm wieder in die dunkler gewordenen Amethyste.
 


 

Maliks Hand rutschte zu Ryous Nacken und er drückte sich enger an ihn heran. Eng umschlungen küssten sie sich, wurden immer intensiver und trennten sich erneut.
 

Ryou mochte noch mehr von diesem Mann haben, er hob seine Arme, schlang sie um Maliks Nacken zog ihn zurück zu sich. Wollte sich nicht trennen, wollte mehr davon.
 

Malik sah das Glühen in Ryous Augen. Er versiegelte ihre Lippen abermals und begann etwas forscher zu werden. Er spielte kurze mit ihm. Ließ seine Zunge neckend über Ryous Mund wandern, nippte von seinen Lippen, bevor er sich schon wieder zurückzog.
 


 

Ryous Griff wurde fester. „Bitte…“, murmelte er und versuchte Malik fast verzweifelt wieder zu sich zu ziehen. „Nicht aufhören …“
 

Malik grinste überlegen: „Wenn ich dich wiedersehen darf!“
 

Ryou hätte in diesem Moment alles versprochen, er war so schwach. Aber er war auch realistisch.
 

„Das kann ich nicht.“ Er wandte seinen Blick ab und murmelte: „auch wenn ich gern würde.“
 


 

Ryou wurde wieder enger an Malik herangezogen, dieser strich ihm beruhigend über den Rücken und schloss die Augen. Er lehnte seinen Kopf an Maliks Schulter, wurde ruhiger und sog Maliks Duft ein. In seinen Armen fühlte er sich einfach nur wohl, hier konnte er die Welt für einen Moment vergessen.
 


 

„Na komm“, forderte ihn Malik schließlich auf, „bevor tatsächlich jemand merkt, dass du nicht da bist.“
 

Ryou nickte und ließ seinen Kopf an Maliks Schulter gelehnt liegen. Malik legte seinen Arm um ihn im Gehen. Sie liefen langsam, eng aneinander zum Club zurück. Ryou spürte es, er fühlte es einfach, das er den Ägypter nie wieder sehen würde. Eine traurige Vorahnung. Ein kleiner stechender Schmerz, nicht doch etwas Verrücktes getan zu haben, sondern einfach so sang- und klanglos sich wieder zurück geleiten zu lassen.
 


 

Tatsächlich gelang es Malik ihn ungesehen in die Disco zu schmuggeln. Der wahrscheinlichste Ort, um in einem Club verschollen zu gehen, waren die Toiletten, dort brachte er ihn hin.
 

Der Killer hatte den Leibwächter schon erspäht.
 

„Denk dir eine gute Ausrede aus“, schmunzelte er und wandte sich zum Gehen um.
 

Ryou griff verzagt nach Maliks Hand, so konnte er doch nicht gehen, ihn nicht einfach so sitzen lassen. „Werden wir uns irgendwann wieder sehen?“
 

Malik grinste wie ein Honigkuchenpferd, da sein Plan aufgegangen war. Als er sich zurückdrehte, war sein Gesicht jedoch wie eine Maske.
 

Fast kühl meinte er: „Mal sehen, wohin mich das Leben führt.“
 

Ryou sah ihn mit großen, verletzten Augen an. Malik trat noch einmal auf ihn zu, küsste beschützend seine Stirn und verschwand. Ein kleiner giftiger Pfeil saß nun im Fleisch des Teens.
 


 

Bevor Ryou seine Gedanken ordnen konnte, durchzuckte seinen Körper ein Schmerz. Er drehte sich um und sah in Marikus wutverzehrtes Gesicht: „Wo bist du wieder gewesen, du kleine Ratte? Sei froh, dass Bakura dich noch nicht sucht!“
 


 

„Ich … ich…“, stammelte Ryou, „mir war schlecht!“
 


 

Er senkte seinen Blick und wurde aus den Toilettenräumen gezerrt. Marikus unbarmherziger Griff an seinem Oberarm brannte. Es schmerzte Ryou. Unerwartet wurde der grobe Griff binnen Sekunden gelöst.
 

„Da seid ihr ja!“ Bakura kam dicht gefolgt von seinem schwarzhaarigen Leibwächter auf Ryou zu. „Hast du dich gut amüsiert, Kleiner?“
 

„Ja“, sagte Ryou leise, er spürte Marikus Hand schwer auf seiner Schulter und versuchte zu lächeln, „Danke, dass du mich mitgenommen hast!“
 

Bakura nickte Mariku zu, dieser bestätigte durch eine Geste, dass alles okay sei. Dann ging Bakura mit Duke voran und Ryou folgte ihm mit Mariku im Nacken.
 


