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i love the guitar

Heaths Geschichte
von

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1999

Music: Luna Sea – Rouge / Miyavi – Jibun Kakumei / Sugizo – Rest in Peace and Fly Away / X Japan – Forever Love

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Kap. 14 1999
 

Es vergingen Wochen gar Monate. Sie zogen an mir vorbei. Mit jedem Tag der verging, hatte ich das Gefühl immer weiter zu sterben. Ich musste mich dazu zwingen keine Dummheiten zu machen. Immer wieder sagte ich mir, „Hide würde es nicht wollen.“
 

Ein kleiner Funke Leben erwacht in mir wenn ich bei Sugizo war und mit ihm die Bassparts durchsprach. Wenn ich ging erlosch dieser Funke wieder. Einmal fragte Yuune mich ob ich den wieder auf der Bühne spielen wollte.

„Nein.“ War meine einfache Antwort gewesen. Er bohrte nach, ich blockte ab. Yuune sprach mich darauf nicht mehr an.
 

Wie ich bereits erwähnte musste ich mich dazu zwingen mit meinem Leben weiter zu machen. Es zerriss mich jeden Tag aufs Neue, die Erkenntnis das Hide nicht mehr wieder kommt. Oft stellte ich mir die Frage, wie ich es aushielt. Was erhielt mich am Leben. Ich bekam keine Antwort darauf, nie. Es lag nicht nur an Hide, der nicht gewollt hätte dass ich sterbe. Es ist etwas anderes.

Bei Shou.. hätte ich meinem Leben mit Sicherheit ein Ende gesetzt. Wäre Hide nicht gewesen. Diesmal ist kein Hide da der mich aufhält. Also was hält mich noch am Leben?
 

Mehrere Male hielt ich Tabletten und eine Flasche Whisky in der Hand. Jedes Mal trank ich den Alkohol, die Tabletten rührte ich nicht an. Wenn ich es versuchte war es so, dass ich den Tag nicht bei Yuune war sondern zu Hause. Ich hatte somit viel zu viele Möglichkeiten über mein bescheidenes Leben nachzudenken.
 

So wie die letzten drei Tage. Yuune hatte mit seiner Promo-Tour für sein Album `CRAND CROSS´ zu tun. Also viel Zeit für mich zum Nachdenken. Ich versuchte meine Gedanken in Alkohol zu ertränken, was nichts brachte. Meine Gedanken wirbelten mir nur noch schlimmer im Kopf herum. Das Ende vom Lied war das ich am nächste morgen mit einem Kater erwachte und mich einfach nur beschissen fühlte.
 

Warum hatte ich mich gestern so volllaufen lassen müssen? Yuune hatte mich eingeladen, bei seinem Konzert zu zuschauen. Ich wollte eigentlich nein sagen aber als er wieder diesen flehenden Blick zeigte… hatte ich letzten Endes doch zu gesagt. Jetzt stehe ich hier hinter der Bühne und lausche seinem Gitarrenspiel.
 

Yuunes Blick war leicht besorgt gewesen, als ich am späten Nachmittag in der Konzerthalle ankam. Er fragte ob alles in Ordnung ist. Ich sehe ziemlich blass aus. Meine Antwort war das alles okay ist. Ich wollte dem Gitarristen nicht auf die Nase binden, dass ich die letzten Tage mit trinken verbracht habe. Yuune hätte wahrscheinlich Pata angerufen, wenn ich dies erwähnt hätte. Dann wäre wahrscheinlich was los gewesen. Deshalb hielt ich die Klappe.

Nach einer Stunde hatte Sugizo Pause. Als er auf mich zu kam musste ich schlucken. Der Gitarrist sah in der engen Jeans und dem halb offenen Hemd zum Anbeißen aus. Und dazu noch dieses lächeln. In der Hand hatte er eine Wasserflasche aus der er trank, als er bei mir zum Stehen kam. Als er die Flasche zuschrauben wollte, fiel der Deckel mit einem klacken zu Boden und rollte unter einen kleinen Tisch.

