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The little Merman

JongKey, 2Min
von

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三 | Drei

Titel: The little Merman

Autor: jonglicious

Chapter: O3 / O5

Genre: Romantik, Fantasy

Warnungen: AU!, OOC, Sap

Rating: PG-13

Pairings: JongKey, 2Min
 

A/N: Jaaaa O3O es geht weiter .... yaaay? ^w^
 

Viel Spaß! <3
 

---
 

Müde rollte Kibum sich zur Seite, als die ersten Sonnenstrahlen ihm ins Gesicht fielen und hartnäckig dafür sorgten, dass er nicht wieder ins Reich der Träume flüchten konnte. Das war dann wohl eine der „Schattenseiten“ des Menschseins, denn normalerweise hatte Kibum sich immer irgendwie der Sonne erwehren können. Wie gesagt, normalerweise.
 

„Kibum? Bist du wach?“
 

„Mhm.“ Gähnend schüttelte Kibum daraufhin den Kopf und schmiegte sich noch weiter in sein weiches, wohlriechendes Kissen.
 

„Doch, doch. Ich weiß, dass du wach bist.“
 

„Nein, ich schlafe …“ Kibum brummte unzufrieden, öffnete dann aber doch seine Augen einen winzigen Spalt breit, um einen vorsichtigen Blick zu riskieren. Er wollte schon wissen, wer seine Nachtruhe so gemein störte und vor allem wo sich der Eindringling befand.
 

Ich träume noch … ich träume ganz eindeutig noch.
 

Wie von der Tarantel gestochen fuhr Kibum in die Höhe.

Er hatte doch tatsächlich auf Jonghyun gelegen beziehungsweise ihn als Kissen missbraucht! Wie hatte das nur passieren können? Was war überhaupt passiert? Irgendwie hatte der Prinz keine Ahnung, was geschehen war, nachdem Jonghyun ihn am Strand aufgelesen und in den Palast getragen hatte.

Hatte er, Kibum, sich am Ende an dem armen Mann festgeklammert und ihm keine Ruhe mehr gelassen, bis er endlich nachgab und zu ihm ins Bett kam?
 

Hoffentlich nicht …
 

„Schau nicht so, Kibum, es ist alles in Ordnung.“ Amüsiert richtete Jonghyun sich auf und streckte sich dabei erst einmal ausgiebig. „Du bist eingeschlafen und meine Diener haben dann dafür gesorgt, dass du noch ein heißes Bad nimmst. Du warst auch wirklich richtig durchgefroren, da hat dir das bestimmt nicht geschadet.“

Lieb lächelnd griff der Prinz nach der Hand Kibums und zog ihn vorsichtig wieder auf die Matratze. „Man wollte dich in eines der Gästezimmer bringen, aber du hattest wohl eine Art Alptraum, also hab ich beschlossen, dass ich auf dich aufpasse, während du schläfst.“
 

„Oh …“ Kibum konnte richtig spüren, dass seine Wangen innerhalb weniger Momente scharlachrot angelaufen waren. Jonghyun war wirklich ein wahnsinnig lieber Kerl, ganz genau so, wie Taemin ihn beschrieben hatte.
 

Was würde ich dafür geben für immer bei ihm bleiben zu können? Oh man … nur vier Tage …
 

„Kibum?“
 

„Ja?“ Der Angesprochene hob vorsichtig seinen Blick, schreckte aber erneut zurück, als ihm klar wurde, dass Jonghyun sich ihm gefährlich genähert hatte.
 

„Wie wäre es, wenn wir einen kleinen Ausflug machen würden? Du kennst das Königreich hier doch nicht, oder?“ Lächelnd streichelte Jonghyun durch Kibums weiches Haar. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er diese wunderschönen Augen schon einmal gesehen hatte. Vielleicht sollte er den Jüngeren ja noch einmal darauf ansprechen? Am Ende würde er ihm diesmal etwas mehr erzählen? „Ich kann dir die Stadt zeigen und vielleicht auch den Wald dahinter? Es gibt einiges zu sehen hier, wenn du willst.“
 

„Das … würde mir wirklich gefallen.“ Verlegen nickte Kibum Jonghyun zu, quiekte im nächsten Moment aber schon auf, als man ihn daraufhin an der Hand nahm und geradewegs aus dem Zimmer zog. Anscheinend war Jonghyun jemand, der nicht lange nachdachte, sondern sofort handelte?

