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Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat

Wenn das Schicksal zuschlägt
von

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Tod oder Ewigkeit?

Hallo meine Lieben…
 

Ich dachte mir für die Feiertage sollte ich euch etwas zum Lesen bieten.

Wenn das Wetter bei euch genauso besch… ist wie bei uns bleiben einem eh nur wenige Möglichkeiten die Tage nützlich über die Bühne zu bringen. ^^
 

Ich wünsch euch ganz viel Spaß!
 

**************
 

Bella POV
 

Es vergingen endlose Minuten, ich wurde allmählich sogar schläfrig. Soviel Aufregung war einfach nicht gut…nicht gesund. Nichts was ich tat war gesund. Ich seufzte…er löste sich etwas von mir.
 

„Weißt du was Winston Churchill einmal sagte?“
 

„Wer ist Winston Churchill?“
 

„Unwichtig“, er lachte leise.
 

Er rückte mich ein wenig weg damit ich ihn ansehen konnte.
 

„Wenn du durch die Hölle gehst… geh einfach weiter.“
 

„Aber es ist nicht leicht einfach weiter zu gehen“, er strich mir über die Wange.
 

„Das hatte er auch nie behauptet.“
 

Ich schloss erschöpft die Augen und versuchte mich einfach damit abzufinden. Ich konnte es eh nicht mehr ändern. Dank Carlisle, musste ich mich meiner Vergangenheit stellen. Es blieb mir keine andere Wahl. ER ließ mir keine andere Wahl. Ich hatte mich selbst zu dieser Entscheidung gezwungen, sich einfach um zu entscheiden hatte sein Einfluss für alle Zeiten verhindert.
 

„Du weißt jetzt was du tun musst?“
 

Ich öffnete die Augen, blickte ihm träge entgegen und nickte.
 

„Ja…ich weiß jetzt was ich tun muss.“
 

Ein Lächeln, nicht mehr nicht weniger und doch alles was ich von ihm brauchte. Er stand auf, reichte mir seine Hand die ich sofort ergriff und half mir auf die Beine. Er vergewisserte sich ob ich noch genug Kraft hatte um allein zu stehen, dann ließ er mich los und trat einen Schritt zurück.
 

„Wenn die Betäubung nachlässt, lass dir von Edward Heroin gegen die Schmerzen geben. Ich muss jetzt ins Krankenhaus.“
 

„Ich werde ja doch bald drücken müssen. Was du mir vorhin gegeben hast war nicht genug.“
 

Ich zuckte die Schultern. Er lächelte wieder, hob seine Hand und strich mir eine verklebte Haarsträhne hinters Ohr.
 

„Ich weiß, ich werde heute Abend noch einmal nach deinem Arm sehen.“
 

Wir sahen einander noch einen Moment in die Augen, dann drehte ich mich und ging. Meine Beine trugen mich nur schleppend zurück zu meinem Zimmer. Ich wusste, Edward würde dort auf mich warten. Und ich wusste auch, dass er alles mitbekommen hatte. Ich hoffte das würde die Situation zwischen uns ein wenig entspannen. Ich hoffte Carlisle Gedanken würden ihn entspannen. Ich hatte keine Kraft mehr mich jetzt noch mit Edwards Enttäuschung und Vorwürfen rumzuschlagen.
 

Er saß auf der Bettkante. Die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt und das Gesicht in den Handflächen. Er sah erst auf als ich hinter mir die Tür schloss. Verunsichert lehnte ich mich dagegen. Wir sahen einander einfach nur an. Ich konnte allerhand Gefühle in seinen Augen ablesen. Gefühle die mir erneut die Tränen in die Augen trieben. Meine Lippen bebten. Aber ich wollte nicht weinen, nicht schon wieder. Ich wollte endlich stark sein. Stark für uns beide. Als er sah, wie sehr ich mit meiner Fassung kämpfte klopfte er auffordernd neben sich.
 

Erleichtert darüber, setzte ich mich in Bewegung. Ich war nervös, auch als ich neben ihm saß wurde es nicht besser. Zwischen unseren Körpern waren einige Zentimeter Luft und trotzdem spürte ich die Kälte die von ihm ausging. Ich faltete meine zitternden Hände in den Schoß und sah zu Boden.
 

„Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich weiß nicht was du von mir hören willst.“
 

Es war das gleiche was ich auch zu Carlisle sagte.
 

„Ich weiß es auch nicht“, sagte er leise.
 

„Hast du es mitbekommen?“
 

Eine lächerliche Frage…
 

„Natürlich.“
 

Er wandte sich mir zu. Ich sah es aus dem Augenwinkel. Noch immer bis zum bersten angespannt, knetete ich meine Hände. Ich würde so gerne eine rauchen. War mir aber sicher die Situation war gänzlich schlecht dafür.
 

Plötzlich legte er seine Hand auf meine. Ein unglaublich beruhigendes Gefühl durchströmte mich und ließ den Tränen nun doch freien Lauf. Sie tropften von meinem Kinn direkt auf seine Hand.
 

„Weißt du, es ist in Ordnung wenn du weinst. Es ist auch in Ordnung wenn du schreist. Du darfst mich auch beschimpfen…schlagen…alles nur das nicht“, er strich mit dem Daumen über meinen Verband.
 

„Wenn alles was du aufgezählt hast nur helfen würde“, sagte ich leise mit dem Blick auf unsere Hände.
 

„Oh es hilft…es hilft nur…“
 

Ihm fehlte das richtige Wort. Ich sah auf, direkt in seine wunderschönen Augen, die um einiges dunkler geworden waren. Er musste bald wieder Jagen gehen. Ich hasste mich für meinen Egoismus. Ich dachte wirklich immer nur an mich. Würde ich mich nur einfach zusammenreißen können, könnte er seinen Bedürfnissen nachgehen. Könnte jagen…laufen…seine wahre Natur herauslassen, seinen Instinkten folgen um auch ein bisschen Ruhe zu finden. Um seinen Kopf frei zu bekommen. Denn ich wusste, solange es mir so schlecht ging, würde er mich nicht alleine lassen.
 

„Anders?“
 

Er nickte.
 

„Ja anders, es hilft einfach anders.“
 

„Ich bin…ich weiß einfach nicht…ich bin völlig durcheinander“, ich seufzte.
 

„Das kann ich mir vorstellen.“
 

Er versuchte sich an einem Lächeln. Es erreichte seine Augen nicht.
 

„Carlisle kann sehr überzeugend sein“, fügte er leise hinzu.
 

„Ich dachte nicht, dass er so einschüchternd sein kann. Ich…ich hatte das Gefühl er drückte mich zu Boden. Ich konnte nicht Atmen, nichts sehen, nichts hören da war nur dieser Drang, dieser Druck…dieser eine Gedanke der zugelassen werden wollte. Ein Gedanke der mir sofort das Herz abdrückte und dann, plötzlich als ich zu schwach war um weiter dagegen anzukämpfen, als ich ihn einfach zugelassen habe da…“, ich schloss erschöpft die Augen.
 

„Wurde es leichter“, vollendete er meinen abgebrochenen Satz.
 

Ich öffnete wieder die Augen, die voll mit Tränen waren. Meine Lippen fingen von neuem zu beben an.
 

„Ja, es wurde leichter. Aber ich fühle mich damit so…so. Ich will einfach nicht…ich“, ich brach in Tränen aus.
 

„Ja ich weiß“, sagte er leise und zog mich auf seinen Schoß um mich zu trösten.
 

Er wusste was ich sagen wollte. Er wusste, dass ich Angst hatte. Und das mich diese Angst zerriss. Sie war wie eine Eisenhand die egal wo sie die Chance dazu hatte einschlug und im Augenblick, war mein Herz ihr Opfer.
 

„Carlisle hat diese Art der Kontrolle erst drei Mal angewendet“, sagte er leise.
 

„Zuletzt sogar bei Jasper.“
 

Ich hob in einem Ruck den Kopf. Unsere Nasen berührten sich beinahe.
 

