Zum Inhalt der Seite

Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Arbeit über Arbeit


 

26. Arbeit über Arbeit

 

„Bis heute Abend, Shikamaru“, verabschiedete sich Temari von ihrem Freund, bevor sie ihm einen Kuss aufdrückte und dann aus der Haustür verschwand. Schnurstracks machte sie sich auf den Weg zum Hokageturm, um sich davor mit Genma zu treffen. Sie hatten sich überlegt, sich dort ein Büro zu nehmen, um die Genin-Listen zu sortieren und den Genin ihre Unterkünfte zu zuweisen. Aus Erfahrung wusste sie, dass das ein Haufen Arbeit sein würde, weshalb sie wahrscheinlich erst am Abend nach Hause kam.

 

Shikamaru musste zwar erst am Nachmittag arbeiten kommen, trotzdem hoffte Temari, dass auch er am Abend mit ihr zusammen in ihrem Heim ankommen würde, denn in letzter Zeit sahen sie sich nur selten. Meistens nur sahen sie sich nur morgens, bevor einer von ihnen zur Arbeit ging, oder abends, wenn sie zusammen in ihrem Bett lagen, um zu schlafen. An manchen seltenen Tagen sahen sie sich auch gar nicht. Und das alles nur, weil sie so viel zu tun hatten. Sie war viel zu sehr mit dem ganzen Papierkram beschäftigt, während Shikamaru immer wieder von Naruto und Anko geordert wurde, um irgendwelche Aufgaben zu erledigen.

 

Als sie am Hokageturm ankam, war Genma noch nicht da, weshalb sie sich einfach an die Fassade des Gebäudes lehnte, um auf ihren Kollegen und Freund zu warten. Doch musste sie dort nicht lange verweilen, traf Genma doch wenige Minuten nach ihr ein, was jedoch nichts an der Tatsache änderte, dass er zu spät war.

  „Du bist zu spät!“, begrüßte sie ihn auch sogleich anklagend. Genma aber kratzte sich am Nacken und lächelte sie entschuldigend an.

  „Entschuldige, aber ich habe die Listen zu Hause vergessen und musste noch mal zurücklaufen“, erklärte er der Blondine. „Wollen wir dann rein gehen?“, fragte er gleich hinterher und öffnete Temari bereits die Tür, sodass sie keine Chance mehr hatte, etwas darauf zu erwidern. Temari nahm dies kopfschüttelnd zur Geltung, betrat allerdings das Gebäude, um sich auf die Suche nach einem Büro zu machen, in das sie gehen konnten, um zu arbeiten.