 

Malik stand in sicherer Entfernung und beobachtet alles. Er sah Ryou wie er sich umblickte und Mariku ihn rücksichtslos voran stieß. Der Junge drehte seinen Kopf nach vorn, er war wieder in seiner Welt angekommen. Er trotte Bakura hinterher und wusste alles würde sein wie es war, nichts würde sich ändern.
 


 

Als er an diesem Abend in seinem Bett lag, floh ihm der Schlaf. Er dachte an Malik. An seinen Duft, an seine Wärme, dass er kurz alles vergessen hatte und glücklich gewesen war.
 

Und eigentlich vermisste er auch seine Lippen. Seufzend überlegte er wie es wohl gewesen wäre wenn sie sich richtig geküsst hätten? Und sich nicht nur mit den Lippen berührt. Je mehr er über Malik nachdachte, umso größer wurde die Sehnsucht. Ja, er würde ihn gern wiedersehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
bitte hasst mich nicht für dieses Nachwort....

...

Sorry, momentan pack ich es nicht diese Geschichte fertig zu schreiben, damit die Geschichte aber nicht so blöd endet, bekommt ihr meine Notizen wie es weiter gegangen wäre...







Ich mach das zwar nicht gern, die Geschichte so enden zu lassen und meine Plot Idee hier zu veröffentlichen, aber andererseits finde ich es auch unfair den Lesern gegenüber die einen Favo auf der Geschichte haben, sie so in der Luft hängen zu lassen und kein Ende hinzubekommen. Vielleicht packe ich es ja irgendwann, die Geschichte fertig zu schreiben, aber so lange das nicht so ist, markiere ich die Geschichte im Titel mit dem "☂" (Regenschirm-der-Schande).



Tut mir leid.







Hier nun meine Plot-Notizen:





Kapitel 4 Ein Wiedersehn









Malik nahm sich 4 Tage Zeit, nachdem er Ryou zappelnd an der Angel hatte. Er feilte seinen Plan aus wie er das Imperium Bakuras restlos vernichten konnte. So das di Lauro künftig wirklich nur noch eine Geisterhafte Erwähnung waren, schleierhaft wie eine Legende in Geschichtsbüchern auftauchte. Er versorgte sich mit dem nötigen Equipment.



Ryou hatte Malik indes nicht vergessen. Da er zuhause immer traurig herumschlappte, ahnte Bakura nicht, was seinen kleinen Bruder wirklich plagte. Seit er ihm Mariku vor nun fast 3 Monaten an die Seite gestellt hat, war der Glanz in seinen Augen gänzlich verschwunden und Ryou war mehr Hülle als leben.



Bakura war zwar besorgt um seinen Bruder, aber Ryou durfte nichts von den Geschäften wissen, noch nicht. Ryou war zu zart, Bakura wollte ihm noch nicht die Last ihres Erbes auf die schmalen Schultern legen. Seit dem ersten direkten Anschlag auf ihn, war er noch wachsamer, aber Ryou verschloss sich zusehns.













Ryou und Malik treffen sich zwischen durch noch mal und Ryou verfällt ihm immer mehr. (z.B. könnten sie sich in der Schule auf dem Klo treffen, da Ry keine Lust hat Mariku dort mit hin zu nehmen, und Malik im zuvor eine Nachricht in den Spint geworfen hat.)

Ryou muss dann irgendwann Malik auf die Idee bringen ihn zu entführen.

Windbeutel von Casalnuovo



Ryou büxt wieder aus... Malik fängt ihn ab und überwältigt ihn, nimmt ihm die Kette ab...



Schluß der Story soll sein, das Malik sich tatsächlich das vertrauen Ryous erschlichen hat.

Dieser in der Villa ist. Er hat Ryou in Sicherheit gebracht.

Um beide Leibwächter hat er sich „gekümmert“.

Bakura erkundigt sich nach Ryou.

Letzter Kampf mit Bakura, Trick mit der angeblich leeren Waffe, aber nur Bakus ist leer,

Malik hat noch einen Schuss. Die beiden tretten sich gegenüber. Bakura lacht ihn aus.

Malik sagt er habe noch einen Schuß, Bakura meint (lezte lied-Zeile)

- doch ich denk dran, ehre wem Ehre gebührt

Malik nimmt ihn mit, ist für Baku okay.

Bakura ergibt sich einfach so??



Schwenk vor die Villa, die Vögel fliegen wegen einem Schuß von den Zweigen auf.