„Wirklich?“
 

„Ja, Jasper bat ihn selbst darum. Er hatte es sich sehr schwer gemacht in den ersten Wochen bei uns. Er hatte sich versucht einzureden, dass er nur Alice zuliebe bei uns blieb. Er sah, wie viel Freude sie hatte und wie glücklich sie war. Doch der Verzicht auf Menschenblut wog scher auf seinen Schultern. Es machte ihn wahnsinnig, wie leicht es für uns anderen war. Wie leicht es für Alice war, die keinerlei Schwierigkeiten hatte. Er fragte sich, ob es überhaupt einen Sinn hatte gegen dieses Verlangen anzukämpfen wenn es doch nicht das war, was er wirklich wollte. Aber da er nicht wusste was er wirklich wollte, bat er Carlisle um Hilfe.“
 

Ich dachte einen Moment darüber nach und lächelte dann Seelig.
 

„Er hat dann westgestellt das die einzig richtige Entscheidung für ihn der Verzicht auf menschliches Blut ist?“
 

„Ganz genau.“
 

„Sonst hätte er vielleicht nie aufgehört zu töten meinst du?“
 

Edward wackelte etwas mit dem Kopf als wäre er sich nicht sicher.
 

„Nun, er hätte es vielleicht für Alice weiter versucht aber ob er jemals ganz darauf verzichtet hätte kann ich dir nicht sagen. Wie du weißt, ist es auch heute noch sehr schwer für ihn. Obwohl er Frieden mit dem Dämon in sich geschlossen hat, eben weil er die Qualen der Menschen die er töten würde nicht mehr durchleben muss, ist dieses Verlangen noch immer da. Mal mehr Mal weniger…“, er zuckte mit den Schulter.
 

„…doch jetzt, hat er es im Griff, weil er sich selber im Griff hat.“
 

Mein Blick wurde abweisend während ich versuchte zu verstehen was er mir damit sagen wollte.
 

„Ich glaube…ich bin noch nicht so weit um es ganz zu verstehen. Ich denke, das ich es einfach selber erleben muss.“
 

Zärtlich griff er mit beiden Händen an meinen Kopf, zog mich zu sich und küsste meinen Mundwinkel.
 

„Das denke ich auch“, hauchte er.
 

Meine Hände die… wie ich erst jetzt feststellte… noch immer zitterten fanden ihren weg von ganz allein auf seine Brust, eine direkt auf sein totes Herz das trotz dieser eindeutigen Tatsache für mich schlug. Ich atmete tief durch.
 

„Du musst mir dabei helfen.“
 

„Und du weißt, dass ich es immer tun werde.“
 

Ja das wusste ich. ER würde IMMER da sein. IMMER…
 

„Ich werde…“, ich lachte einmal humorlos.
 

„Ich muss darüber reden und“, er legte mir einen Finger auf die Lippen um mich am weitersprechen zu hindern.
 

„Nein nicht so“, sagte er ernst.
 

„Wenn das noch immer deine Einstellung ist, wirst du nie loslassen können.“
 

Während seine Augen mich festhielten und dabei nicht weniger gnadenlos waren wie Carlisle musste ich feststellen das er wieder recht hatte. Das alles machte mich so müde. Ich war ausgelaugt und meine Augen brannten furchtbar. Kapitulierend sank ich in mich zusammen.
 

„Ich möchte darüber reden…wirklich.“
 

Und es war die Wahrheit. Ich wollte es loslassen, wollte mich davon befreien auch wenn ich durch die Hölle gehen musste wie dieser Winston Chirschal…ach egal…sagte. Und ich wollte mich auch nicht mehr stur stellen, ich wollte diese Entscheidung nicht mehr verachten. Es raubte mir Kraft. Ich wollte sie einfach annehmen und das Beste daraus machen. Ich hatte so einiges versucht, nichts hat funktioniert. Alleine schaffte ich es nicht mehr…ich musste jetzt einmal tun was andere für richtig hielten. Ich hatte es verstanden…
 

Sein Lächeln versicherte mir, das er mir glaubte. Das er spürte, dass ich aus tiefsten Herzen wollte. Wirklich wollte…
 

„Es ist nur…der Anfang der ist, der ist nicht so einfach. Das sprechen ist das geringere Problem weißt du es…es sind die Erinnerungen daran. Die Bilder, diese furchtbaren Bilder…“, ich zog zittrig die Luft ein.
 