 
 

~~~

 

 „Naruto-sama, was sollen wir jetzt wegen Temari machen?“, fragte Ibiki nachdenklich, hielt er es doch für wichtig, diesen Punkt endlich zu klären.

  „Lasst sie doch einfach mitmachen. Was ist schon groß dabei ein paar Namen aufzuschreiben?! Das kann sie auch im schwangeren Zustand. Temari ist eine äußerst starke Kunoichi, die sich gut alleine verteidigen kann“, brachte Anko zur Verteidigung der Blondinen vor.

  „Es geht darum, dass einer der Genin feindlich gesandt sein kann, dann ist sie ein offensichtliches Ziel!“, erwiderte Ibiki.

 

„Was sagt denn der Kazekage dazu?“, hakte nun Kakashi nach, der nicht glaubte, dass Ankos und Ibikis Diskussion zu etwas führen würde. Naruto seufzte.

  „Er überlässt uns in Absprache mit Temari die Entscheidung. Sollte sie allerdings teilnehmen, will er, dass Shikamaru und noch ein weiterer starker Ninja in ihrer Nähe sind. Natürlich nur für den Fall der Fälle“, erklärte er nachdenklich.

  „Dann sollten wir doch einfach mal mit Shikamaru und Temari reden“, schlug Kakashi vor, immerhin ging es um die Blondine, wobei sie sich bereits denken konnten, was Temari antworten würde. Nichtdestotrotz stimmten die anderen dem Vorschlag mit einem einfachen Nicken zu.

 

„Gut, Kakashi, Ibiki, ihr regelt das bitte. Ich werde sofort jemanden schicken, um Shikamaru zu holen“, befahl der Hokage.

  „Das wird nicht nötig sein. Er müsste gleich hier sein“, widersprach Anko ihm jedoch mit einem Blick ihre Uhr. Wie zur Bestätigung klopfte es in dem Moment an der Tür. Ohne zu zögern ließ Naruto, seinen Gast mit einem einfachen „Herein“ eintreten.

 

Genervt trat Shikamaru ein und fragte: „Sie wollten mich sehen Hokage-sama?!“ Er hatte sowas von keine Lust wieder irgendwelche Botengänge für den Hokage oder andere Leute zu machen. Das war ihm viel zu anstrengend. Lieber würde er auf seiner Wiese liegen und die Wolken beobachten. Mal davon abgesehen, dass es ihn nervte der Depp vom Dienst zu sein.   

  „Shikamaru, du gehst mit Kakashi und Ibiki. Sie werden dir alles Weiter erklären“, holte ihn Naruto aus seinen Gedanken zurück. Shikamaru nickte nur, bevor er Kakashi und Ibiki schweigend folgte ihnen.

 

Vor der Tür zu einem der zahlreichen Büros blieben sie stehen, bevor Kakashi seine Hand hob und klopfte.

  „Haut endlich ab! Wir haben hier viel zu tun!“, schrie ihnen eine genervte Stimme entgegen, die Shikamaru nur allzu bekannt war, weshalb die drei Männer wohl auch synchron seufzten, war ihnen doch klar, dass das kein Zuckerschlecken werden würde … Nichtdestotrotz legte Ibiki seine Hand auf die Klinke, um die Tür trotzdem zu öffnen.

 

Ein Fehler, wie sich später herausstellte. Sie konnten wirklich von Glück reden, dass sie sie alle gut trainierte Shinobi waren, denn kaum eine Sekunden später, sauste ein Kunai an ihnen vorbei, das schließlich in der Wand stecken blieb. Temari warf den drei Herren vernichtende Blicke zu, wobei ihr nur langsam auffiel, wen sie da gerade versucht hatte mit ihrem Kunai aufzuspießen. Kurzfristig bereute sie sogar ihren Wurf wieder. Doch vergas sie diesen Gedanken schnell, immerhin hatte sie die drei indirekt vorgewarnt und dann noch nicht mal getroffen. Abgesehen davon hatte sie eine gute Ausrede, schließlich hatte sie fest damit gerechnet, dass es wieder diese dämlichen Kinder waren, die sie schon die ganze Zeit nervten und von der Arbeit abhielten.

 

Mit erhobenem Kopf stand Temari auf, um zur Wand zu gehen und das Kunai heraus zu ziehen, bevor sie wieder zu ihrem Platz ging, wo sie sich setzte und das Kunai in den Tisch rammte. Dies tat sie, ohne auch nur einen der drei verwirrten Männer anzusehen oder gar zu beachten. Als wäre nichts gewesen, arbeitete sie schließlich weiter, während alle anderen im Raum sie einfach nur schockiert und verwirrt betrachteten, wobei auch ein leichter Hauch von Angst in ihren Augen zu sehen war. Am liebsten wären sie alle in diesem Moment raus gegangen, war ihnen doch klar, dass in dieser Situation mit Temari nicht zu scherzen war.

 

