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Faith

- Eine Geschichte vom Stehlen und Träumen -
von

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Stumme Blicke und eine Tasse Kaffee

Mission 6/ Stumme Blicke und eine Tasse Kaffee
 

"Das kann nicht wahr sein. Jetzt sind schon 45 Minuten um, und die haben noch nicht einmal in Betracht gezogen das wir schon längst über alle Berge sind. Was allerdings nicht der Fall ist".

"Nerv nicht", knurrte Gary. Ihm war es auch nicht gerecht in so einem engen Schacht schon eine geschlagene Stunde herumzukauern. Zudem hielt July ihm immer wieder seine Fehler vor Augen.

Kurz danach wurde es in der Tiefgarage etwas stiller, so dass sich die beiden nun aus ihrem Versteck wagen konnten.

Es dauerte nicht lange, als sie sich in den leeren Hauptstraßen der City befanden. Es musste gegen 5 Uhr sein, denn langsam erhellte sich der Himmel über dem Meer.

"Gary, was soll ich Mrs K. nun sagen? Ich kann nicht einfach verschweigen das du dummer weise den Alarm losgelassen hast"!

"JULY!"

"Nein.... du drückst dich davor. Das hätte ins Auge gehen können"!

"HALT ENTLICH DIE KLAPPE"!

July stoppte, als sie die laute Stimme durch die Gassen schallen hörte.

"Ich habe einen Fehler gemacht"! Wiederholte er und seine Augen zogen sich zornig zusammen.

"Ich kann es nicht ändern, ich kann es nicht ändern, ich ... ich bin Schuld! ICH WEIß! Ich bin Schuld das du das du fast auf deine große, nervige Klappe gefallen bist. Ich bin schuld das Faith tot ist. JA.... ENTSCHULDIGE, ABER DAS IST NUN MAL NICHT MEHR ZU ÄNDERN"!

"Was redest du da"?

"Ich hatte das Gefühl sie noch einmal fallen zu sehen. Weißt du überhaupt wie scheiße man sich fühlt, wenn seine beste Freundin vor seinen Augen einfach ins nichts, in den Tod fällt UND DU KANNST SIE NICHT HALTEN"!

"Gary"!

"Ja...Gary... so heiß ich, und das wird sich auch nicht ändern. Genauso wenig die Tatsache das ich die ganze Sache wieder einmal fast in den Sand gesetzt habe! Na los, geh doch zur alten Schachtel.

Sag ihr das der gute Gary lieber in Pension gehen sollte. Er leidet an einem psychischen Schaden, ist total unbrauchbar und durchgebrannt! DAS SAGEN UND DENKEN SIE DOCH ALLE!!

SELBST DU.....

....

....

... hab ich nicht recht"?

"Ja"! July blickte zu Boden.

"Weißt du was du bist? July... der perfekte Neuling, der seine Nase immer in andere Sachen, Badezimmer, Wohnungen und in andere Leben hineinsteckte. Es geht mir eben so am Arsch vorbei wie deine dämlichen Ratschläge. Du willst mir weiß machen vom Leben mehr zu wissen als ich.

DANN July, dann lebe meine Qualen, Demütigung und Leiden durch. Dann können wir weiter reden, und DANN kannst du mir auch Ratschläge erteilen das nächste mal das Seil vielleicht ein wenig straffer zu halten"!!

"Ich verstehe"!

Sie zog ihren Mantel eng zusammen und schritt den Weg weiter. Ohne auf Gary zu achten. Ohne ihn weiter wahrzunehmen.

Gary wurde immer wütender. Das sie ihn jetzt auch noch ignorierte passte ihm erst recht nicht in den weit geplatzten Kragen.

"HÄLST DU DICH ETWAS FÜR ETWAS BESSERES"?

Sie reagierte nicht.

"Du bist dumm, suchst einfach nur Mitleid, dass du von mir auf gar keinen Fall bekommen wirst, Gary"!
 

Er war müde, total ausgelaugt. Gary hätte sich jetzt am liebsten ins Bett fallen lassen.