„Wenn ich die Bilder zulassen, wenn ich mich mit ihnen beschäftige…sie werden mich zerstören.“
 

Ich übertrieb kein bisschen und auch das wusste er. Ich würde brechen, in viele kleine Teile würde ich zerbrechen daran bestand nicht der geringste Zweifel.
 

„Ich kann dir nicht helfen es wieder in Ordnung zu bringen, nur du kannst dir dabei helfen aber ich werde da sein wenn du dich wieder zusammensetzt. Ich werde dir helfen alles an die richtige Stelle zu rücken.“
 

Ein ganz schwaches lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Meine Hände griffen fest in sein Shirt.
 

„Ich möchte mit dir darüber reden. Nur mit dir…Carlisle sagte es sei egal mit wem ich rede.“
 

„Das ist es auch.“
 

Seine rechte Hand wanderte in meinen Nacken und massierte diesen leicht. Ich schloss entspannt die Augen. Himmel tat das gut.
 

„Vielleicht irgendwann…“, murmelte ich.
 

„Was?“
 

Ich öffnete die Augen wieder.
 

„Ich werde vielleicht irgendwann mit den anderen reden dann wenn, wenn es nicht mehr so weh tut verstehst du wenn, wenn es mir leichter fällt…“, ich schluckte.
 

„…und eigentlich ist es auch egal, weil sie ja eh alles mitbekommen werden“, ich lächelte.
 

„Aber…“, seine Augenbrauen hoben sich.
 

„Aber?“
 

„Ich werde erst reden, wenn du jagen warst.“
 

Um meine Worte zu unterstreichen, löste ich meine Hände von seiner Brust und fuhr die dicken Ränder unter seinen Augen nach.
 

„Abgemacht“, sagte er sofort und zog mich mit einem befreitem lachen dicht an sich.
 

Er fuhr mir zärtlich über den Rücken. Meine Stirn ruhte auf seiner Schulter. Ich konnte seine überschwängliche Freude nicht teilen. Mir war furchtbar schlecht bei dem Gedanken dem unvermeidlichem so nah zu stehen.
 

„Morgen?“
 

Er klang so hoffnungsvoll das ich überhaupt nicht ablehnen konnte. Für ihn musste ein Traum war werden. Endlich ein Fortschritt! Ich konnte nur für uns beide beten, dass es wirklich einer war. Eine weitere Enttäuschung würde ich einfach nicht ertragen.
 

„Ja morgen“, versicherte ich ihm.
 

Je schneller desto besser. Würde ich es noch länger vor mich her schieben, würden mir nur unzählige Gründe einfallen um nicht mit dem `verarbeitungs Prozess´ anfangen zu müssen.
 

„Dann werde ich in der Nacht auf die Jagd gehen, sobald du eingeschlafen bist.“
 

„Mhhh…“
 

In meinem Kopf drehte sich alles. Egal wie fest entschlossen ich auch war, es drückte mir die Kehle zu. Wie würde ich anfangen? Am Anfang? Am Schluss? Lieber in der Mitte? Was könnte ich als erstes ertragen? Das war einfach. NICHTS…
 

Ich konnte gar nichts ertragen. Aber ich musste! Ich klammerte mich an Carlisle Worte. Er hatte mir versprochen es würde besser werden. Er bestätigte auch das es grausam werden würde aber für mich war nur wichtig, das er sich sicher war das es besser werden würde. Ich musste einfach darauf vertrauen…wollte darauf vertrauen. Wäre das Vertrauen nicht, würde ich niemals den Mut finden.
 

„Mir ist schlecht“, sagte ich leise.
 

Er ließ mich sofort los damit ich mich so gut es ging auf seinem Schoß aufrichten konnte.
 

„Musst du dich übergeben?“
 

Ich schüttelte den Kopf.
 

„Hast du heute überhaupt schon etwas getrunken?“
 

Ich schüttelte wieder den Kopf.
 