Verlegen wendete sich Genma von seiner Arbeit ab, um Temari zu entschuldigen.

  „Entschuldigt bitte ihr Verhalten, aber seit einer guten Stunde kommen irgendwelche Kinder und klopfen gegen die Tür. Es nervt ganz schön und hat ihre sowieso schon schlechte Laune noch ein verschlimmert“, erklärte er seinen Kollegen. Temari allerdings, die das absolut nicht witzig fand, verpasste ihm eine Kopfnuss.

  „Baka! Halt die Klappe und arbeite! Ich will heute noch fertig werden!“, fauchte sie ihn an, wobei jeder ihre aggressive Stimmung heraushören konnte, weshalb sich Genma sofort wieder an die Arbeit macht. Er war zwar älter als sie, aber dennoch hatte er einen mächtigen Respekt vor der jungen Kunoichi aus Suna und vielleicht sogar auch bisschen Angst, zumindest wenn sie so drauf war.

 

Shikamaru seufzte. Als ihr Freund und ehemaliger Arbeitskollege wusste er wie anstrengend das jetzt werden würde.

  „Temari, wir müssen mit dir reden“, bat er sie ruhig.

  „Dann redet doch“, erwiderte sie genervt, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen.

  „Wir wollen unter acht Augen mit dir reden“, verbesserte Shikamaru sich, wobei er weiterhin ruhig blieb, wusste er doch, dass es ein großer Fehler bedeutete, sie weiter zu reizen.

  „Wie schon gesagt, ich will heute noch fertig werden, was wohl auch in deinem Interesse sein dürfte. Ich habe also keine Zeit“, blieb Temari stur, was Shikamaru dazu veranlasste mit den Augen zu rollen.

  „Dann werde ich euch helfen …“, seufzte er, war ihm klar, dass Temari nur so mit ihnen reden würde und es funktionierte.

 

„Genma!“, sagte sie ruhig, doch mit einem scharfen Unterton, der allen deutlich machte, dass das nicht nur ein Wort war, sondern ein Befehl. Auch Genma verstand, was sie wollte und da er es irgendwie verstand, nickte er einfach nur, bevor er aufstand auf und hinausging, um hinter sich die Tür wieder zu schließen.

 

Als sie nun wieder alleine waren, drehte Temari sich um und sah die drei Shinobi eingehend an, als habe sie die Hoffnung so herauszulesen, was sie von ihr wollten.

  „Wir sind hier, um mit dir über den schriftlichen Teil der Prüfung zu reden, Temari“, erklärte Ibiki ihr sogleich, was natürlich schnell Temaris Interesse weckte.

  „Wir haben uns natürlich auch mit dem Kazekage besprochen, was er von deiner Teilnahme hält. Er hat entschieden, uns und dir diese Entscheidung zu überlassen. Wenn von deiner Seite nichts dagegen spricht, hast du hiermit die Erlaubnis teilzunehmen. Hiermit also die Frage: Wirst du bei der Prüfung teilnehmen?“, fragte Ibiki schließlich.

 

Doch gerade, als Temari antworten wollte, klopfte es an der Tür. Sofort sprang Temari wütend von ihrem Platz auf und fauchte aufgebrachte: „Ich bring euch um ihr kleinen Knirpse!“, während sie auf die geschlossene Tür zustürmte. Ihr war deutlich anzusehen, dass es heute Tote geben würde. Doch soweit würde es an diesem Moment nicht kommen. Todesmutig stellte Shikamaru sich ihr in den Weg, auch wenn er wusste, dass das nicht gerade gesundheitsfördernd war.

 

„Temari du solltest dich beruhigen. Ich werde das für dich regeln“, sagte er eindringlich, bevor er sich selbst auf den Weg machte, um die Tür zu öffnen. Dies änderte allerdings nichts daran, dass Temari ihm folgte.

  „Wisst ihr eigentlich, mit wem ihr euch da angelegt habt?“, fragte Shikamaru genervt, als er die drei Störenfriede erblickte und sorgte so dafür, dass näher an sie heran traten, um ihr Opfer sehen zu können. Als Konohamaru, Moegi und Udon allerdings erkannten, wen sie da die ganze Zeit gereizt hatten, erschraken sie.