Das war gut zu wissen, wirklich.
 

Und ich dachte, ich könnte mich nicht noch mehr in ihn verlieben, dachte Kibum kichernd, als Jonghyun plötzlich stoppte und mit einer gewissen Röte im Gesicht erklärte, dass sie leider nicht in ihren Schlafgewändern den Ausflug machen konnten.

Tja, wer hätte das gedacht?
 

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„Minho! Nicht so schnell!“ Verzweifelt versuchte Taemin mit Minho mitzuhalten, hatte allerdings kaum eine Chance, da seine Schwanzflosse einfach nicht auf ihn hören wollte. Generell hatte er noch diverse Startschwierigkeiten und auch seine Arme taten mittlerweile fürchterlich weh, da er sich momentan nur mit deren Hilfe fortbewegte. Oder es zumindest versuchte.
 

Wieso ignoriert er mich? Er kann mich nicht zuerst retten und dann nicht mehr mit mir reden, verdammt.
 

„Minho, bitte! Ich kann nicht mehr.“ Unglücklich schnappte der Rothaarige nach Luft und gab es dann schließlich auf sich vorwärtsbewegen zu wollen. Untergehen tat er zum Glück nicht, wenn er sich gar nicht bewegte und so konnte er wenigstens seine Arme ein wenig ausruhen. „Kibum meinte, dass du lieb bist, aber das bist du gar nicht.“
 

„Hm.“ Minho warf einen kurzen Blick über seine Schulter und schnaubte unbeeindruckt. Als er Taemin vor einigen Stunden gerettet hatte, war er davon ausgegangen, dass er einen richtigen Meermenschen rettete und nicht einen Menschen. „Wenn ich dir so zuwider bin, kannst du doch auch einfach woanders hinschwimmen? In unserer Stadt braucht dich sowieso keiner.“
 

„Warum bist du so …?“ Geknickt wischte Taemin sich eine seiner langen Haarsträhnen zurück und blickte den Älteren dabei unglücklich an. „Ich weiß, dass ihr Menschen nicht sonderlich gut leiden könnt, aber du tust beinahe schon so, als wäre ich die Wurzel allen Übels.“
 

Minho brummte daraufhin nur und schüttelte gleichzeitig verächtlich den Kopf. Wäre Taemin ein Meermensch gewesen, hätte er sich ihm gegenüber wahrscheinlich freundlicher verhalten, denn immerhin sah er wirklich sehr gut aus. Vor allem seine babyblaue Schwanzflosse ließ ihn wahnsinnig anziehend wirken, aber Taemin war nun einmal nicht so wie er. Minho würde nicht den gleichen Fehler machen wie Kibum und sich in einen Menschen verlieben. Das brachte nichts als Ärger!
 

„Verschwinde einfach, Mensch.“
 

„Und wohin?“ Taemin blickte sich verzweifelt um und schlang dabei seine dünnen Ärmchen fest um seinen Oberkörper. Er konnte nicht leugnen, dass ihm ziemlich kalt war und er langsam auch Hunger bekam. Beides war kein großes Wunder, denn schließlich wurde Taemin immer kalt, wenn er traurig und übermüdet war und wann er das letzte Mal gegessen hatte, wusste er auch nicht mehr. „Ich weiß nicht einmal, wo wir jetzt sind. Ich kann nirgendwohin.“
 

„Und du denkst, dass das mein Problem ist?“ Minho zog seufzend eine Augenbraue steil nach oben. Dieser Junge sollte doch bitte endlich verschwinden und ihm nicht weiter auf die Nerven gehen. Er war auch so schon gestresst genug, denn immerhin würde er gleich dem König sagen müssen, dass sein kostbarer Sohn sich auf dem Land aufhielt und offensichtlich Beine geschenkt bekommen hatte. „Das hättest du dir vorher überlegen müssen. Ich spiel doch nicht dein Kindermädchen, nur weil Kibum sich das eingebildet hat.“
 

„Aber-“
 

„Nein! Verschwinde endlich! HAU AB!!“
 

Taemin spürte, wie sich sein Magen unangenehm zusammenzog und seine Augen sich auch langsam mit Tränen füllten. Es fühlte sich komisch an, da er sich im Wasser befand, aber funktionieren tat es trotzdem.
 