„Halt mal bitte kurz.“ bat mich Yuune, ehe ich die Flasche in die Hand gedrückt bekam. Verwirrt schaute ich zu wie Yuune unter dem Tisch kroch um den Deckel zu holen. Ich schluckte als mir ein schöner Hintern, eng verpackt in Jeans, präsentiert wurde. Ich schüttelte den Kopf als ich bemerkte was ich da tat. Der Gitarrist kam unter dem Tisch wieder vor mit einem „Hab ich dich.“ Kurz pustete er gegen den Deckel, nahm mir die Flasche aus der Hand, um diese dann zu zuschrauben.

„So da bin ich. Entschuldige meine Unter-dem-Tisch-Krab­beln Aktion.“ Ich lächelte leicht.

„Ach halb so wild. Ich fand es äußerst witzig wie du da unter dem Tisch rum gekrochen bist.“ Yuune klopfte sich den Staub von der Hose und sah mich dann wieder mit einem Schmunzeln an.

„So, so das findest du also witzig.“ Ich nickte. Ich sagte besser nicht dass er mit dieser Aktion seinen Hintern wundervoll präsentiert hatte. Erneut schüttelte ich den Kopf. Hab ich schon wieder sein Hintern im Kopf. Gibt’s nicht.

„Alles ok?“ werde ich gefragt.

„Klar...“ ein kleines Funkeln trat in seine Augen, fast schon als wüsste er woran ich gedacht habe. Ich hoffte er hatte es nicht bemerkt. Wie ich DA drauf gestarrt hatte.
 

Der Bassist betrat den Raum.

„Yuune..“ Dieser hatte einen dicken Verband um seine Hand gewickelt. Den hatte er vor ein paar Minuten noch nicht.

Sugizo fixierte den Verband mit einem leicht düsteren Blick.

„Wie hast du das denn wieder geschafft?“

„Geprellt sagt der Arzt.“ Ich runzelte die Stirn. Wie bringt man so etwas zu Stande?

„Wie hast du das gemacht?“

„Ich bin Kenji nachgejagt nach dem er mir was weggenommen hatte.“ Yuune seufzte auf.

„Das heißt?“

„Ich kann nicht mehr spielen heute.“ Yuunes Augen wurden größer.

„Das ist ein Scherz oder? Wir müssen noch mal raus und haben noch ein paar Songs zu spielen. Du hast ja nichts Besseres zu tun, als dir die Hand zu prellen. Wenn wir jetzt abbrechen werden wir von den Fans gemeuchelt.“ Der Gitarrist klang ziemlich sauer. Ich machte einen kleinen Schritt zurück, weil ich nicht einschätzen konnte was jetzt kommen würde. Yuune fuhr sich durchs Haar. Dachte nach.
 

Yoshihiro der Bassist machte einen Vorschlag. Am liebsten wäre ich schreiend weggerannt.

„Warum spielt er nicht weiter? Er kennt ja die Songs die noch gespielt werden. Viele sind es auch nicht mehr.“ Der ist ja lustig. Nachdenklich sah Yuune mich an.

„Würdest du das tun? Die letzten Songs spielen.“ Wieder dieser Blick. Ich seufzte auf.

„Ok.“ Mehr sagte ich nicht. Yuune wiederum sah sichtlich erfreut aus.

„Dann komm wir haben nicht viel Zeit.“ Mit den Worten nahm der Gitarrist mich an die Hand und zog mich hinter sich her. Wir gingen den Gang entlang. Vor einer Tür hielt Yuune an und ging mit mir hinein, wo ich auf einen Stuhl gesetzt werde.
 

Mit etwas Zupfen, kämmen und ein wenig Haarspray wurden meine Haare ansehnlicher gemacht. Ich blinzelte. Dafür würde ich Jahre benötigen, um es genauso hinzubekommen. Meine Haare neigen dazu ziemlich widerspenstig zu sein. Meine Klamotten bestehen aus einem Achsel-Shirt, einer Jeans und einer schwarzen Lederjacke. Sie wurden für Bühnentauglich befunden. Yuune brachte mir einen Bass, als einer der Tontechniker mich verkabelte. Ich hatte noch ein paar Minuten zum Einspielen, ehe es auf die Bühne ging. Wie nett.
 