  „T-temari-san, w-wir …“, stotterte Moegi ängstlich, doch kam sie einfach nicht weiter. Dafür lähmte sie die Angst, die Temaris böser Blick, den sie den dreien zuwarf, viel zu sehr.

 

Temari allerdings machte mit ihnen kurzen Prozess. Ohne Rücksicht darauf, dass das noch Kinder waren, nahm sie ihren Fächer von ihrem Rücken, um ihn den dreien über die Rübe zu ziehen, bevor sie sich wieder umdrehte. Strafe musste schließlich sein. Doch Konohamaru schien das anders zu sehen.

  „Aua Temari-san, du bist echt grausam“, jammerte Konohamaru, wobei er sich mit schmerzerfülltem Gesicht seinen Kopf rieb.

 

Temari aber drehte sich abrupt um, wobei sie ihn böse anfunkelte. Mit schnellen Schritten ging sie erneut auf ihn zu und packte ihn am Kragen.

  „Pass. Auf. Was. Du. Sagst!“, donnerte sie drohend, während Funken aus ihren Augen sprühten. Konohamaru schluckte hart, wobei ihm der Angstschweiß die Stirn hinunter lief. Bevor jedoch etwas Schlimmeres passieren konnte, legte Shikamaru seine Hand auf ihre Schulter und drehte sie so zu sich um. Eindringlich sah er sie an, um ihr klar zu machen, dass es besser wäre, ihn loszulassen.

 

Lange sahen sie sich einfach nur stumm an und schienen eine ihrer stummen Diskussionen zu führen, die Temari dieses Mal verlor. Seufzend ergab sie sich Shikamaru und ließ Konohamaru wieder los, jedoch nicht ohne ihn mit Gewalt von sich zu stoßen, sodass er hart auf den Boden aufkam.

  „Ich werde wohl langsam weich“, flüsterte sie, während sie langsam an Shikamaru vorbei ging. Dieser konnte sie nur sanft anlächeln und ihr rein folgen. Konohamaru, Udon und Moegi sahen währenddessen nur zu, dass sie weg kamen, waren sie doch froh dass nicht noch mehr passiert war und dass sie noch lebten.

 

„Also Temari, wie hast du dich entschieden?“, fragte Kakashi, nachdem sich die Situation wieder beruhigt hatte.

  „Natürlich werde ich helfen“, erwiderte sie grinsend.

  „Schön zu hören, allerdings war die Bedingung deines Bruders, dass Shikamaru und ein weiterer starker Shinobi oder eine starke Kunoichi in deiner Nähe sein sollen“, erklärte Kakashi ihr die Bedingungen. Sie hatten diese mit Absicht bis dahin für sich behalten, da ihnen bewusst war, dass diese Information zum einen für Explosionsstoff sorgen konnte, zum anderen hätte sie auch ihre Meinung verfälschen können. Temari aber seufzte resigniert. Es ging ihr tierisch auf die Nerven, dass sich alle immer solche Sorgen um sie machten. Sie war doch nur schwanger!

 

„Temari, versteh uns bitte nicht falsch. Das ist nur zu deiner eigenen Sicherheit!“, versuchte Ibiki die Situation zu erklären und zu entschärfen. Shikamaru schlug den genau entgegengesetzten Weg ein.

  „Temari, du hast die Wahl: Entweder wir passen auf dich auf oder du kannst den Tag zu Hause verbringen. Es liegt ganz bei dir“, sagte er ruhig, doch verfehlten seine Worte ihre Wirkung nicht. Böse funkelte Temari ihn an. Es gefiel ihr absolut nicht, dass er ihr so direkt die Tatsachen präsentierte. Eigentlich war das ihr Job in der Beziehung.

 

„Temari, er hat Recht. Du hast nur diese zwei Möglichkeiten. Du nimmst zwei starke Shinobi zu deinem persönlichen Schutz mit oder du kannst die Teilnahme vergessen“, stand Kakashi dem Braunhaarigen bei, wobei er sie eindringlich ansah. Natürlich war Temari in diesem Moment klar, dass sie verloren hatte. Das war ihr schon vorher klar gewesen, auch wenn sie es zum Kotzen fand. Nichtsdestotrotz blieb er ihr nichts anderes übrig als resigniert zu seufzen.

  „Wenn es denn sein muss“, gab Temari sich schließlich geschlagen, was die anderen doch ein wenig  überraschte.

 

„Welcher Shinobi wird neben mir zu ihrem Schutz abgestellt“, fragte Shikamaru ruhig und sachlich, nachdem es einen Moment ruhig zwischen ihnen gewesen war.

„Du meinst wohl wer mein Babysitter ist“, lachte Temari spöttisch, wobei doch ihre Genervtheit die Oberhand übernommen hatte. Ihre Laune hatte mittlerweile ihren Tiefpunkt erreicht.