„Heul jetzt bloß nicht rum! Ich will dich nicht in meiner Nähe haben!“ Genervt schlug Minho mit seiner Schwanzflosse aus und brachte Taemin dadurch heftig ins Taumeln, da er nicht damit gerechnet hatte, dass das Wasser dermaßen unruhig werden würde. „Niemand hier außer Kibum kann Menschen leiden, also sieh zu, dass du wieder dorthin kommst, wo du hingehörst.“
 

Damit wandte Minho sich ab und schwamm kurzerhand weiter. Dass Taemin hinter ihm leise schluchzte ignorierte er geflissentlich. Beziehungsweise, er versuchte es zu ignorieren.
 

Oh man … Seufzend hielt der Meermann an und riskierte einen kurzen Blick über seine Schulter. Taemin hielt sich immer noch fest umschlungen und hatte seinen Blick eisern gesenkt. Allerdings konnte Minho trotzdem deutlich sehen, wie heftig der Rothaarige zitterte und auch weinte.
 

Das wollte ich doch nicht. Ich bin so ein Idiot! Wütend auf sich selbst, verpasste Minho sich einen leichten Schlag gegen die Stirn. Es stimmte zwar, dass er Menschen nicht sonderlich leiden konnte, aber Taemin konnte doch wirklich nichts dafür. Der Kleine sah so aus, als könnte er kein Wässerchen trüben und vermutlich war es auch genauso. Wunderbar. Minho hatte seine Wut und seinen Frust über Kibums Verschwinden an einem Kind ausgelassen und nun weinte sich dieses auch noch die Augen aus dem Kopf.
 

Und hierlassen kann ich ihn auch nicht. Die Gegend ist nicht sicher. Minho drehte langsam um und schwamm geradewegs auf Taemin zu. Zumindest hätte er das getan, wäre da nicht plötzlich ein verräterischer Schatten über dem Kleinen aufgetaucht.
 

„TAEMIN!“
 

„Lass mich …“ Schniefend drehte der Angesprochene sich weg. War Minho zurückgekommen um ihn noch weiter zu beleidigen?
 

„PASS AUF!! VERDAMMT, GEH DA WEG!“ Panisch versuchte Minho nach dem Rothaarigen zu greifen, kam jedoch nicht mehr dazu, da das Fischernetz sich schon um ihn gelegt hatte. „Taemin!“
 

„Minho!“ Wimmernd zappelte Taemin in dem Netz und versuchte auch irgendwie es zu zerreißen und somit freizukommen, allerdings wollte es einfach nicht funktionieren. Die rauen Fäden des Netzes schnitten bei den Versuchen nur unangenehm in seine Handflächen und ließen ihn erneut schniefen. „Hilfe! Ich … ich will nicht sterben!“
 

„Das wirst du auch nicht, ganz bestimmt nicht.“ Minho blickte ihm tief in die Augen und versuchte ihm dann auch ein kleines Lächeln zu schenken. „Ich hol dich da raus, du musst nur stillhalten, okay? Wenn du zappelst, merken die, dass sie etwas gefangen haben und dann wird es unangenehm.“
 

Die Worte des Älteren klangen durchaus plausibel, weswegen Taemin nur ängstlich nickte und Minho dann dabei beobachtete, wie er in Richtung Meeresboden tauchte. Wonach er wohl suchte? Vielleicht nach einem spitzen Stein, mit dem er das Netz zerlegen konnte?!

Hoffentlich! Taemin wollte nur ungerne auf dem Teller irgendwelcher Fischer landen.
 

Wahrscheinlich würden sie mich in irgendein großes Marmeladenglas stecken und mich als Attraktion durch die verschiedenen Königreiche fahren. Schniefend wischte Taemin sich über die Augen. In diesem Moment wünschte er sich wirklich, er hätte einmal in seinem Leben auf Jonghyun gehört und seine Finger von Abenteuern gelassen. Sein Cousin hatte schließlich einen Grund, wieso er ihm solche Dinge sagte; er machte das nicht nur, weil er ihm den Spaß verderben wollte, nein, er wusste, dass die Welt gefährlich war und wollte ihn nur davor schützen.
 