Er hob mich von seinem Schoß, setzte mich aufs Bett, stand auf um die Wasserflasche von der anderen Seite des Bettes zu holen. Aufgeschraubt reichte er sie mir. Ich trank einen großen Schluck und gab sie ihm wieder. Mit der Hand massierte ich mir die Stirn. Der Turkey kam, was mich ungeheuerlich erleichterte. Denn endlich, war da etwas was meine gesamte Konzentration auf sich zog. Es würde gleich Aitsch geben und dann, dann würde ich endlich entspannter nachdenken können…nein…ich würde die Gedanken entspannter ertragen können.
 

„Kopfschmerzen?“
 

Ich schüttelte abermals den Kopf.
 

„Etwas essen möchtest du sicher auch nicht!?“
 

Angewidert verzog ich das Gesicht.
 

„Dachte ich mir.“
 

Er seufzte, setzt sich ebenfalls und beobachtete mich. Ich schenkte ihm ein träges Lächeln.
 

„Holst du mir Aitsch?“
 

„Hast du Schmerzen?“
 

Er sah sofort entsetzt auf meinen Arm.
 

„Nein…“, versuchte ich ihn zu beruhigen.
 

„…es fängt nur an. Der Turkey, ich kann es schon spüren.“
 

Als ich das sagte bemerkte ich recht schnell, dass ihn das auch nicht beruhigen konnte. Aber er nickte zu meiner Erleichterung und erhob sich sofort.
 

Er kam nur mit der Spritze. Es machte mich irgendwie stolz wie gut er das mit dem Heroin bereits beherrschte. Ich wusste, es sollte mich nicht stolz machen aber es bewies mir nur, wie sehr er Teil meines Lebens sein wollte.
 

Während er sich setzte schnappte er sich meinen Knöchel, platzierte mein rechtes Bein auf seinen Schoß, gab mir die Spritze mit einem Blick der mir sagte `Nur halten, ich mach das schon´ und widmete sich dann meiner Hose. Diese schob er mir bis zu den Oberschenkeln hoch, band mir um diesen den Gürtel der mittlerweile seinen Platz am Fußende des Bettes gefunden hatte, drehte dann mein Bein so, dass ich gezwungen war mich ebenfalls auf die Seite zu drehen, tastete meine Kniekehle ab, immer darauf bedacht nicht auf die wunden Stellen zu kommen, denn es würde sofort wieder jucken wie die Hölle. Im Augenblick staute sich der Juckreiz nämlich in meinen Innenschenkeln und zog sich bis zu den Waden. Meine Beine sahen furchtbar zerkratzt aus. Dann streckte er auffordernd die Hand nach der Spritze aus, die ich ihm auch sofort gab.
 

Meine Kniekehle…innerlich rollte ich mit den Augen. Die wenigen Körperstellen die noch halbwegs intakt aussahen wollte er jetzt auch noch verschandeln. Als er leicht auf einer Stelle zu klopfen begann, schloss ich die Augen.
 

Er schob die Nadel unter meine Haut. Ein leises Stöhnen drang aus meiner Kehle.
 

„Oh verdammt“, ich keuchte und krallte mich ins Kissen als sich das Aitsch ausbreitete.
 

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Ich konnte meinen Herzschlag hören wusste aber nicht, ob mich diese Tatsache glücklich stimmen sollte. Mit einem wohlklingendem seufzen öffnete ich meine geschwollenen Augen und drehte mich wieder auf den Rücken. Er hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Um seine Augen tanzte ein trauriges Lächeln.
 

„Wenn es dich so traurig macht, warum tust du es dir dann an? Du kannst gehen, du musst nicht zuschauen und es schon gar nicht selber tun. Ich kann es doch verstehen“, wisperte ich leise.
 

Ihn so zu sehen machte mich selber traurig und das war ungerecht. Es war wirklich ungerecht, weil ich mich jetzt endlich mal gut fühlen könnte. Zwar nur für eine Stunde, wenn ich Glück hatte zwei…solange wie das Heroin intensiv genug war aber so…so fühlte ich mich auch schlecht.
 

Schnaufend langte er an mir vorbei, streckte sich um an den Nachttisch zu gelangen. Nahm dort die Salbe aus der Schublade, winkelte mir das Bein an und begann sanft meine Kniekehle einzusalben. Er sah auf mein Knie während er anfing zu reden.
 