Yuune ging auf die Bühne um den Fans zu sagen, dass ein Bassisten Wechsel stattfindet wird. Ich wurde nervöser. Sugizo begann zu sprechen, dabei grinste er. Irgendwie bekam ich Angst.

„Yoshihiro hat es irgendwie fertig gebracht, sich beim nachschminken die Hand zu prellen und somit kann er nicht mehr spielen… „ Unruhe ging durch die Menge. Mir entglitten die Gesichtszüge. Ich fühlte mich gerade etwas verarscht. Ich mein Hallo. Der Bassist ist an die zwei Meter groß und sein Kreuz mindestens einen Meter breit. Er sieht aus als sei er der härteste Rocker auf diesen Planeten und prellt sich die Hand beim SCHMINKEN! Hatte Yoshihiro nicht vorhin was anderes gesagt? Egal. Yuune sprach weiter.

„Darum wird Heath für Yoshihiro einspringen.“ Ich betrat die Bühne. Jubel brach aus. Ein dankbarer Blick in meine Richtung.

„Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß.“ Meinte Sugizo bevor der erste Song begann.
 

Nach ungefähr einer halben Stunde verließen wir die Bühne. Ich hatte nicht gedacht, dass ich dieses Gefühl auf der Bühne zu stehen wirklich vermisste. Aber dieser Auftritt war wirklich der allerletzte für mich. Ich habe es mir geschworen. Also halte ich mich daran. Ich wollte jetzt einfach nur nach Hause, ich war erschöpft. Rasch ging ich in dem Raum wo ich meine Sachen hatte und holte es. Ich lief gerade in Richtung Ausgang, als ich Yoshihiro über den Weg lief. War gerade dabei zu fragen wie es denn seiner Hand geht, als ich sah dass der Verband weg war. Seine Hand sah auch unverletzt aus.

„Oh, hehe. Hallo.“

„Deine Hand war nie verletzt oder?“ fragte ich nüchtern.

„Es war Yuunes Idee und wenn er sich etwas in den Kopf setzt macht er das auch. Egal wie.“ Entschuldigend werde ich angesehen.

„Schon gut..“ winkte ich ab.

„Yuune darf sich auf was gefasst machen.“ Meine Stimme klang unheilvoll. Ich machte mich auf den Weg in Yuunes Umkleide. Yoshihiro folgte mir.
 

Ohne Klopfen trat ich ein. Yuune schloss gerade die letzten Knöpfe seines Hemdes. Seine Haare waren leicht nass. Er war wohl duschen gewesen.

„Was sollte das?“ sprach ich los. Yuune sah zu mir.

„Was meinst du?“

„Das..“ ich deutet auf Yoshihiros Hand.

„Yosh du solltest doch den Verband bis zum Schluss dran lassen.“

„Ich weiß aber er hat genervt.“ Yuune seufzte.

„Egal jetzt...“ wollte Yuune sagen aber ich sprach dazwischen.

„Finde ich nicht!“ knurrte ich. Yuune sah zu Yoshihiro. Dieser verstand den Wink und verdrückte sich.

„Also was sollte das Yuune?“

„Setzt dich doch erst mal Hiroshi.“ Ich hob eine Braue.

„Nein Danke.. ich stehe lieber. Also?“

„Hiroshi... du bist Bassist mit Leib und Seele... mit jeden Tag dem du nicht spielst... stirbst du innerlich ein kleines Stück mehr.“ Was weiß er denn schon.

„Ich spiele nicht mehr! Ich ertrage den Schmerz nicht länger.“

„Der Schmerz wird weniger wenn du spielst. Vorhin auf der Bühne bist du, für diesen einen Moment, wieder zum Leben erwacht. Deine Ausstrahlung hat sich verändert als du da gestanden und gespielt hast.“ Ich schnaubte.