„So, da bin ich wieder.“ Minho lächelte Taemin knapp zu, danach machte er sich daran das Netz zu bearbeiten. Offensichtlich hatte Taemin mit seiner Vermutung richtig gelegen, denn in der Hand Minhos befand sich ein Stein mit durchaus scharfen Kanten. Mit diesem hätte der Ältere wahrscheinlich einigen Schaden anrichten können, aber glücklicherweise vergriff er sich wirklich nur an dem Netz.
 

„Jetzt ganz vorsichtig, hörst du? Gib mir … Gib mir am besten deine Hände, dann zieh ich dich raus …“ Minho biss sich angespannt auf die Unterlippe, während er sich daran machte Taemin endgültig von dem Netz zu befreien und sich einige Meter davon zu entfernen.

Das war ja wirklich gerade so noch einmal gut gegangen! Taemin durfte man offensichtlich keine Sekunde aus den Augen lassen, denn sonst bot er sich Haien als Appetithäppchen an oder geriet in die Netze irgendwelcher Fischer.
 

Ich kann nicht verantworten, dass ihm etwas passiert, ging es dem Meermann durch den Kopf, während er das blasse Gesicht Taemins betrachtete. Der Rothaarige sah aus, als bräuchte er dringend so etwas wie eine Umarmung und ein paar liebe Worte. Und die hatte er sich nun auch wirklich verdient.
 

„Taemin?“
 

„J-Ja. Ich weiß, du willst mich nicht in deiner Nähe haben. Ich verschwinde schon, ich-“
 

Weiter kam Taemin nicht, da Minho ihn plötzlich an den Oberarmen gepackt und sachte zu sich gezogen hatte. Fest schlang der Ältere seine Arme um den zierlichen Körper und lächelte im nächsten Moment auch schon sanft, als er spürte, wie Taemin die Umarmung erwiderte.

„Du verschwindest nirgendwohin, Taemin. Du bleibst schön dort, wo ich auf dich aufpassen und dich im Notfall auch retten kann. Verstanden?“
 

„Mhm …“ Taemin schniefte leise, schmiegte sich aber trotzdem weiter an seinen starken Beschützer. Vielleicht war Minho ja doch lieb und hatte erst ein wenig auftauen müssen?
 

---
 

Fasziniert beobachtete Jonghyun Kibum dabei, wie er sich jeden einzelnen Verkaufsstand des kleinen Marktes genau anschaute. Es wirkte beinahe schon so, als hätte der Braunhaarige diese ganzen Dinge noch nie in seinem ganzen Leben gesehen. Doch war dies überhaupt möglich?

Es konnte doch kein Königreich geben, in dem es ganz normale Dinge wie kleine Modellkutschen und sonstigen Krimskrams nicht gab?
 

Er ist auf jeden Fall wahnsinnig niedlich. Und hübsch noch dazu. Ich muss aufpassen, dass das sonst niemandem auffällt. Jonghyun leckte sich langsam über die Lippen und trat dann schließlich auf Kibum zu, der sich eben ganz genau ein paar Schals angesehen hatte. So wie es aussah, hatte seine hübsche Begleitung durchaus Gefallen an diesen gefunden?
 

„Magst du einen haben, Kibum?“, fragte er leise und streichelte dabei behutsam über die schmale Taille des Jüngeren. „Du musst mir nur sagen welchen du haben willst und ich kaufe ihn dir. Was hältst du davon?“
 

„Ehrlich? Meinst du das ernst?“ Überrascht blickte Kibum von einem Schal auf, der in zartrosa gehalten war. Konnte es sein, dass Jonghyun sogar noch lieber und freundlicher war, als Kibum bis jetzt gedacht hatte?
 

„Natürlich meine ich das ernst. Was denkst du denn?“ Lächelnd drückte Jonghyun Kibum einen vorsichtigen Kuss auf die Wange, „Willst du den haben?“
 

„Ja, der … gefällt mir wirklich gut.“ Schüchtern erwiderte Kibum das Lächeln und legte dabei seine Hand an seine Wange. Konnte es wirklich sein, dass sein Traumprinz ihm soeben einen Kuss gegeben hatte? Es war vielleicht kein Kuss auf die Lippen gewesen, aber trotzdem ein Kuss und Kibum hatte das Gefühl, als würde sein Herz jeden Moment sich selbst überholen. „Danke, Jonghyun.“
 