  „Die Entscheidung überlassen wir euch. Ihr müsst einfach mir oder dem Hokage bis zwei Tage vor der Prüfung Bescheid sagen. Haben wir bis dahin keine Entscheidung eurer Seitz, treffen wir eine“, erklärte Ibiki den beiden, bevor er Kakashi ein Zeichen gab und sie zusammen den Raum verließen. Ihnen beiden war klar, dass es das Beste wäre, so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu kommen, konnte man doch nie wissen, wie Temari reagierte.

 

Temari aber setzte sich genervt wieder zurück an ihre Arbeit. Shikamaru gesellte sich zu ihr, schließlich hatte sie dem Gespräch nur unter der Bedingung zugestimmt, dass er bei der Arbeit half. So saßen sie schweigend nebeneinander und gingen die Dokumente durch.

 

„Warum bist du eigentlich so gereizt? Heute früh warst du doch noch so glücklich?“, fragte Shikamaru schließlich, als er die unerträgliche Stille zwischen ihnen nicht mehr aushielt. Temari aber funkelte ihn nur böse an, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

  „Sorry, ich wollt ja nur fragen. Ich mach mir nämlich Sorgen um dich, Temari“, seufzte Shikamaru genervt und resigniert zugleich, als ihm klar wurde, dass er keine Antwort bekam. Dabei sah er Temari tief in die Augen.

Temari aber wich seinen Blick aus, wobei sie sich auf ihre Unterlippe biss. Sie wollte ihre Wut nicht an ihm auslassen. Das wollte sie nie und sie hasste sich selbst dafür, dass sie es immer wieder tat, doch sie konnte nicht anders. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er absolut gar nichts dafür konnte. Dabei hatte sie eigentlich extra nichts gesagt, weil sie sich sicher war, dass sie ihn dann angefaucht hätte und das wollte sie vermeiden. Sie wollte vermeiden, ihn mit Worten zu verletzten. Dass sie ihn nun aber mit ihrem Schweigen verletzte, ärgerte sie noch viel mehr. Vermutlich glaubte er nun, dass es an ihm läge und seine Schuld sei, dabei konnte er absolut nichts dafür, dass sie so gereizt war. Das lag alles nur an Genma und diesen bescheuerten Knirpsen, die ihre Nerven schon den ganzen Tag strapazierten und dann sagte dieser Idiot auch noch, er wüsste nicht, warum sie so gereizt war, dabei wusste er es ganz genau. Wieder kamen ihr die Erinnerungen und seine Worte vom Morgen in den Sinn.

 

„Shikamaru? Findest du auch, dass ich ganz schön an Gewicht zugelegt habe?“, fragte sie leise, fast schon zaghaft, nach einer Weile der Stille. Shikamaru aber sah sie verwirrt an, verstand er doch nicht, wie sie nun auf diesen Trip kam. Er verstand einfach nicht, wieso sie auf einmal dachte, dick zu sein. Shikamaru war noch nie schlau aus ihr geworden, doch so ratlos war er noch nie gewesen, weshalb er eine ganze Weile brauchte, um sich seine Worte zu überlegen und zurecht zu lesen, schließlich sollten diese unglaublich gut gewählt sein.

 

Das Problem lag nur darin, dass Temari daraus schloss, dass auch er dachte, sie sei dick geworden.

  „Also findest du auch, dass ich dick geworden bin? Ich meine jetzt schon?“, schlussfolgerte sie daraus, wobei sie eine gewisse Traurigkeit nicht verbergen konnte. Shikamaru aber sah sie sogleich entsetzt an, schließlich hatte er an so was gar nicht gedacht und er hatte diese Meinung auch nicht. Er fand sie nach wie vor schön so, wie sie war.

  „Wie kommst du denn jetzt auf den Scheiß?“, fragte er deshalb leicht angesäuert, fand er das absolut nicht Lustig. Temari aber schien keine Scherze machen. Es schien ihr vollkommen ernst zu sein, weshalb es nun an ihr lag, Shikamaru verwirrt anzusehen, schließlich kam es nicht oft vor, dass Shikamaru mal so richtig sauer wurde.

 