„Es schockiert mich nur immer wieder, wie bereit du für dieses Gift bist. Ich kann mich noch gut an den Abend erinnern als du hier ankamst. Du hast dieses weiße Pulver angesehen als würde dein Leben davon abhängen. Du hast dich unter den Druck der Droge aufgebäumt, dein Blick war so irre…“, er schnaufte wieder.
 

Ich sagte nichts. Ich wollte ihn nicht unterbrechen.
 

„…es ist jetzt noch immer so verstehst du? Obwohl es keinen Grund mehr für dich gibt danach zu betteln, tust du es. Nicht mit Worten aber mit allem anderen. Vielleicht spürst du es nicht so intensiv aber ich sehe es. Sobald feststeht, dass du Heroin bekommen wirst entspannt sich jeder Muskel bei dir. Dein Blick wird fokussiert. Du lässt die Spritze kaum aus den Augen und sobald du sie bekommst, gibst du dich ihr einfach hin.“
 

Jetzt sah er auf. Ich öffnete einige Male den Mund um etwas zu sagen, scheiterte dann aber schließlich. Was sollte ich darauf antworten?
 

„Du sagtest einmal zu mir…wenn man aufhören will muss man wissen wofür. Damals wusstest du es nicht…“, mein Atem wurde noch flacher als er eh schon war.
 

„…und wie sieht es jetzt aus?“
 

Zittrig stieß ich die Luft aus.
 

„Edward bitte…ich, ich habe heute keine Kraft mehr mich über einen Entzug zu streiten ok? Ich…“, ich flehte mit meinen Augen.
 

„Jetzt hast du einen“, sagte er leise.
 

Seine Worte brannten sich sofort ein und bedauernd schloss ich die Augen. Öffnete sie dann gleich wieder…dieses Mal war ich es die schnaufte.
 

„Ist das wirklich dein größter Wunsch? Das ich entziehen werde?“
 

„Nein“, sagte er sofort und ich riss verwirrt die Augen auf.
 

„Mein größter Wunsch ist…“, er brach ab.
 

„Ja?“
 

„Mein Wunsch ist es, für immer mit dir zusammen zu sein.“
 

Ich hatte das Gefühl von einem Strudel mitgerissen zu werden. Seine Worte hallten in meinen Ohren wieder aber ich verstand ihre Bedeutung nicht. Wollte sie nicht verstehen. Am Rande bemerkte ich, wie sich trotz Atemdepression meine Atmung beschleunigte. Ungesund beschleunigte…
 

„Immer…“, stammelte ich.
 

„Ja…ich möchte die Ewigkeit mit dir.“
 

Als hätte er mir damit einen Fausthieb in den Magen verpasst, drehte sich dieser nun gänzlich um. Die Übelkeit war zurück, kräftiger und erbarmungsloser wie vorher. Würgend sprang ich aus dem Bett und hechtete aufs Klo. Er war natürlich sofort an meiner Seite und während er mir WIE IMMER die Haare zurück hielt realisierte ich seine Worte…würgte gleich stärker.
 

Es dauerte ewig bis es nachließ. Bis ich völlig entkräftet gegen der Wand lehnte und ihn dabei einfach nur ansah ohne die geringste Regung. Er selbst saß direkt vor mir, mit einem wehleidigen Ausdruck im Gesicht.
 

„Es tut mir Leid…“, sagte er schließlich.
 

„…ich wollte dich nicht so aufregen.“
 

„Du würdest mich verwandeln?“
 

Fragte ich fassungslos. Denn ich selbst, hatte diese Möglichkeit niemals…wirklich niemals in Betracht gezogen. Doch jetzt erst wurde mir klar wie offensichtlich es die ganze Zeit war. Seit dem sie mich aus der Gosse mitnahmen bestand diese Möglichkeit. Er war ein Vampir. Warum ist mir nur nie die Idee gekommen, dass er mich vielleicht verwandeln wollen würde? Und…wie sollte ich das finden? Ich war schon wieder völlig durcheinander.
 

Verdammt nochmal das war MEIN Heroin Moment, warum musste man mir den ständig nehmen? Und das schlimmste daran war eigentlich, dass ich nicht einmal sauer darüber sein konnte.
 

„Ja…“, sagte er leise.
 