„Ist doch kein Problem“, antwortete der Prinz und legte Kibum den Schal schließlich auch um. „Er steht dir wirklich ganz ausgezeichnet und unterstreicht deine rosigen Lippen, Zuckerschnute.“
 

Kibum stockte kurz, als er diesen neuen Spitznamen hörte. So hatte man ihn wirklich noch nie genannt, nein, aber irgendwie gefiel es ihm, dass Jonghyun ihn so nannte. „Meinst du wirklich? Wenn du das sagst, dann ist es ganz bestimmt so, nicht wahr?“
 

„Natürlich. Du darfst nicht vergessen, dass ich der Prinz hier bin.“ Keck grinsend griff Jonghyun nach Kibums Hand und führte ihn geradewegs weiter ins Innere der Stadt. Den Markt hatten sie nun hinter sich gelassen, dafür wurden sie von einigen Straßenmusikanten begrüßt.
 

Vollkommen anders als die Musik bei uns, aber einfach nur toll. Grinsend drückte Kibum die Hand Jonghyuns noch eine Spur fester.
 

„Willst du tanzen, Kibum?“
 

„Tanzen? Wahnsinnig gerne!“ Strahlend legte Kibum seine Arme um den Nacken Jonghyuns und ließ sich von diesem im Takt der Musik drehen und umher wirbeln. So viel Spaß hatte er wirklich noch nie gehabt und das obwohl er im Palast auch öfter einmal die Gelegenheit zum Tanzen gehabt hatte.

Allerdings musste er schon sagen, dass er noch nie mit jemandem getanzt hatte, der so gut war wie Jonghyun. Erschwerend kam außerdem noch dazu, dass Kibum bis über beide Ohren in den hübschen Prinzen verliebt war, da war es doch nur logisch, dass es ihm wie der schönste Tanz seines Lebens vorkam.
 

---
 

Wie lange Kibum und Jonghyun sich noch auf dem Platz gedreht und miteinander getanzt hatten, konnte er nun nicht mehr sagen. Er wusste nur, dass Jonghyun ihn irgendwann einfach hochgehoben hatte und mit ihm zum Strand gegangen war.

Für den kleinen Wald, der sich hinter der Stadt befand, war es dem Prinzen mittlerweile zu dunkel geworden und außerdem konnte man vom Strand die Sterne viel besser sehen. Kurz gesagt, war es dort um einiges romantischer und auch ruhiger.
 

Könnte Vater mich nur mit ihm sehen, dann würde er verstehen, dass nicht alle Menschen schlecht sind. Vielleicht würde er Jonghyun sogar mögen … wer weiß.
 

„Beschäftigt dich etwas, Kibum?“ Besorgt blickte Jonghyun seine hübsche Begleitung von der Seite her an und drückte dabei ihre Hand noch eine Spur fester. Er wusste nicht wie es passiert war, aber irgendwann nachdem er Kibum wieder abgesetzt hatte, hatte er automatisch nach dessen Hand gegriffen und sie festgehalten. „Möchtest du zum Palast zurück?“
 

„Nein, es ist alles in Ordnung.“ Kibum lächelte sachte zu ihm hinauf und blickte dann auch kurz den Mond an. „Ich musste nur eben an meinen Vater denken. Er ist ziemlich streng und würde es wahrscheinlich nicht gutheißen mich so zu sehen.“
 

„So?“
 

„Ich kann es nicht erklären.“ Der Prinz schüttelte traurig den Kopf. „Aber du hattest recht, Jonghyun. Ich bin wirklich nicht von hier.“
 

„Das macht doch nichts, Kibum. Ich kann dich doch jederzeit besuchen und-“
 

„Nein, eben nicht.“ Kibum biss sich unglücklich auf die Unterlippe und ließ sich schließlich in den Sand sinken, um seine Füße gleichzeitig von den Schuhen zu befreien, die man ihm gegeben hatte. Gedankenverloren tauchte er sie in das angenehm warme Wasser und gab ein schwaches Seufzen von sich. Natürlich liebte er es an Land zu leben, aber dass das Meer ein Teil von ihm war, konnte er unmöglich leugnen. „Es ist kompliziert, Jjong. Wahnsinnig kompliziert.“
 