"Was ist, wo warst du denn so lange"? Sam stand müde von der Couch auf. Wahrscheinlich war eingenickt.

"Ich... weiß nicht"! Gary stellte etwas perplex die Statur auf den Tisch und rieb sich müde die Augen. Als er in das Schlafzimmer ging, fand er dieses leer auf.

"Wo ist sie? War sie noch nicht hier"?

"July? Doch, aber sie wollte einen Kaffee trinken. Ich hab mich gewundert wieso du nicht bei ihr warst. Sie sah ziemlich traurig und geschafft aus. Ich hab ihr gesagt sie soll sich hinlegen, aber sie meinte das sie sowieso nicht einschlafen könnte"!

Er war zu hart gewesen. Gary hatte seinen ganzen Frust auf sich selbst an ihr ausgelassen.

Er verließ Sam wieder und verschwand durch die Tür nach draußen.

Nach einer Minute hatte er den großen Speisesaal erreicht. Ein paar Bedienungen bauten das Frühstücksbüffet auf. Es roch nach frischen Brötchen und heißem Kaffee. An einem kleinen Tisch, am Fenster, saß July. In der Hand hielt sie eine warme Tasse. Nur spärlich folgte sie dem langsam erwachenden Verkehr auf der Straße. Gary holte sich ebenfalls eine Tasse und stellte sie auf den kleinen Tisch, kurz danach ließ er sich lässig auf den zweiten Stuhl fallen. July blickte über den zweiten Kaffee hinauf zu Gary's Gesicht. Dieser zog die Untertasse zu sich heran und hob die Tasse an seinen Mund. Während er aus dieser zu nippen begann, blickte er ihr stur in die Augen. Er setzte das Getränkt wieder auf die Untertasse und stütze seinen Kopf mit seiner Hand ein wenig ab.

"Nun... ist eigentlich nicht meine Art", fing er gemäßigt an zu reden.

July's Kopf wandte sich wieder desinteressiert zum Fenster hinaus.

"Sorry, Tschuldigung, Verzeihung, Gnade, Erbarmen,..... Mitleid"?

"Niemals"! Grummelte sie gelangweilt.

Gary wurde müde. Er legte seinen Kopf die Tischplatte und fing an zu dösen. July sah ihn verwundert dabei zu. Zugegeben sie war auch müde, doch die Gedanken ließen sie nicht in Ruhe. Sie musste über ihr Verhalten gegenüber dem schlafenden vor ihr, nachdenken.

Kurz entschlossen stand sie auf, und kam kurze Zeit später mit einem Teller wieder.

Sie stellte ihn in die Mitte des Tisches, und legte ihren Kopf ebenfalls auf die Tischplatte. Nach einer weile hob sich der blauhaarige Schopf wieder. Gary schnüffelte kurz in der Luft, öffnete die Augen, und erblickte den Teller. Gegenüber von ihm sah ihn July's Gesicht an. Sie blickte stumm und unberührt zu ihm, wahrscheinlich auf eine Reaktion wartend.

"Kekse...".

"Die magst du doch immer so"!

Ja, das stimmte, aber woher wusste sie das?

"Willst du einen", fuhr July fort.

Gary streckte einen Zeigefinger aus und versuchte sich den Teller zu angeln.

Als das nicht so recht klappte, musste er ungewollt schmunzeln. Ihm entging auch July's lächeln nicht. Beide richteten ihre Köpfe wieder von der Tischplatte und nahmen einen Keks vom Teller.

"Das sieht man gerne. Essen sie also wieder vom selben Teller"!

Sam kam in Badelatschen zu ihnen und ließ sich neben sie nieder.

"Stimmt ja, es gibt ja eigentlich etwas zu feiern", fuhr er fort.

"Ja Samy. Dank dir sind wir gut aus der ganzen Scheiße heraus gekommen"!

Gary zwickte Sam freundschaftlich am Ohr.

Alle hatten einander wohl auf gewisse Weise verziehen.
 

Mission 6/END



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2003-07-06T10:09:08+00:00 06.07.2003 12:09
Auch wieder ein super Teil, wirklich klasse.


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