Tief sahen die beiden sich in die Augen. Blaugrün traf auf ein tiefes Braun und umgekehrt. Dabei konnten sie in den Irden des anderen alles Emotionen und Gedanken lesen, die in ihrem Partner vorgingen. Sanft strich Shikamaru über Temaris Wange, als wollte er versuchen all ihren Kummer und ihre Ängste von dannen zu streichen.

  „Temari, ich finde absolut nicht, dass du zu dick bist. Du siehst wunderschön aus, so wie du jetzt bist und selbst wenn es doch so wäre, dass du etwas zugenommen hast, es ist normal, dass du in der Schwangerschaft an Gewicht zunimmst, vor allem bei drei kleinen Kindern, die in dir heran wachsen. Das ändert aber nichts an deiner natürlichen Schönheit. Wenn es dir aber so wichtig ist, dein altes Gewicht zu haben, werde ich nach der Geburt und wenn du dich etwas davon erholt hast, so lange mit dir trainieren, bis du dein altes Gewicht wieder hast, auch wenn ich der Meinung bin, dass du das gar nicht brauchst. Aber kümmre dich jetzt einfach nicht darum. Es gibt andere wichtige Dinge und du solltest wissen, dass ich dich immer lieben werde, ganz egal wie du aussiehst“, erklärte er ihr mit ruhiger Stimme, wobei er sie die ganze Zeit über intensiv ansah, um ihr die Ernsthaftigkeit seiner Worte bewusst machen zu können.

 

„Wie bist du überhaupt auf diesen Mist gekommen?“, fragte er ziemlich angesäuert.

  „Das war wohl meine Schuld. Es war etwas unüberlegt, so was zu sagen, dabei war es eigentlich nur als Scherz gemeint“, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Überrascht drehte sich Shikamaru zu dieser um und entdeckte Genma, der gerade zur Tür gekommen war. Lächelnd drehte er sich wieder zu Temari zurück und fragte sie sanft: „Wie viel Arbeit ist eigentlich noch zu erledigen?“

  „Nicht mehr viel, nur noch diese eine Seite“, antwortete sie und präsentierte ihm das Blatt. Shikamaru nickte, bevor er aufstand und Temari mit sich hochzog. Die Blondine wollte zwar protestieren, doch ließ Shikamaru ihr dazu gar keine Chance. Er zog sie einfach hinter sich her, an Genma vorbei und durch die Tür.

 

„Ich denke mal, den Rest schaffst du auch alleine nicht wahr, Genma!“, sagte der Nara scharf, als er auf Höhe des Braunhaarigen war. Bevor dieser irgendwas erwidern konnte, waren sie auch schon wieder draußen. Natürlich legte er sich normalerweise nicht mit Leuten wie Genma an. Das war ihm viel zu anstrengend, doch ging es hier nicht um ihn, sondern um Temari. Für sie würde er wahrscheinlich die ganze Welt auf den Kopf stellen, was eigentlich ja nicht seinen Charakterzügen entsprach, doch hatte sie diese seltsame Wirkung auf ihn, die dafür sorgte, dass er die verrücktesten Dinge tat. Aber nicht nur sie hatte eine seltsame Wirkung auf ihn, auch er hatte eine eigenartige Wirkung auf sie. Er war neben Gaara so ziemlich der einzige, der es schaffte ihr Gemüt wieder zu beruhigen.

 

Shikamaru hatte seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen und sie dicht an sich heran gezogen, während Temari ihren Kopf an seine Brust lehnte. Sie war froh ihn als Freund zu haben. Sie liebte ihn wirklich sehr. Er war einfach der Richtige für sie, obwohl sie eigentlich wie Feuer und Wasser waren, aber wie hieß es so schön: Gegensätze ziehen sich an.

  „Du wirst wirklich weich, sonst hättest du nie auf Genma oder andere gehört“, schmunzelte Shikamaru, als sie so die Straßen entlang gingen.

  „Baka! Ich werde nicht weich! Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?!“, erwiderte sie bissig und boxte ihm sanft gegen die Brust, wobei sie ein Lachen jedoch nicht unterdrücken konnte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-01-04T23:58:11+00:00 05.01.2013 00:58
Ein Klasse Kapi^^
Von:  DarkBloodyKiss
2013-01-04T21:20:16+00:00 04.01.2013 22:20
Sehr tolles Kappi ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von:  Mishieru
2013-01-04T17:51:38+00:00 04.01.2013 18:51
trotz schreibblockade finde ich das kapi klasse *-*
wer der zweite sein soll...kp


Zurück