„Soll das heißen dass ich Tod bin? Entschuldige, Yuune, aber ich fühle mich ziemlich lebendig.“

„Du bist innerlich Tod Hiroshi…“ Yuune unterbrach kurz.

„Du kannst nicht immer nur bei mir im Studio spielen. Es wird Zeit das du wieder auf die Bühne kommst. Es steht dir zu, zu trauern aber es steht dir auch zu Glücklich zu seinen, zu leben. Und das kannst du nur wenn du wieder spielst. Hide würde es nicht wollen das du aufhörst zu spielen… zu leben.“ Ich schnaubte erneut.

„Stimmt... Er kann auch nichts mehr wollen… denn er ist nicht mehr da! Hört doch endlich auf damit!“ Warum bohrten sie immer wieder darin rum?
 

Schmerz machte sich auf Yuunes Gesicht erkennbar.

„Du bist nicht allein mit dem Schmerz des Verlustes. Die anderen und ich vermissen Hide genauso sehr wie du. Hide war mein bester Freund. Der Verlust eines Freundes.. geht nie spurlos an jemanden vorbei.“ Ich musste schlucken. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Meine Sicht verschwamm, als die Tränen sich einen Weg suchten hinaus gelassen zu werden.

„Hide fehlt mir so sehr...“ wisperte ich. Die ersten Tränen rannen meine Wangen hinab. Yuune nahm mich in seine Arme. Mein Körper sträubte sich gegen die körperliche Nähe. Ich wollte mich wehren aber ich war zu schwach um irgendwas zu tun, also ließ ich es zu. Ich krallte mich mit einem schluchzen an Yuunes Hemd und weinte meine Trauer heraus. Yuune strich mir mit den Händen beruhigend über den Rücken, sprach leise auf mich ein. Die Worte verstand ich nicht wirklich.
 

Ich brauchte eine ganze Weile, um mich zu beruhigen. Ich löste mich von Yuune, wischte mir mit zittrigen Händen über meine tränennassen Wangen.

„Geht´s wieder?“ werde ich leise gefragt. Für den Moment ja, aber wenn ich zu Hause bin verliere ich mich sicherlich wieder in meiner Trauer.

„Denk schon...“ murmelte ich.

„Entschuldige das ich dein Hemd voll geheult habe.“ Ich kam mir gerade ziemlich erbärmlich vor. Fange ich einfach das Flennen an. Ich biss mir auf meine Unterlippe.

„Nicht schlimm.“ Winkte Yuune ab. Ich sollte Heim, fühle ich mich doch momentan noch schlimmer als sonst.

„Ich gehe jetzt wohl besser.“ Yuune sah mich besorgt an.

„Willst du nicht mitkommen?“ Ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Ich bin ziemlich müde.“ Ich rang mich zu einem müden Lächeln ab.

„Okay.“ Der Gitarrist sah nicht sehr glücklich aus. Hatte er Angst mich jetzt allein zu lassen?

„Dann bis Später.. denk noch mal über mein Gesagtes nach ja?“ Ich nickte leicht, bevor ich mich umdrehte und zur Tür ging. Ich schaute über meine Schulter zu Yuune.

„Danke..“ Ich wartete nicht darauf wie Yuune jetzt reagierte und verließ den Raum.
 

**
 

So hoffe es hat euch gefallen =3
 

Anmerkung von mir: Die an Anfang erwähnte Promotour für das Album is von mir erfunden. Ich hab nichts finden können, von einer Tour also hab ich das erfunden. Ist ja eine Fanfiktion … nich das mir einer aufs Dach steigt und mich zulabt. Neija egal.
 

Bis zum nächsten Kap.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rockryu
2013-04-24T19:18:37+00:00 24.04.2013 21:18
Dein Heath hat eine signifikante Gemeinsamkeit mit Vampires Heath: Er ist gut im Verdrängen.


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