„Zusammen kriegen wir diese komplizierte Sache mit Sicherheit in den Griff.“ Behutsam streichelte Jonghyun über Kibums weiche Wange und zog ihn im Endeffekt noch ein wenig weiter zu sich. „Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der so ist wie du, Kibum. Du bist lustig, aufgeweckt, charmant und einfach nur unbeschreiblich schön. Gleichzeitig scheint alles eine gewisse Faszination auf dich auszuüben und ich kann dir nicht sagen wie süß du dabei aussiehst, ehrlich. Ich werde nicht zulassen, dass sich etwas zwischen uns stellt. Niemals.“
 

Während Jonghyun ihm all diese Dinge sagte, konnte Kibum deutlich sein Herz gegen seine Brust hämmern spüren. Womit hatte er nur so einen unheimlich liebevollen und perfekten Prinzen verdient? Er konnte es sich nicht erklären und doch hatte Kibum im Gefühl, dass er soeben zum glücklichsten „Menschen“ der Welt aufgestiegen war.

Nachdem er Jonghyun solange vom Wasser aus beobachtet und sich gewünscht hatte, bei ihm zu sein, war dieser Wunsch endlich in Erfüllung gegangen und nicht nur das, nein, Jonghyun schien seine Gefühle durchaus zu erwidern. Es war ein Traum; ein perfekter, wunderschöner Traum.
 

„Jonghyun …“ Leise schniefend schmiegte Kibum sich an die warme Brust des anderen. „… versprichst du mir, dass du sich wirklich nichts zwischen uns stellen wird?“
 

„Natürlich. Ich verspreche es dir.“ Damit lehnte Jonghyun sich vorsichtig nach vorne und fing die Lippen Kibums zu einem zärtlichen Kuss ein. Das hatte er wirklich schon die längste Zeit über tun wollen und nun, endlich, nachdem er Kibum seine Gefühle mehr oder weniger gestanden hatte, war er dazu in der Lage.
 

Jinki verdient mehr als nur ein Denkmal …
 

Glücklich lächelte Kibum in den Kuss und schlang gleichzeitig seine Arme sachte um den starken Nacken Jonghyuns. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte dieser Kuss niemals enden dürfen, wirklich niemals.
 

---
 

„Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.“
 

„Doch, Taemin, natürlich schaffst du das.“ Minho breitete abwartend seine Arme für den Jüngeren aus und nickte ihm gleichzeitig auffordernd zu.
 

Nachdem sie sich am Tag zuvor einigermaßen zusammengerauft hatten beziehungsweise nachdem Minho aufgehört hatte, Taemin zu ignorieren, hatten sie sich ein wenig angefreundet. Natürlich war der Meermann dem kleinen Rotschopf gegenüber immer noch ein wenig skeptisch eingestellt, aber er musste zugeben, dass er bei weitem nicht so schlimm war, wie er angenommen hatte.

Taemin war eigentlich sogar ganz süß. Vor allem dann, wenn er versuchte zu schwimmen und dabei vergaß seine Flosse zu bewegen.
 

„Aber das ist so weit!“
 

„Das sind nicht mal drei Meter.“ Leise lachend schüttelte der Ältere den Kopf, kam jedoch, einfach um Taemin aufzubauen, ein paar Zentimeter näher. „Wenn du einmal ordentlich mit deiner Flosse schlägst, hast du das ganz schnell geschafft.“
 

„Aber wie?“
 

„Wie?“ Irritiert legte Minho den Kopf schief. Was war das denn für eine Frage? „Was meinst du mit wie, Taemin?“
 

„Wie …Wie schlage ich mit meiner Flosse?“
 

„Ähm …“ Damit hatte Minho nun nicht wirklich gerechnet. Für ihn war es das Natürlichste der Welt sich mit seiner Flosse anzutreiben, denn schließlich war er damit ja auch auf die Welt gekommen. „So wie du mit deinen Beinen normalerweise schlägst?“
 

„Wieso sollte ich mit meinen Beinen schlagen?“ Nun endgültig verwirrt legte Taemin den Kopf schief. Wenn das so weiterging, würde er ewig mitten im Meer „herumstehen“, denn wie er sich richtig zu bewegen hatte, wusste er immer noch nicht.