Er sagte es eher nachdenkend und mir war sofort klar, dass hinter diesem Ja noch etwas kommen würde.
 

„Aber?“
 

„Nicht so“, sagte er traurig und schüttelte dabei den Kopf.
 

„Wie nicht so…mhhh“, jetzt wurde ich doch wütend.
 

„…du meinst du willst mich nicht so abgefuckt, du willst mich lieber noch viel abgefuckter ja? Es reicht dir also nicht, mich durch meine Vergangenheit zu scheuchen NEIN, ich soll gleich hinterher einen verdammten Entzug über mich ergehen lassen und dann noch einmal fein drei Tage brennen, ehe du zufrieden wärst?“
 

Ich wollte aufspringen, doch er drückte mich bestimmend an den Schultern zurück zu Boden. Ich schlug seine Hände weg, blieb aber dennoch sitzen. Ich wusste auch, dass mich meine Beine nicht tragen würden. Nicht nach diesem verdammten scheiß Tag.
 

Ich sah auch sofort auf den Boden und entdeckte die geschrotete Fliese. Der Rasierer war weg, das Blut aufgewischt. Nur die Fließe erinnerte noch an die letzte Aktion im Bad und machte mich gleich noch wütender. Scheiße nochmal…er hatte die Fliese kaputt gemacht.
 

„Du musst deine Aggressionen in den Griff bekommen ehe du ein Vampir werden würdest. Ein kleiner Wutanfall und du könntest eine ganze Stadt abschlachten.“
 

Ich warf meinen Kopf keuchend in seine Richtung.
 

„Auch ich würde mir wünschen es gäbe einen Weg in die Ewigkeit ohne all das hier…“, er machte eine ausschweifende Handbewegung.
 

„…Du musst deine Vergangenheit verarbeiten und eine Entgiftung wollen um ohne Ballast ein neues Leben antreten zu können. Nur befreit davon wirst du glücklich werden können.“
 

„Moment, ich hatte niemals und ich werde niemals einen Entzug zustimmen.“
 

Meine Wut war verraucht aber trotzdem, musste ich das noch einmal klarstellen. Denn für mich hörte es sich so an, als hätte er schon alles fein durchgeplant aber bei seinem Plan würde ich ganz sicher nicht mitmachen.
 

Er erwiderte meinen Blick…
 

„Ich werde versuchen meine Vergangenheit aufzuarbeiten…du hast mein Wort. Aber ich werde jetzt und hier nicht anfangen über einen Entzug mit dir zu streiten. Ich bin durch mit diesem Tag verstehst du? Ein Entzug…Entzug..:“, ich schüttelte den Kopf.
 

„…ich bin nicht Jasper. Und werde somit auch niemals so stark sein meinem Verlangen die Stirn zu bieten. Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich es brauche. Du hattest recht als du sagtest, ich hätte es am Tag meiner Ankunft angesehen als würde mein Leben davon abhängen. Denn es ist so…genau so fühlt es sich an. Meine Vergangenheit führte mich in diese Sucht aber die Zukunft hat keinen Einfluss mich daraus zu führen. Heroin ist…es ist einfach alles…alles verstehst du?“
 

Er ging darauf nicht ein. Vielleicht hatte er es einfach überhört. Oder tat jetzt so, als hätte er es überhört.
 

„Würdest du es wollen?“
 

„Was wollen?“
 

Gott, dieses Gespräch verwirrte mich.
 

„Ein Vampir werden?“
 

Ich keuchte wieder. Hatte er mir nicht zugehört? Wie konnte er…MOMENT! Ich starrte ihn an, er starrte zurück. Würde ich wollen?
 

„Ich habe mir jahrelang den Tod gewünscht…jetzt soll ich Ewig leben!?“
 

********
 

Und das war es auch schon wieder.

Eine völlig überforderte Bella ist das Resultat am Ende.

Ich kann sie sehr gut verstehen.
 

Bis bald…
 

GGGGLG Alex



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vamgirly89
2014-12-31T15:17:35+00:00 31.12.2014 16:17
Wow. Schönes Kapitel. Bin schon gespannt, wie es weiter geht. Bitte schnell weiter schreiben.


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