Dann Fahren Ry und Malik weg. Von einem Rumsen wird Ryou wach, denkt sie seinen durch ein Schlagloch gefahren. Er schaut Malik verträumt an, erzählt ihm was er für ein verrückten traum hatte, irgendwas mit Mafia und so. Malik meint schmunzelnd er ließe ihn abends keine Krimis mehr schauen. Dann schaut er in den Rückspielgel und sieht wie der Qualm von der zerstörten/Explodierten Villa aufsteigt.



Ryou weis nichts von seinem Mafiosi-Erbe. Maliks Auftrag ist beendet er ist frei und hat sich auch in ryou verguckt mit dem er ein neues Leben beginnen will. Nur die zwei Augen, die den kleinen DiLauro erkannt haben, bemerkten sie nicht. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  Otogi
2013-12-20T23:56:01+00:00 21.12.2013 00:56
Oi~

*grad so in einem Rutsch gelesen hat*
Ich finde die FF ja mal sau cool, ich mag deinen Schreibstil echt gern :D
Schade, dass sie nicht weitergeht, hätte so gern mehr davon gehabt Q_Q
Antwort von:  jyorie
21.12.2013 15:29
hi^^

ganz vielen lieben Dank für dein Kommi :D ich freu mich das es dir gefallen hat...
*in der Ecke versteckt und schämt* ja, ich weiß ich muss meine "Baustellen" endlich mal fertig bekommen, aber ich hab z.Z. irgendwie einen schreibtechnischen durchhänger *seuftz*

LG
Jyorie
Von:  Arina-Chan97
2013-01-15T01:02:07+00:00 15.01.2013 02:02
Super Kapi ich hoffe du schreibst gaaaaaanz schnell weiter *-*
Von: abgemeldet
2013-01-09T19:50:56+00:00 09.01.2013 20:50
Irgendwie hab ich dieses Kapitel jetzt schon so oft gelesen, dass ich grad voll unkreativ bin, was die Kommentation angeht xD"
Ich finds aufjedenfall gut, dass du dir solche Mühe gegeben hast, meine Ratschläge und Anmerkungen umzusetzen. Das zeigt, dass du wirklich gewillt bist, dich zu verbessern. Und ich finde, man sieht schon kleine Fortschritte.
Auch, wenn ich viel zu meckern habe meistens, verfolge ich deine FFs doch größtenteils sehr gerne und bin mal gespannt auf das nähste Kapitel =)
Von:  -Mariku
2012-07-09T08:28:32+00:00 09.07.2012 10:28
So, nach langen Problemen und Faulniss schreibe ich dir jetzt was, Mama. Schließlich gehört diese FF ja mir.<3
Ich mag den Prolog schon sehr, denn irgendwie zeigt er einem bildlich, wie alles so ist. Malik möchte gerne raus - kein leichtes Unterfangen, wenn ich das mal so andeuten kann.
Der letzte Auftrag...Mhm.xD
Bleibt spannend!
Ich versuche bald weiter dir eine Rückmeldung zu geben, aber langsam überlege ich nicht auszusteigen aus der YGO-FFszene (siehe mein evt. letztes Werk: ,,Teufelskreis - Deine Ehre für ein Schein").

HDGDL -Mariku
Von: abgemeldet
2012-06-24T16:51:28+00:00 24.06.2012 18:51
Ach, ist das hier leer >.<

Dann mach ich gleich mal den ersten Kommi x3.

Auch hier möchte ich nahelegen, die Titelangabe IM Kapitel zu entfernen - es ist schlicht und ergreifend unnötig.

Also, den Satz mit dem Geist und dem Einfluss finde ich metaphorisch fast perfekt <3 Gefällt mir sehr gut!

>Vorbereitung ein Selbstmordkommando.
Eigentlich lautet die Redeweise: Himmelfahrtskommando.

Hm, ist das so klug, dass Malik sich gleich eine Yacht mietet? Die Dinger sind halt ... groß |D
Wobei es natürlich auch sein kann, dass so ein kleines Boot mehr Aufmerksamkeit erregt, als so ein großes, hmm. We will see x3


Es gefällt mir übrigens auch sehr gut, wie du beschreibst, wie Malik seine Arbeit ausführt. Klingt aufjedenfall professionell, das mit dem genauen Einprägen der Abläufe einer Zielperson und dieses gute analysieren von einem Menschen. Dass er erkennt, dass Ryou als unglückliches im goldenen Käfig einfacher zu manipulieren, bzw zu erwischen ist. Sehr überzeugend.
Insgesamt finde ich die Konstellation der gesamten Charas sehr ansprechend.
Ich bin jetzt schon (Trotz Tippfehler xD) Feuer und Flamme für deine FF <3
Von: abgemeldet
2012-06-24T16:39:56+00:00 24.06.2012 18:39
Hallu x3

Da du mir immer so lieb kommentierst, hab ich grad das Bedürfnis, dir auch mal was zu hinterlassen =O (Außerdem drücke ich mich gerade selbst erfolgreich vorm Schreiben *lol*)

Zuerstmal, wenns um solche Themen geht, bin ich immer schon sehr interessiert, auch wenn ich bezüglich der Umsetzung dann doch etwas misstrauisch bin. Aber ich habs irgendwie im Gefühl, dass mir das gefallen wird x3.