Sicher, er hatte mittlerweile gemerkt, dass er ganz gut voran kam, wenn er immer wieder heftig ausschlug, aber das war auf Dauer verflucht anstrengend und sah auch eher abgehackt aus. Minho glitt im Gegensatz zu ihm beinahe schon aalgleich durchs Wasser und genau das wollte Taemin auch lernen.
 

Deswegen befanden sie sich nun ja auch weit abseits vom Palast und von der Stadt: Damit Taemin ordentlich schwimmen lernen konnte.

Dass er bis jetzt nur gelernt hatte, nicht wie ein Stein unterzugehen, wenn er einmal das Gleichgewicht verlor, war allerdings nicht wirklich zufriedenstellend. Eigentlich ärgerte es den Rothaarigen sogar ziemlich.
 

„Woher soll ich denn das wissen? Wie nennst du es denn, wenn du dich an Land fortbewegst?“ Minho zuckte hilflos mit den Schultern. Kibum war der Menschenexperte, nicht er, also sollte Taemin bitte nicht allzu viel von ihm erwarten.
 

„Ach, das hast du gemeint? Sag das doch gleich!“ Leise lachend schüttelte Taemin den Kopf. „An Land heißt das gehen, oder laufen. Je nachdem wie schnell du dich fortbewegen willst.“
 

„Gehen und laufen, aha.“ Minho nickte langsam. Nun gut, so hatte er also wieder etwas dazu gelernt, sehr schön. „Aber wie auch immer. Stell dir einfach vor, dass du gehen willst und-“
 

„Das Ding hört aber nicht auf mich!“, unterbrach Taemin den Älteren unglücklich und piekte dabei kurz in seinen schuppigen Oberschenkel. Gut, er hatte nicht mehr wirklich einen Oberschenkel, aber hätte er seine Beine noch gehabt, dann wäre er wohl dort gewesen.
 

Das Ding …? Minho hob skeptisch eine Augenbraue, danach schüttelte er den Kopf. Langsam aber sicher kam er hinter das Problem, welches Taemin das Schwimmen so schwer machte. Der Jüngere sah seine Schwanzflosse wohl noch nicht wirklich als Teil von sich selbst an, denn seine Beine hätte er wohl auch kaum „die Dinger“ genannt.
 

„Taemin, mach deine Augen zu …“
 

„Huh?“
 

„Tu es einfach.“ Auffordernd nickte der Dunkelhaarige dem Jüngeren zu und tätschelte schließlich zufrieden seine Schulter, als Taemin der Aufforderung nachgekommen war. „Und jetzt entspann dich, lass vollkommen locker.“
 

„Okay …“ Taemin atmete tief durch und sank wenig später schon ein bisschen in sich zusammen. Minho hatte sich nun hinter ihm aufgebaut und seine Hände behutsam an seine Taille gelegt. Sachte streichelten die warmen Hände des Meermannes über seine Haut, bis hin zu dem schuppigen Ansatz seiner Schwanzflosse. „Minho …?“
 

„Ganz ruhig.“ Schmunzelnd legte der Ältere sein Kinn auf die Schulter Taemins. „Du hast jetzt keine Beine mehr, sondern diese recht hübsche Flosse und daran musst du dich gewöhnen. Es ist nicht schwer, du musst es nur zulassen.“
 

Damit löste Minho sich wieder von dem Jüngeren und brachte einigen Abstand zwischen sie. Wenn Taemin sich seine Worte durch den Kopf gehen und endlich locker lassen würde, würde er nun mit Sicherheit wissen, wie er seine Flosse zu bewegen hatte.
 

Kibum hätte wahrscheinlich auch seinen Spaß daran dem Kleinen schwimmen beizubringen, dachte Minho amüsiert und beobachtete Taemin dabei, wie dieser sich langsam auf ihn zubewegte.
 

„Es geht doch, Taeminnie!“ Zufrieden klatschte Minho in die Hände und bewegte sich dabei rückwärts von dem Jüngeren weg. Dass dieser daraufhin murrte und seine schmalen Hände nach ihm ausstreckte, ließ den Dunkelhaarigen nur lachen. Wenn Taemin ihn fangen wollte, musste er sich schon ein bisschen anstrengen. „Komm schon, du kannst das.“
 

„Minho! Nicht so schnell!“
 

„Doch, doch. Du musst es ja irgendwann lernen.“ Lachend drehte Minho sich herum und bemerkte dabei gar nicht, dass er geradewegs auf ein paar recht große Algenpflanzen zu geschwommen war. „Wah!“

Erschrocken, als sich plötzlich die kalten Blätter der Pflanze um seine Arme und seine Flosse schlängelten, bemerkte er gar nicht, wie Taemin immer näher kam und sich schließlich triumphierend an ihn klammerte.
 

„Erwischt!“
 

„Das war unfair!“
 

„War es nicht.“ Grinsend blickte Taemin zu dem Älteren auf. Minho sah wirklich niedlich aus, wenn er schmollte und sich scheinbar so gar nicht mit seiner Niederlage anfreunden wollte. „Du hättest eben besser aufpassen müssen, wo du hinschwimmst, mein Lieber.“
 

„Das hätte ich vielleicht tun können, wenn es mir möglich wäre auch nur für einen Moment damit aufzuhören dich anzusehen.“
 

Was?
 

Überrascht legte Taemin seinen Kopf schief. Minhos Wangen machten mittlerweile beinahe schon seiner Schwanzflosse Konkurrenz und er selbst verstand eigentlich nur Bahnhof. Was hatte der Meermann eben mit diesen Worten gemeint?
 

Es ist ihm nicht möglich mich auch nur einen Moment nicht anzusehen? Meint er- OH! Taemin biss sich verlegen auf die Unterlippe und gab im Endeffekt ein leises Kichern von sich. Daher wehte der Wind also!

Der große, starke Meermann hatte tatsächlich ein Auge auf ihn, einen normalen Menschen, geworfen. Anscheinend ähnelten Kibum und Minho sich mehr, als der Dunkelhaarige vielleicht zugeben wollte?
 

„Minho …“
 

„Hm?“ Seufzend hob der Angesprochene seinen Blick und staunte dann nicht schlecht, als er von einem breiten Lächeln begrüßt wurde.
 

„Küss mich … bitte?“
 

Nachdem Taemin diese Bitte geäußert hatte, war es für Minho nicht mehr sonderlich schwer gewesen sich von den Pflanzen zu befreien und den Jüngeren in seine Arme zu ziehen.

Die Wahrheit war, dass er sich von Anfang an ein wenig zu Taemin hingezogen gefühlt hatte. Vermutlich war er auch deswegen so gemein zu ihm gewesen; um ihn von sich wegzuscheuchen und gar nicht erst in Versuchung zu kommen.
 

Kibum hatte recht. Menschen sind doch nicht so schlecht, wie ich dachte, ging es Minho noch durch den Kopf, eher die die Lippen Taemins mit seinen eigenen verschloss und ihn dabei noch fester an sich zog. Loslassen würde er den Kleinen nicht mehr, ganz bestimmt nicht.
 

tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  bunthismg
2012-08-05T09:49:12+00:00 05.08.2012 11:49
Wiiiie ich jetzt einfach mal ganz dreist meine Gäste ignoriert hab hehehe...

Es ist so süß q///w///q
Auch wenn das alles jetzt ein bisschen schnell ging...die sind grad mal einen Tag da und schom alle ineinander verliebt. Die hätten doch noch drei Tage gehabt dafür xD
aber es ist trotzdem ur niedlich TnT

VORALLEM HAT TAEMIN EINE BABYBLAUE SCHWANZFLOSSE QWQ <3<3<3<3
(wie ich das so voll quietschend zu den anderen meinte und die mich angeguckt haben like DAFUQ und ich so "Jaaa da gehts btw um Meermänner ne?" xD)

Ausnahmsweise JongKey auch voll niedlich quq auch wenn das mit dem Schal ur gay war xD
Aber am Strand..ajidjwidjaokdw fast geweint q///////q Jjong~! T^T <3

Dann lass dir ma was einfallen fuer die naechsten drei Tage >D
<3
Von: abgemeldet
2012-08-05T09:24:52+00:00 05.08.2012 11:24
YAY! Ein neues Pitelchen!

Und dann auch noch so ein süßes *_*
Oh my gosh, ich möchte 2Min und JongKey am allerliebsten knuddeln x3
*zum Fangirl wird*

Das Kapitel war wirklich süß, spannend und lustig ^^
("Das Ding" xD)

Weiter so!

abgemeldet


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