So, erst nochmal ein paar formale Sachen, zur Aufmachung der FF.
Eigentlich ... stand hier vorhin noch vielmehr, doch ich VOLLIDIOT hab gerade zwei verschiedene FFs von dir aufgehabt XDDDDDDD
Man, so gefailt hab ich schon lange nicht mehr *haha*

Ich hab nur ein kleines Anliegen, bezüglich der Schlagworte.
Würde es dir etwas ausmachen, das MalikxRyou rauszunehmen und einfach nur Angstshipping stehen zu lassen? Die Schlagwortsuche ist immer soo überladen bei YGO und das würde mithelfen, es zu vereinheitlichen <3

>Paairing: MalikxRyou
Das kannste in der Beschreibung schon drin lassen, nur bitte - es heißt Pairing. Ich hab zwar schon öfter mal PAARING gelesen, aber PAAIRING ist eine vollkommen neue Kreation :)

Auch würde ich in diesem Absatz die Unterstreichungs-Formatierung rausnehmen und es nur fett machen, da das ansonsten etwas reizberflutet ist :3

Die Groß- und Kleinschreibung in dem Lieduasschnitt ist beabsichtigt, wie sie ist?

Die Charabeschreibung solltest du nochmal überschauen - da hast du wieder dein Dass und das Problem ganz stark.
Merke dir am besten: Jedes Das, das man mit dieses, oder jenes oder welches ersetzen kann, schreibt man mit EINEM s - alle anderen dass mit zwei.
An sich gefällt mir die Gestaltung der Charabeschreibung alledings sehr gut ^^.

So und jetzt kommen wir endlich zum Inhalt des Prologs.
Erstes, das mir auffällt: Es ist überflüssig, den Titel nochmal IN den Prolog reinzuschreiben, das steht doch einen Millimeter obendrüber, automatisch ;)

>Je offensichtlicher man sich zeigte, umso unscheinbarer verlor man sich in der Menge.

Das ist so VERDAMMT wahr.

>erhobenem Kopf und blitzten Augen

blitzenden, da ist ein kleiner Tippfehler unterlaufen.

>Vor ihm erstreckte sich schon den Petersdom
DeR Petersdom.

Mir fällt schon in den ersten paar Sätzen auf, dass du offenbar sehr gut recherchiert hast. Gerade Rom ist so ein faszinierendes Pflaster für solche Geschichten und ich habe wirklich eine große Schwäche dafür.

>Mit wachem Blick und bis zum zerreisen gespannten Nerven
zum Zerreißen. Da fährt keiner in Urlaub ;3

>deren graue Schatten alles Schluckten
schluckten klein.

>dass sich ihn sie hinein bewegte
Jetzt hast du mal ein dass mit doppel s und gerade hier wird es nur mit einem s geschrieben DX

>der bereits auf ihn wartete, aber man ihn nicht sehen konnte.
Yoda dein Betaleser gewesen ist xD?

>Der andere Erschreckte zu tiefst
erschreckte klein, zutiefst zusammen.

>kommen wir zum Geschäftlichen.“,
In einer wörtlichen Rede gehört kein Punkt, wenn der Satz danach mit sagte, fragte etc. weitergeht.

Ich lass das ab hier mal mit den Tippfehlern. Wenn du in Zukunft einen Beta brauchst, wende dich an mich, ich mach es gern und bevor ich mir hier dauernd die Finger wundtippe, erledig ich das lieber gleich selber |D
Aber schau vll selbst aufjedenfall nochmal durch - es sind wirklich viele Tippfehler und das ist echt nicht schön.

Mal abgesehen davon: Ich bin absolut begeistert. Genau so sollte ein Prolog sein. Fragen aufwerfen, neugierig machen, Spannung vorbereitend sein.
Ich werd aufjedenfall weiterlesen <3

Liebste Grütze, Lelio
Von:  Onlyknow3
2012-05-19T14:26:56+00:00 19.05.2012 16:26
Also dieses mal nicht in Domino,sondern in Eurpa,mal ein ganz anderer Ort.
Der Auftrag den er hier zu erledigen hat,ist Seto töten,naja ob er das schafft ist offen,der tut mir jetzt schon leid.
Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.
Die Geschichte hört sich klasse an.


LG
Onlyknow3


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